Vergleich der Blutalkoholkonzentration - RWTH Aachen University
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2 Grundlagen des Alkoholstoffwechsels<br />
2.1 Allgemeines zum Genußmittel Alkohol<br />
Alkohole sind organische Verbindungen, die eine o<strong>der</strong> mehrere Hydroxyl-Gruppen (-OH)<br />
enthalten. Benannt werden sie durch Anfügen <strong>der</strong> Endung -ol an den Namen des Kohlen-<br />
wasserstoffs mit <strong>der</strong> gleichen Kohlenstoffzahl, z.B. Methan =>Methanol, Ethan => Ethanol,<br />
etc.. Letzterer stellt den eigentlichen Trinkalkohol dar, <strong>der</strong> auch hauptsächlich für die messba-<br />
re <strong>Blutalkoholkonzentration</strong> (BAK) verantwortlich ist. Neben Ethanol kommen - in weitaus<br />
niedrigerer Konzentration und in einem getränkespezifisch unterschiedlichen Verteilungs-<br />
profil - noch an<strong>der</strong>e Alkohole in alkoholischen Getränken vor. Diese sogenannten Begleitstof-<br />
fe, wie die höheren aliphatischen Alkohole 2-Propanol, 1-Propanol, 2-Methyl-1-butanol<br />
u.s.w., spielen aber bzgl. <strong>der</strong> Alkoholisierung nur eine untergeordnete Rolle. Zum Beispiel<br />
sind in einem Liter Pilsbier ca. 40 g Ethanol enthalten. Diese Alkoholmenge kann theoretisch-<br />
rechnerisch bei einem 70 kg schweren Mann mit durchschnittlichem Körperbau zu einer BAK<br />
von ca. 0,8 ‰ führen. Die in einem Liter Bier des Pilsener-Typs enthaltene Menge an Propa-<br />
nol-1 beträgt hingegen nur max. 0,03 g, die theoretisch-rechnerisch unter den gleichen Be-<br />
rechnungsvoraussetzungen zu einer BAK von 0,0006 ‰ führen kann [7].<br />
2.2 Resorption und Invasion<br />
Die Resorption (Aufnahme) des konsumierten Alkohols beginnt bereits beim Trinken über die<br />
Mundschleimhaut. Im Magen werden anschließend etwa 20 % des aufgenommenen Alkohols<br />
resorbiert. Der größte Anteil, ca. 80 %, wird im oberen Dünndarm resorbiert.<br />
Vollkommen abgeschlossen ist die Resorption i.d.R. etwa eine Stunde nach Trinkende. Dabei<br />
hängt die genaue Zeitdauer von mehreren Faktoren ab.<br />
Bei leerem Magen erfolgt die Aufnahme des Ethanols durch die Magenschleimhaut schneller,<br />
denn es steht mehr Resorptionsfläche zur Verfügung. Ist die Schleimhaut hingegen von Spei-<br />
sebrei ausgekleidet, so liegt eine sehr viel kleinere Resorptionsfläche vor, und <strong>der</strong> Alkohol<br />
wird nicht so schnell ins Blut aufgenommen. Hinzu kommt, dass sich <strong>der</strong> Magenpförtner bei<br />
zunehmendem Füllungszustand stärker verschließt, um den Mageninhalt in kleinen Portionen<br />
und nicht zu schnell und damit zu wenig vorverdaut in den Dünndarm zu entlassen. Dies hat<br />
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