Mitglieder - Wohnungsbau-Genossenschaft „Treptow-Nord“ eG
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• Freie Universität Berlin, Institut für<br />
Biologie/Zoologie<br />
Tel. 838-55 965, www.biologie.fu-berlin.de<br />
• Freilandlabor Britz<br />
Tel. 703 30 20, www.freilandlabor-britz.de<br />
• Naturschutzzentrum<br />
Ökowerk Berlin e.V.<br />
Tel. 300 00 50, www.oekowerk.de<br />
Mauerbiene<br />
Hummel<br />
Wespe<br />
Hornissen<br />
14<br />
<strong>Wohnungsbau</strong>-<strong>Genossenschaft</strong> <strong>„Treptow</strong> <strong>Nord“</strong> <strong>eG</strong> 1/2011<br />
Ungebetene (Balkon) Gäste: Bienen, Hummeln,<br />
Wespen und Hornissen …<br />
Im Sommer häufen sich die Klagen über Bienen, Hummeln, Wespen, Hornissen und ähnliche Insekten (sogenannte<br />
Hymenopteren). Diese stellen jedoch grundsätzlich für Menschen keine Gefahr dar. Die genannten<br />
Insekten können wohl stechen, was zwar schmerzhaft, jedoch in der Regel nicht gefährlich oder gar<br />
tödlich ist. Nur Stiche im Mund oder Rachen können aufgrund der Schwellung lebensgefährlich sein.<br />
Besonders für Menschen mit einer Insektengiftallergie (2 - 3 % der Bevölkerung) können Stiche schwerwiegende<br />
Folgen haben. Allergiker reagieren in der Regel auf eines von vier Proteinen im Insektengift. Wer<br />
allergisch gegen Bienenstiche ist, kann auch auf einen Wespenstich allergisch reagieren. Eine starke Reaktion<br />
(lokale Schwellung, erhöhter Pulsschlag) auf einen einzelnen Stich ist alleine noch kein Hinweis auf<br />
das Vorliegen einer Allergie. Erst ein diagnostischer Hauttest beim Allergologen verschafft Klarheit.<br />
Der Bekämpfung störender Insektennester sind allerdings Grenzen gesetzt, denn Hornissen und Hummeln<br />
sind nach § 20 BNatSchG besonders geschützt. Sie dürfen grundsätzlich nicht ohne besondere Genehmigung<br />
durch die Obere Naturschutzbehörde bekämpft werden. Hymenopteren üben zudem eine<br />
wichtige Bestandsregelung bei Ernte- und Forstschädlingen aus und bestäuben zahlreiche Wild- und Kulturpflanzen.<br />
Wespen unterstehen dem allgemeinen Schutz, eine Vielzahl von Arten sogar einem besonderen<br />
Schutz. Das heißt, ohne einen triftigen Grund dürfen Nester nicht entfernt werden. Für die Umsiedlung<br />
oder gar Beseitigung eines Hornissen- oder Hummelnestes ist ein Antrag auf Befreiung von den<br />
artenschutzrechtlichen Verboten erforderlich.<br />
Hymenopteren leben nur wenige Monate, daher kann man die Nester im Herbst problemlos entfernen<br />
und umsiedeln. Die Nester sind in dieser Jahreszeit verlassen und stellen keine Gefahr mehr dar.<br />
Beratung und Hilfe erhalten Sie beim Berliner Hymenopterendienst und diversen Umweltverbänden. Im<br />
blauen Kasten finden Sie eine Auswahl einschlägiger Telefonnummern.<br />
Die Feuerwehr greift wegen Wespennestern u. ä. nur dann ein, wenn eine konkrete Gefahr vorliegt. Eine<br />
Gefahr durch Hymenopteren ist dann gegeben, wenn die Nutzer einer Einrichtung in ihrer Mobilität stark<br />
eingeschränkt sind und sich dadurch vor dem Insektenbefall nicht ausreichend schützen können. Dies ist<br />
z.B. in Krankenhäusern, Kindergärten und Seniorenheimen gegeben.<br />
Mauerbienen (Solitärbienen)<br />
Diese Bienenart legt ihre Eier in vorhandene Risse und Löcher im Mauerwerk ab. Der Nestzyklus erstreckt<br />
sich von Mai bis August. Von Mauerbienen geht im Allgemeinen keine Gefährdung aus. Sie<br />
können nicht umgesetzt werden.<br />
Hummeln<br />
Hummeln bauen ihre Nester oft in Erdhöhlen und anderen unterirdischen Hohlräumen, wie z.B. in<br />
alten Hasen- und Mäusenestern. Der Nestzyklus erstreckt sich von März bis August. Die Königin<br />
baut die erste Wabe aus Wachs, zieht dort die erste Generation von Arbeiterinnen heran und stirbt<br />
im Herbst. Königinnen sind die größten Tiere innerhalb eines Volkes. Ein Volk besteht aus ca. 300 Tieren.<br />
Hummeln ernähren sich und ihrer Brut von Pollen und Nektar. Sie sind an ihren zwei gelben<br />
Streifen und dem weißen Hinterteil zu erkennen. Hummelnester können umgesetzt werden. Das<br />
Umsetzen wird vom Institut für Biologie/Zoologie der Freien Universität Berlin vorgenommen.<br />
Wespen<br />
Wespen sind etwa 1-2 cm groß und weisen eine schwarz-gelbe Färbung auf. Der Nestzyklus der<br />
Wespe beginnt im Mai und dauert ca. zwei Monate. Sie bauen etwa fußballgroße hängende Wabenetagen<br />
(Nester) aus einer papierartigen Holzmasse (zerkleinertes Holz mit Speichel vermengt). Hat<br />
das Nest bereits die beschriebene Größe erreicht, ist eine Umsetzung wenig sinnvoll, weil der Nestzyklus<br />
ohnehin bald beendet ist. Wespen sind Allesfresser (Aas, erbeutete Insekten, süße Pflanzensäfte,<br />
Lebensmittel). Ein Nest kann 1.000 bis 10.000 Tiere beherbergen. Grundsätzlich werden vorhandene<br />
Nester im folgenden Jahr nicht wieder besiedelt. Abhängig vom Standort ist es jedoch<br />
möglich, dass Wespen über mehrere Jahre hinweg an der gleichen Stelle ein Nest bauen. Deren Beseitigung<br />
erfolgt durch den Schädlingsbekämpfer.<br />
Hornissen<br />
Der Nestzyklus der Hornissen beginnt im Mai und endet im Oktober. Ein Hornissenvolk besteht aus<br />
300 bis 1.000 Tieren. Sie ernähren sich von Insekten und Pflanzensäften - jedoch nicht von Frühstücksbrötchen!<br />
Hornissen sind etwa 3-4 cm groß und an ihrer bräunlich-gelben Färbung gut zu erkennen.<br />
Hornissennester können frühestens ab Mitte Juni umgesetzt werden.