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quo vadis 2009 - Quo Vadis Salzburg

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22<br />

„ES IST FAST<br />

EIN VERGNÜGEN<br />

ZU STERBEN!“<br />

Text: Andrea Hinterseer<br />

JULIUS MÜLLER SCHRIEB SEIN ZWEITES SAMMELSURIUM VON<br />

SCHAURIG-SCHÖNEN ANEKDOTEN ÜBER DIE ENDLICHKEIT DES<br />

MENSCHEN.<br />

groß.“ Nichtsdestotrotz wurde Julius Müller zum Aufnah-<br />

BESPREC<br />

Julius Müller lacht gerne. Auch wenn es um das Thema<br />

Tod geht, fällt dem Wiener Neustädter eher Kurios-<br />

Belustigendes, aber auch viel Interessantes und Außergewöhnliches<br />

ein. Weit entfernt von Pietätlosigkeit,<br />

aber dennoch mit einem Schmunzeln betrachtet er das,<br />

wovor viele Menschen gerne die Augen verschließen.<br />

Das Einzige, das im Leben hundertprozentig ist: das<br />

Ende desselben.<br />

Die Vorliebe, sich mit Themen rund um das Vergängliche<br />

zu beschäftigen, hängt wohl mit seinem ehemaligen Beruf<br />

zusammen. Schließlich drehte sich die Arbeit von<br />

Julius Müller 40 Jahre zuerst peripher und dann absolut<br />

mittig um den Tod. Nach seinen Jahren in der Abteilung<br />

für Verlassenschaften des Bezirksgerichts Wiener Neustadt<br />

wechselte er in den damals nicht gerade bestens<br />

beleumundeten Beruf des Mitarbeiters in einem Bestattungsunternehmen.<br />

„Manchmal sagte ich, ich sei bei den Wiener Stadtwerken<br />

beschäftigt. Was ja stimmte, denn die Bestattung Wien<br />

gehört zu den Stadtwerken. Aber ich umschrieb meine<br />

Tätigkeit unseren Kindern zuliebe. Die Vorurteile waren<br />

mebeamten und zeichnete sich durch seine Einfühlsamkeit<br />

den Hinterbliebenen gegenüber aus. Anteilnehmen<br />

anstatt mitleiden – eine Aufgabe, die er als Leiter des<br />

Schulungsreferates in all seinen Berufsjahren an viele<br />

Bestattungsmitarbeiter weitergeben konnte.<br />

Er selbst hat seinen Beruf zudem auch zum Hobby gemacht<br />

und begann alles zu sammeln, was mit dem Tod zu<br />

tun hat. „Es verging kein Urlaub ohne Friedhofsbesuche“,<br />

erzählt er lachend. Die Familie gewöhnte sich an das<br />

seltsame Interesse des Herrn Papas, der schlussendlich<br />

begann, durch seine Vorträge „Literarischer Leichenschmaus“<br />

die Menschen für das Thema Tod zu sensibilisieren.<br />

„Es ist so wichtig, dass sich jeder mit diesem<br />

Thema zeitgerecht auseinandersetzt. Immerhin trifft es<br />

ja alle früher oder später!“, erklärt er seine leidenschaftliche<br />

Mission.<br />

Da war es dann wohl auch eine ganz klare „Folgeerscheinung“,<br />

dass er sich hinsetzte und seine Erlebnisse<br />

und Erkenntnisse zu Papier brachte. Der Erfolg des<br />

ersten Elaborates erforderte ein zweites Buch.<br />

| QUO VADIS – JOURNAL 01/<strong>2009</strong> | BUCHBESPRECHUNG | BUCH-

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