(Wieder)Einstieg leicht(er) - Hartmannbund

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Medizinstudium 14 Ausschuss Medizinstudierende Hamburg und die (Er)Folge(n) Er trägt nicht nur einen leicht veränderten Namen, er ist auch breiter aufgestellt als je zuvor: Der Ausschuss Medizinstudierende (zuvor: Ausschuss Medizinstudenten) im Hartmannbund. Ende September tagte das Gremium – zusammengesetzt aus Univertretern des gesamten Bundesgebietes – in Hamburg, um sich inhaltlich vor allem auf die Hauptversammlung des Verbandes vorzubereiten. Hier nämlich besteht die für Studierende kaum selbstverständliche Möglichkeit, Forderungen in die Politik einzubringen. So geschehen: Die sechs studienspezifischen Beschlussanträge (siehe Seite 6), die der Ausschuss in Hamburg nach ergebnisorientierten Diskussionen formulierte, ernteten die Zustimmung der Hauptversammlungs-Delegierten und gelten damit als Verbandsmeinung, die es nunmehr gegenüber der Politik und Öffentlichkeit zu vertreten gilt. Neben der Vorbereitung auf die Hauptversammlung standen aber weitere Punkte im Mittelpunkt der Sitzung. ! Liebe Medizinstudierende, Die eher in den Hartmannbund hinein gerichteten Themen „Mentoring“ und „Fakultätenpreis“, die in entsprechendenArbeitsgruppenbehandelt wurden, fanden breite Zustimmung bei den Teilnehmern. In Zusammenarbeit mit weiteren Gremien des Verbandes soll – über die bisher angebotenen Praxishospitationen hinaus – nun ein Netzwerk auf- und ausgebaut werden, dass den Kontakt zwischen Studierenden und erfahrenen Ärzten in Niederlassung und Klinik herstellt. Außerdem soll im kommenden Jahr erneut der „Preis des Hartmannbundes für Ausbildung an den Medizinischen Fakultäten“, kurz „Fakultätenpreis“, verliehen werden. Die Arbeitsgruppe, die hierzu leichte Veränderungen am bisherigen Konzept vorgenommen für dich ab 2011 als ePaper – schneller, flexibler & moderner Aus der AG „NC, Auswahlgespräche & Co.“ unter dem Vorsitz von Constantin Janzen (2.v.l.) resultierte die Forderung zur Abschaffung des TMS. hat, sieht in der Ausschreibung die wichtige Tradition fortgesetzt, dass Medizinstudierende selbst ihre Ausbildung vor Ort anhand sachlicher Kriterien beurteilen und damit wiederum die Fakultäten indirekt zur Verbesserung der Lehre angespornt werden. Bis zur nächsten Sitzung des Ausschusses Medizinstudierende im April 2011 in Marburg gibt es also eine Menge zu tun ... die neue Verbands-Homepage macht’s möglich: Ab dem kommendem Jahr erhältst du dein Mitglieder-Magazin als Link. Statt eines gedruckten Heftes kannst du dich dann durch die Seiten klicken. Dein Vorteil: Du erhältst deine Ausgabe damit deutlich früher – sprich, der Zeitverlust zwischen Redaktionsschluss, Druck und Versand entfällt für dich. Zudem können der entsprechenden Nachricht weitere spezielle Extras ganz gezielt für deine Interessen als studentisches Mitglied beigefügt werden. Mit dieser Umstellung auf die elektronische Variante ist der Hartmannbund übrigens dem Vorschlag des Ausschusses Medizinstudierende gefolgt, der stets eng in solche Entscheidungsprozesse einbezogen wird. Damit du das Magazin (auf dem neuen Wege) auch künftig erhältst, benötigen wir deine aktuelle E-Mail-Adresse. Bitte sende diese formlos mit dem Stichwort „eMagazin“ an redaktion@hartmannbund.de. Ganz wichtig: Du möchtest das Hartmannbund-Magazin auch künftig weiterhin lieber als Druckfassung in der Hand halten können? Kein Problem: Sende uns einfach eine E-Mail mit dem Stichwort „Magazin per Post“ an redaktion@hartmannbund.de. So oder so wünscht die Hartmannbund-Redaktion auch künftig viel Spaß beim Lesen & viel Glück bei der Teilnahme an den Gewinnspielen!
Bewertung der Anreize für angehende Hausärzte Kein Interesse an Kosmetik Als Medizinstudent ist es momentan äußerst unattraktiv, eine Weiterbildung zum Allgemeinmediziner anzustreben – vor allem mit der Absicht, sich als Hausarzt niederzulassen. Nicht nur in Niedersachsen wird jetzt versucht, Medizinstudenten unterversorgte Regionen für eine spätere Landarzttätigkeit schmackhaft zu machen. Als Anreiz hierzu wird ein Zuschuss von bis zu 2.400 € während des PJs gewährt. In der Oktober- Ausgabe des Hartmannbund-Magazins heißt es, dass dieses Konzept „genau in die Vorstellungen des Hartmannbundes“ passt – in meine persönliche allerdings nicht! Führen wir uns die Situation noch einmal vor Augen: Man hat erkannt, dass es einen Missstand gibt. Aber anstatt sich der eigentlichen Ursache zu widmen, doktert man an den Symptomen herum. Dieses Vorgehen halte ich für kurzsichtig und nicht zielführend. Der kurzfristige und damit verhältnismäßig geringe Anreiz, der mir während meines Studiums (PJs) in Form von Geld zusätzlich zukommt, wenn ich mich für viele Jahre für die Niederlassung als Hausarzt im unterversorgten Gebiet verpflichte, scheint mir nicht sinnvoll proportioniert. Überspitzt formuliert: Was interessieren mich ein paar tausend Euro im Vergleich zu all den Jahren, die darauf folgen? Der einzige Grund, der mir einfällt, weshalb ich auf ein solches Angebot eingehen würde, wären akute Geldprobleme während meines Studiums. In der Folge bin ich dann dazu verpflichtet, einem Beruf nachzugehen, den ich eigentlich gar nicht ausüben möchte – und es auch nie wollte. Ich werde das Gefühl nicht los, dass hier mit Absicht versucht wird, die missliche (finanzielle) Lage mancher Studenten auszunutzen, um ein weitaus tiefergreifenderes Problem zu kaschieren. Darüber hinaus wird wohl ein Großteil all dieser „frühzeitig geförderten“ Landärzte wider Willen seinen Beruf bei der erstbesten Gelegenheit an den Nagel hängen, sodass man mit einer großen Fluktuation in dem Sektor zu kämpfen hätte. Das wiederum löst nicht das anfängliche Problem, sondern schafft im Gegensatz dazu noch neue, da eine regelmäßige Rotation der Hausärzte ganz sicherlich nicht hilfreich ist. Offensichtlich gilt der Beruf des Haus- bzw. Landarztes heutzutage als nicht erstrebenswert. Die Gründe hierfür sind vielschichtig. Einige scheuen sich sicherlich davor, weit ab von der (Groß-)Stadt ihr Leben zu verbringen; manche haben Vorbehalte gegenüber der vermeintlichen Rolle des Hausarztes und wieder anderen fehlt schlicht und einfach der finanzielle Anreiz. Bei den meisten handelt es sich wahrscheinlich um eine Kombination aus alledem. Sicherlich gibt es aber genug angehende Mediziner, für die die räumliche Lage allein kein Ausschlusskriterium darstellt, die sich aber aufgrund der anderen genannten Aspekte gegen diesen Karriereweg entscheiden. Genau an dieser Stelle gilt es aus meiner Sicht anzusetzen. Zum Einen muss die Rolle des Hausarztes in unserem System wieder attraktiver und sinnvoller gestaltet werden. Die derzeitige Situation ist für mich besonders bedauernswert, da genau diese Tätigkeit für mich theoretisch eine sehr interessante darstellt: Der Hausarzt befindet sich an der Schnittstelle zwischen Bevölkerung und medizinischer Versorgung. Das heißt, er „selektiert“ nicht nur zwischen kleineren „Wehwehchen“ und „richtigen“ Krankheiten, sondern – und das ist für mich noch viel wichtiger – er hat die Möglichkeit, den Menschen selbst und nicht etwa nur den Menschen als Patienten über einen längeren Zeitraum zu betreuen und somit vor allem präventiv tätig zu werden. Damit dies auch effektiv realisiert werden kann, müssten meiner Meinung nach einige Sachverhalte neu geregelt werden – zum Kommentar 15 Beispiel, dass der Hausarztbesuch verpflichtend am Anfang der Versorgungskette steht, sodass Versicherte nicht mehr einfach so direkt zum Spezialisten gehen können (siehe Niederlande). Daraus wird auch deutlich, wie wichtig der Hausarzt aus gesundheitsökonomischer Sicht sein könnte. Neben diesen aus ärztlicher Perspektive eher ideellen Aspekten, spielen bei der Entscheidung zu meiner beruflichen Zukunft natürlich auch wirtschaftliche Überlegungen eine Rolle. Wenn nicht gewährleistet ist, dass ich als Hausarzt (gut) von meinem Einkommen leben und (!) gleichzeitig meine Patienten adäquat behandeln kann, ergibt die Wahl des Hausarztberufes für mich keinen Sinn. Daher finde ich, dass der Tätigkeit des Hausarztes eine deutlich höhere Wertschätzung zukommen muss. Darunter verstehe ich, dass seine Leistung nicht als „die weniger anspruchsvolle“ Medizin angesehen wird, sowie die Gatekeeper-Funktion und eine angemessene Vergütung. Diese Aufgabe erscheint mir als machbar. Sie würde die Ursachen des Hausärztemangels angehen und das Problem langfristig lösen können. Alles andere ist und bleibt für mich lediglich Kosmetik. Der Autor Christoph Barthel ist 21 Jahre alt und studiert im 3. Semester Medizin an der Mannheimer Fakultät der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg (MaReCum). Seit Juni 2010 ist er Mitglied im Hartmannbund. Möchten auch Sie Ihre Meinung zu einem gesundheitspolitischen Thema im Rahmen eines Kommentars für das Hartmannbund-Magazin wiedergeben? Gerne können Sie der Redaktion Ihre Vorschläge unverbindlich zukommen lassen: redaktion@hartmannbund.de.
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