06.01.2013 Aufrufe

Networking - VdU

Networking - VdU

Networking - VdU

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

die<br />

Unternehmerin<br />

Zeitschrift des Verbandes deutscher Unternehmerinnen Ausgabe 1/2012<br />

TiTelThema: <strong>VdU</strong>-Unternehmerinnen in Indien<br />

wirTschafT & GesellschafT: Gesine Schwan über Corporate Social Responsibility<br />

inTernaTional: VIT-Tagung in Egestorf<br />

aus dem Verband: Bericht über das <strong>VdU</strong>-Aufsichtsratsseminar


Wann ist ein Geldinstitut<br />

gut für Deutschland?<br />

Wenn es Investitionen<br />

finanziert, von denen auch<br />

die Umwelt profitiert.<br />

�<br />

Sparkassen fördern nachhaltiges Wirtschaften. Mit gezielten<br />

Finanzierungsangeboten und fachlicher Beratung leisten Sparkassen<br />

einen wichtigen Beitrag zur Steigerung der Energieef� zienz und<br />

Wettbewerbsfähigkeit von Unternehmen. Das ist gut für den Mittelstand<br />

und gut für die Umwelt. www.gut-fuer-deutschland.de<br />

Sparkassen. Gut für Deutschland.


Vielleicht geht es Ihnen so wie<br />

mir, dass Sie manchmal das Gefühl<br />

haben, die Jahreswende liege<br />

erst wenige Monate zurück. Ich<br />

blicke auf ein spannendes erstes Halbjahr<br />

zurück. Unsere <strong>VdU</strong>-Reise nach Indien im<br />

Februar war ein tief beeindruckendes Erlebnis.<br />

Neben zahlreichen neuen<br />

Kontakten zu indischen Unternehmerinnen<br />

und politischen<br />

Kontakten, die wir als Verband in<br />

Delhi und Mumbai knüpfen<br />

konnten, waren es vor allem auch<br />

die visuellen Eindrücke (siehe<br />

hierzu Seite 6-9), die diese Reise<br />

zu einer ganz besonderen Erfahrung<br />

haben werden lassen.<br />

Mit meiner Wahl zur <strong>VdU</strong>-Präsidentin<br />

am 25.04.2012 habe ich<br />

eine neue Aufgabe und Herausforderung<br />

übernommen, der ich<br />

mich mit großem Engagement<br />

stelle. Ich bedanke mich noch<br />

einmal ganz herzlich bei Ihnen<br />

für das in mich gesetzte Vertrauen.<br />

Mit Ihnen gemeinsam möchte ich das<br />

große Know-how, die starke weibliche<br />

Wirtschaftskraft und die hohe Kompetenz<br />

der <strong>VdU</strong>-Unternehmerinnen zu einer unverzichtbaren<br />

Stimme in Wirtschaft und<br />

Politik machen. Um dies zu erreichen, haben<br />

wir damit begonnen, unseren öffentlichen<br />

Auftritt noch präziser und professioneller<br />

zu gestalten. Diesen Prozess<br />

möchte ich weiter fortsetzen und durch<br />

regelmäßige Umfragen bei unseren Mitgliedern<br />

Ihre Meinung stärker als bisher in<br />

unsere Arbeit integrieren. Ich freue mich,<br />

Ihnen mein Gesamtkonzept und erste<br />

Umsetzungsschritte am 27.09.2012 im<br />

Rahmen der <strong>VdU</strong>-Mitgliederversammlung<br />

präsentieren zu können.<br />

Unsere diesjährige Mitgliederversammlung<br />

ist in eine der größten <strong>VdU</strong>-Veranstaltungen<br />

der letzten Jahrzehnte eingebunden. Vom<br />

26.-30.09.2012 ist der <strong>VdU</strong> Ausrichter des<br />

60. FCEM-Weltkongresses. Wir sind Gastgeber<br />

für Unternehmerinnen aus den über<br />

70 FCEM-Mitgliedsländern. Als Festrednerinnen<br />

und –redner konnten wir die Bundeskanzlerin,<br />

Dr. Angela Merkel, den Bundeswirtschaftsminister,<br />

Dr. Philipp Rösler,<br />

grUsswort<br />

Liebe Unternehmerinnen,<br />

liebe Leserinnen und liebe Leser,<br />

und die Staatsministerin im Bundeskanzleramt<br />

Prof. Dr. Maria Böhmer gewinnen.<br />

Es erwarten Sie moderierte internationale<br />

Netzwerkrunden ebenso wie ein innovatives<br />

musikalisches Training zum Thema<br />

Führung und ein Eröffnungsabend in der<br />

Botschaft der russischen Förderation, um<br />

nur einige Highlights der Veranstaltung<br />

zu nennen.<br />

In dieser Ausgabe der „Unternehmerin“<br />

wird deutlich, wie<br />

sehr sich die Unternehmerinnen<br />

im <strong>VdU</strong> mit der Frage der stärkeren<br />

Präsenz von Frauen in<br />

Aufsichtsgremien auseinandersetzen.<br />

In zahlreichen Diskussionsrunden<br />

und Gesprächen mit<br />

Vertreterinnen und Vertretern<br />

aus Politik und Wirtschaft setzen<br />

sie sich dafür ein, dass in<br />

den Kontrollgremien der Unternehmen<br />

zukünftig die Expertise<br />

von Frauen deutlich präsenter<br />

sein wird. Wir freuen uns, dass<br />

mit Hilfe unserer <strong>VdU</strong>-Aufsichtsgremiendatenbank<br />

für die anstehenden<br />

Aufsichtsratswahlen Kandidatinnen<br />

an Unternehmen vermittelt werden konnten.<br />

Langsam, aber sicher die Präsenz von<br />

Frauen in den Aufsichtsgremien zu erhöhen,<br />

dafür wird sich der <strong>VdU</strong> auch in den<br />

kommenden Jahren einsetzen.<br />

Ihre<br />

Die Unternehmerin 01 i 2012 5


inhalt<br />

Inhalt<br />

TITELTHEMA<br />

Im Land der Gegensätze<br />

Delegationsreise nach Indien<br />

AUS DEM VERBAND<br />

Auf, in die Aufsichtsräte!<br />

Schulung für Top-Frauen<br />

Klever Unternehmerpreis<br />

AQUAtec GmbH ausgezeichnet<br />

Warum Frauen weniger netzwerken<br />

Vortrag der Soziologieprofessorin<br />

Jutta Allmendinger<br />

<strong>VdU</strong> persönlich<br />

Pinnwand der Neuigkeiten<br />

WIRTSCHAFT & GESELLSCHAFT<br />

Frauenquote<br />

Interview mit Dr. Martin Arnegger<br />

Corporate Social Responsibility<br />

Prof. Dr. Gesine Schwan zu Gast<br />

im „Ständehaus“ Düsseldorf<br />

Falsche Diskussion<br />

Warum mehr von Familien als von<br />

Frauen die Rede sein sollte<br />

Neue Kontinente im Visier<br />

Was Nelly Kostadinova antreibt<br />

Unternehmenskultur der Zukunft<br />

1. Bayerischer Familienunternehmerkongress<br />

6 Die Unternehmerin 01 i 2012<br />

6<br />

10<br />

10<br />

11<br />

12<br />

14<br />

16<br />

18<br />

20<br />

22<br />

Zinsen senken – Schulden bremsen<br />

Chefvolkswirt über die „finanzielle Repression“<br />

Zwei mit gleichem Ziel<br />

Kristina Tröger und Senatorin Jana Schiedek<br />

REZENSIoN<br />

Beruf trifft Familie<br />

Neues Buch mit Unternehmerinnen-Portraits<br />

UNTERNEHMENSPRAxIS<br />

Raus aus der Liquiditätsfalle<br />

Tipps für besseres Controlling<br />

MENToRING<br />

Programm der Käte Ahlmann Stiftung<br />

Matching zweier Power-Frauen<br />

ANKüNDIGUNG<br />

FCEM-Kongress und <strong>VdU</strong>-Jahresversammlung<br />

LIFESTyLE<br />

Mode: Lässig & elegant<br />

INTERNATIoNAL<br />

VIT-Tagung in Egestorf<br />

Neue Kolleginnen, spannende Projekte<br />

<strong>Networking</strong> made in Germany<br />

Besuch aus Zentralasien<br />

LANDESVERBäNDE<br />

Veranstaltungen und Termine<br />

Die Landesverbände berichten<br />

Impressum<br />

DIE UNTERNEHMERIN Zeitschrift des Verbandes deutscher Unternehmerinnen e.V. (<strong>VdU</strong>)<br />

Herausgeber: Verband deutscher<br />

Unternehmerinnen e.V. (<strong>VdU</strong>)<br />

Glinkastr. 32 | 10117 Berlin<br />

Telefon: 030-2 00 59 19-0 | Telefax: 030-2 00 59 19 20-0<br />

E-Mail: info@vdu.de | Internet: www.vdu.de<br />

Erscheinungsweise: 2012: 2 x jährlich,<br />

Verbreitete Auflage: 4000<br />

ISSN: 0938-3875<br />

Redaktion: Julia Weisberg, Carlotta Köster-Brons<br />

(V.i.S.d.P.) und die Unternehmerinnen im <strong>VdU</strong><br />

Redaktionelle Begleitung: INSPIRING NETWORK<br />

GmbH & Co KG, www.inspiring-network.com,<br />

Redaktion: Andreas Möller, Nicole Ehlert<br />

Gestaltung: www.almutmoritz.de<br />

Druck: creo Druck & Medienservice GmbH,<br />

Gutenbergstraße 1, 96050 Bamberg<br />

L E S F E M M E S C H E F S D ’ E N T R E P R<br />

F CEM<br />

I S E S M O N D I A L E S<br />

www.fcem-worldcongress-berlin.de<br />

Come to Berlin!<br />

Nelly Kostadinova im<br />

Unternehmensportrait<br />

ab S. 20; Impressionen<br />

von der Delegationsreise<br />

nach Indien ab S. 6;<br />

Jahresversammlung und<br />

FCEM-Kongress in<br />

Berlin auf S. 31<br />

LETZTE FRAGE<br />

Warum kommen Sie zum FCEM-Kongress nach Berlin?<br />

24<br />

26<br />

29<br />

28<br />

30<br />

31<br />

32<br />

34<br />

36<br />

38<br />

58<br />

Soweit nicht anders angegeben, sind die Texte<br />

der Länderseiten im Namen der Landesverbandsvorsitzenden<br />

erstellt. Für unverlangt eingesendete<br />

Manuskripte und Rezensionsexemplare wird<br />

keine Haftung übernommen.<br />

Bildnachweis: Soweit nicht anders gekennzeichnet,<br />

wurden die Bilder von den Autoren zur Verfügung<br />

gestellt oder stammen aus dem <strong>VdU</strong>-Bildarchiv.


EINE VISIONÄRIN,<br />

DIE BEWAHREN WILL.<br />

NACHHALTIGE MOBILITÄT. FÜR UNS DER NÄCHSTE SCHRITT.<br />

Wenn Simone Lempa-Kindler ihre Arbeit macht, versucht<br />

sie stets, die Auswirkungen auf die Umwelt so gering wie<br />

möglich zu halten. Als Spezialistin für Nachhaltigkeit<br />

in der Entwicklung arbeitet sie an außergewöhnlichen<br />

Maßnahmen, die die Ökobilanz unserer Fahrzeuge immer<br />

weiter verbessern. Das können Teile aus nachwachsenden<br />

Rohstoff en sein, oder eine Produktion, die mit regenerativen<br />

Energien betrieben wird. Und natürlich Fahrzeuge,<br />

die Fahrspaß mit einem guten Gewissen verbinden, wie<br />

die Elektrofahrzeuge von BMW i, an deren Realisierung<br />

Simone Lempa-Kindler maßgeblich beteiligt ist. So kann<br />

sie sicherstellen, dass auch die Umwelt etwas von der<br />

Freude am Fahren hat.<br />

Die BMW Group ist zum siebten Mal in Folge<br />

nachhaltigster Automobilhersteller der Welt.<br />

Erfahren Sie mehr über den Branchenführer<br />

im Dow Jones Sustainability Index auf<br />

www.bmwgroup.com/whatsnext Jetzt Film ansehen.


titelthema<br />

8 Die Unternehmerin 01 i 2012<br />

Im Land der<br />

Gegensätze<br />

Zwei Wochen Indien! auch diese<br />

Delegationsreise bot weit mehr als<br />

wirtschaftliche Kontakte: sie entführte<br />

die teilnehmerinnen in eine faszinierende<br />

welt, geprägt von hightech, hochkultur<br />

und sozialer Ungleichheit.<br />

ein erlebnisbericht von Ulrike rohleff<br />

Die <strong>VdU</strong>-Delegation erlebte<br />

indien als ein land der<br />

gegensätze – einerseits die<br />

aufstrebende wirtschaftsnation,<br />

andererseits kämpft ein teil der<br />

Bevölkerung noch immer mit<br />

armut und Unterentwicklung.<br />

Dies wurde besonders<br />

während der Busfahrten durch<br />

das weite land deutlich.


Der <strong>VdU</strong> wurde in jeder<br />

Hinsicht herzlich und<br />

ausgesprochen gastfreundlich<br />

empfangen. Besonders<br />

das aus kleinsten steinchen<br />

gelegte <strong>VdU</strong>-logo beeindrucke<br />

die reiseteilnehmer.<br />

Der Besuch im taj mahal war<br />

für viele ein lang gehegter<br />

wunsch.<br />

Die Unternehmerin 01 i 2012 9


titelthema<br />

10 Die Unternehmerin 01 i 2012<br />

Die <strong>VdU</strong>-Delegation wurde<br />

von außenministerin Preneet<br />

Kaur empfangen, sowie im<br />

german Center und der<br />

Deutschen Botschaft.<br />

<strong>VdU</strong>-Präsidentin stephanie<br />

Bschorr unterzeichnete<br />

Kooperationsverträge mit<br />

zwei indischen Unternehmerinnenverbänden.


Bunter Empfang.<br />

Wir landeten nachts in<br />

Delhi - fast 60 Teilnehmerinnen<br />

einer aufregenden<br />

Indienreise im<br />

Frühjahr. Auf der Fahrt<br />

durch Rajasthan passierten wir die Vororte<br />

Delhis mit neuen oder halbfertigen Hochhäusern,<br />

kamen dann ins ländliche, ursprüngliche<br />

Indien mit seinen vielen Tieren,<br />

die zwischen Autos herumtrotten oder auf<br />

den Mittelstreifen schlafen. Sie haben keine<br />

Angst, da fast alle einem der Götter zugeordnet<br />

sind und deshalb von den Menschen<br />

verehrt werden.<br />

Als wir uns Jaipur näherten, kamen uns<br />

auch Elefanten mit bunt bemalten Köpfen<br />

und ihren Führern entgegen. Dafür sah ich<br />

hier kaum Frauen auf der Straße: Eine verheiratete<br />

Frau gehört ins Haus, erklärte man<br />

mir. Am nächsten Morgen standen die Besichtigungen<br />

des „Fort Amber“, des „Palastes<br />

der Winde“ und des prunkvollen Stadtpalastes<br />

auf dem Plan. Am Abend gab es ein<br />

Gala-Dinner mit Musik und Tanz im abgelegenen<br />

„Samode Palace“ Hotel. Wir wurden<br />

mit einem Feuerwerk, Blumenketten - und<br />

einem „Bindi“ empfangen, dem traditionellen<br />

Stirnpunkt der Hindifrauen. Uns zu<br />

Ehren hatte man außerdem im Eingangsbereich<br />

ein großes, aus winzigen Steinen nachgebildetes<br />

<strong>VdU</strong>-Logo erstellt. Fantastisch!<br />

Am nächsten Morgen ging es weiter nach<br />

Agra im Bundesstaat Uttar Pradesh. Endlich<br />

stand ich vor diesem berühmten Mausoleum,<br />

das noch größer und gewaltiger war, als<br />

ich es mir vorgestellt hatte: Taj Mahal! Allerdings<br />

waren die Besuchermassen dort ebenfalls<br />

gewaltig. Der Rückweg führte über das<br />

„Rote Fort“ mit seinen überall herumturnenden<br />

Affen - ein lustiger Anblick.<br />

Zurück nach Delhi.<br />

Dass wir uns der Metropole näherten,<br />

merkten wir auch an den vielen Tuk Tuks,<br />

wie die Motor-Rikschas genannt werden,<br />

die sich auf den Straßen drängeln. Wir besichtigten<br />

die „Hindustan Times“, eine der<br />

am schnellsten wachsenden englischsprachigen<br />

Tageszeitungen Indiens, die Deutsche<br />

Botschaft und das German Center.<br />

Dort unterrichtete uns die Indo-German<br />

Chamber of Commerce über die aktuelle<br />

Wirtschaftslage in Indien. Stephanie Bschorr<br />

unterzeichnete hier je einen Kooperationsvertrag<br />

mit CWEI (Consortium of Women<br />

Entrepreneurs of India) und ALEAP (Association<br />

of Lady Entrepreneurs of Andhra<br />

Pradesh). Bei der „Federation of Indian<br />

Chambers of Commerce and Industry (FIC-<br />

CI)“ trafen wir am nächsten Tag Unternehmerinnen<br />

der „Ladies organization (FLo)“.<br />

Ein Höhepunkt der Reise war sicherlich der<br />

Empfang durch die indische Außenministerin<br />

Preneet Kaur.<br />

Luxus und Slums.<br />

Unser Hotel in Mumbai war das „Trident<br />

Nariman Point“, auf das – neben dem Taj<br />

Mahal Hotel – im November 2008 ein Terroranschlag<br />

verübt wurde. Die 18,5-Millionen-Metropole<br />

ist eine Stadt der krassen<br />

Gegensätze: Neben Luxushotels, Hightech-Unternehmen<br />

und Bürotürmen -<br />

Mumbai ist außerdem das wirtschaftliche<br />

und kulturelle Zentrum des Subkontinents!<br />

- finden sich hier auch die größten Slums<br />

der Welt.<br />

Nach mehreren Zwischenstopps, darunter<br />

am Bahnhof Chhatrapati Shivaji Terminus,<br />

der zum UNESCo-Weltkulturerbe gehört,<br />

und dem Gandhi Museum, waren wir zu<br />

einem informativen Gespräch bei der Deutschen<br />

Bank eingeladen. Am nächsten Tag<br />

besuchten wir die christliche Einrichtung<br />

„Shelter Don Bosco“ im Stadtzentrum von<br />

Mumbai. Dieses „terre des hommes“-Projekt<br />

bietet Straßenkindern eine Zuflucht<br />

und versucht, sie durch Bildung und ganzheitliche<br />

Förderung wieder in die Gesell-<br />

schaft einzugliedern. Für mich war es eine<br />

bewegende Begegnung. Interessant war<br />

auch der Besuch beim Indo-German Chamber<br />

of Commerce mit seinem Indo-German<br />

Training Centre, das eine duale Ausbildung<br />

für junge Menschen durchführt.<br />

Den Abschluss der Reise verbrachten wir<br />

unter freiem Himmel mit einem indischen<br />

Barbecue. Hier dankten wir <strong>VdU</strong>-Präsidentin<br />

Stephanie Bschorr für ihre hervorragende<br />

Arbeit. Sie vertrat den <strong>VdU</strong> auf dieser<br />

Reise souverän und professionell.<br />

Resümee.<br />

Es war eine unvergessliche Reise. Auch die<br />

Atmosphäre innerhalb der Delegation war<br />

sehr gut. Wir lernten die größte Demokratie<br />

der Welt mit mehr als 1,2 Milliarden Einwohnern<br />

und einer Vielfalt an Sprachen,<br />

Völkern und Religionszugehörigkeiten etwas<br />

näher kennen. Indien wird bald nach<br />

den USA und China die drittgrößte Volkswirtschaft<br />

sein. Trotz dieser beeindruckenden<br />

wirtschaftlichen Entwicklung liegt<br />

vor Indien noch ein langer, steiniger Weg.<br />

Ein Großteil der Bevölkerung kämpft mit<br />

Armut und Unterentwicklung. Aus diesem<br />

Grund verlassen viele Landbewohner ihre<br />

Dörfer, um in den Städten Arbeit zu suchen<br />

– und lassen die Slums anwachsen. Weil<br />

das Kastenwesen trotz seiner offiziellen Abschaffung<br />

1949 immer noch eine enorm<br />

wichtige Rolle spielt, wird die soziale Ungleichheit<br />

durch strikte Abgrenzung bewahrt.<br />

Insgesamt lernten wir ein farbenfrohes<br />

und vielseitiges Land kennen und<br />

waren von seiner traditionellen und lebendigen<br />

Kultur und seinen freundlichen Menschen<br />

fasziniert.<br />

Ulrike Rohleff ist Vorsitzende des <strong>VdU</strong><br />

International Teams (VIT).<br />

Ihr ausführlicher Bericht unter:<br />

http://www.<strong>VdU</strong>.de/international/<strong>VdU</strong>_<br />

international_team/berichte/2189<br />

Die Unternehmerin 01 i 2012 11


aUs Dem VerBanD<br />

Auf, in die Aufsichtsräte!<br />

mit regelmäßigen seminaren möchte der <strong>VdU</strong> dazu beitragen, dass<br />

mehr hochqualifizierte Frauen ein mandat in einem aufsichtsgremium<br />

wahrnehmen. im Dezember ließen sich 18 teilnehmerinnen in<br />

Düsseldorf schulen – mit Praxisbeispielen und vor laufender Kamera<br />

Seit 2010 bietet der <strong>VdU</strong> das Qualifikationsseminar<br />

„Wahrnehmung<br />

von Mandaten in Aufsichtsgremien“<br />

an. Es wird im Rahmen des<br />

Programms „Gleichstellen“ durch<br />

den Europäischen Sozialfonds und<br />

das Bundesministerium für Arbeit<br />

und Soziales gefördert und fand<br />

auch im Dezember 2011 in Düssel-<br />

Dr. michaela elbel, Pateris,<br />

dorf statt. 18 Frauen, darunter Un-<br />

Patentanwälte<strong>VdU</strong> Bayern-süd<br />

ternehmerinnen,Geschäftsführerinnen, Juristinnen in leitenden Positionen und Vorstandsmitglieder<br />

aus den Sparten Finanzwesen, Pharma/Chemie, Konsumgüter,<br />

aber auch aus dem Dienstleistungssektor sowie Verbänden,<br />

trafen sich zu einem informativen dreitägigen Seminar am Rhein.<br />

Die ersten beiden Tage gestaltete die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft<br />

PricewaterhouseCoopers. Die Teilnehmerinnen erhielten<br />

neben den rechtlichen und betriebswirtschaftlichen Grundlagen<br />

Klever Unternehmerpreis<br />

aQUatec gmbh erhielt die auszeichnung<br />

<strong>VdU</strong>-Mitglied Lucia Esposito (Foto rechts) und Martin Meenen (links),<br />

die Geschäftsführer der AQUAtec GmbH für Wasserstrahlzuschnitte,<br />

haben in diesem Jahr den Klever Unternehmerpreis erhalten. überreicht<br />

wurde die Glasskulptur mit einer Glaskugel vom WDR Moderator<br />

Matthias Bongard. Der Klever Unternehmerpreis wird vom<br />

Wirtschaftsforum Kleverland verliehen. Das ist eine Art Business<br />

Club in Kleve und Umgebung (www.wirtschaftsforum-kleverland.<br />

de), die IHK ist als Mitglied vertreten. Die Jury des Unternehmerpreises<br />

besteht aus Vertretern der heimischen Banken, der IHK und<br />

früheren Gewinnern. Jury-Vorsitzender ist Professor Leo Verhoef aus<br />

Eindhoven, Schirmherr Kleves Bürgermeister Theo Brauer.<br />

12 Die Unternehmerin 01 i 2012<br />

anhand einer Vielzahl von Beispielen einen wertvollen Einblick in<br />

den Praxisalltag einer Mandatsträgerin. Mithilfe eines Rollenspiels<br />

wurde eine Aufsichtsratssitzung anschaulich nachempfunden, sodass<br />

den Teilnehmerinnen neben dem Faktenwissen auch ein persönliches<br />

Gefühl für die Tragweite eines Aufsichtsratsmandats vermittelt<br />

wurde.<br />

Inhalt des dritten Tages war ein Medientraining in kleinen Gruppen,<br />

bei dem die Teilnehmerinnen jeweils einzeln kurze Statements<br />

sowie ein längeres Interview vor laufender Kamera gaben. Beides<br />

wurde anschließend kritisch und konstruktiv analysiert. Die Medientrainer<br />

hatten sich hierzu exzellent auf jede Seminarteilnehmerin<br />

vorbereitet, sodass sie Interviewfragen passgenau zu dem<br />

jeweiligen Berufsumfeld der Teilnehmerin stellen konnten. Interessant:<br />

Zum Januar 2012 erhielt eine Teilnehmerin des <strong>VdU</strong>-Qualifikationsseminars<br />

ein Aufsichtsratsmandat in einem DAx-Unternehmen.<br />

Das Seminar mag dafür nicht ausschlaggebend gewesen sein,<br />

es zeigt aber den Stellenwert des <strong>VdU</strong>-Projektes „Stärkere Präsenz<br />

von Frauen in Aufsichtsgremien“ und lässt für die Zukunft hoffen.


maren Jackwerth, <strong>VdU</strong> rheinland, Kanzlei Jackwerth und Beratung Jackwerth A<br />

Frauen fehlt die Zeit<br />

zum Netzwerken<br />

Vortrag der führenden soziologieprofessorin Jutta Allmendinger zum<br />

thema: „Das netz der arbeit, die arbeit des netzes – eine hilfe für Frauen?“<br />

m 27.03.2012 kamen anlässlich<br />

des Vortrags der Soziologiepro-<br />

fessorin Jutta Allmendinger über<br />

60 Damen im Bankhaus Lampe in Düsseldorf<br />

zusammen. Sie wurden herzlich<br />

von Volker Arndt, dem Niederlassungsleiter,<br />

Martina Rebel, der organisatorin,<br />

und Maren Jackwerth, der stellvertretenden<br />

<strong>VdU</strong>-Landesverbandsvorsitzenden<br />

Rheinland, begrüßt.<br />

Frau Allmendinger leitet aktuell das Wissenschaftszentrum<br />

Berlin für Sozialforschung.<br />

Ihre Schwerpunkte sind die Bereiche<br />

Arbeitsmarkt, Bildung, Geschlechter<br />

und Familie und vor allem Sozialstaat<br />

und Ungleichheit.<br />

Das Vortragsthema zeigte zunächst anhand<br />

des Titels auf, dass sich das Netz der Arbeit<br />

und die Arbeit des Netzes für weibliche Arbeitskräfte<br />

stören. Die meisten Frauen organisieren<br />

neben ihrer Arbeit auch noch Kinder<br />

und Familie, da auch heutzutage die alten<br />

Familienmuster nicht wirklich aufgebrochen<br />

sind. Daher sind Frauen nicht in der<br />

Lage, gleichermaßen viel Zeit ins Netzwerken<br />

zu investieren wie die meisten Männer.<br />

Frau Allmendinger stellte ausdrücklich heraus,<br />

dass geschlechterbedingte Unterschiede<br />

zwischen Männern und Frauen<br />

hinsichtlich des Netzwerkens nicht belegt<br />

seien. Den Frauen fehle allein die Zeit!<br />

Laut Statistiken der Arbeitsagentur weiche<br />

die Erwerbsquote von Männern und<br />

Frauen nur um acht Prozent zu Lasten der<br />

Frauen voneinander ab. Allerdings bilden<br />

diese Statistiken nur die halbe Wahrheit ab,<br />

da viele Frauen im erwerbsfähigen Alter<br />

mit der Begründung herausgerechnet werden,<br />

sie wollten aufgrund familiärer Pflichten<br />

nicht arbeiten, erläuterte Prof. Dr. Jutta<br />

Allmendinger. Zudem sei auch das Arbeitsvolumen<br />

der Frauen nicht zu unterschätzen.<br />

Viele Frauen seien nur halbtags und<br />

zum Teil in 400-Euro-Jobs ohne Alterssicherung<br />

erwerbstätig. So stelle sich am<br />

Ende das Bild dar, Frauen sei mehr damit<br />

gedient, in den Heiratsmarkt zu investieren<br />

als selbst arbeiten zu gehen, spitzte Allmendinger<br />

ihre These zu. Kann es das<br />

sein? Gerade angesichts des heute so hohen<br />

Qualifikationsniveaus von Frauen?<br />

Maren Jackwerth, Professorin<br />

Jutta Allmendinger, Martina<br />

Teichelmann, Martina Rebel<br />

(Bankhaus Lampe) (v.l.n.r.)<br />

Als Schlusswort merkte Maren Jackwerth<br />

an, dass es eine Aufgabe der neuen Präsidentin<br />

des <strong>VdU</strong> sein könnte, familienfreundliche<br />

Unternehmensstrukturen<br />

mit flexiblen Arbeitszeiten und Betriebskindergärten<br />

im Verband auszumachen<br />

und diese als Multiplikatoren gegenüber<br />

den anderen <strong>VdU</strong>-Unternehmen wirken<br />

zu lassen. Dies sei eine Strategie, die einen<br />

deutlichen Mehrwert für <strong>VdU</strong>-Unternehmerinnen<br />

und deren Unternehmen<br />

herausstelle. Durch solche Vorbilder<br />

und das Aufzeigen konkreter<br />

Handlungsbeispiele könne eine Signalwirkung<br />

erzielt werden.<br />

Die Unternehmerin 01 i 2012 13


aUs Dem VerBanD<br />

<strong>VdU</strong> persönlich<br />

Seit 35 Jahren im<br />

LV Württemberg<br />

Helga Hünemörder engagierte<br />

sich auch viele Jahre<br />

im Vorstand<br />

Es war dem Landesverband Württemberg eine<br />

Freude, seinem langjährigen Vorstandsmitglied,<br />

Frau Helga Hünemörder, zu ihrem<br />

35-jährigen <strong>VdU</strong>-Jubiläum gratulieren zu<br />

können. Auch <strong>VdU</strong>-Präsidentin Stephanie<br />

Bschorr nutzte bei der Landesverbandsveranstaltung<br />

am 18.04.2012 die Gelegenheit,<br />

sich noch einmal persönlich bei Helga<br />

Hünemörder für die treue Mitgliedschaft und<br />

für ihr großes Engagement für den Landesverband<br />

zu bedanken.<br />

14 Die Unternehmerin 01 i 2012<br />

Neues Amt für Kristina Tröger<br />

Die Vorsitzende des LV Hamburg ist jetzt<br />

auch Beirätin der HASPA-Finanzholding<br />

Am 01.01.2012 wurde Kristina Tröger in den Beirat<br />

der Hamburger Sparkasse Finanzholding berufen.<br />

Die HASPA Finanzholding ist Muttergesellschaft der<br />

Hamburger Sparkasse (größte Sparkasse Deutschlands<br />

mit 6.000 Mitarbeitern) sowie weiterer Tochterund<br />

Beteiligungsunternehmen der HASPA-Gruppe,<br />

darunter die LBS Bausparkasse Schleswig-Holstein-<br />

Hamburg AG, die „neue leben“ Holding AG, das<br />

Maklerunternehmen Grossmann & Berger GmbH<br />

und die Haspa BGM Beteiligungsgesellschaft für<br />

den Mittelstand mbH. Als geschäftsleitende Holding<br />

steuert sie die Unternehmen der Gruppe.<br />

Jubiläen in den<br />

15 Jahre<br />

LV Bayern-Süd: Ulla-Monika Panz, Waltraud Weidl<br />

LV Berlin/Brandenburg: Heide Meyer<br />

LV Mecklenburg-Vorpommern: Silke Grieger<br />

LV Ruhrgebiet: Anja Bleck-Kentgens, Christina Fiege<br />

Gabriele Holthaus, Edeltraud Smitka, Angelika<br />

Vermeulen, Britta Fiege, Elke A. Belter, Angela Siebold<br />

LV Westfalen: Cornelia Delius<br />

LV Württemberg: Elke Eisler, Bettina C. Wieland,<br />

Ann-Katrin Bauknecht<br />

20 Jahre<br />

LV Baden/Pfalz-Saar: Dr. Haidrun Wietler,<br />

Margit Spoth-Jaki<br />

LV Bayern-Nord: Marlene Schmidt<br />

LV Bremen-Weser-Ems: Dagmar Böhme<br />

LV Ruhrgebiet: Gisela Trawny<br />

LV Westfalen: Edith Wittich, Christa Altemeyer


Landesverbänden<br />

LV Württemberg: Erna Schneider, Brigitte Zeisberger,<br />

Renate Seeger<br />

25 Jahre<br />

LV Württemberg: Inge Mess, Helga Meinl<br />

30 Jahre<br />

LV Berlin/Brandenburg: Angelika Meyer-Grant<br />

LV Niedersachsen: Bärbel ontrup-Eifert<br />

35 Jahre<br />

LV Ruhrgebiet: Maria Esser<br />

LV Württemberg: Helga Hünemörder<br />

40 Jahre<br />

LV Bayern-Süd: Dr. Renate Maier-Stein<br />

LV Ruhrgebiet: Regine Hermann<br />

Karneval des <strong>VdU</strong><br />

am 16.02.2012 in der lanxess-arena in Köln<br />

Tina Risse-Stock „Unternehmer<br />

des Jahres 2011!“<br />

Eine Jury aus Vertretern der Industrie- und Handelskammer,<br />

der Stadtverwaltung und der Wirtschaftsförderung hat<br />

Tina Risse-Stock, Blumen Risse GmbH & Co KG, zum<br />

"Unternehmer des Jahres 2011" gewählt. Mit dieser<br />

Auszeichnung soll das Wirken von Menschen gewürdigt<br />

werden, die Arbeitsplätze sichern, ausbilden und die Treue<br />

zum Standort Schwerte beweisen. Die Auszeichnung soll<br />

auch Anerkennung sein für die Mitarbeiter, ohne die der<br />

Erfolg des Unternehmens nicht möglich wäre. Zum<br />

Unternehmen von Tina Risse-Stock gehören 134 Blumenläden,<br />

10 Gartencenter und 23 Blumenmärkte mit insgesamt<br />

1.800 Mitarbeitern. Und es sollen noch mehr werden.


wirtsChaFt UnD gesellsChaFt<br />

„Frauenquote?<br />

Die grundsätzlichen<br />

Bedingungen müssen ebenso<br />

verbessert werden“<br />

D<br />

ie Unternehmerin: Herr Dr. Arnegger, Sie haben sich<br />

in Ihrer Dissertation mit dem Thema Corporate Governance<br />

befasst, das in Deutschland wissenschaftlich<br />

noch wenig Beachtung gefunden hat. Wie ist es um die Corporate<br />

Governance in deutschen Unternehmen bestellt?<br />

Darüber lässt sich kein pauschales Urteil fällen. Fakt ist, dass das<br />

Thema in den vergangenen Jahren enorm an Aufmerksamkeit gewonnen<br />

hat und Themen in Wissenschaft, Wirtschaft, Politik und<br />

Öffentlichkeit intensiv diskutiert werden, die zuvor nur wenig Beachtung<br />

gefunden haben. Ein Beispiel hierfür ist die Besetzung der<br />

Aufsichtsräte. Das bringt viele positive Aspekte mit sich und ist für<br />

die Corporate Governance in deutschen Unternehmen förderlich.<br />

Eine Gefahr sehe ich darin, dass Themen populistisch verkürzt<br />

werden, um sie der Allgemeinheit schmackhaft zu machen. Dabei<br />

werden wichtige Aspekte ausgeblendet. Beispiel hierfür ist meines<br />

Erachtens die sogenannte „cooling off“-Periode, die zum Ziel hat,<br />

dass ehemalige Vorstandsmitglieder erst nach einer zweijährigen<br />

Pause in den Aufsichtsrat des Unternehmens wechseln.<br />

Die Unternehmerin: Was haben Sie über die Zusammensetzung der<br />

DAX-Aufsichtsräte in Punkto Diversity (Alter, Geschlecht und Internationalität)<br />

herausgefunden?<br />

Generell habe ich bei meinen Untersuchungen festgestellt, dass<br />

bei einer Analyse aller DAx-Unternehmen die Aufsichtsräte<br />

deutlich heterogener erscheinen als dies insbesondere in den<br />

Medien häufig dargestellt wird. Dies lässt sich damit erklären,<br />

dass viele der weit verbreiteten Stereotypen zur Besetzung von<br />

Aufsichtsräten auf einer – häufig oberflächlichen – Analyse der<br />

DAx 30-Aufsichtsratsgremien basieren. Allgemeingültige Aussagen<br />

sind nur sehr begrenzt möglich. So gibt es in der „DAx-<br />

Familie“ zwischen DAx 30, MDAx, TecDAx und SDAx auch<br />

wesentliche Unterschiede in Punkto Diversity.<br />

16 Die Unternehmerin 01 i 2012<br />

ein interview mit Dr. Martin Arnegger über „Corporate governance“<br />

und die Zusammensetzung deutscher aufsichtsräte<br />

Die Unternehmerin: Was sind auffällige Unterschiede zwischen<br />

den DAX 30 Unternehmen und dem DAX gesamt? Lässt sich aus<br />

Ihrer Untersuchung ableiten, wie sich kleinere von großen AGs<br />

unterscheiden?<br />

Die Anteilseignervertreter in DAx 30-Unternehmen sind signifikant<br />

älter als in den anderen Unternehmen. Der Wechsel ehemaliger<br />

Vorstandsmitglieder in den Aufsichtsrat ist bei den DAx<br />

30-Unternehmen bislang deutlich weiter verbreitet als bei Unternehmen<br />

der anderen Indizes. Zugleich ist dieser viel diskutierte<br />

Aspekt m.E. in der öffentlichen Wahrnehmung überbewertet, da<br />

selbst bei den DAx 30-Unternehmen durchschnittlich lediglich ein<br />

„interner“ Anteilseignervertreter im Gremium sitzt. Die Anteilseignerseite<br />

der DAx 30-Unternehmen ist außerdem messbar internationaler<br />

zusammengesetzt als bspw. in MDAx- und SDAx-Unternehmen.<br />

Was Sie besonders interessieren wird: signifikante Unterschiede<br />

hinsichtlich der Geschlechter-Diversität ließen sich auf<br />

Anteilseignerseite zwischen den Indizes nicht feststellen.<br />

Die Unternehmerin: Warum gibt es so wenig Frauen in deutschen<br />

Aufsichtsräten?<br />

Das ist ein vielschichtiges Thema, in dem auch Netzwerkverflechtungen<br />

eine Rolle spielen mögen. Ein zentrales Hindernis sehe ich<br />

darin, dass Aufsichtsräte aus ganz bestimmten Kreisen (zum Beispiel<br />

Vorstandsmitglieder anderer Aktiengesellschaften) rekrutiert<br />

werden und in diesem Kandidatenpool bislang einfach nicht genügend<br />

Frauen vorhanden sind.<br />

Die Unternehmerin: Halten Sie eine gesetzliche Regelung zur Frauenquote<br />

für zielführend?<br />

Dass Frauen auf Anteilseignerseite unterrepräsentiert sind, ist unstrittig<br />

und wird auch durch meine Analysen eindeutig belegt. Eine<br />

gesetzliche Regelung, wie sie für die Arbeitnehmerseite ja teilweise<br />

existiert (Drittelbeteiligungsgesetz) könnte hier sicher schnell Ab-


hilfe schaffen. Interessant ist allerdings, dass ich für die wenigen<br />

Frauen auf Anteilseignerseite keinen signifikanten Vergütungsunterschied<br />

im Vergleich zu ihren männlichen Kollegen festgestellt<br />

habe, wogegen weibliche Arbeitnehmervertreterinnen signifikant<br />

weniger verdienen als ihre männlichen Pendants. Dies deutet darauf<br />

hin, dass für Frauen auf Anteilseignerseite der Eintritt in den<br />

Mandatsträgerkreis die wesentliche<br />

Hürde ist, wenn dieser<br />

geschafft ist, aber keine<br />

geschlechterspezifischen Differenzen<br />

mehr gemessen werden<br />

können. Auf Arbeitnehmerseite<br />

hingegen ist die<br />

Schwelle in den Mandatsträgerpool offensichtlich niedriger, aber<br />

zugleich sind geschlechterspezifische Unterschiede eindeutig feststellbar.<br />

Das ist ein Hinweis darauf, dass Frauen auf Arbeitnehmerseite<br />

zwar leichter in den Aufsichtsrat kommen, dort aber keine<br />

Verantwortung übertragen bekommen und dies sich in signifikanten<br />

Vergütungsunterschieden widerspiegelt.<br />

Dr. Martin Arnegger hat an der<br />

Universität mannheim eine Promotion<br />

zum thema „aufsichtsräte deutscher<br />

Unternehmen“ verfasst, die mit summa<br />

cum laude ausgezeichnet wurde.<br />

inzwischen arbeitet er als Vorstandsassistent<br />

bei der Celesio ag. Das in<br />

stuttgart ansässige und im mDaX<br />

gelistete Unternehmen ist ein international<br />

führender handels-, logistik- und<br />

serviceanbieter im Pharma- und<br />

gesundheitsbereich. anfang 2012<br />

wurde mit Frau Dr. marion helmes als<br />

Finanzvorstand die erste Frau in den<br />

Vorstand des Unternehmens bestellt.<br />

Was die Einführung einer Quote anbelangt, bin ich zwiegespalten.<br />

Einerseits würde sie auf dem Weg zur Erhöhung des Frauenanteils<br />

wie ein Katalysator wirken. Andererseits sehe ich die Gefahr, dass<br />

eine schnelle Anhebung des Frauenanteils mit Hilfe einer Quotenregelung<br />

eine Wirkung haben kann, die man mit der frischen Lackierung<br />

eines rostigen Autos vergleichen kann: oberflächlich wird<br />

eine öffentlichkeitswirksame Lösung geschaffen, aber die eigentlichen,<br />

darunter liegenden Probleme bleiben ungelöst. Hierzu<br />

zählt beispielsweise die Vereinbarkeit von Familie und Beruf, die<br />

bislang häufig zu Karrierebrüchen auf unteren Ebenen führt.<br />

Die Unternehmerin: Was wären aus Ihrer Sicht Stellschrauben, mit<br />

denen in Punkto Geschlechter-Diversity in den nächsten zehn Jahren<br />

positive Effekte in Aufsichtsräten erzielt werden können?<br />

Grundsätzlich glaube ich, dass die Entwicklung in die richtige<br />

Richtung geht. Nach meiner Wahrnehmung ist jedenfalls das<br />

Interesse, Top-Positionen mit Frauen zu besetzen, bereits heute<br />

sehr groß. Und beim jüngsten Treffen von Vorstandsassistenten<br />

der deutschen Wirtschaft waren die Hälfte der Teilnehmer<br />

Frauen. Das war vor kurzem<br />

noch anders. Darüberhinaus<br />

sehe ich wesentliche<br />

Stellhebel in Ihren Initiativen<br />

zur gezielten Qualifizierung<br />

von Kandidatinnen<br />

und zur Bildung eines weiblichen<br />

Kandidatenpools, die ich sehr begrüße. Daneben müssen<br />

aber auch grundlegende Dinge verbessert werden, wie die schon<br />

erwähnte Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Wenn so mehr<br />

Frauen Karriere machen und ins operative Top-Management aufsteigen<br />

können, wird automatisch der weibliche Kandidatenpool<br />

in zehn Jahren wesentlich größer sein.<br />

„Das Interesse, Top-Positionen<br />

mit Frauen zu besetzen,<br />

ist schon heute groß“<br />

Die Unternehmerin 01 i 2012 17


Foto schwan: Büro Prof. Dr. gesine schwan; hUmBolDt-ViaDrina school of governance<br />

wirtsChaFt UnD gesellsChaFt report<br />

„Soziale Verantwortung sollte<br />

verpflichtend sein“<br />

„Corporate social responsibility“ ist aktueller denn je: Das bewies die bestens<br />

besuchte Veranstaltung zu diesem thema im Düsseldorfer „ständehaus“.<br />

Die hauptrednerin Prof. Dr. Gesine Schwan plädierte deutlich für verpflichtende<br />

normen für Unternehmen, erntete dafür aber nicht nur Zustimmung<br />

Welche Anforderungen müssen Unternehmen in der<br />

Bürgergesellschaft in Sachen „Corporate Social Responsibility“<br />

(CSR) erfüllen? Dieser Frage gingen am<br />

06.03.2012 Vertreter aus Wirtschaft, Wissenschaft und Zivilgesellschaft<br />

im Rahmen der „Ständehaus-Gespräche zur gesellschaftlichen<br />

Verantwortung von Unternehmen“ auf den Grund. 350 Gäste,<br />

darunter mehr als die Hälfte Frauen, waren der Einladung des<br />

Wirtschaftsministeriums und der <strong>VdU</strong>-Landesverbände Rheinland,<br />

Ruhrgebiet und Westfalen ins „Ständehaus“ gefolgt. Durch die Kooperation<br />

von <strong>VdU</strong> und Ministerium war es gelungen, die übliche<br />

Teilnehmerzahl an den Ständehausgesprächen zu verdreifachen.<br />

Nach der Begrüßung durch Dr. Günther Horetzky, Staatssekretär<br />

im Ministerium für Wirtschaft, Energie, Bauen, Wohnen und Verkehr<br />

des Landes Nordrhein-Westfalen, und Martina Teichelmann,<br />

Landesvorsitzende des <strong>VdU</strong>-Rheinland, trat die Präsidentin der<br />

Berliner Humboldt-Viadrina School of Governance vor. Die Politikwissenschaftlerin<br />

kritisierte in ihrem Impulsvortrag, dass der<br />

Begriff „Corporate Social Responsibility“ zu häufig auf den reinen<br />

Wohltätigkeitsaspekt reduziert werde. In Zeiten der Globalisierung<br />

müssten sich international agierende<br />

Unternehmen - bezogen auf<br />

ihr Kerngeschäft - mit der Frage sozialer<br />

Verantwortung auseinandersetzen.<br />

Sie sprach sich für eine verbindliche<br />

Berichterstattung zu CSR aus,<br />

die die EU-Kommission vor allem für<br />

börsennotierte Unternehmen plant.<br />

Nach diesem mit viel Applaus bedachten<br />

Vortrag sorgte das Thema<br />

für eine spannende Podiumsdiskussion,<br />

an der neben Prof. Dr. Gesine<br />

Schwan auch Dr. Christian Reichel,<br />

Partner von Baker & McKenzie in Frankfurt, die Geschäftsführerin<br />

und Inhaberin der Lingua-World GmbH, Nelly Kostadinova, sowie<br />

Christina Fiege, Mitglied der Inhaberfamilie der Privatbrauerei<br />

Moritz Fiege, teilnahmen. Die Firmenvertreterinnen und -vertreter<br />

stellten kurz die jeweilige Politik ihrer Unternehmen in Bezug auf<br />

CSR dar und tauschten dann mit Gesine Schwan lebhaft Argumente<br />

für und gegen eine verpflichtende CSR-Berichterstattung<br />

aus. Es zeigte sich, dass Corporate Social Responsibility aus den<br />

Unternehmen nicht mehr wegzudenken ist und die Anforderungen<br />

der Bürgergesellschaft daran beständig steigen. Während sich Gesine<br />

Schwan für eine Verpflichtung der Unternehmen zu einer<br />

CSR-Berichterstattung einsetzte, plädierten die Unternehmerinnen<br />

Fiege und Kostadinova sowie der Vertreter der Kanzlei Baker<br />

& McKenzie dafür, die Grenze zwischen konkreter rechtlicher<br />

Pflicht und freiwilliger übernahme von Verantwortung beizubehalten.<br />

Schließlich beteiligten sich auch einige Gäste aus dem Publikum<br />

mit Fragen und Statements an der Diskussion, was einmal mehr<br />

zeigte, wie aktuell das Thema CSR ist. Im anschließenden Get-together<br />

hatten die Gäste Zeit, die Referentin<br />

und die Podiumsteilnehmer<br />

kennenzulernen und miteinander<br />

weiter zu diskutieren – insgesamt<br />

ein sehr anregender Abend in der<br />

Landeshauptstadt!<br />

V.l.: Dr. günther horetzky, staatssekretär<br />

im ministerium für wirtschaft,<br />

energie, Bauen, wohnen und Verkehr<br />

nrw; Prof. Dr. gesine schwan,<br />

Christina Fiege, Privatbrauerei moritz<br />

Fiege; Dr. Christian reichel, Baker &<br />

mcKenzie; nelly Kostadinova, lingua<br />

world; martina teichelmann, landesvorsitzende<br />

rheinland.<br />

Die Die Unternehmerin 01 01 i 2012 i 2012 19


wirtsChaFt UnD gesellsChaFt<br />

Von der Frauendiskussion<br />

zur Familiendiskussion<br />

Dass Frauen in Führungspositionen<br />

unterrepräsentiert sind, ist nicht zu leugnen.<br />

Die wesentliche Ursache dafür ist,<br />

dass sie in die organisation des Familienlebens<br />

stärker eingebunden sind als männer.<br />

insofern sollte man weniger über Frauen als<br />

über Familien diskutieren<br />

Text: Barbara wittmann, general manager von Dell Deutschland<br />

Warum gibt es in<br />

Deutschland zur<br />

Zeit eine „Frauendiskussion“?<br />

Themen<br />

wie Quoten in Vorständen<br />

und Aufsichtsräten, Betreuungsgeld<br />

versus Kitaplätze oder prominente Neubesetzungen<br />

wie kürzlich die Rolle des Finanzvorstandes<br />

bei Lufthansa verschaffen<br />

dem Thema weiter hohe Präsenz in den<br />

Medien. Der Anteil von Frauen in Gremien,<br />

Geschäftsleitungen oder generell auf<br />

Leitungsebene ist, auch wenn es durchaus<br />

Unterschiede nach Branchen gibt, weiterhin<br />

gering. Für technische Berufe gilt das<br />

ganz besonders. Man muss sich dazu nur<br />

die Frauenanteile in den technischen Studiengängen<br />

ansehen, also in einem Bereich,<br />

der wesentlich über die Zukunftsfähigkeit<br />

20 Die Unternehmerin 01 i 2012<br />

des Standorts Deutschland mitbestimmt:<br />

Bei den Absolventen im Fach Informatik<br />

liegt er bei 15 Prozent, im Ingenieurwesen<br />

nur bei 12 Prozent. Dabei befindet sich<br />

Deutschland übrigens in guter Gesellschaft<br />

– sogar in Norwegen liegt der Anteil der<br />

Absolventinnen in Informatik noch niedriger<br />

als hierzulande. Das sind Fakten, die<br />

offen kommuniziert werden. Insofern unterscheidet<br />

sich die Diskussion von früheren,<br />

denn man ist sich heute weithin darin<br />

einig, dass daran etwas geändert werden<br />

sollte. Dabei ist es auch nicht von der Hand<br />

zu weisen, dass dieser „Wertewandel“ einen<br />

durchaus pragmatischen Grund hat: Die<br />

demographische Entwicklung deutet auf<br />

einen Fachkräftemangel hin und deshalb<br />

müssen alle personellen Ressourcen einer<br />

Gesellschaft ausgeschöpft werden.<br />

Dennoch: Dass die Diskussion sich immer<br />

wieder um die „Frau“ und insbesondere<br />

Mutter dreht, verfehlt den Kern der Problematik.<br />

Niemand behauptet heute noch,<br />

dass Frauen aufgrund ihrer natürlichen Anlagen<br />

beispielsweise schlechter rechnen<br />

oder programmieren können, oder auch<br />

dass sie infolge psychischer Dispositionen<br />

keine Entscheidungen treffen könnten. Wer<br />

dergleichen in Wirtschaft und Politik vertreten<br />

würde, müsste mit seinem baldigen<br />

Karriereende rechnen – ein Indiz dafür,<br />

dass bei diesem Thema nicht alles beim Alten<br />

geblieben ist.<br />

Mittlerweile bildet sich als gesellschaftlicher<br />

Konsens heraus, dass die Rolle von Frauen<br />

im Arbeits- und Berufsleben dadurch geprägt<br />

ist, wie hierzulande Familien organisiert<br />

sind. Das Rollenbild bröckelt, aber in


Foto: Dell<br />

der Realität sind weiterhin die Frauen für<br />

die Erziehung von Kindern und, was in einer<br />

alternden Gesellschaft zunehmend in<br />

den Vordergrund rücken wird, für die Betreuung<br />

und Pflege der älteren und Kranken<br />

zuständig. Warum das so ist, mag Thema<br />

für soziologische Studien sein. Wichtig<br />

für die berufliche Praxis jedoch ist, dass<br />

man hier ansetzen muss, wenn<br />

man vorankommen will. Und da<br />

könnte ein erster Schritt sein, die<br />

organisation des Familienlebens<br />

nicht als eine Herausforderung für<br />

Frauen zu betrachten, sondern als<br />

eine, die Frauen und Männer gleichermaßen<br />

betrifft. Man müsste also ein<br />

wenig mehr über Männer diskutieren. Natürlich<br />

würde kein Journalist einem neu berufenen<br />

männlichen Vorstand im Interview<br />

die Frage stellen: „Und wie können Sie die<br />

neue Aufgabe mit Ihrer Familie unter einen<br />

Hut bringen“, oder: „Wie sieht bei ihnen die<br />

work-life Balance aus?“ Jeder kennt die wenig<br />

spannende Antwort, dass dafür eben die<br />

Frau zuständig ist, aber vielleicht sollte man<br />

solche Fragen trotzdem häufiger stellen. Es<br />

ist in keiner Weise „natürlich“, dass die Frage,<br />

wie man Karriere und Familie unter einen<br />

Hut bringen kann, für Männer irrelevant ist.<br />

So hat sich zwar das tradierte Bild der Frau<br />

in den letzten Jahrzehnten gewaltig verändert,<br />

aber auch das korrespondierende<br />

Männerbild muss sich umorientieren, weg<br />

vom „alleinigen Brötchenverdiener“ hin<br />

zum Partner in der Familienarbeit und -organisation.<br />

Ziel kann schließlich nicht sein,<br />

die Verhältnisse auf den Kopf zu stellen,<br />

etwa nach dem Motto „Hinter jeder erfolgreichen<br />

Frau steht ein starker Mann“, sondern<br />

ein kooperativer Umgang mit Frauen<br />

in verantwortlichen Positionen und eine<br />

breite gesellschaftliche Akzeptanz auf der<br />

Basis veränderter äußerer Bedingungen.<br />

Die konkreten Maßnahmen, die in diesem<br />

Bereich in letzter Zeit ergriffen wurden –<br />

und es ist tatsächlich einiges erreicht worden<br />

– weisen immer wieder eine Herausforderung<br />

auf: Es gibt zwar mehr Betreuungsmöglichkeiten<br />

für Kinder, wenn auch bei<br />

weitem nicht genug. Und es gibt durchaus<br />

Unternehmen, die ihren Mitarbeitern mit<br />

flexiblen Modellen entgegenkommen, beispielsweise<br />

durch Teilzeitarbeit oder Arbeit<br />

Man müsste<br />

also ein wenig mehr über<br />

Männer reden.<br />

im Home office. Aber alles richtet sich<br />

doch primär immer an die Frauen: Sie arbeiten<br />

in Teilzeit oder von zu Hause, und sind<br />

damit ein Stück weit von der „normalen“<br />

Arbeitswelt abgekoppelt.<br />

Hieran muss aktiv gearbeitet werden.<br />

Doch diese Aufgabe betrifft nicht nur den<br />

Staat, der neben der Quotendiskussion<br />

vor allem mit dem Aufbau von konkreten<br />

Kinderbetreuungsmöglichkeiten oder mit<br />

steuerlichen Anreizen beispielsweise bei<br />

der Beschäftigung von Haushaltshilfen<br />

eingreifen kann. Vor allem sind die Unternehmen<br />

selbst gefragt, denn schließlich<br />

steht der Faktor exzellentes und ausreichendes<br />

Humankaptial, der dem Problem<br />

die ökonomische Relevanz verleiht, zur<br />

Disposition. Unternehmen müssen dafür<br />

sorgen, dass ihre Hierarchien<br />

für Frauen – besser: für familienorientierte<br />

Mitarbeiter –<br />

durchlässig sind. Sie müssen<br />

dafür nicht nur flexible Arbeitszeitmodelle<br />

anbieten,<br />

sondern auch dafür sorgen,<br />

dass deren Inanspruchnahme nicht zu<br />

einem Karriereknick führt – sie müssen<br />

also ihre Unternehmenskultur entsprechend<br />

anpassen. Flexible Arbeitszeiten,<br />

Elternzeit oder ein Besuch beim Kinderarzt<br />

darf kein Anlass mehr zum Stirnrunzeln<br />

sein – egal, ob es sich um Frauen oder<br />

Männer handelt. Und dabei helfen auch<br />

die verantwortungsvollen Väter auf dem<br />

Spielplatz, die ihre Elternzeit genießen.<br />

Wie sieht es bei Dell aus?<br />

Bei Dell steht das Thema Diversity ganz oben in der Firmen- und Führungskultur. so gibt<br />

es nicht nur klare anforderungen hinsichtlich der Zusammensetzung der Belegschaft über<br />

eine „Diversity matrix“, sondern auch ein „leadership Development Program“, da Dell es<br />

sich zum Ziel gesetzt hat, in den nächsten Jahren einen Frauenanteil in allen Führungsebenen<br />

von mindestens 25 % zu erreichen. mit wise (women in search of excellence) hat Dell<br />

eine interne Plattform geschaffen, die die Bedürfnisse und interessen von Frauen innerhalb<br />

des Unternehmens aufgreift und Frauen untereinander vernetzt. Ziel ist es, Frauen an das<br />

Unternehmen zu binden, weiterbildungsmöglichkeiten zu eröffnen und generell den<br />

Blickwinkel von Frauen noch stärker in entscheidungen des Unternehmens einzubeziehen.<br />

Darüber hinaus engagiert sich Dell auch außerhalb des eigenen Unternehmens für die<br />

interessen von Frauen in der wirtschaft. so führt Dell mehrere Programme durch, die sich<br />

an Unternehmensgründerinnen und Unternehmerinnen kleiner und mittelständischer<br />

Betriebe richten. Bislang war dieses engagement primär auf die Usa beschränkt, doch nun<br />

wird Dell auch in Deutschland in dieser weise aktiv. Das Unternehmen sieht sich hier als<br />

Partner und anwalt der Unternehmerinnen und unterstützt sie vor allem durch netzwerkaktivitäten<br />

und -plattformen.<br />

Dazu gehört insbesondere das weltweite Dell women‘s entrepreneur network (Dwen).<br />

Dell engagiert sich damit für die Vernetzung von Unternehmerinnen sowie für den gedanken-<br />

und ideenaustausch über grenzen hinweg, mit dem Ziel, ihre rolle sichtbar zu machen<br />

und zu stärken. Zu den aktivitäten gehören die Bereitstellung der online-Plattform zu Dwen<br />

und des Dwen-linkedin-netzwerks. Zudem veranstaltet Dell regelmäßig ein internationales<br />

Dwen-event, das nach 2010 in shanghai und 2011 in rio de Janeiro in diesem sommer in<br />

neu Delhi stattfinden wird.<br />

Die Unternehmerin 01 i 2012 21


wirtsChaFt UnD gesellsChaFt<br />

Neue Kontinente im Visier<br />

Nelly Kostadinova schuf mit „lingua-world“ einen der führenden sprachdienstleister<br />

in Deutschland. Zum Vorbild wurde die ehemalige bulgarische Journalistin<br />

allerdings nicht nur wegen ihres unternehmerischen erfolges, sondern auch durch<br />

ihr soziales engagement. ein Porträt von Julia weisberg<br />

N<br />

22 Die Unternehmerin 01 i 2012<br />

eue Wege zu gehen ist ihr wichtig –<br />

besonders dort, wo vor ihr noch kein<br />

Weg war. Dieser Entdeckergeist<br />

macht eine wesentliche Facette der<br />

Persönlichkeit Nelly Kostadinovas<br />

aus und treibt sie an, sich selbst und<br />

ihr Unternehmen stets weiter zu entwickeln.<br />

Höher, schneller, weiter, dabei den Blick immer zielstrebig<br />

nach vorn gerichtet und den Kopf voll neuer Ideen – das ist der<br />

erste Eindruck, den man durch Nelly Kostadinovas authentische<br />

Art schnell gewinnt. Dabei steht die Gründerin und Geschäftsführerin<br />

des Sprachdienstleisters Lingua-World gleichzeitig fest mit<br />

beiden Beinen im Leben und nimmt mit offenen Augen das Hier<br />

und Jetzt wahr. Bei allem unternehmerischen Ehrgeiz verliert sie<br />

nicht die soziale Komponente ihres Tuns aus dem Blick, denn Werte<br />

sind für sie zentral.<br />

1997 gründete die gebürtige Bulgarin in Köln das Unternehmen<br />

„Lingua-World“, das 2004 zur Lingua-World GmbH wurde. Der<br />

Weg zur erfolgreichen Unternehmerin in Deutschland war ihr<br />

alles andere als vorgezeichnet. Nach der politischen Wende kam<br />

die in Bulgarien erfolgreiche Journalistin 1990 über ein Stipendium<br />

der Konrad-Adenauer-Stiftung nach Köln. Treibende Kraft<br />

war dabei die Neugier auf die nun erreichbare Freiheit und der<br />

Wunsch, sich und ihren beiden Kindern eine Zukunft zu ermöglichen.<br />

Sie lernte die deutsche Sprache und baute sich in der<br />

Wahlheimat zielorientiert und energisch eine Existenz auf.<br />

Die Dolmetschertätigkeit, mit der sie sich in der ersten Zeit in<br />

Deutschland finanziell absicherte, ist bis heute ihr Erfolgskonzept.<br />

Das Verbinden von Menschen, Sprachen und Kontinenten<br />

ist ihr Ziel. Die Lingua-World GmbH, inzwischen eines der größten<br />

Unternehmen für übersetzungs- und Dolmetscherdienstleistungen<br />

in Deutschland, feiert in diesem Jahr ihr 15-jähriges Bestehen.<br />

Das Unternehmen ist über diese Zeit kontinuierlich gewachsen.<br />

Zum Erfolg führte letztlich die Symbiose aus Franchiseund<br />

Filialsystem, das Kostadinova für ihr Unternehmen anwendet,<br />

und das es ermöglicht, an vielen Standorten vertreten zu sein.<br />

Durch die Zusammenarbeit mit freien übersetzern weltweit


kann sie auf der ganzen Welt schnell und professionell Sprachdienstleistungen<br />

anbieten. Nelly Kostadinova beschäftigt etwa<br />

40 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und arbeitet international<br />

mit über 10.000 freien übersetzern zusammen. „Menschen Arbeit<br />

zu geben, ist ein tolles Gefühl“, berichtet sie begeistert. In<br />

ihrer Firma fördert sie gezielt junge Frauen und überträgt ihnen<br />

Führungsverantwortung. Im Jahr 2010 war Nelly Kostadinova<br />

Finalistin für den Unternehmerinnenpreis „Prix Veuve Cliquot“<br />

und wurde im selben Jahr mit dem „VICTRESS Role Model<br />

Award“ für starke und erfolgreiche weibliche Vorbilder in der<br />

Wirtschaft ausgezeichnet. Sie engagiert sich auch als Mentorin<br />

für junge Unternehmerinnen und in sozialen Projekten „ihrer“<br />

Stadt Köln. Dies alles tut sie aus überzeugung und aus dem<br />

Wunsch heraus, Gutes, das ihr selbst wiederfahren ist, weiterzugeben:<br />

„Ich will jungen Menschen Selbstbewusstsein und eine<br />

Perspektive geben. So wie ich diese Chance bekommen habe, so<br />

sollen andere ebenfalls ihre Chance bekommen.“<br />

Im Laufe der Zeit hat Nelly Kostadinova stetig ihr Unternehmenskonzept<br />

weiterentwickelt und ihren Zielen angepasst. Durch den<br />

Aufbau einer Führungsebene ist es ihr möglich geworden, sich<br />

selbst noch intensiver ihren Expansionsideen zu widmen. Denn es<br />

zieht sie weiter – auf andere Kontinente. Das Leben auf zwei Kontinenten<br />

ist ihr persönlicher Traum. Fokus der Expansionsbestrebungen<br />

ist derzeit Afrika – insbesondere Kenia, Ghana, Nigeria<br />

und Südafrika. In Kenia engagiert sie sich in einem sozialen Projekt,<br />

um Potenziale und Selbstbewusstsein der kenianischen Frauen<br />

zu fördern. Sie bildete im Jahr 2011 sogar eine junge Frau aus<br />

Nairobi bei Lingua-World in Köln aus, die später von Kenia aus<br />

weiter für das Unternehmen tätig sein konnte.<br />

Einen weiteren neuen Standort für Lingua-World hat Nelly Kostadinova<br />

erst kürzlich in Südafrika ausfindig gemacht. In der Hauptstadt<br />

Pretoria gründet sie ein Büro, bei dessen Aufbau auch die<br />

Mitarbeiter aus den deutschen Filialen einbezogen werden. Denn<br />

Nelly Kostadinova verbindet gern soziales Engagement mit ihren<br />

Unternehmenszielen. Das ist ihr wichtig. So sollen deutsche Mitarbeiter<br />

in Südafrika Kinder unterrichten und fördern. „Du schaffst<br />

Werte, deshalb bist du glücklich!“, erklärt die 56-jährige Unternehmerin<br />

ihr heutiges Motto. Den Austausch zwischen den Kulturen<br />

fördert sie aus überzeugung, denn sie selbst hat diese gegenseitige<br />

Bereicherung immer wieder erlebt.


wirtsChaFt UnD gesellsChaFt<br />

Gemischte Teams<br />

Zeit für eine neue Unternehmenskultur:<br />

<strong>VdU</strong>-mitglied Silke Kraus diskutierte auf<br />

dem ersten Bayerischen Familienunternehmer-Kongress<br />

mit Vertretern aus Politik<br />

und wirtschaft über notwendige<br />

Veränderungen im<br />

mittelstand und auf den<br />

Führungsebenen<br />

<strong>VdU</strong>-Mitglied Silke<br />

Kraus im Interview<br />

mit dem BayerischenWirtschaftsminister<br />

Martin Zeil<br />

Die Veranstaltung, auf der erstmals die Bayerischen<br />

Familienunternehmer-Preise in den Kategorien<br />

„Nachhaltigkeit“, „Innovation“ und „Soziales Engagement“<br />

verliehen wurden, fand am<br />

21.03.2012 im Bayerischen Landtag<br />

statt. Ausrichter waren die „Familienunternehmer<br />

- ASU“ und die „Jungen Unternehmer<br />

– BJU“. Am Rande der festlichen<br />

Gala äußerten sich der Bayerische<br />

Wirtschaftsminister, Martin Zeil, der Bayerische Landesvorsitzende<br />

der Familienunternehmer, Martin Schoeller, sowie die<br />

baden-württembergische Maschinenbau-Unternehmerin und<br />

<strong>VdU</strong>-Vizepräsidentin, Claudia Gläser, zu den Themen „Mittelstandsförderung“<br />

und „gemischte Führungsteams“.<br />

Silke Kraus: Herr Schoeller, welche Signale will die ASU mit dem<br />

Kongress geben?<br />

Martin Schoeller: Wir wollen zunächst deutlich machen: Familienunternehmen<br />

sind Firmen aller Größen und Branchen - bis hin<br />

zum Börsenkonzern - mit maßgeblicher Beteiligung einer Familie.<br />

24 Die Unternehmerin 01 i 2012<br />

“Die Politik soll<br />

denjenigen helfen,<br />

die es brauchen“<br />

Minister Martin Zeil, Preisträger Helmut<br />

Schreiner (4.v.r.), Martin Schoeller (2.v.r.)<br />

und Laudator Randolf Rodenstock (r.)<br />

Martin Schoeller und<br />

EU-Energiekommissar<br />

Günther Oettinger<br />

im Gespräch<br />

Nach dieser Definition sind sogar 80 Prozent aller<br />

Erwerbstätigen in Deutschland in Familienunternehmen<br />

beschäftigt.<br />

Kraus: Welche politischen Rahmenbedingungen<br />

wünschen sich Familienunternehmer<br />

von der Politik, um den Wirtschaftsstandort<br />

zukunftsfähig zu halten?<br />

Schoeller: 1. Wir brauchen keinen Sozialabbau.<br />

Es ist gut, dass Deutschland<br />

eine soziale Marktwirtschaft ist. 2. Im niedrigen sozialversicherungspflichtigen<br />

Einkommensbereich sollte mehr Netto übrig bleiben,<br />

aber nicht durch Vermögens- oder Unternehmensbesteuerung,<br />

sondern durch eine verantwortlichere Ausgabenpolitik. 3.<br />

Die Politik soll wie ein Familienvater diejenigen fördern, die es<br />

brauchen. Geldausgaben mit der Gießkanne müssen aufhören.<br />

Betreuungs- und Kindergeld sollten zum Beispiel höchstens den<br />

niedrigsten Einkommensschichten bezahlt werden. 4. Die Energiewende<br />

kostet nicht nur, sie bringt auch etwas. Wir brauchen verlässlichere<br />

Rahmenbedingungen für erneuerbare Energien.


Deutschland könnte einen weltweit führenden Platz in der Umwelttechnik<br />

einnehmen. Das wird aber durch Zickzack-Kurs gerade<br />

erheblich erschwert.<br />

Frauen treffen bereits heute im Konsumgüterbereich rund 80<br />

Prozent der Kaufentscheidungen. In den Entscheidungsgremien<br />

der Unternehmen sind sie jedoch stark unterrepräsentiert;<br />

Deutschland liegt im internationalen Vergleich eher am Ende,<br />

gleichauf mit Indien. Dabei beweisen<br />

zahlreiche Studien: Gemischte Führungsteams<br />

sind kreativer und erfolgreicher!<br />

Seit zehn Jahren sind freiwillige<br />

Vereinbarungen mit den Unternehmen<br />

in Deutschland ohne nennenswerte<br />

Erfolge geblieben. EU-Kommissarin<br />

Viviane Reding plädiert deshalb<br />

für die Einführung einer gesetzlichen Frauenquote in Vorständen<br />

und Aufsichtsräten, zu der sich neuerdings auch der bayerische<br />

Ministerpräsident Seehofer positiv äußert.<br />

Silke Kraus: Herr Minister, mehr Frauen in Führungspositionen<br />

könnten auch eine Investition in die Wettbewerbsfähigkeit von<br />

Bayern sein. Wäre es nicht eine Herausforderung, hier als Trendsetter<br />

voranzugehen?<br />

Martin Zeil: Ich bin auch dafür, dass mehr Frauen Führungspositionen<br />

übernehmen. Starre Quoten sind aber der falsche Weg. Ich<br />

bin fest davon überzeugt, dass Frauen den Weg an die Spitze von<br />

Unternehmen aus eigener Kraft und Leistung schaffen können,<br />

und lehne es ab, dass der Staat mit gesetzlichen Quoten direkt in<br />

Unternehmensentscheidungen eingreift. Verweigern sich Unternehmen,<br />

freiwillig mehr Frauen zu befördern, droht ihnen heutzutage<br />

ein Reputationsverlust. Außerdem gehen ihnen auch die Fachkräfte<br />

aus. Ich setze mich deshalb dafür ein, dass Frauen in Politik<br />

und Wirtschaft mehr Verantwortung übernehmen. Es kann ja wohl<br />

nicht wahr sein, dass Deutschland bei der Managerinnen-Quote<br />

im europäischen Vergleich nur auf Platz 28 liegt – von 29 Ländern!<br />

Im Gegensatz dazu glaubt die Unternehmerin und <strong>VdU</strong>-Vizepräsidentin<br />

Claudia Gläser nach zehnjähriger Erfahrung mit freiwilligen<br />

Vereinbarungen nicht daran, dass auch ohne gesetzliche Regelungen<br />

der Anteil von Frauen in den Vorständen und Aufsichtsgremien<br />

deutlich erhöht wird.<br />

Silke Kraus: Frau Gläser, teilen Sie in Ihrer Rolle als erfolgreiche<br />

mittelständische Unternehmerin und <strong>VdU</strong>-Vizepräsidentin die Meinung<br />

des Ministers?<br />

Claudia Gläser: Vor dem Hintergrund der enorm hohen Anzahl an<br />

weiblichen „High Potentials“ ist es aus meiner Sicht ein Skandal,<br />

dass Frauen in den Vorständen und Aufsichtsräten immer noch<br />

„Wer keine Frauen<br />

befördert, dem<br />

gehen die<br />

Fachkräfte aus!“<br />

Exoten sind. Eigentlich müsste doch jedes Unternehmen vor dem<br />

Hintergrund des Fachkräftemangels ein großes Interesse daran haben,<br />

für sich die besten Köpfe zu gewinnen. Ich beschäftige in<br />

meinem Unternehmen ganz selbstverständlich Männer in Teilzeit,<br />

wenn diese sich mehr Zeit für andere Aufgaben wünschen. Führung<br />

muss man heute anders definieren. Mit der Entkoppelung<br />

von Leadership und Tagesgeschäft haben wir sehr gute Erfahrungen<br />

gemacht. Der Fachkräftemangel<br />

wird von uns eine neue Personalpolitik<br />

verlangen, denn die Vorstellung der Belegschaft<br />

zum Thema gute Arbeit verändert<br />

sich rasant.<br />

Kraus: Herr Schoeller, welche Rolle spielen<br />

Frauen heute in den Familienunternehmen?<br />

Martin Schoeller: Frauen in der obersten Leitungsebene sind noch<br />

sehr selten. 12- bis 16-Stundentage mit der Betreuung von Kindern<br />

zu kombinieren, ist äußerst schwierig. Anders sieht es in Aufsichtsräten<br />

aus, wo nicht der Tageskampf gefragt ist. Hier sehe ich am<br />

ehesten eine Veränderung. Eine Hürde stellt allerdings die Erwartung<br />

an Aufsichtsratsmitglieder dar, Erfahrung in der obersten Leitungsebene<br />

mitzubringen, um die Kompetenz und Autorität gegenüber<br />

dem operativen Management sicherzustellen.<br />

Kraus: Sind bayerische Unternehmer schon reif für starke Frauen<br />

an ihrer Seite?<br />

Schoeller: Gemischte Teams sind ein sehr einleuchtendes Konzept.<br />

Dies ist aber noch nicht systematisch im Bewusstsein vieler männlicher<br />

Manager angekommen. Das Problem der Rollenbilder ist<br />

das Spannungsfeld von Konkurrenz und Kooperation. Zum Glück<br />

ist die natürliche Ausrichtung von Männern und Frauen weniger<br />

konkurrenz- und mehr kooperationsgeprägt. Im Aufsichtsrat sehen<br />

wir deshalb große Vorteile mit mehr Frauen.<br />

Kraus: Frau Gläser, Sie sind ein perfektes Beispiel dafür, dass auch<br />

Frauen mit Kindern erfolgreich ein Unternehmen leiten können …<br />

Gläser: Für mich gab es kein Entweder-oder. Mein Mann und ich<br />

sind vermutlich ein gutes Beispiel dafür, dass sich die Rollenbilder<br />

schon verändert haben. Frauen wollen heute ganz selbstverständlich<br />

Verantwortung übernehmen, und es gibt auch immer mehr<br />

Männer, die gerne mehr Zeit mit den Kindern verbringen möchten.<br />

Frauen stehen sich manchmal mit einem mangelnden Selbstbewusstsein<br />

oder Perfektionsansprüchen selbst im Weg. Das Wort<br />

Rabenmutter sollten Mütter aus ihrem Wortschatz verbannen.<br />

Eine im Berufsleben erfolgreiche Mutter, die ihren Job liebt, ist aus<br />

meiner Sicht immer auch eine glückliche Mutter mit zufriedenen<br />

Kindern und einer guten Partnerschaft.<br />

Die Unternehmerin 01 i 2012 25


WIRTSCHAFT UND GESELLSCHAFT<br />

Bei der finanziellen Repression wird<br />

das Zinsniveau durch eine von der<br />

Notenbank und der Finanzaufsicht induzierte künstliche<br />

Nachfrage nach Staatsanleihen niedrig gehalten. Dies senkt die<br />

Refinanzierungskosten der Staaten und entwertet die Schulden<br />

idealerweise durch einen negativen Realzins. Die Erfahrungen einiger<br />

Länder nach dem zweiten Weltkrieg zeigen, dass die langjährige<br />

Anwendung dieser Strategie sehr erfolgreich sein kann. Auch<br />

heutzutage ist die finanzielle Repression bereits allgegenwärtig –<br />

ihre Bedeutung dürfte künftig noch zunehmen.<br />

Die Staatsschulden im Euroraum und<br />

in Großbritannien haben 2011 das aus<br />

wissenschaftlicher Sicht kritische Niveau<br />

von 85 bis 90 Prozent des nominalen Bruttoinlandsproduktes er-<br />

reicht. Mit 102 Prozent lag die Quote in den USA deutlich höher.<br />

Durch die Finanzkrise bewirkt, stellen diese Werte gegenüber<br />

2007 eine markante Erhöhung dar. Besserung ist nicht in Sicht:<br />

Aufgrund anhaltender Primärhaushaltsdefizite und zumeist hoher<br />

Zins-Wachstums-Differenzen werden die Staatsschuldenquoten<br />

2012/13 weiter steigen. Um die Zweifel der Investoren an der<br />

Schuldentragfähigkeit der Länder zu senken, bedarf es daher Maßnahmen,<br />

die die Schuldenquoten künftig deckeln bzw. verringern.<br />

Schuldenschnitte kommen hierfür nicht in Betracht: Durch sie ergeben<br />

sich negative Rückwirkungen auf Banken und Wirtschaft;<br />

zudem verschrecken sie Investoren, die für den Erwerb von Staatsanleihen<br />

gebraucht werden. Auch ist eine reine Inflationierung<br />

26 Die Unternehmerin 01 i 2012<br />

Zinsen senken –<br />

Schulden bremsen<br />

in vielen industrieländern sind die staatsschulden im Verhältnis<br />

zum nominalen Bruttoinlandsprodukt kräftig angestiegen.<br />

Um die entwicklung aufzuhalten oder umzukehren ist die<br />

„finanzielle repression“ einer von mehreren<br />

ansatzpunkten. warum, erklärt alexander Krüger, Chefvolkswirt<br />

bei der Bankhaus lampe Kg in Düsseldorf<br />

nicht zielführend, da die Refinanzierungskosten bei freiem Zins<br />

stiegen und dies Staatshaushalte und Wachstum belastete.<br />

Andere Stellschrauben stehen nur<br />

teilweise zur Verfügung. Dies liegt u. a. an der<br />

Politik: Um ihre Wiederwahl zu sichern, werden Politiker auf Maß-<br />

nahmen verzichten, die für Wähler unbequem sind. Dies betrifft<br />

zunächst die Haushaltskonsolidierung. Hier zeigen die jüngsten<br />

Erfahrungen in Griechenland, Italien, Portugal und Spanien, dass<br />

Staatshaushalte nicht von heute auf morgen von links auf rechts<br />

gedreht werden können. Werden die Grenzen der Haushaltskonsolidierung<br />

überschritten, entstehen negative Rückkoppelungen<br />

auf das Wachstum, die Arbeitslosigkeit steigt und es schwindet der<br />

Rückhalt in der Bevölkerung. Nachhaltige, wachstumsfördernde<br />

Strukturreformen dürften Politiker ebenfalls scheuen, da sie häufig<br />

zunächst mit einer Lageverschlechterung einhergehen (z. B. eine<br />

höhere Arbeitslosigkeit), bevor sich positive Effekte einstellen;<br />

auch dies mindert ihre Wahlchancen. Die Erfahrungen Deutschlands<br />

mit der Agenda 2010 haben gezeigt, wie steinig dieser Weg<br />

sein kann.<br />

Deutlich einfacher ist dagegen die<br />

Senkung der Zinssätze: Je niedriger diese sind,<br />

desto leichter fällt den Ländern die Schuldenrefinanzierung. Hier<br />

setzen die Ökonominnen Carmen Reinhart und Belen Sbrancia in<br />

ihrem im März 2011 erschienen Aufsatz „The Liquidation of Government<br />

Debt“ (NBER Working Paper) an. Für sie wird der nominale<br />

Zinssatz zur entscheidenden Stellschraube. Danach senken


Notenbanken ihre Leitzinsen, drucken Geld und kaufen heimische<br />

Staatsanleihen. In Ergänzung dazu kann die nationale Finanzaufsicht<br />

(über Basel III hinaus) Verordnungen erlassen, die heimische<br />

Investoren und staatliche Kapitalsammelstellen stärker zum Kauf<br />

nationaler Staatsanleihen verpflichten. Dies schafft Nachfrage<br />

nach Staatsanleihen, die es unter „normalen“ Umständen nicht<br />

gegeben hätte. Reinhart und Sbrancia bezeichnen dies als „finanzielle<br />

Repression“: Durch die Trennung von Zins und Risiko werden<br />

die Renditen von Langläufern unter ihr fundamental gerechtfertigtes<br />

Niveau gedrückt. Die Einschränkung der Kapitalmobilität<br />

verhindert einen Kapitalabfluss.<br />

Neben niedrigen Finanzierungskosten<br />

akzeptieren Notenbanken im Idealfall<br />

auch eine höhere Inflationsrate, die in der Bevölkerung keinen Un-<br />

mut hervorruft. Idealerweise liegt der Zinssatz darunter. über den<br />

dadurch entstehenden negativen Realzins treibt die finanzielle Repression<br />

auch die Staatsentschuldung voran. Reinhart und Sbrancia<br />

sprechen in diesem Zusammenhang von einer Repressionssteuer,<br />

die vom Grad der Finanzmarktregulierung und der Inflationsrate<br />

abhängt; sie wird vom Staatsanleiheinvestor (und vom<br />

Sparer) bezahlt. Ihr Vorteil ist, dass es ihr im Gegensatz zu Steuererhöhungen<br />

und Ausgabenkürzungen an Transparenz fehlt. Da die<br />

Steuer im Verborgenen existiert, ist der von ihr ausgehende Schmerz<br />

deutlich geringer als bei direkt ablesbaren Kursverlusten. Die finanzielle<br />

Repression, die Wachstum und Haushaltskonsolidierung<br />

nicht ersetzt, ist nicht neu. Reinhart und Sbrancia erklären,<br />

dass sie nach dem Zweiten Weltkrieg von Großbritannien und den<br />

USA erfolgreich angewandt wurde. Neben dem seinerzeit höheren<br />

Wachstum ließen diese Länder eine höhere Inflationsrate zu, regulierten<br />

die Finanzmärkte und kamen ohne Schuldenrestrukturierung<br />

bzw. Schuldenschnitt aus. Großbritannien gelang es, seinen<br />

Schuldenstand von 1945-1955 von 216 Prozent auf 138 Prozent<br />

zu senken, die USA erreichten im gleichen Zeitraum eine Reduktion<br />

von 116 Prozent auf 66 Prozent.<br />

Das heutige Verhalten wichtiger Notenbanken<br />

beinhaltet bereits Repressionselemente.<br />

Die Europäische Zentralbank, die Bank<br />

of England und die amerikanische Fed tolerieren seit längerem<br />

höhere Inflationsraten und halten die Leitzinsen auf ultra-niedrigem<br />

Niveau. Zudem tätigen sie umfangreiche Staatsanleihekäufe.<br />

Aufsichtsrechtliche Regelungen spielen in den genannten<br />

Ländern auch eine Rolle. Da ein negativer Realzins zur Beherrschbarkeit<br />

der Staatsschuldenkrise unverzichtbar geworden ist, wird<br />

die finanzielle Repression künftig eher noch zunehmen. Anleger<br />

müssen sich daher auf ein noch lange anhaltendes Niedrigzinsumfeld<br />

einstellen, das niedrige/<br />

negative Realzinsniveau wird<br />

von ihnen hinzunehmen sein.<br />

Dies begünstigt Sachwertanlagen,<br />

schließt bei ausbleibenden<br />

Schuldenschnitten den Kauf<br />

von Nominalwerten, denen ein<br />

positiver Realzins unterliegt,<br />

aber nicht aus.<br />

Die Unternehmerin 01 i 2012 27


wirtsChaFt UnD gesellsChaFt<br />

„Frauen erhalten<br />

endlich eine faire Chance“<br />

Jana Schiedek, senatorin der Freien und hansestadt hamburg für<br />

Justiz und gleichstellung, über den hamburger gesetzentwurf<br />

für den Bundesrat, eine Frauenquote von 40 Prozent in aufsichtsräten<br />

und sanktionen für Unternehmen bei nichteinhaltung<br />

S<br />

chnell stellten Jana Schiedek,<br />

Senatorin der Freien<br />

und Hansestadt Hamburg<br />

für Justiz und Gleichstellung,<br />

und Kristina Tröger,<br />

<strong>VdU</strong>-Landesvorsitzende<br />

Hamburg / Schleswig-Holstein, fest, dass<br />

sie beim Thema „Frauenquote“ den gleichen<br />

Weg verfolgen. Das Interview wurde<br />

am 25.05.2012 geführt; am 29.05.2012<br />

hat die Senatorin ihre Gesetzesvorlage der<br />

breiten Öffentlichkeit vorgestellt.<br />

Frau Schiedek, Sie sind die erste Senatorin<br />

für Justiz und Gleichstellung. Gab es vor<br />

Ihnen in Hamburg keine Gleichstellungspolitik?<br />

Natürlich gab es auch vorher eine<br />

Gleichstellungspolitik in Hamburg.<br />

Wir hatten Ende der 70er Jahre sogar<br />

eine Vorreiterrolle. Als erstes<br />

Bundesland wurden mit der „Leitstelle<br />

zur Verwirklichung der Gleichstellung<br />

von Frauen und Männern“<br />

die gleichstellungspolitischen Aufgaben in<br />

der Landesregierung institutionell verankert.<br />

Dass wir nun entschieden haben, die<br />

„Gleichstellung“ in den Namen der Behörde<br />

aufzunehmen und es eine Senatorin für<br />

die Gleichstellung gibt, ist auch ein klares<br />

Bekenntnis zum hohen Stellenwert, den die<br />

Gleichstellungspolitik in Hamburg wieder<br />

erhalten soll. Gleichstellung von Frauen<br />

und Männern soll wieder ein umfassendes<br />

28 Die Unternehmerin 01 i 2012<br />

gesellschaftliches Reformprojekt werden.<br />

Sie fordern eine verbindliche Quote für<br />

Frauen in Führungsetagen der deutschen<br />

Wirtschaft. Warum brauchen wir eine gesetzliche<br />

Quote?<br />

Der Anteil weiblicher Führungskräfte in<br />

Spitzenpositionen ist immer noch viel zu<br />

gering. Er liegt in Aufsichtsräten börsennotierter<br />

Unternehmen bei etwas mehr als<br />

einem Zehntel. In einem Drittel der Unternehmen<br />

ist gar keine Frau im Aufsichtsrat.<br />

Dies widerspricht dem im Grundgesetz<br />

niedergelegten Gleichheitsgrundsatz.<br />

Dazu belegen Studien eindeutig, dass gemischte<br />

Teams aus Frauen und Männern<br />

Unternehmen<br />

riskieren, dass sie an<br />

Ansehen verlieren<br />

besser zusammenarbeiten und größeren<br />

wirtschaftlichen Erfolg haben. Die vor<br />

mehr als 10 Jahren getroffene Vereinbarung<br />

der Bundesregierung mit den Spitzenverbänden<br />

der Wirtschaft blieb ohne wahrnehmbaren<br />

Erfolg. Die Bundesregierung<br />

ist in diesem Punkt heillos zerstritten und<br />

hat zu lange auf Freiwilligkeit gesetzt, ohne<br />

dass sich etwas geändert hätte. In anderen<br />

europäischen Ländern wie etwa Norwe-<br />

gen, Spanien, Frankreich, Belgien und Italien<br />

hat man dies realisiert und gesetzliche<br />

Quoten eingeführt und Erfahrungen zeigen,<br />

dass sie funktionieren. Wir dürfen<br />

nicht weitere zehn Jahre ungenutzt verstreichen<br />

lassen.<br />

Sie haben angekündigt, Hamburg werde einen<br />

entsprechenden Gesetzentwurf für die<br />

Privatwirtschaft in den Bundesrat einbringen.<br />

Was genau fordern Sie?<br />

Der Gesetzentwurf sieht die Einführung<br />

einer verbindlichen Mindestquote von 40<br />

Prozent Frauen für die Besetzung von Aufsichtsräten<br />

vor. Mit börsennotierten und<br />

mitbestimmten Unternehmen erfassen<br />

wir sämtliche großen Unternehmen<br />

in Deutschland. Die Quote gilt getrennt<br />

für die Arbeitnehmer- und<br />

Anteilseignerseite. Damit tragen<br />

wir dem Umstand Rechnung, dass<br />

bisher die überwiegende Zahl der<br />

Frauen in Aufsichtsräten von der<br />

Arbeitnehmerseite gestellt wird.<br />

Die Quote soll in zwei Stufen mit einer<br />

übergangsfrist von insgesamt elf Jahren<br />

eingeführt werden. Dies gibt den Unternehmen<br />

ausreichend Zeit Frauen zielgerichtet<br />

zu fördern.<br />

Sind Sanktionen bei Nichteinhaltung vorgesehen?<br />

Wir sehen eine doppelte Sanktion vor.<br />

Zum einen wollen wir die Unternehmen<br />

dort treffen, wo es ihnen weh tut – beim


Geld. Hält sich ein Unternehmen nicht an<br />

die Vorgabe, so kann es seine gesamten Vergütungen<br />

für seine Aufsichtsratsmitglieder<br />

nicht steuerlich absetzen. Damit führen wir<br />

eine spürbare Sanktion ein, die Rechtsunsicherheiten<br />

vermeidet und die Handlungsfähigkeit<br />

der Unternehmen nicht beeinträchtigt.<br />

Zum anderen müssen die Unternehmen<br />

über den Frauenanteil in ihren<br />

Führungsgremien und die Einhaltung der<br />

gesetzlichen Vorgaben berichten. Diese An-<br />

gaben werden regelmäßig veröffentlicht.<br />

Die Unternehmen riskieren, dass sie an Ansehen<br />

verlieren.<br />

Mit Ihrer Forderung liegen Sie auf einer Linie<br />

mit Viviane Reding, der EU-Justizkommissarin<br />

und Vizepräsidentin der Europäischen<br />

Kommission. Sie beide haben auch<br />

die Berliner Erklärung unterzeichnet. Denken<br />

Sie dass Deutschland die Quote von<br />

Brüssel verordnet bekommen muss?<br />

Natürlich freue ich mich, dass ich mit Frau<br />

Reding eine sehr engagierte Mitstreiterin<br />

habe und sie in dieser Frage eindeutig<br />

Stellung bezieht. Allerdings hoffe ich,<br />

dass auch endlich in der Bundesregierung<br />

die Zeichen der Zeit erkannt werden und<br />

sich die zuständigen Ministerinnen auf<br />

eine verbindliche Regelung einigen. Noch<br />

können wir – bezogen auf diesen Aspekt<br />

– die Verwirklichung der Gleichstellung<br />

selbst in die Hand nehmen. Dies sollten<br />

wir aber auch tun.<br />

Viele, gerade auch junge Frauen, lehnen<br />

eine gesetzliche Quote ab. Sie möchten aufgrund<br />

ihrer Qualifikation in Führungspositionen<br />

befördert und in Aufsichtsgremien<br />

berufen werden. Was entgegnen sie ihnen?<br />

Niemand soll beschenkt werden. Ausschlaggebend<br />

für eine Beförderung ist und<br />

bleibt immer die Qualifikation. Eine Quote<br />

trägt nur dazu bei, die gläserne Decke zu<br />

durchbrechen. Frauen erhalten endlich eine<br />

faire Chance. Nie gab es eine besser ausgebildete<br />

Generation von Frauen als heute.<br />

Und trotzdem dringen sie viel zu wenig in<br />

Führungspositionen durch. Deswegen entgegne<br />

ich häufig: Fragen Sie die vielen<br />

Frauen mit langjähriger Berufserfahrung,<br />

die vorher nichts von einer gläsernen Decke<br />

wissen wollten und dann frustrierende<br />

Erfahrungen mit ihr gemacht haben.<br />

Vielen Dank für das Interview,<br />

Frau Senatorin.<br />

Die Unternehmerin 01 i 2012 29


UnternehmensPraXis<br />

Raus aus der Liquiditätsfalle!<br />

gerade vor den großen Ferien sollten Controller einen extra-scharfen Blick auf<br />

noch offene rechnungen haben. selbst bei kleineren Beträgen, wie einfache rechenbeispiele<br />

zeigen. Und: aktuelles rechtswissen schützt ebenfalls vor Verlusten<br />

Egal, ob Sie offene Rechnungen von Gewerbe-<br />

oder Privatschuldnern haben, unsere<br />

Erfahrung der letzten Jahre hat gezeigt,<br />

dass viele säumige Zahler die Bezahlung<br />

der Rechnungen gerade zur Ferienzeit aufschieben.<br />

Dies führt oftmals dazu, dass der<br />

Ausgleich erst Ende September oder noch<br />

später erfolgt. Das wirkt sich naturgemäß auf Ihre Liquidität aus<br />

und kann dazu führen, dass Sie eine Investition verschieben –<br />

oder sogar ganz streichen müssen. So viel kann das nicht ausmachen...?<br />

Sagen Sie!<br />

Ein Rechnungsbeispiel: Angenommen,<br />

Sie haben zur Zeit 30<br />

offene Rechnungen in Höhe von<br />

jeweils ca. 150,00 Euro. Das bedeutet:<br />

Jetzt fehlen Ihnen<br />

4.500,00 Euro. Bei einem Forderungsausfall<br />

von „nur“ 4.500,00<br />

Euro und einer Umsatzrendite<br />

von zehn Prozent müssen Sie<br />

nun 45.000,00 Euro mehr Umsatz machen, um die verlorene<br />

Forderung auszugleichen. Und nicht nur das: Je älter eine Forderung<br />

ist, umso länger dauert es, diese einzutreiben. Das Ausfallrisiko<br />

erhöht sich zum Beispiel durch eine Insolvenz oder<br />

den Ermittlungsaufwand, um den Aufenthaltsort und gegebenenfalls<br />

Vermögenswerte ausfindig zu machen.<br />

Eines ist sicher: Mit der Zeit wird sich die Zahlungsmoral des<br />

Schuldners nicht verbessern. Denn ein Schuldner, dem über einen<br />

längeren Zeitraum nicht aufgezeigt wird, dass Sie auf Ihre<br />

berechtigte Forderung nicht verzichten wollen, nimmt Zahlungsaufforderungen,<br />

die Monate nach Rechnungslegung eingehen,<br />

nicht mehr ernst. Vor dem Urlaub schon gar nicht (Verdrängungsprinzip)<br />

und nach dem Urlaub erst recht nicht (völlige Ausblendung).<br />

So mancher, der zeitnah zur Zahlung aufgefordert<br />

wird, erledigt die Sache möglicherweise kurzfristig, damit er beruhigt<br />

– wie im Ferienzeitfall – in den Urlaub gehen kann und<br />

danach nicht mehr damit belastet wird. Aber nicht allein die Fe-<br />

30 Die Unternehmerin 01 i 2012<br />

Klar ist: Mit der Zeit<br />

wird sich die<br />

Zahlungsmoral des<br />

Schuldners<br />

nicht verbessern<br />

rienzeit muss bedacht werden. In regelmäßigen Abständen werden<br />

die Pfändungsfreigrenzen (§ 850 c ZPo) an die jeweiligen Lebenshaltungskosten<br />

angepasst, letztmalig zum 01.07.2011. Auch hier<br />

können Sie Vorteile für sich erhalten. Beantragen Sie zeitnah im<br />

Zusammenhang mit Ihren Vermögensermittlungen die Forderungspfändungen.<br />

Auch der Gesetzgeber hält den Forderungseinzug<br />

in ständiger Veränderung. Ab dem 01.01.2013 sind vielfältige<br />

änderungen im Zwangsvollstreckungsrecht zu berücksichtigen.<br />

Nur ein Beispiel: Abgabe der Vermögensauskunft (bisher eidesstattliche<br />

Versicherung) dann nach zwei – früher drei – Jahren (§<br />

802 d ZPo). Auch das Insolvenzrecht<br />

wird geändert. Hier wird die<br />

Restschuldbefreiung im Verbraucherinsolvenzverfahrendreigleisig<br />

festgelegt (sechs Jahre bei Nullplan,<br />

fünf Jahre bei Zahlung der<br />

Gerichtskosten und Insolvenzverwaltergebühren,<br />

drei Jahre bei<br />

Zahlung von 25 Prozent der kompletten<br />

Forderung).<br />

Sie sehen: Ein gut strukturiertes Forderungsmanagement besteht<br />

nicht nur aus Zahlungsaufforderungen. Dahinter steht auch<br />

Rechtswissen in Verbindung mit genau durchdachten Abläufen.<br />

Diese sollten auf bestimmte Schuldnergruppen (Gewerbe-/Privatschuldner,<br />

hohe Rechnungsbeträge/kleine Rechnungsbeträge)<br />

abgestimmt sein, die Maßnahmen ein richtiges Timing haben.<br />

Durch eigene interne Strukturen oder Auslagerung des Forderungsmanagements<br />

an einen externen Dienstleister verhindern Sie<br />

Ihren Totalverlust und landen nicht in der „Liquiditätsfalle“.<br />

Petra Rangen,<br />

zweite stellvertretende<br />

landesverbandsvorsitzende<br />

im landesverband<br />

niedersachsen<br />

und regionalleiterin<br />

hannover. Pr.ColleCt,<br />

www.pr-collect.de.


Firma oder<br />

Familie? – Das ist hier<br />

nicht die Frage!<br />

sie wollten beides, das eigene Unternehmen<br />

und Kinder: elf Frauen, die Dagmar Klinge-<br />

Hagenauer in ihrem Buch porträtiert hat.<br />

Zu lesen sind wahre geschichten über Zeitnot,<br />

selbstzweifel - und große glücksgefühle.<br />

eine rezension von Julia weisberg<br />

Elf Frauen – elf Rezepte, wie der<br />

Spagat zwischen erfolgreicher<br />

Selbstständigkeit und glücklichem<br />

Familienleben gelingen kann: In Dagmar<br />

Klinge-Hagenauers Buch „Beruf trifft Familie:<br />

Erfolgreiche Unternehmerinnen<br />

im Portrait“ kommen elf Unternehmerinnen<br />

in ausführlichen und kurzweiligen<br />

Beiträgen zu Wort. Knapp<br />

die Hälfte der porträtierten Frauen<br />

ist auch Mitglied im Verband deutscher<br />

Unternehmerinnen.<br />

So unterschiedlich die Branchen und individuellen<br />

Lebensläufe, so verschieden sind<br />

auch die Lebensmodelle, die jeweils zum<br />

Erfolg der Unternehmerinnen führ(t)en. Al-<br />

len gemein ist die Tatsache, dass sie zwei<br />

Entscheidungen immer wieder treffen würden:<br />

Sich selbstständig zu machen und eine<br />

Familie zu gründen. Durch eine verklärende<br />

rosarote Brille schaut keine der Frauen<br />

Durch eine<br />

rosarote Brille schaut<br />

keine der Frauen.<br />

auf ihren Werdegang zurück. Alle beschreiben<br />

offen auch die Schwierigkeiten, das<br />

Jonglieren mit Zeitfenstern, den einen oder<br />

anderen Selbstzweifel, die Herausforderung,<br />

zum eigenen Leben und Arbeiten pas-<br />

reZension<br />

sende organisationsmodelle zu entwickeln.<br />

Doch in allen Fällen überwiegt die<br />

Lebenszufriedenheit, die durch die Verwirklichung<br />

der eigenen Ideen und Ziele<br />

eingetreten ist. Die Wege der interviewten<br />

Frauen sind höchst unterschiedlich<br />

und zeigen, dass es so etwas wie<br />

eine Patentlösung nicht gibt. Sie alle<br />

mussten und wollten für sich passende<br />

Modelle für die Vereinbarkeit von<br />

Arbeitsleben und Familie finden. Dabei ist<br />

Kreativität, Zielstrebigkeit und familiärer<br />

Rückhalt gefordert. Elf Beispiele, die Mut<br />

machen und zur Nachahmung anregen.<br />

Die Unternehmerin 01 i 2012 31


mentoring<br />

„Heute habe ich viel mehr<br />

Selbstbewusstsein“<br />

Dr. Beate Frank, 49, war seit märz 2011 mentee im mentoringprogramm<br />

twin der Käte ahlman stiftung. ihre mentorin:<br />

Martina Bruns, 50, aus dem <strong>VdU</strong>-landesverband rheinland<br />

Im Februar 2011 beim NRW-Wirtschaftstreff in Köln entstand<br />

aus einer Plauderei zwischen Tischnachbarinnen ein sehr fruchtbares<br />

Matching zweier Power-Frauen: Dr. Beate Frank bringt ihr<br />

naturverbundenes Leben und ihre sensible Art in Weiterbildungsangebote<br />

der besonderen Art ein: ohne viel Worte, frisch und<br />

hautnah unterstützt sie mit ihrem Coachingangebot „ Spürhin®“<br />

Berufstätige dabei, erfolgreich die Probezeit zu bestehen, ihre<br />

Persönlichkeit als Markenzeichen zu entwickeln oder einfach<br />

gesund und produktiv zu bleiben.<br />

Martina Bruns als ehemalige Marketingleiterin in der internationalen<br />

IT-Branche und Projektleiterin in der Messebranche, die<br />

vor einigen Jahren in den Familienbetrieb Bruns Printen einstieg<br />

und dort den Vertrieb und das Marketing für Aachener Printen<br />

übernahm, brachte das ideale Know-how mit, um Spürhin® aus<br />

den Kinderschuhen zu helfen. Getreu ihrem Motto „Spaß an der<br />

Arbeit ist die beste Voraussetzung für den Erfolg“ haben sich<br />

beide dreimal getroffen und einen heißen Draht für Marketingfragen<br />

eingerichtet. „Nach zwei Jahren Selbstständigkeit war ich<br />

froh, eine Unternehmerin zu finden, die praxisorientiert mit mir<br />

32 Die Unternehmerin 01 i 2012<br />

„Spaß an<br />

der Arbeit ist<br />

die beste<br />

Voraussetzung<br />

für den<br />

Erfolg.”<br />

martina Bruns,<br />

aachener Printen<br />

„Der Kontakt<br />

zu meiner<br />

Mentorin gab<br />

mir enorm<br />

viel Stärke.”<br />

Dr. Beate Frank<br />

mein Unternehmen durchstrukturiert und mein Dienstleistungsprodukt<br />

und den Kundennutzen genau definiert“, sagt Dr. Beate<br />

Frank. Sie weiß heute, dass sie sich in ihrem Beratungsangebot<br />

auf die Themen „Gesundheitsmanagement mit der Natur“, „Sensibilität<br />

als Markenzeichen und berufliches Plus“ sowie „Leistungsfähige<br />

Nachwuchskräfte in Unternehmen“ fokussiert, weil<br />

es zu ihr passt. „Noch wichtiger als diese Arbeit war jedoch, dass<br />

mir der Kontakt zur Mentorin soviel Stärke gegeben hat, dass ich<br />

heute sehr viel mehr Selbstbewusstsein habe.“<br />

„Es war für mich als Mentorin eine tolle Aufgabe, eine Mentee zu<br />

unterstützen. Es macht Spaß, aus eigener Erfahrung Dinge weiterzugeben.<br />

Wichtig ist die Wertschätzung des Anderen, denn<br />

wie sich natürlich herausstellte, lernt ja nicht nur die Mentee“,<br />

weiß Martina Bruns heute nach ihrem ersten Matching. „Da Frau<br />

Dr. Frank mit Professionalität und offensiver Natürlichkeit an<br />

ihre Arbeit geht, war die Zusammenarbeit sehr bereichernd.<br />

Durch den Kontakt mit einem anderen Berufsfeld kann man viel<br />

für sein eigenes Leben und eventuell auch für das eigene Unternehmen<br />

lernen.“


henryk m / www.photocase.com<br />

„Female Global<br />

<strong>Networking</strong>“<br />

anKünDigUng<br />

Erleben Sie ein lebendiges Netzwerk beim 60. FCEM-Kongress und<br />

der <strong>VdU</strong>-Jahresversammlung vom 26.-30. September 2012 in Berlin.<br />

Knüpfen Sie Kontakte mit Unternehmerinnen<br />

aus den über 70 Mitgliedsstaaten des Unternehmerinnendachverbands<br />

FCEM (Les Femmes Chefs d’Entreprises Mondiales)<br />

und zu Mitgliedern des <strong>VdU</strong>.<br />

www.fcem-worldcongress-berlin.de<br />

Die Unternehmerin 01 i 2012 33


liFestyle<br />

1. Hose von Chloé, über mytheresa.com, um 560 euro, 2. Tasche von mulberry, über net-a-porter, um 1600 euro 3. Lippenstift „Dior<br />

addict extreme“ von Dior, um 31 euro, 4. Blazer von Joseph, über stylebop.com, um 385 euro, 5. Ring von Cos, um 15 euro 6.<br />

Blemish Balm „nude magic Blemish Balm“ von l’oréal, um 17 euro, 7. Forming Skirt "elisa Forming stocking skirt" von wolford,<br />

um 135 euro, 8. Loafers von Jil sander, über mytheresa, um 440 euro, 9. Forming Dress "sophia" von wolford, um 195 euro, 10.<br />

Tagescreme „Crème lift anti-rides“ von Clarins, um 67 euro, 11. Kette von massimo Dutti, um 26 euro, 12. Forming Panty "tullia<br />

Control Panty high waist" von wolford, um 125 euro, 13. Lidschatten „shimmering Cream eye Colour“ von shiseido, um 28 euro<br />

34 Die Unternehmerin 01 i 2012<br />

1<br />

12<br />

13<br />

Lässig & elegant<br />

Der aktuelle Business-look ist klassisch, aber<br />

nicht bieder. Und ziemlich praktisch,<br />

weil er fürs meeting genauso funktioniert wie für<br />

den empfang am abend<br />

11<br />

10<br />

2<br />

9<br />

8<br />

3<br />

6<br />

7<br />

5<br />

4


ePort<br />

35 Die Unternehmerin 01 i 2012


international<br />

VIT-Tagung in Egestorf<br />

über neue Kolleginnen, spannende Projekte und english for Professionals<br />

berichtet Ulrike rohleff<br />

Die VIT-Tagung vom 16.-18.<br />

03.2012 fand im Hotel „Acht<br />

Linden“ (Egestorf, Niedersachsen)<br />

statt und begann wie gewohnt am<br />

Freitagnachmittag mit einer Sitzung des<br />

VIT-Board, bestehend aus Jean Elsner,<br />

Dr.Dagmar Steinmetz, Sita Zäsar und mir.<br />

Das gemeinsame Wochenende mit allen<br />

Teilnehmerinnen wurde dann mit einem<br />

Sektempfang eingeläutet. Bevor das<br />

Abendessen serviert wurde, gab ich einen<br />

kurzen überblick über die Ziele und die<br />

Struktur des <strong>VdU</strong> International Teams und<br />

stellte die Mitglieder des Boards vor.<br />

Ich war sehr erfreut, dass auch Teilnehmerinnen<br />

dabei waren, die vorher noch<br />

nichts mit VIT zu tun hatten. So wurde es<br />

nicht nur ein langer interessanter Abend<br />

in lustiger und gelöster Atmosphäre, sondern<br />

auch ein reges Kennenlernen.<br />

Am Samstagmorgen begann die Tagung<br />

direkt nach dem Frühstück. Die einzelnen<br />

Teilnehmerinnen stellten sich vor und berichteten<br />

ausführlich aus ihrem „internationalen“<br />

Bereich: zum Beispiel darüber,<br />

wie ihre ausländischen geschäftlichen Beziehungen<br />

begonnen haben, in welche<br />

Fettnäpfchen man dabei treten kann und<br />

welche sonstigen Erfahrungen man auf<br />

internationaler Ebene macht.<br />

Es war sicherlich für alle spannend zu erfahren,<br />

welche unterschiedlichen Laufbahnen<br />

mit teilweise nicht geplanten<br />

Wendungen diese Unternehmerinnen bereits<br />

hinter sich hatten. Bemerkenswert<br />

war auch, dass einige Teilnehmerinnen<br />

36 Die Unternehmerin 01 i 2012<br />

Christiane hauck und Dr.<br />

Dagmar steinmetz<br />

Austausch von<br />

Erfahrungen<br />

auf internationaler<br />

Ebene<br />

hotel „acht linden“ in<br />

egestorf<br />

Konzentrierte arbeitsatmosphäre zur<br />

entwicklung neuer ideen<br />

mit ausländischen Wurzeln dabei waren<br />

(Großbritannien, Tschechien, Frankreich,<br />

Bulgarien, ägypten und China), die jetzt<br />

ihren Betrieb in Deutschland führen.<br />

Als Gast war Bassant Helmi von GPP<br />

(Global Project Partners e. V.) eingeladen<br />

und erzählte von der positiven Zusammenarbeit<br />

mit dem <strong>VdU</strong>. In einem sechsjährigen<br />

Projekt hatte unser Verband<br />

ägyptische Unternehmerinnen in Kairo<br />

und Alexandria bei der Entwicklung ihrer<br />

Verbandsarbeit unterstützt.<br />

Zum Schluss stellte Karin Lammers-<br />

Nehrkorn (Fundraising und Stifterbetreuung<br />

für terre des hommes) in einem ausführlichen<br />

Vortrag die Projektunterstützung<br />

in und die Zusammenarbeit mit Indien<br />

vor. Die Damen, die vor kurzem mit<br />

dem <strong>VdU</strong> in Indien waren, konnten eines<br />

dieser Projekte dort besichtigen.<br />

Nach dem Mittagessen machten wir einen<br />

ausgedehnten Spaziergang auf dem<br />

Egestorfer Rundwanderweg um das hübsche<br />

Heidedorf. Das Wetter spielte mit<br />

und wir hatten wieder ausgiebig Zeit zu<br />

„netzwerken“.<br />

Nach der Kaffeepause gab uns Eveline<br />

Goodman-Hedtke von EforP – English for<br />

Professionals – auf humorvolle Weise hilfreiche<br />

Tipps, wie wir „False Friends“, „Tricky<br />

Translations“ und „Telephoning Traps“<br />

umgehen können.<br />

Beim gemeinsamen Abendessen und angeregten<br />

Gesprächen klang dieser interessante<br />

Tag aus. Wobei es sich einige Nachtschwärmerinnen<br />

nicht nehmen ließen,<br />

Ulrike rohleff, Vorsitzende <strong>VdU</strong> international team (Vit)


zum Schluss noch im „Linden Pub“ einen<br />

Absacker zu nehmen.<br />

Am Sonntagmorgen informierte uns Dr.<br />

Dagmar Steinmetz (Secretary General<br />

FCEM) über Neuigkeiten im FCEM und<br />

über den FCEM-Weltkongress im September<br />

in Berlin. Einige Teilnehmerinnen erklärten<br />

sich spontan bereit, dem <strong>VdU</strong> bei<br />

dieser Mammutveranstaltung hilfreich<br />

zur Seite zu stehen.<br />

Anschließend berichtete ich mit vielen Fotos<br />

über die Wirtschaftsdelegationsreise<br />

nach Indien, die der <strong>VdU</strong> im Monat zuvor<br />

durchgeführt hatte. Da mehrere Teilnehmerinnen<br />

dieser Reise auch auf der VIT-<br />

Tagung waren, konnten sie noch mit eigenen<br />

Erlebnissen meinen Bericht ergänzen.<br />

Die teilnehmerinnen der Vit-tagung<br />

evelyne Drouet, sita Zäsar<br />

und Jean elsner<br />

Zum Schluss kündigte Wie Qian das „Sino-German<br />

Corporate Economic Forum“<br />

an, das im Juni/Juli 2012 in Norddeutschland<br />

stattfinden soll. Sofern das Programm<br />

steht, wird es auf der VIT-Homepage<br />

veröffentlicht.<br />

Die diesjährige VIT-Tagung ging zu Ende<br />

mit der Ankündigung für die nächste Sitzung<br />

anlässlich der <strong>VdU</strong>-Jahresversammlung<br />

und des FCEM-Kongresses in Berlin<br />

am Mittwoch, 26.09.2012, von 11:00<br />

bis 13:00 Uhr. Es war ein motivierendes<br />

und vergnügliches Wochenende, von<br />

dem alle 15 Teilnehmerinnen sicherlich<br />

Anregungen und Ermutigungen für ihre<br />

internationalen Vorhaben mitnehmen<br />

konnten.<br />

37 Die Unternehmerin 01 i 2012 Die Unternehmerin 01 i 2012 37


international<br />

<strong>Networking</strong> made in Germany<br />

Zehn Unternehmerinnen aus Zentralasien schauten vier tage<br />

lang ihren deutschen Kolleginnen vom <strong>VdU</strong> über die schulter.<br />

sie lernten eine menge über professionelles netzwerken – und staunten,<br />

dass auch europäische Chefinnen hürden meistern müssen.<br />

ein Bericht von Cornelia sperling<br />

Die Idee entstand beim „International<br />

Businesswomen<br />

Forum“ im November 2010<br />

in Berlin: Gulnora Makhmudova,<br />

Vorsitzende des usbekischen<br />

Unternehmerinnen-Verbandes „Tadbirkor<br />

ayol“, bat um Unterstützung für eine Delegationsreise<br />

ihres Verbandes nach<br />

Deutschland. Als ich zusagte, wusste ich<br />

noch nicht, dass die Vorarbeiten 14 Monate<br />

dauern würden... Das alles war vergessen,<br />

als am 29.01.2012 sechs usbekische,<br />

zwei kasachische und zwei tadschikische<br />

Unternehmerinnen aus dem Flugzeug<br />

stiegen, um eine Woche lang mit deutschen<br />

Unternehmerinnen und deren Netz-<br />

38 Die Unternehmerin 01 i 2012<br />

Delegation aus Kasachstan,<br />

Tadschikistan und Usbekistan<br />

Kommunikation<br />

für agentur gmbh, reviera sperling, Cornelia<br />

werken in Kontakt zu kommen. Ermöglicht tischen Wirtschaftsförderungen, selbst or-<br />

wurde dieser Austausch durch die Deutganisierten Wirtschaftsinstitutionen und<br />

sche Gesellschaft für internationale Zusammenarbeit<br />

(GIZ) GmbH, Sektorprogramm<br />

Public-Private-Partnerships nahe bringen.<br />

‚Gleichberechtigung und Frauenrechte för- TWIN-Projekt als Vorbild<br />

dern‘, im Auftrag des Bundesministeriums Viele waren mit der Vorstellung gekommen,<br />

für wirtschaftliche Zusammenarbeit und dass Chefinnen in Europa keinerlei Pro-<br />

Entwicklung (BMZ). Durch den Erfahbleme hätten – und staunten, dass wir in<br />

rungsaustausch sollte vor allem die Weiter- Deutschland mit vielen subtilen Geentwicklung<br />

des überregionalen zentralasischlechtsstereotypen konfrontiert sind,<br />

atischen Netzwerks der Unternehmerin- die die Wettbewerbsfähigkeit der Unternen-organisationen<br />

angestoßen werden. nehmen beeinflussen. Durch diese ‚Desil-<br />

Innerhalb der vier Tage konnte ich den lusionierung‘ wurde der Austausch<br />

Gästen die komplexe Infrastruktur von eh- schnell zu einem Miteinander auf Augenrenamtlich<br />

arbeitenden Unternehmerinhöhe. Bei jedem Treffen wurden viele Denenverbänden<br />

und Netzwerken, städ- tails nachgefragt, um für geplante Projekte


in Zentralasien möglichst konkrete Anregungen<br />

zu erhalten. Besonders inspirierend<br />

war der Austausch mit Hannelore<br />

Scheele, die den Prozess des Mentoring-<br />

Projekts „TWIN – Two Women Win“ und<br />

des Aufbaus der Käte Ahlmann Stiftung<br />

darlegte. Die Gäste sahen im Mentoring-<br />

Konzept eine wunderbare Ergänzung zu<br />

ihren bisherigen Aktivitäten.<br />

Beim Austausch mit Mitgliedern des <strong>VdU</strong>-<br />

Landesvorstands Ruhrgebiet waren besonders<br />

die schon über 50-jährige Geschichte,<br />

das Projekt „Stärkere Präsenz von Frauen in<br />

Aufsichtsgremien“ und die Arbeit des <strong>VdU</strong><br />

International Team (VIT) von Interesse.<br />

Einblick in die<br />

Infrastruktur Deutschlands<br />

Die zentralasiatischen Unternehmerinnen<br />

profitierten bei allen Begegnungen von der<br />

Bereitschaft der Gesprächspartner, die Entwicklungsprozesse<br />

der Projekte darzulegen<br />

und dabei auch Probleme nicht zu verschweigen.<br />

Besucht wurden u. a. das städtisch<br />

geförderte Projekt „Frauen & Beruf<br />

1 2<br />

1. Hannelore Scheele, <strong>VdU</strong>,<br />

berichtet über die Käte<br />

Ahlmann Stiftung, 2. Cornelia<br />

Sperling, <strong>VdU</strong>, beim Austausch<br />

mit der Delegation,<br />

3. Zwei Teilnehmerinnen aus<br />

Usbekistan, 4. Gulnara<br />

Makhmudova beim Workshop<br />

3 4<br />

Münster“; existenzielle - Magazin für<br />

Frauen in der Wirtschaft; die Industrie- und<br />

Handelskammer Nord Westfalen, aktiver<br />

Kooperationspartner des Unternehmerinnentages<br />

NRW; die Gründerinnenwerkstatt<br />

beim STARTERCENTER der Wirtschaftsförderung<br />

Mülheim; das PETEK -<br />

Business-Netzwerk Migrantinnen.<br />

Wiedersehen in<br />

Usbekistan?<br />

In einem Workshop wurde die Studienreise<br />

reflektiert und über die weiteren Schritte<br />

in Zentralasien diskutiert. Ein Fazit: Die<br />

Unternehmerinnen-Verbände in Zentralasien<br />

sind jetzt schon ein wichtiger wirtschaftlicher<br />

Faktor. Wie sie die Einflussnahme<br />

in ihren Gesellschaften gestalten –<br />

davon können wir lernen! Und es entstand<br />

auch die Idee, eine einwöchige <strong>VdU</strong>-Reise<br />

nach Usbekistan durchzuführen, bei der<br />

man das Land und die Unternehmerinnen<br />

kennenlernen kann und gleichzeitig das<br />

geplante Mentoring-Projekt durch Transfer<br />

von TWIN-Erfahrungen unterstützt.<br />

Die Unternehmerin 01 i 2012 39


lanDesVerBänDe<br />

Die Landesverbände<br />

ruhrgebiet<br />

Seite 53<br />

rheinland<br />

Seite 52<br />

40 Die Unternehmerin 01 i 2012<br />

Bremen-weser-ems<br />

Seite 44-45<br />

westfalen Seite 56<br />

Baden/Pfalz-saar<br />

Seite 39-40<br />

hamburg/<br />

schleswigholstein<br />

Seite 46-47<br />

hessen<br />

Seite 48-49<br />

niedersachsen<br />

Seite 51<br />

württemberg<br />

Seite 57<br />

thüringen<br />

Seite 55<br />

mecklenburg-<br />

Vorpommern<br />

Seite 50<br />

sachsen/<br />

sachsen-anhalt<br />

Seite 54<br />

Bayern-süd<br />

Seite 41<br />

Berlin/<br />

Brandenburg<br />

Seite 42-43<br />

* Bei der terminvorschau handelt es sich jeweils um auszüge aus dem Jahresprogramm. Die<br />

aktuellen termine entnehmen sie bitte dem Jahreskalender sowie der website: www.<strong>VdU</strong>.de


1<br />

2 3<br />

1. Katharina ganter-Fraschetti und martina Feierling-rombach (v.l.n.r.) 2. <strong>VdU</strong>-Damen beim<br />

Besuch im weingut Franz Keller 3. <strong>VdU</strong>-Damen bei der Besichtigung der Brauerei ganter<br />

Premiere für’s<br />

Business-Lunch<br />

35 Teilnehmerinnen folgten der<br />

Einladung in die Ganter Brauerei<br />

Freiburg<br />

Großen Anklang fand die Auftaktveranstaltung<br />

zum Business-Lunch in der familiengeführten<br />

Brauerei Ganter in Freiburg. Katharina<br />

Ganter-Fraschetti, Gesellschafterin<br />

und Mitglied der Geschäftsleitung der Privatbrauerei,<br />

faszinierte die 35 Teilnehmerinnen<br />

mit ihrem spannenden Vortrag<br />

über die Tradition des Familienunternehmens,<br />

die aktuellen Umstrukturierungen<br />

und den Neubau der Brauerei. Bei der Führung<br />

und dem Mittagessen gab es interessante<br />

Tipps, warum Bier gesund ist.<br />

Der Tausendsassa<br />

Besichtigung des Weinguts Franz<br />

Keller in Oberbergen<br />

14 Unternehmerinnen und ein Mann<br />

folgten am 14.03.2012 der Einladung von<br />

Bettina und Fritz Keller in das Weingut<br />

Franz Keller in oberbergen. Fritz Keller unterstrich<br />

die Schlüsselrolle der Frauen gestern<br />

und heute in seinem Familienunternehmen.<br />

Die Großmutter hatte seinerzeit<br />

den ersten Michelin-Stern erkocht, durfte<br />

diesen als Frau aber nicht offiziell anneh-<br />

men. So nahm der Souschef den Stern in<br />

Empfang. Aktuell konzentriert sich das<br />

Weingut auf die Neuausrichtung, wie z. B.<br />

den Einstieg in den „Discounter“-Markt mit<br />

Wein (75 % aller Weine werden in Deutschland<br />

über Discounter verkauft!), den Architektenwettbewerb<br />

für das neue Weingut<br />

(Fertigstellung 2013) und die geplante Unternehmensnachfolge.<br />

Gleichzeitig ist Fritz<br />

Keller Präsident des Bundesliga-Fußballvereins<br />

SC Freiburg. Wie er dies alles miteinander<br />

vereinbart? Für Fritz Keller liegt es<br />

auf der Hand: „Ich habe sehr gute Mitarbeiter<br />

und ich mag Menschen!“<br />

Frauen unternehmen<br />

Zukunft<br />

Wie erfolgreich Frauen ihre Zukunft in<br />

die Hand nehmen, zeigte der Kongress<br />

„Frauen unternehmen Zukunft“ Anfang<br />

Februar in der Heidelberger Print<br />

Media Akademie. Schirmherrin war<br />

Rosely Schweizer, <strong>VdU</strong><br />

Die Erfolgsbilanz des außergewöhnlichen<br />

Kongresses kann sich sehen lassen: Knapp<br />

250 Teilnehmer und ein positives Medienecho<br />

sorgten für nachhaltige Verbreitung<br />

der Kongressziele. Hochkarätige Sponsoren<br />

und ein ehrenamtliches organisationsteam<br />

sicherten den reibungslosen Ab-<br />

Baden/Pfalz-saar<br />

margot selz<br />

tel.: 0761 / 89 64 50<br />

Fax: 0761 / 89 64 51 5<br />

margot.selz@dr-selz.com<br />

JUli<br />

03. Juli 2012, 18:30 Uhr: Forschungsarbeit<br />

im walter-eucken-institut und im<br />

sachverständigenrat zur Begutachtung<br />

der gesamtwirtschaftlichen entwicklung,<br />

referent: Prof. Dr. lars Feld, ort:<br />

Freiburg<br />

sePtemBer<br />

14. September 2012, 10:00 – 16:00<br />

Uhr: workshop mit Christian<br />

Blum: „Konflikte mit Kunden und<br />

mitarbeitern lösen“, ort: Freiburg<br />

21. September 2012, 15:00 Uhr: Firma<br />

wellendorf, Besuch im wellendorfschmuckpark<br />

mit goldschmiedepräsentation,<br />

ort: Karlsruhe<br />

lauf des anspruchsvollen Programms bei<br />

nur sechs Monaten Vorbereitungszeit. Dabei<br />

bewährte sich die enge Zusammenarbeit<br />

der regionalen Frauen-Wirtschaftsverbände<br />

<strong>VdU</strong> Heidelberg/Mannheim, Heidelberger<br />

Unternehmerinnen, der Business and Professionell<br />

Women Germany und der Weinheimer<br />

Netzwerkfrauen. Das innovative<br />

Format des Kongresses überzeugte: In fünf<br />

Themenshops zu zukunftsweisenden Fragestellungen<br />

- Nachfolgeregelung, Aufsichtsgremien,<br />

Gründung, Führung, 50plus –<br />

stellten 25 „Vorbildfrauen“ ihre persönlichen<br />

Erfahrungen in kurzen Impulsreferaten vor.<br />

Ziel dieser interaktiven Veranstaltungsform<br />

war es, Frauen jeden Alters Inspirationen<br />

und sehr individuelle Empfehlungen für die<br />

eigene Karriere- und Unternehmenspla-<br />

Die Unternehmerin 01 i 2012 41


lanDesVerBänDe<br />

nung zu geben – authentisch und aus der<br />

Praxis. Dabei wurden nicht nur Erfolge,<br />

sondern gerade auch richtungsweisende<br />

Entscheidungen bei Rückschlägen oder<br />

Wendepunkten diskutiert. Am Vorabend<br />

des Kongresses unterstrich Rosely Schweizer,<br />

Urenkelin des Firmengründers Dr. August<br />

oetker, anhand ihres eigenen Lebensweges<br />

die wichtige Rolle von Mentoren für<br />

die persönliche und berufliche Entwicklung.<br />

Am zweiten Kongressabend stellten<br />

die SAP, Heidelberger Druckmaschinen<br />

und KPMG Zukunftsprojekte vor.<br />

Einblicke in die<br />

Modewelt<br />

Exklusive Einblicke beim Trendlabel<br />

Schumacher<br />

Am 20. 03. 2012 öffnete die Designerin<br />

Dorothee Schumacher exklusiv für den<br />

<strong>VdU</strong> die Türen des Stammhauses in Mannheim.<br />

Schon das zum Loft umgebaute<br />

Backsteingebäude im Industriehafen überrascht<br />

mit seiner offenen Architektur und<br />

seiner inspirierenden Atmosphäre.<br />

Nach der Begrüßung durch Dorothee<br />

Schumacher und Sevim Niemeier, Regionalleitung<br />

Heidelberg/Mannheim, erlebten<br />

die 47 Frauen den Weg der Mode<br />

von der Idee bis hin zum gefragten „Lieblingsstück“,<br />

von den Farbwelten über das<br />

Design und Stoffwahl bis zur Verarbei-<br />

42 Die Unternehmerin 01 i 2012<br />

4 5 36<br />

1. hubert meier, gerhard J. rastetter, ingo wellenreuther, Dr. Joachim nagel, Vorstand der Deutschen Bundesbank, yvonne rosen-König, stefan<br />

Koch (v.l.n.r.) 2. heike Preuss (rechts) überreicht schirmherrin rosely schweizer einen Unikat-schlüsselanhänger 3. starke location für eine starke<br />

Veranstaltung: Print media akademie in heidelberg<br />

tung. Dorothee Schumacher begeistert<br />

die internationale Modewelt mit ihrer Leidenschaft<br />

für feminine, unkonventionelle<br />

Mode – auf der Berliner Modewoche<br />

ebenso wie neuerdings in China.<br />

Deutsche Wirtschaft<br />

steht positiv da<br />

Dr. Joachim Nagel, Vorstand der<br />

Deutschen Bundesbank, über die<br />

Folgen der Finanzkrise<br />

Rund 250 Gäste kamen zur ersten Highlight-Veranstaltung<br />

des <strong>VdU</strong>-Karlsruhe Mitte<br />

Februar. Der gebürtige Karlsruher und<br />

Vorstandsmitglied der Deutschen Bundesbank,<br />

Dr. Joachim Nagel, referierte über<br />

das fünfte Jahr der Finanzkrise. yvonne<br />

Rosen-König, Regionalleitung Karlsruhe,<br />

initiierte und organisierte den herausragenden<br />

Themenabend in Kooperation mit<br />

den Wirtschaftsjunioren, dem Business<br />

Club Karlsruhe, dem Marketing Club<br />

Karlsruhe und dem CyberForum.<br />

„Der Finanzsektor ist im Umbruch, die Anforderungen<br />

an die Banken haben sich verändert“,<br />

verglich Nagel die Situation vor<br />

der Lehman Pleite 2008 mit der aktuellen<br />

Lage. Die gegenwärtige Krise sei keine Krise<br />

des Euros; dieser sei im Mittelwert gegenüber<br />

dem Dollar recht stabil gewesen.<br />

Als größten Fehler der europäischen Währungsunion<br />

nannte er die fehlende Risiko-<br />

differenzierung zwischen den einzelnen<br />

Staaten. Während einer jahrelangen „Honeymoon-Phase“<br />

habe man dies im Nachhinein<br />

betrachtet sträflich versäumt.<br />

Nagel kritisierte auch den Umgang der Politik<br />

mit der Krise, die gerade im letzten Jahr<br />

ausländische Investoren verunsichert habe.<br />

Aus Sicht der Notenbanken müssten die<br />

Grenzen zwischen Geld- und Fiskalpolitik<br />

wieder klarer werden. Der geldpolitische<br />

Rahmen dürfe dabei nicht weiter ausgedehnt<br />

werden. Einziges Mandat der nationalen<br />

Bundesbank sei die Preisstabilität,<br />

mahnte der Karlsruher. Die Lösung der<br />

Staatsschuldenkrisen sei klar die Aufgabe<br />

der Regierungen durch Reformen im eigenen<br />

Land. „Hilfsprogramme müssen mit<br />

strikten Konditionalitäten verbunden sein.<br />

Letztendlich dienen sie nur der zeitlichen<br />

Streckung der wirtschaftlichen Anpassungsprozesse<br />

der betroffenen Länder“, so<br />

Nagel. Dazu müssten die Anreize zu solider<br />

Haushaltspolitik wieder gestärkt werden.<br />

Nagel bescheinigte der deutschen Wirtschaft<br />

eine positive Wachstumsprognose,<br />

wenn auch verhaltener als in den beiden<br />

Vorjahren. Deutschland profitiere stark<br />

von der Währungsunion. In der Öffentlichkeit<br />

würde oft verkannt, dass die deutsche<br />

Wirtschaft noch immer zu 60 Prozent innerhalb<br />

des Euroraums exportiere und nur<br />

zehn Prozent in die USA gehen.


1 2<br />

1. Blick ins Publikum beim Vortrag von Frau Voswinkel, 2. gesamtvorstand landesverband<br />

Bayern-süd ab Januar 2012: Birgit stockinger, andrea hiering, Dr. michaela elbel, elke erdmann,<br />

Jutta herbel, anke Voswinkel (v.l.n.r.),3. Caroline Kistler bei einer landesverbandsveranstaltung<br />

Führungswechsel<br />

Nach Nadine Böhme bekommt LV eine<br />

kommissarische Doppelspitze<br />

Die diesjährige Auftaktveranstaltung des<br />

Landesverbandes Bayern-Süd am 09.02.<br />

2012 stand im Zeichen von „interna“, der<br />

Mitgliederversammlung. Die bisherige<br />

LV-Vorsitzende Nadine Böhme hatte das<br />

Amt aus persönlichen Gründen zum<br />

31.12.2011 niedergelegt. Der Landesverband<br />

Bayern-Süd dankt Nadine Böhme<br />

für ihr Engagement für den <strong>VdU</strong> in München.<br />

Die neue kommissarische Doppelspitze<br />

besteht aus Andrea Hiering (City<br />

Companion – verantwortlich für Veranstaltungsorganisation<br />

und Zusammenarbeit<br />

mit dem <strong>VdU</strong> Berlin) und Anke<br />

Voswinkel (Rechtsanwältin – verantwortlich<br />

für Business Lunch und die organisation<br />

von Einladungen). Das Vorstandsteam<br />

wird erweitert durch Dr. Michaela<br />

Elbel (PATERIS Patent- und Rechtsanwälte<br />

– verantwortlich für Kommunikation/Presse<br />

und Internationales), Elke Erdmann<br />

(Erdmann Kreditversicherungsmakler<br />

– verantwortlich für Interessentinnenbetreuung),<br />

Jutta Herbel (demark/<br />

abakus Finanzhaus – verantwortlich für<br />

Mitgliederbetreuung) und Birgit Stockinger<br />

(Tonwerk Fürstenfeldbruck – verantwortlich<br />

für Finanzen). Der neue Vorstand<br />

freut sich auf seine Aufgaben!<br />

Arbeitsrecht<br />

Rechtsanwältin Anke Voswinkel<br />

informierte praxisnah<br />

Die Fachvortragsreihe „Rechtsfragen für<br />

Unternehmerinnen“ des LV Bayern-Süd<br />

startete im März 2012 mit der Fachanwältin<br />

für Arbeitsrecht, Anke Voswinkel. Titel<br />

ihres Referats: „Typische Fragen des Arbeitsrechts,<br />

Chancen und Risiken für<br />

Arbeitgeber/-innen.“ Im Vorfeld waren von<br />

Frau Voswinkel Fragen erbeten worden.<br />

Kernpunkte ihres Vortrags waren dabei die<br />

Definition eines Arbeitsverhältnisses in Abgrenzung<br />

zur freien Mitarbeit, befristete Arbeitsverhältnisse,<br />

insbesondere wann sie<br />

möglich und sinnvoll sind, Teilzeittätigkeit<br />

sowie Kündigung. Anke Voswinkel stellte<br />

jeweils ein Beispiel aus der Praxis vor und<br />

erläuterte dann, wie mit der Situation sinnvoll<br />

und arbeitsrechtlich korrekt umgegangen<br />

werden kann. Sie gab den Zuhörern<br />

unzählige Praxistipps und erläuterte anschaulich,<br />

wie Fallstricke und Fußangeln des<br />

Arbeitsrechts vermieden werden können.<br />

Familienunternehmen<br />

Erfolgreicher Fachkongress in München<br />

LV war mit eigenem Stand vertreten<br />

Am 21.03.2012 fand in München der 1.<br />

Bayerische Familienunternehmer-Kongress<br />

statt. Der Landesverband Bayern-<br />

Süd war mit einem Stand vertreten, der<br />

3<br />

Bayern-süd<br />

anke<br />

Voswinkel<br />

tel.: 089/ 55 05 47-84<br />

Fax 089/ 55 05 47- 85<br />

mail@ra-voswinkel.de<br />

andrea hiering<br />

tel.: 089 / 60 60 09 39<br />

Fax: 089 / 60 600 940<br />

welcome@citycompanion-munich.com<br />

(Beide Damen sind kommissarische<br />

landesverbandsvorsitzende)<br />

JUli<br />

13. Juli 2012, 17:00: Betriebsbesichtigung<br />

und Unternehmergespräch Dinzler<br />

Kaffeerösterei, ort: irschenberg<br />

sePtemBer<br />

13. September 2012, 18:00 Uhr:<br />

interessentinnen-empfang<br />

31.07., 28.08., 25. 09., 30.10., 27.11.<br />

2012, 12:00 Uhr: Business lunch<br />

von den Vorstandsmitgliedern Andrea<br />

Hiering und Elke Erdmann betreut wurde.<br />

Auf Landesebene kooperiert der <strong>VdU</strong><br />

nicht nur in München sehr erfolgreich mit<br />

dem Verband der Familienunternehmer/<br />

ASU. Die übereinstimmungen zwischen<br />

beiden Verbänden sind vielfältig: Auch die<br />

Familienunternehmer setzen sich für ein<br />

langfristiges, nachhaltiges Wirtschaften<br />

und für ein generationenübergreifendes<br />

Denken in der Unternehmensführung ein.<br />

Die Veranstaltung war sehr gut besucht.<br />

Im Plenarsaal des Maximilianeums – sonst<br />

Sitzungsort des Bayerischen Landtages –<br />

diskutierten rund 300 Familienunternehmer/innen<br />

mit Politikern aller Parteien<br />

über die Besonderheiten, Wünsche und<br />

Ziele familiengeführter Unternehmen.<br />

Mehr über den Kongress lesen Sie im Beitrag<br />

von Silke Kraus auf S. 22-23.<br />

Die Unternehmerin 01 i 2012 43


lanDesVerBänDe<br />

Wir sind die Neuen!<br />

Der Landesverband gründet den<br />

Regionalkreis Potsdam/Potsdam-Mittelmark<br />

und richtet den Regionalkreis<br />

Elbe-Elster neu aus<br />

Heide Meyer, die Landesverbandsvorsitzende,<br />

hatte lange darauf hingearbeitet, einen<br />

neuen Regionalkreis mit Sitz in Potsdam<br />

zu gründen. Am 24.11.2011 war es<br />

endlich soweit: Knapp 60 Unternehmerinnen<br />

folgten der Einladung in die ehemalige<br />

königliche Reithalle, ins „Le Manege“ im<br />

Kutschstallensemble. Carlotta Köster-<br />

Brons, Geschäftsführerin des <strong>VdU</strong>, präsentierte<br />

zunächst den Verband, seine Ziele<br />

und Aktivitäten. Nach kurzer Vorstellung<br />

der beiden Regionalleiterinnen Sylke Bille<br />

und Dr. Bettina Frenzel übergab Heide<br />

Meyer die Gründungsurkunde. Der Abend<br />

stand vor allem im Zeichen des Bekanntmachens<br />

des Verbandes und des Netzwerkens,<br />

was von mehreren <strong>VdU</strong>-Mitgliedern<br />

aus Berlin durch tatkräftige Anwesenheit<br />

unterstützt wurde. Die geschichtsträchtige<br />

Glienicker Brücke verbindet nun auch <strong>VdU</strong>-<br />

Unternehmerinnen aus Berlin und Brandenburg.<br />

Der bisher von Karin Dehmel geleitete Regionalkreis<br />

Elsterwerda wurde in den Regionalkreis<br />

Elbe-Elster umbenannt. Es geht<br />

hier um eine gesamte Neustrukturierung<br />

44 Die Unternehmerin 01 i 2012<br />

1<br />

2 3<br />

und Neuausrichtung, mit dem Ziel, möglichst<br />

viele Unternehmerinnen aus der Region<br />

Elbe-Elster anzusprechen.<br />

Das war los in Berlin<br />

Jahresabschluss im Berliner Dom<br />

Die Jahresabschlussveranstaltung im November<br />

2011 fand dieses Mal im Berliner<br />

Dom statt. Knapp 70 Damen nahmen an<br />

einer halbstündigen Führung teil, staunten<br />

über die Entstehungsgeschichte und langjährige<br />

Bau- und Umgestaltungsphase<br />

ebenso, wie über die Höhe der Domkuppel<br />

und die Gruft der Hohenzollern. Später<br />

versammelten sich alle im separaten Gesellschaftsraum<br />

im Dom zum Abendessen, wo<br />

Heide Meyer eine feierliche Rede hielt und<br />

das Jahr Revue passieren ließ. Sie freute<br />

sich über die gute Auswirkung des neu ausgerichteten<br />

Interessentinnenabends und<br />

verkündete stolz die Aufnahme von 13<br />

neuen Mitgliedern.<br />

Mein Name ist...<br />

Die Auftaktveranstaltung im Januar stand<br />

unter dem Motto „Unternehmerinnen des<br />

LV stellen sich vor“. Wenn Vielfalt Trumpf<br />

ist, dann wollen wir wissen, welche Potentiale,<br />

Kompetenzen und spezifischen Erfahrungen<br />

im LV stecken. 41 Unternehmerinnen<br />

nutzten die Gelegenheit, sich in jeweils<br />

30 Sekunden vorzustellen, bevor zum<br />

Hauptteil übergeleitet wurde: Dagmar König-Steeger,<br />

Elke Mann und Ulrike Rohleff<br />

hatten nun jeweils 15 Minuten Zeit, ihr Unternehmen,<br />

sich selbst und Projektideen<br />

vorzustellen.<br />

So geht Führung<br />

Im Februar hielt Frau Prof. Dr. Ingelore<br />

Welpe einen Vortrag zum Thema „Auf<br />

dem Weg zum Führungserfolg“. Sie ging<br />

der Frage nach, warum systemisches<br />

Denken und Kommunikation maßgebliche<br />

Erfolgsfaktoren darstellen, und warum<br />

Kooperation und Selbstmanagement<br />

unverzichtbare Fähigkeiten sind.<br />

Die bewusste Einbindung und die Nutzung<br />

der vorhandenen Kompetenz-Vielfalt<br />

sei für Unternehmensprozesse von<br />

immenser Bedeutung. Der unternehmerische<br />

Erfolg wird in Zukunft gleichermaßen<br />

von Männern und von Frauen abhängen.<br />

Es besteht deshalb kein Zweifel<br />

daran, dass individuelle Erfahrungen<br />

und Lebenszyklen aller Beteiligten die<br />

Personalführung auf spezielle Weise herausfordern.<br />

So folgert Frau Prof. Welpe,<br />

dass Sozialkompetenz ein hartes Geschäft<br />

sei und der Weg zur Selbstbestimmung<br />

nur über die Kooperation zwischen<br />

Frauen und Männer führe.


1. Berliner Damen in indien: vorne: i. Kleinert-Bartels, h. meyer, U. rohleff; hinten: m. Kleppeck,<br />

s. schwarz, a. hentschel, s. Bschorr, Dr. g. Berndt (v.l.n.r.) 2. K. hammele, Prof. Dr. i. welpe,<br />

Prof. Dr. a. Bahr; Dr. K. Jensen-Dämmrich (v.l.n.r.) 3. U. rohleff mit schlangenbeschwörern in<br />

indien 4. modell des Berliner Doms. 5. Jahresabschlussveranstaltung: stimmungsbild - neuen<br />

mitgliedern werden die <strong>VdU</strong>-nadeln angesteckt<br />

Abenteuer Indien<br />

An der <strong>VdU</strong>-Delegationsreise nach Indien<br />

vom 23.02. bis 04.03. 2012 nahmen auch<br />

acht Damen aus Berlin teil. Die Veranstaltung<br />

„Nachlese zur Delegationsreise nach<br />

Indien“ gab den Damen nochmals die Gelegenheit,<br />

anhand der vielen Fotos die Reise<br />

ganz individuell Revue passieren zu lassen.<br />

Diejenigen, die nicht mitgereist waren,<br />

bekamen durch die zahlreichen Erzählungen<br />

vielfältige Eindrücke und Erfahrungen<br />

geschildert. Fazit: Indien ist ein<br />

wirtschaftlich interessanter Markt, wenn<br />

man mit den vielen Brüchen und Widersprüchen<br />

umzugehen vermag. Dies wurde<br />

auch von Damen bestätigt, die entweder<br />

lange in Indien gelebt und gearbeitet haben<br />

oder dort geboren wurden. Dass diese Reise<br />

etwas ganz Außergewöhnliches war, darüber<br />

war man sich einig. Neben dem gemeinsamen<br />

Erkunden und Ausloten geschäftlicher<br />

Perspektiven wurde vor allem<br />

das Reisen mit Gleichgesinnten und Freundinnen<br />

als besonders empfunden.<br />

4<br />

5<br />

Das war los im Regionalkreis<br />

Potsdam/<br />

Potsdam-Mittelmark<br />

Premiere mit Vorträgen<br />

Zur ersten Veranstaltung in Potsdam trafen<br />

sich 13 Unternehmerinnen im Februar<br />

zum Thema „Integrierter Personalführungsprozess<br />

vom Recruiting bis zum Zeugnis –<br />

Personalverwaltung mit Pfiff“. An diesem<br />

Abend waren die Gastgeberinnen auch die<br />

Referentinnen: Frau Dr. Frenzel stellte die<br />

vier Phasen der Personalwirtschaft mit ihren<br />

jeweiligen Risiken und Erfolgsfaktoren<br />

dar. Frau Bille erläuterte einige Möglichkeiten,<br />

wie Unternehmen den Beschäftigten<br />

wirtschaftliche Vergünstigungen zukommen<br />

lassen können, ohne das Unternehmen<br />

finanziell zu belasten.<br />

Unkonventionell: Brita Marx<br />

Im März stand der Besuch in den Geschäftsräumen<br />

von Frau Brita Marx in Luckenwalde<br />

an. Sie ist Inhaberin von drei<br />

Berlin/Brandenburg<br />

heide meyer<br />

tel.: 030 / 8 81 64 26<br />

Fax: 030 / 8 81 64 26<br />

h.meyer@perfektepassform.de<br />

JUli<br />

25. Juli 2012 - 18:30: „Führen –<br />

wissen – erfolg“<br />

aUgUst<br />

29. August 2012 - 18:30:<br />

Unternehmerinnen sind aktiv – radtour<br />

oKtoBer<br />

09. Oktober 2012 - 18:30: wirtschaft<br />

und wissenschaft im Dialog – welche<br />

anregungen stellen sich für<br />

Unternehmerinnen dar?<br />

11. Oktober 2012 - 18:30: wirtschaftstreff:<br />

Juwelier stöger<br />

31. Oktober 2012 - 18:30: Besuch der<br />

Botschaft der republik Polen in Berlin<br />

noVemBer<br />

28. November 2012 - 18:30: Jahresabschluss-Veranstaltung<br />

- rückblick 2012<br />

und ausblick 2013, ort: Parlamentarische<br />

gesellschaft<br />

Unternehmen in den Bereichen Abriss,<br />

Containerdienst, Entsorgung und Wiederverwertung.<br />

Neben ihrem Gespür für den<br />

Unternehmensausbau ist ein besonderes<br />

Kennzeichen von Frau Marx, wie sie ihre<br />

Belegschaft durch unkonventionelle Ideen<br />

zu Zusammenhalt und Loyalität bewegt.<br />

Nebenbei gründete sie die bauteilbörse<br />

berlin-brandenburg, einen Marktplatz für<br />

Bauteile für private und gewerbliche Kunden.<br />

Frau Marx hat inzwischen viele Auszeichnungen<br />

erhalten.<br />

Die Unternehmerin 01 i 2012 45


lanDesVerBänDe<br />

1<br />

2<br />

Lunch mit der<br />

Gerichts-Präsidentin<br />

Karin Goldmann zu Gast im „Atlantic“<br />

– „beeindruckende Frau!“<br />

Zum Business Lunch im November lud der<br />

<strong>VdU</strong>-Landesverband Bremen-Weser-Ems<br />

die Präsidentin des Landgerichts Bremen,<br />

Karin Goldmann, ins Restaurant „Alto“ im<br />

Atlantic Grand Hotel ein. Sie ist seit Dezember<br />

2007 im Amt; zuvor war sie Vizepräsidentin<br />

des Amtsgerichts Bremerhaven.<br />

Lebhaft und lebensnah berichtete sie<br />

von ihrem beruflichen Werdegang. Sie wurde<br />

1958 in Frankfurt geboren, ist verheiratet<br />

und Mutter eines Kindes. Nach Abschluss<br />

des Studiums 1986 begann sie ihre<br />

Laufbahn als Richterin in Niedersachsen<br />

und war seit 1990 in Bremen tätig: als<br />

Richterin am Amtsgericht, Landgericht<br />

und oberlandesgericht in Zivil- und Strafsachen.<br />

Als Vizepräsidentin wechselte sie<br />

im oktober 2006 an das Amtsgericht Bremerhaven.<br />

In ihrem Impulsvortrag sprach sie von den<br />

täglichen Herausforderungen, die ihre Position<br />

mit sich bringt - die Vereinbarkeit von<br />

Beruf und Familie eingeschlossen. Da war<br />

von Voll- und Teilzeitstellen die Rede sowie<br />

von „Gürteltieren“: riesigen, mit Gürteln<br />

zusammengehaltenen Aktenpaketen! Ein<br />

46 Die Unternehmerin 01 i 2012<br />

Fazit ihrer Karriere: ohne die Unterstützung<br />

ihres Mannes wäre sie nicht so weit<br />

gekommen. Eine beeindruckende Frau!<br />

Die neue Blattmacherin<br />

Chefredakteurin des „WESER KURIER“<br />

über kritische Berichterstattung und<br />

Frauenförderung<br />

Im März dieses Jahres konnten wir als<br />

Gast bei unserem Business Lunch Silke<br />

Hellwig begrüßen. Sie ist seit September<br />

2011 Chefredakteurin von „WESER KU-<br />

RIER“, „Bremer Nachrichten“ und „Verdener<br />

Nachrichten“ und damit Nachfolgerin<br />

von Lars Haider, der als Chefredakteur<br />

zum „Hamburger Abendblatt“ gewechselt<br />

ist.<br />

Silke Hellwig war zuvor unter anderem<br />

bei „DIE ZEIT“, „Frankfurter Allgemeine<br />

Zeitung“ und „Radio Bremen“ tätig. Gelernt<br />

hat sie ihr journalistisches Handwerk<br />

bei der „Hessisch-Niedersächsischen<br />

Allgemeinen“ in Kassel. Auf ihr<br />

lasten hohe Erwartungen: „kritische Berichterstattung<br />

und keine Inszenierung“,<br />

so das Credo der Zeitung.<br />

In einem interessanten Gespräch erläuterte<br />

die Chefredakteurin vor allem ihre<br />

Ansprüche an regionale Berichterstattung<br />

und ihre Vorstellung von innerbetrieblicher<br />

Frauenförderung.<br />

Das heiße Thema<br />

„Führungspositionen“<br />

Auch die Bremer FOM hat jetzt ein<br />

Frauenforum<br />

Im April veranstaltete die Fachhochschule<br />

für Ökonomie und Management (FoM)<br />

ein Forum unter dem Titel „Frauen in Führungspositionen“.<br />

Dieses an anderen<br />

Standorten der FoM bereits etablierte Veranstaltungsformat<br />

fand in Bremen zum ersten<br />

Mal statt. Das Grußwort sprach Senatorin<br />

Anja Stahmann.<br />

Zur Podiumsdiskussion waren neben dem<br />

<strong>VdU</strong>-Landesverband Bremen-Weser-Ems,<br />

vertreten durch die Landesverbandsvorsitzende<br />

Cornelia Hopp, weitere Damen eingeladen:<br />

die Bürgermeisterin der Gemeinde<br />

Ritterhude, Susanne Geils, die Geschäftsführerin<br />

der Werbeagentur „Moskito“,<br />

Sabine Szabó, dazu Maike Garbade,<br />

Managerin operations Logistics Center<br />

GVZ/BLG Automotive Logistics GmbH,<br />

Dr. Birgit Krull, Pressesprecherin und Leiterin<br />

Kommunikation der Sparkasse in Bremen,<br />

sowie Stefanie Bujak, eine Studierende<br />

an der FoM Bremen.<br />

Die Diskussion machte deutlich, dass junge<br />

Frauen am Beginn ihrer Karriere noch<br />

eine andere Vorstellung von den Möglichkeiten<br />

ihrer beruflichen Entwicklung ha-


3 4<br />

1. anja stahmann, senatorin für soziales, Kinder, Jugend und Frauen. 2. Veranstaltung<br />

„Frauen in Führungspositionen“ in der Fom-hochschule. 3. sensorik – ausflug in die welt der<br />

sinne. 4. silke hellwig, Chefredakteurin des „weser KUrier“<br />

ben. Die älteren Teilnehmerinnen hingegen<br />

waren vielfach bereits an Grenzen gestoßen,<br />

die sie aber überwinden konnten.<br />

Deutlich wurde einmal mehr die Wichtigkeit<br />

von Netzwerken. Eine zweite Auflage<br />

des Frauenforums ist geplant.<br />

Nicht nur<br />

Geschmacksache<br />

Ausflug in die Welt der Sinne<br />

Eine außergewöhnliche Veranstaltung verdanken<br />

wir unserem Mitglied Karen Everding.<br />

Karen Everding ist Inhaberin der IQ<br />

Everding, einem Unternehmen, das u. a.<br />

Qualitätsaudits für die Lebensmittelindustrie<br />

anbietet. Das Auge isst mit - so heißt<br />

es. Trägt also neben dem Geschmack nur<br />

das Visuelle dazu bei, dass Essen zum Genuss<br />

wird? Gibt es einen Unterschied zwischen<br />

Aroma und Geschmack? Welche<br />

Fähigkeiten und Voraussetzungen müssen<br />

Personen mitbringen, die Lebensmittel sensorisch<br />

prüfen oder mit einer DLG Medaille<br />

auszeichnen? Mit diesen Fragen setzt<br />

sich die Lebensmittelindustrie regelmäßig<br />

und systematisch auseinander. Wir haben<br />

mit Karen Everding einen kleinen Ausflug<br />

in unsere Sinnes-Welt gemacht.<br />

Dazu gab es viele Versuchsanordnungen,<br />

die uns zum Teil an unsere eigenen Sinnesgrenzen<br />

brachten. Neben geschmacklichen<br />

und visuellen Prüfungen wurden auch haptische<br />

Versuche durchgeführt – ein wirklich<br />

spannender Abend.<br />

Fragen an die<br />

Sozial-Senatorin<br />

Anja Stahmann im <strong>VdU</strong>-Politik-Dialog<br />

Für unsere dritte Veranstaltung der Reihe<br />

„<strong>VdU</strong> im Dialog mit Politik“ konnten wir in<br />

diesem Jahr Anja Stahmann gewinnen, die<br />

seit einem Jahr Bremer Senatorin für Soziales,<br />

Kinder, Jugend und Frauen ist. Nach<br />

Finanzsenatorin Caroline Linnert und<br />

Wirtschaftssenator Martin Günthner war<br />

sie die dritte Politikerin, die sich unseren<br />

kritischen Fragen stellte.<br />

Anja Stahmann wurde 1967 in Bremerhaven<br />

geboren, ist verheiratet und hat zwei<br />

Kinder. Sie studierte Sozialwissenschaften<br />

in Göttingen und machte 1992 ihren Abschluss<br />

als Diplom-Sozialwirtin. 1999 trat<br />

sie den GRüNEN bei und ist seitdem auch<br />

Mitglied der Bremischen Bürgerschaft. In<br />

den letzten 12 Jahren war sie in diversen<br />

Gremien engagiert, vorwiegend in den Be-<br />

Bremen-weser-ems<br />

Cornelia<br />

hopp<br />

tel.: 0421 / 514 320<br />

Fax: 0421 / 514 32 23<br />

cornelia.hopp@pbp-bremen.de<br />

JUli<br />

04. Juli 2012 - 18:00: Urushi Japanlack<br />

– atelierbesichtigung bei manfred schmid,<br />

anschließend sommerfest im garten der<br />

Bottega italiana da gianluca<br />

sePtemBer<br />

12. September 2012 - 18:00: „ist<br />

Content King? oder plündern die Piraten?<br />

– wissensinhalte und Unterhaltung im<br />

Zeitalter der digitalen netze“, referent:<br />

hermann Pölking-eiken, Buchautor,<br />

Filmemacher und Produzent<br />

oKtoBer<br />

05. Oktober 2012 - 17:00: Betriebsbesichtigung<br />

mit anschließender olivenöldegustation<br />

und Vortrag, referent: Dipl. ing.<br />

Conrad Bölicke<br />

19. Oktober 2012 - 13:00 - 14:30:<br />

Business lunch, ort: atlantic grand hotel<br />

noVemBer<br />

07. November 2012 - 18:00: Vortrag mit<br />

Diskussion: nutzung kollektiver intelligenz,<br />

referent: andreas grewe geschäftsführer<br />

der next Practice gmbh<br />

30. November 2012 - 19:00: Jahresabschlussveranstaltung,<br />

ort: atlantic grand<br />

hotel<br />

reichen Jugend, Bildung und Medien. Zu<br />

letztgenanntem Thema hat die Senatorin<br />

offenbar eine hohe Affinität: Seit 2008 hatte<br />

sie verschiedene einflussreiche ämter im<br />

ZDF-Fernsehrat inne. Interessant: Bei ihrer<br />

Karriere war vieles von Zufällen bestimmt.<br />

Anja Stahmann - so wurde in der Diskussion<br />

außerdem deutlich - hat sich in unserer<br />

Stadt vor allem dem Thema „Kinder und<br />

Jugend“ gewidmet.<br />

Die Unternehmerin 01 i 2012 47


lanDesVerBänDe<br />

Krise – und jetzt?<br />

Antworten aus dem Privatbankhaus<br />

M.M.Warburg & CO<br />

Rund 100 Unternehmerinnen trafen sich<br />

bei der Jahresauftaktveranstaltung in den<br />

Räumen der renommierten Bank. Deren<br />

Chefvolkswirt und Analyst, Carsten Klude,<br />

eröffnete den Zuhörerinnen einen Ausblick<br />

auf die zu erwartende weltwirtschaftliche<br />

Entwicklung angesichts der aktuellen Krise<br />

für das Jahr 2012. Anschließend stellte er<br />

sich den Fragen der Gäste, die wie ein<br />

Querschnitt aller derzeitigen Unwägbarkeiten<br />

erschienen. Ansatzweise wurden Lösungsvorschläge<br />

geboten.<br />

Wie wir morgen leben<br />

BAT-Zukunftsforscher blickt ins Jahr<br />

2030<br />

Unter „beruflicher Karriere“ verstehen<br />

Frauen Erfolgserlebnisse und Anerkennung<br />

- Männer wollen viel Geld verdienen. So<br />

lautet die einfache Formel, die Professor<br />

Dr. Ulrich Reinhardt, bekannter Zukunftsforscher<br />

und Leiter des BAT-Freizeitforschungsinstitutes,<br />

mit viel Humor vor 80<br />

Unternehmerinnen präsentierte. „Nur jeder<br />

vierte Deutsche erhält Anerkennung für seine<br />

Tätigkeit, und die Gleichberechtigung in<br />

der Arbeitswelt bleibt ein Mythos“, dämpfte<br />

Reinhardt die Erwartungen der Gäste. ohnehin<br />

sei die demografische Entwicklung<br />

die entscheidende Rahmenbedingung für<br />

48 Die Unternehmerin 01 i 2012<br />

1 22 3 4<br />

Deutschland im Jahre 2030. Und die sehe<br />

dem Experten zufolge so aus: Wir werden<br />

die älteste Bevölkerung der Welt haben, jeder<br />

siebte Mitbürger werde nicht die deutsche<br />

Staatsbürgerschaft besitzen – und dabei<br />

trotzdem die wichtige Rolle haben, das<br />

Bevölkerungswachstum aufrecht zu erhalten.<br />

Denn die Lust auf eigene Kinder werde<br />

bei den Deutschen durch ängste gedämpft.<br />

Die Zielgruppe Familie verliere in Zukunft<br />

an Bedeutung.<br />

„Luxese“ heißt das neue Zauberwort – mal<br />

Luxus, mal Askese. Deshalb gab es direkt<br />

zu Anfang das humorvolle Credo „optimist<br />

bleiben!“ Am Ende wussten alle, warum<br />

Prof. Ulrich Reinhardt hiermit begonnen<br />

hatte.<br />

„Escadas“ neues<br />

Business-Konzept<br />

Besuch beim Luxus-Label<br />

Seit 36 Jahren steht der Name „Escada“<br />

für elegante, feminine und glamouröse<br />

Mode. Fast 100 Unternehmerinnen aus<br />

Hamburg und Schleswig-Holstein nahmen<br />

die Gelegenheit wahr zu erfahren,<br />

wie sich das Unternehmen den aktuellen<br />

Herausforderungen des schwierigen Modemarktes<br />

stellt. Die „Unternehmerin“ in<br />

uns erfuhr vieles über die bewegte Vergangenheit<br />

der Luxusmarke –von ihrer Gründung<br />

über den Börsengang bis hin zur<br />

Neuausrichtung nach einer Planinsolvenz.<br />

Heute arbeiten für „Escada“ weltweit<br />

2.300 Mitarbeiter. Die Produktpalette<br />

umfasst luxuriöse Abendmode genauso<br />

wie täglich tragbare Eleganz, Accessoires,<br />

Düfte, Homeware und Schmuck. Auf der<br />

anderen Seite freute sich die „Dame“ in<br />

uns, die aktuelle Kollektion bei einer Modenschau<br />

in den stilvollen Räumlichkeiten<br />

am Neuen Wall erleben zu dürfen.<br />

„Die Zukunft<br />

Ruandas ist weiblich!“<br />

Botschafterin weckte Faszination für<br />

das afrikanische Land<br />

„Das Land der 1000 Hügel“ – so wird häufig<br />

Ruanda beschrieben. Man könnte es<br />

auch das Land der 1000 Reformen nennen,<br />

sagte I. E. Christine Nkulikiyinka, Botschafterin<br />

von Ruanda, anlässlich ihres<br />

Besuches bei den Unternehmerinnen aus<br />

Hamburg und Schleswig-Holstein. Denn<br />

Ruanda hat auf so wichtigen Gebieten wie<br />

Gesundheitswesen, Bildung und Verwaltung<br />

viel erreicht. So gibt es mittlerweile<br />

Schulpflicht und Krankenversicherung.<br />

Große Herausforderungen stellen nach wie<br />

vor die Bekämpfung von Aids und Malaria<br />

dar sowie das hohe Bevölkerungswachstum.<br />

Bemerkenswerterweise aber spielen<br />

die Frauen des Landes eine herausragende<br />

Rolle: So sind 56 Prozent Frauen im Parla-


1. ruanda: ilka hartmann, i. e. Christine nkulikiyinka, Botschafterin von ruanda, Kristina tröger,<br />

Prof. Dr. Jutta glock 2. Carsten Klude, Kristina tröger, Joachim olearius 3. Jasmin missler, Prof.<br />

Dr. Ulrich reinhardt, Kristina tröger 4. escada: model in escada, anna-Christina reiff, Christoph<br />

Köhler, Kristina tröger, model 5. steinway: Kristina tröger, thomas Kurrer, Christine gräfin von<br />

adelmann 6. elbphilharmonie: Christoph lieben-seutter, Kristina tröger<br />

ment; die Verfassung schreibt 30 Prozent<br />

weibliche Verantwortungsträger vor. Man<br />

könnte Ruanda auch das Land der starken<br />

Frauen nennen! Christine Nkulikiyinka<br />

sprach mit so viel Liebe und Leidenschaft<br />

und zudem auch mit überzeugenden Fakten<br />

von ihrer Heimat, dass viele von uns<br />

sofort eine Reise oder gar eine Investition<br />

dort vor Augen hatten.<br />

Elbphilharmonie –<br />

schweres Erbe mit<br />

goldener Zukunft?<br />

Generalintendant stellte sich Unternehmerinnen-Fragen<br />

Noch ist ihre Fertigstellung Zukunftsmusik.<br />

Wie sich die Musik aber nicht erst in ferner<br />

Zukunft, sondern bereits jetzt zu einer lebendigen<br />

Größe in der Hamburger Kulturlandschaft<br />

entwickelt, darüber sprach Christoph<br />

Lieben-Seutter, Generalintendant<br />

von Elbphilharmonie und Laeiszhalle, vor<br />

fast 100 Hamburger Unternehmerinnen.<br />

Diese erfuhren in einem begeisternden Vortrag,<br />

dass die mittlerweile etablierten „Elbphilharmonie-Konzerte“<br />

bereits jetzt mit<br />

unkonventionellen und bewährten Kon-<br />

5<br />

6<br />

zepten neue und junge Zielgruppen erreichen.<br />

Internationale Festivals, Jazz-Konzerte,<br />

junge, vielversprechende Künstler<br />

und die ganz Großen der Szene vermitteln<br />

ein Gefühl dafür, was es heißt, „Musikstadt“<br />

zu sein. Auf interessierte und kritische Fragen<br />

nach der Finanzierbarkeit, dem Verhältnis<br />

zu privaten Konzertveranstaltern, aber<br />

auch nach persönlichen Einschätzungen<br />

erhielten wir von dem sympathischen<br />

Wahl-Hamburger Lieben-Seutter kompetente<br />

und offene Antworten.<br />

Im Piano-Paradies<br />

Hinter den Kulissen von „Steinway &<br />

Sons“<br />

Leidenschaft – ohne diese geht es beim Traditionsunternehmen<br />

Steinway nicht. Und<br />

so war es für den CEo Thomas Kurrer ein<br />

Leichtes, seine Zuhörerinnen die Geschichte<br />

und die Zukunft des Flügel- und Klavierherstellers<br />

näher zu bringen.<br />

Wer sich bislang noch nicht mit den weißen<br />

und schwarzen Tasten auseinander<br />

gesetzt hatte, war nach der exklusiven Führung<br />

durch die Manufaktur und dem Vortrag<br />

von Herrn Kurrer davon überzeugt:<br />

Wenn Piano/Flügel, dann nur von Stein-<br />

hamburg/<br />

schleswig-holstein<br />

Kristina<br />

tröger<br />

telefon: 0 40 / 6 03 93 87<br />

Fax: 0 40 / 6 03 90 44<br />

<strong>VdU</strong>@troeger-partner.de<br />

JUli<br />

09. Juli 2012 - 18.30 Uhr, restaurant<br />

Portonovo, traditionelles sommeressen<br />

an der alster<br />

aUgUst<br />

23. August 2012 - 19 Uhr, hotel Fairmont<br />

Vier Jahreszeiten, Filmvorführung und<br />

Vortrag anlässlich des "20 Jahre Filmfest<br />

hamburg* : „warum Filmfestivals...?“<br />

referent: leiter der Filmfestspiele albert<br />

wiederspiel<br />

sePtemBer<br />

10. September 2012 - 19 Uhr hotel<br />

Fairmont Vier Jahreszeiten; Vortrag:<br />

„aktuelles wirtschaftsthema“, referent:<br />

„Prominenter tV-moderator und tV-Journalist“<br />

oKtoBer<br />

15. Oktober 2012 - 19 Uhr, hotel<br />

Fairmont Vier Jahreszeiten thema: „mehr<br />

Frauen in Führung!-eine unumgängliche<br />

Kulturtransformation?“ referent: thomas<br />

sattelberger, Vorstand Personal der<br />

Deutschen telekom ag<br />

noVemBer<br />

12. November 2012 - 19 Uhr hotel<br />

Fairmont Vier Jahreszeiten, autorenlesung<br />

am Kamin mit Ulrich wickert<br />

DeZemBer<br />

03. Dezember 2012 - 18.30 Uhr,<br />

Jahresendveranstaltung<br />

way und seinen Tochterfirmen Boston und<br />

Essex. Mit einzigartiger Präzisionsarbeit<br />

geht Steinway & Sons in die Zukunft, und<br />

man spürt, dass jeder Mitarbeiter mit Leib<br />

und Seele sowie einem großen Maß an Ehrfurcht<br />

sein Werk leistet.<br />

Die Unternehmerin 01 i 2012 49


lanDesVerBänDe<br />

Gemeinsam stärker<br />

werden<br />

„Unternehmerischer Erfahrungsaustausch“<br />

wird etabliert<br />

Sich gegenseitig inspirieren und gemeinsam<br />

stärker werden – dies ist das Ziel des<br />

„Unternehmerischen Erfahrungsaustausches“,<br />

den der <strong>VdU</strong>-Hessen ab diesem Jahr<br />

als festen Programmpunkt auf seiner Agenda<br />

hat. „Bei unserer Befragung zu möglichen<br />

neuen Veranstaltungskonzepten<br />

wurde der Wunsch nach einem kollegialen<br />

Coaching an uns herangetragen“, so die<br />

Landesvorsitzende, Dr. Claudia Nagel.<br />

Das Prinzip: Die <strong>VdU</strong>-Mitglieder sind eingeladen,<br />

sich in einem festen Kreis von<br />

<strong>VdU</strong>-Unternehmerinnen zu speziellen unternehmerischen<br />

Herausforderungen auszutauschen<br />

und wichtige Themen zu diskutieren.<br />

Dabei kommen Mitglieder aus den<br />

unterschiedlichsten Branchen zusammen,<br />

denn „gerade die Erfahrungsberichte aus<br />

anderen Bereichen können für die eigene<br />

Branche inspirierend sein“, so Dr. Nagel.<br />

Wie können wir uns spezialisieren, um uns<br />

von der Konkurrenz abzuheben? Wie gewinnen<br />

und halten wir gute Mitarbeiter/<br />

innen? Welche familienfreundlichen Arbeitszeitmodelle<br />

sind umsetzbar? Mit welchen<br />

Produkten/Leistungen können wir<br />

unser Repertoire erweitern? Wie können<br />

wir verstärkt in der Öffentlichkeit sichtbar<br />

50 Die Unternehmerin 01 i 2012<br />

1 2 3 4<br />

werden? Diese und andere Themen werden<br />

die <strong>VdU</strong>-Mitglieder künftig beim „Unternehmerischen<br />

Erfahrungsaustausch“<br />

diskutieren.<br />

Die Landesvorsitzende, Dr. Claudia Nagel,<br />

legt besonders Wert darauf, dass die Gesprächsrunden<br />

in einem kleinen Kreis stattfinden<br />

und ausschließlich Mitglieder teilnehmen,<br />

damit auch Probleme des Unternehmensalltags<br />

thematisiert werden können:<br />

„Der geschützte Rahmen lädt zu offenheit<br />

und Ehrlichkeit ein. Durch die Dynamik<br />

einer solchen Gruppe Gleichgesinnter<br />

entstehen gute Ideen“, unterstrich<br />

Dr. Claudia Nagel die Bedeutung des „Unternehmerischen<br />

Erfahrungsaustausches“.<br />

Er trage auch dazu bei, dass sich die teilnehmenden<br />

<strong>VdU</strong>-Mitglieder weiter vernetzen.<br />

„Denn im Zeitalter von Social Networks<br />

gewinnen auch reale Netzwerke stärker an<br />

Bedeutung“, ist Vorstandsmitglied und PR-<br />

Expertin Dr. Karin Uphoff überzeugt.<br />

Sushi selbst gemacht<br />

Jahresabschlusstreffen im Kochstudio<br />

Am 14.12.2011 trafen sich die hessischen<br />

<strong>VdU</strong>–Mitglieder zu ihrer traditionellen Jahresabschlussveranstaltung.<br />

Es ist uns bereits<br />

zur lieb gewordenen Gewohnheit geworden,<br />

gemeinsam miteinander zu kochen<br />

und dabei etwas Neues auszuprobie-<br />

ren. Dieses Jahr haben wir uns in der Innenstadt<br />

von Frankfurt zum Erlernen der<br />

Herstellung von Sushi in einem schicken<br />

Küchenstudio eingefunden. In einer großen<br />

Runde haben wir unter Anleitung des<br />

(Leipziger!) Lehrmeisters und Sushi-Kochs<br />

zwei Stunden der Zubereitung gewidmet,<br />

um im Anschluss gemeinsam zu speisen.<br />

Trotz der hektischen Vorweihnachtszeit waren<br />

alle Unternehmerinnen sehr zufrieden<br />

und sind mit neuen Inspirationen nach<br />

Hause gefahren. Im Rahmen der Jahresabschlussveranstaltung<br />

wurde das langjährige<br />

Vorstandsmitglied Sigrun Horn verabschiedet.<br />

Sie widmet sich neuen beruflichen<br />

Herausforderungen und wird daher nicht<br />

mehr im Vorstand mitarbeiten – wir bedauern<br />

ihr Ausscheiden sehr und wünschen ihr<br />

bestes Gelingen für ihre Vorhaben!<br />

Zwillingstürme:<br />

schön grün!<br />

Deutsche Bank präsentierte ihr neues<br />

Nachhaltigkeits-Konzept<br />

Gemeinsam mit unserem Kooperationspartner<br />

sind wir fulminant ins neue Jahr<br />

gestartet. Die Deutsche Bank hat uns in einer<br />

aufschlussreichen Führung einen Blick<br />

hinter die Kulissen der „Greentowers“ ermöglicht.<br />

Ökologische Nachhaltigkeit, ein<br />

modernes Arbeitsumfeld und eine span-<br />

Foto: Deutsche Bank (2. v.l.)


5 6<br />

1. Petra müller-Klepper, staatsekretärin des hessischen sozialministeriums und Dr. Claudia nagel<br />

2. Blick hinter die Kulissen der „green towers“ – nachhaltigkeit und spannende architektur 3. Der<br />

<strong>VdU</strong> unter der sphäre der stärke von mario Bellini im Foyer der Deutschen Bank 4. sigrun horn,<br />

Dr. Claudia nagel, melanie Kell, Dr. Karin Uphoff (v.l.n.r.) 5. Verabschiedung des langjährigen<br />

Vorstandsmitglieds sigrun horn (rechts) 6. sushi aus eigener herstellung – das war das Ziel der<br />

Jahresabschlussveranstaltung<br />

nende Architektur sind das Ergebnis eines<br />

dreijährigen Entkernungs- und Umbauprojektes<br />

der Zwillingstürme, die uns alle überzeugt<br />

hat. 50 – 70 Prozent Energie- und<br />

Wassereinsparungen, 90 Prozent weniger<br />

Co2-Emissionen und 20 Prozent bessere<br />

Flächennutzung sind das Ergebnis. Neue<br />

Raumkonzepte und die gigantische Stahlskulptur<br />

Sphäre im Eingangsbereich geben<br />

der Bank ein völlig neues Gesicht.<br />

Auch die Sammlung zeitgenössischer<br />

Kunst aus der ganzen Welt hat uns alle<br />

sehr beeindruckt. Jedes Stockwerk ist ganz<br />

einem Künstler gewidmet. Unsere Gruppe<br />

wurde beispielsweise mit den Werken von<br />

Neo Rauch, einem deutschen Maler der<br />

Neuen Leipziger Schule, etwas vertrauter.<br />

Zum Abschluss stimmte uns ein kompetenter<br />

und interessanter Konjunkturausblick<br />

auf das neue Jahr ein.<br />

„Ja“ zur Frauenquote!<br />

Frühstück mit der Staatsekretärin für<br />

Soziales<br />

Bereits zum zweiten Mal trafen wir mit der<br />

Staatssekretärin des Hessischen Sozialministeriums<br />

zusammen. Bei einem wirtschaftspolitischen<br />

Frühstück ging es dieses<br />

Mal vor allem um die Frauenquote. Petra<br />

Müller-Klepper bekannte sich – auch gegen<br />

die Vorstellungen der hessischen Landespolitik<br />

– eindeutig zu einer Frauenquote, sodass<br />

wir hinterher unsere gemeinsame Forderung<br />

mit einer Pressemitteilung unterstreichen<br />

konnten. Petra Müller-Klepper<br />

geht davon aus, dass dieses Thema wohl<br />

doch in den Wahlkampfkanon der Bundeskanzlerin<br />

aufgenommen werden wird. Wir<br />

alle waren uns inhaltlich einig, dass nur<br />

durch die Forderung einer Quote die Bewegung<br />

und Dynamik entsteht, die den<br />

Frauen eine gleichberechtigte Teilhabe an<br />

wirtschaftlichen Machtpositionen ermöglicht.<br />

Unsere eigenen Erfahrungen lassen<br />

diese Forderung immer dringlicher erscheinen,<br />

vor allem, weil auch zunehmend wieder<br />

jüngere und gut ausgebildete Frauen<br />

den traditionellen Weg wählen. Einerseits<br />

muss es darum gehen, Rollenstereotype für<br />

beide Geschlechter zu durchbrechen und<br />

Vorstellungen von Männlichkeit und Weiblichkeit<br />

zu entwickeln, die sich nicht an beruflichen<br />

Fragestellungen festmachen. Andererseits<br />

benötigen wir die Quote, um die<br />

Schaffung der entsprechenden Rahmenbedingungen<br />

voranzutreiben. Wie sich an diesem<br />

Morgen zeigte, bewährt sich das Format<br />

der wirtschaftspolitischen Frühstücke,<br />

hessen<br />

Dr. Claudia<br />

nagel<br />

tel.: 069 - 74 22 99 10<br />

Fax.: 069 - 74 22 99 12<br />

<strong>VdU</strong>-hessen@nagel-company.com<br />

JUli<br />

12. Juli 2012 – 16:00: sommerfest im<br />

rheingau mit gästen aus wirtschaft und<br />

Politik, ort: weingut des Prinzen von<br />

hessen<br />

aUgUst<br />

16. August 2012 – 14:00: documenta-<br />

Führung mit Claudia Blume, Künstlerin,<br />

ort: Kassel<br />

sePtemBer<br />

12. September 2012 – 18:30:<br />

galerieführung bei art-Virus: wirtschaft<br />

und Kunst, ort: Frankfurt<br />

oKtoBer<br />

10. Oktober 2012 – 19:00: outsourcing<br />

des rechnungswesens: Bringen sie ihr<br />

Unternehmen sicher in die Zukunft, ort:<br />

wiesbaden<br />

31. Oktober 2012 – 19:00: m&a im<br />

mittelstand – thomas Busching, Partner<br />

bei squire, sanders & Dempsey<br />

noVemBer<br />

14. November 2012 – 19:00: Freiheit<br />

– eigentum – Verantwortung: Podiumsdiskussion,<br />

ort: hauck & aufhäuser<br />

Privatbank<br />

DeZemBer<br />

12. Dezember 2012: Jahresabschlussveranstaltung<br />

– gänseessen, ort:<br />

spielbank wiesbaden<br />

29. August, 21. November 2012<br />

– 18:30: Unternehmerischer erfahrungsaustausch<br />

weil wir so auf eine informelle Art und Weise<br />

mit der Landespolitik in Kontakt kommen<br />

und unsere Erfahrungen miteinander<br />

austauschen können.<br />

Die Unternehmerin 01 i 2012 51


lanDesVerBänDe<br />

Jahresausklang<br />

Blick zurück und nach vorn im<br />

Jagdschloss<br />

Ein ereignisreiches, wirtschaftlich turbulentes<br />

und arbeitsintensives Jahr ging mit<br />

der letzten Veranstaltung am 05.12.2011 zu<br />

Ende. Das kleine Jagdschloss in Gelbensande,<br />

unweit von Rostock, bildete einen wunderbaren<br />

Rahmen für unser Vorhaben. Frau<br />

Andrea Tammling, unsere LV-Vorsitzende,<br />

eröffnete den Abend mit einem Rückblick<br />

aufs Jahr, das geprägt war von interessanten<br />

Praxistreffs und aufschlussreichen Workshops,<br />

kulturellen Höhepunkten, aber auch<br />

Veränderungen in der Leitung unseres Landesverbandes.<br />

Der Ausblick war ebenso optimistisch<br />

wie anspruchsvoll.<br />

Unsere beiden Gastreferenten, Herr von<br />

Blomberg und Frau Krüger von der Deutschen<br />

Bank, stellten in dem Vortrag „Deutsche<br />

Bank – Erfolgreiche Führung im Spannungsfeld<br />

von Aktionären, Kunden und<br />

Mitarbeitern“ das Thema „Mitarbeiterführung“<br />

in den Mittelpunkt.<br />

Führung & Verantwortung<br />

im Konflikt<br />

Wie Mediation im Unternehmen wirkt<br />

Mediation war bereits im vergangenen Jahr<br />

ein Thema, das bei den Unternehmerinnen<br />

52 Die Unternehmerin 01 i 2012<br />

großes Interesse weckte. Daran sollte angeknüpft<br />

werden. Teil 2 der Veranstaltungsreihe<br />

„Mediation“ stand am 06.02.2012 unter<br />

dem Thema: „Führung &Verantwortung im<br />

Konflikt.“ Die Rechtsanwältinnen Frau Dr.<br />

Perker und Frau Ley-Möller brachten uns<br />

die Schwerpunkte des „systemischen Denkens“<br />

näher. Es gab einen regen Gedankenaustausch<br />

und jede Anwesende fand problemlos<br />

Beispiele für die Sinnfälligkeit der<br />

Systemgesetze, die bewusst oder auch unbewusst<br />

das Miteinander im Betrieb oder<br />

auch im privaten Leben beeinflussen.<br />

„Das Leben ist schön“<br />

Am 09.Januar 2012 trafen sich die<br />

Unternehmerinnen zu Ihrem ersten<br />

Praxistreff 2012 in der Beautyfarm in<br />

Rostock<br />

Inhaberin Irmtraud oswald berichtete beeindruckend<br />

von ihrem hindernisreichen<br />

Weg bis zur Verwirklichung ihres Traumes<br />

von einem eigenen Kosmetikstudio.<br />

Sie und ihre drei Mitarbeiterinnen haben es<br />

sich zur Aufgabe gemacht, ihre Kunden von<br />

Kopf bis Fuß zu verwöhnen, ihnen Ausgeglichenheit<br />

und Entspannung zu vermitteln.<br />

Besonders beeindruckt hat die Ganzkörper-Aquamassage,<br />

die sogar angezogen<br />

funktioniert. Wir durften das automatische<br />

Massagesystem, das mit Wasserdruck ar-<br />

mecklenburg-<br />

Vorpommern<br />

andrea<br />

tammling<br />

1 2 3<br />

tel.: 0381/6 30 21 77<br />

Fax: 0381/6 30 21 79<br />

andrea.tammling@dienstleistung-rostock.de<br />

1. irmgard oswald (vorn), inhaberin der Beautyfarm, mit zwei ihrer mitarbeiterinnen. 2. rechtsanwältin<br />

Dr. Perker beim Vortrag über „systemisches Denken“ 3. rechtsanwältin Frau ley-müller im<br />

gespräch mit <strong>VdU</strong>-mitglied annette riedel JUli<br />

02. Juli 2012 – 18:00: Vortragsveranstal-<br />

tung: „Der einfluss der medien auf<br />

unsere gesellschaft“, ort: grand hotel<br />

heiligendamm<br />

sePtemBer<br />

03. September 2012 – 19:00:<br />

interessentinnen-Cocktail, ort: rostock<br />

beitet, hautnah erleben. Eine wunderbare<br />

Möglichkeit zum Relaxen!<br />

Personalmanagement<br />

Wie man erfolgreich Fach- und<br />

Führungskräfte gewinnt berichtete am<br />

12. März 2012 Anja Ozik-Scharf vom<br />

Institut für angewandtes Management<br />

Unternehmer und Unternehmerinnen machen<br />

Erfahrungen im Personalmanagement<br />

meist erst in der Praxis, gelehrt wird dieses<br />

Thema selten. Hier sollte das Seminar<br />

„Neue Strategien und Kompetenzen der<br />

Personal- und Unternehmensentwicklung<br />

als Erfolgsfaktoren von heute und morgen“<br />

Klarheit schaffen. Frau Anja ozik-Scharf betonte,<br />

dass diese Kompetenzen gerade in<br />

Zeiten des demografischen Wandels zentral<br />

seien. So lernten die Teilnehmerinnen Strategien<br />

und Werkzeuge zur Bindung und<br />

Rekrutierung von Fach- und Führungskräften<br />

kennen. Abgerundet wurde die Schulung<br />

durch eine praktische übung.


1. Petra rangen, <strong>VdU</strong>-hannover (mitte), mit den moderatoren von „leineherz 106einhalb“<br />

2. ingrid Kruse-lippert, leiterin der <strong>VdU</strong>-gruppe „steuern“, Cora hermenau, staatssekretärin<br />

Finanzministerium niedersachsen (v.l.n.r.) 3. almuth von Below-neufeldt, FDP und heidemarie<br />

mundlos (CDU) (v.l.n.r.)<br />

Impulse fürs<br />

Steuerrecht<br />

<strong>VdU</strong>-Arbeitskreis engagiert sich beim<br />

„Runden Tisch“ im Finanzministerium<br />

Seit einiger Zeit nehmen Vertreterinnen<br />

des <strong>VdU</strong>-Landesverbandes am „Runden<br />

Tisch für Steuerpolitik“ im Niedersächsischen<br />

Finanzministerium teil. Der letzte<br />

Termin fand am 26.04.2011 statt. Häufige<br />

änderungen der Steuergesetze haben<br />

dazu geführt, dass die Gesetze immer<br />

komplizierter und praxisferner werden.<br />

Ziel ist es, durch Gespräche mit Vertretern<br />

von Verbänden, Unternehmen und der<br />

Wissenschaft in Niedersachsen neue<br />

Ideen aufzuzeigen und bestehende Regelungen<br />

zu überprüfen. Der Runde Tisch<br />

soll die Erwartungen und Vorschläge der<br />

niedersächsischen Arbeitnehmer und Unternehmer<br />

durch innovative Impulse in<br />

die Gesetzgebungsverfahren einbringen.<br />

Im Rahmen einer informellen Diskussionsrunde<br />

mit hochrangigen Vertretern<br />

von Verbänden, Unternehmen und der<br />

Wissenschaft werden beim „Runden Tisch<br />

für Steuerpolitik“ steuerpolitische Themen<br />

gründlich aufbereitet, Handlungspositionen<br />

dargestellt sowie politische Gestaltungsspielräume<br />

und Eckdaten formu-<br />

1<br />

liert. Dies alles erfolgt unter Berücksichtigung<br />

der niedersächsischen Sicht zu den<br />

bereits auf Bundesebene in Diskussion<br />

befindlichen Steuerrechtsänderungsentwürfen.<br />

Dabei wird auch über Praxistauglichkeit<br />

von zurückliegenden Gesetzesumsetzungen<br />

diskutiert. Drei Punkte konnten<br />

wir aus unserem Arbeitskreis in den<br />

„Runden Tisch für Steuerpolitik“ einbringen:<br />

Die Frage nach der unterschiedlichen<br />

steuerlichen Behandlung von Guthabenund<br />

Nachzahlungszinsen, ob die Abschreibung<br />

von Geschäfts- oder Firmenwerten<br />

nach den steuerlichen Vorschriften<br />

heute noch realitätsgerecht ist und ob die<br />

sogenannte Thesaurierungsbesteuerung<br />

mit ihren komplizierten Regelungen nicht<br />

womöglich überflüssig sein könnte.<br />

Wir begrüßen es, uns konstruktiv einbringen<br />

zu können und hoffen, dass sich noch<br />

mehr <strong>VdU</strong>-Damen beim Arbeitskreis<br />

Steuern engagieren möchten. Bei Interesse<br />

wenden Sie sich bitte an die Leiterin<br />

des Arbeitskreises, Ingrid Kruse-Lippert,<br />

per Mail unter kruse-lippert@kruse-lippert.de<br />

oder telefonisch 0511-284620.<br />

<strong>VdU</strong> „live on air“<br />

Zwei Radiosendungen wurden mit<br />

Verbands-Themen gefüllt<br />

niedersachsen<br />

tanja Kühne<br />

2<br />

tel.: 0511/1 21 87 14<br />

Fax: 0511/1 21 87 99<br />

t.kuehne@riegel-design.de<br />

3<br />

JUli-noVemBer<br />

11. Juli, 8. August, 12. September, 10.<br />

Oktober, 14. November 2012, je 12:30<br />

- 14:00: Business lunch hannover, ort:<br />

restaurant steuerndieb<br />

25. Juli, 29. August, 31. Oktober 2012<br />

– 19:00: Business-abend Braunschweig<br />

28. November 2012: Unternehmerinnen<br />

netzwerken: traditionelles entenessen<br />

In gleich zwei regionalen Radiosendungen<br />

waren in diesem Frühjahr <strong>VdU</strong>-Themen<br />

zu hören: Am Weltfrauentag begleitete<br />

Angela Kühne, Regionalleiterin Braunschweig-Wolfsburg,<br />

die Landtagsabgeordneten<br />

Heidemarie Mundlos (CDU)<br />

und Almuth von Below-Neufeldt (FDP)<br />

auf Unternehmensbesichtigungen in der<br />

Region Braunschweig. Besucht wurden<br />

Unternehmerinnen, die erfolgreich Unternehmen<br />

in der IT-, Schmuck- und Möbelbranche<br />

übernommen oder aufgebaut<br />

haben. Anschließend konnten die gesammelten<br />

Erfahrungen im regionalen<br />

Radiosender Radio „okerwelle“ live diskutiert<br />

werden.<br />

Petra Rangen, Regionalleiterin Region<br />

Hannover, war Ende April bei dem regionalen<br />

Sender „LeineHerz 106einhalb“ zu<br />

Gast und stellte den <strong>VdU</strong> mit seinen Zielen<br />

und Aktivitäten vor.<br />

Die Unternehmerin 01 i 2012 53


lanDesVerBänDe<br />

1 2<br />

1. lV-Vorstand beim neujahrsempfang: maren Jackwerth, Christa reinartz, Dr. Barbara Deilmann,<br />

helga Krumbeck, martina teichelmann, martina Bruns, roswitha husfeldt, gudula Polei (v.l.n.r.)<br />

2. lV-Vorsitzende martina teichelmann (rechts) ehrt Frau ingeborg Kröner für ihre 35-jährige<br />

mitgliedschaft 3. markus eisenbeis spricht vor den lV-Damen im Kunstauktionshaus „Van ham“<br />

Lust auf Auktion<br />

„VAN HAM“ in Köln lud LV-Damen zur<br />

Besichtigung ein. 1959 gründete unser<br />

Mitglied Carola Eisenbeis in Köln das<br />

Kunstauktionshaus<br />

„VAN HAM“, das heute zu den führenden<br />

in Deutschland gehört. Am 14.11.2011<br />

waren die Damen des LV Rheinland dort<br />

zu Gast. Markus Eisenbeis, der Sohn der<br />

Gründerin, leitet das Auktionshaus inzwischen<br />

seit vielen Jahren und verstand es,<br />

uns inmitten der unglaublichen Vielzahl<br />

an Kunstobjekten – Gemälde, Möbel,<br />

Schmuck, Teppiche – die unvergleichliche<br />

Atmosphäre einer Kunstauktion zu vermitteln.<br />

Sein Vortrag machte Lust, einmal<br />

daran teilzunehmen!<br />

Ehre und Spende<br />

Ingeborg Kröner 35 Jahre im<br />

<strong>VdU</strong>/1.000 Euro für Kinderhospiz<br />

Auf der Jahresabschluss-Veranstaltung des<br />

Landesverbandes Rheinland am 14.12.<br />

2011 im Hyatt in Düsseldorf ehrten wir<br />

Frau Ingeborg Kröner für ihre 35-jährige<br />

Mitgliedschaft (siehe Foto). Außerdem hatten<br />

wir Astrid Elbers, die Gattin des Düsseldorfer<br />

oberbürgermeisters, zu Gast. Sie ist<br />

Schirmherrin des Kinderhospizes Regenbogenland<br />

und informierte über die so not-<br />

54 Die Unternehmerin 01 i 2012<br />

3<br />

wendige Arbeit in diesem Bereich. Die<br />

spontane Sammlung ergab eine Spende<br />

von 1.000 €, die Frau Elbers sogleich übergeben<br />

wurde.<br />

Mit vereinten Kräften<br />

Neujahrsempfang erstmals mit<br />

„Externen“<br />

„Gemeinsam sind wir stärker“ – so lautet<br />

das neue Motto des LV Rheinland. Einen<br />

ersten Schritt in diese Richtung stellte unser<br />

Neujahrsempfang dar: Am 26.01.2012<br />

hatten wir mit fast 60 Damen ein volles<br />

Haus bei unserer Vorstandskollegin Frau<br />

Dr. Deilmann von Baker & McKenzie. Getreu<br />

dem genannten Motto waren neben<br />

unseren Mitgliedern und Interessentinnen<br />

auch Vertreterinnen anderer Netzwerke eingeladen.<br />

Denn wir haben uns u. a. zum Ziel<br />

gesetzt, unseren Bekanntheitsgrad in der<br />

Region zu erhöhen und Kräfte zu bündeln.<br />

Die anderen Netzwerke stellten sich und<br />

ihre Schwerpunkte vor. Viele Schnittmengen<br />

zeichneten sich bei den Themen „Frauen in<br />

Führungspositionen oder Aufsichtsratsposten“<br />

ab. Einige haben auch einen Fokus auf<br />

das Mentoring gelegt. Vielfach dienen die<br />

anderen Frauen-Netzwerke aber auch der<br />

Auftragsgewinnung. Bislang hat dieser Aspekt<br />

beim <strong>VdU</strong> eine eher untergeordnete<br />

rheinland<br />

martina<br />

teichelmann<br />

tel.: 0221 – 82 82 47 37<br />

Fax: 0221 – 82 82 46 12<br />

<strong>VdU</strong>@agentur-teichelmann.de<br />

aUgUst<br />

28. August, 13. November 2012<br />

- 19:00: wirtschaftstreff Krefeld:<br />

Facebook - Fluch oder segen? ort:<br />

mercure hotel Krefeld<br />

sePtemBer<br />

11. September 2012 - 19:00: wirtschaftstreff<br />

Düsseldorf: „gesundheitsorientierte<br />

Unternehmensführung“, ort:<br />

Düsseldorf, Kanzlei Baker & mcKenzie<br />

oKtoBer<br />

09. Oktober 2012 - 19:00: wirtschaftstreff<br />

Köln, ort: rotonda-Business-Club<br />

Bedeutung. Ist dies noch zeitgemäß? Der<br />

<strong>VdU</strong> wurde ins Leben gerufen, um Frauen,<br />

deren Männer im Krieg fielen, und die dann<br />

plötzlich die Firmenleitung übernehmen<br />

mussten, den Austausch mit anderen Unternehmerinnen<br />

zu ermöglichen. In Zeiten<br />

aber, in denen sich immer mehr Dienstleisterinnen<br />

im <strong>VdU</strong> engagieren, ist deren Interesse<br />

zu Recht auch die Auftragsgewinnung.<br />

Natürlich sollten die Interessentinnen nicht<br />

ihren Werbeflyer in die Runde werfen und<br />

sich danach verabschieden. Es bleibt die<br />

Frage, wie der <strong>VdU</strong> dieses in Zukunft handhaben<br />

möchte. Daran misst sich auch der<br />

Mehrwert für neue Mitglieder. Die Veranstaltung<br />

war ein voller Erfolg; viele wünschten<br />

sich eine Liste der Netzwerke, die auf<br />

der Veranstaltung vertreten waren. Der<br />

<strong>VdU</strong> Rheinland will die Öffnung für andere<br />

Netzwerke beibehalten. maren Jackwerth


1. <strong>VdU</strong>-Damen zu gast in der niessing schmuckmanufaktur 2. Christina Fiege (rechts) dankt<br />

andrea Donat für ihren anregenden Beitrag. 3. spannende einblicke im Dortmunder Zoo<br />

EU Binnenmarkt<br />

Wunsch nach mehr Austausch<br />

Zu unserem Kamingespräch unter dem<br />

Thema „Europäischer Binnenmarkt – Jobmotor<br />

für Deutschland“ konnten wir Ingrid<br />

Fischbach, CDU, als Diskussionspartnerin<br />

begrüßen. Des Weiteren stand uns Elisabeth<br />

Bauer, Leiterin des Bildungswerks der<br />

Konrad Adenauer Stiftung e. V. aus Dortmund,<br />

als Mitorganisatorin und Gesprächspartnerin<br />

zu Verfügung. Anhand<br />

eindrucksvoller Fakten und Zahlen schilderte<br />

Ingrid Fischbach die Bedeutung des<br />

Europäischen Binnenmarktes für die deutsche<br />

Wirtschaft. Die 25 Teilnehmerinnen<br />

waren sich darüber einig, dass ein regelmäßiger<br />

Austausch zwischen Politik und Wirtschaft<br />

unbedingt erfolgen und intensiviert<br />

werden soll, um ein besseres gegenseitiges<br />

Verständnis zu fördern.<br />

Darwin trifft Wirtschaft<br />

Spannende Einblicke ins Evolutionsmanagement<br />

Der Dortmunder Zoo bot am 18.01.2012<br />

die passende Kulisse für unsere Jahresauftaktveranstaltung,<br />

um die Einstimmung<br />

zum Themenfeld des Evolutionsmanagements<br />

zu geben. Der Rundgang unter der<br />

Leitung des Zoodirektors, Dr. Frank Brandstädter,<br />

führte zu den nachtaktiven Tieren<br />

1<br />

und zu Walter, einem sehr verschmusten<br />

Nashorn, das die Streicheleinheiten der 25<br />

Teilnehmerinnen sichtlich genoss.<br />

Im Regenwaldhaus gab Herr Frederik<br />

Fleischmann (EVoCo GmbH) aus Berlin<br />

eine launige und interaktive Einführung mit<br />

dem Thema „Darwin trifft Wirtschaft!“ Das<br />

Themenfeld Bionik ist jedem bekannt.<br />

Dass es ein ebensolches Forschungsfeld für<br />

den Bereich des Managements von Unternehmen<br />

gibt, sollten wir an diesem Abend<br />

erfahren. Die fünf Milliarden Jahre alten<br />

Erfolgsrezepte der Natur liegen auf der<br />

Hand: Neben dem schwarmintelligenten<br />

Netzwerken und dem Teamwork eröffnete<br />

uns Herr Fleischmann Einblicke in die Arbeit<br />

und das Denken von Ökosystemen.<br />

Brillante Präsentation<br />

Besuch einer Schmuckmanufaktur<br />

Am 22.03.2012 hatten wir die für die Öffentlichkeit<br />

ganz seltene Gelegenheit, einen<br />

Blick hinter die Kulissen der Schmuckmanufaktur<br />

Niessing in Vreden zu werfen. Unter<br />

fachkundiger Begleitung aus dem Hause<br />

Niessing und durch Christa Robers, Inhaberin<br />

von Juwelier Robers in Vreden, lernten<br />

14 Unternehmerinnen des Landesverbandes<br />

die Besonderheiten der Schmuckherstellung<br />

in Handarbeit kennen. Unter<br />

anderem konnten wir miterleben, wie ein<br />

ruhrgebiet<br />

alexandra<br />

hans<br />

2<br />

tel.: 0234/81 05 05 20<br />

Fax: 0234/9 37 17 99<br />

<strong>VdU</strong>@wohnen.com<br />

3<br />

JUli<br />

11. Juli 2012 - 18:00: „nachfolge in<br />

Familienunternehmen (KmU)“<br />

Vortrag mit Fallbeispielen zur Bewertung<br />

eines Unternehmens, sowie steuerlichen<br />

und rechtlichen aspekten, referent: Prof.<br />

Dr. Bernd wassermann, ort: essen<br />

25. Juli, 10. Oktober 2012 - 19:00:mittwochstreff<br />

gemeinsam mit PeteK, ort:<br />

Bochum, gesellschaft harmonie<br />

sePtemBer<br />

05. September 2012 - 19:00: Vortrag:<br />

lebensläufe – Unternehmerinnen<br />

erzählen, ort: Bochum, gesellschaft<br />

harmonie<br />

Brillant in den legendären Niessing-Spannring®<br />

gespannt wurde. Wir begegneten bei<br />

Niessing außergewöhnlich motivierten Mitarbeitern<br />

und Mitarbeiterinnen, die den<br />

Geist der Manufaktur formen und prägen.<br />

Fluch oder Segen?<br />

Über Vor- und Nachteile von Medienberichterstattung<br />

diskutierte der Landesverband<br />

am 25.04.2012 lebhaft in der<br />

Gesellschaft Harmonie<br />

Zu Gast war Andrea Donat, Chefredakteurin<br />

des Senders Radio Bochum (98,5), um<br />

zu diesem Thema Rede und Antwort zu<br />

stehen. Der Schwerpunkt lag dabei auf den<br />

Auswirkungen der (Medien-)Berichterstattung<br />

auf den Wirtschaftsstandort Ruhrgebiet<br />

und die einzelnen Städte der Region.<br />

Das Thema bot reichlich Identifikationsflächen<br />

für uns Unternehmerinnen.<br />

Die Unternehmerin 01 i 2012 55


lanDesVerBänDe<br />

1. „Umwelteinflüsse, naturereignisse und schäden an gebäuden - wie verhalte ich mich im schadensfall“<br />

war das thema des Vortrags. 2. antony hermus singt mit den Unternehmerinnen bei der<br />

auftaktveranstaltung. „Vom solo zur sinfonie, vom einzelkämpfer zur Führungskraft“ war das<br />

motto dieser praktischen übung<br />

„Sexy & ausgeschlafen“<br />

Alte Werte und neue Projekte: Unternehmerinnen<br />

setzen Zeichen für 2012<br />

Zu unserer Auftaktveranstaltung am 31.<br />

01.2012 in Dessau-Roßlau hatten wir erstmals<br />

auch Vertreter anderer Wirtschaftsverbände<br />

eingeladen. Als Ehrengast bereicherte<br />

Wirtschaftsministerin Prof. Dr. Birgitta<br />

Wolff unsere Veranstaltung unter dem Motto:<br />

„Gemeinsam für die Zukunft - Unternehmerinnen<br />

in Sachsen-Anhalt“. Begrüßen<br />

durften wir ebenso Dr. Gabriela Berndt<br />

für den <strong>VdU</strong>-Bundesvorstand sowie <strong>VdU</strong>-<br />

Geschäftsführerin Carlotta Köster-Brons.<br />

Es gibt viele brisante Themen aus der Finanz-<br />

und Wirtschaftswelt, die uns als<br />

Frauen besonders am Herzen liegen. Hier<br />

möchten wir 2012 ein Zeichen setzen. Es<br />

war uns daher wichtig, in dieser Auftaktveranstaltung<br />

auf Werte und Traditionen zu<br />

verweisen, die heute allzu oft in den Hintergrund<br />

geraten, aber wichtige Grundsteine<br />

des Unternehmertums sind. Stellvertretend<br />

für die Frauen, die den <strong>VdU</strong> als Frauenwirtschaftsverband<br />

ausmachen, stellten vier<br />

ganz unterschiedliche Frauen ihre Unternehmen<br />

vor: Regina Gröger, Geschäftsführerin<br />

des Getränkefachgroßhandels SAGA<br />

GmbH, Sabine Pröschel (LV Thüringen)<br />

bietet mit ihrer Firma E.L.T. The English<br />

56 Die Unternehmerin 01 i 2012<br />

1 2<br />

Language Trainers GmbH anderen Firmen<br />

Mitarbeiterschulungen an. Alexandra Krotki<br />

präsentierte mit Hilfe der beiden Puppen<br />

„Hopsi“ und „Klopsi“ eindrucksvoll die Philosophie<br />

ihrer Firma „ALExMENü“, in der<br />

sie gesunde Ernährung aus der Großküche<br />

herstellt. Elke Simon-Kuch, Geschäftsführerin<br />

der Simon Werbung GmbH, steht für<br />

unseren neu erschaffenen Sachsen-Anhalt-<br />

Slogan: Wir sind nicht mehr nur das „Land<br />

der Frühaufsteher“, sondern längst „sexy<br />

und ausgeschlafen“. Zum wichtigen Thema<br />

„Fachkräftemangel“ stellte Frau Elke Simon-<br />

Kuch ein Projekt vor, dessen Schirmherrin<br />

Wirtschaftsministerin Wolff ist: Lehrer sollen<br />

Praktika in Firmen absolvieren, um so<br />

praktische Erfahrungen zu sammeln und an<br />

angehende Azubis weiter zu vermitteln. Es<br />

war eine gelungene Veranstaltung, und unsere<br />

Wirtschaftsministerin hat uns weitere<br />

Unterstützung zugesagt.<br />

Hoffnung auf<br />

Gesetzesänderung<br />

LV nutzt Mitsprache bei neuer Vergabeverordnung<br />

Sachsen-Anhalt soll ein neues Vergabegesetz<br />

bekommen. Dazu wurden uns als<br />

<strong>VdU</strong>-Landesverband die Entwürfe von den<br />

sachsen/<br />

sachsen-anhalt<br />

Bettina<br />

Kretschmer<br />

tel: 034956/2 31 25<br />

Fax: 034956/2 31 27<br />

info@contall.de<br />

JUli<br />

31. Juli 2012 sommerfest mit gästen<br />

aus Politik und wirtschaft<br />

aUgUst<br />

08. August, 10. Oktober 2012 - 12:00:<br />

Business lunch, ort: Dessau-roßlau,<br />

Brauhaus<br />

28. August 2012 (Uhrzeit folgt):<br />

wirtschaftsstandort niederlande:<br />

Kontakte zu Unternehmerinnen, die auch<br />

in Deutschland aktiv sind<br />

verschiedenen Parteien zur Diskussion vorab<br />

zur Verfügung gestellt. Die Entwürfe beinhalten<br />

viel Zündstoff. Wir haben mit den<br />

Juristen in unserem Landesverband, Kerstin<br />

Krümmling und Regina Schüttauf, versucht,<br />

sachlich die Umsetzung zu erörtern.<br />

Dies gelang allerdings nur teilweise. So<br />

haben wir den Entschluss gefasst, nicht nur<br />

eine schriftliche Stellungnahme einzureichen,<br />

sondern als Landesverbandsvorsitzende<br />

habe ich selbst an der Anhörung im<br />

Landtag teilgenommen und unseren Standpunkt<br />

persönlich vorgetragen. Nun sind<br />

die politischen Vertreter gefragt! Es ist wichtig,<br />

über den Verband die Möglichkeit des<br />

Mitspracherechtes zu nutzen. An Ausschreibungen<br />

beteiligen sich heute schon nicht<br />

mehr alle unsere Mitglieder. Die Formalien<br />

sind umständlich, der Aufwand sehr hoch<br />

und das Ergebnis meist unbefriedigend.<br />

Also sind wir voller Hoffnung auf das<br />

„neue“ Gesetz.


1. <strong>VdU</strong>-mitglieder erlebten eine sehr interessante Führung durch die Fernsehstudios und den<br />

radiosender „mDr 1 radio thüringen“ 2. Papier, soweit das auge reicht: Führung im Druckhaus<br />

der Zeitungsgruppe thüringen 3. Zu gast bei der inDoorBaU röhricht gmbh in arnstadt<br />

Produktion hautnah<br />

Wie Geschäfte zum Einkaufserlebnis<br />

werden – ein Besuch bei INDOORBAU<br />

Röhricht in Arnstadt<br />

Zwischen Plattenzuschnitt, CNC-Fräsmaschine<br />

und Lackiererei konnte man in dem<br />

vor über 60 Jahren gegründeten Familienunternehmen<br />

beobachten, wie die Möbel<br />

produziert werden. <strong>VdU</strong>-Mitglied Silke<br />

Röhricht, Geschäftsführerin und Mitinhaberin<br />

des Ladenbauunternehmens, berichtete,<br />

dass ganz renommierte Filialketten wie<br />

die Swatch Group oder die Bäckereiketten<br />

frischBack Arnstadt und Stadtbäckerei Jena<br />

regelmäßig ihre Möbel bei INDooRBAU<br />

produzieren und bundesweit montieren lassen.<br />

Stolz ist man auf die hoch motivierten<br />

Fachkräfte, den modernen Maschinenpark,<br />

die innovativen Produktionsmethoden und<br />

auf die langjährigen Stammkunden.<br />

Wie eine moderne<br />

Tageszeitung entsteht<br />

Eine Führung durch die Druckerei der<br />

Zeitungsgruppe Thüringen<br />

Der 21.02.2012 war für viele Mitglieder<br />

und Interessenten des Landesverbandes<br />

Thüringen ein schon lang fest eingeplanter<br />

Termin. Birte Kalmring (<strong>VdU</strong>-Mitglied, be-<br />

1 2 3<br />

katel Erfurt) hatte eine Führung im Druckhaus<br />

der Zeitungsgruppe Thüringen organisiert<br />

– ein sehr interessanter Einblick<br />

hinter die Kulissen der Zeitungsproduktion.<br />

Gedruckt werden hier die Thüringer<br />

Tageszeitungen sowie Anzeigenblätter.<br />

Die Druckerei verfügt über eine sogenannte<br />

digitale Druckvorstufe, die allen Ansprüchen<br />

der modernen Druckwelt gerecht<br />

wird. Fünf Maschinen drucken in nahezu<br />

unbegrenzter Flexibilität und Farbigkeit.<br />

Die Versandabteilung rundet das Komplettangebot<br />

der Druckerei ab.<br />

Cocktail oder<br />

Aromamassage?<br />

Ein Nachmittag in der Komfortwohnanlage<br />

von Familie Köber<br />

Die Vorstellungen, wie man im Alter leben<br />

möchte, sind unterschiedlich – die ängste<br />

vorm Alleinsein oder Verzicht sind jedoch<br />

fast immer die gleichen. Um eine andere<br />

Art des Wohnens und Genießens im Alter<br />

ging es am Mittwoch, dem 21.03.2012, in<br />

Bürgel bei „Köber - Die Komfortwohnanlage<br />

für Senioren“. Der Nachmittag bei<br />

den Familienunternehmerinnen und <strong>VdU</strong>-<br />

Mitgliedern Marion und Henrike Köber<br />

unter dem Motto „Wohnen und Wohn-<br />

thüringen<br />

Dr. nadin<br />

staupendahl<br />

tel.: 0361 / 78 92 98 65<br />

Fax: 0361 / 78 92 98 66<br />

email: n.staupendahl@rechtec.de<br />

JUli<br />

18. Juli 2012 - 16:00: sommerfest mit<br />

gästen aus Politik und wirtschaft<br />

ort: weingut Pawis, nähe Freyburg/Unstrut<br />

aUgUst<br />

29. August 2012 - 8.30: Unternehmerinnenfrühstück<br />

im hotel radisson blue;<br />

referentin: abgeordnete des Bundestages<br />

antje tillmann, CDU zum thema: griechenland<br />

und die eurokrise<br />

sePtemBer<br />

19. September 2012 - 16:00: Betriebsbesichtigung:<br />

modeunternehmen, mit aktueller<br />

Businessmode, ort: weimar oder erfurt<br />

formen im Alter“ stieß auf reges Interesse.<br />

Marion Köber berichtete über ihre persönliche<br />

und berufliche Entwicklung – von<br />

der Gründung ihrer mobilen Krankenpflege,<br />

einer der ersten im Jahr 1994, über die<br />

überlegungen und den Bau der Komfortwohnanlage<br />

bis hin zum Einstieg von<br />

Tochter Henrike ins Unternehmen im Juli<br />

2008. Beide sprachen auch darüber, wie<br />

sie sich die Gestaltung der Unternehmensnachfolge<br />

vorstellen. Im Anschluss präsentierte<br />

Henrike Köber verschiedene<br />

Wohnformen in Deutschland. Bei der anschließenden<br />

Führung durchs Unternehmen<br />

erlebten die <strong>VdU</strong>-Mitglieder, was die<br />

Köbers von anderen Angeboten unterscheidet:<br />

Genuss, Wellness und Wohnkomfort<br />

stehen im Vordergrund.<br />

Die Unternehmerin 01 i 2012 57


lanDesVerBänDe<br />

58 Die Unternehmerin 01 i 2012<br />

1 2<br />

1. neujahrsempfang: gudrun grohmann (links) und regionalleiterin renate hansmann (rechts)<br />

überreichen intendant Dr. ralf waldschmidt einen spendenscheck für das theaterprojekt. 2.<br />

Bankhaus lampe: Dr. angelika Dammann, <strong>VdU</strong>-landesverbandsvorsitzende gudrun grohmann<br />

und Bankdirektor willi ernst im gespräch. (v.l.n.r.)<br />

Spielerischer Start<br />

Neujahrsveranstaltung im Stadttheater<br />

Osnabrück<br />

In ungewöhnlichem Ambiente fand der<br />

diesjährige Jahresauftakt des <strong>VdU</strong>-Landesverbands<br />

Westfalen am 14.01.2012 statt:<br />

Treffpunkt war das Stadttheater osnabrück.<br />

Hier wurde der Ausblick auf 2012<br />

mit einem ganz besonderen Kunstgenuss<br />

verknüpft. Exklusiv für den <strong>VdU</strong> hatte der<br />

neue Intendant Dr. Ralf Waldschmidt ein<br />

hochklassiges und buntes Programm aus<br />

den Sparten Musiktheater und Schauspiel<br />

zusammengestellt. Hintergrund war die<br />

Spende in Höhe von mehr als 3.800 Euro,<br />

die Landesverbandsvorsitzende Gudrun<br />

Grohmann und Dr. Renate Hansmann<br />

dem Förderverein Junges Theater überreichen<br />

konnten. Die Teilnehmerinnen des<br />

Jahresauftaktes hatten bereits im Vorfeld<br />

gespendet. In ihrer Ansprache erläuterte<br />

Gudrun Grohmann dieses ungewöhnliche<br />

Vorgehen, schon mit der Einladung einen<br />

Spendenaufruf zu formulieren. Der Vorstand<br />

des Landesverbands sei fest davon<br />

überzeugt gewesen, dass der Brückenschlag<br />

zwischen dem Theaterprojekt oSKAR und<br />

den Unternehmerinnen gelingen würde.<br />

Ziel des ausschließlich von Bürgern finan-<br />

zierten Theaterprojektes ist es, junge Menschen<br />

für das Theater zu begeistern. Theater<br />

sei ja ein „ort, der zum Nachdenken anregt,<br />

die Auseinandersetzung mit wichtigen Themen<br />

aus Politik und Gesellschaft fördert<br />

und uns zu kritischen und individuell denkenden<br />

Menschen macht“, sagte Grohmann.<br />

Sie hob hervor, dass in der heutigen<br />

Zeit die Wertevermittlung immer wichtiger<br />

und komplexer werde. Wenn Theater dies<br />

leiste, so liege die Schnittstelle zum <strong>VdU</strong> auf<br />

der Hand, so die Unternehmerin. Denn der<br />

Verband setzt sich seit Jahren intensiv für<br />

die Belange junger Menschen ein und sucht<br />

den Dialog mit den nachfolgenden Generationen.<br />

Der anschließende Neujahrsempfang bot<br />

Gelegenheit, die weiteren Themen des Landesverbands<br />

für das Jahr 2012 zu erörtern.<br />

„Vielfalt fördert Ideen“<br />

Dr. Angelika Dammann zu Gast - Plädoyer<br />

für mehr „Diversity“<br />

Mehr Vielfalt in deutschen Unternehmen<br />

proklamierte am 02.02.2012 Dr. Angelika<br />

Dammann bei ihrem Vortrag im Bankhaus<br />

Lampe in Bielefeld. Der <strong>VdU</strong>-Landesverband<br />

Westfalen hatte zum Damenabend<br />

unter dem Thema „Die Bedeutung von Viel-<br />

westfalen<br />

gudrun<br />

grohmann<br />

tel. 05732 10 92 38 | 05732 10 92 35<br />

Fax 05732 10 92 838<br />

ggrohmann@grohmannbs.de<br />

JUli<br />

13. Juli 2012, sommerfest mit gästen<br />

aus Politik und wirtschaft, schloss<br />

gesmold, ort: gesmold<br />

sePtemBer<br />

19. September 2012, „warum sind alle<br />

Peter macher?“ referent: Joachim<br />

schaffer-suchomel, ort: Bielefeld<br />

oKtoBer<br />

11. Oktober 2012, Betriebsbesichtigung<br />

Fa. Coppenrath & wiese, ort: osnabrück<br />

falt für die Zukunftssicherung des Wirtschaftsstandortes<br />

Deutschland“ geladen.<br />

Die frühere Personalchefin des Softwarekonzerns<br />

SAP und „Managerin des Jahres<br />

2011“, Dr. Angelika Dammann, sprach vor<br />

etwa 70 Unternehmerinnen und Frauen in<br />

Führungspositionen über die Bedeutung<br />

von Vielfalt in der deutschen Wirtschaft.<br />

Die heute als Managercoach tätige Unternehmerin<br />

sagte: „Insbesondere die weltweit<br />

tätigen deutschen Unternehmen müssen<br />

sich als globale Spieler sehen.“ Sie ist<br />

sich sicher: „Mehr Vielfalt fördert Ideen,<br />

diese schaffen Innovationen und sichern<br />

damit den wirtschaftlichen Erfolg“. Diversity<br />

in Unternehmen, das bedeutet natürlich<br />

nicht nur mehr Frauen, sondern auch mehr<br />

ausländische Führungskräfte und auch das<br />

Einbeziehen älterer Mitarbeiter. So war<br />

man sich an diesem Abend einig, dass ein<br />

Umdenken stattfinden müsse.


1<br />

2<br />

1.<strong>VdU</strong>-Präsidentin stephanie Bschorr zu gast im lV-württemberg: margit-therese huber,<br />

stephanie Bschorr, gabriele heise (v.l.n.r.) 2. wirtschaftstreff mit Vollblutunternehmer andreas lapp<br />

Ein ehrbarer Kaufmann<br />

Chef der Lapp-Gruppe über Werte<br />

Für eine Veranstaltung am 14.03.2012<br />

konnte das Bankhaus Bauer als Referenten<br />

Andreas Lapp, den Vorstandsvorsitzenden<br />

der Lapp Holding AG in Stuttgart, gewinnen.<br />

Seine Mutter Ursula Ida Lapp ist seit<br />

mehr als 20 Jahren Mitglied im <strong>VdU</strong>. Andreas<br />

Lapp ist ein Vollblutunternehmer mit<br />

Herz und Verstand. Gemeinsam mit seinem<br />

Bruder Siegbert hat er mit einem guten Gespür<br />

für die Bedürfnisse der weltweiten Märkte<br />

innerhalb kürzester Zeit die Lapp Gruppe<br />

zum Global Player gepusht. Heute ist das<br />

Unternehmen mit 57 eigenen Gesellschaften<br />

und ca. 100 Vertretungen weltweit einer<br />

der führenden Hersteller und Zulieferer von<br />

hochflexiblen Kabeln, Leitungen, Kabelzubehör,<br />

Industriesteckverbindern, Kabelkonfektionen<br />

und Kommunikationstechnik.<br />

Ursula Ida und oskar Lapp, der Gründer der<br />

Lapp Gruppe, haben ihre Söhne früh gelehrt,<br />

im Familienunternehmen Verantwortung zu<br />

übernehmen. Andreas Lapp engagiert sich<br />

auch als indischer Honorarkonsul für Baden-<br />

Württemberg und Rheinland-Pfalz.<br />

Er hat uns kurzweilig und sehr persönlich<br />

sein Unternehmensleitbild vorgestellt, das<br />

gemeinsam mit den Mitarbeitern, Gesellschaftern,<br />

Vorständen und Geschäftsführern<br />

entwickelt wurde. Es ist von folgenden<br />

Eigenschaften geprägt: Kundenorientiert:<br />

„Unseren Kunden dienen wir, damit sie in<br />

ihren Märkten erfolgreich sind. Mit unseren<br />

Partnern arbeiten wir verlässlich und vertrauensvoll<br />

zusammen.“ Erfolgsorientiert:<br />

„Erfolgsorientierung ist uns wichtig, um<br />

unsere Unabhängigkeit und unser profitables<br />

Wachstum zu sichern.“ Familiär:<br />

„Langfristige orientierung, Wärme und<br />

Nähe unseres Familienunternehmens wirken<br />

gegen Kälte und Anonymität.“ Innovativ:<br />

„Innovation bedeutet für uns zukunftsorientierte<br />

Lösungen für unsere Kunden.“<br />

Diese im Leitbild erfassten Werte sind die<br />

Grundlage bestimmter Verhaltensweisen,<br />

die die Mitarbeiter schätzen und die Soll-<br />

Charakter haben - auch in wirtschaftlich<br />

schwierigen Zeiten. Dieser hochinteressante<br />

Vortrag zeigte uns, dass ein „ehrbarer<br />

Kaufmann“ eine Vorbildfunktion hat. Darüber<br />

fand eine angeregte Diskussion statt.<br />

Wirtschaftstreff mit<br />

Stephanie Bschorr<br />

Besuch der kommissarischen <strong>VdU</strong>-<br />

Präsidentin<br />

Im Rahmen des Wirtschaftstreffs begrüßten<br />

wir die bis dahin kommissarische Präsidentin<br />

des <strong>VdU</strong>, Stephanie Bschorr, zu einem<br />

festlichen Abendessen im Hotel am Schloss-<br />

württemberg<br />

margit-therese<br />

huber<br />

tel.: 0711/1 20 96 94<br />

Fax: 0711/2 20 26 96<br />

email: <strong>VdU</strong>@huber-immobilien-stuttgart.de<br />

JUli<br />

01. Juli 2012 – 11:30: sonderveranstaltung:<br />

<strong>VdU</strong> Family and friends<br />

Jazzbrunch im waldhotel stuttgart-Degerloch,<br />

mit freundlicher Unterstützung<br />

durch das Bankhaus lampe<br />

19. Juli 2012: Familienunternehmer-Konferenz<br />

„mitten im markt: Die Unternehmer“,<br />

Begrüßung durch stephanie<br />

Bschorr, Präsidentin <strong>VdU</strong>, ort: stuttgart,<br />

hotel maritim, alte reithalle<br />

aUgUst<br />

01. August 2012: Unternehmerin trifft<br />

Unternehmerin am Bodensee<br />

Business-lunch mit sommerlichem<br />

anschlussprogramm, ort: Birnau-maurach,<br />

hotel restaurant Pilgerhof<br />

garten in Stuttgart. Mehr als 30 Unternehmerinnen<br />

aus Württemberg und Baden/<br />

Pfalz-Saar nahmen teil. Stephanie Bschorr<br />

hat in frischer, kompetenter und sehr offener<br />

Art über sich persönlich und über ihre Ziele<br />

als mögliche Präsidentin des <strong>VdU</strong> berichtet.<br />

Im Anschluss an ihre Vorstellung fand eine<br />

angeregte Diskussion statt. Wünsche und<br />

Vorschläge der Unternehmerinnen, zum<br />

Beispiel für eine weitere positive Zusammenarbeit<br />

mit der Geschäftsstelle in Berlin,<br />

konnten offen angesprochen werden.<br />

Es war uns ebenfalls eine Freude, an diesem<br />

Abend unserem langjährigen Vorstandsmitglied,<br />

Helga Hünemörder, zu ihrem 35-jährigen<br />

<strong>VdU</strong>-Jubliäum zu gratulieren. Wir bedanken<br />

uns sehr herzlich für ihre treue Mitgliedschaft<br />

und für ihr großes Engagement.<br />

Die Unternehmerin 01 i 2012 59


letZte Frage<br />

…sich mir damit die Chance bietet,<br />

das internationale Netzwerk des<br />

FCEM sowie dessen Engagement<br />

für Frauen persönlich zu erleben<br />

und gute Gespräche zu führen.<br />

Weiterhin empfinde auch ich es als<br />

eine große Ehre, dass der Verband<br />

deutscher Unternehmerinnen diesen<br />

Kongress in Berlin ausrichten darf.<br />

Andrea Tammling<br />

Vorsitzende im Landesverband<br />

Mecklenburg-Vorpommern<br />

60 Die Unternehmerin 01 i 2012<br />

Ich komme zum<br />

FCEM-Kongress 2012<br />

nach Berlin, weil…<br />

Vier Unternehmerinnen nennen ihre Beweggründe<br />

… der FCEM-Weltkongress für mich so etwas wie eine „Olympiade für Unternehmerinnen“<br />

ist. Vor fast 20 Jahren erlebte ich meinen ersten FCEM-Weltkongress in Los<br />

Angeles. Beflügelt und inspiriert kehrte ich zurück.<br />

Im September 2012 findet nun der FCEM-Weltkongress in Berlin statt. Darüber freue ich<br />

mich riesig. Doch auch das hochkarätigste Programm kann seine Wirkung auf die<br />

Besucher nur entfalten, wenn sich auch die <strong>VdU</strong>-Mitglieder einbringen, für eine<br />

freundschaftliche Atmosphäre sorgen und gute Gastgeber sind. Deshalb appelliere ich<br />

an alle <strong>VdU</strong>-Mitglieder: Kommen Sie nach Berlin zur „Olympiade für Unternehmerinnen“<br />

und empfangen Sie die Unternehmerinnen aus mehr als 70 Ländern der Welt mit<br />

offenen Armen. Tauschen Sie sich aus, erzählen Sie von unserem Land und schließen<br />

Sie sogar Freundschaften, wie ich es vor fast 20 Jahren getan habe, Freundschaften,<br />

die bis heute Bestand haben… Auf bald in Berlin!<br />

Hannelore Scheele<br />

<strong>VdU</strong>-Mitglied im Landesverband Ruhrgebiet<br />

… ich den Termin des Weltkongresses und<br />

der Jahresversammlung in meinem<br />

Kalender seit einem Jahr fest gebucht habe.<br />

Ich freue mich darauf engagierte Frauen zu<br />

treffen, zu netzwerken und Spaß zu haben.<br />

Außerdem möchte ich Stephanie Bschorr<br />

meine Unterstützung für ihre neue Aufgabe<br />

im <strong>VdU</strong> zeigen und mich im Rahmen der<br />

Mitgliederversammlung informieren sowie<br />

Entscheidungen meine Stimme geben. Ich<br />

freue mich auf Berlin!<br />

Franziska Roxlau<br />

Stellvertretende Vorsitzende im Landesverband<br />

Ruhrgebiet<br />

… der FCEM für mich ein gelebtes Netzwerk<br />

ist. Alle sprechen von der virtuellen<br />

Vernetzung via Facebook, Twitter und<br />

co. und nutzen diese Möglichkeiten fleißig.<br />

Gerade im internationalen Kontext machen<br />

sie vieles leichter. Doch ich netzwerke am<br />

liebsten mit realen Menschen und im<br />

persönlichen Gespräch – wo die menschliche<br />

Begegnung zählt. Der FCEM bietet einmal<br />

jährlich so ein "Netzwerk zum Anfassen".<br />

Dr. h.c. Karin van Mourik<br />

Stellv. LV-Vorsitzende Baden/Pfalz-Saar<br />

und kooptiertes Mitglied des <strong>VdU</strong>-<br />

Bundesvorstands

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!