Vorreiter oder Verlierer Den Wettbewerb überholen - GEHE Pharma ...
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DAS INFOFENSTER VON FÜR DIE APOTHEKE 2·2007<br />
Editorial<br />
Liebe Leserin, lieber Leser,<br />
in den vergangenen Wochen ist viel über<br />
<strong>GEHE</strong> gesprochen und diskutiert worden. Da<br />
sage ich Ihnen nichts Neues. Wir haben von<br />
Anfang an eine offene und transparente Diskussion<br />
geführt, die auf den Dialog mit unseren<br />
Marktpartnern, vor allem aber mit Ihnen,<br />
unseren Kunden setzt und erläutert, was wir<br />
tun und warum wir es tun. Dies setzen wir in<br />
diesem „Einblick“ fort. Ich habe erst vor kurzem<br />
mit dem Magazin „OTC Tools“ ein<br />
umfassendes Gespräch geführt, das ich Ihnen<br />
in dieser Ausgabe vollständig und unredigiert<br />
zur Verfügung stellen möchte. Es spannt den<br />
Bogen vom Veränderungsprozess, den wir<br />
sehen, bis zu den Lösungen, die wir bieten.<br />
Ich denke, es lohnt sich, einen Blick hineinzuwerfen.<br />
Wir wissen, dass Veränderungen immer auch<br />
Chancen bergen, die es zu nutzen gilt. Das<br />
passende Programm dazu haben wir bei<br />
<strong>GEHE</strong> und unser Angebot ist im Markt einzigartig:<br />
ob die bewährte Partnerschaft im<br />
Großhandel, die neue Markenpartnerschaft<br />
mit DocMorris <strong>oder</strong> eben unser bewährtes<br />
Kooperationskonzept Commitment.<br />
Das Commitment ist die stärkste Gemeinschaft<br />
selbstständiger Apotheken im Markt.<br />
Stetig arbeiten wir daran, die Commitment-<br />
Leistungen auszubauen, zu entwickeln und zu<br />
verbessern. Die entscheidende Frage für die<br />
Apotheke ist, wie man sich für die Zukunft<br />
rüstet und positioniert. Eine Frage, die jede<br />
Apotheke angeht, und die ganz maßgeblich<br />
vom wichtigsten Akteur im Gesundheitswesen<br />
beantwortet wird: vom Verbraucher, dem<br />
Patienten – Ihrem Kunden.<br />
Mit Blick auf den Verbraucher stellt das Commitment-Programm<br />
die Bereiche Effizienz,<br />
Kompetenz und Frequenz in Ihrer Apotheke<br />
in den Mittelpunkt. Dazu geben wir Ihnen<br />
starke Instrumente an die Hand und unterstützen<br />
Sie als unseren selbstständigen Partner<br />
wie gewohnt mit aller Kraft. Unser Ziel: Wir<br />
wollen, dass unsere Kunden Erfolg haben.<br />
Ein gewissermaßen spätsommerliches Highlight<br />
ziehen wir bereits in diesen Tagen aus<br />
dem Köcher: Wir bringen den „Frequenzbringer“<br />
für Ihre Apotheke, die DeutschlandCard.<br />
Diese brandneue Multipartner-Kundenkarte<br />
unterstützen der größte Medienkonzern in<br />
Europa, Bertelsmann, Edeka, die Deutsche<br />
Bank, <strong>GEHE</strong> und weitere starke Partner. Die<br />
DeutschlandCard bieten wir ab sofort exklusiv<br />
allen „gesund leben“-Apotheken im Commitment<br />
an. Ich bin sicher, dass wir mit dieser<br />
Karte einen „Umsatz-Turbo“ für Ihre Apotheke<br />
gestartet haben. Mehr lesen Sie in dieser<br />
Ausgabe. Ich wünsche Ihnen dabei viel Spaß.<br />
Ihr<br />
André Blümel<br />
Vorsitzender der Geschäftsführung.<br />
INTERVIEW<br />
<strong>Vorreiter</strong> <strong>oder</strong> <strong>Verlierer</strong><br />
Warum der <strong>Pharma</strong>händler keine Alternative zu seiner Vorwärtsstrategie im Apothekenmarkt sieht.<br />
Interview mit André Blümel, Vorsitzender der Geschäftsführung der <strong>GEHE</strong> <strong>Pharma</strong> Handel GmbH, aus<br />
„OTC Tools“, August 2007.<br />
Dass die Übernahme des niederländischen<br />
Versandhändlers und Franchisegebers für stationäre<br />
Apotheken DocMorris im April 2007<br />
durch die <strong>GEHE</strong>-Muttergesellschaft Celesio<br />
AG im deutschen Apothekenmarkt nicht eben<br />
Begeisterung auslösen würde, dürfte bei den<br />
Entscheidungsträgern in Stuttgart kaum<br />
jemand ernsthaft überrascht haben. Sowohl<br />
von Standesvertretern wie auch von Apothekenbetreibern<br />
kam und kommt reichlich harsche<br />
Kritik, nachdem DocMorris dort spätestens<br />
seit dem Einstieg in den stationären Apothekenmarkt<br />
als ernsthafte Bedrohung der<br />
etablierten Marktstrukturen gesehen wird.<br />
<strong>Den</strong>n um die Zukunft eben dieser Marktstrukturen<br />
geht es: Im Gespräch mit „OTC Tools“<br />
nimmt <strong>GEHE</strong>-Chef André Blümel nicht nur zu<br />
den Vorwürfen aus der Branche Stellung, sondern<br />
hinterfragt die mittel- und langfristigen<br />
Optionen für die künftige Gestaltung des deutschen<br />
Apothekenmarktes.<br />
Herr Blümel, musste aus Ihrer Sicht der<br />
<strong>GEHE</strong>-Mutterkonzern Celesio mit der Doc-<br />
Morris-Übernahme schon zum jetzigen Zeitpunkt<br />
den Einstieg in den deutschen Apothe-<br />
kenmarkt wagen, da es sonst zur Wahrung<br />
der eigenen Marktposition wohl zu spät<br />
gewesen wäre?<br />
André Blümel: Richtig. Zwar hatten wir –<br />
allen voran der Celesio-Vorstandsvorsitzende<br />
Fritz Oesterle – in den vergangenen Jahren<br />
immer klar gesagt, dass das Thema Versandhandel<br />
für uns nicht auf der Tagesordnung<br />
steht. Dies hat sich 2007 mit dem erfolgreichen<br />
Übertragen der Marke DocMorris vom<br />
Versandhandel auf erste Präsenzapotheken in<br />
Deutschland geändert. Damit wurde die Marke<br />
DocMorris für uns interessant, zumal wir auch<br />
das Interesse anderer in- und ausländischer<br />
Gesellschaften an der Marke registrierten. Uns<br />
stellte sich nun die Frage: Sichern wir uns die<br />
aus unserer Sicht stärkste Marke im deutschen<br />
Apothekenmarkt für unsere Kunden <strong>oder</strong> lassen<br />
wir es zu, dass einer anderen, möglicherweise<br />
branchenfremden Gesellschaft über den<br />
Erwerb dieser Marke der Einstieg in den hiesigen<br />
Markt gelingt? Das konnten wir nicht<br />
zulassen. Uns war allerdings durchaus<br />
bewusst, dass die Übernahme von DocMorris<br />
möglicherweise nicht unkritisch betrachtet<br />
wird. Aber wir sind nach wie vor davon über-<br />
André Blümel<br />
<strong>Den</strong> <strong>Wettbewerb</strong> <strong>überholen</strong><br />
zeugt, dass dies die richtige Entscheidung war,<br />
und stehen dazu.<br />
Celesio respektive <strong>GEHE</strong> haben damit eine<br />
unternehmerische Option mit Blick auf die<br />
Zukunft gezogen. Haben Sie damit gerechnet,<br />
dass die Kritik an diesem Schritt durch<br />
die Standesvertreter der deutschen Apotheker,<br />
aber auch aus dem Markt so heftig ausfallen<br />
würde?<br />
Fortsetzung auf Seite 2<br />
Neuer „Frequenz-Turbo“ von <strong>GEHE</strong> exklusiv im Commitment: die DeutschlandCard<br />
Der „Frequenz-Turbo“ für die Apotheke<br />
kommt von <strong>GEHE</strong>: Als Partner von Bertelsmann,<br />
Europas größtem Medienkonzern, wird<br />
<strong>GEHE</strong> im Commitment für alle „gesund<br />
leben“-Apotheken, die sich beteiligen wollen,<br />
exklusiv die DeutschlandCard einführen.<br />
Ob es einem gefällt <strong>oder</strong> nicht: Neue, aggressive,<br />
branchenfremde Mitbewerber stehen mit<br />
ihrem Angebot in den Startlöchern. Jeden Tag<br />
sind Millionen von Verbrauchern in Bewegung<br />
und machen ihre Einkäufe dort, wo sie<br />
den größten Vorteil erzielen, in der Mehrheit<br />
Schnäppchenjäger, vom Sammeltrieb erfasst.<br />
Die Marktforschung belegt, dass gerade<br />
Bonuspunkte eine neue „Währung“ und das<br />
beliebteste Sammelobjekt sind. Keine Apotheke<br />
kann es sich leisten, auf diese wachsende<br />
Kundengruppe zu verzichten.<br />
Mit vier Milliarden Kundenkontakten pro<br />
Jahr bringt die DeutschlandCard für alle<br />
„gesund leben“-Apotheken mit Abstand die<br />
meiste Werbung. Eine Dialogplattform sorgt<br />
mehrfach pro Jahr für Kundenkontakte, die<br />
Frequenz und Umsatz bringen. 20 Millionen<br />
Euro werden 2008 in die Werbung gesteckt.<br />
Auf jeder Card befindet sich das „gesund<br />
leben“-Logo auf der Vorderseite, in guter<br />
Gesellschaft mit Edeka, der Deutschen Bank<br />
und weiteren starken Partnern, deren Kunden<br />
Mit der DeutschlandCard vorne fahren!<br />
auch Kunden der „gesund leben“-Apotheke<br />
werden können.<br />
Frequenz trifft Kompetenz, der Nutzen ist<br />
klar: Anstelle von Prozenten gibt es Punkte.<br />
Die Apotheke legt fest, wie viele. Drei Gründe,<br />
warum Commitment-Apotheken mitmachen<br />
sollten:<br />
1. Jede Apotheke erhält eine exklusive und<br />
attraktive „Währung“ ohne direkte Vergleichbarkeit.<br />
2. Der Rohertrag ist geschützt: Bar-Rabatt-<br />
Prozente sind teurer und leicht nachzuahmen.<br />
3. Außerdem spart die Apotheke bares Geld:<br />
ein „Rundum-Sorglospaket“ enthält alles,<br />
was man braucht.<br />
Die DeutschlandCard bringt neue Kunden,<br />
mehr Frequenz und mehr Umsatz. Infos gibt<br />
es auf der zurzeit stattfindenden deutschlandweiten<br />
Roadshow – Termine in Ihrer <strong>GEHE</strong>-<br />
Niederlassung – und beim <strong>GEHE</strong>-Außendienst.<br />
EINBLICK-Highlights<br />
Studie zum <strong>Pharma</strong>großhandel<br />
Transparenz bringt mehr Sicherheit 3<br />
10 Jahre <strong>GEHE</strong> POINT<br />
Jubiläum der Internet-Plattform 3<br />
Netzwerk am Werk<br />
Commitment-Kooperation mit TUI 3<br />
15. Apotheker-Informationstagung<br />
in Berlin<br />
„Zukunft aktiv mitgestalten“ 4<br />
<strong>GEHE</strong> feiert Günzburg<br />
„Tag der offenen Tore“ 4
2<br />
EINBLICK<br />
Fortsetzung von Seite 1<br />
<strong>Vorreiter</strong> <strong>oder</strong> <strong>Verlierer</strong><br />
Blümel: Natürlich haben wir mit Reaktionen<br />
aus dem Markt wie mit Kritik von Standesvertretern<br />
gerechnet. Aber ganz offen gesagt:<br />
Mit der Art und Weise und den Stilmitteln, mit<br />
denen zum Teil Kritik geübt wurde, konnte<br />
man nicht rechnen. Wir meinen, dass dies ein<br />
teilweise nicht mehr akzeptables Niveau<br />
erreicht hat, zumal wir bereits mit der<br />
Bekanntgabe der Übernahme von DocMorris<br />
am 26. April dieses Jahres aktiv auf die Verbände<br />
zugegangen sind und den konstruktiven<br />
Dialog angeboten haben, der aber bislang leider<br />
verweigert wurde.<br />
Nun stehen nicht nur kritische Äußerungen<br />
im Raum, sondern auch die Abwanderung<br />
von Apotheken aus dem Kundenstamm der<br />
<strong>GEHE</strong> und damit Marktanteilsverluste. Wie<br />
stark ist die <strong>GEHE</strong> davon betroffen?<br />
Blümel: Wir haben in der Tat Reaktionen aus<br />
dem Markt verzeichnet, die sich auch auf der<br />
Umsatzseite bemerkbar gemacht haben. Doch<br />
diese Einbußen liegen bei weitem nicht in den<br />
Bereichen, wie sie teils in der Presse kolportiert<br />
wurden.<br />
Wie hat die <strong>Pharma</strong>industrie auf die Übernahme<br />
von DocMorris reagiert?<br />
Blümel: Die <strong>Pharma</strong>industrie hat durchaus<br />
positiv reagiert, da man dort die europäische<br />
Entwicklung des Marktes im Blick hat und es<br />
deshalb begrüßt, wenn sich auch hierzulande<br />
Marktteilnehmer konstruktiv auf die fraglos<br />
kommenden Veränderungen einstellen. <strong>Den</strong>n<br />
es geht uns im Gegensatz zu mancher Darstellung<br />
keineswegs darum, den Liberalisierungsprozess<br />
des Apothekenmarktes hierzulande<br />
aktiv voranzutreiben. Doch wenn dieser<br />
Prozess auch in Deutschland so greifen wird,<br />
wie das in verschiedenen europäischen Ländern<br />
längst zu beobachten ist, dann sollten<br />
und müssen wir darauf vorbereitet sein. Vor<br />
allem dann, wenn es – was wir nicht hoffen –<br />
nicht gelingt, in Deutschland eine regulierte<br />
Liberalisierung einzuleiten und es in der<br />
Folge zu einem dramatischen Anstieg von<br />
Apothekengründungen kommt, wird das<br />
Thema einer starken Apothekenmarke von<br />
entscheidender Bedeutung sein. Deshalb<br />
haben wir uns vorausschauend für uns und<br />
unsere Kunden mit DocMorris die stärkste<br />
Marke im deutschen Apothekenmarkt gesichert,<br />
um für die Zukunft optimal positioniert<br />
zu sein.<br />
Wie wollen und werden Sie die Marke Doc-<br />
Morris im <strong>GEHE</strong>-Portfolio, zu dem ja auch<br />
die Apotheken-Kooperation Commitment<br />
mit der Marke „gesund leben“ gehört, künftig<br />
strategisch aufstellen?<br />
Blümel: Gerade im Zusammenspiel von Doc-<br />
Morris, unserer Kooperation Commitment<br />
mit der Marke „gesund leben“ sowie der normalen<br />
Kundenbeziehung zwischen Großhandel<br />
und Apotheke sehen wir künftig einen dramatischen<br />
<strong>Wettbewerb</strong>svorteil für die <strong>GEHE</strong><br />
und für unsere Kunden. <strong>Den</strong>n wir können<br />
unseren Kunden nun je nach ihrer individuellen<br />
Positionierung im jeweiligen <strong>Wettbewerb</strong>sumfeld<br />
eine adäquate Lösung bieten.<br />
Jeder unserer Marktpartner aus unserem Kundenportfolio<br />
kann entscheiden, ob ein Markenauftritt<br />
unter DocMorris die richtige Positionierung<br />
für seine Apotheke ist <strong>oder</strong> ob die<br />
Kooperationslösung von Commitment mit<br />
„gesund leben“ für ihn die bessere Antwort<br />
zur Profilierung im <strong>Wettbewerb</strong> ist. Und wer<br />
einen klassischen Großhandelspartner sucht,<br />
der mit einem bestimmten Leistungs- und<br />
Serviceangebot die passenden Lösungen für<br />
sein Marktumfeld bietet, kann auch dies von<br />
uns bekommen. Mit dieser Vielfalt des Angebots<br />
können wir nun professionelle Antworten<br />
auf alle Ausprägungen des Marktes geben und<br />
sind für die kommenden Entwicklungen<br />
umfassend aufgestellt – und das wird von<br />
unseren Marktpartnern auch so gesehen.<br />
Wie wollen Sie denkbare Konkurrenzprobleme<br />
im <strong>Wettbewerb</strong> vor Ort zwischen Doc-<br />
Morris-Apotheken und Commitment-Partnern<br />
lösen?<br />
Blümel: Wenn man sich die gesamte Landkarte<br />
des deutschen Apothekenmarktes betrachtet,<br />
dann wird es im Einzelfall auch solche operativen<br />
Fragen geben, die dann vor Ort gelöst<br />
werden müssen. Aber flächendeckend haben<br />
wir diese Problematik sicherlich nicht, weil<br />
sich unsere Kunden für eine bestimmte Profilierung<br />
entscheiden und wir diese Entscheidung<br />
respektieren und sie entsprechend bedienen.<br />
Wenn sich Kunden etwa für Commitment<br />
als die für sie richtige Profilierung entscheiden,<br />
dann werden wir ihnen nicht mit Doc-<br />
Morris direkt Konkurrenz machen.<br />
Unter welchen Voraussetzungen steht es auf<br />
der Agenda von <strong>GEHE</strong>, DocMorris nicht nur<br />
als Franchise-Modell, sondern auch als Kette<br />
unter eigener Regie zu etablieren?<br />
Blümel: Hier muss man die künftigen Entwicklungen<br />
abwarten. Wenn es zu einer Aufhebung<br />
des Fremd- und Mehrbesitzverbotes in<br />
Deutschland kommt, dann sind wir der festen<br />
Überzeugung, dass alle <strong>Pharma</strong>großhändler<br />
und andere Marktteilnehmer auch eigene Apotheken<br />
betreiben werden. Das zeigen die Beispiele<br />
vieler Auslandsmärkte – auch und gerade<br />
für diejenigen Marktteilnehmer, die dies in<br />
Deutschland heute weit von sich weisen. So<br />
haben etwa in Holland <strong>oder</strong> in Großbritannien<br />
<strong>oder</strong> der Schweiz genossenschaftliche Großhändler<br />
als Erste eigene Apotheken betrieben.<br />
Das soll heißen: Wenn die Rahmenbedingungen<br />
in Deutschland einmal so sein werden,<br />
dass es wirtschaftlich Sinn macht, dann kann<br />
es auch eigene Apotheken unter der Dachmarke<br />
DocMorris geben.<br />
Gilt nach wie vor die Zielmarke von 100 Doc-<br />
Morris-Partnern bis Ende 2007?<br />
Blümel: Ja, das gilt nach wie vor.<br />
Nun ist dem Vernehmen nach DocMorris<br />
nicht die einzige Baustelle, auf der <strong>GEHE</strong><br />
derzeit aktiv ist. Was haben Sie mit Blick auf<br />
die Apotheken noch in der Pipeline?<br />
Blümel: Es freut uns natürlich sehr, dass unsere<br />
Aktivitäten so genau beobachtet und registriert<br />
werden. Ich kann bestätigen, dass wir<br />
derzeit unser Commitment-Modell mit der<br />
Marke „gesund leben“ sehr aktiv weiterentwickeln<br />
und in Kürze mit interessanten neuen<br />
Angeboten für unsere Partner auf den Markt<br />
kommen. Damit wollen und werden wir unser<br />
Versprechen einlösen, dass wir auch unsere<br />
Kooperationspartner künftig im Markt noch<br />
erfolgreicher machen. Was es allerdings nicht<br />
geben wird, das ist ein zweites Franchise-Konzept<br />
neben DocMorris. Wir bieten unseren<br />
Kunden mit Commitment und DocMorris<br />
klare Alternativen, die je nach Positionierung<br />
unterschiedliche Strategien erlauben.<br />
Ist darin auch eine Differenzierung im breiten<br />
Spektrum zwischen Premium-Apotheke<br />
und Discount-Anbieter zu sehen?<br />
Blümel: Um es in aller Deutlichkeit zu sagen:<br />
Wir werden DocMorris nicht zur Discount-<br />
Marke entwickeln. Dies war im Übrigen ein<br />
weiterer Grund, warum wir uns die Marke<br />
gesichert haben. <strong>Den</strong>n wir wollten verhindern,<br />
dass diese Marke von Unternehmen<br />
genutzt werden kann, um damit eine klare<br />
Discount-Strategie zu fahren. Diese Entscheidung<br />
soll nicht zuletzt auch als klares Signal<br />
an die Industrie verstanden werden. Natürlich<br />
gibt es den Markenkern von DocMorris, der<br />
heute mit der Botschaft „gut und günstig“<br />
besetzt ist und sich nicht über Nacht neu posi-<br />
tionieren lässt. Aber wir werden diesen Markenkern<br />
definitiv nicht in Richtung Discount<br />
weiterentwickeln. Die Differenzierung der<br />
beiden Konzepte liegt im Dachmarken-Konzept<br />
von DocMorris einerseits, das mit seiner<br />
Markenstärke neue Kunden generiert, und in<br />
der Partnerschaft in einer starken Kooperation<br />
bei Commitment andererseits, die mit einem<br />
definierten Leistungsspektrum im Markt<br />
erfolgreich ist, aber die individuelle Apothekenmarke<br />
im Vordergrund sieht.<br />
Damit stellt sich die Frage, welchen Stellenwert<br />
Sie mittelfristig echten Dachmarken im<br />
deutschen Apothekenmarkt einräumen?<br />
Blümel: Wir sind überzeugt, dass Dachmarken<br />
im Apothekenmarkt hierzulande noch deutlich<br />
an Gewicht gewinnen werden. Das heißt aber<br />
nicht, dass es die selbstständige, inhabergeführte<br />
Apotheke künftig nicht mehr geben<br />
wird: Erfolgreiche Individualapotheken werden<br />
in ihren regionalen Märkten natürlich<br />
weiterhin existieren. Aber mit Blick auf den<br />
Gesamtmarkt werden Apotheken-Dachmarken<br />
mit ihrem klar kommunizierten Versprechen in<br />
bestimmten <strong>Wettbewerb</strong>ssituationen wie etwa<br />
typischen Einkaufsstraßen mit vielen Filialisten<br />
anderer Branchen an Bedeutung gewinnen.<br />
Aber auch Kooperationen werden weiter an<br />
Bedeutung gewinnen: Deshalb sind wir überzeugt,<br />
dass wir mit den Angeboten einer Markenpartnerschaft<br />
einerseits und einem Kooperationsmodell<br />
andererseits für die Zukunft<br />
richtig aufgestellt sind.<br />
Eine wichtige Voraussetzung für die von<br />
Ihnen erwartete Deregulierung des deutschen<br />
Apothekenmarktes ist die Haltung, die<br />
der Europäische Gerichtshof in seinen ausstehenden<br />
Entscheidungen sowie weitere mit<br />
dem Thema befasste europäische Institutionen<br />
einnehmen werden. Wann rechnen Sie in<br />
der Folge realistisch mit einem eventuellen<br />
Fall des Fremd- und Mehrbesitzverbotes <strong>oder</strong><br />
anderen Deregulierungsmodellen für<br />
Deutschland?<br />
Blümel: Einen genauen Zeitpunkt kann Ihnen<br />
derzeit niemand sagen. Das Zeitfenster, das bis<br />
zu einer Entscheidung des EuGH angenommen<br />
werden kann, liegt wohl bei zwölf bis 18<br />
Monaten. Ich persönlich halte zwölf Monate<br />
für durchaus realistisch. Es ist dann damit zu<br />
rechnen, dass die Entscheidung über die<br />
Rechtmäßigkeit von Fremdbesitz die Voraussetzungen<br />
für eine Liberalisierung und Deregulierung<br />
des Apothekenmarktes schaffen<br />
wird und dies dann in Deutschland von der<br />
Bundesregierung zügig umgesetzt wird. Darauf<br />
wollen wir vorbereitet sein.<br />
Welche Rolle könnten dabei Regelungen für<br />
eine Lizenzierung spielen?<br />
Blümel: Seitdem eine von den europäischen<br />
Institutionen eingeforderte Liberalisierung des<br />
Apothekenmarktes absehbar ist, haben wir uns<br />
als einziger Marktteilnehmer im deutschen<br />
Markt um konstruktive Vorschläge bemüht,<br />
wie dies ganz im Sinne der unverzichtbaren<br />
Sicherstellung einer flächendeckenden Arzneimittelversorgung<br />
und des Schutzes der heilberuflichen<br />
inhabergeführten Apotheke geschehen<br />
kann. So plädieren wir seit geraumer Zeit<br />
für ein Lizenzsystem, um einen unkontrollierten<br />
Anstieg der Apothekenzahlen zu verhindern<br />
und – offen gesagt – auch branchenfremden<br />
Filialisten den Markteinstieg zu erschweren.<br />
Man nehme nur das Beispiel des in Hongkong<br />
ansässigen Multis Hutchinson Whampoa,<br />
der mit seiner Retail-Sparte, zu der auch<br />
Apotheken gehören, über 7700 Outlets in weltweit<br />
33 Ländern verfügt und in Deutschland<br />
mit Rossmann präsent ist: Das Szenario kann<br />
man sich leicht selbst ausmalen, welche Konsequenzen<br />
der Einstieg eines solchen Players<br />
in den deutschen Apothekenmarkt hätte.<br />
Ausgabe 2·2007<br />
Angesichts solcher Szenarien ist es wenig<br />
erstaunlich, wenn in der deutschen Apothekerschaft<br />
reichlich Unruhe und Unsicherheit<br />
mit Blick auf die eigene Zukunftssicherung<br />
herrscht.<br />
Blümel: Ohne Frage steht der Apotheker<br />
mehr denn je vor der Herausforderung, die<br />
Optionen für die Entwicklung seines Unternehmens<br />
genau zu prüfen, seinen Standort,<br />
sein Umfeld und die <strong>Wettbewerb</strong>ssituation zu<br />
analysieren und dann die richtige Entscheidung<br />
für die eigene Positionierung zu treffen.<br />
Bei dieser Analyse und Entscheidungsfindung<br />
können und wollen wir ihm mit unseren<br />
Angeboten zur Seite stehen.<br />
Wird dieser Erhalt der Eigenständigkeit<br />
mittelfristig für die Mehrzahl der Apotheken<br />
nur noch in Anbindung an das eine <strong>oder</strong><br />
andere Kooperationsmodell zu leisten sein?<br />
Blümel: Es wird die völlig unabhängig und<br />
außerhalb jeder Kooperationsform erfolgreich<br />
agierenden Apotheken auch in Zukunft noch<br />
geben, aber ihre Anzahl wird sich fraglos<br />
rückläufig entwickeln. Schon heute nehmen<br />
gut 60 Prozent aller Apotheken an irgendeiner<br />
Form von Kooperation, Gruppierung <strong>oder</strong><br />
Netzwerk teil – ein Trend, der sich sicherlich<br />
fortsetzen wird. Dabei sehen wir uns durchaus<br />
auch als leistungsstarken Partner solcher<br />
Gruppierungen, die nicht vom Großhandel<br />
initiiert sind.<br />
Wo vom Apotheker zunehmend unternehmerisches<br />
<strong>Den</strong>ken und Handeln gefordert wird,<br />
da ist ihm dies im Rx-Bereich durch staatliche<br />
Reglementierungen weitgehend verwehrt.<br />
Wird der <strong>Wettbewerb</strong> künftig vor<br />
allem im OTC-Segment und durch Dienstleistungsangebote<br />
im Sinne der Apotheke als<br />
Gesundheitscenter entschieden?<br />
Blümel: Das kann ich nur unterstreichen.<br />
Angesichts des reglementierten Rx-Bereichs<br />
wird das Angebot und die Positionierung im<br />
OTC-Segment mit den richtigen Produkten,<br />
einer kompetenten Beratung und entsprechenden<br />
Serviceleistungen erfolgsentscheidend<br />
sein. Dies ist im Übrigen ein Kennzeichen<br />
von Kooperationen generell und unserer im<br />
Besonderen: Wir wollen die Apotheken dabei<br />
ebenso unterstützen wie die Industriepartner,<br />
die richtigen Segmente im OTC-Bereich zu<br />
forcieren und dies mit den geeigneten Serviceleistungen<br />
zu ergänzen.<br />
Dies entbindet die Apotheken aber wohl<br />
nicht von der Notwendigkeit, künftig selbst<br />
noch mehr und noch konsequenter in standort-<br />
und kundenbezogenes Marketing zu<br />
investieren.<br />
Blümel: Das ist absolut zutreffend. Die Apotheke<br />
muss etwas für den eigenen Standort<br />
tun. Und sie muss etwas für die Kundenfrequenz<br />
tun. Dabei gilt es, auch in Netzwerken<br />
zu denken. Aber auch hier darf ich anmerken:<br />
Mit unserer Dachmarke DocMorris haben wir<br />
einen Frequenzbringer per se im Portfolio.<br />
Und unseren Commitment-Partnern können<br />
wir demnächst ein neues Instrument als Frequenzunterstützung<br />
anbieten, gefolgt von<br />
weiteren Angeboten in Richtung einer Stärkung<br />
von Kompetenz, Service und Beratung.<br />
Eine abschließende Frage zu einer Entwicklung,<br />
die derzeit in Großbritannien zu beobachten<br />
ist: Wie steht die <strong>GEHE</strong> zu Exklusivverträgen,<br />
die dort fallweise von der Industrie<br />
mit einzelnen Großhandelspartnern<br />
abgeschlossen werden?<br />
Blümel: Natürlich beobachten wir diese Entwicklung<br />
in Großbritannien, haben aber für<br />
Kontinentaleuropa die eindeutige Position,<br />
dass wir solche Exklusivverträge ablehnen.
Ausgabe 2·2007 EINBLICK<br />
GASTKOMMENTAR<br />
Studie zum <strong>Pharma</strong>großhandel zeigt: Transparenz bringt Sicherheit<br />
Wenn Sie heute ein Paket aufgeben, können<br />
Sie es dank „Track and Trace“ auf seiner<br />
Reise zu seinem Adressaten begleiten. Sollte<br />
es nicht pünktlich ankommen, lässt sich<br />
schnell herausfinden, woran dies liegt. Diese<br />
Transparenz hat dazu geführt, dass sich die<br />
Anzahl verlorener Pakete seit Einführung des<br />
Verfolgungssystems deutlich reduziert hat.<br />
Was hat das mit Arzneimitteln zu tun?<br />
Erstaunlicherweise gibt es auf dem hochregulierten<br />
Arzneimittelmarkt keine vergleichbare<br />
Transparenz, wie eine Studie der Beratungsfirma<br />
Deloitte zeigt.<br />
Bis heute beschränkt sich die maschinenlesbare<br />
Packungskennzeichnung von Arzneimitteln<br />
auf die sogenannte <strong>Pharma</strong>zentralnummer<br />
(PZN). Die PZN ist ein eindeutiger siebenstelliger<br />
Schlüssel, den in Deutschland<br />
alle Fertigarzneimittel erhalten. Sie muss auf<br />
der äußeren Umhüllung aufgedruckt sein. Die<br />
Limitierung auf die PZN macht die maschinelle<br />
Verarbeitung von Verfallsdaten und<br />
Chargen unmöglich.<br />
Um auf diesem Gebiet Fortschritte zu erzielen,<br />
haben der Bundesverband des pharmazeutischen<br />
Großhandels „Phagro“ und der<br />
europäische Verband GIRP einen umsetzungsreifen<br />
Lösungsansatz entwickelt. Dieser<br />
beruht auf dem Datamatrix Code, einem zweidimensionalem<br />
(„2D“)-Barcode. Der Code ist<br />
normiert und industrieweit verbindlich. Seine<br />
kompakte Darstellung ermöglicht es, eine<br />
große Datenmenge auf kleinem Raum unterzubringen.<br />
Darüber hinaus bietet er eine hohe<br />
Sicherheit, da kein Auslesen verfälschter<br />
Daten <strong>oder</strong> eine nachträgliche Veränderung<br />
des Codes möglich sind.<br />
Als weitere Voraussetzung müsste auf allen<br />
Stufen des Arzneimittelvertriebs – also beim<br />
pharmazeutischen Hersteller, beim Großhandel<br />
und in den Apotheken – die Möglichkeit<br />
bestehen, die Charge, das Verfallsdatum und<br />
die PZN maschinell auszulesen. Damit wäre<br />
ein wichtiger Schritt in Richtung Transparenz<br />
und vor allem in Richtung Arzneimittelsicherheit<br />
geschaffen. Der Apotheker könnte spätes-<br />
10 Jahre <strong>GEHE</strong> POINT<br />
tens bei Abgabe des Medikaments an den<br />
Patienten sehr einfach nachvollziehen, ob es<br />
sich um eine Arzneimittelfälschung handelt<br />
<strong>oder</strong> nicht. Zugleich würde das Einbringen<br />
von Arzneimittelfälschungen in die legale<br />
Handelskette massiv erschwert. Angesichts<br />
der Liberalisierung der Arzneimittelmärkte<br />
wäre die Investition in maschinenlesbare<br />
Packungskennzeichnungen eine sinnvolle<br />
Investition in die Arzneimittelsicherheit.<br />
Dr. Katharina Lange arbeitet seit September<br />
2002 für Deloitte Business Consulting, davor<br />
seit April 1999 für Arthur Andersen Business<br />
Consulting. Als Apothekerin liegt ihr Arbeitsschwerpunkt<br />
auf Projekten im Life-Sciences-<br />
Sektor. Neben ihrer pharmazeutischen Ausbildung<br />
verfügt sie über profunde betriebswirtschaftliche<br />
Kenntnisse. Ihr Beratungsschwerpunkt<br />
liegt in der Analyse wirtschaftlicher und<br />
organisatorischer Prozesse sowie in der Ableitung<br />
beziehungsweise Erarbeitung strategischer<br />
Empfehlungen.<br />
Jedes Jahr bringt bewegende Ereignisse hervor, ob global <strong>oder</strong> national, beruflich <strong>oder</strong> privat. Ein solches Jahr war<br />
auch 1997: Jan Ulrich radelte sich möglicherweise fair zum Sieg der Tour de France, Lady Di starb bei einem<br />
Verkehrsunfall in Paris und Hongkong wurde nach 156 Jahren kolonialer Herrschaft Großbritanniens an China<br />
zurückgegeben. Und die <strong>GEHE</strong> startete mit einem völlig neuen und innovativen Service für Apotheken: <strong>GEHE</strong> POINT.<br />
Als die Bestell- und Informationsplattform<br />
„<strong>GEHE</strong> POINT“ 1997 online ging, sah die<br />
Internetlandschaft noch ganz anders aus. In<br />
den meisten Apotheken gab es noch keinen<br />
Zugang zum World Wide Web. In gewisser<br />
Weise war es also Pionierarbeit, die von<br />
<strong>GEHE</strong> geleistet wurde. Neuland wurde betreten<br />
und für die Apotheken erschlossen. Seither<br />
hat sich die Service-Plattform stetig<br />
weiterentwickelt und sich den Herausforderungen<br />
des Marktes angepasst. Dabei sind die<br />
Wünsche und Erfahrungen der Apotheken in<br />
der Anwendung der verschiedenen Instrumente<br />
maßgebend für deren Entwicklung und<br />
Optimierung. Dementsprechend benutzerfreundlich<br />
und einfach in der Bedienung ist<br />
<strong>GEHE</strong> POINT.<br />
Heute, zehn Jahre später, haben sich drei Versionen<br />
etabliert. Jeder <strong>GEHE</strong>-Kunde kann<br />
<strong>GEHE</strong> POINT grundsätzlich in einer kostenfreien<br />
Version nutzen, um etwa Bestellungen<br />
online zu erledigen <strong>oder</strong> mit „Kundenservice<br />
online“ Recherchen in der Datenbank der<br />
<strong>GEHE</strong>-Callcenter durchzuführen. <strong>GEHE</strong><br />
POINT Plus bietet zusätzliche Informationsdienste<br />
an sowie die Möglichkeit, Rechnungen<br />
online aufzurufen und auszudrucken. Die<br />
Netzwerk am Werk<br />
dritte Version, <strong>GEHE</strong> POINT Extra, ist<br />
Bestandteil des Commitments und unterstützt<br />
die Apotheken dabei, die Marketinginstrumente<br />
erfolgreich anzuwenden.<br />
IMMER UP TO DATE<br />
Wie aktuell <strong>GEHE</strong> POINT ist, zeigt die neueste<br />
Weiterentwicklung. Bei sämtlichen<br />
Rabattverträgen der Krankenkassen mit unterschiedlichen<br />
Generikaherstellern ist es enorm<br />
wichtig, über die Verfügbarkeit der betroffenen<br />
Präparate schnell Bescheid zu wissen.<br />
Über <strong>GEHE</strong> POINT können Apotheken die<br />
Im Rahmen der Commitment-Kooperation mit dem Reiseveranstalter TUI ergeben sich immer wieder neue<br />
Nutzungsbeispiele für die Apotheke<br />
„Local networking“ könnte man auf Neudeutsch<br />
dazu sagen. Man könnte aber auch<br />
sagen, dass die Hirsch-Apotheke in Pattensen<br />
mit dem Reisebüro vor Ort über das aktuelle<br />
Programm im Commitment, „Reiseziel:<br />
Gesundheit!“, gesprochen hat. Gemeinsam<br />
wurde eine Werbeanzeige mit redaktionellem<br />
Beitrag entwickelt und in einer lokalen Zeitung<br />
veröffentlicht. Insgesamt fünf Mal wird<br />
die Anzeige geschaltet. Reisebüro und Apotheke<br />
präsentieren sich dabei als jeweiliger<br />
Experte, wenn es um Gesundheitsreisen geht:<br />
Die Apotheke kann mit ihrer Beratungskompetenz<br />
punkten und dank der Commitment-<br />
Unterlagen zum Beispiel Tests zu den Themen<br />
Fitness, Haut und Ernährung anbieten.<br />
Die Gesundheitsreise selbst wird jedoch im<br />
Reisebüro gebucht.<br />
KUNDENBRINGENDE KOOPERATION<br />
Seit Ende 2006 kooperiert das Commitment<br />
Mehr Kundenfrequenz mit „Reiseziel: Gesundheit!“<br />
Lieferfähigkeit von Artikeln in der zuständigen<br />
Niederlassung in Echtzeit prüfen. Diese<br />
Anfrage wird zusätzlich durch die neu<br />
geschaffene Schnittstelle zwischen der<br />
Bestellplattform <strong>GEHE</strong> POINT und dem<br />
Warenwirtschaftssystem der Apotheken vereinfacht.<br />
Brandaktuell ist außerdem die Möglichkeit,<br />
defekte Rabattvertragsartikel tagesgenau<br />
auszuwerten. Der Anspruch von <strong>GEHE</strong><br />
POINT auch hierbei – daran hat sich im Laufe<br />
der zehn Jahre nichts geändert: den Arbeitsalltag<br />
der Apotheke zu erleichtern und so effizient<br />
wie möglich zu gestalten.<br />
mit Europas größtem Reiseveranstalter, der<br />
unter der Sparte „Vital“ Präventionsangebote<br />
führt. Für Apotheken im Commitment wurde<br />
das Programm „Reiseziel: Gesundheit!“ entwickelt,<br />
das als klassischer „Kundenfrequenzbringer“<br />
angelegt ist. Bei insgesamt 24 Angeboten<br />
für Gesundheitsreisen im aktuellen TUI<br />
Vital Katalog Sommer 2007 gibt es einen<br />
Hinweis auf die Commitment-Apotheken mit<br />
dem gemeinsamen Qualitätszeichen „gesund<br />
leben“. Neue Kunden kommen also in die<br />
Apotheke, die von den Angeboten im TUI<br />
Vital Katalog gelesen haben.<br />
Was den meisten Apothekenkunden unbekannt<br />
sein dürfte: Die zubuchbaren Gesundheitskurse<br />
werden in der Regel von den Krankenkassen<br />
mit bis zu 80 Prozent der Kursgebühren<br />
bezuschusst. Das entsprechende<br />
Beteiligungsformular der Krankenkassen<br />
erhält der Kunde ebenfalls in der Apotheke.<br />
3
4<br />
EINBLICK<br />
15. Apotheker-Informationstagung in Berlin<br />
Und nach der Führung gab’s für jeden noch ein Eis.<br />
Impressum: EINBLICK 2/2007, 5. Jahrgang, August 2007<br />
Ausgabe 2·2007<br />
Die Liberalisierungstendenzen in der Europäischen Union werden sich auch auf den deutschen Markt auswirken.<br />
Darauf müssten sich die Apotheker konstruktiv vorbereiten. Das war die einstimmige Meinung aller teilnehmenden<br />
Politiker an der 15. Apotheker-Informationstagung der <strong>GEHE</strong> in Berlin am 10. Mai 2007.<br />
Zur Diskussion über das Fremd- und Mehrbesitzverbot<br />
meinte Jens Spahn (CDU),<br />
Obmann der CDU/CSU-Bundestagsfraktion<br />
im Gesundheitsausschuss des Deutschen<br />
Bundestages, die Apothekerverbände müssten<br />
sich mit dem Thema auseinandersetzen. Konfrontation<br />
und Verweigerung seien keine<br />
Mittel, den bereits stattfindenden Veränderungsprozess<br />
konstruktiv zu gestalten. Die<br />
Politik und er selbst seien zu Gesprächen über<br />
die künftige Regulierung des Arzneimittelsektors<br />
bereit.<br />
„DIE ZUKUNFT AKTIV GESTALTEN“<br />
Marlies Volkmer (SPD), Mitglied des<br />
Gesundheitsausschusses, bekräftigte, dass die<br />
inhabergeführte Apotheke kein Auslaufmodell<br />
sei. Jedoch müsse der Wille zur Veränderung<br />
da sein. Die Entscheidung des Europäischen<br />
Gerichtshofes (EuGH) zur von Doc-<br />
Morris betriebenen Apotheke in Saarbrücken<br />
sei abzuwarten, aber es werde zu einer<br />
„behutsamen“ Öffnung des Marktes kommen.<br />
Entscheidendes Kriterium sei, die flächendeckende<br />
Arzneimittelversorgung nicht zu<br />
gefährden. Dem schloss sich auch Daniel<br />
Bahr (FDP), gesundheitspolitischer Sprecher<br />
der FDP-Bundestagsfraktion, an. Der EuGH<br />
werde das Fremdbesitzverbot in Deutschland<br />
in Frage stellen. Deshalb sei Passivität keine<br />
Lösung. Bahr rief die Apothekerschaft dazu<br />
auf, Vorschläge zur Zukunftsgestaltung zu<br />
unterbreiten.<br />
„DAS PRINZIP HOFFNUNG IST KEINE<br />
LÖSUNG.“<br />
Auch Frank Spieth, gesundheitspolitischer<br />
Sprecher der Bundestagsfraktion „Die Linke“,<br />
vertrat die Meinung, das EuGH werde das<br />
Fremdbesitzverbot kippen. Das „Prinzip<br />
Hoffnung“ sei keine Lösung für die Debatte.<br />
Er rief die Apotheker ebenfalls zur Gestaltung<br />
<strong>GEHE</strong> feiert Günzburg<br />
Die neue Niederlassung öffnet ihre Tore für Apotheken und Partner<br />
Rund 250 Besucher zog es am Samstag, den<br />
16. Juni 2007, zum „Tag der offenen Tore“ in<br />
der <strong>GEHE</strong>-Niederlassung Günzburg. Apotheker,<br />
Mitarbeiter und Partner nutzten bei sonnigem<br />
Wetter die Gelegenheit, sich die neue<br />
Niederlassung anzuschauen und sich über die<br />
Leistungen des Großhändlers und Apothekendienstleisters<br />
<strong>GEHE</strong> zu informieren. Präsentiert<br />
wurden vor allem Services und Marketinginstrumente<br />
der Kooperation „Commitment“,<br />
darunter das Eigenmarkensortiment<br />
„gesund leben“ und das Kinderprogramm<br />
„Celia“ für Apotheken.<br />
„Wir können stolz darauf sein, was wir in<br />
Günzburg bisher geschafft haben. In kürzester<br />
Zeit ist es uns gelungen, hier im Süden geografisch<br />
eine Lücke zu schließen und damit<br />
die Versorgung der Apotheken deutlich zu<br />
verbessern. Der heutige Tag zeigt auch, dass<br />
unsere Kunden, die Apothekerinnen und Apotheker,<br />
diese Leistung entsprechend honorieren“,<br />
sagte André Blümel, Vorsitzender der<br />
Geschäftsführung, am Rande der Veranstaltung.<br />
Neben den Informationsständen von<br />
<strong>GEHE</strong> waren auch Industriepartner mit eigenen<br />
Ständen vertreten.<br />
Wie funktioniert Großhandel? Stephan Beil, Niederlassungsleiter der <strong>GEHE</strong> Günzburg, führt<br />
die Besucher am „Tag der offenen Tore“ durch die Niederlassung.<br />
der eigenen Zukunft auf. Die gesundheitspolitische<br />
Sprecherin der Bundestagsfraktion<br />
„Bündnis 90/Die Grünen“, Birgitt Bender,<br />
ging einen Schritt weiter und forderte den<br />
Fall des Fremdbesitzverbotes. Es gebe keine<br />
Zukunft für die „Beharrungspolitik“ der Apothekerverbände.<br />
Der Liberalisierungsprozess<br />
laufe bereits. Gute Beratung und heilberufliche<br />
Tätigkeit seien keine Frage der Rechtsform<br />
einer Apotheke. Beispiele aus dem Ausland<br />
zeigten, dass der Fall des Fremdbesitzverbotes<br />
nicht das Ende der inhabergeführten<br />
Apotheke sei.<br />
„WIR BIETEN UNSEREN KUNDEN EINE<br />
ZUSÄTZLICHE OPTION.“<br />
Zu der bereits traditionellen Informationstagung<br />
hatte der Stuttgarter <strong>Pharma</strong>großhändler<br />
<strong>GEHE</strong> Apothekerinnen und Apotheker, Apothekerkammern,<br />
Apothekerverbände und<br />
Politiker geladen. Dabei forderte gleich zu<br />
Beginn der Veranstaltung <strong>GEHE</strong>-Chef André<br />
Blümel die konstruktive Gestaltung des Wandels<br />
statt Passivität in Zeiten der Veränderung.<br />
„Zurzeit gibt es in unserem Markt viele<br />
durchsichtige Absichten. Uns aber kommt es<br />
einzig und allein auf unsere Kunden, die Apotheken,<br />
an. <strong>Den</strong>n im Interesse unserer Kunden<br />
haben wir die Marke DocMorris gesichert.<br />
Wir bieten unseren Kunden eine zusätzliche<br />
Option neben dem bestehenden Angebot, das<br />
wir konsequent weiterentwickeln werden.<br />
Dies gilt insbesondere für die Kooperation<br />
,Commitment’. Wir bieten für jede Apotheke<br />
die passende Perspektive.“ Blümel lud die<br />
Apothekerverbände, auch im Namen des<br />
Mutterkonzerns Celesio, zu einem konstruktiven<br />
Gespräch ein. Magdalena Linz, Präsidentin<br />
der Bundesapothekerkammer, hatte ihre<br />
Teilnahme kurzfristig abgesagt.<br />
Für gute Unterhaltung war beim „Tag der<br />
offenen Tore“ ebenfalls gesorgt: Bei Livemusik<br />
stießen die Gäste mit einem kühlen Bier<br />
auf den Erfolg der Niederlassung und die<br />
gute Zusammenarbeit an. Viel zu tun hatte der<br />
Karikaturist, der in beeindruckender Geschwindigkeit<br />
Porträts der Besucher anfertigte.<br />
Und die Kleinen waren in der Spielstraße<br />
mit Speedkick-Torwand, Mini-Tischkicker,<br />
Hüpfburg, Celia-Malecke und vielem mehr<br />
bestens aufgehoben. Spiel und Spaß kommen beim „Tag der offenen Tore“ bei <strong>GEHE</strong> nicht zu kurz: Erich Schilz,<br />
Regionalvertriebsleiter Süd, kündigt den Hauptpreis des Gewinnspiels an, einen Segeltörn vor<br />
Mallorca auf der Yacht „Diana“.<br />
Herausgeber: <strong>GEHE</strong> <strong>Pharma</strong> Handel GmbH Verantwortlich: Michael Brinkert Chefredaktion:<br />
Michael Brinkert, Eveline Wonnerth Anschrift der Chefredaktion: <strong>GEHE</strong> <strong>Pharma</strong> Handel GmbH,<br />
Hauptverwaltung, Neckartalstraße 131, 70376 Stuttgart, Telefon 0711 57719-573 und -446<br />
Herstellung: Dr. Ingrid Hartmann-Ladendorf, Doris Schmitt-Maisch Gestaltung und Produktion:<br />
West Communication GmbH, Darmstadt Druck: Frotscher Druck GmbH, Riedstraße 8, 64295 Darmstadt<br />
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