IKoNE Heft 5

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38 Der Rückgang der stofflichen und thermischen Belastung hat sich positiv auf die Lebensgemeinschaften der Bäche und Flüsse ausgewirkt. Im Neckar erhöhte sich die Artenzahl der Fische seit 1972 von 22 auf heute 41 Arten. Ebenso erfreulich ist die gleichzeitige Zunahme von 30 auf 100 Arten bei den Kleintieren des Gewässerbodens (Makrozoen). Weniger erfolgreich verlief die Sanierung bei Stoffen, die zum erheblichen Teil nicht aus Punktquellen, sondern diffus aus den Flächen in die Gewässer eingetragen werden, insbesondere bei Nitrat und Pflanzenschutzmitteln. Ein großer Teil der heutigen Nitratbelastung (rund 50%), stammt aus der Landwirtschaft und gelangt über das Grundwasser diffus in Flüsse und Bäche. Zwar ist die Nitratbelastung der Gewässer durch die Nachrüstung der Kläranlagen mit Stickstoff-Eliminationsstufen in den letzten Jahren um 20-30% zurückgegangen. Die Zielwerte des Gewässerschutzes sind damit noch nicht erreicht. Die Pflanzenschutzmittel-Konzentrationen steigen während der Anwendungszeit in vielen Gewässern stark an und gefährden Flora und Fauna. Die Herbizide Isoproturon und Diuron werden in vergleichsweise hoher Kon- zentration im Frühjahr selbst im Neckar nachgewiesen. Ein erheblicher Teil dieser Belastung lässt sich durch gute fachliche Praxis in der Landwirtschaft wirksam reduzieren. Aus der Sicht des Gewässerschutzes ist auch der erhebliche Eintrag gut wasserlöslicher und schwer abbaubarer Stoffe in die Gewässer, z.B. Komplexbildner, Arzneimittel und Industriechemikalien mit hormoneller Wirkung problematisch. Die Langzeitwirkung vieler dieser Stoffe auf die Gewässerorganismen kann heute noch nicht beurteilt werden. Ein weiteres Problem ist die schlechte Gewässerstruktur vieler Gewässer im Neckareinzugsgebiet. Der „Lebensraum Fließgewässer” ist durch Zusammenfassung technische Eingriffe in die Struktur der Gewässer vielfach stark beeinträchtigt und sogar zerstört. Der unbefriedigende Zustand dieser Lebensräume ist mit der Grund, dass dort auch bei sehr guter Wasserqualität die Besiedlung mit naturraum-typischen und anspruchsvollen Arten nicht möglich ist. Seit Mitte der 90er Jahre wurden vielerorts Renaturierungsmaßnahmendurchgeführt, die gute Ergebnisse zeigen. Zur weiteren Gesundung unserer Gewässer ist die Wiederherstellung und Vernetzung der Lebensräume mit Nachdruck voranzutreiben. Ein vorrangiges Anliegen ist dabei den Neckar und seine Nebenflüsse für Fische und auch für Kleinlebewesen wieder durchgängig zu machen. Abb. 60: Schaffung der Durchgängigkeit des Neckars durch ein Umgehungsgerinne bei Kirchentellinsfurt
IKoNE Veröffentlichungen IKoNE Broschüre Integrierende Konzeption Neckar-Einzugsgebiet, IKoNE Arbeitsgruppe Öffentlichkeitsarbeit Herausgeber: Ministerium für Umwelt und Verkehr, April 1999 IKoNE Heft 1 Vorbereitung auf Hochwasserereignisse Empfehlungen für Städte, Gemeinden und untere Verwaltungsbehörden zur Vorbereitung auf Hochwasserereignisse, IKoNE Arbeitsgruppe Hochwasservorsorge. Herausgeber: Ministerium für Umwelt und Verkehr, Oktober 1999 IKoNE Heft 3 Dokumentation von Hochwasserständen IKoNE Arbeitsgruppe Hochwasservorsorge Herausgeber: Gewässerdirektion Neckar, März 2001 IKoNE Heft 4 Hochwassermanagement Partnerschaft für Hochwasserschutz und Hochwasservorsorge Herausgeber: Gewässerdirektion Neckar, April 2002 Bezug: Geschäftsstelle IKoNE (siehe Rückseite) IKoNE-Tagungsband 1999, Neckar – unser Lebensraum Band 28, ISBN 3-931552-12-8, Oktober 1999 Herausgeber: Akademie für Natur- und Umweltschutz Baden-Württemberg, IKoNE Heft 2 Ökologische Verbesserungen am Neckar Chancen einer naturnahen Entwicklung IKoNE Arbeitsgruppe Ökologische Verbesserung Neckar Herausgeber: Gewässerdirektion Neckar, September 2000 IKoNE Kongress 2000 Neckar – unser Lebensraum Herausgeber: Gewässerdirektion Neckar, November 2001 IKoNE Heft 5 Gütezustand der Fließgewässer im Neckar-Einzugsgebiet IKoNE Arbeitsgruppe Gewässergüte Neckar Herausgeber: Gewässerdirektion Neckar, Juni 2003 39
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Seite 33 und 34: Was noch zu tun ist 4. Was noch zu
Seite 35 und 36: Die Wasserrahmenrichtlinien 5. Ausb
Seite 37: Zusammenfassung 6. Zusammenfassung

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