Mein neuer Job! Impuls für Ihre Karriere, 2. AL., Zeylmans - Walhalla ...
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Bestandsaufnahme: Wer bin ich, wo stehe ich?<br />
Das Kind<br />
Das Kind entdeckt die Welt bis zur Pubertät und erlebt dann die<br />
Krise, die es in die Selbständigkeit hineinführen soll. Wie in jeder<br />
Krise ist es möglich, diese zu ignorieren (mit 42 wohnt Sohn noch im<br />
„Hotel Mama“, lässt sich die Wäsche waschen und das Essen auftischen)<br />
oder zu resignieren (leider kenne ich einige Teenager, die im<br />
Alter von 17 Jahren vor dem Leben kapituliert haben und zu keiner<br />
weiteren Leistung fähig sind). Es ist die Absicht, die Krise zu meistern<br />
und als junger Mensch die Spannung zwischen Abhängigkeit und<br />
Unabhängigkeit auszuhalten.<br />
Der junge Mensch<br />
Der junge Mensch strebt häufig an, die Welt zu verändern. Guardini<br />
beschreibt die Krise Idealismus/Realität zwischen 28 und 31. Es ist<br />
möglich, an dieser Stelle aufzugeben und konformistisch zu werden.<br />
Alter ist nicht nur ein biologisches Datum, sondern auch ein mentale<br />
Gegebenheit. Wer mit Anfang 30 resigniert („Nun erkenne ich die<br />
Lebensrealität. Ich habe gerade eine Familie gegründet und muss die<br />
Hypothek <strong>für</strong> mein Haus zurückzahlen. Da bleibt kein Raum <strong>für</strong><br />
meine früheren Ideale …“), ist alt.<br />
In Carmel, Kalifornien, begegnete mir ein Tankwart, der die Krise ignoriert<br />
hat: der ewige Idealist. Er hatte mit 55 einen grauen Schopf,<br />
während aus einem tragbaren Radio New-Age Musik tönte. Er war<br />
Freak geblieben. Forever.<br />
Der mündige Mensch<br />
Der mündige Mensch verfügt über den größten Schaffensdrang. Lebenserfahrung,<br />
persönliche Reife sowie körperliche Höchstleistungen<br />
kommen zusammen. Allerdings steuert dieser auf die Midlife-Crisis zu.<br />
Er wird vielleicht von Jüngeren links und rechts überholt. Die Leistungsfähigkeit<br />
nimmt ab, und die Sterblichkeit (das erste graue Haar,<br />
die ersten Falten, eine Lesebrille) macht sich bemerkbar. Auch hier besteht<br />
die Möglichkeit zu resignieren (häufig in Bitterkeit, Ironie und<br />
Zynismus ausgedrückt) oder zu ignorieren (der Geschäftsführer lässt<br />
sich scheiden, kauft ein Cabrio, heiratet seine Sekretärin und macht<br />
gemeinsam mit ihr einen Tauchkurs auf den Malediven. Die Gattin des<br />
Bankdirektors kann sich eine Schönheits-OP leisten und sieht im Extremfall<br />
mit 63 aus wie 36!). Natürlich kann die Krise gut bewältigt<br />
werden, und man erreicht die nächste Phase als „reifer Mensch“.<br />
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