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IKoNE Heft 5

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Die Wasserrahmenrichtlinien<br />

5. Ausblick: Die Wasserrahmenrichtlinie der EU<br />

Am 22.12.2000 ist die Wasserrahmenrichtlinie<br />

(WRRL) der<br />

Europäischen Gemeinschaft in<br />

Kraft getreten, die künftig auch<br />

im Neckar-Einzugsgebiet das<br />

wasserwirtschaftliche Handeln<br />

weitgehend bestimmen wird.<br />

Die WRRL bildet einen Ordnungsrahmen<br />

zum Schutz aller<br />

Gewässer der Gemeinschaft,<br />

also auch der Fließgewässer.<br />

Sie sichert gemeinschaftsweit<br />

• die einheitliche Vorgehensweise<br />

bei der Unterhaltung<br />

und Bewirtschaftung der<br />

Gewässer durch den kombiniertenimmissions-/emissionsbezogenen<br />

Ansatz<br />

• eine direkte Vergleichbarkeit<br />

der Qualitätsziele und<br />

Bewertungsgrundsätze<br />

durch fachliche Vorgaben<br />

• eine flussgebietsweise Betrachtung<br />

und Bewirtschaftung,<br />

einschließlich der hierzu<br />

erforderlichen Zusammenarbeit<br />

bei grenzüberschreitenden<br />

Gewässern<br />

• die Herstellung von Transparenz<br />

bei der Bewirtschaftung<br />

durch Beteiligung<br />

der Öffentlichkeit<br />

• die Berücksichtigung des<br />

Verursacher- und Kostendeckungsprinzips<br />

sowie von<br />

Kosteneffizienzkriterien bei<br />

der Umsetzung durch entsprechende<br />

Vorgaben und<br />

Anforderungen<br />

Damit wird letztendlich Wettbewerbsgleichheit<br />

in den Mitgliedsstaaten<br />

hergestellt.<br />

Fachliches Ziel der WRRL ist<br />

es, eine gute ökologische<br />

Qualität und einen guten chemischen<br />

Zustand der Gewässer<br />

der Gemeinschaft bis 2015 zu<br />

erreichen. Ausschlaggebend<br />

für die Gesamtbewertung der<br />

beiden Faktoren ist der jeweils<br />

schlechtere Zustand.<br />

Die ökologische Qualität wird<br />

durch Bioindikation in fünf Klassen<br />

bewertet und anhand ebenfalls<br />

ermittelter allgemeiner<br />

chemischer und hydromorpho-<br />

logischerQualitätskomponenten plausibilisiert. Die Indikation<br />

erfolgt leitbildbezogen und dem<br />

jeweiligen Gewässertyp angepasst.<br />

Indikatororganismen<br />

sind Fische, Kleintiere des<br />

Gewässerbodens (Makrozoobenthos)<br />

sowie Wasserpflanzen<br />

und Algen, soweit sie in<br />

den betrachteten Gewässern<br />

relevant sind. Leitbild ist die<br />

weitgehend natürliche Zusammensetzung<br />

der Lebensgemeinschaft.<br />

Dieser Idealzustand<br />

entspricht der Klasse I.<br />

Abweichungen davon werden<br />

in vier Klassen bewertet und<br />

die Ergebnisse mit farbigen<br />

Bändern in Karten dargestellt.<br />

Bei künstlichen und wasserbaulich<br />

stark veränderten Ge-<br />

wässern, die in absehbarer<br />

Zeit wegen ihrer Zweckbestimmung<br />

nicht renaturiert<br />

werden können, ist das Ziel<br />

das Erreichen des bestmögli-<br />

chen Zustandes („gutes ökologisches<br />

Potenzial”).<br />

Der chemische Zustand wird<br />

an Qualitätszielen für 33 gemeinschaftsweit<br />

vorgegebenen,<br />

so genannten „Prioritären<br />

Stoffen” bemessen, die auf<br />

Grund ihrer Eigenschaften für<br />

die Gewässerorganismen oder<br />

Nutzungen des Wassers gefährlich<br />

sind. Hinzu kommen<br />

noch weitere gefährliche Stoffe<br />

aus früheren Richtlinien der<br />

EU, sofern sie im betrachteten<br />

Gebiet von Bedeutung sind.<br />

Als erster Schritt müssen bis<br />

2004 die signifikant belasteten<br />

Abschnitte in den Flussgebieten<br />

ausgewiesen werden (Bestandsaufnahme).<br />

Das sind Abschnitte<br />

bei denen der gute<br />

Zustand mit hoher Wahrscheinlichkeit<br />

noch nicht erreicht ist.<br />

Die Ausweisung soll auf der<br />

Grundlage der vorhandenen<br />

Daten der Einleiter- u. Fließgewässerüberwachung<br />

sowie der<br />

morphologischen Kartierung<br />

(Gewässerstruktur) erfolgen.<br />

Das wasserwirtschaftliche<br />

Handeln wird<br />

künftig weitgehend<br />

von der WRRL bestimmt.<br />

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