IKoNE Heft 5
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Ziele/Ausgangsbedingungen für den Gewässerschutz<br />
Dies führt vielerorts zu einem<br />
hohen Abwasseranteil (Abb. 3)<br />
und damit zu einer vergleichsweise<br />
großen stofflichen<br />
Belastung vieler Flüsse und<br />
Bäche im Einzugsgebiet, auch<br />
wenn die Abwässer nach dem<br />
Stand der Technik gereinigt<br />
sind. Verschärfend kommt<br />
Abb. 3: Abwasseranteile aus Kläranlagen bei mittlerer Wasserführung des Neckars und seiner<br />
Zuflüsse (EW = Einwohnergleichwerte) (Quelle: LfU)<br />
Abb. 4: Schleuse Kochendorf mit Kraftwerk<br />
(Staustufe Kochendorf)<br />
hinzu, dass in der gütekritischen<br />
warmen Jahreszeit im<br />
Einzugsgebiet häufig Niedrigwasser<br />
herrscht. Am schiffbaren<br />
Neckar sind zu solchen<br />
Zeiten die Kühlwassereinleitungen<br />
der anliegenden<br />
thermischen Kraftwerke eine<br />
zusätzliche Belastung.<br />
Die Energiegewinnung, die<br />
Schiffbarmachung des Neckars<br />
und der Ausbau der Flüsse und<br />
Bäche für den Hochwasserschutz<br />
führten zu einem massiven<br />
Verlust von Lebensräumen<br />
und damit zum Rückgang<br />
der Artenvielfalt. Zudem hat<br />
der Sauerstoffeintrag und<br />
somit die Selbstreinigungskraft<br />
durch die Ausbaumaßnahmen<br />
abgenommen.<br />
So führte der Ausbau des<br />
Neckars zur Wasserstraße<br />
zwischen Plochingen und der<br />
Mündung in den Rhein unter<br />
Anderem zur<br />
• grundlegenden Veränderung<br />
der biologischen<br />
Besiedlung zu Lasten naturraumtypischer<br />
Arten<br />
• Zunahme der Sedimentation<br />
(„Verschlammung”)<br />
• Abnahme der Toleranz<br />
gegenüber sauerstoffzehrenden<br />
Belastungen und<br />
damit zur Zunahme der<br />
Gefahr von Fischsterben<br />
• zeitweisen Massenentwicklung<br />
von Planktonalgen, die<br />
zu einer Belastung des<br />
Sauerstoffhaushaltes führen<br />
Abb. 5: Tübingen am Neckar<br />
Die Stauregulierung<br />
des Neckars beeinträchtigt<br />
den Sauerstoffhaushalt.<br />
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