Wege in der Altenpflege - Dienstleistungsmetropole Berlin
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5. Nachqualifizierung <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Altenpflege</strong><br />
Nachqualifizierung wird als Maßnahme zum Erwerb des<br />
anerkannten Berufsabschlusses „<strong>Altenpflege</strong>r<strong>in</strong> bzw.<br />
<strong>Altenpflege</strong>r“ von an- und ungelernten Beschäftigten<br />
verstanden, die auf Vorerfahrungen und Kompetenzen<br />
<strong>der</strong> Lernenden aufbaut, diese anrechnet und somit die<br />
Dauer <strong>der</strong> Qualifizierung unter Umständen verkürzt. Nachqualifizierungsangebote<br />
s<strong>in</strong>d modular aufgebaut, beg<strong>in</strong>nen<br />
mit <strong>der</strong> fachlichen Feststellung <strong>der</strong> vorhandenen<br />
Fähigkeiten <strong>der</strong> Teilnehmenden und komb<strong>in</strong>ieren Qualifizierung<br />
und Beschäftigung.<br />
In <strong>der</strong> <strong>Altenpflege</strong> s<strong>in</strong>d aufgrund <strong>der</strong> bestehenden Regelungen<br />
im <strong>Altenpflege</strong>gesetz nur wenige Möglichkeiten<br />
<strong>der</strong> Nachqualifizierung vorhanden. Momentan (Stand:<br />
November 2011) gibt es <strong>in</strong> Berl<strong>in</strong> zwei Modellprojekte, die<br />
die Nachqualifizierung <strong>in</strong> <strong>der</strong> Branche umsetzen.<br />
„QSInova“ — Kooperation des BildungsWerk <strong>in</strong> Kreuzberg<br />
und Zukunft im Zentrum<br />
Im Projekt „QSInova“ (Qualifizierung, Sprache, Integration)<br />
kooperieren das BildungsWerkKreuzberg (BWK) und<br />
Zukunft im Zentrum (ziz). Hier erhalten Menschen mit<br />
Migrationsh<strong>in</strong>tergrund die Möglichkeit, das erste Jahr <strong>der</strong><br />
<strong>Altenpflege</strong>ausbildung bzw. -umschulung <strong>in</strong> Modulen zu<br />
absolvieren. Dies wird als Teil <strong>der</strong> Berufsausbildung bzw.<br />
Umschulung anerkannt. Zusätzlich werden die Teilnehmer<strong>in</strong>nen<br />
und Teilnehmer durch e<strong>in</strong>e fachspezifische<br />
Sprachför<strong>der</strong>ung unterstützt. Das Projekt wird über Bildungsgutsche<strong>in</strong>e<br />
<strong>der</strong> Agentur für Arbeit f<strong>in</strong>anziert.<br />
Das Projekt QSInova bietet Migrant<strong>in</strong>nen und Migranten<br />
fachspezifische Qualifizierung, notwendige Sprachför<strong>der</strong>ung<br />
und persönliche Unterstützung zur Integration für<br />
e<strong>in</strong>en besseren Zugang <strong>in</strong> Gesellschaft und Arbeitsmarkt.<br />
Dafür werden mit den Teilnehmenden ihre beruflichen<br />
Erfahrungen und erworbenen Kompetenzen reflektiert<br />
und erfasst. Außerdem werden ausgewählte fachliche,<br />
soziale, personale und methodische Kompetenzen ermittelt.<br />
Teilnehmen können Personen, die zwischen 25 und 40 Jahren<br />
alt s<strong>in</strong>d, e<strong>in</strong>en Migrationsh<strong>in</strong>tergrund haben, Arbeitslosengeld<br />
I o<strong>der</strong> II erhalten, Deutschkenntnisse m<strong>in</strong>destens<br />
auf dem Niveau B1 des Europäischen Referenzrahmen<br />
für Sprachen besitzen und Interesse an e<strong>in</strong>er berufsbezogenen<br />
Qualifizierung haben.<br />
Zukunft im Zentrum<br />
Christiane Arndt, Monika Kühne, Gerald Speckmann<br />
Telefon 0 30-27 87 33-58, -77, -54<br />
QSInova@ziz-berl<strong>in</strong>.de<br />
www.ziz-berl<strong>in</strong>.de/qs<strong>in</strong>ova<br />
BWK Berufsfachschule für <strong>Altenpflege</strong> mit <strong>in</strong>terkulturellem<br />
Schwerpunkt<br />
Ursula Ossege<br />
Telefon 0 30-61 79 29 30<br />
ossege@bwk-berl<strong>in</strong>.de<br />
www.bwk-berl<strong>in</strong>.de<br />
14<br />
„modulkompA“ an <strong>der</strong> Vitanas Akademie<br />
Seit März 2011 läuft an <strong>der</strong> Vitanas Akademie e<strong>in</strong> Modellprojekt,<br />
<strong>in</strong> dem e<strong>in</strong>e neue modularisierte, kompetenzbasierte<br />
verkürzte berufsbegleitende <strong>Altenpflege</strong>ausbildung<br />
(„modulkompA“) für Pflegehelfer<strong>in</strong>nen und Pflegehelfer<br />
getestet wird. Die Ausbildung berücksichtigt die<br />
Erfahrungen <strong>der</strong> Teilnehmenden und baut auf ihren Kompetenzen<br />
auf. Sie wird <strong>in</strong> modularen Lerne<strong>in</strong>heiten organisiert.<br />
Die berufsbegleitende Ausbildung ist um e<strong>in</strong> Jahr<br />
verkürzt und wird <strong>in</strong> drei statt <strong>in</strong> vier Jahren absolviert.<br />
F<strong>in</strong>anzielle Unterstützung erhalten die Teilnehmenden<br />
teils durch SGBIII/das Programm WeGebAU, welches die<br />
Weiterbildung Ger<strong>in</strong>gqualifizierter und älterer Arbeitnehmer<strong>in</strong>nen<br />
und Arbeitnehmer <strong>in</strong> Unternehmen unterstützt<br />
(siehe auch „8. För<strong>der</strong>ung beruflicher Fort- und Weiterbildung“<br />
Seite 18). Alternativ f<strong>in</strong>anzieren die Teilnehmenden<br />
die Ausbildung selbst.<br />
Vitanas ist Mitglied im Netzwerk <strong>der</strong> „Serviceagentur<br />
Nachqualifizierung“ (SANQ), die Standards für modulare<br />
Nachqualifizierung erarbeitet hat und somit für die Qualität<br />
<strong>der</strong> Nachqualifizierung sorgt (siehe auch „Serviceagentur<br />
Nachqualifizierung“ Seite 15).<br />
Vitanas Akademie gGmbH<br />
Dr. Doris W<strong>in</strong>dels-Buhr, Schulleiter<strong>in</strong><br />
Warschauer Straße 39/40<br />
10243 Berl<strong>in</strong><br />
Telefon 0 30-54 98 86 0<br />
D.W<strong>in</strong>dels-Buhr@vitanas.de<br />
www.vitanas.de<br />
Hauswirtschafter<strong>in</strong>/Hauswirtschafter mit Zusatzqualifizierung<br />
Pflege und soziale Betreuung bei maxQ.<br />
Hauswirtschafter<strong>in</strong>nen und Hauswirtschafter s<strong>in</strong>d mo<strong>der</strong>ne,<br />
professionelle Organisationsprofis, die multifunktional<br />
<strong>in</strong> vielen Bereichen <strong>der</strong> Wirtschaft e<strong>in</strong>setzbar s<strong>in</strong>d<br />
und den Dienstleitungsgedanken <strong>in</strong> unserer Gesellschaft<br />
prägen und weitertragen. Die E<strong>in</strong>satzmöglichkeiten für<br />
Hauswirtschafter<strong>in</strong>nen und Hauswirtschafter s<strong>in</strong>d breit<br />
gefächert. Sie arbeiten z. B. <strong>in</strong> sozialen E<strong>in</strong>richtungen wie<br />
Seniorenwohnheimen, betreuten Wohne<strong>in</strong>richtungen, bei<br />
ambulanten Pflegediensten o<strong>der</strong> <strong>in</strong> Tagungsstätten und<br />
Hotels.<br />
Infolge des demografischen Wandels, den Umstrukturierungen<br />
im Gesundheitswesen und <strong>der</strong> steigenden Nachfrage<br />
nach alternativen Wohnkonzepten im Alter gew<strong>in</strong>nt<br />
die Hauswirtschaft zunehmend an Bedeutung. So wie das<br />
Tätigkeitsfeld, so ist auch das E<strong>in</strong>satzgebiet für<br />
Hauswirtschafter<strong>in</strong>nen und Hauswirtschafter vielfältig, z.<br />
B. als hauswirtschaftliche Leitung <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Seniorenwohnheim,<br />
als Präsenzkraft <strong>in</strong> betreuten Wohne<strong>in</strong>richtungen<br />
o<strong>der</strong> die Erbr<strong>in</strong>gung hauswirtschaftlicher Dienstleistungen<br />
zu Hause, um Senioren<strong>in</strong>nen und Senioren<br />
länger e<strong>in</strong> selbstbestimmtes und eigenständiges Leben<br />
zu ermöglichen. Erfor<strong>der</strong>lich ist e<strong>in</strong>e hauswirtschaftliche<br />
Fachkraft, die neben <strong>der</strong> Wahrung ihrer herkömmlichen professionellen<br />
Aufgaben auch wesentliche Elemente zur Alltagsorientierung<br />
und Tagesstrukturierung e<strong>in</strong>br<strong>in</strong>gen kann.