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Vergleich der Blutalkoholkonzentration - RWTH Aachen University

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eine Minute lang an o<strong>der</strong> sie atmeten vor Abgabe <strong>der</strong> Probe mindestens 6, höchstens 10 mal<br />

sehr schnell, kräftig und tief durch. Das Ergebnis zeigte, dass die AAK nach Hypoventilation<br />

im Mittel um 0,03 mg/l höher lag als nach Hyperventilation. Dieses Ergebnis deckt sich mit<br />

den Versuchen von Lagois [27]. Die Differenzen können damit erklärt werden, dass bei Hy-<br />

perventilation durch die kürzere Kontaktzeit <strong>der</strong> Atemprobe mit den Alveolekapillaren weni-<br />

ger Alkohol vom Blut in die Atemprobe diffundiert. Bei Hypoventilation dagegen diffundiert<br />

während <strong>der</strong> längeren Kontaktzeit <strong>der</strong> Atemprobe mit den Alveolen mehr Alkohol vom Blut<br />

in die Atemprobe [23]. Hyper- und Hypoventilation vor <strong>der</strong> Abgabe <strong>der</strong> Atemalkoholprobe<br />

kann nicht vom Gerät erkannt werden. Hier sind die geschulten Polizeibeamten gehalten,<br />

durch Anweisung und Beobachtung eine ruhige Atmung vor <strong>der</strong> Probenabgabe zu gewährleis-<br />

ten.<br />

Der Einfluss <strong>der</strong> Temperatur wird durch geräteinterne Messungen korrigiert.<br />

Anzahl <strong>der</strong> angegebenen Messwerte<br />

Bei <strong>der</strong> Mitteilung des BAK-Ergebnisses wird nicht nur <strong>der</strong> Mittelwert mitgeteilt, son<strong>der</strong>n<br />

auch die 4 Einzelergebnisse. Dies dient <strong>der</strong> Nachvollziehbarkeit <strong>der</strong> Ergebnisse und <strong>der</strong> rich-<br />

terlichen Beweiswürdigung. Der Richter soll, obwohl Laie, aufgrund eigener Kenntnis ein<br />

Urteil fällen können. Dazu gehört auch die Überprüfung des Ergebnisses. Dieses Proze<strong>der</strong>e<br />

gilt natürlich auch für die Würdigung <strong>der</strong> AAK-Messungen. Die AAK-Bestimmung wird<br />

ebenfalls mit Hilfe von 2 unterschiedlichen Messverfahren bestimmt. Bei <strong>der</strong> AAK-Messung<br />

mit dem Evidential 7110 wird die erste Atemprobe sowohl mit dem elektrochemischen als<br />

auch mit dem infrarotoptischen Messsystem analysiert. Liegen die Ergebnisse „in sehr engen<br />

Grenzen“ [27] beisammen, so erscheint das elektrochemisch gewonnene Ergebnis als Mess-<br />

wert 1 auf dem Ausdruck. Die zweite Atemprobe wird ausschließlich infrarotoptisch ermittelt,<br />

und ihr Ergebnis wird als Messergebnis 2 festgehalten. Das En<strong>der</strong>gebnis wird also aus zwei<br />

mitgeteilten Ergebnissen errechnet. Zwar wird durch die interne Kontrolle aus wissenschaftli-<br />

cher Sicht die „Richtigkeit“ <strong>der</strong> Ergebnisse garantiert, für die richterliche Beweiswürdigung<br />

jedoch stehen weniger Informationen zur Verfügung als bei <strong>der</strong> BAK-Messung.<br />

Aufstoßen (Ruktus)<br />

Befindet sich noch alkoholhaltiger Speisebrei im Magen, kann bei Aufstoßen die Vermi-<br />

schung <strong>der</strong> Atemluft mit <strong>der</strong> aus dem Magen stammenden Luft das Ergebnis <strong>der</strong> Atemalko-<br />

holanalyse beeinflussen [14]. Dieser Faktor kann in <strong>der</strong> Beobachtungsphase durch die kon-<br />

trollierenden Polizeibeamten eliminiert werden.<br />

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