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Vergleich der Blutalkoholkonzentration - RWTH Aachen University

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3 Messmethoden<br />

3.1 Blutalkoholbestimmung<br />

Die Blutalkoholbestimmung zur Gewinnung gerichtsverwertbarer Ergebnisse wird nach den<br />

„Richtlinien für die Blutalkoholbestimmung für forensische Zwecke“ des ehemaligen Bun-<br />

desgesundheitsamtes von 1966 vorgenommen, die Eingang in die "Bundeseinheitlichen Ver-<br />

waltungsvorschriften über die Feststellung von Alkohol im Blut bei strafbaren Handlungen"<br />

gefunden haben. Danach sind drei Untersuchungen nach dem Widmark-Verfahren und zwei<br />

nach <strong>der</strong> ADH-Methode durchzuführen. Entwe<strong>der</strong> die Untersuchungen nach dem Widmark-<br />

Verfahren o<strong>der</strong> die nach <strong>der</strong> ADH-Methode können durch zwei gaschromatographische (GC)<br />

Bestimmungen ersetzt werden. In <strong>der</strong> momentanen Praxis werden zumeist 2 ADH- und 2 GC-<br />

Werte bestimmt. Die neben den Einzelergebnissen mitgeteilte „Ergebnis“-BAK ist <strong>der</strong> Mit-<br />

telwert aus den vier (o<strong>der</strong> fünf) Einzelmessungen, <strong>der</strong> auf zwei Dezimalstellen gerundet wird.<br />

Dabei darf die Differenz zwischen dem höchsten und niedrigsten <strong>der</strong> Einzelwerte höchstens<br />

10 % des Mittelwertes betragen. Richtigkeit <strong>der</strong> Messungen und Präzision werden mit Hilfe<br />

von Kontrollproben bekannten Alkoholgehaltes überwacht [46]. Die Richtigkeit wird mit Al-<br />

koholproben bekannter Alkoholkonzentration überprüft, die Präzision durch Mehrfachmes-<br />

sungen <strong>der</strong> zu untersuchenden Probe. Zusätzlich müssen alle Laboratorien zur Qualitätskon-<br />

trolle regelmäßig und mit Erfolg an Ringversuchen <strong>der</strong> Fachgesellschaften teilnehmen.<br />

3.1.1 Das Widmark-Verfahren<br />

1922 wurde dieses Verfahren erstmals von dem Schweden Erik Matteo Prochet Widmark<br />

beschrieben [42]. Dabei destilliert <strong>der</strong> in einer Blutprobe enthaltene Alkohol in eine vorgege-<br />

bene Menge Dichromatschwefelsäure, <strong>der</strong>en Chromatanteil ebenfalls definiert ist. Ein Teil<br />

dieses 6-wertigen Chroms wird so zu 3-wertigem Chrom reduziert. Etwa 2 Stunden später<br />

wird mit 20 ml Wasser verdünnt. Je intensiver die Farbän<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Lösung, desto höher <strong>der</strong><br />

Anteil an Alkohol in <strong>der</strong> Probe.<br />

Bei dem ursprünglichen Verfahren wurde zur genauen Bestimmung eine Titration durchge-<br />

führt. Zuerst wurde das Dichromat durch das Ethanol reduziert. Anschließend wurde das noch<br />

vorhandene Dichromat mit Kaliumiodid reduziert, wobei Iod (I2) entsteht. Dieses wurde mit<br />

<strong>der</strong> Stärkelösung versetzt, wodurch eine intensiv blaue Färbung hervorgerufen wird. Im letz-<br />

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