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Bioskop 2009/3 - Blut - Austrian Biologist Association

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:: 012 :: BIOSKOP 03_<strong>2009</strong> :: Thema <strong>Blut</strong><br />

� Prinzip des<br />

Prometheus®-Systems:<br />

Links: Querschnitt durch den<br />

Albuminfilter. <strong>Blut</strong> mit dem<br />

toxinbeladenen Transportprotein<br />

Albumin (gelb/grün)<br />

fließt im Inneren des Filters.<br />

Toxinbeladenes Plasma gelangt<br />

durch den Filter in die Adsorbersäule<br />

(rechts). Dort erfolgt<br />

die Bindung der Toxine an den<br />

Adsorber und das gereinigte Albumin<br />

(gelb) fließt gemeinsam<br />

mit den <strong>Blut</strong>zellen zurück zum<br />

Patienten.<br />

�Human Serum<br />

Albumin<br />

Proteinfaltungsmodell<br />

Die Plasmafraktion wird über Adsorptionssäulen<br />

geleitet, in welchen die pathogenen<br />

Substanzen an die Adsorberpartikel binden<br />

und so aus dem Plasma entfernt werden.<br />

Durch die Abtrennung des Plasmas wird verhindert,<br />

dass die <strong>Blut</strong>zellen direkt mit dem<br />

Adsorbermaterial in Kontakt kommen, denn<br />

beim Kontakt von <strong>Blut</strong>zellen mit Fremdoberflächen<br />

kommt es immer zu unerwünschten<br />

Aktivierungsvorgängen. Das gereinigte Plasma<br />

fließt anschließend gemeinsam mit den<br />

<strong>Blut</strong>zellen zurück zum Patienten.<br />

Nachdem sich das am Zentrum für Biomedizinische<br />

Technologie entwickelte System<br />

zur Leberunterstützung Prometheus® bereits<br />

erfolgreich bei Patienten mit akutem<br />

Leberversagen im klinischen Einsatz befindet,<br />

konzentrieren sich die Arbeiten aktuell<br />

auf ein Verfahren namens „Microspheres-<br />

Based Detoxification System“ (MDS). Im<br />

Unterschied zu konventionellen Systemen<br />

arbeitet das MDS mit Adsorbermikropartikeln<br />

(kleiner als 5 µm), die im Plasmakreislauf<br />

rezirkuliert werden.<br />

Die Verwendung von Mikropartikeln bringt<br />

wesentliche Vorteile für den Patienten. Dank<br />

der größeren Oberfläche des Adsorberma-<br />

terials ist das MDS hinsichtlich Adsorptionsgeschwindigkeit<br />

und Bindungskapazität<br />

besonders leistungsfähig. Daher kann das<br />

<strong>Blut</strong>volumen, das sich während der Behandlung<br />

außerhalb des Körpers befindet,<br />

sehr gering gehalten werden. Der Kreislauf<br />

des Patienten wird dadurch geschont. Ein<br />

zusätzlicher Pluspunkt ist die Flexibilität<br />

des Systems, da je nach Bedarf Adsorber<br />

verschiedener Spezifität verwendet werden<br />

und somit gezielt bestimmte Faktoren oder<br />

Kombinationen von Faktoren aus dem <strong>Blut</strong><br />

entfernt werden können. Das MDS soll vor<br />

allem zur unterstützenden Therapie von<br />

Sepsis und Multiorganversagen verwendet<br />

werden. Bei dieser landläufig als <strong>Blut</strong>vergiftung<br />

bezeichneten Entzündungsreaktion<br />

kämpft der Körper gegen eine Infektion<br />

an. Verschiedene Faktoren (Menge und<br />

Virulenz der Infektionserreger, genetische<br />

Prädisposition, Alter und Ernährungszustand<br />

des Patienten, Begleiterkrankungen)<br />

können dazu beitragen, dass sich die Entzündung<br />

auf den gesamten Organismus<br />

ausbreitet und das Immunsystem außer<br />

Kontrolle gerät. Schlimmstenfalls kommt<br />

es dadurch zu einem tödlichen Multiorganversagen.<br />

Allein in den USA treten jährlich<br />

etwa 900.000 Fälle von Sepsis auf. Trotz

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