Qualität ist nachweisbar Das Gütesiegel des KTK-Bundesverbandes

Qualität ist nachweisbar
Das Gütesiegel des KTK-Bundesverbandes
Ab sofort können Erzieherinnen und Rechtsträger katholischer Kindertageseinrichtungen
ihre Arbeit systematisch bewerten und weiterentwickeln. Die Grundlage hierfür
bildet das Gütesiegel des Verbandes Katholischer Tageseinrichtungen für Kinder
(KTK) – Bundesverband. Das KTK-Gütesiegel steht als Sammelbegriff für Qualitätsanforderungen,
die aus fachlicher und christlicher Sicht eine gute Kindertageseinrichtung
auszeichnen. Darüber hinaus umfasst das Qualitätsmanagement-System alle
Forderungen der DIN EN ISO 9001 und bietet damit die Grundlage für eine international
anerkannte Zertifizierung.
Die Idee und die Ziele des KTK-Gütesiegels
- der Auftrag katholischer Kindertageseinrichtungen ist vielseitig und anspruchsvoll
Überzeugend in der Bildungsarbeit, bereichernd für Familien, kompetent in Glaubensfragen.
Katholische Kindertageseinrichtungen stellen sicher, dass alle Kinder
gleiche Chancen auf Bildung haben – und dies unabhängig von ihrer sozialen Herkunft.
Die familienbereichernden Angebote entlasten Mütter und Väter. Sie tragen
dazu bei, dass Eltern ihre familiären und beruflichen Pflichten gut miteinander vereinbaren
können. Durch ihre religionspädagogische Arbeit stärken Erzieherinnen das
Vertrauen der Kinder in das Leben. Mit diesen Leitsätzen lässt sich der Auftrag katholischer
Kindertageseinrichtungen auf den Punkt bringen. Diese hohen Ansprüche
können auf Dauer aber nur dann erfolgreich umgesetzt werden, wenn die Angebote
und Arbeitsprozesse in katholischen Kindertageseinrichtungen kontinuierlich geprüft,
weiterentwickelt und dokumentiert werden. Hierin unterstützt das Gütesiegel des
KTK-Bundesverbandes die Erzieherinnen und Rechtsträger in den nahezu 8.000
Mitgliedseinrichtungen.
Kinder optimal fördern
In den vergangenen Jahren sind die Bildungsleistungen von Kindertageseinrichtungen
in die öffentliche Kritik geraten. Nach Auffassung zahlreicher Politiker und Fachleute
nutzen Erzieherinnen in den seltensten Fällen das Bildungspotenzial von Kindern
und tragen zur deutschen Bildungsmisere bei. Und schon erzeugen die Printmedien
in der Öffentlichkeit düstere Schreckensszenarien: „Kinder sind in deutschen
Kindertageseinrichtungen chronisch unterfordert“. Bildung wird hier auf ein bisschen
„eija popeija“ und „watschel watschel Entchen“ reduziert. Unabhängig davon, ob man
diese Kritik teilt, oder auch nicht: Adäquate Bildungsangebote für Kinder setzen voraus,
dass Erzieherinnen ihre Arbeit auf der Grundlage eines erprobten Qualitätsmanagementsystems
planen und durchführen. In diesem Zusammenhang trägt das Gütesiegel
des KTK-Bundesverbandes auch dazu bei, dass Erzieherinnen die Bildungsleistungen
ihrer Kindertageseinrichtungen überzeugend nachweisen können.
Eltern begeistern
Immer mehr Eltern vergleichen die Angebote einzelner Kindertageseinrichtungen und
prüfen, welches Angebot ihren Ansprüchen am ehesten entspricht. Dabei spielen die
unterschiedlichsten Erwartungen eine Rolle: Ist das Kind während der Berufstätigkeit
gut untergebracht? Bietet die Kindertageseinrichtung zusätzliche Serviceleistungen,
die eine individuelle und stressfreie Lebensplanung ermöglichen? Erhält das Kind
ausreichend Anregungen für seine seelische, emotionale und intellektuelle Entwick-
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Das Gütesiegel des KTK-Bundesverbandes

lung? Das Gütesiegel des KTK-Bundesverbandes unterstützt Erzieherinnen und
Rechtsträger darin, ein solches Angebot zu entwickeln und zu sichern.
Versprochene Leistungen einhalten
Die Attraktivität von Kindertageseinrichtungen hängt ganz entscheidend davon ab, ob
Erzieherinnen einhalten, was sie versprechen. Wenn beispielsweise heute in pädagogischen
Konzeptionen davon die Rede ist, dass Kinder in den unterschiedlichsten
Bereichen optimal gefördert werden, dass ihre Lernbedürfnisse im Mittelpunkt stehen,
dann müssen diese Leistungsversprechen auch eingehalten werden. Eltern haben
ein Recht darauf, sich auf die Arbeit der Einrichtung zu verlassen. Versprochene
Leistungen einhalten – damit dies gelingt, brauchen Erzieherinnen ein funktionierendes
und auf ihre Arbeit zugeschnittenes Qualitätsmanagementsystem.
Das KTK-Gütesiegel ist systematisch aufgebaut und bietet Orientierung
Qualitätsmanagementsysteme für Kindertageseinrichtungen gibt es viele. Nicht alle
fördern aber die Weiterentwicklung der Arbeit von Erzieherinnen. Vermutlich liegt es
an der Rezeptur der Systeme: Ein Übermaß an Kriterien zur Qualitätsfeststellung, die
wenig Raum dafür lassen, die Qualität des Angebots an den jeweils unterschiedlichen
Bedingungen der Kindertageseinrichtungen auszurichten. Ein sozialpädagogischer
Eifer, der zu einem Übermaß an theoretischen Erläuterungen führt, in denen
man leicht die Orientierung verliert.
Das KTK-Gütesiegel ist anders. Es ist kein Qualitätsmanagementsystem mit unumstößlichen
Vorgaben, die unreflektiert nur abzuhaken sind. Es ist systematisch aufgebaut
und klar strukturiert. Mit seinen neun Qualitätsbereichen und den jeweils
zugrunde liegenden Qualitätsanforderungen, Praxisindikatoren und Nachweismöglichkeiten
ist das Gütesiegel ein umfassendes Instrument zur Weiterentwicklung der
Arbeit.
Die neun Qualitätsbereiche und die zugrundeliegenden Präambeln
Das KTK-Gütesiegel ist in neun Qualitätsbereiche gegliedert und erfasst damit alle
Aufgaben und Arbeitsprozesse einer Kindertageseinrichtung. Bei den Qualitätsbereichen
handelt es sich um die Kapitel „Kinder“, „Eltern“, „Glaube“, „Kirchengemeinde“,
„Politische Gemeinde“, „Träger und Leitung“, „Personal“, „Mittel“ sowie „Qualitätsentwicklung
und Qualitätssicherung“. Jeder Qualitätsbereich wird mit einer Präambel
eingeführt. Diese ist in drei Schritte unterteilt, dem „Sehen“, „Urteilen“ und „Handeln“.
Die Präambel ist mit einer theoretischen beziehungsweise konzeptionellen Erläuterung
des jeweiligen Qualitätsbereichs vergleichbar.
• Präambel
Sehen:
In katholischen Kindertageseinrichtungen
wird wahrgenommen…
In diesem ersten Schritt wird beschrieben, wie das Thema des jeweiligen
Qualitätsbereichs von Erzieherinnen und Rechtsträgern wahrgenommen wird.
Dieses „Hinsehen“ ist im Sinne einer Situationsanalyse zu verstehen, in dem
die Erfahrungen der Kindertageseinrichtungen auf den Punkt gebracht werden.
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Urteilen:
In katholischen Kindertageseinrichtungen
wird davon ausgegangen…
In diesem Schritt erfolgt eine Bewertung der Erkenntnisse der Situationsanalyse.
Diese gibt Aufschluss darüber, welcher Handlungsbedarf sich für die
Kindertageseinrichtung ableiten lässt.
Handeln:
In katholischen Kindertageseinrichtungen
wird so gehandelt, dass…
In diesem dritten Schritt werden die Konsequenzen aus der Situationsanalyse
und ihrer Bewertung gezogen. Es wird eine Aufforderung zum Handeln formuliert,
die für die pädagogische Praxis einer Kindertageseinrichtung bedeutsam
ist.
Die Qualitätsanforderungen
Jedem Qualitätsbereich liegen bis zu vier Qualitätsanforderungen zugrunde. Diese
konkretisieren die aus der Präambel abgeleiteten Handlungsziele. In den Qualitätsanforderungen
werden Ansprüche formuliert, die fachlich anerkannten Standards
entsprechen und die das spezifisch Christliche einer Kindertageseinrichtung hervorheben.
Die Qualitätsanforderungen sind auch als Leistungsversprechen zu verstehen,
auf die Kinder und Eltern einen Anspruch haben.
Die Qualitätsanforderungen des Qualitätsbereichs „Kinder“
1. Katholische Kindertageseinrichtungen stellen einen Bezug zum Alltag der Kinder
her.
2. Katholische Kindertageseinrichtungen bereiten Kinder ausreichend auf ihr
künftiges Leben vor.
3. Katholische Kindertageseinrichtungen sind Orte, in denen Kinder ausreichend
Freiraum und Orientierung erhalten.
4. In katholischen Kindertageseinrichtungen bestimmen Kinder mit.
Die Praxisindikatoren und die Nachweismöglichkeiten
Jede Qualitätsanforderung wird im KTK-Gütesiegel durch mehrere Praxisindikatoren
differenziert beschrieben. Die Praxisindikatoren legen dar, wie sich die einzelne Qualitätsanforderung
in der Praxis einer Kindertageseinrichtung konkretisiert. Die im Anschluss
an die Praxisindikatoren aufgeführten Nachweismöglichkeiten zeigen, wie
Erzieherinnen und Rechtsträger die Qualität ihrer Arbeit nachweisen können.
Auszug aus den Praxisindikatoren und Nachweismöglichkeiten zur Qualitätsanforderung
1 im Qualitätsbereich „Kinder“
Qualitätsanforderung 1:
Katholische Kindertageseinrichtungen stellen einen Bezug zum Alltag der Kinder her.
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Auszug aus den Praxisindikatoren:
In katholischen Kindertageseinrichtungen…
• ist die Beobachtung von Kindern und die Analyse ihrer Bedürfnisse eine unverzichtbare
Grundlage für die pädagogische Planung;
• lernen Kinder, eigene Gefühle wie Trauer, Angst, Wut, Enttäuschung und
Freude auszudrücken sowie die Gefühle anderer Kinder zu respektieren.
Auszug aus den Nachweismöglichkeiten:
Als Nachweis dafür, dass die Anforderungen erfüllt werden, verfügt die Kindertageseinrichtung
über
• Leitziele, in denen die hier beschriebenen Erfordernisse und Indikatoren verbindlich
festgelegt sind;
• ein schriftliches Konzept, in denen die spezifischen Anforderungen der verschiedenen
Altersgruppen sowie Grundsätze der Integration von Kindern in
besonderen Lebenslagen beschrieben sind;
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- das Bewertungsmodell
Wie schon erwähnt: Das KTK-Gütesiegel ist so angelegt, dass Erzieherinnen und
Rechtsträger dieses Instrument als Grundlage für die Weiterentwicklung der Arbeit
ihrer Kindertageseinrichtung nutzen können. Ausgehend von den einzelnen Qualitätsbereichen
und den jeweils zugrundeliegenden Präambeln bietet es die Möglichkeit,
eigene Methoden und Prozesse zu entwickeln, wenn es darum geht, die einzelnen
Qualitätsanforderungen und Praxisindikatoren umzusetzen. Gleichzeitig ist das
KTK-Gütesiegel aber auch die Grundlage für eine Zertifizierung. Die hiermit verbundenen
Audits finden auf der Grundlage des Qualitätskreislaufs von Deming statt.
Anders formuliert: Bei jedem Praxisindikator ist nachzuweisen, dass dieser geplant,
durchgeführt, überprüft und verbessert wurde.
Planen:
Gibt es in der Kindertageseinrichtung Regelungen beziehungsweise Dokumente
zum Praxisindikator, aus denen hervorgeht, dass die Qualitätsanforderung
zu berücksichtigen ist?
Handeln:
Wird der Praxisindikator in Rückbindung an die Qualitätsanforderung
umgesetzt?
Prüfen:
Wird das, was mit dem Praxisindikator erreicht werden soll, von den Mitarbeiterinnen
geprüft?
Verbessern:
Werden aus den Ergebnissen der Prüfung Verbesserungen eingeleitet?
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Ein Praxisindikator ist dann erfüllt, wenn alle vier Schritte des Deming´schen Qualitätskreislaufes
bearbeitet sind. Um am Ende das Gütesiegel zu erhalten, müssen alle
Praxisindikatoren, die Forderungen der DIN EN ISO 9001 beinhalten, erfüllt sein. Die
ISO-relevanten Praxisindikatoren sind als solche im KTK-Gütesiegel gekennzeichnet.
Die Kindertageseinrichtung muss nachweisen, dass sie insgesamt 50 Prozent der
Praxisindikatoren je Qualitätsanforderung erfolgreich bearbeitet hat.
Das Zertifizierungsverfahren wird eingeleitet, wenn eine Kindertageseinrichtung bei
einem vom KTK-Bundesverband zugelassenen Zertifizierer die Zertifizierung beantragt.
Die darauf folgenden Audits werden von „KTK-Gütesiegel-Auditoren“ durchgeführt.
Frank Jansen
Geschäftsführer
Bezug
KTK-Bundesverband e.V.
Karlstraße 40
79104 Freiburg
Tel.: 0761 200-238
Fax: 0761 200-735
KTK-Bundesverband@caritas.de
Preis:
24,80 € zuzüglich Versandkosten für Mitgliedseinrichtungen des KTK-
Bundesverbandes sowie für Caritasverbände. 39,80 € zuzüglich Versandkosten für
alle weiteren Interessenten.
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