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IKoNE Heft 5

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Der Weg<br />

Rückhaltung durch Gewässerrandstreifen<br />

Gewässerrandstreifen tragen<br />

neben der Erhaltung und<br />

Verbesserung der ökologi-<br />

schen Funktion der Gewässer<br />

auch dazu bei, die Nährstoffeinträge<br />

sowie den Eintrag<br />

von Pflanzenschutzmitteln zu<br />

mindern. So sind in den an<br />

das Gewässer angrenzenden<br />

Bereichen (i.d.R. 10 m) Bäume<br />

und Sträucher zu erhalten,<br />

sowie die Rückführung von<br />

Acker- in Grünlandnutzung<br />

anzustreben.<br />

2.3 Maßnahmen zur Minimierung des Eintrages gefährlicher Stoffe<br />

Gefährliche Stoffe beeinträchtigen schon in sehr geringen Konzentrationen die Vitalität der Gewässerorganismen<br />

und/oder die Nutzungsmöglichkeiten des Wassers. Ihre Emissionen müssen<br />

deshalb auf das unumgänglichste Maß beschränkt bleiben. Die Gefährlichkeit wird bestimmt<br />

durch Toxizität (Giftigkeit), Persistenz (fehlende Abbaubarkeit), Akkumulierbarkeit (Anreicherung)<br />

in den Sedimenten oder Gewässerorganismen, Teratogenität (erbgut- oder fruchtschädigend),<br />

Cancerogenität (krebserzeugend), hormonelle Wirksamkeit oder auch durch mangelnde<br />

Entfernbarkeit bei der Trinkwasseraufbereitung. Sorgen bereiten heute nicht mehr die akuten<br />

sondern vielmehr die chronischen und additiven Wirkungen von gefährlichen Stoffen. Die akuten<br />

Schwellen werden beim heutigen guten Stand der Umwelttechniken in der Regel unterschritten.<br />

Von den vielfältigen Maßnahmen<br />

zur Verminderung der Belastung<br />

mit gefährlichen Stoffen<br />

sind in erster Linie zu nennen:<br />

• gezielte Reinigung industrieller<br />

Abwässer<br />

• Verbote und Anwendungsbeschränkungen<br />

• freiwillige Selbstverpflichtung<br />

der Industrie zur<br />

Eintragsminderung<br />

Abwasserbehandlung nach<br />

dem Stand der Technik<br />

Zum Schutz der Gewässer<br />

gegen die Belastung mit<br />

gefährlichen Stoffen sind in<br />

der Bundesrepublik Mindestanforderungen<br />

für die Einleitung<br />

von Abwässern aus 55<br />

Produktionszweigen (Industriebranchen)<br />

festgelegt. Die<br />

Einhaltung der Anforderungen<br />

setzt eine Abwasserbehandlung<br />

nach dem Stand<br />

der Technik voraus. Für eine<br />

Vielzahl von gefährlichen Stoffen<br />

wie Schwermetalle und<br />

chlororganische Verbindungen<br />

gelten die Anforderungen bereits<br />

dann, wenn die Abwässer<br />

nicht direkt in ein Gewässer,<br />

sondern in eine kommunale<br />

Kläranlage eingeleitet werden.<br />

Bedeutende Branchen im<br />

Neckar-Einzugsgebiet sind<br />

die Metallver- und bearbeitung<br />

aber auch die Papierund<br />

Textilindustrie, die Lederherstellung,<br />

die Nahrungsmittelherstellung<br />

und die chemische<br />

Industrie.<br />

Verbote und Anwendungsbeschränkungen<br />

In den letzten Jahrzehnten<br />

wurden für eine ganze Reihe<br />

besonders gefährlicher Stoffe<br />

Herstellungs- und Anwendungsverbote<br />

bzw. strikte<br />

Anwendungsbeschränkungen<br />

erlassen. Hierunter fallen<br />

insbesondere sog. POP´s<br />

(Persistent Organic Pollutents<br />

= schwer abbaubare organische<br />

Stoffe, wie z.B. DDT und<br />

PCB), die wegen ihrer Gefährlichkeit<br />

weltweit als besonders<br />

gefährlich eingestuft werden.<br />

Für Pflanzenschutzmittel sind<br />

die Zulassungsanforderungen<br />

drastisch verschärft und eine<br />

ganze Reihe von Anwendungsverboten<br />

bzw. Anwendungsbeschränkungen<br />

festgelegt<br />

worden. Zudem wurde im Land<br />

ein „Infoservice Pflanzenbau<br />

und Pflanzenschutz” aufgebaut,<br />

um die Landwirte bezüglich<br />

des Einsatzes von Pflanzenschutzmitteln<br />

auch unter Umweltschutzaspekten<br />

gezielt zu<br />

beraten.<br />

Selbstverpflichtungen der<br />

Industrie<br />

Auch die Industrie hat durch<br />

freiwillige Selbstverpflichtungen<br />

und Vereinbarungen mit<br />

den Wasserbehörden einen<br />

bedeutenden Beitrag zur Verminderung<br />

der Einträge<br />

gefährlicher Stoffe geleistet.<br />

Beispielsweise konnte hierdurch<br />

im Neckar-Einzugsgebiet der<br />

Eintrag des biologisch schwer<br />

abbaubaren Komplexbildners<br />

EDTA im Zeitraum 1991-1996<br />

halbiert werden. Die WaschundKörperpflegemittelindustrie<br />

ersetzte die synthetischen<br />

Duftstoffe Moschus-Ambrette<br />

bzw. Moschus-Xylol in ihren Produkten<br />

aus Vorsorgegründen.<br />

Zur Entfernung gefährlicher<br />

Stoffe ist der<br />

Stand der Technik.<br />

anzuwenden.<br />

Verbote und Anwendungsbeschränkungen<br />

sowie die Selbstverpflichtungen<br />

der Industrie<br />

vermindern die<br />

Anzahl der gefährlichen<br />

Stoffe.<br />

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