Networking - VdU
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die<br />
Unternehmerin<br />
Zeitschrift des Verbandes deutscher Unternehmerinnen Ausgabe 1/2012<br />
TiTelThema: <strong>VdU</strong>-Unternehmerinnen in Indien<br />
wirTschafT & GesellschafT: Gesine Schwan über Corporate Social Responsibility<br />
inTernaTional: VIT-Tagung in Egestorf<br />
aus dem Verband: Bericht über das <strong>VdU</strong>-Aufsichtsratsseminar
Wann ist ein Geldinstitut<br />
gut für Deutschland?<br />
Wenn es Investitionen<br />
finanziert, von denen auch<br />
die Umwelt profitiert.<br />
�<br />
Sparkassen fördern nachhaltiges Wirtschaften. Mit gezielten<br />
Finanzierungsangeboten und fachlicher Beratung leisten Sparkassen<br />
einen wichtigen Beitrag zur Steigerung der Energieef� zienz und<br />
Wettbewerbsfähigkeit von Unternehmen. Das ist gut für den Mittelstand<br />
und gut für die Umwelt. www.gut-fuer-deutschland.de<br />
Sparkassen. Gut für Deutschland.
Vielleicht geht es Ihnen so wie<br />
mir, dass Sie manchmal das Gefühl<br />
haben, die Jahreswende liege<br />
erst wenige Monate zurück. Ich<br />
blicke auf ein spannendes erstes Halbjahr<br />
zurück. Unsere <strong>VdU</strong>-Reise nach Indien im<br />
Februar war ein tief beeindruckendes Erlebnis.<br />
Neben zahlreichen neuen<br />
Kontakten zu indischen Unternehmerinnen<br />
und politischen<br />
Kontakten, die wir als Verband in<br />
Delhi und Mumbai knüpfen<br />
konnten, waren es vor allem auch<br />
die visuellen Eindrücke (siehe<br />
hierzu Seite 6-9), die diese Reise<br />
zu einer ganz besonderen Erfahrung<br />
haben werden lassen.<br />
Mit meiner Wahl zur <strong>VdU</strong>-Präsidentin<br />
am 25.04.2012 habe ich<br />
eine neue Aufgabe und Herausforderung<br />
übernommen, der ich<br />
mich mit großem Engagement<br />
stelle. Ich bedanke mich noch<br />
einmal ganz herzlich bei Ihnen<br />
für das in mich gesetzte Vertrauen.<br />
Mit Ihnen gemeinsam möchte ich das<br />
große Know-how, die starke weibliche<br />
Wirtschaftskraft und die hohe Kompetenz<br />
der <strong>VdU</strong>-Unternehmerinnen zu einer unverzichtbaren<br />
Stimme in Wirtschaft und<br />
Politik machen. Um dies zu erreichen, haben<br />
wir damit begonnen, unseren öffentlichen<br />
Auftritt noch präziser und professioneller<br />
zu gestalten. Diesen Prozess<br />
möchte ich weiter fortsetzen und durch<br />
regelmäßige Umfragen bei unseren Mitgliedern<br />
Ihre Meinung stärker als bisher in<br />
unsere Arbeit integrieren. Ich freue mich,<br />
Ihnen mein Gesamtkonzept und erste<br />
Umsetzungsschritte am 27.09.2012 im<br />
Rahmen der <strong>VdU</strong>-Mitgliederversammlung<br />
präsentieren zu können.<br />
Unsere diesjährige Mitgliederversammlung<br />
ist in eine der größten <strong>VdU</strong>-Veranstaltungen<br />
der letzten Jahrzehnte eingebunden. Vom<br />
26.-30.09.2012 ist der <strong>VdU</strong> Ausrichter des<br />
60. FCEM-Weltkongresses. Wir sind Gastgeber<br />
für Unternehmerinnen aus den über<br />
70 FCEM-Mitgliedsländern. Als Festrednerinnen<br />
und –redner konnten wir die Bundeskanzlerin,<br />
Dr. Angela Merkel, den Bundeswirtschaftsminister,<br />
Dr. Philipp Rösler,<br />
grUsswort<br />
Liebe Unternehmerinnen,<br />
liebe Leserinnen und liebe Leser,<br />
und die Staatsministerin im Bundeskanzleramt<br />
Prof. Dr. Maria Böhmer gewinnen.<br />
Es erwarten Sie moderierte internationale<br />
Netzwerkrunden ebenso wie ein innovatives<br />
musikalisches Training zum Thema<br />
Führung und ein Eröffnungsabend in der<br />
Botschaft der russischen Förderation, um<br />
nur einige Highlights der Veranstaltung<br />
zu nennen.<br />
In dieser Ausgabe der „Unternehmerin“<br />
wird deutlich, wie<br />
sehr sich die Unternehmerinnen<br />
im <strong>VdU</strong> mit der Frage der stärkeren<br />
Präsenz von Frauen in<br />
Aufsichtsgremien auseinandersetzen.<br />
In zahlreichen Diskussionsrunden<br />
und Gesprächen mit<br />
Vertreterinnen und Vertretern<br />
aus Politik und Wirtschaft setzen<br />
sie sich dafür ein, dass in<br />
den Kontrollgremien der Unternehmen<br />
zukünftig die Expertise<br />
von Frauen deutlich präsenter<br />
sein wird. Wir freuen uns, dass<br />
mit Hilfe unserer <strong>VdU</strong>-Aufsichtsgremiendatenbank<br />
für die anstehenden<br />
Aufsichtsratswahlen Kandidatinnen<br />
an Unternehmen vermittelt werden konnten.<br />
Langsam, aber sicher die Präsenz von<br />
Frauen in den Aufsichtsgremien zu erhöhen,<br />
dafür wird sich der <strong>VdU</strong> auch in den<br />
kommenden Jahren einsetzen.<br />
Ihre<br />
Die Unternehmerin 01 i 2012 5
inhalt<br />
Inhalt<br />
TITELTHEMA<br />
Im Land der Gegensätze<br />
Delegationsreise nach Indien<br />
AUS DEM VERBAND<br />
Auf, in die Aufsichtsräte!<br />
Schulung für Top-Frauen<br />
Klever Unternehmerpreis<br />
AQUAtec GmbH ausgezeichnet<br />
Warum Frauen weniger netzwerken<br />
Vortrag der Soziologieprofessorin<br />
Jutta Allmendinger<br />
<strong>VdU</strong> persönlich<br />
Pinnwand der Neuigkeiten<br />
WIRTSCHAFT & GESELLSCHAFT<br />
Frauenquote<br />
Interview mit Dr. Martin Arnegger<br />
Corporate Social Responsibility<br />
Prof. Dr. Gesine Schwan zu Gast<br />
im „Ständehaus“ Düsseldorf<br />
Falsche Diskussion<br />
Warum mehr von Familien als von<br />
Frauen die Rede sein sollte<br />
Neue Kontinente im Visier<br />
Was Nelly Kostadinova antreibt<br />
Unternehmenskultur der Zukunft<br />
1. Bayerischer Familienunternehmerkongress<br />
6 Die Unternehmerin 01 i 2012<br />
6<br />
10<br />
10<br />
11<br />
12<br />
14<br />
16<br />
18<br />
20<br />
22<br />
Zinsen senken – Schulden bremsen<br />
Chefvolkswirt über die „finanzielle Repression“<br />
Zwei mit gleichem Ziel<br />
Kristina Tröger und Senatorin Jana Schiedek<br />
REZENSIoN<br />
Beruf trifft Familie<br />
Neues Buch mit Unternehmerinnen-Portraits<br />
UNTERNEHMENSPRAxIS<br />
Raus aus der Liquiditätsfalle<br />
Tipps für besseres Controlling<br />
MENToRING<br />
Programm der Käte Ahlmann Stiftung<br />
Matching zweier Power-Frauen<br />
ANKüNDIGUNG<br />
FCEM-Kongress und <strong>VdU</strong>-Jahresversammlung<br />
LIFESTyLE<br />
Mode: Lässig & elegant<br />
INTERNATIoNAL<br />
VIT-Tagung in Egestorf<br />
Neue Kolleginnen, spannende Projekte<br />
<strong>Networking</strong> made in Germany<br />
Besuch aus Zentralasien<br />
LANDESVERBäNDE<br />
Veranstaltungen und Termine<br />
Die Landesverbände berichten<br />
Impressum<br />
DIE UNTERNEHMERIN Zeitschrift des Verbandes deutscher Unternehmerinnen e.V. (<strong>VdU</strong>)<br />
Herausgeber: Verband deutscher<br />
Unternehmerinnen e.V. (<strong>VdU</strong>)<br />
Glinkastr. 32 | 10117 Berlin<br />
Telefon: 030-2 00 59 19-0 | Telefax: 030-2 00 59 19 20-0<br />
E-Mail: info@vdu.de | Internet: www.vdu.de<br />
Erscheinungsweise: 2012: 2 x jährlich,<br />
Verbreitete Auflage: 4000<br />
ISSN: 0938-3875<br />
Redaktion: Julia Weisberg, Carlotta Köster-Brons<br />
(V.i.S.d.P.) und die Unternehmerinnen im <strong>VdU</strong><br />
Redaktionelle Begleitung: INSPIRING NETWORK<br />
GmbH & Co KG, www.inspiring-network.com,<br />
Redaktion: Andreas Möller, Nicole Ehlert<br />
Gestaltung: www.almutmoritz.de<br />
Druck: creo Druck & Medienservice GmbH,<br />
Gutenbergstraße 1, 96050 Bamberg<br />
L E S F E M M E S C H E F S D ’ E N T R E P R<br />
F CEM<br />
I S E S M O N D I A L E S<br />
www.fcem-worldcongress-berlin.de<br />
Come to Berlin!<br />
Nelly Kostadinova im<br />
Unternehmensportrait<br />
ab S. 20; Impressionen<br />
von der Delegationsreise<br />
nach Indien ab S. 6;<br />
Jahresversammlung und<br />
FCEM-Kongress in<br />
Berlin auf S. 31<br />
LETZTE FRAGE<br />
Warum kommen Sie zum FCEM-Kongress nach Berlin?<br />
24<br />
26<br />
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58<br />
Soweit nicht anders angegeben, sind die Texte<br />
der Länderseiten im Namen der Landesverbandsvorsitzenden<br />
erstellt. Für unverlangt eingesendete<br />
Manuskripte und Rezensionsexemplare wird<br />
keine Haftung übernommen.<br />
Bildnachweis: Soweit nicht anders gekennzeichnet,<br />
wurden die Bilder von den Autoren zur Verfügung<br />
gestellt oder stammen aus dem <strong>VdU</strong>-Bildarchiv.
EINE VISIONÄRIN,<br />
DIE BEWAHREN WILL.<br />
NACHHALTIGE MOBILITÄT. FÜR UNS DER NÄCHSTE SCHRITT.<br />
Wenn Simone Lempa-Kindler ihre Arbeit macht, versucht<br />
sie stets, die Auswirkungen auf die Umwelt so gering wie<br />
möglich zu halten. Als Spezialistin für Nachhaltigkeit<br />
in der Entwicklung arbeitet sie an außergewöhnlichen<br />
Maßnahmen, die die Ökobilanz unserer Fahrzeuge immer<br />
weiter verbessern. Das können Teile aus nachwachsenden<br />
Rohstoff en sein, oder eine Produktion, die mit regenerativen<br />
Energien betrieben wird. Und natürlich Fahrzeuge,<br />
die Fahrspaß mit einem guten Gewissen verbinden, wie<br />
die Elektrofahrzeuge von BMW i, an deren Realisierung<br />
Simone Lempa-Kindler maßgeblich beteiligt ist. So kann<br />
sie sicherstellen, dass auch die Umwelt etwas von der<br />
Freude am Fahren hat.<br />
Die BMW Group ist zum siebten Mal in Folge<br />
nachhaltigster Automobilhersteller der Welt.<br />
Erfahren Sie mehr über den Branchenführer<br />
im Dow Jones Sustainability Index auf<br />
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titelthema<br />
8 Die Unternehmerin 01 i 2012<br />
Im Land der<br />
Gegensätze<br />
Zwei Wochen Indien! auch diese<br />
Delegationsreise bot weit mehr als<br />
wirtschaftliche Kontakte: sie entführte<br />
die teilnehmerinnen in eine faszinierende<br />
welt, geprägt von hightech, hochkultur<br />
und sozialer Ungleichheit.<br />
ein erlebnisbericht von Ulrike rohleff<br />
Die <strong>VdU</strong>-Delegation erlebte<br />
indien als ein land der<br />
gegensätze – einerseits die<br />
aufstrebende wirtschaftsnation,<br />
andererseits kämpft ein teil der<br />
Bevölkerung noch immer mit<br />
armut und Unterentwicklung.<br />
Dies wurde besonders<br />
während der Busfahrten durch<br />
das weite land deutlich.
Der <strong>VdU</strong> wurde in jeder<br />
Hinsicht herzlich und<br />
ausgesprochen gastfreundlich<br />
empfangen. Besonders<br />
das aus kleinsten steinchen<br />
gelegte <strong>VdU</strong>-logo beeindrucke<br />
die reiseteilnehmer.<br />
Der Besuch im taj mahal war<br />
für viele ein lang gehegter<br />
wunsch.<br />
Die Unternehmerin 01 i 2012 9
titelthema<br />
10 Die Unternehmerin 01 i 2012<br />
Die <strong>VdU</strong>-Delegation wurde<br />
von außenministerin Preneet<br />
Kaur empfangen, sowie im<br />
german Center und der<br />
Deutschen Botschaft.<br />
<strong>VdU</strong>-Präsidentin stephanie<br />
Bschorr unterzeichnete<br />
Kooperationsverträge mit<br />
zwei indischen Unternehmerinnenverbänden.
Bunter Empfang.<br />
Wir landeten nachts in<br />
Delhi - fast 60 Teilnehmerinnen<br />
einer aufregenden<br />
Indienreise im<br />
Frühjahr. Auf der Fahrt<br />
durch Rajasthan passierten wir die Vororte<br />
Delhis mit neuen oder halbfertigen Hochhäusern,<br />
kamen dann ins ländliche, ursprüngliche<br />
Indien mit seinen vielen Tieren,<br />
die zwischen Autos herumtrotten oder auf<br />
den Mittelstreifen schlafen. Sie haben keine<br />
Angst, da fast alle einem der Götter zugeordnet<br />
sind und deshalb von den Menschen<br />
verehrt werden.<br />
Als wir uns Jaipur näherten, kamen uns<br />
auch Elefanten mit bunt bemalten Köpfen<br />
und ihren Führern entgegen. Dafür sah ich<br />
hier kaum Frauen auf der Straße: Eine verheiratete<br />
Frau gehört ins Haus, erklärte man<br />
mir. Am nächsten Morgen standen die Besichtigungen<br />
des „Fort Amber“, des „Palastes<br />
der Winde“ und des prunkvollen Stadtpalastes<br />
auf dem Plan. Am Abend gab es ein<br />
Gala-Dinner mit Musik und Tanz im abgelegenen<br />
„Samode Palace“ Hotel. Wir wurden<br />
mit einem Feuerwerk, Blumenketten - und<br />
einem „Bindi“ empfangen, dem traditionellen<br />
Stirnpunkt der Hindifrauen. Uns zu<br />
Ehren hatte man außerdem im Eingangsbereich<br />
ein großes, aus winzigen Steinen nachgebildetes<br />
<strong>VdU</strong>-Logo erstellt. Fantastisch!<br />
Am nächsten Morgen ging es weiter nach<br />
Agra im Bundesstaat Uttar Pradesh. Endlich<br />
stand ich vor diesem berühmten Mausoleum,<br />
das noch größer und gewaltiger war, als<br />
ich es mir vorgestellt hatte: Taj Mahal! Allerdings<br />
waren die Besuchermassen dort ebenfalls<br />
gewaltig. Der Rückweg führte über das<br />
„Rote Fort“ mit seinen überall herumturnenden<br />
Affen - ein lustiger Anblick.<br />
Zurück nach Delhi.<br />
Dass wir uns der Metropole näherten,<br />
merkten wir auch an den vielen Tuk Tuks,<br />
wie die Motor-Rikschas genannt werden,<br />
die sich auf den Straßen drängeln. Wir besichtigten<br />
die „Hindustan Times“, eine der<br />
am schnellsten wachsenden englischsprachigen<br />
Tageszeitungen Indiens, die Deutsche<br />
Botschaft und das German Center.<br />
Dort unterrichtete uns die Indo-German<br />
Chamber of Commerce über die aktuelle<br />
Wirtschaftslage in Indien. Stephanie Bschorr<br />
unterzeichnete hier je einen Kooperationsvertrag<br />
mit CWEI (Consortium of Women<br />
Entrepreneurs of India) und ALEAP (Association<br />
of Lady Entrepreneurs of Andhra<br />
Pradesh). Bei der „Federation of Indian<br />
Chambers of Commerce and Industry (FIC-<br />
CI)“ trafen wir am nächsten Tag Unternehmerinnen<br />
der „Ladies organization (FLo)“.<br />
Ein Höhepunkt der Reise war sicherlich der<br />
Empfang durch die indische Außenministerin<br />
Preneet Kaur.<br />
Luxus und Slums.<br />
Unser Hotel in Mumbai war das „Trident<br />
Nariman Point“, auf das – neben dem Taj<br />
Mahal Hotel – im November 2008 ein Terroranschlag<br />
verübt wurde. Die 18,5-Millionen-Metropole<br />
ist eine Stadt der krassen<br />
Gegensätze: Neben Luxushotels, Hightech-Unternehmen<br />
und Bürotürmen -<br />
Mumbai ist außerdem das wirtschaftliche<br />
und kulturelle Zentrum des Subkontinents!<br />
- finden sich hier auch die größten Slums<br />
der Welt.<br />
Nach mehreren Zwischenstopps, darunter<br />
am Bahnhof Chhatrapati Shivaji Terminus,<br />
der zum UNESCo-Weltkulturerbe gehört,<br />
und dem Gandhi Museum, waren wir zu<br />
einem informativen Gespräch bei der Deutschen<br />
Bank eingeladen. Am nächsten Tag<br />
besuchten wir die christliche Einrichtung<br />
„Shelter Don Bosco“ im Stadtzentrum von<br />
Mumbai. Dieses „terre des hommes“-Projekt<br />
bietet Straßenkindern eine Zuflucht<br />
und versucht, sie durch Bildung und ganzheitliche<br />
Förderung wieder in die Gesell-<br />
schaft einzugliedern. Für mich war es eine<br />
bewegende Begegnung. Interessant war<br />
auch der Besuch beim Indo-German Chamber<br />
of Commerce mit seinem Indo-German<br />
Training Centre, das eine duale Ausbildung<br />
für junge Menschen durchführt.<br />
Den Abschluss der Reise verbrachten wir<br />
unter freiem Himmel mit einem indischen<br />
Barbecue. Hier dankten wir <strong>VdU</strong>-Präsidentin<br />
Stephanie Bschorr für ihre hervorragende<br />
Arbeit. Sie vertrat den <strong>VdU</strong> auf dieser<br />
Reise souverän und professionell.<br />
Resümee.<br />
Es war eine unvergessliche Reise. Auch die<br />
Atmosphäre innerhalb der Delegation war<br />
sehr gut. Wir lernten die größte Demokratie<br />
der Welt mit mehr als 1,2 Milliarden Einwohnern<br />
und einer Vielfalt an Sprachen,<br />
Völkern und Religionszugehörigkeiten etwas<br />
näher kennen. Indien wird bald nach<br />
den USA und China die drittgrößte Volkswirtschaft<br />
sein. Trotz dieser beeindruckenden<br />
wirtschaftlichen Entwicklung liegt<br />
vor Indien noch ein langer, steiniger Weg.<br />
Ein Großteil der Bevölkerung kämpft mit<br />
Armut und Unterentwicklung. Aus diesem<br />
Grund verlassen viele Landbewohner ihre<br />
Dörfer, um in den Städten Arbeit zu suchen<br />
– und lassen die Slums anwachsen. Weil<br />
das Kastenwesen trotz seiner offiziellen Abschaffung<br />
1949 immer noch eine enorm<br />
wichtige Rolle spielt, wird die soziale Ungleichheit<br />
durch strikte Abgrenzung bewahrt.<br />
Insgesamt lernten wir ein farbenfrohes<br />
und vielseitiges Land kennen und<br />
waren von seiner traditionellen und lebendigen<br />
Kultur und seinen freundlichen Menschen<br />
fasziniert.<br />
Ulrike Rohleff ist Vorsitzende des <strong>VdU</strong><br />
International Teams (VIT).<br />
Ihr ausführlicher Bericht unter:<br />
http://www.<strong>VdU</strong>.de/international/<strong>VdU</strong>_<br />
international_team/berichte/2189<br />
Die Unternehmerin 01 i 2012 11
aUs Dem VerBanD<br />
Auf, in die Aufsichtsräte!<br />
mit regelmäßigen seminaren möchte der <strong>VdU</strong> dazu beitragen, dass<br />
mehr hochqualifizierte Frauen ein mandat in einem aufsichtsgremium<br />
wahrnehmen. im Dezember ließen sich 18 teilnehmerinnen in<br />
Düsseldorf schulen – mit Praxisbeispielen und vor laufender Kamera<br />
Seit 2010 bietet der <strong>VdU</strong> das Qualifikationsseminar<br />
„Wahrnehmung<br />
von Mandaten in Aufsichtsgremien“<br />
an. Es wird im Rahmen des<br />
Programms „Gleichstellen“ durch<br />
den Europäischen Sozialfonds und<br />
das Bundesministerium für Arbeit<br />
und Soziales gefördert und fand<br />
auch im Dezember 2011 in Düssel-<br />
Dr. michaela elbel, Pateris,<br />
dorf statt. 18 Frauen, darunter Un-<br />
Patentanwälte<strong>VdU</strong> Bayern-süd<br />
ternehmerinnen,Geschäftsführerinnen, Juristinnen in leitenden Positionen und Vorstandsmitglieder<br />
aus den Sparten Finanzwesen, Pharma/Chemie, Konsumgüter,<br />
aber auch aus dem Dienstleistungssektor sowie Verbänden,<br />
trafen sich zu einem informativen dreitägigen Seminar am Rhein.<br />
Die ersten beiden Tage gestaltete die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft<br />
PricewaterhouseCoopers. Die Teilnehmerinnen erhielten<br />
neben den rechtlichen und betriebswirtschaftlichen Grundlagen<br />
Klever Unternehmerpreis<br />
aQUatec gmbh erhielt die auszeichnung<br />
<strong>VdU</strong>-Mitglied Lucia Esposito (Foto rechts) und Martin Meenen (links),<br />
die Geschäftsführer der AQUAtec GmbH für Wasserstrahlzuschnitte,<br />
haben in diesem Jahr den Klever Unternehmerpreis erhalten. überreicht<br />
wurde die Glasskulptur mit einer Glaskugel vom WDR Moderator<br />
Matthias Bongard. Der Klever Unternehmerpreis wird vom<br />
Wirtschaftsforum Kleverland verliehen. Das ist eine Art Business<br />
Club in Kleve und Umgebung (www.wirtschaftsforum-kleverland.<br />
de), die IHK ist als Mitglied vertreten. Die Jury des Unternehmerpreises<br />
besteht aus Vertretern der heimischen Banken, der IHK und<br />
früheren Gewinnern. Jury-Vorsitzender ist Professor Leo Verhoef aus<br />
Eindhoven, Schirmherr Kleves Bürgermeister Theo Brauer.<br />
12 Die Unternehmerin 01 i 2012<br />
anhand einer Vielzahl von Beispielen einen wertvollen Einblick in<br />
den Praxisalltag einer Mandatsträgerin. Mithilfe eines Rollenspiels<br />
wurde eine Aufsichtsratssitzung anschaulich nachempfunden, sodass<br />
den Teilnehmerinnen neben dem Faktenwissen auch ein persönliches<br />
Gefühl für die Tragweite eines Aufsichtsratsmandats vermittelt<br />
wurde.<br />
Inhalt des dritten Tages war ein Medientraining in kleinen Gruppen,<br />
bei dem die Teilnehmerinnen jeweils einzeln kurze Statements<br />
sowie ein längeres Interview vor laufender Kamera gaben. Beides<br />
wurde anschließend kritisch und konstruktiv analysiert. Die Medientrainer<br />
hatten sich hierzu exzellent auf jede Seminarteilnehmerin<br />
vorbereitet, sodass sie Interviewfragen passgenau zu dem<br />
jeweiligen Berufsumfeld der Teilnehmerin stellen konnten. Interessant:<br />
Zum Januar 2012 erhielt eine Teilnehmerin des <strong>VdU</strong>-Qualifikationsseminars<br />
ein Aufsichtsratsmandat in einem DAx-Unternehmen.<br />
Das Seminar mag dafür nicht ausschlaggebend gewesen sein,<br />
es zeigt aber den Stellenwert des <strong>VdU</strong>-Projektes „Stärkere Präsenz<br />
von Frauen in Aufsichtsgremien“ und lässt für die Zukunft hoffen.
maren Jackwerth, <strong>VdU</strong> rheinland, Kanzlei Jackwerth und Beratung Jackwerth A<br />
Frauen fehlt die Zeit<br />
zum Netzwerken<br />
Vortrag der führenden soziologieprofessorin Jutta Allmendinger zum<br />
thema: „Das netz der arbeit, die arbeit des netzes – eine hilfe für Frauen?“<br />
m 27.03.2012 kamen anlässlich<br />
des Vortrags der Soziologiepro-<br />
fessorin Jutta Allmendinger über<br />
60 Damen im Bankhaus Lampe in Düsseldorf<br />
zusammen. Sie wurden herzlich<br />
von Volker Arndt, dem Niederlassungsleiter,<br />
Martina Rebel, der organisatorin,<br />
und Maren Jackwerth, der stellvertretenden<br />
<strong>VdU</strong>-Landesverbandsvorsitzenden<br />
Rheinland, begrüßt.<br />
Frau Allmendinger leitet aktuell das Wissenschaftszentrum<br />
Berlin für Sozialforschung.<br />
Ihre Schwerpunkte sind die Bereiche<br />
Arbeitsmarkt, Bildung, Geschlechter<br />
und Familie und vor allem Sozialstaat<br />
und Ungleichheit.<br />
Das Vortragsthema zeigte zunächst anhand<br />
des Titels auf, dass sich das Netz der Arbeit<br />
und die Arbeit des Netzes für weibliche Arbeitskräfte<br />
stören. Die meisten Frauen organisieren<br />
neben ihrer Arbeit auch noch Kinder<br />
und Familie, da auch heutzutage die alten<br />
Familienmuster nicht wirklich aufgebrochen<br />
sind. Daher sind Frauen nicht in der<br />
Lage, gleichermaßen viel Zeit ins Netzwerken<br />
zu investieren wie die meisten Männer.<br />
Frau Allmendinger stellte ausdrücklich heraus,<br />
dass geschlechterbedingte Unterschiede<br />
zwischen Männern und Frauen<br />
hinsichtlich des Netzwerkens nicht belegt<br />
seien. Den Frauen fehle allein die Zeit!<br />
Laut Statistiken der Arbeitsagentur weiche<br />
die Erwerbsquote von Männern und<br />
Frauen nur um acht Prozent zu Lasten der<br />
Frauen voneinander ab. Allerdings bilden<br />
diese Statistiken nur die halbe Wahrheit ab,<br />
da viele Frauen im erwerbsfähigen Alter<br />
mit der Begründung herausgerechnet werden,<br />
sie wollten aufgrund familiärer Pflichten<br />
nicht arbeiten, erläuterte Prof. Dr. Jutta<br />
Allmendinger. Zudem sei auch das Arbeitsvolumen<br />
der Frauen nicht zu unterschätzen.<br />
Viele Frauen seien nur halbtags und<br />
zum Teil in 400-Euro-Jobs ohne Alterssicherung<br />
erwerbstätig. So stelle sich am<br />
Ende das Bild dar, Frauen sei mehr damit<br />
gedient, in den Heiratsmarkt zu investieren<br />
als selbst arbeiten zu gehen, spitzte Allmendinger<br />
ihre These zu. Kann es das<br />
sein? Gerade angesichts des heute so hohen<br />
Qualifikationsniveaus von Frauen?<br />
Maren Jackwerth, Professorin<br />
Jutta Allmendinger, Martina<br />
Teichelmann, Martina Rebel<br />
(Bankhaus Lampe) (v.l.n.r.)<br />
Als Schlusswort merkte Maren Jackwerth<br />
an, dass es eine Aufgabe der neuen Präsidentin<br />
des <strong>VdU</strong> sein könnte, familienfreundliche<br />
Unternehmensstrukturen<br />
mit flexiblen Arbeitszeiten und Betriebskindergärten<br />
im Verband auszumachen<br />
und diese als Multiplikatoren gegenüber<br />
den anderen <strong>VdU</strong>-Unternehmen wirken<br />
zu lassen. Dies sei eine Strategie, die einen<br />
deutlichen Mehrwert für <strong>VdU</strong>-Unternehmerinnen<br />
und deren Unternehmen<br />
herausstelle. Durch solche Vorbilder<br />
und das Aufzeigen konkreter<br />
Handlungsbeispiele könne eine Signalwirkung<br />
erzielt werden.<br />
Die Unternehmerin 01 i 2012 13
aUs Dem VerBanD<br />
<strong>VdU</strong> persönlich<br />
Seit 35 Jahren im<br />
LV Württemberg<br />
Helga Hünemörder engagierte<br />
sich auch viele Jahre<br />
im Vorstand<br />
Es war dem Landesverband Württemberg eine<br />
Freude, seinem langjährigen Vorstandsmitglied,<br />
Frau Helga Hünemörder, zu ihrem<br />
35-jährigen <strong>VdU</strong>-Jubiläum gratulieren zu<br />
können. Auch <strong>VdU</strong>-Präsidentin Stephanie<br />
Bschorr nutzte bei der Landesverbandsveranstaltung<br />
am 18.04.2012 die Gelegenheit,<br />
sich noch einmal persönlich bei Helga<br />
Hünemörder für die treue Mitgliedschaft und<br />
für ihr großes Engagement für den Landesverband<br />
zu bedanken.<br />
14 Die Unternehmerin 01 i 2012<br />
Neues Amt für Kristina Tröger<br />
Die Vorsitzende des LV Hamburg ist jetzt<br />
auch Beirätin der HASPA-Finanzholding<br />
Am 01.01.2012 wurde Kristina Tröger in den Beirat<br />
der Hamburger Sparkasse Finanzholding berufen.<br />
Die HASPA Finanzholding ist Muttergesellschaft der<br />
Hamburger Sparkasse (größte Sparkasse Deutschlands<br />
mit 6.000 Mitarbeitern) sowie weiterer Tochterund<br />
Beteiligungsunternehmen der HASPA-Gruppe,<br />
darunter die LBS Bausparkasse Schleswig-Holstein-<br />
Hamburg AG, die „neue leben“ Holding AG, das<br />
Maklerunternehmen Grossmann & Berger GmbH<br />
und die Haspa BGM Beteiligungsgesellschaft für<br />
den Mittelstand mbH. Als geschäftsleitende Holding<br />
steuert sie die Unternehmen der Gruppe.<br />
Jubiläen in den<br />
15 Jahre<br />
LV Bayern-Süd: Ulla-Monika Panz, Waltraud Weidl<br />
LV Berlin/Brandenburg: Heide Meyer<br />
LV Mecklenburg-Vorpommern: Silke Grieger<br />
LV Ruhrgebiet: Anja Bleck-Kentgens, Christina Fiege<br />
Gabriele Holthaus, Edeltraud Smitka, Angelika<br />
Vermeulen, Britta Fiege, Elke A. Belter, Angela Siebold<br />
LV Westfalen: Cornelia Delius<br />
LV Württemberg: Elke Eisler, Bettina C. Wieland,<br />
Ann-Katrin Bauknecht<br />
20 Jahre<br />
LV Baden/Pfalz-Saar: Dr. Haidrun Wietler,<br />
Margit Spoth-Jaki<br />
LV Bayern-Nord: Marlene Schmidt<br />
LV Bremen-Weser-Ems: Dagmar Böhme<br />
LV Ruhrgebiet: Gisela Trawny<br />
LV Westfalen: Edith Wittich, Christa Altemeyer
Landesverbänden<br />
LV Württemberg: Erna Schneider, Brigitte Zeisberger,<br />
Renate Seeger<br />
25 Jahre<br />
LV Württemberg: Inge Mess, Helga Meinl<br />
30 Jahre<br />
LV Berlin/Brandenburg: Angelika Meyer-Grant<br />
LV Niedersachsen: Bärbel ontrup-Eifert<br />
35 Jahre<br />
LV Ruhrgebiet: Maria Esser<br />
LV Württemberg: Helga Hünemörder<br />
40 Jahre<br />
LV Bayern-Süd: Dr. Renate Maier-Stein<br />
LV Ruhrgebiet: Regine Hermann<br />
Karneval des <strong>VdU</strong><br />
am 16.02.2012 in der lanxess-arena in Köln<br />
Tina Risse-Stock „Unternehmer<br />
des Jahres 2011!“<br />
Eine Jury aus Vertretern der Industrie- und Handelskammer,<br />
der Stadtverwaltung und der Wirtschaftsförderung hat<br />
Tina Risse-Stock, Blumen Risse GmbH & Co KG, zum<br />
"Unternehmer des Jahres 2011" gewählt. Mit dieser<br />
Auszeichnung soll das Wirken von Menschen gewürdigt<br />
werden, die Arbeitsplätze sichern, ausbilden und die Treue<br />
zum Standort Schwerte beweisen. Die Auszeichnung soll<br />
auch Anerkennung sein für die Mitarbeiter, ohne die der<br />
Erfolg des Unternehmens nicht möglich wäre. Zum<br />
Unternehmen von Tina Risse-Stock gehören 134 Blumenläden,<br />
10 Gartencenter und 23 Blumenmärkte mit insgesamt<br />
1.800 Mitarbeitern. Und es sollen noch mehr werden.
wirtsChaFt UnD gesellsChaFt<br />
„Frauenquote?<br />
Die grundsätzlichen<br />
Bedingungen müssen ebenso<br />
verbessert werden“<br />
D<br />
ie Unternehmerin: Herr Dr. Arnegger, Sie haben sich<br />
in Ihrer Dissertation mit dem Thema Corporate Governance<br />
befasst, das in Deutschland wissenschaftlich<br />
noch wenig Beachtung gefunden hat. Wie ist es um die Corporate<br />
Governance in deutschen Unternehmen bestellt?<br />
Darüber lässt sich kein pauschales Urteil fällen. Fakt ist, dass das<br />
Thema in den vergangenen Jahren enorm an Aufmerksamkeit gewonnen<br />
hat und Themen in Wissenschaft, Wirtschaft, Politik und<br />
Öffentlichkeit intensiv diskutiert werden, die zuvor nur wenig Beachtung<br />
gefunden haben. Ein Beispiel hierfür ist die Besetzung der<br />
Aufsichtsräte. Das bringt viele positive Aspekte mit sich und ist für<br />
die Corporate Governance in deutschen Unternehmen förderlich.<br />
Eine Gefahr sehe ich darin, dass Themen populistisch verkürzt<br />
werden, um sie der Allgemeinheit schmackhaft zu machen. Dabei<br />
werden wichtige Aspekte ausgeblendet. Beispiel hierfür ist meines<br />
Erachtens die sogenannte „cooling off“-Periode, die zum Ziel hat,<br />
dass ehemalige Vorstandsmitglieder erst nach einer zweijährigen<br />
Pause in den Aufsichtsrat des Unternehmens wechseln.<br />
Die Unternehmerin: Was haben Sie über die Zusammensetzung der<br />
DAX-Aufsichtsräte in Punkto Diversity (Alter, Geschlecht und Internationalität)<br />
herausgefunden?<br />
Generell habe ich bei meinen Untersuchungen festgestellt, dass<br />
bei einer Analyse aller DAx-Unternehmen die Aufsichtsräte<br />
deutlich heterogener erscheinen als dies insbesondere in den<br />
Medien häufig dargestellt wird. Dies lässt sich damit erklären,<br />
dass viele der weit verbreiteten Stereotypen zur Besetzung von<br />
Aufsichtsräten auf einer – häufig oberflächlichen – Analyse der<br />
DAx 30-Aufsichtsratsgremien basieren. Allgemeingültige Aussagen<br />
sind nur sehr begrenzt möglich. So gibt es in der „DAx-<br />
Familie“ zwischen DAx 30, MDAx, TecDAx und SDAx auch<br />
wesentliche Unterschiede in Punkto Diversity.<br />
16 Die Unternehmerin 01 i 2012<br />
ein interview mit Dr. Martin Arnegger über „Corporate governance“<br />
und die Zusammensetzung deutscher aufsichtsräte<br />
Die Unternehmerin: Was sind auffällige Unterschiede zwischen<br />
den DAX 30 Unternehmen und dem DAX gesamt? Lässt sich aus<br />
Ihrer Untersuchung ableiten, wie sich kleinere von großen AGs<br />
unterscheiden?<br />
Die Anteilseignervertreter in DAx 30-Unternehmen sind signifikant<br />
älter als in den anderen Unternehmen. Der Wechsel ehemaliger<br />
Vorstandsmitglieder in den Aufsichtsrat ist bei den DAx<br />
30-Unternehmen bislang deutlich weiter verbreitet als bei Unternehmen<br />
der anderen Indizes. Zugleich ist dieser viel diskutierte<br />
Aspekt m.E. in der öffentlichen Wahrnehmung überbewertet, da<br />
selbst bei den DAx 30-Unternehmen durchschnittlich lediglich ein<br />
„interner“ Anteilseignervertreter im Gremium sitzt. Die Anteilseignerseite<br />
der DAx 30-Unternehmen ist außerdem messbar internationaler<br />
zusammengesetzt als bspw. in MDAx- und SDAx-Unternehmen.<br />
Was Sie besonders interessieren wird: signifikante Unterschiede<br />
hinsichtlich der Geschlechter-Diversität ließen sich auf<br />
Anteilseignerseite zwischen den Indizes nicht feststellen.<br />
Die Unternehmerin: Warum gibt es so wenig Frauen in deutschen<br />
Aufsichtsräten?<br />
Das ist ein vielschichtiges Thema, in dem auch Netzwerkverflechtungen<br />
eine Rolle spielen mögen. Ein zentrales Hindernis sehe ich<br />
darin, dass Aufsichtsräte aus ganz bestimmten Kreisen (zum Beispiel<br />
Vorstandsmitglieder anderer Aktiengesellschaften) rekrutiert<br />
werden und in diesem Kandidatenpool bislang einfach nicht genügend<br />
Frauen vorhanden sind.<br />
Die Unternehmerin: Halten Sie eine gesetzliche Regelung zur Frauenquote<br />
für zielführend?<br />
Dass Frauen auf Anteilseignerseite unterrepräsentiert sind, ist unstrittig<br />
und wird auch durch meine Analysen eindeutig belegt. Eine<br />
gesetzliche Regelung, wie sie für die Arbeitnehmerseite ja teilweise<br />
existiert (Drittelbeteiligungsgesetz) könnte hier sicher schnell Ab-
hilfe schaffen. Interessant ist allerdings, dass ich für die wenigen<br />
Frauen auf Anteilseignerseite keinen signifikanten Vergütungsunterschied<br />
im Vergleich zu ihren männlichen Kollegen festgestellt<br />
habe, wogegen weibliche Arbeitnehmervertreterinnen signifikant<br />
weniger verdienen als ihre männlichen Pendants. Dies deutet darauf<br />
hin, dass für Frauen auf Anteilseignerseite der Eintritt in den<br />
Mandatsträgerkreis die wesentliche<br />
Hürde ist, wenn dieser<br />
geschafft ist, aber keine<br />
geschlechterspezifischen Differenzen<br />
mehr gemessen werden<br />
können. Auf Arbeitnehmerseite<br />
hingegen ist die<br />
Schwelle in den Mandatsträgerpool offensichtlich niedriger, aber<br />
zugleich sind geschlechterspezifische Unterschiede eindeutig feststellbar.<br />
Das ist ein Hinweis darauf, dass Frauen auf Arbeitnehmerseite<br />
zwar leichter in den Aufsichtsrat kommen, dort aber keine<br />
Verantwortung übertragen bekommen und dies sich in signifikanten<br />
Vergütungsunterschieden widerspiegelt.<br />
Dr. Martin Arnegger hat an der<br />
Universität mannheim eine Promotion<br />
zum thema „aufsichtsräte deutscher<br />
Unternehmen“ verfasst, die mit summa<br />
cum laude ausgezeichnet wurde.<br />
inzwischen arbeitet er als Vorstandsassistent<br />
bei der Celesio ag. Das in<br />
stuttgart ansässige und im mDaX<br />
gelistete Unternehmen ist ein international<br />
führender handels-, logistik- und<br />
serviceanbieter im Pharma- und<br />
gesundheitsbereich. anfang 2012<br />
wurde mit Frau Dr. marion helmes als<br />
Finanzvorstand die erste Frau in den<br />
Vorstand des Unternehmens bestellt.<br />
Was die Einführung einer Quote anbelangt, bin ich zwiegespalten.<br />
Einerseits würde sie auf dem Weg zur Erhöhung des Frauenanteils<br />
wie ein Katalysator wirken. Andererseits sehe ich die Gefahr, dass<br />
eine schnelle Anhebung des Frauenanteils mit Hilfe einer Quotenregelung<br />
eine Wirkung haben kann, die man mit der frischen Lackierung<br />
eines rostigen Autos vergleichen kann: oberflächlich wird<br />
eine öffentlichkeitswirksame Lösung geschaffen, aber die eigentlichen,<br />
darunter liegenden Probleme bleiben ungelöst. Hierzu<br />
zählt beispielsweise die Vereinbarkeit von Familie und Beruf, die<br />
bislang häufig zu Karrierebrüchen auf unteren Ebenen führt.<br />
Die Unternehmerin: Was wären aus Ihrer Sicht Stellschrauben, mit<br />
denen in Punkto Geschlechter-Diversity in den nächsten zehn Jahren<br />
positive Effekte in Aufsichtsräten erzielt werden können?<br />
Grundsätzlich glaube ich, dass die Entwicklung in die richtige<br />
Richtung geht. Nach meiner Wahrnehmung ist jedenfalls das<br />
Interesse, Top-Positionen mit Frauen zu besetzen, bereits heute<br />
sehr groß. Und beim jüngsten Treffen von Vorstandsassistenten<br />
der deutschen Wirtschaft waren die Hälfte der Teilnehmer<br />
Frauen. Das war vor kurzem<br />
noch anders. Darüberhinaus<br />
sehe ich wesentliche<br />
Stellhebel in Ihren Initiativen<br />
zur gezielten Qualifizierung<br />
von Kandidatinnen<br />
und zur Bildung eines weiblichen<br />
Kandidatenpools, die ich sehr begrüße. Daneben müssen<br />
aber auch grundlegende Dinge verbessert werden, wie die schon<br />
erwähnte Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Wenn so mehr<br />
Frauen Karriere machen und ins operative Top-Management aufsteigen<br />
können, wird automatisch der weibliche Kandidatenpool<br />
in zehn Jahren wesentlich größer sein.<br />
„Das Interesse, Top-Positionen<br />
mit Frauen zu besetzen,<br />
ist schon heute groß“<br />
Die Unternehmerin 01 i 2012 17
Foto schwan: Büro Prof. Dr. gesine schwan; hUmBolDt-ViaDrina school of governance<br />
wirtsChaFt UnD gesellsChaFt report<br />
„Soziale Verantwortung sollte<br />
verpflichtend sein“<br />
„Corporate social responsibility“ ist aktueller denn je: Das bewies die bestens<br />
besuchte Veranstaltung zu diesem thema im Düsseldorfer „ständehaus“.<br />
Die hauptrednerin Prof. Dr. Gesine Schwan plädierte deutlich für verpflichtende<br />
normen für Unternehmen, erntete dafür aber nicht nur Zustimmung<br />
Welche Anforderungen müssen Unternehmen in der<br />
Bürgergesellschaft in Sachen „Corporate Social Responsibility“<br />
(CSR) erfüllen? Dieser Frage gingen am<br />
06.03.2012 Vertreter aus Wirtschaft, Wissenschaft und Zivilgesellschaft<br />
im Rahmen der „Ständehaus-Gespräche zur gesellschaftlichen<br />
Verantwortung von Unternehmen“ auf den Grund. 350 Gäste,<br />
darunter mehr als die Hälfte Frauen, waren der Einladung des<br />
Wirtschaftsministeriums und der <strong>VdU</strong>-Landesverbände Rheinland,<br />
Ruhrgebiet und Westfalen ins „Ständehaus“ gefolgt. Durch die Kooperation<br />
von <strong>VdU</strong> und Ministerium war es gelungen, die übliche<br />
Teilnehmerzahl an den Ständehausgesprächen zu verdreifachen.<br />
Nach der Begrüßung durch Dr. Günther Horetzky, Staatssekretär<br />
im Ministerium für Wirtschaft, Energie, Bauen, Wohnen und Verkehr<br />
des Landes Nordrhein-Westfalen, und Martina Teichelmann,<br />
Landesvorsitzende des <strong>VdU</strong>-Rheinland, trat die Präsidentin der<br />
Berliner Humboldt-Viadrina School of Governance vor. Die Politikwissenschaftlerin<br />
kritisierte in ihrem Impulsvortrag, dass der<br />
Begriff „Corporate Social Responsibility“ zu häufig auf den reinen<br />
Wohltätigkeitsaspekt reduziert werde. In Zeiten der Globalisierung<br />
müssten sich international agierende<br />
Unternehmen - bezogen auf<br />
ihr Kerngeschäft - mit der Frage sozialer<br />
Verantwortung auseinandersetzen.<br />
Sie sprach sich für eine verbindliche<br />
Berichterstattung zu CSR aus,<br />
die die EU-Kommission vor allem für<br />
börsennotierte Unternehmen plant.<br />
Nach diesem mit viel Applaus bedachten<br />
Vortrag sorgte das Thema<br />
für eine spannende Podiumsdiskussion,<br />
an der neben Prof. Dr. Gesine<br />
Schwan auch Dr. Christian Reichel,<br />
Partner von Baker & McKenzie in Frankfurt, die Geschäftsführerin<br />
und Inhaberin der Lingua-World GmbH, Nelly Kostadinova, sowie<br />
Christina Fiege, Mitglied der Inhaberfamilie der Privatbrauerei<br />
Moritz Fiege, teilnahmen. Die Firmenvertreterinnen und -vertreter<br />
stellten kurz die jeweilige Politik ihrer Unternehmen in Bezug auf<br />
CSR dar und tauschten dann mit Gesine Schwan lebhaft Argumente<br />
für und gegen eine verpflichtende CSR-Berichterstattung<br />
aus. Es zeigte sich, dass Corporate Social Responsibility aus den<br />
Unternehmen nicht mehr wegzudenken ist und die Anforderungen<br />
der Bürgergesellschaft daran beständig steigen. Während sich Gesine<br />
Schwan für eine Verpflichtung der Unternehmen zu einer<br />
CSR-Berichterstattung einsetzte, plädierten die Unternehmerinnen<br />
Fiege und Kostadinova sowie der Vertreter der Kanzlei Baker<br />
& McKenzie dafür, die Grenze zwischen konkreter rechtlicher<br />
Pflicht und freiwilliger übernahme von Verantwortung beizubehalten.<br />
Schließlich beteiligten sich auch einige Gäste aus dem Publikum<br />
mit Fragen und Statements an der Diskussion, was einmal mehr<br />
zeigte, wie aktuell das Thema CSR ist. Im anschließenden Get-together<br />
hatten die Gäste Zeit, die Referentin<br />
und die Podiumsteilnehmer<br />
kennenzulernen und miteinander<br />
weiter zu diskutieren – insgesamt<br />
ein sehr anregender Abend in der<br />
Landeshauptstadt!<br />
V.l.: Dr. günther horetzky, staatssekretär<br />
im ministerium für wirtschaft,<br />
energie, Bauen, wohnen und Verkehr<br />
nrw; Prof. Dr. gesine schwan,<br />
Christina Fiege, Privatbrauerei moritz<br />
Fiege; Dr. Christian reichel, Baker &<br />
mcKenzie; nelly Kostadinova, lingua<br />
world; martina teichelmann, landesvorsitzende<br />
rheinland.<br />
Die Die Unternehmerin 01 01 i 2012 i 2012 19
wirtsChaFt UnD gesellsChaFt<br />
Von der Frauendiskussion<br />
zur Familiendiskussion<br />
Dass Frauen in Führungspositionen<br />
unterrepräsentiert sind, ist nicht zu leugnen.<br />
Die wesentliche Ursache dafür ist,<br />
dass sie in die organisation des Familienlebens<br />
stärker eingebunden sind als männer.<br />
insofern sollte man weniger über Frauen als<br />
über Familien diskutieren<br />
Text: Barbara wittmann, general manager von Dell Deutschland<br />
Warum gibt es in<br />
Deutschland zur<br />
Zeit eine „Frauendiskussion“?<br />
Themen<br />
wie Quoten in Vorständen<br />
und Aufsichtsräten, Betreuungsgeld<br />
versus Kitaplätze oder prominente Neubesetzungen<br />
wie kürzlich die Rolle des Finanzvorstandes<br />
bei Lufthansa verschaffen<br />
dem Thema weiter hohe Präsenz in den<br />
Medien. Der Anteil von Frauen in Gremien,<br />
Geschäftsleitungen oder generell auf<br />
Leitungsebene ist, auch wenn es durchaus<br />
Unterschiede nach Branchen gibt, weiterhin<br />
gering. Für technische Berufe gilt das<br />
ganz besonders. Man muss sich dazu nur<br />
die Frauenanteile in den technischen Studiengängen<br />
ansehen, also in einem Bereich,<br />
der wesentlich über die Zukunftsfähigkeit<br />
20 Die Unternehmerin 01 i 2012<br />
des Standorts Deutschland mitbestimmt:<br />
Bei den Absolventen im Fach Informatik<br />
liegt er bei 15 Prozent, im Ingenieurwesen<br />
nur bei 12 Prozent. Dabei befindet sich<br />
Deutschland übrigens in guter Gesellschaft<br />
– sogar in Norwegen liegt der Anteil der<br />
Absolventinnen in Informatik noch niedriger<br />
als hierzulande. Das sind Fakten, die<br />
offen kommuniziert werden. Insofern unterscheidet<br />
sich die Diskussion von früheren,<br />
denn man ist sich heute weithin darin<br />
einig, dass daran etwas geändert werden<br />
sollte. Dabei ist es auch nicht von der Hand<br />
zu weisen, dass dieser „Wertewandel“ einen<br />
durchaus pragmatischen Grund hat: Die<br />
demographische Entwicklung deutet auf<br />
einen Fachkräftemangel hin und deshalb<br />
müssen alle personellen Ressourcen einer<br />
Gesellschaft ausgeschöpft werden.<br />
Dennoch: Dass die Diskussion sich immer<br />
wieder um die „Frau“ und insbesondere<br />
Mutter dreht, verfehlt den Kern der Problematik.<br />
Niemand behauptet heute noch,<br />
dass Frauen aufgrund ihrer natürlichen Anlagen<br />
beispielsweise schlechter rechnen<br />
oder programmieren können, oder auch<br />
dass sie infolge psychischer Dispositionen<br />
keine Entscheidungen treffen könnten. Wer<br />
dergleichen in Wirtschaft und Politik vertreten<br />
würde, müsste mit seinem baldigen<br />
Karriereende rechnen – ein Indiz dafür,<br />
dass bei diesem Thema nicht alles beim Alten<br />
geblieben ist.<br />
Mittlerweile bildet sich als gesellschaftlicher<br />
Konsens heraus, dass die Rolle von Frauen<br />
im Arbeits- und Berufsleben dadurch geprägt<br />
ist, wie hierzulande Familien organisiert<br />
sind. Das Rollenbild bröckelt, aber in
Foto: Dell<br />
der Realität sind weiterhin die Frauen für<br />
die Erziehung von Kindern und, was in einer<br />
alternden Gesellschaft zunehmend in<br />
den Vordergrund rücken wird, für die Betreuung<br />
und Pflege der älteren und Kranken<br />
zuständig. Warum das so ist, mag Thema<br />
für soziologische Studien sein. Wichtig<br />
für die berufliche Praxis jedoch ist, dass<br />
man hier ansetzen muss, wenn<br />
man vorankommen will. Und da<br />
könnte ein erster Schritt sein, die<br />
organisation des Familienlebens<br />
nicht als eine Herausforderung für<br />
Frauen zu betrachten, sondern als<br />
eine, die Frauen und Männer gleichermaßen<br />
betrifft. Man müsste also ein<br />
wenig mehr über Männer diskutieren. Natürlich<br />
würde kein Journalist einem neu berufenen<br />
männlichen Vorstand im Interview<br />
die Frage stellen: „Und wie können Sie die<br />
neue Aufgabe mit Ihrer Familie unter einen<br />
Hut bringen“, oder: „Wie sieht bei ihnen die<br />
work-life Balance aus?“ Jeder kennt die wenig<br />
spannende Antwort, dass dafür eben die<br />
Frau zuständig ist, aber vielleicht sollte man<br />
solche Fragen trotzdem häufiger stellen. Es<br />
ist in keiner Weise „natürlich“, dass die Frage,<br />
wie man Karriere und Familie unter einen<br />
Hut bringen kann, für Männer irrelevant ist.<br />
So hat sich zwar das tradierte Bild der Frau<br />
in den letzten Jahrzehnten gewaltig verändert,<br />
aber auch das korrespondierende<br />
Männerbild muss sich umorientieren, weg<br />
vom „alleinigen Brötchenverdiener“ hin<br />
zum Partner in der Familienarbeit und -organisation.<br />
Ziel kann schließlich nicht sein,<br />
die Verhältnisse auf den Kopf zu stellen,<br />
etwa nach dem Motto „Hinter jeder erfolgreichen<br />
Frau steht ein starker Mann“, sondern<br />
ein kooperativer Umgang mit Frauen<br />
in verantwortlichen Positionen und eine<br />
breite gesellschaftliche Akzeptanz auf der<br />
Basis veränderter äußerer Bedingungen.<br />
Die konkreten Maßnahmen, die in diesem<br />
Bereich in letzter Zeit ergriffen wurden –<br />
und es ist tatsächlich einiges erreicht worden<br />
– weisen immer wieder eine Herausforderung<br />
auf: Es gibt zwar mehr Betreuungsmöglichkeiten<br />
für Kinder, wenn auch bei<br />
weitem nicht genug. Und es gibt durchaus<br />
Unternehmen, die ihren Mitarbeitern mit<br />
flexiblen Modellen entgegenkommen, beispielsweise<br />
durch Teilzeitarbeit oder Arbeit<br />
Man müsste<br />
also ein wenig mehr über<br />
Männer reden.<br />
im Home office. Aber alles richtet sich<br />
doch primär immer an die Frauen: Sie arbeiten<br />
in Teilzeit oder von zu Hause, und sind<br />
damit ein Stück weit von der „normalen“<br />
Arbeitswelt abgekoppelt.<br />
Hieran muss aktiv gearbeitet werden.<br />
Doch diese Aufgabe betrifft nicht nur den<br />
Staat, der neben der Quotendiskussion<br />
vor allem mit dem Aufbau von konkreten<br />
Kinderbetreuungsmöglichkeiten oder mit<br />
steuerlichen Anreizen beispielsweise bei<br />
der Beschäftigung von Haushaltshilfen<br />
eingreifen kann. Vor allem sind die Unternehmen<br />
selbst gefragt, denn schließlich<br />
steht der Faktor exzellentes und ausreichendes<br />
Humankaptial, der dem Problem<br />
die ökonomische Relevanz verleiht, zur<br />
Disposition. Unternehmen müssen dafür<br />
sorgen, dass ihre Hierarchien<br />
für Frauen – besser: für familienorientierte<br />
Mitarbeiter –<br />
durchlässig sind. Sie müssen<br />
dafür nicht nur flexible Arbeitszeitmodelle<br />
anbieten,<br />
sondern auch dafür sorgen,<br />
dass deren Inanspruchnahme nicht zu<br />
einem Karriereknick führt – sie müssen<br />
also ihre Unternehmenskultur entsprechend<br />
anpassen. Flexible Arbeitszeiten,<br />
Elternzeit oder ein Besuch beim Kinderarzt<br />
darf kein Anlass mehr zum Stirnrunzeln<br />
sein – egal, ob es sich um Frauen oder<br />
Männer handelt. Und dabei helfen auch<br />
die verantwortungsvollen Väter auf dem<br />
Spielplatz, die ihre Elternzeit genießen.<br />
Wie sieht es bei Dell aus?<br />
Bei Dell steht das Thema Diversity ganz oben in der Firmen- und Führungskultur. so gibt<br />
es nicht nur klare anforderungen hinsichtlich der Zusammensetzung der Belegschaft über<br />
eine „Diversity matrix“, sondern auch ein „leadership Development Program“, da Dell es<br />
sich zum Ziel gesetzt hat, in den nächsten Jahren einen Frauenanteil in allen Führungsebenen<br />
von mindestens 25 % zu erreichen. mit wise (women in search of excellence) hat Dell<br />
eine interne Plattform geschaffen, die die Bedürfnisse und interessen von Frauen innerhalb<br />
des Unternehmens aufgreift und Frauen untereinander vernetzt. Ziel ist es, Frauen an das<br />
Unternehmen zu binden, weiterbildungsmöglichkeiten zu eröffnen und generell den<br />
Blickwinkel von Frauen noch stärker in entscheidungen des Unternehmens einzubeziehen.<br />
Darüber hinaus engagiert sich Dell auch außerhalb des eigenen Unternehmens für die<br />
interessen von Frauen in der wirtschaft. so führt Dell mehrere Programme durch, die sich<br />
an Unternehmensgründerinnen und Unternehmerinnen kleiner und mittelständischer<br />
Betriebe richten. Bislang war dieses engagement primär auf die Usa beschränkt, doch nun<br />
wird Dell auch in Deutschland in dieser weise aktiv. Das Unternehmen sieht sich hier als<br />
Partner und anwalt der Unternehmerinnen und unterstützt sie vor allem durch netzwerkaktivitäten<br />
und -plattformen.<br />
Dazu gehört insbesondere das weltweite Dell women‘s entrepreneur network (Dwen).<br />
Dell engagiert sich damit für die Vernetzung von Unternehmerinnen sowie für den gedanken-<br />
und ideenaustausch über grenzen hinweg, mit dem Ziel, ihre rolle sichtbar zu machen<br />
und zu stärken. Zu den aktivitäten gehören die Bereitstellung der online-Plattform zu Dwen<br />
und des Dwen-linkedin-netzwerks. Zudem veranstaltet Dell regelmäßig ein internationales<br />
Dwen-event, das nach 2010 in shanghai und 2011 in rio de Janeiro in diesem sommer in<br />
neu Delhi stattfinden wird.<br />
Die Unternehmerin 01 i 2012 21
wirtsChaFt UnD gesellsChaFt<br />
Neue Kontinente im Visier<br />
Nelly Kostadinova schuf mit „lingua-world“ einen der führenden sprachdienstleister<br />
in Deutschland. Zum Vorbild wurde die ehemalige bulgarische Journalistin<br />
allerdings nicht nur wegen ihres unternehmerischen erfolges, sondern auch durch<br />
ihr soziales engagement. ein Porträt von Julia weisberg<br />
N<br />
22 Die Unternehmerin 01 i 2012<br />
eue Wege zu gehen ist ihr wichtig –<br />
besonders dort, wo vor ihr noch kein<br />
Weg war. Dieser Entdeckergeist<br />
macht eine wesentliche Facette der<br />
Persönlichkeit Nelly Kostadinovas<br />
aus und treibt sie an, sich selbst und<br />
ihr Unternehmen stets weiter zu entwickeln.<br />
Höher, schneller, weiter, dabei den Blick immer zielstrebig<br />
nach vorn gerichtet und den Kopf voll neuer Ideen – das ist der<br />
erste Eindruck, den man durch Nelly Kostadinovas authentische<br />
Art schnell gewinnt. Dabei steht die Gründerin und Geschäftsführerin<br />
des Sprachdienstleisters Lingua-World gleichzeitig fest mit<br />
beiden Beinen im Leben und nimmt mit offenen Augen das Hier<br />
und Jetzt wahr. Bei allem unternehmerischen Ehrgeiz verliert sie<br />
nicht die soziale Komponente ihres Tuns aus dem Blick, denn Werte<br />
sind für sie zentral.<br />
1997 gründete die gebürtige Bulgarin in Köln das Unternehmen<br />
„Lingua-World“, das 2004 zur Lingua-World GmbH wurde. Der<br />
Weg zur erfolgreichen Unternehmerin in Deutschland war ihr<br />
alles andere als vorgezeichnet. Nach der politischen Wende kam<br />
die in Bulgarien erfolgreiche Journalistin 1990 über ein Stipendium<br />
der Konrad-Adenauer-Stiftung nach Köln. Treibende Kraft<br />
war dabei die Neugier auf die nun erreichbare Freiheit und der<br />
Wunsch, sich und ihren beiden Kindern eine Zukunft zu ermöglichen.<br />
Sie lernte die deutsche Sprache und baute sich in der<br />
Wahlheimat zielorientiert und energisch eine Existenz auf.<br />
Die Dolmetschertätigkeit, mit der sie sich in der ersten Zeit in<br />
Deutschland finanziell absicherte, ist bis heute ihr Erfolgskonzept.<br />
Das Verbinden von Menschen, Sprachen und Kontinenten<br />
ist ihr Ziel. Die Lingua-World GmbH, inzwischen eines der größten<br />
Unternehmen für übersetzungs- und Dolmetscherdienstleistungen<br />
in Deutschland, feiert in diesem Jahr ihr 15-jähriges Bestehen.<br />
Das Unternehmen ist über diese Zeit kontinuierlich gewachsen.<br />
Zum Erfolg führte letztlich die Symbiose aus Franchiseund<br />
Filialsystem, das Kostadinova für ihr Unternehmen anwendet,<br />
und das es ermöglicht, an vielen Standorten vertreten zu sein.<br />
Durch die Zusammenarbeit mit freien übersetzern weltweit
kann sie auf der ganzen Welt schnell und professionell Sprachdienstleistungen<br />
anbieten. Nelly Kostadinova beschäftigt etwa<br />
40 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und arbeitet international<br />
mit über 10.000 freien übersetzern zusammen. „Menschen Arbeit<br />
zu geben, ist ein tolles Gefühl“, berichtet sie begeistert. In<br />
ihrer Firma fördert sie gezielt junge Frauen und überträgt ihnen<br />
Führungsverantwortung. Im Jahr 2010 war Nelly Kostadinova<br />
Finalistin für den Unternehmerinnenpreis „Prix Veuve Cliquot“<br />
und wurde im selben Jahr mit dem „VICTRESS Role Model<br />
Award“ für starke und erfolgreiche weibliche Vorbilder in der<br />
Wirtschaft ausgezeichnet. Sie engagiert sich auch als Mentorin<br />
für junge Unternehmerinnen und in sozialen Projekten „ihrer“<br />
Stadt Köln. Dies alles tut sie aus überzeugung und aus dem<br />
Wunsch heraus, Gutes, das ihr selbst wiederfahren ist, weiterzugeben:<br />
„Ich will jungen Menschen Selbstbewusstsein und eine<br />
Perspektive geben. So wie ich diese Chance bekommen habe, so<br />
sollen andere ebenfalls ihre Chance bekommen.“<br />
Im Laufe der Zeit hat Nelly Kostadinova stetig ihr Unternehmenskonzept<br />
weiterentwickelt und ihren Zielen angepasst. Durch den<br />
Aufbau einer Führungsebene ist es ihr möglich geworden, sich<br />
selbst noch intensiver ihren Expansionsideen zu widmen. Denn es<br />
zieht sie weiter – auf andere Kontinente. Das Leben auf zwei Kontinenten<br />
ist ihr persönlicher Traum. Fokus der Expansionsbestrebungen<br />
ist derzeit Afrika – insbesondere Kenia, Ghana, Nigeria<br />
und Südafrika. In Kenia engagiert sie sich in einem sozialen Projekt,<br />
um Potenziale und Selbstbewusstsein der kenianischen Frauen<br />
zu fördern. Sie bildete im Jahr 2011 sogar eine junge Frau aus<br />
Nairobi bei Lingua-World in Köln aus, die später von Kenia aus<br />
weiter für das Unternehmen tätig sein konnte.<br />
Einen weiteren neuen Standort für Lingua-World hat Nelly Kostadinova<br />
erst kürzlich in Südafrika ausfindig gemacht. In der Hauptstadt<br />
Pretoria gründet sie ein Büro, bei dessen Aufbau auch die<br />
Mitarbeiter aus den deutschen Filialen einbezogen werden. Denn<br />
Nelly Kostadinova verbindet gern soziales Engagement mit ihren<br />
Unternehmenszielen. Das ist ihr wichtig. So sollen deutsche Mitarbeiter<br />
in Südafrika Kinder unterrichten und fördern. „Du schaffst<br />
Werte, deshalb bist du glücklich!“, erklärt die 56-jährige Unternehmerin<br />
ihr heutiges Motto. Den Austausch zwischen den Kulturen<br />
fördert sie aus überzeugung, denn sie selbst hat diese gegenseitige<br />
Bereicherung immer wieder erlebt.
wirtsChaFt UnD gesellsChaFt<br />
Gemischte Teams<br />
Zeit für eine neue Unternehmenskultur:<br />
<strong>VdU</strong>-mitglied Silke Kraus diskutierte auf<br />
dem ersten Bayerischen Familienunternehmer-Kongress<br />
mit Vertretern aus Politik<br />
und wirtschaft über notwendige<br />
Veränderungen im<br />
mittelstand und auf den<br />
Führungsebenen<br />
<strong>VdU</strong>-Mitglied Silke<br />
Kraus im Interview<br />
mit dem BayerischenWirtschaftsminister<br />
Martin Zeil<br />
Die Veranstaltung, auf der erstmals die Bayerischen<br />
Familienunternehmer-Preise in den Kategorien<br />
„Nachhaltigkeit“, „Innovation“ und „Soziales Engagement“<br />
verliehen wurden, fand am<br />
21.03.2012 im Bayerischen Landtag<br />
statt. Ausrichter waren die „Familienunternehmer<br />
- ASU“ und die „Jungen Unternehmer<br />
– BJU“. Am Rande der festlichen<br />
Gala äußerten sich der Bayerische<br />
Wirtschaftsminister, Martin Zeil, der Bayerische Landesvorsitzende<br />
der Familienunternehmer, Martin Schoeller, sowie die<br />
baden-württembergische Maschinenbau-Unternehmerin und<br />
<strong>VdU</strong>-Vizepräsidentin, Claudia Gläser, zu den Themen „Mittelstandsförderung“<br />
und „gemischte Führungsteams“.<br />
Silke Kraus: Herr Schoeller, welche Signale will die ASU mit dem<br />
Kongress geben?<br />
Martin Schoeller: Wir wollen zunächst deutlich machen: Familienunternehmen<br />
sind Firmen aller Größen und Branchen - bis hin<br />
zum Börsenkonzern - mit maßgeblicher Beteiligung einer Familie.<br />
24 Die Unternehmerin 01 i 2012<br />
“Die Politik soll<br />
denjenigen helfen,<br />
die es brauchen“<br />
Minister Martin Zeil, Preisträger Helmut<br />
Schreiner (4.v.r.), Martin Schoeller (2.v.r.)<br />
und Laudator Randolf Rodenstock (r.)<br />
Martin Schoeller und<br />
EU-Energiekommissar<br />
Günther Oettinger<br />
im Gespräch<br />
Nach dieser Definition sind sogar 80 Prozent aller<br />
Erwerbstätigen in Deutschland in Familienunternehmen<br />
beschäftigt.<br />
Kraus: Welche politischen Rahmenbedingungen<br />
wünschen sich Familienunternehmer<br />
von der Politik, um den Wirtschaftsstandort<br />
zukunftsfähig zu halten?<br />
Schoeller: 1. Wir brauchen keinen Sozialabbau.<br />
Es ist gut, dass Deutschland<br />
eine soziale Marktwirtschaft ist. 2. Im niedrigen sozialversicherungspflichtigen<br />
Einkommensbereich sollte mehr Netto übrig bleiben,<br />
aber nicht durch Vermögens- oder Unternehmensbesteuerung,<br />
sondern durch eine verantwortlichere Ausgabenpolitik. 3.<br />
Die Politik soll wie ein Familienvater diejenigen fördern, die es<br />
brauchen. Geldausgaben mit der Gießkanne müssen aufhören.<br />
Betreuungs- und Kindergeld sollten zum Beispiel höchstens den<br />
niedrigsten Einkommensschichten bezahlt werden. 4. Die Energiewende<br />
kostet nicht nur, sie bringt auch etwas. Wir brauchen verlässlichere<br />
Rahmenbedingungen für erneuerbare Energien.
Deutschland könnte einen weltweit führenden Platz in der Umwelttechnik<br />
einnehmen. Das wird aber durch Zickzack-Kurs gerade<br />
erheblich erschwert.<br />
Frauen treffen bereits heute im Konsumgüterbereich rund 80<br />
Prozent der Kaufentscheidungen. In den Entscheidungsgremien<br />
der Unternehmen sind sie jedoch stark unterrepräsentiert;<br />
Deutschland liegt im internationalen Vergleich eher am Ende,<br />
gleichauf mit Indien. Dabei beweisen<br />
zahlreiche Studien: Gemischte Führungsteams<br />
sind kreativer und erfolgreicher!<br />
Seit zehn Jahren sind freiwillige<br />
Vereinbarungen mit den Unternehmen<br />
in Deutschland ohne nennenswerte<br />
Erfolge geblieben. EU-Kommissarin<br />
Viviane Reding plädiert deshalb<br />
für die Einführung einer gesetzlichen Frauenquote in Vorständen<br />
und Aufsichtsräten, zu der sich neuerdings auch der bayerische<br />
Ministerpräsident Seehofer positiv äußert.<br />
Silke Kraus: Herr Minister, mehr Frauen in Führungspositionen<br />
könnten auch eine Investition in die Wettbewerbsfähigkeit von<br />
Bayern sein. Wäre es nicht eine Herausforderung, hier als Trendsetter<br />
voranzugehen?<br />
Martin Zeil: Ich bin auch dafür, dass mehr Frauen Führungspositionen<br />
übernehmen. Starre Quoten sind aber der falsche Weg. Ich<br />
bin fest davon überzeugt, dass Frauen den Weg an die Spitze von<br />
Unternehmen aus eigener Kraft und Leistung schaffen können,<br />
und lehne es ab, dass der Staat mit gesetzlichen Quoten direkt in<br />
Unternehmensentscheidungen eingreift. Verweigern sich Unternehmen,<br />
freiwillig mehr Frauen zu befördern, droht ihnen heutzutage<br />
ein Reputationsverlust. Außerdem gehen ihnen auch die Fachkräfte<br />
aus. Ich setze mich deshalb dafür ein, dass Frauen in Politik<br />
und Wirtschaft mehr Verantwortung übernehmen. Es kann ja wohl<br />
nicht wahr sein, dass Deutschland bei der Managerinnen-Quote<br />
im europäischen Vergleich nur auf Platz 28 liegt – von 29 Ländern!<br />
Im Gegensatz dazu glaubt die Unternehmerin und <strong>VdU</strong>-Vizepräsidentin<br />
Claudia Gläser nach zehnjähriger Erfahrung mit freiwilligen<br />
Vereinbarungen nicht daran, dass auch ohne gesetzliche Regelungen<br />
der Anteil von Frauen in den Vorständen und Aufsichtsgremien<br />
deutlich erhöht wird.<br />
Silke Kraus: Frau Gläser, teilen Sie in Ihrer Rolle als erfolgreiche<br />
mittelständische Unternehmerin und <strong>VdU</strong>-Vizepräsidentin die Meinung<br />
des Ministers?<br />
Claudia Gläser: Vor dem Hintergrund der enorm hohen Anzahl an<br />
weiblichen „High Potentials“ ist es aus meiner Sicht ein Skandal,<br />
dass Frauen in den Vorständen und Aufsichtsräten immer noch<br />
„Wer keine Frauen<br />
befördert, dem<br />
gehen die<br />
Fachkräfte aus!“<br />
Exoten sind. Eigentlich müsste doch jedes Unternehmen vor dem<br />
Hintergrund des Fachkräftemangels ein großes Interesse daran haben,<br />
für sich die besten Köpfe zu gewinnen. Ich beschäftige in<br />
meinem Unternehmen ganz selbstverständlich Männer in Teilzeit,<br />
wenn diese sich mehr Zeit für andere Aufgaben wünschen. Führung<br />
muss man heute anders definieren. Mit der Entkoppelung<br />
von Leadership und Tagesgeschäft haben wir sehr gute Erfahrungen<br />
gemacht. Der Fachkräftemangel<br />
wird von uns eine neue Personalpolitik<br />
verlangen, denn die Vorstellung der Belegschaft<br />
zum Thema gute Arbeit verändert<br />
sich rasant.<br />
Kraus: Herr Schoeller, welche Rolle spielen<br />
Frauen heute in den Familienunternehmen?<br />
Martin Schoeller: Frauen in der obersten Leitungsebene sind noch<br />
sehr selten. 12- bis 16-Stundentage mit der Betreuung von Kindern<br />
zu kombinieren, ist äußerst schwierig. Anders sieht es in Aufsichtsräten<br />
aus, wo nicht der Tageskampf gefragt ist. Hier sehe ich am<br />
ehesten eine Veränderung. Eine Hürde stellt allerdings die Erwartung<br />
an Aufsichtsratsmitglieder dar, Erfahrung in der obersten Leitungsebene<br />
mitzubringen, um die Kompetenz und Autorität gegenüber<br />
dem operativen Management sicherzustellen.<br />
Kraus: Sind bayerische Unternehmer schon reif für starke Frauen<br />
an ihrer Seite?<br />
Schoeller: Gemischte Teams sind ein sehr einleuchtendes Konzept.<br />
Dies ist aber noch nicht systematisch im Bewusstsein vieler männlicher<br />
Manager angekommen. Das Problem der Rollenbilder ist<br />
das Spannungsfeld von Konkurrenz und Kooperation. Zum Glück<br />
ist die natürliche Ausrichtung von Männern und Frauen weniger<br />
konkurrenz- und mehr kooperationsgeprägt. Im Aufsichtsrat sehen<br />
wir deshalb große Vorteile mit mehr Frauen.<br />
Kraus: Frau Gläser, Sie sind ein perfektes Beispiel dafür, dass auch<br />
Frauen mit Kindern erfolgreich ein Unternehmen leiten können …<br />
Gläser: Für mich gab es kein Entweder-oder. Mein Mann und ich<br />
sind vermutlich ein gutes Beispiel dafür, dass sich die Rollenbilder<br />
schon verändert haben. Frauen wollen heute ganz selbstverständlich<br />
Verantwortung übernehmen, und es gibt auch immer mehr<br />
Männer, die gerne mehr Zeit mit den Kindern verbringen möchten.<br />
Frauen stehen sich manchmal mit einem mangelnden Selbstbewusstsein<br />
oder Perfektionsansprüchen selbst im Weg. Das Wort<br />
Rabenmutter sollten Mütter aus ihrem Wortschatz verbannen.<br />
Eine im Berufsleben erfolgreiche Mutter, die ihren Job liebt, ist aus<br />
meiner Sicht immer auch eine glückliche Mutter mit zufriedenen<br />
Kindern und einer guten Partnerschaft.<br />
Die Unternehmerin 01 i 2012 25
WIRTSCHAFT UND GESELLSCHAFT<br />
Bei der finanziellen Repression wird<br />
das Zinsniveau durch eine von der<br />
Notenbank und der Finanzaufsicht induzierte künstliche<br />
Nachfrage nach Staatsanleihen niedrig gehalten. Dies senkt die<br />
Refinanzierungskosten der Staaten und entwertet die Schulden<br />
idealerweise durch einen negativen Realzins. Die Erfahrungen einiger<br />
Länder nach dem zweiten Weltkrieg zeigen, dass die langjährige<br />
Anwendung dieser Strategie sehr erfolgreich sein kann. Auch<br />
heutzutage ist die finanzielle Repression bereits allgegenwärtig –<br />
ihre Bedeutung dürfte künftig noch zunehmen.<br />
Die Staatsschulden im Euroraum und<br />
in Großbritannien haben 2011 das aus<br />
wissenschaftlicher Sicht kritische Niveau<br />
von 85 bis 90 Prozent des nominalen Bruttoinlandsproduktes er-<br />
reicht. Mit 102 Prozent lag die Quote in den USA deutlich höher.<br />
Durch die Finanzkrise bewirkt, stellen diese Werte gegenüber<br />
2007 eine markante Erhöhung dar. Besserung ist nicht in Sicht:<br />
Aufgrund anhaltender Primärhaushaltsdefizite und zumeist hoher<br />
Zins-Wachstums-Differenzen werden die Staatsschuldenquoten<br />
2012/13 weiter steigen. Um die Zweifel der Investoren an der<br />
Schuldentragfähigkeit der Länder zu senken, bedarf es daher Maßnahmen,<br />
die die Schuldenquoten künftig deckeln bzw. verringern.<br />
Schuldenschnitte kommen hierfür nicht in Betracht: Durch sie ergeben<br />
sich negative Rückwirkungen auf Banken und Wirtschaft;<br />
zudem verschrecken sie Investoren, die für den Erwerb von Staatsanleihen<br />
gebraucht werden. Auch ist eine reine Inflationierung<br />
26 Die Unternehmerin 01 i 2012<br />
Zinsen senken –<br />
Schulden bremsen<br />
in vielen industrieländern sind die staatsschulden im Verhältnis<br />
zum nominalen Bruttoinlandsprodukt kräftig angestiegen.<br />
Um die entwicklung aufzuhalten oder umzukehren ist die<br />
„finanzielle repression“ einer von mehreren<br />
ansatzpunkten. warum, erklärt alexander Krüger, Chefvolkswirt<br />
bei der Bankhaus lampe Kg in Düsseldorf<br />
nicht zielführend, da die Refinanzierungskosten bei freiem Zins<br />
stiegen und dies Staatshaushalte und Wachstum belastete.<br />
Andere Stellschrauben stehen nur<br />
teilweise zur Verfügung. Dies liegt u. a. an der<br />
Politik: Um ihre Wiederwahl zu sichern, werden Politiker auf Maß-<br />
nahmen verzichten, die für Wähler unbequem sind. Dies betrifft<br />
zunächst die Haushaltskonsolidierung. Hier zeigen die jüngsten<br />
Erfahrungen in Griechenland, Italien, Portugal und Spanien, dass<br />
Staatshaushalte nicht von heute auf morgen von links auf rechts<br />
gedreht werden können. Werden die Grenzen der Haushaltskonsolidierung<br />
überschritten, entstehen negative Rückkoppelungen<br />
auf das Wachstum, die Arbeitslosigkeit steigt und es schwindet der<br />
Rückhalt in der Bevölkerung. Nachhaltige, wachstumsfördernde<br />
Strukturreformen dürften Politiker ebenfalls scheuen, da sie häufig<br />
zunächst mit einer Lageverschlechterung einhergehen (z. B. eine<br />
höhere Arbeitslosigkeit), bevor sich positive Effekte einstellen;<br />
auch dies mindert ihre Wahlchancen. Die Erfahrungen Deutschlands<br />
mit der Agenda 2010 haben gezeigt, wie steinig dieser Weg<br />
sein kann.<br />
Deutlich einfacher ist dagegen die<br />
Senkung der Zinssätze: Je niedriger diese sind,<br />
desto leichter fällt den Ländern die Schuldenrefinanzierung. Hier<br />
setzen die Ökonominnen Carmen Reinhart und Belen Sbrancia in<br />
ihrem im März 2011 erschienen Aufsatz „The Liquidation of Government<br />
Debt“ (NBER Working Paper) an. Für sie wird der nominale<br />
Zinssatz zur entscheidenden Stellschraube. Danach senken
Notenbanken ihre Leitzinsen, drucken Geld und kaufen heimische<br />
Staatsanleihen. In Ergänzung dazu kann die nationale Finanzaufsicht<br />
(über Basel III hinaus) Verordnungen erlassen, die heimische<br />
Investoren und staatliche Kapitalsammelstellen stärker zum Kauf<br />
nationaler Staatsanleihen verpflichten. Dies schafft Nachfrage<br />
nach Staatsanleihen, die es unter „normalen“ Umständen nicht<br />
gegeben hätte. Reinhart und Sbrancia bezeichnen dies als „finanzielle<br />
Repression“: Durch die Trennung von Zins und Risiko werden<br />
die Renditen von Langläufern unter ihr fundamental gerechtfertigtes<br />
Niveau gedrückt. Die Einschränkung der Kapitalmobilität<br />
verhindert einen Kapitalabfluss.<br />
Neben niedrigen Finanzierungskosten<br />
akzeptieren Notenbanken im Idealfall<br />
auch eine höhere Inflationsrate, die in der Bevölkerung keinen Un-<br />
mut hervorruft. Idealerweise liegt der Zinssatz darunter. über den<br />
dadurch entstehenden negativen Realzins treibt die finanzielle Repression<br />
auch die Staatsentschuldung voran. Reinhart und Sbrancia<br />
sprechen in diesem Zusammenhang von einer Repressionssteuer,<br />
die vom Grad der Finanzmarktregulierung und der Inflationsrate<br />
abhängt; sie wird vom Staatsanleiheinvestor (und vom<br />
Sparer) bezahlt. Ihr Vorteil ist, dass es ihr im Gegensatz zu Steuererhöhungen<br />
und Ausgabenkürzungen an Transparenz fehlt. Da die<br />
Steuer im Verborgenen existiert, ist der von ihr ausgehende Schmerz<br />
deutlich geringer als bei direkt ablesbaren Kursverlusten. Die finanzielle<br />
Repression, die Wachstum und Haushaltskonsolidierung<br />
nicht ersetzt, ist nicht neu. Reinhart und Sbrancia erklären,<br />
dass sie nach dem Zweiten Weltkrieg von Großbritannien und den<br />
USA erfolgreich angewandt wurde. Neben dem seinerzeit höheren<br />
Wachstum ließen diese Länder eine höhere Inflationsrate zu, regulierten<br />
die Finanzmärkte und kamen ohne Schuldenrestrukturierung<br />
bzw. Schuldenschnitt aus. Großbritannien gelang es, seinen<br />
Schuldenstand von 1945-1955 von 216 Prozent auf 138 Prozent<br />
zu senken, die USA erreichten im gleichen Zeitraum eine Reduktion<br />
von 116 Prozent auf 66 Prozent.<br />
Das heutige Verhalten wichtiger Notenbanken<br />
beinhaltet bereits Repressionselemente.<br />
Die Europäische Zentralbank, die Bank<br />
of England und die amerikanische Fed tolerieren seit längerem<br />
höhere Inflationsraten und halten die Leitzinsen auf ultra-niedrigem<br />
Niveau. Zudem tätigen sie umfangreiche Staatsanleihekäufe.<br />
Aufsichtsrechtliche Regelungen spielen in den genannten<br />
Ländern auch eine Rolle. Da ein negativer Realzins zur Beherrschbarkeit<br />
der Staatsschuldenkrise unverzichtbar geworden ist, wird<br />
die finanzielle Repression künftig eher noch zunehmen. Anleger<br />
müssen sich daher auf ein noch lange anhaltendes Niedrigzinsumfeld<br />
einstellen, das niedrige/<br />
negative Realzinsniveau wird<br />
von ihnen hinzunehmen sein.<br />
Dies begünstigt Sachwertanlagen,<br />
schließt bei ausbleibenden<br />
Schuldenschnitten den Kauf<br />
von Nominalwerten, denen ein<br />
positiver Realzins unterliegt,<br />
aber nicht aus.<br />
Die Unternehmerin 01 i 2012 27
wirtsChaFt UnD gesellsChaFt<br />
„Frauen erhalten<br />
endlich eine faire Chance“<br />
Jana Schiedek, senatorin der Freien und hansestadt hamburg für<br />
Justiz und gleichstellung, über den hamburger gesetzentwurf<br />
für den Bundesrat, eine Frauenquote von 40 Prozent in aufsichtsräten<br />
und sanktionen für Unternehmen bei nichteinhaltung<br />
S<br />
chnell stellten Jana Schiedek,<br />
Senatorin der Freien<br />
und Hansestadt Hamburg<br />
für Justiz und Gleichstellung,<br />
und Kristina Tröger,<br />
<strong>VdU</strong>-Landesvorsitzende<br />
Hamburg / Schleswig-Holstein, fest, dass<br />
sie beim Thema „Frauenquote“ den gleichen<br />
Weg verfolgen. Das Interview wurde<br />
am 25.05.2012 geführt; am 29.05.2012<br />
hat die Senatorin ihre Gesetzesvorlage der<br />
breiten Öffentlichkeit vorgestellt.<br />
Frau Schiedek, Sie sind die erste Senatorin<br />
für Justiz und Gleichstellung. Gab es vor<br />
Ihnen in Hamburg keine Gleichstellungspolitik?<br />
Natürlich gab es auch vorher eine<br />
Gleichstellungspolitik in Hamburg.<br />
Wir hatten Ende der 70er Jahre sogar<br />
eine Vorreiterrolle. Als erstes<br />
Bundesland wurden mit der „Leitstelle<br />
zur Verwirklichung der Gleichstellung<br />
von Frauen und Männern“<br />
die gleichstellungspolitischen Aufgaben in<br />
der Landesregierung institutionell verankert.<br />
Dass wir nun entschieden haben, die<br />
„Gleichstellung“ in den Namen der Behörde<br />
aufzunehmen und es eine Senatorin für<br />
die Gleichstellung gibt, ist auch ein klares<br />
Bekenntnis zum hohen Stellenwert, den die<br />
Gleichstellungspolitik in Hamburg wieder<br />
erhalten soll. Gleichstellung von Frauen<br />
und Männern soll wieder ein umfassendes<br />
28 Die Unternehmerin 01 i 2012<br />
gesellschaftliches Reformprojekt werden.<br />
Sie fordern eine verbindliche Quote für<br />
Frauen in Führungsetagen der deutschen<br />
Wirtschaft. Warum brauchen wir eine gesetzliche<br />
Quote?<br />
Der Anteil weiblicher Führungskräfte in<br />
Spitzenpositionen ist immer noch viel zu<br />
gering. Er liegt in Aufsichtsräten börsennotierter<br />
Unternehmen bei etwas mehr als<br />
einem Zehntel. In einem Drittel der Unternehmen<br />
ist gar keine Frau im Aufsichtsrat.<br />
Dies widerspricht dem im Grundgesetz<br />
niedergelegten Gleichheitsgrundsatz.<br />
Dazu belegen Studien eindeutig, dass gemischte<br />
Teams aus Frauen und Männern<br />
Unternehmen<br />
riskieren, dass sie an<br />
Ansehen verlieren<br />
besser zusammenarbeiten und größeren<br />
wirtschaftlichen Erfolg haben. Die vor<br />
mehr als 10 Jahren getroffene Vereinbarung<br />
der Bundesregierung mit den Spitzenverbänden<br />
der Wirtschaft blieb ohne wahrnehmbaren<br />
Erfolg. Die Bundesregierung<br />
ist in diesem Punkt heillos zerstritten und<br />
hat zu lange auf Freiwilligkeit gesetzt, ohne<br />
dass sich etwas geändert hätte. In anderen<br />
europäischen Ländern wie etwa Norwe-<br />
gen, Spanien, Frankreich, Belgien und Italien<br />
hat man dies realisiert und gesetzliche<br />
Quoten eingeführt und Erfahrungen zeigen,<br />
dass sie funktionieren. Wir dürfen<br />
nicht weitere zehn Jahre ungenutzt verstreichen<br />
lassen.<br />
Sie haben angekündigt, Hamburg werde einen<br />
entsprechenden Gesetzentwurf für die<br />
Privatwirtschaft in den Bundesrat einbringen.<br />
Was genau fordern Sie?<br />
Der Gesetzentwurf sieht die Einführung<br />
einer verbindlichen Mindestquote von 40<br />
Prozent Frauen für die Besetzung von Aufsichtsräten<br />
vor. Mit börsennotierten und<br />
mitbestimmten Unternehmen erfassen<br />
wir sämtliche großen Unternehmen<br />
in Deutschland. Die Quote gilt getrennt<br />
für die Arbeitnehmer- und<br />
Anteilseignerseite. Damit tragen<br />
wir dem Umstand Rechnung, dass<br />
bisher die überwiegende Zahl der<br />
Frauen in Aufsichtsräten von der<br />
Arbeitnehmerseite gestellt wird.<br />
Die Quote soll in zwei Stufen mit einer<br />
übergangsfrist von insgesamt elf Jahren<br />
eingeführt werden. Dies gibt den Unternehmen<br />
ausreichend Zeit Frauen zielgerichtet<br />
zu fördern.<br />
Sind Sanktionen bei Nichteinhaltung vorgesehen?<br />
Wir sehen eine doppelte Sanktion vor.<br />
Zum einen wollen wir die Unternehmen<br />
dort treffen, wo es ihnen weh tut – beim
Geld. Hält sich ein Unternehmen nicht an<br />
die Vorgabe, so kann es seine gesamten Vergütungen<br />
für seine Aufsichtsratsmitglieder<br />
nicht steuerlich absetzen. Damit führen wir<br />
eine spürbare Sanktion ein, die Rechtsunsicherheiten<br />
vermeidet und die Handlungsfähigkeit<br />
der Unternehmen nicht beeinträchtigt.<br />
Zum anderen müssen die Unternehmen<br />
über den Frauenanteil in ihren<br />
Führungsgremien und die Einhaltung der<br />
gesetzlichen Vorgaben berichten. Diese An-<br />
gaben werden regelmäßig veröffentlicht.<br />
Die Unternehmen riskieren, dass sie an Ansehen<br />
verlieren.<br />
Mit Ihrer Forderung liegen Sie auf einer Linie<br />
mit Viviane Reding, der EU-Justizkommissarin<br />
und Vizepräsidentin der Europäischen<br />
Kommission. Sie beide haben auch<br />
die Berliner Erklärung unterzeichnet. Denken<br />
Sie dass Deutschland die Quote von<br />
Brüssel verordnet bekommen muss?<br />
Natürlich freue ich mich, dass ich mit Frau<br />
Reding eine sehr engagierte Mitstreiterin<br />
habe und sie in dieser Frage eindeutig<br />
Stellung bezieht. Allerdings hoffe ich,<br />
dass auch endlich in der Bundesregierung<br />
die Zeichen der Zeit erkannt werden und<br />
sich die zuständigen Ministerinnen auf<br />
eine verbindliche Regelung einigen. Noch<br />
können wir – bezogen auf diesen Aspekt<br />
– die Verwirklichung der Gleichstellung<br />
selbst in die Hand nehmen. Dies sollten<br />
wir aber auch tun.<br />
Viele, gerade auch junge Frauen, lehnen<br />
eine gesetzliche Quote ab. Sie möchten aufgrund<br />
ihrer Qualifikation in Führungspositionen<br />
befördert und in Aufsichtsgremien<br />
berufen werden. Was entgegnen sie ihnen?<br />
Niemand soll beschenkt werden. Ausschlaggebend<br />
für eine Beförderung ist und<br />
bleibt immer die Qualifikation. Eine Quote<br />
trägt nur dazu bei, die gläserne Decke zu<br />
durchbrechen. Frauen erhalten endlich eine<br />
faire Chance. Nie gab es eine besser ausgebildete<br />
Generation von Frauen als heute.<br />
Und trotzdem dringen sie viel zu wenig in<br />
Führungspositionen durch. Deswegen entgegne<br />
ich häufig: Fragen Sie die vielen<br />
Frauen mit langjähriger Berufserfahrung,<br />
die vorher nichts von einer gläsernen Decke<br />
wissen wollten und dann frustrierende<br />
Erfahrungen mit ihr gemacht haben.<br />
Vielen Dank für das Interview,<br />
Frau Senatorin.<br />
Die Unternehmerin 01 i 2012 29
UnternehmensPraXis<br />
Raus aus der Liquiditätsfalle!<br />
gerade vor den großen Ferien sollten Controller einen extra-scharfen Blick auf<br />
noch offene rechnungen haben. selbst bei kleineren Beträgen, wie einfache rechenbeispiele<br />
zeigen. Und: aktuelles rechtswissen schützt ebenfalls vor Verlusten<br />
Egal, ob Sie offene Rechnungen von Gewerbe-<br />
oder Privatschuldnern haben, unsere<br />
Erfahrung der letzten Jahre hat gezeigt,<br />
dass viele säumige Zahler die Bezahlung<br />
der Rechnungen gerade zur Ferienzeit aufschieben.<br />
Dies führt oftmals dazu, dass der<br />
Ausgleich erst Ende September oder noch<br />
später erfolgt. Das wirkt sich naturgemäß auf Ihre Liquidität aus<br />
und kann dazu führen, dass Sie eine Investition verschieben –<br />
oder sogar ganz streichen müssen. So viel kann das nicht ausmachen...?<br />
Sagen Sie!<br />
Ein Rechnungsbeispiel: Angenommen,<br />
Sie haben zur Zeit 30<br />
offene Rechnungen in Höhe von<br />
jeweils ca. 150,00 Euro. Das bedeutet:<br />
Jetzt fehlen Ihnen<br />
4.500,00 Euro. Bei einem Forderungsausfall<br />
von „nur“ 4.500,00<br />
Euro und einer Umsatzrendite<br />
von zehn Prozent müssen Sie<br />
nun 45.000,00 Euro mehr Umsatz machen, um die verlorene<br />
Forderung auszugleichen. Und nicht nur das: Je älter eine Forderung<br />
ist, umso länger dauert es, diese einzutreiben. Das Ausfallrisiko<br />
erhöht sich zum Beispiel durch eine Insolvenz oder<br />
den Ermittlungsaufwand, um den Aufenthaltsort und gegebenenfalls<br />
Vermögenswerte ausfindig zu machen.<br />
Eines ist sicher: Mit der Zeit wird sich die Zahlungsmoral des<br />
Schuldners nicht verbessern. Denn ein Schuldner, dem über einen<br />
längeren Zeitraum nicht aufgezeigt wird, dass Sie auf Ihre<br />
berechtigte Forderung nicht verzichten wollen, nimmt Zahlungsaufforderungen,<br />
die Monate nach Rechnungslegung eingehen,<br />
nicht mehr ernst. Vor dem Urlaub schon gar nicht (Verdrängungsprinzip)<br />
und nach dem Urlaub erst recht nicht (völlige Ausblendung).<br />
So mancher, der zeitnah zur Zahlung aufgefordert<br />
wird, erledigt die Sache möglicherweise kurzfristig, damit er beruhigt<br />
– wie im Ferienzeitfall – in den Urlaub gehen kann und<br />
danach nicht mehr damit belastet wird. Aber nicht allein die Fe-<br />
30 Die Unternehmerin 01 i 2012<br />
Klar ist: Mit der Zeit<br />
wird sich die<br />
Zahlungsmoral des<br />
Schuldners<br />
nicht verbessern<br />
rienzeit muss bedacht werden. In regelmäßigen Abständen werden<br />
die Pfändungsfreigrenzen (§ 850 c ZPo) an die jeweiligen Lebenshaltungskosten<br />
angepasst, letztmalig zum 01.07.2011. Auch hier<br />
können Sie Vorteile für sich erhalten. Beantragen Sie zeitnah im<br />
Zusammenhang mit Ihren Vermögensermittlungen die Forderungspfändungen.<br />
Auch der Gesetzgeber hält den Forderungseinzug<br />
in ständiger Veränderung. Ab dem 01.01.2013 sind vielfältige<br />
änderungen im Zwangsvollstreckungsrecht zu berücksichtigen.<br />
Nur ein Beispiel: Abgabe der Vermögensauskunft (bisher eidesstattliche<br />
Versicherung) dann nach zwei – früher drei – Jahren (§<br />
802 d ZPo). Auch das Insolvenzrecht<br />
wird geändert. Hier wird die<br />
Restschuldbefreiung im Verbraucherinsolvenzverfahrendreigleisig<br />
festgelegt (sechs Jahre bei Nullplan,<br />
fünf Jahre bei Zahlung der<br />
Gerichtskosten und Insolvenzverwaltergebühren,<br />
drei Jahre bei<br />
Zahlung von 25 Prozent der kompletten<br />
Forderung).<br />
Sie sehen: Ein gut strukturiertes Forderungsmanagement besteht<br />
nicht nur aus Zahlungsaufforderungen. Dahinter steht auch<br />
Rechtswissen in Verbindung mit genau durchdachten Abläufen.<br />
Diese sollten auf bestimmte Schuldnergruppen (Gewerbe-/Privatschuldner,<br />
hohe Rechnungsbeträge/kleine Rechnungsbeträge)<br />
abgestimmt sein, die Maßnahmen ein richtiges Timing haben.<br />
Durch eigene interne Strukturen oder Auslagerung des Forderungsmanagements<br />
an einen externen Dienstleister verhindern Sie<br />
Ihren Totalverlust und landen nicht in der „Liquiditätsfalle“.<br />
Petra Rangen,<br />
zweite stellvertretende<br />
landesverbandsvorsitzende<br />
im landesverband<br />
niedersachsen<br />
und regionalleiterin<br />
hannover. Pr.ColleCt,<br />
www.pr-collect.de.
Firma oder<br />
Familie? – Das ist hier<br />
nicht die Frage!<br />
sie wollten beides, das eigene Unternehmen<br />
und Kinder: elf Frauen, die Dagmar Klinge-<br />
Hagenauer in ihrem Buch porträtiert hat.<br />
Zu lesen sind wahre geschichten über Zeitnot,<br />
selbstzweifel - und große glücksgefühle.<br />
eine rezension von Julia weisberg<br />
Elf Frauen – elf Rezepte, wie der<br />
Spagat zwischen erfolgreicher<br />
Selbstständigkeit und glücklichem<br />
Familienleben gelingen kann: In Dagmar<br />
Klinge-Hagenauers Buch „Beruf trifft Familie:<br />
Erfolgreiche Unternehmerinnen<br />
im Portrait“ kommen elf Unternehmerinnen<br />
in ausführlichen und kurzweiligen<br />
Beiträgen zu Wort. Knapp<br />
die Hälfte der porträtierten Frauen<br />
ist auch Mitglied im Verband deutscher<br />
Unternehmerinnen.<br />
So unterschiedlich die Branchen und individuellen<br />
Lebensläufe, so verschieden sind<br />
auch die Lebensmodelle, die jeweils zum<br />
Erfolg der Unternehmerinnen führ(t)en. Al-<br />
len gemein ist die Tatsache, dass sie zwei<br />
Entscheidungen immer wieder treffen würden:<br />
Sich selbstständig zu machen und eine<br />
Familie zu gründen. Durch eine verklärende<br />
rosarote Brille schaut keine der Frauen<br />
Durch eine<br />
rosarote Brille schaut<br />
keine der Frauen.<br />
auf ihren Werdegang zurück. Alle beschreiben<br />
offen auch die Schwierigkeiten, das<br />
Jonglieren mit Zeitfenstern, den einen oder<br />
anderen Selbstzweifel, die Herausforderung,<br />
zum eigenen Leben und Arbeiten pas-<br />
reZension<br />
sende organisationsmodelle zu entwickeln.<br />
Doch in allen Fällen überwiegt die<br />
Lebenszufriedenheit, die durch die Verwirklichung<br />
der eigenen Ideen und Ziele<br />
eingetreten ist. Die Wege der interviewten<br />
Frauen sind höchst unterschiedlich<br />
und zeigen, dass es so etwas wie<br />
eine Patentlösung nicht gibt. Sie alle<br />
mussten und wollten für sich passende<br />
Modelle für die Vereinbarkeit von<br />
Arbeitsleben und Familie finden. Dabei ist<br />
Kreativität, Zielstrebigkeit und familiärer<br />
Rückhalt gefordert. Elf Beispiele, die Mut<br />
machen und zur Nachahmung anregen.<br />
Die Unternehmerin 01 i 2012 31
mentoring<br />
„Heute habe ich viel mehr<br />
Selbstbewusstsein“<br />
Dr. Beate Frank, 49, war seit märz 2011 mentee im mentoringprogramm<br />
twin der Käte ahlman stiftung. ihre mentorin:<br />
Martina Bruns, 50, aus dem <strong>VdU</strong>-landesverband rheinland<br />
Im Februar 2011 beim NRW-Wirtschaftstreff in Köln entstand<br />
aus einer Plauderei zwischen Tischnachbarinnen ein sehr fruchtbares<br />
Matching zweier Power-Frauen: Dr. Beate Frank bringt ihr<br />
naturverbundenes Leben und ihre sensible Art in Weiterbildungsangebote<br />
der besonderen Art ein: ohne viel Worte, frisch und<br />
hautnah unterstützt sie mit ihrem Coachingangebot „ Spürhin®“<br />
Berufstätige dabei, erfolgreich die Probezeit zu bestehen, ihre<br />
Persönlichkeit als Markenzeichen zu entwickeln oder einfach<br />
gesund und produktiv zu bleiben.<br />
Martina Bruns als ehemalige Marketingleiterin in der internationalen<br />
IT-Branche und Projektleiterin in der Messebranche, die<br />
vor einigen Jahren in den Familienbetrieb Bruns Printen einstieg<br />
und dort den Vertrieb und das Marketing für Aachener Printen<br />
übernahm, brachte das ideale Know-how mit, um Spürhin® aus<br />
den Kinderschuhen zu helfen. Getreu ihrem Motto „Spaß an der<br />
Arbeit ist die beste Voraussetzung für den Erfolg“ haben sich<br />
beide dreimal getroffen und einen heißen Draht für Marketingfragen<br />
eingerichtet. „Nach zwei Jahren Selbstständigkeit war ich<br />
froh, eine Unternehmerin zu finden, die praxisorientiert mit mir<br />
32 Die Unternehmerin 01 i 2012<br />
„Spaß an<br />
der Arbeit ist<br />
die beste<br />
Voraussetzung<br />
für den<br />
Erfolg.”<br />
martina Bruns,<br />
aachener Printen<br />
„Der Kontakt<br />
zu meiner<br />
Mentorin gab<br />
mir enorm<br />
viel Stärke.”<br />
Dr. Beate Frank<br />
mein Unternehmen durchstrukturiert und mein Dienstleistungsprodukt<br />
und den Kundennutzen genau definiert“, sagt Dr. Beate<br />
Frank. Sie weiß heute, dass sie sich in ihrem Beratungsangebot<br />
auf die Themen „Gesundheitsmanagement mit der Natur“, „Sensibilität<br />
als Markenzeichen und berufliches Plus“ sowie „Leistungsfähige<br />
Nachwuchskräfte in Unternehmen“ fokussiert, weil<br />
es zu ihr passt. „Noch wichtiger als diese Arbeit war jedoch, dass<br />
mir der Kontakt zur Mentorin soviel Stärke gegeben hat, dass ich<br />
heute sehr viel mehr Selbstbewusstsein habe.“<br />
„Es war für mich als Mentorin eine tolle Aufgabe, eine Mentee zu<br />
unterstützen. Es macht Spaß, aus eigener Erfahrung Dinge weiterzugeben.<br />
Wichtig ist die Wertschätzung des Anderen, denn<br />
wie sich natürlich herausstellte, lernt ja nicht nur die Mentee“,<br />
weiß Martina Bruns heute nach ihrem ersten Matching. „Da Frau<br />
Dr. Frank mit Professionalität und offensiver Natürlichkeit an<br />
ihre Arbeit geht, war die Zusammenarbeit sehr bereichernd.<br />
Durch den Kontakt mit einem anderen Berufsfeld kann man viel<br />
für sein eigenes Leben und eventuell auch für das eigene Unternehmen<br />
lernen.“
henryk m / www.photocase.com<br />
„Female Global<br />
<strong>Networking</strong>“<br />
anKünDigUng<br />
Erleben Sie ein lebendiges Netzwerk beim 60. FCEM-Kongress und<br />
der <strong>VdU</strong>-Jahresversammlung vom 26.-30. September 2012 in Berlin.<br />
Knüpfen Sie Kontakte mit Unternehmerinnen<br />
aus den über 70 Mitgliedsstaaten des Unternehmerinnendachverbands<br />
FCEM (Les Femmes Chefs d’Entreprises Mondiales)<br />
und zu Mitgliedern des <strong>VdU</strong>.<br />
www.fcem-worldcongress-berlin.de<br />
Die Unternehmerin 01 i 2012 33
liFestyle<br />
1. Hose von Chloé, über mytheresa.com, um 560 euro, 2. Tasche von mulberry, über net-a-porter, um 1600 euro 3. Lippenstift „Dior<br />
addict extreme“ von Dior, um 31 euro, 4. Blazer von Joseph, über stylebop.com, um 385 euro, 5. Ring von Cos, um 15 euro 6.<br />
Blemish Balm „nude magic Blemish Balm“ von l’oréal, um 17 euro, 7. Forming Skirt "elisa Forming stocking skirt" von wolford,<br />
um 135 euro, 8. Loafers von Jil sander, über mytheresa, um 440 euro, 9. Forming Dress "sophia" von wolford, um 195 euro, 10.<br />
Tagescreme „Crème lift anti-rides“ von Clarins, um 67 euro, 11. Kette von massimo Dutti, um 26 euro, 12. Forming Panty "tullia<br />
Control Panty high waist" von wolford, um 125 euro, 13. Lidschatten „shimmering Cream eye Colour“ von shiseido, um 28 euro<br />
34 Die Unternehmerin 01 i 2012<br />
1<br />
12<br />
13<br />
Lässig & elegant<br />
Der aktuelle Business-look ist klassisch, aber<br />
nicht bieder. Und ziemlich praktisch,<br />
weil er fürs meeting genauso funktioniert wie für<br />
den empfang am abend<br />
11<br />
10<br />
2<br />
9<br />
8<br />
3<br />
6<br />
7<br />
5<br />
4
ePort<br />
35 Die Unternehmerin 01 i 2012
international<br />
VIT-Tagung in Egestorf<br />
über neue Kolleginnen, spannende Projekte und english for Professionals<br />
berichtet Ulrike rohleff<br />
Die VIT-Tagung vom 16.-18.<br />
03.2012 fand im Hotel „Acht<br />
Linden“ (Egestorf, Niedersachsen)<br />
statt und begann wie gewohnt am<br />
Freitagnachmittag mit einer Sitzung des<br />
VIT-Board, bestehend aus Jean Elsner,<br />
Dr.Dagmar Steinmetz, Sita Zäsar und mir.<br />
Das gemeinsame Wochenende mit allen<br />
Teilnehmerinnen wurde dann mit einem<br />
Sektempfang eingeläutet. Bevor das<br />
Abendessen serviert wurde, gab ich einen<br />
kurzen überblick über die Ziele und die<br />
Struktur des <strong>VdU</strong> International Teams und<br />
stellte die Mitglieder des Boards vor.<br />
Ich war sehr erfreut, dass auch Teilnehmerinnen<br />
dabei waren, die vorher noch<br />
nichts mit VIT zu tun hatten. So wurde es<br />
nicht nur ein langer interessanter Abend<br />
in lustiger und gelöster Atmosphäre, sondern<br />
auch ein reges Kennenlernen.<br />
Am Samstagmorgen begann die Tagung<br />
direkt nach dem Frühstück. Die einzelnen<br />
Teilnehmerinnen stellten sich vor und berichteten<br />
ausführlich aus ihrem „internationalen“<br />
Bereich: zum Beispiel darüber,<br />
wie ihre ausländischen geschäftlichen Beziehungen<br />
begonnen haben, in welche<br />
Fettnäpfchen man dabei treten kann und<br />
welche sonstigen Erfahrungen man auf<br />
internationaler Ebene macht.<br />
Es war sicherlich für alle spannend zu erfahren,<br />
welche unterschiedlichen Laufbahnen<br />
mit teilweise nicht geplanten<br />
Wendungen diese Unternehmerinnen bereits<br />
hinter sich hatten. Bemerkenswert<br />
war auch, dass einige Teilnehmerinnen<br />
36 Die Unternehmerin 01 i 2012<br />
Christiane hauck und Dr.<br />
Dagmar steinmetz<br />
Austausch von<br />
Erfahrungen<br />
auf internationaler<br />
Ebene<br />
hotel „acht linden“ in<br />
egestorf<br />
Konzentrierte arbeitsatmosphäre zur<br />
entwicklung neuer ideen<br />
mit ausländischen Wurzeln dabei waren<br />
(Großbritannien, Tschechien, Frankreich,<br />
Bulgarien, ägypten und China), die jetzt<br />
ihren Betrieb in Deutschland führen.<br />
Als Gast war Bassant Helmi von GPP<br />
(Global Project Partners e. V.) eingeladen<br />
und erzählte von der positiven Zusammenarbeit<br />
mit dem <strong>VdU</strong>. In einem sechsjährigen<br />
Projekt hatte unser Verband<br />
ägyptische Unternehmerinnen in Kairo<br />
und Alexandria bei der Entwicklung ihrer<br />
Verbandsarbeit unterstützt.<br />
Zum Schluss stellte Karin Lammers-<br />
Nehrkorn (Fundraising und Stifterbetreuung<br />
für terre des hommes) in einem ausführlichen<br />
Vortrag die Projektunterstützung<br />
in und die Zusammenarbeit mit Indien<br />
vor. Die Damen, die vor kurzem mit<br />
dem <strong>VdU</strong> in Indien waren, konnten eines<br />
dieser Projekte dort besichtigen.<br />
Nach dem Mittagessen machten wir einen<br />
ausgedehnten Spaziergang auf dem<br />
Egestorfer Rundwanderweg um das hübsche<br />
Heidedorf. Das Wetter spielte mit<br />
und wir hatten wieder ausgiebig Zeit zu<br />
„netzwerken“.<br />
Nach der Kaffeepause gab uns Eveline<br />
Goodman-Hedtke von EforP – English for<br />
Professionals – auf humorvolle Weise hilfreiche<br />
Tipps, wie wir „False Friends“, „Tricky<br />
Translations“ und „Telephoning Traps“<br />
umgehen können.<br />
Beim gemeinsamen Abendessen und angeregten<br />
Gesprächen klang dieser interessante<br />
Tag aus. Wobei es sich einige Nachtschwärmerinnen<br />
nicht nehmen ließen,<br />
Ulrike rohleff, Vorsitzende <strong>VdU</strong> international team (Vit)
zum Schluss noch im „Linden Pub“ einen<br />
Absacker zu nehmen.<br />
Am Sonntagmorgen informierte uns Dr.<br />
Dagmar Steinmetz (Secretary General<br />
FCEM) über Neuigkeiten im FCEM und<br />
über den FCEM-Weltkongress im September<br />
in Berlin. Einige Teilnehmerinnen erklärten<br />
sich spontan bereit, dem <strong>VdU</strong> bei<br />
dieser Mammutveranstaltung hilfreich<br />
zur Seite zu stehen.<br />
Anschließend berichtete ich mit vielen Fotos<br />
über die Wirtschaftsdelegationsreise<br />
nach Indien, die der <strong>VdU</strong> im Monat zuvor<br />
durchgeführt hatte. Da mehrere Teilnehmerinnen<br />
dieser Reise auch auf der VIT-<br />
Tagung waren, konnten sie noch mit eigenen<br />
Erlebnissen meinen Bericht ergänzen.<br />
Die teilnehmerinnen der Vit-tagung<br />
evelyne Drouet, sita Zäsar<br />
und Jean elsner<br />
Zum Schluss kündigte Wie Qian das „Sino-German<br />
Corporate Economic Forum“<br />
an, das im Juni/Juli 2012 in Norddeutschland<br />
stattfinden soll. Sofern das Programm<br />
steht, wird es auf der VIT-Homepage<br />
veröffentlicht.<br />
Die diesjährige VIT-Tagung ging zu Ende<br />
mit der Ankündigung für die nächste Sitzung<br />
anlässlich der <strong>VdU</strong>-Jahresversammlung<br />
und des FCEM-Kongresses in Berlin<br />
am Mittwoch, 26.09.2012, von 11:00<br />
bis 13:00 Uhr. Es war ein motivierendes<br />
und vergnügliches Wochenende, von<br />
dem alle 15 Teilnehmerinnen sicherlich<br />
Anregungen und Ermutigungen für ihre<br />
internationalen Vorhaben mitnehmen<br />
konnten.<br />
37 Die Unternehmerin 01 i 2012 Die Unternehmerin 01 i 2012 37
international<br />
<strong>Networking</strong> made in Germany<br />
Zehn Unternehmerinnen aus Zentralasien schauten vier tage<br />
lang ihren deutschen Kolleginnen vom <strong>VdU</strong> über die schulter.<br />
sie lernten eine menge über professionelles netzwerken – und staunten,<br />
dass auch europäische Chefinnen hürden meistern müssen.<br />
ein Bericht von Cornelia sperling<br />
Die Idee entstand beim „International<br />
Businesswomen<br />
Forum“ im November 2010<br />
in Berlin: Gulnora Makhmudova,<br />
Vorsitzende des usbekischen<br />
Unternehmerinnen-Verbandes „Tadbirkor<br />
ayol“, bat um Unterstützung für eine Delegationsreise<br />
ihres Verbandes nach<br />
Deutschland. Als ich zusagte, wusste ich<br />
noch nicht, dass die Vorarbeiten 14 Monate<br />
dauern würden... Das alles war vergessen,<br />
als am 29.01.2012 sechs usbekische,<br />
zwei kasachische und zwei tadschikische<br />
Unternehmerinnen aus dem Flugzeug<br />
stiegen, um eine Woche lang mit deutschen<br />
Unternehmerinnen und deren Netz-<br />
38 Die Unternehmerin 01 i 2012<br />
Delegation aus Kasachstan,<br />
Tadschikistan und Usbekistan<br />
Kommunikation<br />
für agentur gmbh, reviera sperling, Cornelia<br />
werken in Kontakt zu kommen. Ermöglicht tischen Wirtschaftsförderungen, selbst or-<br />
wurde dieser Austausch durch die Deutganisierten Wirtschaftsinstitutionen und<br />
sche Gesellschaft für internationale Zusammenarbeit<br />
(GIZ) GmbH, Sektorprogramm<br />
Public-Private-Partnerships nahe bringen.<br />
‚Gleichberechtigung und Frauenrechte för- TWIN-Projekt als Vorbild<br />
dern‘, im Auftrag des Bundesministeriums Viele waren mit der Vorstellung gekommen,<br />
für wirtschaftliche Zusammenarbeit und dass Chefinnen in Europa keinerlei Pro-<br />
Entwicklung (BMZ). Durch den Erfahbleme hätten – und staunten, dass wir in<br />
rungsaustausch sollte vor allem die Weiter- Deutschland mit vielen subtilen Geentwicklung<br />
des überregionalen zentralasischlechtsstereotypen konfrontiert sind,<br />
atischen Netzwerks der Unternehmerin- die die Wettbewerbsfähigkeit der Unternen-organisationen<br />
angestoßen werden. nehmen beeinflussen. Durch diese ‚Desil-<br />
Innerhalb der vier Tage konnte ich den lusionierung‘ wurde der Austausch<br />
Gästen die komplexe Infrastruktur von eh- schnell zu einem Miteinander auf Augenrenamtlich<br />
arbeitenden Unternehmerinhöhe. Bei jedem Treffen wurden viele Denenverbänden<br />
und Netzwerken, städ- tails nachgefragt, um für geplante Projekte
in Zentralasien möglichst konkrete Anregungen<br />
zu erhalten. Besonders inspirierend<br />
war der Austausch mit Hannelore<br />
Scheele, die den Prozess des Mentoring-<br />
Projekts „TWIN – Two Women Win“ und<br />
des Aufbaus der Käte Ahlmann Stiftung<br />
darlegte. Die Gäste sahen im Mentoring-<br />
Konzept eine wunderbare Ergänzung zu<br />
ihren bisherigen Aktivitäten.<br />
Beim Austausch mit Mitgliedern des <strong>VdU</strong>-<br />
Landesvorstands Ruhrgebiet waren besonders<br />
die schon über 50-jährige Geschichte,<br />
das Projekt „Stärkere Präsenz von Frauen in<br />
Aufsichtsgremien“ und die Arbeit des <strong>VdU</strong><br />
International Team (VIT) von Interesse.<br />
Einblick in die<br />
Infrastruktur Deutschlands<br />
Die zentralasiatischen Unternehmerinnen<br />
profitierten bei allen Begegnungen von der<br />
Bereitschaft der Gesprächspartner, die Entwicklungsprozesse<br />
der Projekte darzulegen<br />
und dabei auch Probleme nicht zu verschweigen.<br />
Besucht wurden u. a. das städtisch<br />
geförderte Projekt „Frauen & Beruf<br />
1 2<br />
1. Hannelore Scheele, <strong>VdU</strong>,<br />
berichtet über die Käte<br />
Ahlmann Stiftung, 2. Cornelia<br />
Sperling, <strong>VdU</strong>, beim Austausch<br />
mit der Delegation,<br />
3. Zwei Teilnehmerinnen aus<br />
Usbekistan, 4. Gulnara<br />
Makhmudova beim Workshop<br />
3 4<br />
Münster“; existenzielle - Magazin für<br />
Frauen in der Wirtschaft; die Industrie- und<br />
Handelskammer Nord Westfalen, aktiver<br />
Kooperationspartner des Unternehmerinnentages<br />
NRW; die Gründerinnenwerkstatt<br />
beim STARTERCENTER der Wirtschaftsförderung<br />
Mülheim; das PETEK -<br />
Business-Netzwerk Migrantinnen.<br />
Wiedersehen in<br />
Usbekistan?<br />
In einem Workshop wurde die Studienreise<br />
reflektiert und über die weiteren Schritte<br />
in Zentralasien diskutiert. Ein Fazit: Die<br />
Unternehmerinnen-Verbände in Zentralasien<br />
sind jetzt schon ein wichtiger wirtschaftlicher<br />
Faktor. Wie sie die Einflussnahme<br />
in ihren Gesellschaften gestalten –<br />
davon können wir lernen! Und es entstand<br />
auch die Idee, eine einwöchige <strong>VdU</strong>-Reise<br />
nach Usbekistan durchzuführen, bei der<br />
man das Land und die Unternehmerinnen<br />
kennenlernen kann und gleichzeitig das<br />
geplante Mentoring-Projekt durch Transfer<br />
von TWIN-Erfahrungen unterstützt.<br />
Die Unternehmerin 01 i 2012 39
lanDesVerBänDe<br />
Die Landesverbände<br />
ruhrgebiet<br />
Seite 53<br />
rheinland<br />
Seite 52<br />
40 Die Unternehmerin 01 i 2012<br />
Bremen-weser-ems<br />
Seite 44-45<br />
westfalen Seite 56<br />
Baden/Pfalz-saar<br />
Seite 39-40<br />
hamburg/<br />
schleswigholstein<br />
Seite 46-47<br />
hessen<br />
Seite 48-49<br />
niedersachsen<br />
Seite 51<br />
württemberg<br />
Seite 57<br />
thüringen<br />
Seite 55<br />
mecklenburg-<br />
Vorpommern<br />
Seite 50<br />
sachsen/<br />
sachsen-anhalt<br />
Seite 54<br />
Bayern-süd<br />
Seite 41<br />
Berlin/<br />
Brandenburg<br />
Seite 42-43<br />
* Bei der terminvorschau handelt es sich jeweils um auszüge aus dem Jahresprogramm. Die<br />
aktuellen termine entnehmen sie bitte dem Jahreskalender sowie der website: www.<strong>VdU</strong>.de
1<br />
2 3<br />
1. Katharina ganter-Fraschetti und martina Feierling-rombach (v.l.n.r.) 2. <strong>VdU</strong>-Damen beim<br />
Besuch im weingut Franz Keller 3. <strong>VdU</strong>-Damen bei der Besichtigung der Brauerei ganter<br />
Premiere für’s<br />
Business-Lunch<br />
35 Teilnehmerinnen folgten der<br />
Einladung in die Ganter Brauerei<br />
Freiburg<br />
Großen Anklang fand die Auftaktveranstaltung<br />
zum Business-Lunch in der familiengeführten<br />
Brauerei Ganter in Freiburg. Katharina<br />
Ganter-Fraschetti, Gesellschafterin<br />
und Mitglied der Geschäftsleitung der Privatbrauerei,<br />
faszinierte die 35 Teilnehmerinnen<br />
mit ihrem spannenden Vortrag<br />
über die Tradition des Familienunternehmens,<br />
die aktuellen Umstrukturierungen<br />
und den Neubau der Brauerei. Bei der Führung<br />
und dem Mittagessen gab es interessante<br />
Tipps, warum Bier gesund ist.<br />
Der Tausendsassa<br />
Besichtigung des Weinguts Franz<br />
Keller in Oberbergen<br />
14 Unternehmerinnen und ein Mann<br />
folgten am 14.03.2012 der Einladung von<br />
Bettina und Fritz Keller in das Weingut<br />
Franz Keller in oberbergen. Fritz Keller unterstrich<br />
die Schlüsselrolle der Frauen gestern<br />
und heute in seinem Familienunternehmen.<br />
Die Großmutter hatte seinerzeit<br />
den ersten Michelin-Stern erkocht, durfte<br />
diesen als Frau aber nicht offiziell anneh-<br />
men. So nahm der Souschef den Stern in<br />
Empfang. Aktuell konzentriert sich das<br />
Weingut auf die Neuausrichtung, wie z. B.<br />
den Einstieg in den „Discounter“-Markt mit<br />
Wein (75 % aller Weine werden in Deutschland<br />
über Discounter verkauft!), den Architektenwettbewerb<br />
für das neue Weingut<br />
(Fertigstellung 2013) und die geplante Unternehmensnachfolge.<br />
Gleichzeitig ist Fritz<br />
Keller Präsident des Bundesliga-Fußballvereins<br />
SC Freiburg. Wie er dies alles miteinander<br />
vereinbart? Für Fritz Keller liegt es<br />
auf der Hand: „Ich habe sehr gute Mitarbeiter<br />
und ich mag Menschen!“<br />
Frauen unternehmen<br />
Zukunft<br />
Wie erfolgreich Frauen ihre Zukunft in<br />
die Hand nehmen, zeigte der Kongress<br />
„Frauen unternehmen Zukunft“ Anfang<br />
Februar in der Heidelberger Print<br />
Media Akademie. Schirmherrin war<br />
Rosely Schweizer, <strong>VdU</strong><br />
Die Erfolgsbilanz des außergewöhnlichen<br />
Kongresses kann sich sehen lassen: Knapp<br />
250 Teilnehmer und ein positives Medienecho<br />
sorgten für nachhaltige Verbreitung<br />
der Kongressziele. Hochkarätige Sponsoren<br />
und ein ehrenamtliches organisationsteam<br />
sicherten den reibungslosen Ab-<br />
Baden/Pfalz-saar<br />
margot selz<br />
tel.: 0761 / 89 64 50<br />
Fax: 0761 / 89 64 51 5<br />
margot.selz@dr-selz.com<br />
JUli<br />
03. Juli 2012, 18:30 Uhr: Forschungsarbeit<br />
im walter-eucken-institut und im<br />
sachverständigenrat zur Begutachtung<br />
der gesamtwirtschaftlichen entwicklung,<br />
referent: Prof. Dr. lars Feld, ort:<br />
Freiburg<br />
sePtemBer<br />
14. September 2012, 10:00 – 16:00<br />
Uhr: workshop mit Christian<br />
Blum: „Konflikte mit Kunden und<br />
mitarbeitern lösen“, ort: Freiburg<br />
21. September 2012, 15:00 Uhr: Firma<br />
wellendorf, Besuch im wellendorfschmuckpark<br />
mit goldschmiedepräsentation,<br />
ort: Karlsruhe<br />
lauf des anspruchsvollen Programms bei<br />
nur sechs Monaten Vorbereitungszeit. Dabei<br />
bewährte sich die enge Zusammenarbeit<br />
der regionalen Frauen-Wirtschaftsverbände<br />
<strong>VdU</strong> Heidelberg/Mannheim, Heidelberger<br />
Unternehmerinnen, der Business and Professionell<br />
Women Germany und der Weinheimer<br />
Netzwerkfrauen. Das innovative<br />
Format des Kongresses überzeugte: In fünf<br />
Themenshops zu zukunftsweisenden Fragestellungen<br />
- Nachfolgeregelung, Aufsichtsgremien,<br />
Gründung, Führung, 50plus –<br />
stellten 25 „Vorbildfrauen“ ihre persönlichen<br />
Erfahrungen in kurzen Impulsreferaten vor.<br />
Ziel dieser interaktiven Veranstaltungsform<br />
war es, Frauen jeden Alters Inspirationen<br />
und sehr individuelle Empfehlungen für die<br />
eigene Karriere- und Unternehmenspla-<br />
Die Unternehmerin 01 i 2012 41
lanDesVerBänDe<br />
nung zu geben – authentisch und aus der<br />
Praxis. Dabei wurden nicht nur Erfolge,<br />
sondern gerade auch richtungsweisende<br />
Entscheidungen bei Rückschlägen oder<br />
Wendepunkten diskutiert. Am Vorabend<br />
des Kongresses unterstrich Rosely Schweizer,<br />
Urenkelin des Firmengründers Dr. August<br />
oetker, anhand ihres eigenen Lebensweges<br />
die wichtige Rolle von Mentoren für<br />
die persönliche und berufliche Entwicklung.<br />
Am zweiten Kongressabend stellten<br />
die SAP, Heidelberger Druckmaschinen<br />
und KPMG Zukunftsprojekte vor.<br />
Einblicke in die<br />
Modewelt<br />
Exklusive Einblicke beim Trendlabel<br />
Schumacher<br />
Am 20. 03. 2012 öffnete die Designerin<br />
Dorothee Schumacher exklusiv für den<br />
<strong>VdU</strong> die Türen des Stammhauses in Mannheim.<br />
Schon das zum Loft umgebaute<br />
Backsteingebäude im Industriehafen überrascht<br />
mit seiner offenen Architektur und<br />
seiner inspirierenden Atmosphäre.<br />
Nach der Begrüßung durch Dorothee<br />
Schumacher und Sevim Niemeier, Regionalleitung<br />
Heidelberg/Mannheim, erlebten<br />
die 47 Frauen den Weg der Mode<br />
von der Idee bis hin zum gefragten „Lieblingsstück“,<br />
von den Farbwelten über das<br />
Design und Stoffwahl bis zur Verarbei-<br />
42 Die Unternehmerin 01 i 2012<br />
4 5 36<br />
1. hubert meier, gerhard J. rastetter, ingo wellenreuther, Dr. Joachim nagel, Vorstand der Deutschen Bundesbank, yvonne rosen-König, stefan<br />
Koch (v.l.n.r.) 2. heike Preuss (rechts) überreicht schirmherrin rosely schweizer einen Unikat-schlüsselanhänger 3. starke location für eine starke<br />
Veranstaltung: Print media akademie in heidelberg<br />
tung. Dorothee Schumacher begeistert<br />
die internationale Modewelt mit ihrer Leidenschaft<br />
für feminine, unkonventionelle<br />
Mode – auf der Berliner Modewoche<br />
ebenso wie neuerdings in China.<br />
Deutsche Wirtschaft<br />
steht positiv da<br />
Dr. Joachim Nagel, Vorstand der<br />
Deutschen Bundesbank, über die<br />
Folgen der Finanzkrise<br />
Rund 250 Gäste kamen zur ersten Highlight-Veranstaltung<br />
des <strong>VdU</strong>-Karlsruhe Mitte<br />
Februar. Der gebürtige Karlsruher und<br />
Vorstandsmitglied der Deutschen Bundesbank,<br />
Dr. Joachim Nagel, referierte über<br />
das fünfte Jahr der Finanzkrise. yvonne<br />
Rosen-König, Regionalleitung Karlsruhe,<br />
initiierte und organisierte den herausragenden<br />
Themenabend in Kooperation mit<br />
den Wirtschaftsjunioren, dem Business<br />
Club Karlsruhe, dem Marketing Club<br />
Karlsruhe und dem CyberForum.<br />
„Der Finanzsektor ist im Umbruch, die Anforderungen<br />
an die Banken haben sich verändert“,<br />
verglich Nagel die Situation vor<br />
der Lehman Pleite 2008 mit der aktuellen<br />
Lage. Die gegenwärtige Krise sei keine Krise<br />
des Euros; dieser sei im Mittelwert gegenüber<br />
dem Dollar recht stabil gewesen.<br />
Als größten Fehler der europäischen Währungsunion<br />
nannte er die fehlende Risiko-<br />
differenzierung zwischen den einzelnen<br />
Staaten. Während einer jahrelangen „Honeymoon-Phase“<br />
habe man dies im Nachhinein<br />
betrachtet sträflich versäumt.<br />
Nagel kritisierte auch den Umgang der Politik<br />
mit der Krise, die gerade im letzten Jahr<br />
ausländische Investoren verunsichert habe.<br />
Aus Sicht der Notenbanken müssten die<br />
Grenzen zwischen Geld- und Fiskalpolitik<br />
wieder klarer werden. Der geldpolitische<br />
Rahmen dürfe dabei nicht weiter ausgedehnt<br />
werden. Einziges Mandat der nationalen<br />
Bundesbank sei die Preisstabilität,<br />
mahnte der Karlsruher. Die Lösung der<br />
Staatsschuldenkrisen sei klar die Aufgabe<br />
der Regierungen durch Reformen im eigenen<br />
Land. „Hilfsprogramme müssen mit<br />
strikten Konditionalitäten verbunden sein.<br />
Letztendlich dienen sie nur der zeitlichen<br />
Streckung der wirtschaftlichen Anpassungsprozesse<br />
der betroffenen Länder“, so<br />
Nagel. Dazu müssten die Anreize zu solider<br />
Haushaltspolitik wieder gestärkt werden.<br />
Nagel bescheinigte der deutschen Wirtschaft<br />
eine positive Wachstumsprognose,<br />
wenn auch verhaltener als in den beiden<br />
Vorjahren. Deutschland profitiere stark<br />
von der Währungsunion. In der Öffentlichkeit<br />
würde oft verkannt, dass die deutsche<br />
Wirtschaft noch immer zu 60 Prozent innerhalb<br />
des Euroraums exportiere und nur<br />
zehn Prozent in die USA gehen.
1 2<br />
1. Blick ins Publikum beim Vortrag von Frau Voswinkel, 2. gesamtvorstand landesverband<br />
Bayern-süd ab Januar 2012: Birgit stockinger, andrea hiering, Dr. michaela elbel, elke erdmann,<br />
Jutta herbel, anke Voswinkel (v.l.n.r.),3. Caroline Kistler bei einer landesverbandsveranstaltung<br />
Führungswechsel<br />
Nach Nadine Böhme bekommt LV eine<br />
kommissarische Doppelspitze<br />
Die diesjährige Auftaktveranstaltung des<br />
Landesverbandes Bayern-Süd am 09.02.<br />
2012 stand im Zeichen von „interna“, der<br />
Mitgliederversammlung. Die bisherige<br />
LV-Vorsitzende Nadine Böhme hatte das<br />
Amt aus persönlichen Gründen zum<br />
31.12.2011 niedergelegt. Der Landesverband<br />
Bayern-Süd dankt Nadine Böhme<br />
für ihr Engagement für den <strong>VdU</strong> in München.<br />
Die neue kommissarische Doppelspitze<br />
besteht aus Andrea Hiering (City<br />
Companion – verantwortlich für Veranstaltungsorganisation<br />
und Zusammenarbeit<br />
mit dem <strong>VdU</strong> Berlin) und Anke<br />
Voswinkel (Rechtsanwältin – verantwortlich<br />
für Business Lunch und die organisation<br />
von Einladungen). Das Vorstandsteam<br />
wird erweitert durch Dr. Michaela<br />
Elbel (PATERIS Patent- und Rechtsanwälte<br />
– verantwortlich für Kommunikation/Presse<br />
und Internationales), Elke Erdmann<br />
(Erdmann Kreditversicherungsmakler<br />
– verantwortlich für Interessentinnenbetreuung),<br />
Jutta Herbel (demark/<br />
abakus Finanzhaus – verantwortlich für<br />
Mitgliederbetreuung) und Birgit Stockinger<br />
(Tonwerk Fürstenfeldbruck – verantwortlich<br />
für Finanzen). Der neue Vorstand<br />
freut sich auf seine Aufgaben!<br />
Arbeitsrecht<br />
Rechtsanwältin Anke Voswinkel<br />
informierte praxisnah<br />
Die Fachvortragsreihe „Rechtsfragen für<br />
Unternehmerinnen“ des LV Bayern-Süd<br />
startete im März 2012 mit der Fachanwältin<br />
für Arbeitsrecht, Anke Voswinkel. Titel<br />
ihres Referats: „Typische Fragen des Arbeitsrechts,<br />
Chancen und Risiken für<br />
Arbeitgeber/-innen.“ Im Vorfeld waren von<br />
Frau Voswinkel Fragen erbeten worden.<br />
Kernpunkte ihres Vortrags waren dabei die<br />
Definition eines Arbeitsverhältnisses in Abgrenzung<br />
zur freien Mitarbeit, befristete Arbeitsverhältnisse,<br />
insbesondere wann sie<br />
möglich und sinnvoll sind, Teilzeittätigkeit<br />
sowie Kündigung. Anke Voswinkel stellte<br />
jeweils ein Beispiel aus der Praxis vor und<br />
erläuterte dann, wie mit der Situation sinnvoll<br />
und arbeitsrechtlich korrekt umgegangen<br />
werden kann. Sie gab den Zuhörern<br />
unzählige Praxistipps und erläuterte anschaulich,<br />
wie Fallstricke und Fußangeln des<br />
Arbeitsrechts vermieden werden können.<br />
Familienunternehmen<br />
Erfolgreicher Fachkongress in München<br />
LV war mit eigenem Stand vertreten<br />
Am 21.03.2012 fand in München der 1.<br />
Bayerische Familienunternehmer-Kongress<br />
statt. Der Landesverband Bayern-<br />
Süd war mit einem Stand vertreten, der<br />
3<br />
Bayern-süd<br />
anke<br />
Voswinkel<br />
tel.: 089/ 55 05 47-84<br />
Fax 089/ 55 05 47- 85<br />
mail@ra-voswinkel.de<br />
andrea hiering<br />
tel.: 089 / 60 60 09 39<br />
Fax: 089 / 60 600 940<br />
welcome@citycompanion-munich.com<br />
(Beide Damen sind kommissarische<br />
landesverbandsvorsitzende)<br />
JUli<br />
13. Juli 2012, 17:00: Betriebsbesichtigung<br />
und Unternehmergespräch Dinzler<br />
Kaffeerösterei, ort: irschenberg<br />
sePtemBer<br />
13. September 2012, 18:00 Uhr:<br />
interessentinnen-empfang<br />
31.07., 28.08., 25. 09., 30.10., 27.11.<br />
2012, 12:00 Uhr: Business lunch<br />
von den Vorstandsmitgliedern Andrea<br />
Hiering und Elke Erdmann betreut wurde.<br />
Auf Landesebene kooperiert der <strong>VdU</strong><br />
nicht nur in München sehr erfolgreich mit<br />
dem Verband der Familienunternehmer/<br />
ASU. Die übereinstimmungen zwischen<br />
beiden Verbänden sind vielfältig: Auch die<br />
Familienunternehmer setzen sich für ein<br />
langfristiges, nachhaltiges Wirtschaften<br />
und für ein generationenübergreifendes<br />
Denken in der Unternehmensführung ein.<br />
Die Veranstaltung war sehr gut besucht.<br />
Im Plenarsaal des Maximilianeums – sonst<br />
Sitzungsort des Bayerischen Landtages –<br />
diskutierten rund 300 Familienunternehmer/innen<br />
mit Politikern aller Parteien<br />
über die Besonderheiten, Wünsche und<br />
Ziele familiengeführter Unternehmen.<br />
Mehr über den Kongress lesen Sie im Beitrag<br />
von Silke Kraus auf S. 22-23.<br />
Die Unternehmerin 01 i 2012 43
lanDesVerBänDe<br />
Wir sind die Neuen!<br />
Der Landesverband gründet den<br />
Regionalkreis Potsdam/Potsdam-Mittelmark<br />
und richtet den Regionalkreis<br />
Elbe-Elster neu aus<br />
Heide Meyer, die Landesverbandsvorsitzende,<br />
hatte lange darauf hingearbeitet, einen<br />
neuen Regionalkreis mit Sitz in Potsdam<br />
zu gründen. Am 24.11.2011 war es<br />
endlich soweit: Knapp 60 Unternehmerinnen<br />
folgten der Einladung in die ehemalige<br />
königliche Reithalle, ins „Le Manege“ im<br />
Kutschstallensemble. Carlotta Köster-<br />
Brons, Geschäftsführerin des <strong>VdU</strong>, präsentierte<br />
zunächst den Verband, seine Ziele<br />
und Aktivitäten. Nach kurzer Vorstellung<br />
der beiden Regionalleiterinnen Sylke Bille<br />
und Dr. Bettina Frenzel übergab Heide<br />
Meyer die Gründungsurkunde. Der Abend<br />
stand vor allem im Zeichen des Bekanntmachens<br />
des Verbandes und des Netzwerkens,<br />
was von mehreren <strong>VdU</strong>-Mitgliedern<br />
aus Berlin durch tatkräftige Anwesenheit<br />
unterstützt wurde. Die geschichtsträchtige<br />
Glienicker Brücke verbindet nun auch <strong>VdU</strong>-<br />
Unternehmerinnen aus Berlin und Brandenburg.<br />
Der bisher von Karin Dehmel geleitete Regionalkreis<br />
Elsterwerda wurde in den Regionalkreis<br />
Elbe-Elster umbenannt. Es geht<br />
hier um eine gesamte Neustrukturierung<br />
44 Die Unternehmerin 01 i 2012<br />
1<br />
2 3<br />
und Neuausrichtung, mit dem Ziel, möglichst<br />
viele Unternehmerinnen aus der Region<br />
Elbe-Elster anzusprechen.<br />
Das war los in Berlin<br />
Jahresabschluss im Berliner Dom<br />
Die Jahresabschlussveranstaltung im November<br />
2011 fand dieses Mal im Berliner<br />
Dom statt. Knapp 70 Damen nahmen an<br />
einer halbstündigen Führung teil, staunten<br />
über die Entstehungsgeschichte und langjährige<br />
Bau- und Umgestaltungsphase<br />
ebenso, wie über die Höhe der Domkuppel<br />
und die Gruft der Hohenzollern. Später<br />
versammelten sich alle im separaten Gesellschaftsraum<br />
im Dom zum Abendessen, wo<br />
Heide Meyer eine feierliche Rede hielt und<br />
das Jahr Revue passieren ließ. Sie freute<br />
sich über die gute Auswirkung des neu ausgerichteten<br />
Interessentinnenabends und<br />
verkündete stolz die Aufnahme von 13<br />
neuen Mitgliedern.<br />
Mein Name ist...<br />
Die Auftaktveranstaltung im Januar stand<br />
unter dem Motto „Unternehmerinnen des<br />
LV stellen sich vor“. Wenn Vielfalt Trumpf<br />
ist, dann wollen wir wissen, welche Potentiale,<br />
Kompetenzen und spezifischen Erfahrungen<br />
im LV stecken. 41 Unternehmerinnen<br />
nutzten die Gelegenheit, sich in jeweils<br />
30 Sekunden vorzustellen, bevor zum<br />
Hauptteil übergeleitet wurde: Dagmar König-Steeger,<br />
Elke Mann und Ulrike Rohleff<br />
hatten nun jeweils 15 Minuten Zeit, ihr Unternehmen,<br />
sich selbst und Projektideen<br />
vorzustellen.<br />
So geht Führung<br />
Im Februar hielt Frau Prof. Dr. Ingelore<br />
Welpe einen Vortrag zum Thema „Auf<br />
dem Weg zum Führungserfolg“. Sie ging<br />
der Frage nach, warum systemisches<br />
Denken und Kommunikation maßgebliche<br />
Erfolgsfaktoren darstellen, und warum<br />
Kooperation und Selbstmanagement<br />
unverzichtbare Fähigkeiten sind.<br />
Die bewusste Einbindung und die Nutzung<br />
der vorhandenen Kompetenz-Vielfalt<br />
sei für Unternehmensprozesse von<br />
immenser Bedeutung. Der unternehmerische<br />
Erfolg wird in Zukunft gleichermaßen<br />
von Männern und von Frauen abhängen.<br />
Es besteht deshalb kein Zweifel<br />
daran, dass individuelle Erfahrungen<br />
und Lebenszyklen aller Beteiligten die<br />
Personalführung auf spezielle Weise herausfordern.<br />
So folgert Frau Prof. Welpe,<br />
dass Sozialkompetenz ein hartes Geschäft<br />
sei und der Weg zur Selbstbestimmung<br />
nur über die Kooperation zwischen<br />
Frauen und Männer führe.
1. Berliner Damen in indien: vorne: i. Kleinert-Bartels, h. meyer, U. rohleff; hinten: m. Kleppeck,<br />
s. schwarz, a. hentschel, s. Bschorr, Dr. g. Berndt (v.l.n.r.) 2. K. hammele, Prof. Dr. i. welpe,<br />
Prof. Dr. a. Bahr; Dr. K. Jensen-Dämmrich (v.l.n.r.) 3. U. rohleff mit schlangenbeschwörern in<br />
indien 4. modell des Berliner Doms. 5. Jahresabschlussveranstaltung: stimmungsbild - neuen<br />
mitgliedern werden die <strong>VdU</strong>-nadeln angesteckt<br />
Abenteuer Indien<br />
An der <strong>VdU</strong>-Delegationsreise nach Indien<br />
vom 23.02. bis 04.03. 2012 nahmen auch<br />
acht Damen aus Berlin teil. Die Veranstaltung<br />
„Nachlese zur Delegationsreise nach<br />
Indien“ gab den Damen nochmals die Gelegenheit,<br />
anhand der vielen Fotos die Reise<br />
ganz individuell Revue passieren zu lassen.<br />
Diejenigen, die nicht mitgereist waren,<br />
bekamen durch die zahlreichen Erzählungen<br />
vielfältige Eindrücke und Erfahrungen<br />
geschildert. Fazit: Indien ist ein<br />
wirtschaftlich interessanter Markt, wenn<br />
man mit den vielen Brüchen und Widersprüchen<br />
umzugehen vermag. Dies wurde<br />
auch von Damen bestätigt, die entweder<br />
lange in Indien gelebt und gearbeitet haben<br />
oder dort geboren wurden. Dass diese Reise<br />
etwas ganz Außergewöhnliches war, darüber<br />
war man sich einig. Neben dem gemeinsamen<br />
Erkunden und Ausloten geschäftlicher<br />
Perspektiven wurde vor allem<br />
das Reisen mit Gleichgesinnten und Freundinnen<br />
als besonders empfunden.<br />
4<br />
5<br />
Das war los im Regionalkreis<br />
Potsdam/<br />
Potsdam-Mittelmark<br />
Premiere mit Vorträgen<br />
Zur ersten Veranstaltung in Potsdam trafen<br />
sich 13 Unternehmerinnen im Februar<br />
zum Thema „Integrierter Personalführungsprozess<br />
vom Recruiting bis zum Zeugnis –<br />
Personalverwaltung mit Pfiff“. An diesem<br />
Abend waren die Gastgeberinnen auch die<br />
Referentinnen: Frau Dr. Frenzel stellte die<br />
vier Phasen der Personalwirtschaft mit ihren<br />
jeweiligen Risiken und Erfolgsfaktoren<br />
dar. Frau Bille erläuterte einige Möglichkeiten,<br />
wie Unternehmen den Beschäftigten<br />
wirtschaftliche Vergünstigungen zukommen<br />
lassen können, ohne das Unternehmen<br />
finanziell zu belasten.<br />
Unkonventionell: Brita Marx<br />
Im März stand der Besuch in den Geschäftsräumen<br />
von Frau Brita Marx in Luckenwalde<br />
an. Sie ist Inhaberin von drei<br />
Berlin/Brandenburg<br />
heide meyer<br />
tel.: 030 / 8 81 64 26<br />
Fax: 030 / 8 81 64 26<br />
h.meyer@perfektepassform.de<br />
JUli<br />
25. Juli 2012 - 18:30: „Führen –<br />
wissen – erfolg“<br />
aUgUst<br />
29. August 2012 - 18:30:<br />
Unternehmerinnen sind aktiv – radtour<br />
oKtoBer<br />
09. Oktober 2012 - 18:30: wirtschaft<br />
und wissenschaft im Dialog – welche<br />
anregungen stellen sich für<br />
Unternehmerinnen dar?<br />
11. Oktober 2012 - 18:30: wirtschaftstreff:<br />
Juwelier stöger<br />
31. Oktober 2012 - 18:30: Besuch der<br />
Botschaft der republik Polen in Berlin<br />
noVemBer<br />
28. November 2012 - 18:30: Jahresabschluss-Veranstaltung<br />
- rückblick 2012<br />
und ausblick 2013, ort: Parlamentarische<br />
gesellschaft<br />
Unternehmen in den Bereichen Abriss,<br />
Containerdienst, Entsorgung und Wiederverwertung.<br />
Neben ihrem Gespür für den<br />
Unternehmensausbau ist ein besonderes<br />
Kennzeichen von Frau Marx, wie sie ihre<br />
Belegschaft durch unkonventionelle Ideen<br />
zu Zusammenhalt und Loyalität bewegt.<br />
Nebenbei gründete sie die bauteilbörse<br />
berlin-brandenburg, einen Marktplatz für<br />
Bauteile für private und gewerbliche Kunden.<br />
Frau Marx hat inzwischen viele Auszeichnungen<br />
erhalten.<br />
Die Unternehmerin 01 i 2012 45
lanDesVerBänDe<br />
1<br />
2<br />
Lunch mit der<br />
Gerichts-Präsidentin<br />
Karin Goldmann zu Gast im „Atlantic“<br />
– „beeindruckende Frau!“<br />
Zum Business Lunch im November lud der<br />
<strong>VdU</strong>-Landesverband Bremen-Weser-Ems<br />
die Präsidentin des Landgerichts Bremen,<br />
Karin Goldmann, ins Restaurant „Alto“ im<br />
Atlantic Grand Hotel ein. Sie ist seit Dezember<br />
2007 im Amt; zuvor war sie Vizepräsidentin<br />
des Amtsgerichts Bremerhaven.<br />
Lebhaft und lebensnah berichtete sie<br />
von ihrem beruflichen Werdegang. Sie wurde<br />
1958 in Frankfurt geboren, ist verheiratet<br />
und Mutter eines Kindes. Nach Abschluss<br />
des Studiums 1986 begann sie ihre<br />
Laufbahn als Richterin in Niedersachsen<br />
und war seit 1990 in Bremen tätig: als<br />
Richterin am Amtsgericht, Landgericht<br />
und oberlandesgericht in Zivil- und Strafsachen.<br />
Als Vizepräsidentin wechselte sie<br />
im oktober 2006 an das Amtsgericht Bremerhaven.<br />
In ihrem Impulsvortrag sprach sie von den<br />
täglichen Herausforderungen, die ihre Position<br />
mit sich bringt - die Vereinbarkeit von<br />
Beruf und Familie eingeschlossen. Da war<br />
von Voll- und Teilzeitstellen die Rede sowie<br />
von „Gürteltieren“: riesigen, mit Gürteln<br />
zusammengehaltenen Aktenpaketen! Ein<br />
46 Die Unternehmerin 01 i 2012<br />
Fazit ihrer Karriere: ohne die Unterstützung<br />
ihres Mannes wäre sie nicht so weit<br />
gekommen. Eine beeindruckende Frau!<br />
Die neue Blattmacherin<br />
Chefredakteurin des „WESER KURIER“<br />
über kritische Berichterstattung und<br />
Frauenförderung<br />
Im März dieses Jahres konnten wir als<br />
Gast bei unserem Business Lunch Silke<br />
Hellwig begrüßen. Sie ist seit September<br />
2011 Chefredakteurin von „WESER KU-<br />
RIER“, „Bremer Nachrichten“ und „Verdener<br />
Nachrichten“ und damit Nachfolgerin<br />
von Lars Haider, der als Chefredakteur<br />
zum „Hamburger Abendblatt“ gewechselt<br />
ist.<br />
Silke Hellwig war zuvor unter anderem<br />
bei „DIE ZEIT“, „Frankfurter Allgemeine<br />
Zeitung“ und „Radio Bremen“ tätig. Gelernt<br />
hat sie ihr journalistisches Handwerk<br />
bei der „Hessisch-Niedersächsischen<br />
Allgemeinen“ in Kassel. Auf ihr<br />
lasten hohe Erwartungen: „kritische Berichterstattung<br />
und keine Inszenierung“,<br />
so das Credo der Zeitung.<br />
In einem interessanten Gespräch erläuterte<br />
die Chefredakteurin vor allem ihre<br />
Ansprüche an regionale Berichterstattung<br />
und ihre Vorstellung von innerbetrieblicher<br />
Frauenförderung.<br />
Das heiße Thema<br />
„Führungspositionen“<br />
Auch die Bremer FOM hat jetzt ein<br />
Frauenforum<br />
Im April veranstaltete die Fachhochschule<br />
für Ökonomie und Management (FoM)<br />
ein Forum unter dem Titel „Frauen in Führungspositionen“.<br />
Dieses an anderen<br />
Standorten der FoM bereits etablierte Veranstaltungsformat<br />
fand in Bremen zum ersten<br />
Mal statt. Das Grußwort sprach Senatorin<br />
Anja Stahmann.<br />
Zur Podiumsdiskussion waren neben dem<br />
<strong>VdU</strong>-Landesverband Bremen-Weser-Ems,<br />
vertreten durch die Landesverbandsvorsitzende<br />
Cornelia Hopp, weitere Damen eingeladen:<br />
die Bürgermeisterin der Gemeinde<br />
Ritterhude, Susanne Geils, die Geschäftsführerin<br />
der Werbeagentur „Moskito“,<br />
Sabine Szabó, dazu Maike Garbade,<br />
Managerin operations Logistics Center<br />
GVZ/BLG Automotive Logistics GmbH,<br />
Dr. Birgit Krull, Pressesprecherin und Leiterin<br />
Kommunikation der Sparkasse in Bremen,<br />
sowie Stefanie Bujak, eine Studierende<br />
an der FoM Bremen.<br />
Die Diskussion machte deutlich, dass junge<br />
Frauen am Beginn ihrer Karriere noch<br />
eine andere Vorstellung von den Möglichkeiten<br />
ihrer beruflichen Entwicklung ha-
3 4<br />
1. anja stahmann, senatorin für soziales, Kinder, Jugend und Frauen. 2. Veranstaltung<br />
„Frauen in Führungspositionen“ in der Fom-hochschule. 3. sensorik – ausflug in die welt der<br />
sinne. 4. silke hellwig, Chefredakteurin des „weser KUrier“<br />
ben. Die älteren Teilnehmerinnen hingegen<br />
waren vielfach bereits an Grenzen gestoßen,<br />
die sie aber überwinden konnten.<br />
Deutlich wurde einmal mehr die Wichtigkeit<br />
von Netzwerken. Eine zweite Auflage<br />
des Frauenforums ist geplant.<br />
Nicht nur<br />
Geschmacksache<br />
Ausflug in die Welt der Sinne<br />
Eine außergewöhnliche Veranstaltung verdanken<br />
wir unserem Mitglied Karen Everding.<br />
Karen Everding ist Inhaberin der IQ<br />
Everding, einem Unternehmen, das u. a.<br />
Qualitätsaudits für die Lebensmittelindustrie<br />
anbietet. Das Auge isst mit - so heißt<br />
es. Trägt also neben dem Geschmack nur<br />
das Visuelle dazu bei, dass Essen zum Genuss<br />
wird? Gibt es einen Unterschied zwischen<br />
Aroma und Geschmack? Welche<br />
Fähigkeiten und Voraussetzungen müssen<br />
Personen mitbringen, die Lebensmittel sensorisch<br />
prüfen oder mit einer DLG Medaille<br />
auszeichnen? Mit diesen Fragen setzt<br />
sich die Lebensmittelindustrie regelmäßig<br />
und systematisch auseinander. Wir haben<br />
mit Karen Everding einen kleinen Ausflug<br />
in unsere Sinnes-Welt gemacht.<br />
Dazu gab es viele Versuchsanordnungen,<br />
die uns zum Teil an unsere eigenen Sinnesgrenzen<br />
brachten. Neben geschmacklichen<br />
und visuellen Prüfungen wurden auch haptische<br />
Versuche durchgeführt – ein wirklich<br />
spannender Abend.<br />
Fragen an die<br />
Sozial-Senatorin<br />
Anja Stahmann im <strong>VdU</strong>-Politik-Dialog<br />
Für unsere dritte Veranstaltung der Reihe<br />
„<strong>VdU</strong> im Dialog mit Politik“ konnten wir in<br />
diesem Jahr Anja Stahmann gewinnen, die<br />
seit einem Jahr Bremer Senatorin für Soziales,<br />
Kinder, Jugend und Frauen ist. Nach<br />
Finanzsenatorin Caroline Linnert und<br />
Wirtschaftssenator Martin Günthner war<br />
sie die dritte Politikerin, die sich unseren<br />
kritischen Fragen stellte.<br />
Anja Stahmann wurde 1967 in Bremerhaven<br />
geboren, ist verheiratet und hat zwei<br />
Kinder. Sie studierte Sozialwissenschaften<br />
in Göttingen und machte 1992 ihren Abschluss<br />
als Diplom-Sozialwirtin. 1999 trat<br />
sie den GRüNEN bei und ist seitdem auch<br />
Mitglied der Bremischen Bürgerschaft. In<br />
den letzten 12 Jahren war sie in diversen<br />
Gremien engagiert, vorwiegend in den Be-<br />
Bremen-weser-ems<br />
Cornelia<br />
hopp<br />
tel.: 0421 / 514 320<br />
Fax: 0421 / 514 32 23<br />
cornelia.hopp@pbp-bremen.de<br />
JUli<br />
04. Juli 2012 - 18:00: Urushi Japanlack<br />
– atelierbesichtigung bei manfred schmid,<br />
anschließend sommerfest im garten der<br />
Bottega italiana da gianluca<br />
sePtemBer<br />
12. September 2012 - 18:00: „ist<br />
Content King? oder plündern die Piraten?<br />
– wissensinhalte und Unterhaltung im<br />
Zeitalter der digitalen netze“, referent:<br />
hermann Pölking-eiken, Buchautor,<br />
Filmemacher und Produzent<br />
oKtoBer<br />
05. Oktober 2012 - 17:00: Betriebsbesichtigung<br />
mit anschließender olivenöldegustation<br />
und Vortrag, referent: Dipl. ing.<br />
Conrad Bölicke<br />
19. Oktober 2012 - 13:00 - 14:30:<br />
Business lunch, ort: atlantic grand hotel<br />
noVemBer<br />
07. November 2012 - 18:00: Vortrag mit<br />
Diskussion: nutzung kollektiver intelligenz,<br />
referent: andreas grewe geschäftsführer<br />
der next Practice gmbh<br />
30. November 2012 - 19:00: Jahresabschlussveranstaltung,<br />
ort: atlantic grand<br />
hotel<br />
reichen Jugend, Bildung und Medien. Zu<br />
letztgenanntem Thema hat die Senatorin<br />
offenbar eine hohe Affinität: Seit 2008 hatte<br />
sie verschiedene einflussreiche ämter im<br />
ZDF-Fernsehrat inne. Interessant: Bei ihrer<br />
Karriere war vieles von Zufällen bestimmt.<br />
Anja Stahmann - so wurde in der Diskussion<br />
außerdem deutlich - hat sich in unserer<br />
Stadt vor allem dem Thema „Kinder und<br />
Jugend“ gewidmet.<br />
Die Unternehmerin 01 i 2012 47
lanDesVerBänDe<br />
Krise – und jetzt?<br />
Antworten aus dem Privatbankhaus<br />
M.M.Warburg & CO<br />
Rund 100 Unternehmerinnen trafen sich<br />
bei der Jahresauftaktveranstaltung in den<br />
Räumen der renommierten Bank. Deren<br />
Chefvolkswirt und Analyst, Carsten Klude,<br />
eröffnete den Zuhörerinnen einen Ausblick<br />
auf die zu erwartende weltwirtschaftliche<br />
Entwicklung angesichts der aktuellen Krise<br />
für das Jahr 2012. Anschließend stellte er<br />
sich den Fragen der Gäste, die wie ein<br />
Querschnitt aller derzeitigen Unwägbarkeiten<br />
erschienen. Ansatzweise wurden Lösungsvorschläge<br />
geboten.<br />
Wie wir morgen leben<br />
BAT-Zukunftsforscher blickt ins Jahr<br />
2030<br />
Unter „beruflicher Karriere“ verstehen<br />
Frauen Erfolgserlebnisse und Anerkennung<br />
- Männer wollen viel Geld verdienen. So<br />
lautet die einfache Formel, die Professor<br />
Dr. Ulrich Reinhardt, bekannter Zukunftsforscher<br />
und Leiter des BAT-Freizeitforschungsinstitutes,<br />
mit viel Humor vor 80<br />
Unternehmerinnen präsentierte. „Nur jeder<br />
vierte Deutsche erhält Anerkennung für seine<br />
Tätigkeit, und die Gleichberechtigung in<br />
der Arbeitswelt bleibt ein Mythos“, dämpfte<br />
Reinhardt die Erwartungen der Gäste. ohnehin<br />
sei die demografische Entwicklung<br />
die entscheidende Rahmenbedingung für<br />
48 Die Unternehmerin 01 i 2012<br />
1 22 3 4<br />
Deutschland im Jahre 2030. Und die sehe<br />
dem Experten zufolge so aus: Wir werden<br />
die älteste Bevölkerung der Welt haben, jeder<br />
siebte Mitbürger werde nicht die deutsche<br />
Staatsbürgerschaft besitzen – und dabei<br />
trotzdem die wichtige Rolle haben, das<br />
Bevölkerungswachstum aufrecht zu erhalten.<br />
Denn die Lust auf eigene Kinder werde<br />
bei den Deutschen durch ängste gedämpft.<br />
Die Zielgruppe Familie verliere in Zukunft<br />
an Bedeutung.<br />
„Luxese“ heißt das neue Zauberwort – mal<br />
Luxus, mal Askese. Deshalb gab es direkt<br />
zu Anfang das humorvolle Credo „optimist<br />
bleiben!“ Am Ende wussten alle, warum<br />
Prof. Ulrich Reinhardt hiermit begonnen<br />
hatte.<br />
„Escadas“ neues<br />
Business-Konzept<br />
Besuch beim Luxus-Label<br />
Seit 36 Jahren steht der Name „Escada“<br />
für elegante, feminine und glamouröse<br />
Mode. Fast 100 Unternehmerinnen aus<br />
Hamburg und Schleswig-Holstein nahmen<br />
die Gelegenheit wahr zu erfahren,<br />
wie sich das Unternehmen den aktuellen<br />
Herausforderungen des schwierigen Modemarktes<br />
stellt. Die „Unternehmerin“ in<br />
uns erfuhr vieles über die bewegte Vergangenheit<br />
der Luxusmarke –von ihrer Gründung<br />
über den Börsengang bis hin zur<br />
Neuausrichtung nach einer Planinsolvenz.<br />
Heute arbeiten für „Escada“ weltweit<br />
2.300 Mitarbeiter. Die Produktpalette<br />
umfasst luxuriöse Abendmode genauso<br />
wie täglich tragbare Eleganz, Accessoires,<br />
Düfte, Homeware und Schmuck. Auf der<br />
anderen Seite freute sich die „Dame“ in<br />
uns, die aktuelle Kollektion bei einer Modenschau<br />
in den stilvollen Räumlichkeiten<br />
am Neuen Wall erleben zu dürfen.<br />
„Die Zukunft<br />
Ruandas ist weiblich!“<br />
Botschafterin weckte Faszination für<br />
das afrikanische Land<br />
„Das Land der 1000 Hügel“ – so wird häufig<br />
Ruanda beschrieben. Man könnte es<br />
auch das Land der 1000 Reformen nennen,<br />
sagte I. E. Christine Nkulikiyinka, Botschafterin<br />
von Ruanda, anlässlich ihres<br />
Besuches bei den Unternehmerinnen aus<br />
Hamburg und Schleswig-Holstein. Denn<br />
Ruanda hat auf so wichtigen Gebieten wie<br />
Gesundheitswesen, Bildung und Verwaltung<br />
viel erreicht. So gibt es mittlerweile<br />
Schulpflicht und Krankenversicherung.<br />
Große Herausforderungen stellen nach wie<br />
vor die Bekämpfung von Aids und Malaria<br />
dar sowie das hohe Bevölkerungswachstum.<br />
Bemerkenswerterweise aber spielen<br />
die Frauen des Landes eine herausragende<br />
Rolle: So sind 56 Prozent Frauen im Parla-
1. ruanda: ilka hartmann, i. e. Christine nkulikiyinka, Botschafterin von ruanda, Kristina tröger,<br />
Prof. Dr. Jutta glock 2. Carsten Klude, Kristina tröger, Joachim olearius 3. Jasmin missler, Prof.<br />
Dr. Ulrich reinhardt, Kristina tröger 4. escada: model in escada, anna-Christina reiff, Christoph<br />
Köhler, Kristina tröger, model 5. steinway: Kristina tröger, thomas Kurrer, Christine gräfin von<br />
adelmann 6. elbphilharmonie: Christoph lieben-seutter, Kristina tröger<br />
ment; die Verfassung schreibt 30 Prozent<br />
weibliche Verantwortungsträger vor. Man<br />
könnte Ruanda auch das Land der starken<br />
Frauen nennen! Christine Nkulikiyinka<br />
sprach mit so viel Liebe und Leidenschaft<br />
und zudem auch mit überzeugenden Fakten<br />
von ihrer Heimat, dass viele von uns<br />
sofort eine Reise oder gar eine Investition<br />
dort vor Augen hatten.<br />
Elbphilharmonie –<br />
schweres Erbe mit<br />
goldener Zukunft?<br />
Generalintendant stellte sich Unternehmerinnen-Fragen<br />
Noch ist ihre Fertigstellung Zukunftsmusik.<br />
Wie sich die Musik aber nicht erst in ferner<br />
Zukunft, sondern bereits jetzt zu einer lebendigen<br />
Größe in der Hamburger Kulturlandschaft<br />
entwickelt, darüber sprach Christoph<br />
Lieben-Seutter, Generalintendant<br />
von Elbphilharmonie und Laeiszhalle, vor<br />
fast 100 Hamburger Unternehmerinnen.<br />
Diese erfuhren in einem begeisternden Vortrag,<br />
dass die mittlerweile etablierten „Elbphilharmonie-Konzerte“<br />
bereits jetzt mit<br />
unkonventionellen und bewährten Kon-<br />
5<br />
6<br />
zepten neue und junge Zielgruppen erreichen.<br />
Internationale Festivals, Jazz-Konzerte,<br />
junge, vielversprechende Künstler<br />
und die ganz Großen der Szene vermitteln<br />
ein Gefühl dafür, was es heißt, „Musikstadt“<br />
zu sein. Auf interessierte und kritische Fragen<br />
nach der Finanzierbarkeit, dem Verhältnis<br />
zu privaten Konzertveranstaltern, aber<br />
auch nach persönlichen Einschätzungen<br />
erhielten wir von dem sympathischen<br />
Wahl-Hamburger Lieben-Seutter kompetente<br />
und offene Antworten.<br />
Im Piano-Paradies<br />
Hinter den Kulissen von „Steinway &<br />
Sons“<br />
Leidenschaft – ohne diese geht es beim Traditionsunternehmen<br />
Steinway nicht. Und<br />
so war es für den CEo Thomas Kurrer ein<br />
Leichtes, seine Zuhörerinnen die Geschichte<br />
und die Zukunft des Flügel- und Klavierherstellers<br />
näher zu bringen.<br />
Wer sich bislang noch nicht mit den weißen<br />
und schwarzen Tasten auseinander<br />
gesetzt hatte, war nach der exklusiven Führung<br />
durch die Manufaktur und dem Vortrag<br />
von Herrn Kurrer davon überzeugt:<br />
Wenn Piano/Flügel, dann nur von Stein-<br />
hamburg/<br />
schleswig-holstein<br />
Kristina<br />
tröger<br />
telefon: 0 40 / 6 03 93 87<br />
Fax: 0 40 / 6 03 90 44<br />
<strong>VdU</strong>@troeger-partner.de<br />
JUli<br />
09. Juli 2012 - 18.30 Uhr, restaurant<br />
Portonovo, traditionelles sommeressen<br />
an der alster<br />
aUgUst<br />
23. August 2012 - 19 Uhr, hotel Fairmont<br />
Vier Jahreszeiten, Filmvorführung und<br />
Vortrag anlässlich des "20 Jahre Filmfest<br />
hamburg* : „warum Filmfestivals...?“<br />
referent: leiter der Filmfestspiele albert<br />
wiederspiel<br />
sePtemBer<br />
10. September 2012 - 19 Uhr hotel<br />
Fairmont Vier Jahreszeiten; Vortrag:<br />
„aktuelles wirtschaftsthema“, referent:<br />
„Prominenter tV-moderator und tV-Journalist“<br />
oKtoBer<br />
15. Oktober 2012 - 19 Uhr, hotel<br />
Fairmont Vier Jahreszeiten thema: „mehr<br />
Frauen in Führung!-eine unumgängliche<br />
Kulturtransformation?“ referent: thomas<br />
sattelberger, Vorstand Personal der<br />
Deutschen telekom ag<br />
noVemBer<br />
12. November 2012 - 19 Uhr hotel<br />
Fairmont Vier Jahreszeiten, autorenlesung<br />
am Kamin mit Ulrich wickert<br />
DeZemBer<br />
03. Dezember 2012 - 18.30 Uhr,<br />
Jahresendveranstaltung<br />
way und seinen Tochterfirmen Boston und<br />
Essex. Mit einzigartiger Präzisionsarbeit<br />
geht Steinway & Sons in die Zukunft, und<br />
man spürt, dass jeder Mitarbeiter mit Leib<br />
und Seele sowie einem großen Maß an Ehrfurcht<br />
sein Werk leistet.<br />
Die Unternehmerin 01 i 2012 49
lanDesVerBänDe<br />
Gemeinsam stärker<br />
werden<br />
„Unternehmerischer Erfahrungsaustausch“<br />
wird etabliert<br />
Sich gegenseitig inspirieren und gemeinsam<br />
stärker werden – dies ist das Ziel des<br />
„Unternehmerischen Erfahrungsaustausches“,<br />
den der <strong>VdU</strong>-Hessen ab diesem Jahr<br />
als festen Programmpunkt auf seiner Agenda<br />
hat. „Bei unserer Befragung zu möglichen<br />
neuen Veranstaltungskonzepten<br />
wurde der Wunsch nach einem kollegialen<br />
Coaching an uns herangetragen“, so die<br />
Landesvorsitzende, Dr. Claudia Nagel.<br />
Das Prinzip: Die <strong>VdU</strong>-Mitglieder sind eingeladen,<br />
sich in einem festen Kreis von<br />
<strong>VdU</strong>-Unternehmerinnen zu speziellen unternehmerischen<br />
Herausforderungen auszutauschen<br />
und wichtige Themen zu diskutieren.<br />
Dabei kommen Mitglieder aus den<br />
unterschiedlichsten Branchen zusammen,<br />
denn „gerade die Erfahrungsberichte aus<br />
anderen Bereichen können für die eigene<br />
Branche inspirierend sein“, so Dr. Nagel.<br />
Wie können wir uns spezialisieren, um uns<br />
von der Konkurrenz abzuheben? Wie gewinnen<br />
und halten wir gute Mitarbeiter/<br />
innen? Welche familienfreundlichen Arbeitszeitmodelle<br />
sind umsetzbar? Mit welchen<br />
Produkten/Leistungen können wir<br />
unser Repertoire erweitern? Wie können<br />
wir verstärkt in der Öffentlichkeit sichtbar<br />
50 Die Unternehmerin 01 i 2012<br />
1 2 3 4<br />
werden? Diese und andere Themen werden<br />
die <strong>VdU</strong>-Mitglieder künftig beim „Unternehmerischen<br />
Erfahrungsaustausch“<br />
diskutieren.<br />
Die Landesvorsitzende, Dr. Claudia Nagel,<br />
legt besonders Wert darauf, dass die Gesprächsrunden<br />
in einem kleinen Kreis stattfinden<br />
und ausschließlich Mitglieder teilnehmen,<br />
damit auch Probleme des Unternehmensalltags<br />
thematisiert werden können:<br />
„Der geschützte Rahmen lädt zu offenheit<br />
und Ehrlichkeit ein. Durch die Dynamik<br />
einer solchen Gruppe Gleichgesinnter<br />
entstehen gute Ideen“, unterstrich<br />
Dr. Claudia Nagel die Bedeutung des „Unternehmerischen<br />
Erfahrungsaustausches“.<br />
Er trage auch dazu bei, dass sich die teilnehmenden<br />
<strong>VdU</strong>-Mitglieder weiter vernetzen.<br />
„Denn im Zeitalter von Social Networks<br />
gewinnen auch reale Netzwerke stärker an<br />
Bedeutung“, ist Vorstandsmitglied und PR-<br />
Expertin Dr. Karin Uphoff überzeugt.<br />
Sushi selbst gemacht<br />
Jahresabschlusstreffen im Kochstudio<br />
Am 14.12.2011 trafen sich die hessischen<br />
<strong>VdU</strong>–Mitglieder zu ihrer traditionellen Jahresabschlussveranstaltung.<br />
Es ist uns bereits<br />
zur lieb gewordenen Gewohnheit geworden,<br />
gemeinsam miteinander zu kochen<br />
und dabei etwas Neues auszuprobie-<br />
ren. Dieses Jahr haben wir uns in der Innenstadt<br />
von Frankfurt zum Erlernen der<br />
Herstellung von Sushi in einem schicken<br />
Küchenstudio eingefunden. In einer großen<br />
Runde haben wir unter Anleitung des<br />
(Leipziger!) Lehrmeisters und Sushi-Kochs<br />
zwei Stunden der Zubereitung gewidmet,<br />
um im Anschluss gemeinsam zu speisen.<br />
Trotz der hektischen Vorweihnachtszeit waren<br />
alle Unternehmerinnen sehr zufrieden<br />
und sind mit neuen Inspirationen nach<br />
Hause gefahren. Im Rahmen der Jahresabschlussveranstaltung<br />
wurde das langjährige<br />
Vorstandsmitglied Sigrun Horn verabschiedet.<br />
Sie widmet sich neuen beruflichen<br />
Herausforderungen und wird daher nicht<br />
mehr im Vorstand mitarbeiten – wir bedauern<br />
ihr Ausscheiden sehr und wünschen ihr<br />
bestes Gelingen für ihre Vorhaben!<br />
Zwillingstürme:<br />
schön grün!<br />
Deutsche Bank präsentierte ihr neues<br />
Nachhaltigkeits-Konzept<br />
Gemeinsam mit unserem Kooperationspartner<br />
sind wir fulminant ins neue Jahr<br />
gestartet. Die Deutsche Bank hat uns in einer<br />
aufschlussreichen Führung einen Blick<br />
hinter die Kulissen der „Greentowers“ ermöglicht.<br />
Ökologische Nachhaltigkeit, ein<br />
modernes Arbeitsumfeld und eine span-<br />
Foto: Deutsche Bank (2. v.l.)
5 6<br />
1. Petra müller-Klepper, staatsekretärin des hessischen sozialministeriums und Dr. Claudia nagel<br />
2. Blick hinter die Kulissen der „green towers“ – nachhaltigkeit und spannende architektur 3. Der<br />
<strong>VdU</strong> unter der sphäre der stärke von mario Bellini im Foyer der Deutschen Bank 4. sigrun horn,<br />
Dr. Claudia nagel, melanie Kell, Dr. Karin Uphoff (v.l.n.r.) 5. Verabschiedung des langjährigen<br />
Vorstandsmitglieds sigrun horn (rechts) 6. sushi aus eigener herstellung – das war das Ziel der<br />
Jahresabschlussveranstaltung<br />
nende Architektur sind das Ergebnis eines<br />
dreijährigen Entkernungs- und Umbauprojektes<br />
der Zwillingstürme, die uns alle überzeugt<br />
hat. 50 – 70 Prozent Energie- und<br />
Wassereinsparungen, 90 Prozent weniger<br />
Co2-Emissionen und 20 Prozent bessere<br />
Flächennutzung sind das Ergebnis. Neue<br />
Raumkonzepte und die gigantische Stahlskulptur<br />
Sphäre im Eingangsbereich geben<br />
der Bank ein völlig neues Gesicht.<br />
Auch die Sammlung zeitgenössischer<br />
Kunst aus der ganzen Welt hat uns alle<br />
sehr beeindruckt. Jedes Stockwerk ist ganz<br />
einem Künstler gewidmet. Unsere Gruppe<br />
wurde beispielsweise mit den Werken von<br />
Neo Rauch, einem deutschen Maler der<br />
Neuen Leipziger Schule, etwas vertrauter.<br />
Zum Abschluss stimmte uns ein kompetenter<br />
und interessanter Konjunkturausblick<br />
auf das neue Jahr ein.<br />
„Ja“ zur Frauenquote!<br />
Frühstück mit der Staatsekretärin für<br />
Soziales<br />
Bereits zum zweiten Mal trafen wir mit der<br />
Staatssekretärin des Hessischen Sozialministeriums<br />
zusammen. Bei einem wirtschaftspolitischen<br />
Frühstück ging es dieses<br />
Mal vor allem um die Frauenquote. Petra<br />
Müller-Klepper bekannte sich – auch gegen<br />
die Vorstellungen der hessischen Landespolitik<br />
– eindeutig zu einer Frauenquote, sodass<br />
wir hinterher unsere gemeinsame Forderung<br />
mit einer Pressemitteilung unterstreichen<br />
konnten. Petra Müller-Klepper<br />
geht davon aus, dass dieses Thema wohl<br />
doch in den Wahlkampfkanon der Bundeskanzlerin<br />
aufgenommen werden wird. Wir<br />
alle waren uns inhaltlich einig, dass nur<br />
durch die Forderung einer Quote die Bewegung<br />
und Dynamik entsteht, die den<br />
Frauen eine gleichberechtigte Teilhabe an<br />
wirtschaftlichen Machtpositionen ermöglicht.<br />
Unsere eigenen Erfahrungen lassen<br />
diese Forderung immer dringlicher erscheinen,<br />
vor allem, weil auch zunehmend wieder<br />
jüngere und gut ausgebildete Frauen<br />
den traditionellen Weg wählen. Einerseits<br />
muss es darum gehen, Rollenstereotype für<br />
beide Geschlechter zu durchbrechen und<br />
Vorstellungen von Männlichkeit und Weiblichkeit<br />
zu entwickeln, die sich nicht an beruflichen<br />
Fragestellungen festmachen. Andererseits<br />
benötigen wir die Quote, um die<br />
Schaffung der entsprechenden Rahmenbedingungen<br />
voranzutreiben. Wie sich an diesem<br />
Morgen zeigte, bewährt sich das Format<br />
der wirtschaftspolitischen Frühstücke,<br />
hessen<br />
Dr. Claudia<br />
nagel<br />
tel.: 069 - 74 22 99 10<br />
Fax.: 069 - 74 22 99 12<br />
<strong>VdU</strong>-hessen@nagel-company.com<br />
JUli<br />
12. Juli 2012 – 16:00: sommerfest im<br />
rheingau mit gästen aus wirtschaft und<br />
Politik, ort: weingut des Prinzen von<br />
hessen<br />
aUgUst<br />
16. August 2012 – 14:00: documenta-<br />
Führung mit Claudia Blume, Künstlerin,<br />
ort: Kassel<br />
sePtemBer<br />
12. September 2012 – 18:30:<br />
galerieführung bei art-Virus: wirtschaft<br />
und Kunst, ort: Frankfurt<br />
oKtoBer<br />
10. Oktober 2012 – 19:00: outsourcing<br />
des rechnungswesens: Bringen sie ihr<br />
Unternehmen sicher in die Zukunft, ort:<br />
wiesbaden<br />
31. Oktober 2012 – 19:00: m&a im<br />
mittelstand – thomas Busching, Partner<br />
bei squire, sanders & Dempsey<br />
noVemBer<br />
14. November 2012 – 19:00: Freiheit<br />
– eigentum – Verantwortung: Podiumsdiskussion,<br />
ort: hauck & aufhäuser<br />
Privatbank<br />
DeZemBer<br />
12. Dezember 2012: Jahresabschlussveranstaltung<br />
– gänseessen, ort:<br />
spielbank wiesbaden<br />
29. August, 21. November 2012<br />
– 18:30: Unternehmerischer erfahrungsaustausch<br />
weil wir so auf eine informelle Art und Weise<br />
mit der Landespolitik in Kontakt kommen<br />
und unsere Erfahrungen miteinander<br />
austauschen können.<br />
Die Unternehmerin 01 i 2012 51
lanDesVerBänDe<br />
Jahresausklang<br />
Blick zurück und nach vorn im<br />
Jagdschloss<br />
Ein ereignisreiches, wirtschaftlich turbulentes<br />
und arbeitsintensives Jahr ging mit<br />
der letzten Veranstaltung am 05.12.2011 zu<br />
Ende. Das kleine Jagdschloss in Gelbensande,<br />
unweit von Rostock, bildete einen wunderbaren<br />
Rahmen für unser Vorhaben. Frau<br />
Andrea Tammling, unsere LV-Vorsitzende,<br />
eröffnete den Abend mit einem Rückblick<br />
aufs Jahr, das geprägt war von interessanten<br />
Praxistreffs und aufschlussreichen Workshops,<br />
kulturellen Höhepunkten, aber auch<br />
Veränderungen in der Leitung unseres Landesverbandes.<br />
Der Ausblick war ebenso optimistisch<br />
wie anspruchsvoll.<br />
Unsere beiden Gastreferenten, Herr von<br />
Blomberg und Frau Krüger von der Deutschen<br />
Bank, stellten in dem Vortrag „Deutsche<br />
Bank – Erfolgreiche Führung im Spannungsfeld<br />
von Aktionären, Kunden und<br />
Mitarbeitern“ das Thema „Mitarbeiterführung“<br />
in den Mittelpunkt.<br />
Führung & Verantwortung<br />
im Konflikt<br />
Wie Mediation im Unternehmen wirkt<br />
Mediation war bereits im vergangenen Jahr<br />
ein Thema, das bei den Unternehmerinnen<br />
52 Die Unternehmerin 01 i 2012<br />
großes Interesse weckte. Daran sollte angeknüpft<br />
werden. Teil 2 der Veranstaltungsreihe<br />
„Mediation“ stand am 06.02.2012 unter<br />
dem Thema: „Führung &Verantwortung im<br />
Konflikt.“ Die Rechtsanwältinnen Frau Dr.<br />
Perker und Frau Ley-Möller brachten uns<br />
die Schwerpunkte des „systemischen Denkens“<br />
näher. Es gab einen regen Gedankenaustausch<br />
und jede Anwesende fand problemlos<br />
Beispiele für die Sinnfälligkeit der<br />
Systemgesetze, die bewusst oder auch unbewusst<br />
das Miteinander im Betrieb oder<br />
auch im privaten Leben beeinflussen.<br />
„Das Leben ist schön“<br />
Am 09.Januar 2012 trafen sich die<br />
Unternehmerinnen zu Ihrem ersten<br />
Praxistreff 2012 in der Beautyfarm in<br />
Rostock<br />
Inhaberin Irmtraud oswald berichtete beeindruckend<br />
von ihrem hindernisreichen<br />
Weg bis zur Verwirklichung ihres Traumes<br />
von einem eigenen Kosmetikstudio.<br />
Sie und ihre drei Mitarbeiterinnen haben es<br />
sich zur Aufgabe gemacht, ihre Kunden von<br />
Kopf bis Fuß zu verwöhnen, ihnen Ausgeglichenheit<br />
und Entspannung zu vermitteln.<br />
Besonders beeindruckt hat die Ganzkörper-Aquamassage,<br />
die sogar angezogen<br />
funktioniert. Wir durften das automatische<br />
Massagesystem, das mit Wasserdruck ar-<br />
mecklenburg-<br />
Vorpommern<br />
andrea<br />
tammling<br />
1 2 3<br />
tel.: 0381/6 30 21 77<br />
Fax: 0381/6 30 21 79<br />
andrea.tammling@dienstleistung-rostock.de<br />
1. irmgard oswald (vorn), inhaberin der Beautyfarm, mit zwei ihrer mitarbeiterinnen. 2. rechtsanwältin<br />
Dr. Perker beim Vortrag über „systemisches Denken“ 3. rechtsanwältin Frau ley-müller im<br />
gespräch mit <strong>VdU</strong>-mitglied annette riedel JUli<br />
02. Juli 2012 – 18:00: Vortragsveranstal-<br />
tung: „Der einfluss der medien auf<br />
unsere gesellschaft“, ort: grand hotel<br />
heiligendamm<br />
sePtemBer<br />
03. September 2012 – 19:00:<br />
interessentinnen-Cocktail, ort: rostock<br />
beitet, hautnah erleben. Eine wunderbare<br />
Möglichkeit zum Relaxen!<br />
Personalmanagement<br />
Wie man erfolgreich Fach- und<br />
Führungskräfte gewinnt berichtete am<br />
12. März 2012 Anja Ozik-Scharf vom<br />
Institut für angewandtes Management<br />
Unternehmer und Unternehmerinnen machen<br />
Erfahrungen im Personalmanagement<br />
meist erst in der Praxis, gelehrt wird dieses<br />
Thema selten. Hier sollte das Seminar<br />
„Neue Strategien und Kompetenzen der<br />
Personal- und Unternehmensentwicklung<br />
als Erfolgsfaktoren von heute und morgen“<br />
Klarheit schaffen. Frau Anja ozik-Scharf betonte,<br />
dass diese Kompetenzen gerade in<br />
Zeiten des demografischen Wandels zentral<br />
seien. So lernten die Teilnehmerinnen Strategien<br />
und Werkzeuge zur Bindung und<br />
Rekrutierung von Fach- und Führungskräften<br />
kennen. Abgerundet wurde die Schulung<br />
durch eine praktische übung.
1. Petra rangen, <strong>VdU</strong>-hannover (mitte), mit den moderatoren von „leineherz 106einhalb“<br />
2. ingrid Kruse-lippert, leiterin der <strong>VdU</strong>-gruppe „steuern“, Cora hermenau, staatssekretärin<br />
Finanzministerium niedersachsen (v.l.n.r.) 3. almuth von Below-neufeldt, FDP und heidemarie<br />
mundlos (CDU) (v.l.n.r.)<br />
Impulse fürs<br />
Steuerrecht<br />
<strong>VdU</strong>-Arbeitskreis engagiert sich beim<br />
„Runden Tisch“ im Finanzministerium<br />
Seit einiger Zeit nehmen Vertreterinnen<br />
des <strong>VdU</strong>-Landesverbandes am „Runden<br />
Tisch für Steuerpolitik“ im Niedersächsischen<br />
Finanzministerium teil. Der letzte<br />
Termin fand am 26.04.2011 statt. Häufige<br />
änderungen der Steuergesetze haben<br />
dazu geführt, dass die Gesetze immer<br />
komplizierter und praxisferner werden.<br />
Ziel ist es, durch Gespräche mit Vertretern<br />
von Verbänden, Unternehmen und der<br />
Wissenschaft in Niedersachsen neue<br />
Ideen aufzuzeigen und bestehende Regelungen<br />
zu überprüfen. Der Runde Tisch<br />
soll die Erwartungen und Vorschläge der<br />
niedersächsischen Arbeitnehmer und Unternehmer<br />
durch innovative Impulse in<br />
die Gesetzgebungsverfahren einbringen.<br />
Im Rahmen einer informellen Diskussionsrunde<br />
mit hochrangigen Vertretern<br />
von Verbänden, Unternehmen und der<br />
Wissenschaft werden beim „Runden Tisch<br />
für Steuerpolitik“ steuerpolitische Themen<br />
gründlich aufbereitet, Handlungspositionen<br />
dargestellt sowie politische Gestaltungsspielräume<br />
und Eckdaten formu-<br />
1<br />
liert. Dies alles erfolgt unter Berücksichtigung<br />
der niedersächsischen Sicht zu den<br />
bereits auf Bundesebene in Diskussion<br />
befindlichen Steuerrechtsänderungsentwürfen.<br />
Dabei wird auch über Praxistauglichkeit<br />
von zurückliegenden Gesetzesumsetzungen<br />
diskutiert. Drei Punkte konnten<br />
wir aus unserem Arbeitskreis in den<br />
„Runden Tisch für Steuerpolitik“ einbringen:<br />
Die Frage nach der unterschiedlichen<br />
steuerlichen Behandlung von Guthabenund<br />
Nachzahlungszinsen, ob die Abschreibung<br />
von Geschäfts- oder Firmenwerten<br />
nach den steuerlichen Vorschriften<br />
heute noch realitätsgerecht ist und ob die<br />
sogenannte Thesaurierungsbesteuerung<br />
mit ihren komplizierten Regelungen nicht<br />
womöglich überflüssig sein könnte.<br />
Wir begrüßen es, uns konstruktiv einbringen<br />
zu können und hoffen, dass sich noch<br />
mehr <strong>VdU</strong>-Damen beim Arbeitskreis<br />
Steuern engagieren möchten. Bei Interesse<br />
wenden Sie sich bitte an die Leiterin<br />
des Arbeitskreises, Ingrid Kruse-Lippert,<br />
per Mail unter kruse-lippert@kruse-lippert.de<br />
oder telefonisch 0511-284620.<br />
<strong>VdU</strong> „live on air“<br />
Zwei Radiosendungen wurden mit<br />
Verbands-Themen gefüllt<br />
niedersachsen<br />
tanja Kühne<br />
2<br />
tel.: 0511/1 21 87 14<br />
Fax: 0511/1 21 87 99<br />
t.kuehne@riegel-design.de<br />
3<br />
JUli-noVemBer<br />
11. Juli, 8. August, 12. September, 10.<br />
Oktober, 14. November 2012, je 12:30<br />
- 14:00: Business lunch hannover, ort:<br />
restaurant steuerndieb<br />
25. Juli, 29. August, 31. Oktober 2012<br />
– 19:00: Business-abend Braunschweig<br />
28. November 2012: Unternehmerinnen<br />
netzwerken: traditionelles entenessen<br />
In gleich zwei regionalen Radiosendungen<br />
waren in diesem Frühjahr <strong>VdU</strong>-Themen<br />
zu hören: Am Weltfrauentag begleitete<br />
Angela Kühne, Regionalleiterin Braunschweig-Wolfsburg,<br />
die Landtagsabgeordneten<br />
Heidemarie Mundlos (CDU)<br />
und Almuth von Below-Neufeldt (FDP)<br />
auf Unternehmensbesichtigungen in der<br />
Region Braunschweig. Besucht wurden<br />
Unternehmerinnen, die erfolgreich Unternehmen<br />
in der IT-, Schmuck- und Möbelbranche<br />
übernommen oder aufgebaut<br />
haben. Anschließend konnten die gesammelten<br />
Erfahrungen im regionalen<br />
Radiosender Radio „okerwelle“ live diskutiert<br />
werden.<br />
Petra Rangen, Regionalleiterin Region<br />
Hannover, war Ende April bei dem regionalen<br />
Sender „LeineHerz 106einhalb“ zu<br />
Gast und stellte den <strong>VdU</strong> mit seinen Zielen<br />
und Aktivitäten vor.<br />
Die Unternehmerin 01 i 2012 53
lanDesVerBänDe<br />
1 2<br />
1. lV-Vorstand beim neujahrsempfang: maren Jackwerth, Christa reinartz, Dr. Barbara Deilmann,<br />
helga Krumbeck, martina teichelmann, martina Bruns, roswitha husfeldt, gudula Polei (v.l.n.r.)<br />
2. lV-Vorsitzende martina teichelmann (rechts) ehrt Frau ingeborg Kröner für ihre 35-jährige<br />
mitgliedschaft 3. markus eisenbeis spricht vor den lV-Damen im Kunstauktionshaus „Van ham“<br />
Lust auf Auktion<br />
„VAN HAM“ in Köln lud LV-Damen zur<br />
Besichtigung ein. 1959 gründete unser<br />
Mitglied Carola Eisenbeis in Köln das<br />
Kunstauktionshaus<br />
„VAN HAM“, das heute zu den führenden<br />
in Deutschland gehört. Am 14.11.2011<br />
waren die Damen des LV Rheinland dort<br />
zu Gast. Markus Eisenbeis, der Sohn der<br />
Gründerin, leitet das Auktionshaus inzwischen<br />
seit vielen Jahren und verstand es,<br />
uns inmitten der unglaublichen Vielzahl<br />
an Kunstobjekten – Gemälde, Möbel,<br />
Schmuck, Teppiche – die unvergleichliche<br />
Atmosphäre einer Kunstauktion zu vermitteln.<br />
Sein Vortrag machte Lust, einmal<br />
daran teilzunehmen!<br />
Ehre und Spende<br />
Ingeborg Kröner 35 Jahre im<br />
<strong>VdU</strong>/1.000 Euro für Kinderhospiz<br />
Auf der Jahresabschluss-Veranstaltung des<br />
Landesverbandes Rheinland am 14.12.<br />
2011 im Hyatt in Düsseldorf ehrten wir<br />
Frau Ingeborg Kröner für ihre 35-jährige<br />
Mitgliedschaft (siehe Foto). Außerdem hatten<br />
wir Astrid Elbers, die Gattin des Düsseldorfer<br />
oberbürgermeisters, zu Gast. Sie ist<br />
Schirmherrin des Kinderhospizes Regenbogenland<br />
und informierte über die so not-<br />
54 Die Unternehmerin 01 i 2012<br />
3<br />
wendige Arbeit in diesem Bereich. Die<br />
spontane Sammlung ergab eine Spende<br />
von 1.000 €, die Frau Elbers sogleich übergeben<br />
wurde.<br />
Mit vereinten Kräften<br />
Neujahrsempfang erstmals mit<br />
„Externen“<br />
„Gemeinsam sind wir stärker“ – so lautet<br />
das neue Motto des LV Rheinland. Einen<br />
ersten Schritt in diese Richtung stellte unser<br />
Neujahrsempfang dar: Am 26.01.2012<br />
hatten wir mit fast 60 Damen ein volles<br />
Haus bei unserer Vorstandskollegin Frau<br />
Dr. Deilmann von Baker & McKenzie. Getreu<br />
dem genannten Motto waren neben<br />
unseren Mitgliedern und Interessentinnen<br />
auch Vertreterinnen anderer Netzwerke eingeladen.<br />
Denn wir haben uns u. a. zum Ziel<br />
gesetzt, unseren Bekanntheitsgrad in der<br />
Region zu erhöhen und Kräfte zu bündeln.<br />
Die anderen Netzwerke stellten sich und<br />
ihre Schwerpunkte vor. Viele Schnittmengen<br />
zeichneten sich bei den Themen „Frauen in<br />
Führungspositionen oder Aufsichtsratsposten“<br />
ab. Einige haben auch einen Fokus auf<br />
das Mentoring gelegt. Vielfach dienen die<br />
anderen Frauen-Netzwerke aber auch der<br />
Auftragsgewinnung. Bislang hat dieser Aspekt<br />
beim <strong>VdU</strong> eine eher untergeordnete<br />
rheinland<br />
martina<br />
teichelmann<br />
tel.: 0221 – 82 82 47 37<br />
Fax: 0221 – 82 82 46 12<br />
<strong>VdU</strong>@agentur-teichelmann.de<br />
aUgUst<br />
28. August, 13. November 2012<br />
- 19:00: wirtschaftstreff Krefeld:<br />
Facebook - Fluch oder segen? ort:<br />
mercure hotel Krefeld<br />
sePtemBer<br />
11. September 2012 - 19:00: wirtschaftstreff<br />
Düsseldorf: „gesundheitsorientierte<br />
Unternehmensführung“, ort:<br />
Düsseldorf, Kanzlei Baker & mcKenzie<br />
oKtoBer<br />
09. Oktober 2012 - 19:00: wirtschaftstreff<br />
Köln, ort: rotonda-Business-Club<br />
Bedeutung. Ist dies noch zeitgemäß? Der<br />
<strong>VdU</strong> wurde ins Leben gerufen, um Frauen,<br />
deren Männer im Krieg fielen, und die dann<br />
plötzlich die Firmenleitung übernehmen<br />
mussten, den Austausch mit anderen Unternehmerinnen<br />
zu ermöglichen. In Zeiten<br />
aber, in denen sich immer mehr Dienstleisterinnen<br />
im <strong>VdU</strong> engagieren, ist deren Interesse<br />
zu Recht auch die Auftragsgewinnung.<br />
Natürlich sollten die Interessentinnen nicht<br />
ihren Werbeflyer in die Runde werfen und<br />
sich danach verabschieden. Es bleibt die<br />
Frage, wie der <strong>VdU</strong> dieses in Zukunft handhaben<br />
möchte. Daran misst sich auch der<br />
Mehrwert für neue Mitglieder. Die Veranstaltung<br />
war ein voller Erfolg; viele wünschten<br />
sich eine Liste der Netzwerke, die auf<br />
der Veranstaltung vertreten waren. Der<br />
<strong>VdU</strong> Rheinland will die Öffnung für andere<br />
Netzwerke beibehalten. maren Jackwerth
1. <strong>VdU</strong>-Damen zu gast in der niessing schmuckmanufaktur 2. Christina Fiege (rechts) dankt<br />
andrea Donat für ihren anregenden Beitrag. 3. spannende einblicke im Dortmunder Zoo<br />
EU Binnenmarkt<br />
Wunsch nach mehr Austausch<br />
Zu unserem Kamingespräch unter dem<br />
Thema „Europäischer Binnenmarkt – Jobmotor<br />
für Deutschland“ konnten wir Ingrid<br />
Fischbach, CDU, als Diskussionspartnerin<br />
begrüßen. Des Weiteren stand uns Elisabeth<br />
Bauer, Leiterin des Bildungswerks der<br />
Konrad Adenauer Stiftung e. V. aus Dortmund,<br />
als Mitorganisatorin und Gesprächspartnerin<br />
zu Verfügung. Anhand<br />
eindrucksvoller Fakten und Zahlen schilderte<br />
Ingrid Fischbach die Bedeutung des<br />
Europäischen Binnenmarktes für die deutsche<br />
Wirtschaft. Die 25 Teilnehmerinnen<br />
waren sich darüber einig, dass ein regelmäßiger<br />
Austausch zwischen Politik und Wirtschaft<br />
unbedingt erfolgen und intensiviert<br />
werden soll, um ein besseres gegenseitiges<br />
Verständnis zu fördern.<br />
Darwin trifft Wirtschaft<br />
Spannende Einblicke ins Evolutionsmanagement<br />
Der Dortmunder Zoo bot am 18.01.2012<br />
die passende Kulisse für unsere Jahresauftaktveranstaltung,<br />
um die Einstimmung<br />
zum Themenfeld des Evolutionsmanagements<br />
zu geben. Der Rundgang unter der<br />
Leitung des Zoodirektors, Dr. Frank Brandstädter,<br />
führte zu den nachtaktiven Tieren<br />
1<br />
und zu Walter, einem sehr verschmusten<br />
Nashorn, das die Streicheleinheiten der 25<br />
Teilnehmerinnen sichtlich genoss.<br />
Im Regenwaldhaus gab Herr Frederik<br />
Fleischmann (EVoCo GmbH) aus Berlin<br />
eine launige und interaktive Einführung mit<br />
dem Thema „Darwin trifft Wirtschaft!“ Das<br />
Themenfeld Bionik ist jedem bekannt.<br />
Dass es ein ebensolches Forschungsfeld für<br />
den Bereich des Managements von Unternehmen<br />
gibt, sollten wir an diesem Abend<br />
erfahren. Die fünf Milliarden Jahre alten<br />
Erfolgsrezepte der Natur liegen auf der<br />
Hand: Neben dem schwarmintelligenten<br />
Netzwerken und dem Teamwork eröffnete<br />
uns Herr Fleischmann Einblicke in die Arbeit<br />
und das Denken von Ökosystemen.<br />
Brillante Präsentation<br />
Besuch einer Schmuckmanufaktur<br />
Am 22.03.2012 hatten wir die für die Öffentlichkeit<br />
ganz seltene Gelegenheit, einen<br />
Blick hinter die Kulissen der Schmuckmanufaktur<br />
Niessing in Vreden zu werfen. Unter<br />
fachkundiger Begleitung aus dem Hause<br />
Niessing und durch Christa Robers, Inhaberin<br />
von Juwelier Robers in Vreden, lernten<br />
14 Unternehmerinnen des Landesverbandes<br />
die Besonderheiten der Schmuckherstellung<br />
in Handarbeit kennen. Unter<br />
anderem konnten wir miterleben, wie ein<br />
ruhrgebiet<br />
alexandra<br />
hans<br />
2<br />
tel.: 0234/81 05 05 20<br />
Fax: 0234/9 37 17 99<br />
<strong>VdU</strong>@wohnen.com<br />
3<br />
JUli<br />
11. Juli 2012 - 18:00: „nachfolge in<br />
Familienunternehmen (KmU)“<br />
Vortrag mit Fallbeispielen zur Bewertung<br />
eines Unternehmens, sowie steuerlichen<br />
und rechtlichen aspekten, referent: Prof.<br />
Dr. Bernd wassermann, ort: essen<br />
25. Juli, 10. Oktober 2012 - 19:00:mittwochstreff<br />
gemeinsam mit PeteK, ort:<br />
Bochum, gesellschaft harmonie<br />
sePtemBer<br />
05. September 2012 - 19:00: Vortrag:<br />
lebensläufe – Unternehmerinnen<br />
erzählen, ort: Bochum, gesellschaft<br />
harmonie<br />
Brillant in den legendären Niessing-Spannring®<br />
gespannt wurde. Wir begegneten bei<br />
Niessing außergewöhnlich motivierten Mitarbeitern<br />
und Mitarbeiterinnen, die den<br />
Geist der Manufaktur formen und prägen.<br />
Fluch oder Segen?<br />
Über Vor- und Nachteile von Medienberichterstattung<br />
diskutierte der Landesverband<br />
am 25.04.2012 lebhaft in der<br />
Gesellschaft Harmonie<br />
Zu Gast war Andrea Donat, Chefredakteurin<br />
des Senders Radio Bochum (98,5), um<br />
zu diesem Thema Rede und Antwort zu<br />
stehen. Der Schwerpunkt lag dabei auf den<br />
Auswirkungen der (Medien-)Berichterstattung<br />
auf den Wirtschaftsstandort Ruhrgebiet<br />
und die einzelnen Städte der Region.<br />
Das Thema bot reichlich Identifikationsflächen<br />
für uns Unternehmerinnen.<br />
Die Unternehmerin 01 i 2012 55
lanDesVerBänDe<br />
1. „Umwelteinflüsse, naturereignisse und schäden an gebäuden - wie verhalte ich mich im schadensfall“<br />
war das thema des Vortrags. 2. antony hermus singt mit den Unternehmerinnen bei der<br />
auftaktveranstaltung. „Vom solo zur sinfonie, vom einzelkämpfer zur Führungskraft“ war das<br />
motto dieser praktischen übung<br />
„Sexy & ausgeschlafen“<br />
Alte Werte und neue Projekte: Unternehmerinnen<br />
setzen Zeichen für 2012<br />
Zu unserer Auftaktveranstaltung am 31.<br />
01.2012 in Dessau-Roßlau hatten wir erstmals<br />
auch Vertreter anderer Wirtschaftsverbände<br />
eingeladen. Als Ehrengast bereicherte<br />
Wirtschaftsministerin Prof. Dr. Birgitta<br />
Wolff unsere Veranstaltung unter dem Motto:<br />
„Gemeinsam für die Zukunft - Unternehmerinnen<br />
in Sachsen-Anhalt“. Begrüßen<br />
durften wir ebenso Dr. Gabriela Berndt<br />
für den <strong>VdU</strong>-Bundesvorstand sowie <strong>VdU</strong>-<br />
Geschäftsführerin Carlotta Köster-Brons.<br />
Es gibt viele brisante Themen aus der Finanz-<br />
und Wirtschaftswelt, die uns als<br />
Frauen besonders am Herzen liegen. Hier<br />
möchten wir 2012 ein Zeichen setzen. Es<br />
war uns daher wichtig, in dieser Auftaktveranstaltung<br />
auf Werte und Traditionen zu<br />
verweisen, die heute allzu oft in den Hintergrund<br />
geraten, aber wichtige Grundsteine<br />
des Unternehmertums sind. Stellvertretend<br />
für die Frauen, die den <strong>VdU</strong> als Frauenwirtschaftsverband<br />
ausmachen, stellten vier<br />
ganz unterschiedliche Frauen ihre Unternehmen<br />
vor: Regina Gröger, Geschäftsführerin<br />
des Getränkefachgroßhandels SAGA<br />
GmbH, Sabine Pröschel (LV Thüringen)<br />
bietet mit ihrer Firma E.L.T. The English<br />
56 Die Unternehmerin 01 i 2012<br />
1 2<br />
Language Trainers GmbH anderen Firmen<br />
Mitarbeiterschulungen an. Alexandra Krotki<br />
präsentierte mit Hilfe der beiden Puppen<br />
„Hopsi“ und „Klopsi“ eindrucksvoll die Philosophie<br />
ihrer Firma „ALExMENü“, in der<br />
sie gesunde Ernährung aus der Großküche<br />
herstellt. Elke Simon-Kuch, Geschäftsführerin<br />
der Simon Werbung GmbH, steht für<br />
unseren neu erschaffenen Sachsen-Anhalt-<br />
Slogan: Wir sind nicht mehr nur das „Land<br />
der Frühaufsteher“, sondern längst „sexy<br />
und ausgeschlafen“. Zum wichtigen Thema<br />
„Fachkräftemangel“ stellte Frau Elke Simon-<br />
Kuch ein Projekt vor, dessen Schirmherrin<br />
Wirtschaftsministerin Wolff ist: Lehrer sollen<br />
Praktika in Firmen absolvieren, um so<br />
praktische Erfahrungen zu sammeln und an<br />
angehende Azubis weiter zu vermitteln. Es<br />
war eine gelungene Veranstaltung, und unsere<br />
Wirtschaftsministerin hat uns weitere<br />
Unterstützung zugesagt.<br />
Hoffnung auf<br />
Gesetzesänderung<br />
LV nutzt Mitsprache bei neuer Vergabeverordnung<br />
Sachsen-Anhalt soll ein neues Vergabegesetz<br />
bekommen. Dazu wurden uns als<br />
<strong>VdU</strong>-Landesverband die Entwürfe von den<br />
sachsen/<br />
sachsen-anhalt<br />
Bettina<br />
Kretschmer<br />
tel: 034956/2 31 25<br />
Fax: 034956/2 31 27<br />
info@contall.de<br />
JUli<br />
31. Juli 2012 sommerfest mit gästen<br />
aus Politik und wirtschaft<br />
aUgUst<br />
08. August, 10. Oktober 2012 - 12:00:<br />
Business lunch, ort: Dessau-roßlau,<br />
Brauhaus<br />
28. August 2012 (Uhrzeit folgt):<br />
wirtschaftsstandort niederlande:<br />
Kontakte zu Unternehmerinnen, die auch<br />
in Deutschland aktiv sind<br />
verschiedenen Parteien zur Diskussion vorab<br />
zur Verfügung gestellt. Die Entwürfe beinhalten<br />
viel Zündstoff. Wir haben mit den<br />
Juristen in unserem Landesverband, Kerstin<br />
Krümmling und Regina Schüttauf, versucht,<br />
sachlich die Umsetzung zu erörtern.<br />
Dies gelang allerdings nur teilweise. So<br />
haben wir den Entschluss gefasst, nicht nur<br />
eine schriftliche Stellungnahme einzureichen,<br />
sondern als Landesverbandsvorsitzende<br />
habe ich selbst an der Anhörung im<br />
Landtag teilgenommen und unseren Standpunkt<br />
persönlich vorgetragen. Nun sind<br />
die politischen Vertreter gefragt! Es ist wichtig,<br />
über den Verband die Möglichkeit des<br />
Mitspracherechtes zu nutzen. An Ausschreibungen<br />
beteiligen sich heute schon nicht<br />
mehr alle unsere Mitglieder. Die Formalien<br />
sind umständlich, der Aufwand sehr hoch<br />
und das Ergebnis meist unbefriedigend.<br />
Also sind wir voller Hoffnung auf das<br />
„neue“ Gesetz.
1. <strong>VdU</strong>-mitglieder erlebten eine sehr interessante Führung durch die Fernsehstudios und den<br />
radiosender „mDr 1 radio thüringen“ 2. Papier, soweit das auge reicht: Führung im Druckhaus<br />
der Zeitungsgruppe thüringen 3. Zu gast bei der inDoorBaU röhricht gmbh in arnstadt<br />
Produktion hautnah<br />
Wie Geschäfte zum Einkaufserlebnis<br />
werden – ein Besuch bei INDOORBAU<br />
Röhricht in Arnstadt<br />
Zwischen Plattenzuschnitt, CNC-Fräsmaschine<br />
und Lackiererei konnte man in dem<br />
vor über 60 Jahren gegründeten Familienunternehmen<br />
beobachten, wie die Möbel<br />
produziert werden. <strong>VdU</strong>-Mitglied Silke<br />
Röhricht, Geschäftsführerin und Mitinhaberin<br />
des Ladenbauunternehmens, berichtete,<br />
dass ganz renommierte Filialketten wie<br />
die Swatch Group oder die Bäckereiketten<br />
frischBack Arnstadt und Stadtbäckerei Jena<br />
regelmäßig ihre Möbel bei INDooRBAU<br />
produzieren und bundesweit montieren lassen.<br />
Stolz ist man auf die hoch motivierten<br />
Fachkräfte, den modernen Maschinenpark,<br />
die innovativen Produktionsmethoden und<br />
auf die langjährigen Stammkunden.<br />
Wie eine moderne<br />
Tageszeitung entsteht<br />
Eine Führung durch die Druckerei der<br />
Zeitungsgruppe Thüringen<br />
Der 21.02.2012 war für viele Mitglieder<br />
und Interessenten des Landesverbandes<br />
Thüringen ein schon lang fest eingeplanter<br />
Termin. Birte Kalmring (<strong>VdU</strong>-Mitglied, be-<br />
1 2 3<br />
katel Erfurt) hatte eine Führung im Druckhaus<br />
der Zeitungsgruppe Thüringen organisiert<br />
– ein sehr interessanter Einblick<br />
hinter die Kulissen der Zeitungsproduktion.<br />
Gedruckt werden hier die Thüringer<br />
Tageszeitungen sowie Anzeigenblätter.<br />
Die Druckerei verfügt über eine sogenannte<br />
digitale Druckvorstufe, die allen Ansprüchen<br />
der modernen Druckwelt gerecht<br />
wird. Fünf Maschinen drucken in nahezu<br />
unbegrenzter Flexibilität und Farbigkeit.<br />
Die Versandabteilung rundet das Komplettangebot<br />
der Druckerei ab.<br />
Cocktail oder<br />
Aromamassage?<br />
Ein Nachmittag in der Komfortwohnanlage<br />
von Familie Köber<br />
Die Vorstellungen, wie man im Alter leben<br />
möchte, sind unterschiedlich – die ängste<br />
vorm Alleinsein oder Verzicht sind jedoch<br />
fast immer die gleichen. Um eine andere<br />
Art des Wohnens und Genießens im Alter<br />
ging es am Mittwoch, dem 21.03.2012, in<br />
Bürgel bei „Köber - Die Komfortwohnanlage<br />
für Senioren“. Der Nachmittag bei<br />
den Familienunternehmerinnen und <strong>VdU</strong>-<br />
Mitgliedern Marion und Henrike Köber<br />
unter dem Motto „Wohnen und Wohn-<br />
thüringen<br />
Dr. nadin<br />
staupendahl<br />
tel.: 0361 / 78 92 98 65<br />
Fax: 0361 / 78 92 98 66<br />
email: n.staupendahl@rechtec.de<br />
JUli<br />
18. Juli 2012 - 16:00: sommerfest mit<br />
gästen aus Politik und wirtschaft<br />
ort: weingut Pawis, nähe Freyburg/Unstrut<br />
aUgUst<br />
29. August 2012 - 8.30: Unternehmerinnenfrühstück<br />
im hotel radisson blue;<br />
referentin: abgeordnete des Bundestages<br />
antje tillmann, CDU zum thema: griechenland<br />
und die eurokrise<br />
sePtemBer<br />
19. September 2012 - 16:00: Betriebsbesichtigung:<br />
modeunternehmen, mit aktueller<br />
Businessmode, ort: weimar oder erfurt<br />
formen im Alter“ stieß auf reges Interesse.<br />
Marion Köber berichtete über ihre persönliche<br />
und berufliche Entwicklung – von<br />
der Gründung ihrer mobilen Krankenpflege,<br />
einer der ersten im Jahr 1994, über die<br />
überlegungen und den Bau der Komfortwohnanlage<br />
bis hin zum Einstieg von<br />
Tochter Henrike ins Unternehmen im Juli<br />
2008. Beide sprachen auch darüber, wie<br />
sie sich die Gestaltung der Unternehmensnachfolge<br />
vorstellen. Im Anschluss präsentierte<br />
Henrike Köber verschiedene<br />
Wohnformen in Deutschland. Bei der anschließenden<br />
Führung durchs Unternehmen<br />
erlebten die <strong>VdU</strong>-Mitglieder, was die<br />
Köbers von anderen Angeboten unterscheidet:<br />
Genuss, Wellness und Wohnkomfort<br />
stehen im Vordergrund.<br />
Die Unternehmerin 01 i 2012 57
lanDesVerBänDe<br />
58 Die Unternehmerin 01 i 2012<br />
1 2<br />
1. neujahrsempfang: gudrun grohmann (links) und regionalleiterin renate hansmann (rechts)<br />
überreichen intendant Dr. ralf waldschmidt einen spendenscheck für das theaterprojekt. 2.<br />
Bankhaus lampe: Dr. angelika Dammann, <strong>VdU</strong>-landesverbandsvorsitzende gudrun grohmann<br />
und Bankdirektor willi ernst im gespräch. (v.l.n.r.)<br />
Spielerischer Start<br />
Neujahrsveranstaltung im Stadttheater<br />
Osnabrück<br />
In ungewöhnlichem Ambiente fand der<br />
diesjährige Jahresauftakt des <strong>VdU</strong>-Landesverbands<br />
Westfalen am 14.01.2012 statt:<br />
Treffpunkt war das Stadttheater osnabrück.<br />
Hier wurde der Ausblick auf 2012<br />
mit einem ganz besonderen Kunstgenuss<br />
verknüpft. Exklusiv für den <strong>VdU</strong> hatte der<br />
neue Intendant Dr. Ralf Waldschmidt ein<br />
hochklassiges und buntes Programm aus<br />
den Sparten Musiktheater und Schauspiel<br />
zusammengestellt. Hintergrund war die<br />
Spende in Höhe von mehr als 3.800 Euro,<br />
die Landesverbandsvorsitzende Gudrun<br />
Grohmann und Dr. Renate Hansmann<br />
dem Förderverein Junges Theater überreichen<br />
konnten. Die Teilnehmerinnen des<br />
Jahresauftaktes hatten bereits im Vorfeld<br />
gespendet. In ihrer Ansprache erläuterte<br />
Gudrun Grohmann dieses ungewöhnliche<br />
Vorgehen, schon mit der Einladung einen<br />
Spendenaufruf zu formulieren. Der Vorstand<br />
des Landesverbands sei fest davon<br />
überzeugt gewesen, dass der Brückenschlag<br />
zwischen dem Theaterprojekt oSKAR und<br />
den Unternehmerinnen gelingen würde.<br />
Ziel des ausschließlich von Bürgern finan-<br />
zierten Theaterprojektes ist es, junge Menschen<br />
für das Theater zu begeistern. Theater<br />
sei ja ein „ort, der zum Nachdenken anregt,<br />
die Auseinandersetzung mit wichtigen Themen<br />
aus Politik und Gesellschaft fördert<br />
und uns zu kritischen und individuell denkenden<br />
Menschen macht“, sagte Grohmann.<br />
Sie hob hervor, dass in der heutigen<br />
Zeit die Wertevermittlung immer wichtiger<br />
und komplexer werde. Wenn Theater dies<br />
leiste, so liege die Schnittstelle zum <strong>VdU</strong> auf<br />
der Hand, so die Unternehmerin. Denn der<br />
Verband setzt sich seit Jahren intensiv für<br />
die Belange junger Menschen ein und sucht<br />
den Dialog mit den nachfolgenden Generationen.<br />
Der anschließende Neujahrsempfang bot<br />
Gelegenheit, die weiteren Themen des Landesverbands<br />
für das Jahr 2012 zu erörtern.<br />
„Vielfalt fördert Ideen“<br />
Dr. Angelika Dammann zu Gast - Plädoyer<br />
für mehr „Diversity“<br />
Mehr Vielfalt in deutschen Unternehmen<br />
proklamierte am 02.02.2012 Dr. Angelika<br />
Dammann bei ihrem Vortrag im Bankhaus<br />
Lampe in Bielefeld. Der <strong>VdU</strong>-Landesverband<br />
Westfalen hatte zum Damenabend<br />
unter dem Thema „Die Bedeutung von Viel-<br />
westfalen<br />
gudrun<br />
grohmann<br />
tel. 05732 10 92 38 | 05732 10 92 35<br />
Fax 05732 10 92 838<br />
ggrohmann@grohmannbs.de<br />
JUli<br />
13. Juli 2012, sommerfest mit gästen<br />
aus Politik und wirtschaft, schloss<br />
gesmold, ort: gesmold<br />
sePtemBer<br />
19. September 2012, „warum sind alle<br />
Peter macher?“ referent: Joachim<br />
schaffer-suchomel, ort: Bielefeld<br />
oKtoBer<br />
11. Oktober 2012, Betriebsbesichtigung<br />
Fa. Coppenrath & wiese, ort: osnabrück<br />
falt für die Zukunftssicherung des Wirtschaftsstandortes<br />
Deutschland“ geladen.<br />
Die frühere Personalchefin des Softwarekonzerns<br />
SAP und „Managerin des Jahres<br />
2011“, Dr. Angelika Dammann, sprach vor<br />
etwa 70 Unternehmerinnen und Frauen in<br />
Führungspositionen über die Bedeutung<br />
von Vielfalt in der deutschen Wirtschaft.<br />
Die heute als Managercoach tätige Unternehmerin<br />
sagte: „Insbesondere die weltweit<br />
tätigen deutschen Unternehmen müssen<br />
sich als globale Spieler sehen.“ Sie ist<br />
sich sicher: „Mehr Vielfalt fördert Ideen,<br />
diese schaffen Innovationen und sichern<br />
damit den wirtschaftlichen Erfolg“. Diversity<br />
in Unternehmen, das bedeutet natürlich<br />
nicht nur mehr Frauen, sondern auch mehr<br />
ausländische Führungskräfte und auch das<br />
Einbeziehen älterer Mitarbeiter. So war<br />
man sich an diesem Abend einig, dass ein<br />
Umdenken stattfinden müsse.
1<br />
2<br />
1.<strong>VdU</strong>-Präsidentin stephanie Bschorr zu gast im lV-württemberg: margit-therese huber,<br />
stephanie Bschorr, gabriele heise (v.l.n.r.) 2. wirtschaftstreff mit Vollblutunternehmer andreas lapp<br />
Ein ehrbarer Kaufmann<br />
Chef der Lapp-Gruppe über Werte<br />
Für eine Veranstaltung am 14.03.2012<br />
konnte das Bankhaus Bauer als Referenten<br />
Andreas Lapp, den Vorstandsvorsitzenden<br />
der Lapp Holding AG in Stuttgart, gewinnen.<br />
Seine Mutter Ursula Ida Lapp ist seit<br />
mehr als 20 Jahren Mitglied im <strong>VdU</strong>. Andreas<br />
Lapp ist ein Vollblutunternehmer mit<br />
Herz und Verstand. Gemeinsam mit seinem<br />
Bruder Siegbert hat er mit einem guten Gespür<br />
für die Bedürfnisse der weltweiten Märkte<br />
innerhalb kürzester Zeit die Lapp Gruppe<br />
zum Global Player gepusht. Heute ist das<br />
Unternehmen mit 57 eigenen Gesellschaften<br />
und ca. 100 Vertretungen weltweit einer<br />
der führenden Hersteller und Zulieferer von<br />
hochflexiblen Kabeln, Leitungen, Kabelzubehör,<br />
Industriesteckverbindern, Kabelkonfektionen<br />
und Kommunikationstechnik.<br />
Ursula Ida und oskar Lapp, der Gründer der<br />
Lapp Gruppe, haben ihre Söhne früh gelehrt,<br />
im Familienunternehmen Verantwortung zu<br />
übernehmen. Andreas Lapp engagiert sich<br />
auch als indischer Honorarkonsul für Baden-<br />
Württemberg und Rheinland-Pfalz.<br />
Er hat uns kurzweilig und sehr persönlich<br />
sein Unternehmensleitbild vorgestellt, das<br />
gemeinsam mit den Mitarbeitern, Gesellschaftern,<br />
Vorständen und Geschäftsführern<br />
entwickelt wurde. Es ist von folgenden<br />
Eigenschaften geprägt: Kundenorientiert:<br />
„Unseren Kunden dienen wir, damit sie in<br />
ihren Märkten erfolgreich sind. Mit unseren<br />
Partnern arbeiten wir verlässlich und vertrauensvoll<br />
zusammen.“ Erfolgsorientiert:<br />
„Erfolgsorientierung ist uns wichtig, um<br />
unsere Unabhängigkeit und unser profitables<br />
Wachstum zu sichern.“ Familiär:<br />
„Langfristige orientierung, Wärme und<br />
Nähe unseres Familienunternehmens wirken<br />
gegen Kälte und Anonymität.“ Innovativ:<br />
„Innovation bedeutet für uns zukunftsorientierte<br />
Lösungen für unsere Kunden.“<br />
Diese im Leitbild erfassten Werte sind die<br />
Grundlage bestimmter Verhaltensweisen,<br />
die die Mitarbeiter schätzen und die Soll-<br />
Charakter haben - auch in wirtschaftlich<br />
schwierigen Zeiten. Dieser hochinteressante<br />
Vortrag zeigte uns, dass ein „ehrbarer<br />
Kaufmann“ eine Vorbildfunktion hat. Darüber<br />
fand eine angeregte Diskussion statt.<br />
Wirtschaftstreff mit<br />
Stephanie Bschorr<br />
Besuch der kommissarischen <strong>VdU</strong>-<br />
Präsidentin<br />
Im Rahmen des Wirtschaftstreffs begrüßten<br />
wir die bis dahin kommissarische Präsidentin<br />
des <strong>VdU</strong>, Stephanie Bschorr, zu einem<br />
festlichen Abendessen im Hotel am Schloss-<br />
württemberg<br />
margit-therese<br />
huber<br />
tel.: 0711/1 20 96 94<br />
Fax: 0711/2 20 26 96<br />
email: <strong>VdU</strong>@huber-immobilien-stuttgart.de<br />
JUli<br />
01. Juli 2012 – 11:30: sonderveranstaltung:<br />
<strong>VdU</strong> Family and friends<br />
Jazzbrunch im waldhotel stuttgart-Degerloch,<br />
mit freundlicher Unterstützung<br />
durch das Bankhaus lampe<br />
19. Juli 2012: Familienunternehmer-Konferenz<br />
„mitten im markt: Die Unternehmer“,<br />
Begrüßung durch stephanie<br />
Bschorr, Präsidentin <strong>VdU</strong>, ort: stuttgart,<br />
hotel maritim, alte reithalle<br />
aUgUst<br />
01. August 2012: Unternehmerin trifft<br />
Unternehmerin am Bodensee<br />
Business-lunch mit sommerlichem<br />
anschlussprogramm, ort: Birnau-maurach,<br />
hotel restaurant Pilgerhof<br />
garten in Stuttgart. Mehr als 30 Unternehmerinnen<br />
aus Württemberg und Baden/<br />
Pfalz-Saar nahmen teil. Stephanie Bschorr<br />
hat in frischer, kompetenter und sehr offener<br />
Art über sich persönlich und über ihre Ziele<br />
als mögliche Präsidentin des <strong>VdU</strong> berichtet.<br />
Im Anschluss an ihre Vorstellung fand eine<br />
angeregte Diskussion statt. Wünsche und<br />
Vorschläge der Unternehmerinnen, zum<br />
Beispiel für eine weitere positive Zusammenarbeit<br />
mit der Geschäftsstelle in Berlin,<br />
konnten offen angesprochen werden.<br />
Es war uns ebenfalls eine Freude, an diesem<br />
Abend unserem langjährigen Vorstandsmitglied,<br />
Helga Hünemörder, zu ihrem 35-jährigen<br />
<strong>VdU</strong>-Jubliäum zu gratulieren. Wir bedanken<br />
uns sehr herzlich für ihre treue Mitgliedschaft<br />
und für ihr großes Engagement.<br />
Die Unternehmerin 01 i 2012 59
letZte Frage<br />
…sich mir damit die Chance bietet,<br />
das internationale Netzwerk des<br />
FCEM sowie dessen Engagement<br />
für Frauen persönlich zu erleben<br />
und gute Gespräche zu führen.<br />
Weiterhin empfinde auch ich es als<br />
eine große Ehre, dass der Verband<br />
deutscher Unternehmerinnen diesen<br />
Kongress in Berlin ausrichten darf.<br />
Andrea Tammling<br />
Vorsitzende im Landesverband<br />
Mecklenburg-Vorpommern<br />
60 Die Unternehmerin 01 i 2012<br />
Ich komme zum<br />
FCEM-Kongress 2012<br />
nach Berlin, weil…<br />
Vier Unternehmerinnen nennen ihre Beweggründe<br />
… der FCEM-Weltkongress für mich so etwas wie eine „Olympiade für Unternehmerinnen“<br />
ist. Vor fast 20 Jahren erlebte ich meinen ersten FCEM-Weltkongress in Los<br />
Angeles. Beflügelt und inspiriert kehrte ich zurück.<br />
Im September 2012 findet nun der FCEM-Weltkongress in Berlin statt. Darüber freue ich<br />
mich riesig. Doch auch das hochkarätigste Programm kann seine Wirkung auf die<br />
Besucher nur entfalten, wenn sich auch die <strong>VdU</strong>-Mitglieder einbringen, für eine<br />
freundschaftliche Atmosphäre sorgen und gute Gastgeber sind. Deshalb appelliere ich<br />
an alle <strong>VdU</strong>-Mitglieder: Kommen Sie nach Berlin zur „Olympiade für Unternehmerinnen“<br />
und empfangen Sie die Unternehmerinnen aus mehr als 70 Ländern der Welt mit<br />
offenen Armen. Tauschen Sie sich aus, erzählen Sie von unserem Land und schließen<br />
Sie sogar Freundschaften, wie ich es vor fast 20 Jahren getan habe, Freundschaften,<br />
die bis heute Bestand haben… Auf bald in Berlin!<br />
Hannelore Scheele<br />
<strong>VdU</strong>-Mitglied im Landesverband Ruhrgebiet<br />
… ich den Termin des Weltkongresses und<br />
der Jahresversammlung in meinem<br />
Kalender seit einem Jahr fest gebucht habe.<br />
Ich freue mich darauf engagierte Frauen zu<br />
treffen, zu netzwerken und Spaß zu haben.<br />
Außerdem möchte ich Stephanie Bschorr<br />
meine Unterstützung für ihre neue Aufgabe<br />
im <strong>VdU</strong> zeigen und mich im Rahmen der<br />
Mitgliederversammlung informieren sowie<br />
Entscheidungen meine Stimme geben. Ich<br />
freue mich auf Berlin!<br />
Franziska Roxlau<br />
Stellvertretende Vorsitzende im Landesverband<br />
Ruhrgebiet<br />
… der FCEM für mich ein gelebtes Netzwerk<br />
ist. Alle sprechen von der virtuellen<br />
Vernetzung via Facebook, Twitter und<br />
co. und nutzen diese Möglichkeiten fleißig.<br />
Gerade im internationalen Kontext machen<br />
sie vieles leichter. Doch ich netzwerke am<br />
liebsten mit realen Menschen und im<br />
persönlichen Gespräch – wo die menschliche<br />
Begegnung zählt. Der FCEM bietet einmal<br />
jährlich so ein "Netzwerk zum Anfassen".<br />
Dr. h.c. Karin van Mourik<br />
Stellv. LV-Vorsitzende Baden/Pfalz-Saar<br />
und kooptiertes Mitglied des <strong>VdU</strong>-<br />
Bundesvorstands