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Bioskop 2009/3 - Blut - Austrian Biologist Association

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Anhang:<br />

Fokus<br />

1. Kenndaten des im Anschluss an<br />

das Naturdenkmal liegenden Wasserkraftwerkes:<br />

MQ (mittlere Jahresabfluss): 960 l/s<br />

MNQ (mittlere Jahreskleinstabfluss): 278 l/s<br />

Restwassermenge: 100 l/s<br />

Leistung: 1450 kW<br />

Erzeugte elektrische Energie pro Jahr<br />

8,830.000 kWh<br />

Die Restwassermenge wurde mit 100l/s<br />

veranschlagt, die nur 35% vom MNQ<br />

beträgt und sich nicht an ökologische<br />

Notwendigkeiten orientiert. Würde die<br />

Restwassermenge dem MNQ entsprechen,<br />

wäre von Dezember bis März kein<br />

Betrieb des Wasserkraftwerkes möglich.<br />

2. Methodik<br />

2.1 Chemische Bestimmung der Wasserqualität:<br />

In unseren limnologischen Analysen<br />

bestimmten wir verschiedene abiotische<br />

Parameter wie den Sauerstoffgehalt,<br />

den pH-Wert und die Leitfähigkeit<br />

des Wassers.<br />

Die Bestimmung der Sauerstoffkonzentration<br />

wurde titrimetrisch nach<br />

Winkler bzw. mit dem Sauerstoffmessgerät<br />

durchgeführt.<br />

Der pH-Wert und die Leitfähigkeit<br />

sind auf potentiometrische Weise bestimmt<br />

worden.<br />

Biologische Wassergütebestimmung<br />

nach W. Baur (1987):<br />

Die Saprobienindexmethode beruht<br />

auf der Beobachtung von verschiedenen<br />

Bioindikatoren, die auftreten,<br />

wenn gewisse Lebensbedingungen in<br />

Hinblick auf Sauerstoffkonzentration,<br />

Nährstoffgehalt und Fließgeschwin-<br />

wir verschiedene abiotische Parameter wie<br />

den Sauerstoffgehalt, den pH-Wert und die<br />

Leitfähigkeit des Wassers.<br />

Die Bestimmung der Sauerstoffkonzentration<br />

wurde titrimetrisch nach Winkler bzw. mit<br />

dem Sauerstoffmessgerät durchgeführt.<br />

:: BIOSKOP 03_<strong>2009</strong><br />

digkeit im Wasser gegeben sind. Um<br />

die Gewässergüte zu bestimmen, wurden<br />

pro Untersuchungsstelle 10 mittelgroße<br />

Steine des Bachbetts nach<br />

Bioindikatoren (Zeigerlebewesen) abgesucht<br />

und anschließend die Gewässergüte<br />

nach dem Saprobienindexsystem<br />

bestimmt.<br />

Der pH-Wert und die Leitfähigkeit sind auf<br />

potentiometrische Weise bestimmt worden.<br />

2.2 Biologische Wassergütebestimmung nach W. Baur (1987)<br />

Die Saprobienindexmethode beruht auf der Beobachtung von<br />

verschiedenen Bioindikatoren, die auftreten, wenn gewisse<br />

Lebensbedingungen in Hinblick auf Sauerstoffkonzentration,<br />

Nährstoffgehalt und Fließgeschwindigkeit im Wasser gegeben<br />

sind. Um die Gewässergüte zu bestimmen, wurden pro<br />

Untersuchungsstelle 10 mittelgroße Steine des Bachbetts nach<br />

Bioindikatoren (Zeigerlebewesen) abgesucht und anschließend die<br />

Gewässergüte nach dem Saprobienindexsystem bestimmt.<br />

Berechnung der Gewässergüte von<br />

der Restwasserstrecke in Kathal:<br />

Berechnung der Gewässergüte von der Restwasserstrecke in Kathal:<br />

Saprobien -<br />

Bioindikatoren<br />

Zahl Indikatorwert Produkt<br />

Plecoptera 2 1 2<br />

Trichoptera 30 1,5 45<br />

Gammaridae 1 2 2<br />

Σ Bioindikatoren 33 Σ Produkt 49<br />

Korrekturwert Errechneter Wert 1,5<br />

Erhöhen bei 13 - 15 Spezies: - 0,2;<br />

Korrekturwert 0,3<br />

30<br />

25<br />

20<br />

15<br />

Gewässergüte am Granitzenbach<br />

:: 033 ::<br />

9,4<br />

10<br />

10 sinkt diese in der Restwasserstrecke<br />

7,1<br />

5,6 6<br />

5<br />

5<br />

5<br />

3,3 3<br />

1,4 1,5 1,7 1,6 1,8<br />

auf 33 ab. 0Sie<br />

ist somit auf 12% redu-<br />

ND-o.A. ND-m.A. ND-RW Kathal Kathal-RW<br />

Gewässergüte 1,4 1,5 1,7 1,6 1,8<br />

Individuendichtex10 5,6 9,4 7,1 28,3 3,3<br />

ziert worden. Ebenso ist die Arten-<br />

Biodiversität 5 5 6 10 3<br />

vielfalt von 10 auf 3 Spezies gesunken.<br />

Somit hat in ökologischer Hinsicht ein<br />

Kleinwasserkraftwerk eindeutig nachteilige<br />

Effekte. Effekte.<br />

18<br />

16<br />

14<br />

12<br />

10<br />

8<br />

6<br />

4<br />

2<br />

13,2<br />

28,3<br />

Änderung des abiotischen Faktorenfeldes<br />

13,8 13,5<br />

10,1<br />

10,6 10,7<br />

8<br />

6,4<br />

8,3<br />

7,4<br />

8,3<br />

6,5<br />

4,5<br />

3,3 3,2<br />

16<br />

12<br />

11,4<br />

10<br />

7,8 8<br />

9,2<br />

8,2<br />

7,5<br />

ND-o.A. ND-m.A. ND-RW Kathal Kathal-RW<br />

pH Leitfähigkeit in µSx10<br />

Temperatur (°C) Sauerstoff (mg/l)<br />

Sauerstoffsättigung in %x10<br />

Legende:<br />

ND-o.A. – Na<br />

oberer Abschn<br />

ND-m-A. – N<br />

mittlerer Absc<br />

ND-RW – Re<br />

unterhalb des<br />

Kathal – Gran<br />

unteren Rhitra<br />

Kathal-RW –<br />

Restwasserstre<br />

Diesem Diagramm ist zu entnehmen, dass sich Ausleitungskraftwerke in Hinblic<br />

Individuendichte und Artenvielfalt negativ auswirken. Während die Individuendi<br />

naturbelassenen Strecke in Kathal bei 283 liegt, sinkt diese in der Restwasserstre<br />

ab. Sie ist somit auf 12% reduziert worden. Ebenso ist die Artenvielfalt von 10 a<br />

gesunken. Somit hat in ökologischer Hinsicht ein Kleinwasserkraftwerk eindeut<br />

Änderung der abiotischen Faktoren<br />

ND-o.A. ND-m.A. ND-RW Kathal Kathal-RW<br />

Bei den abio<br />

Faktoren va<br />

Leitfähigke<br />

Sauerstoffsä<br />

stärksten. In<br />

die Leitfähi<br />

den anthrop<br />

Einfluss gen<br />

höher. Die h<br />

Leitfähigke<br />

die Gewässe<br />

verschmutz<br />

wiederum in<br />

Restwassers<br />

Kathal gemessen, weil dort organisches Material durch die etwas höhere Wassert<br />

und geringere Fließgeschwindigkeit mikrobiell besser abgebaut werden kann, wa<br />

Bei mehr als 15 Spezies: - 0,3<br />

Vermindern bei 3 - 5 Spezies: 0,2;<br />

2 - 1 Spezies: 0,3<br />

Wasserqualität 1,8<br />

Änderung Sauerstoffkonzentration der ab. abiotischen Faktoren:<br />

Bei den abiotischen Faktoren variieren<br />

4. Literatur<br />

die Leitfähigkeit und die Sauerstoff-<br />

3. Ergebnisse<br />

3. Ergebnisse<br />

Kleinwasserkraftwerke sättigung Hamburg 4 / 5 und Berlin am stärksten. In Kathal ist<br />

die Leitfähigkeit durch den anthropo-<br />

Biodiversität und und Individuendichte genen Einfluss generell etwas höher.<br />

Die höchste Leit-<br />

Gewässergüte am Granitzenbach<br />

fähigkeit als Maß<br />

30<br />

28,3<br />

Legende: für die Gewässer-<br />

25<br />

ND-o.A. verschmutzung<br />

– Naturdenkmal<br />

Gewässergüte<br />

20<br />

15<br />

10<br />

5<br />

0<br />

5,6 5<br />

1,4<br />

ND-o.A.<br />

1,4<br />

9,4<br />

5<br />

1,5<br />

ND-m.A.<br />

1,5<br />

7,1<br />

6<br />

1,7<br />

ND-RW<br />

1,7<br />

10<br />

1,6<br />

Kathal<br />

1,6<br />

3,3 3<br />

1,8<br />

Kathal-RW<br />

1,8<br />

oberer wurde Abschnitt wiederum<br />

ND-m-A. – Naturdenkmal<br />

mittlerer in der Abschnitt Restwasser-<br />

ND-RW – Restwasserareal<br />

strecke in Kathal<br />

unterhalb des Naturdenkmales<br />

gemessen, weil<br />

Kathal – Granitzenbach im<br />

unteren dort Rhitralbereich organisches<br />

Individuendichtex10<br />

Biodiversität<br />

5,6<br />

5<br />

9,4<br />

5<br />

7,1<br />

6<br />

28,3<br />

10<br />

3,3<br />

3<br />

Kathal-RW Material – durch<br />

Restwasserstrecke in Kathal<br />

die etwas höhere<br />

Diesem Diagramm ist zu entnehmen, dass sich Ausleitungskraftwerke Wassertempera-<br />

in Hinblick auf<br />

Legende<br />

Individuendichte und Artenvielfalt negativ auswirken. tur und Während geringere die Individuendichte Fließgeschwindig- in der<br />

ND-o.A. – Naturdenkmal oberer Abschnitt<br />

naturbelassenen Strecke in Kathal bei 283 liegt,<br />

ND-m-A. – Naturdenkmal mittlerer Abschnitt keit<br />

sinkt<br />

mikrobiell<br />

diese in der<br />

besser<br />

Restwasserstrecke<br />

abgebaut werden<br />

auf 33<br />

ab. Sie ist somit auf 12% reduziert worden. Ebenso ist die Artenvielfalt von 10 auf 3 Spezies<br />

ND-RW gesunken. – Restwasserareal Somit hat in unterhalb ökologischer des Natur- Hinsicht kann, ein Kleinwasserkraftwerk was zu einem Anstieg eindeutig der Leitfä- nachteilige<br />

denkmales Effekte.<br />

higkeit führt. Im selben Maße nimmt<br />

Kathal – Granitzenbach im unteren Rhitralbereich<br />

in diesem Restwasserareal die Sauer-<br />

Änderung der abiotischen Faktoren stoffkonzentration ab. �<br />

Diesem Diagramm ist zu entnehmen,<br />

Änderung des abiotischen Faktorenfeldes<br />

Bei den abiotischen<br />

dass sich Ausleitungskraftwerke in<br />

Faktoren variieren die<br />

18<br />

Literatur:<br />

Hinblick 16 auf Individuendichte und Ar-<br />

Leitfähigkeit und die<br />

16<br />

14<br />

BAUR, W.H. (1987): Sauerstoffsättigung Gewässergüte beam<br />

tenvielfalt negativ 13,2 auswirken. 13,8 Während<br />

13,5<br />

stärksten. In Kathal ist<br />

12<br />

12 stimmen 11,4 und beurteilen. 2. Auflage.<br />

die Individuendichte 10,1 in 10,6 der naturbela-<br />

10,7<br />

10<br />

10<br />

die Leitfähigkeit durch<br />

9,2<br />

8 8,3 8,3 Paul Parey, Hamburg und Berlin<br />

8 ssenen Strecke in Kathal 7,4 bei 283 liegt, 7,8 8<br />

8,2 den anthropogenen<br />

7,5<br />

6,4<br />

6,5<br />

6<br />

Einfluss generell etwas<br />

4<br />

2<br />

3,3 3,2<br />

4,5<br />

höher. Die höchste<br />

Leitfähigkeit als Maß für<br />

Anstieg der Leitfähigkeit führt. Im selben Maße nimmt in diesem Restwasserarea<br />

BAUR, W.H. (1987): Gewässergüte bestimmen und beurteilen. 2. Auflage. Paul<br />

Kleinwasserkraftwe

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