Straßenumfrage: Was tust Du in Sachen Kultur? - Quartier Pankstrasse
Straßenumfrage: Was tust Du in Sachen Kultur? - Quartier Pankstrasse
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Titelfoto: K<strong>in</strong>der vom Magna Mata Flamenco Studio nach ihrem Auftritt bei PankeMusik am 22./23.2012<br />
Editorial<br />
Liebe Leser<strong>in</strong>nen und Leser,<br />
Kunst kommt von Können? Ne<strong>in</strong>, Kunst kommt von Machen!<br />
Und hier im QM-Gebiet Pankstraße wird viel Kunst und <strong>Kultur</strong><br />
gemacht. Wir unternehmen mit Ihnen e<strong>in</strong>en Streifzug durch die<br />
hiesige <strong>Kultur</strong>szene. Ganz klar: e<strong>in</strong> Schwerpunkt muss das Wedd<strong>in</strong>g<br />
<strong>Kultur</strong>festival 2012 am 22. und 23. September se<strong>in</strong> – e<strong>in</strong><br />
absolutes Highlight des Wedd<strong>in</strong>ger <strong>Kultur</strong>lebens. Sechs Reporter<br />
erobern das Festival mit subjektivem Blick und viel Neugier.<br />
Erstaunlich, was hier <strong>in</strong> welcher Vielfalt geboten wurde.<br />
E<strong>in</strong>e etablierte <strong>Kultur</strong>e<strong>in</strong>richtung ist die Musikschule Fanny<br />
Hensel. Wir haben uns mit Direktor Udo Krzyzynski unterhalten<br />
Das Wedd<strong>in</strong>g <strong>Kultur</strong>festival kurz<br />
vorgestellt<br />
Entstanden aus dem QM-Projekt „Identifikation<br />
und Öffentlichkeit“ will das Wedd<strong>in</strong>g <strong>Kultur</strong>festival<br />
zeigen, dass der Wedd<strong>in</strong>g <strong>Kultur</strong>, Kunst, Kunst<strong>in</strong>teressierte<br />
hat. Organisator des Festivals ist das<br />
Kommunikationsbüro Susanne Birk. Das Festival<br />
ist e<strong>in</strong>e E<strong>in</strong>ladung Anwohner, Berl<strong>in</strong>er und Gäste,<br />
Neues kennen zu lernen, sich überraschen zu lassen<br />
und mit der Nachbarschaft <strong>in</strong>s Gespräch zu<br />
kommen. Bewusst ist das Festival dezentral angelegt,<br />
um die Besucher zu Streifzügen durch den<br />
Kiez zu ermuntern. Kunst wird nicht an Orte mit<br />
Menschen transferiert, sondern Menschen an Orte<br />
der Kunst gebracht.<br />
Das Festival fand 2012 zum zweiten Mal statt.<br />
132 Veranstaltungen standen im Programm; vieles<br />
geschah zusätzlich oder spontan und fand deshalb<br />
ke<strong>in</strong>en E<strong>in</strong>zug <strong>in</strong> das Programmheft. Auf den<br />
beiden Bühnen – Hauptbühne Leopoldplatz und<br />
PankeMusik-Bühne Nettelbeckplatz – gab es an<br />
den beiden Tagen mehr als 30 Stunden (Wedd<strong>in</strong>ger)<br />
Musik. Auf dem Festplatz stellten 15 lokale<br />
Projekte und Initiativen ihre Arbeit vor, u.a. wurde<br />
gemalt, getöpfert, über Probleme und Entwicklungen<br />
gesprochen, gegärtnert, gedichtet ...<br />
An mehr als 50 Orten im Kiez wurden Veranstaltungen<br />
des Festivals angeboten, darunter viele,<br />
die letztes Jahr noch nicht dabei waren. E<strong>in</strong> besonderes<br />
Highlight war die erste „eigene“ Kunstausstellung<br />
des Festivals <strong>in</strong> der Galerie Wedd<strong>in</strong>g.<br />
und zeigen, wie und womit die Schule arbeitet. Und wir haben<br />
das Jahreskonzert im Atze Musiktheater besucht. Natürlich wollen<br />
wir auch wieder von Ihnen wissen, wie Sie es mit der <strong>Kultur</strong><br />
halten. Wir haben Sie gefragt: „<strong>Was</strong> machen Sie <strong>in</strong> <strong>Sachen</strong> <strong>Kultur</strong>?“<br />
Auf der Rückseite jede Menge <strong>Kultur</strong>tipps aus unserem<br />
Kiez. Weil <strong>Kultur</strong> und <strong>Kultur</strong>en zusammen gehören, f<strong>in</strong>den Sie<br />
dort auch e<strong>in</strong>e Auswahl an <strong>Kultur</strong>vere<strong>in</strong>en im QM-Gebiet – für<br />
Menschen mit türkischen und afrikanischen Wurzeln und solche<br />
mit multiethnischem Ansatz. Sie kennen Ihren Kiez? Dann<br />
stellen Sie es doch unter Beweis – bei unserem großen Kiez-<br />
Quiz! Mitwissen oder –raten und tolle Preise aus unserem Kiez<br />
gew<strong>in</strong>nen.<br />
Wir wünschen Ihnen e<strong>in</strong>e kulturvolle Zeit.<br />
Ihre <strong>Quartier</strong> 2 -Redaktion<br />
Unter dem Titel „Wedd<strong>in</strong>g – Kunst pur!“ wurden<br />
Werke lokaler Künstler ausgestellt, wobei unter<br />
mehr als 50 Bewerbern 16 Künstler ausgewählt<br />
wurden.<br />
Auch <strong>in</strong> der Presse fand das Festival großes Echo,<br />
darunter Beiträge <strong>in</strong> allen Berl<strong>in</strong>er Tageszeitungen<br />
und Livebeiträge im Radio. 7000 Festivalzeitungen<br />
wurden verteilt. Ursprünglich im <strong>Quartier</strong>smanagement<br />
Pankstraße beheimatet könnte sich <strong>in</strong><br />
der Zukunft e<strong>in</strong>e Ausweitung auf den gesamten<br />
Wedd<strong>in</strong>g ergeben. Schon jetzt zeigen sich angrenzende<br />
QM <strong>in</strong>teressiert an e<strong>in</strong>er Teilnahme. Die Vorbereitung<br />
des Festivals wurde von fünf Menschen<br />
<strong>in</strong> 10 Monaten mit 700 bezahlten und vielen unbezahlten<br />
Stunden Organisations-, Betreuungs- und<br />
Gestaltungsarbeit geleistet. Da die Fördermittel<br />
aus den Töpfen des Programms „Soziale Stadt“<br />
nicht ausreichten, sprang der Bezirkskulturfond<br />
Mitte e<strong>in</strong>, um e<strong>in</strong>en Teil der Förderlücke zu schließen.<br />
Und wie geht es weiter? Noch ist nicht entschieden,<br />
ob es 2013 wieder e<strong>in</strong> Wedd<strong>in</strong>g <strong>Kultur</strong>festival<br />
geben wird. Die Fördermittel des Programmes<br />
„Soziale Stadt“ laufen aus, e<strong>in</strong>en Anschlussf<strong>in</strong>anzierung<br />
ist noch nicht gesichert. Doch das <strong>Quartier</strong>smanagement<br />
Pankstraße und der Bezirk Mitte<br />
machen sich stark für e<strong>in</strong>e Weiterführung des<br />
Festivals. Gerade nach den diesjährigen Erfolgen<br />
sollte die vorhandene positive Energie weiter genutzt<br />
und das Festival zu e<strong>in</strong>em festen Bestandteil<br />
der Wedd<strong>in</strong>ger <strong>Kultur</strong> werden.<br />
Johannes Hayner<br />
Ausgabe 3/ 2012<br />
Standpunkt<br />
<strong>Kultur</strong> im Wedd<strong>in</strong>g, da ist viel los. Beim diesjährigen<br />
„Wedd<strong>in</strong>g <strong>Kultur</strong>festival“ gab es 130 Veranstaltungen<br />
an 50 Orten. Es wurde deutlich, dass<br />
im Wedd<strong>in</strong>g trotz vieler sozialer Probleme nicht<br />
der „graue Alltag“ dom<strong>in</strong>iert, sondern e<strong>in</strong>e aktive<br />
<strong>Kultur</strong>szene dagegen hält, neuen Schwung <strong>in</strong> das<br />
Leben der Menschen br<strong>in</strong>gt. So wird Kreativität<br />
herausgefordert, die optimistisch macht und Kraft<br />
für neue Lebensmöglichkeiten freisetzt. Das lässt<br />
sich <strong>in</strong> den phantasiereichen Bildern von Schülern<br />
erkennen, die <strong>in</strong> den Schulen aushängen oder<br />
bei Auftritten musikbegeisterter Wedd<strong>in</strong>ger bei<br />
„PankeMusik“ auf dem Nettelbeckplatz. Das <strong>Quartier</strong><br />
verwandelt sich immer wieder <strong>in</strong> <strong>Kultur</strong>orte,<br />
wenn durch lokale Aktivitäten Tanz, Theater, Literatur<br />
und Kunstausstellungen an verschiedensten<br />
Orten geboten werden.<br />
Obwohl kunst<strong>in</strong>teressierte Laien und professionelle<br />
Künstler meist als Individualisten und E<strong>in</strong>zelkämpfer<br />
auftreten, haben sie im Wedd<strong>in</strong>g gelernt, durch<br />
Kooperation die <strong>Kultur</strong> stark <strong>in</strong> Szene zu setzen.<br />
Schon Ende der 1980er Jahre wurde der „Wedd<strong>in</strong>ger<br />
<strong>Kultur</strong>bogen“ organisiert, <strong>in</strong> dem viele Träger<br />
geme<strong>in</strong>same Veranstaltungen gaben. Heute gel<strong>in</strong>gt<br />
es dem <strong>Quartier</strong>smanagement mit dem „Wedd<strong>in</strong>g<br />
<strong>Kultur</strong>festival“ e<strong>in</strong> vielfältig gemischtes Schaufenster<br />
der reichen lokalen <strong>Kultur</strong> zu zeigen.<br />
Dass sich immer mehr <strong>in</strong>ternationale Künstler im<br />
Wedd<strong>in</strong>g ansiedeln kommt auch dem Erhalt gewachsener<br />
Bausubstanz zugute. Dieser Trend f<strong>in</strong>det<br />
nicht nur im Wedd<strong>in</strong>g statt und verwandelt alte<br />
Industriestätten oder kommunale E<strong>in</strong>richtungen <strong>in</strong><br />
neue Arbeitsstätten der <strong>Kultur</strong>. Künstler und <strong>Kultur</strong>akteure<br />
setzen sich dabei mit der Nachbarschaft<br />
aktiv ause<strong>in</strong>ander. <strong>Kultur</strong>projekte f<strong>in</strong>den sich <strong>in</strong>zwischen<br />
<strong>in</strong> vielen Lebensbereichen des <strong>Quartier</strong>s.<br />
Dabei wird die kulturelle Basis der künstlerischen<br />
Aktivitäten immer breiter und viele Menschen erfahren,<br />
wie sie selbst aktiv Kunst produzieren<br />
können. So belebt <strong>Kultur</strong> das <strong>Quartier</strong>, macht die<br />
Menschen selbstbewusster und schafft <strong>in</strong>tensive<br />
Kommunikation unter Nachbarn<br />
Ewald Schürmann<br />
Musik für alle _ Die Musikschule Fanny Hensel<br />
Die Musikschule <strong>in</strong> der Ruheplatzstraße 4 besteht<br />
seit den 1950er Jahren und gehört seit der Bezirksfusion<br />
2001 zur Musikschule „Fanny Hensel“, die<br />
im Berl<strong>in</strong>er Bezirk Mitte drei Zweigstellen betreibt.<br />
Im Wedd<strong>in</strong>g unterrichten 80 Dozenten etwa 1.000<br />
Schüler<strong>in</strong>nen und Schüler <strong>in</strong> Kursen vom Musikgarten<br />
für Babys über musikalische Früherziehung bis<br />
zu Streich-, Zupf-, Blas-, Schlag-, Tasten- und Balg<strong>in</strong>strumenten,<br />
Gesang und Tanz. Die Statistik der<br />
Altersverteilung zeigt, dass K<strong>in</strong>der bis 14 Jahren die<br />
stärkste Gruppe <strong>in</strong> den Musikkursen s<strong>in</strong>d. Danach<br />
folgen Jugendliche und Erwachsene, die neben<br />
E<strong>in</strong>zelunterricht auch Angebote zum Musizieren <strong>in</strong><br />
Ensembles und Gruppen wahrnehmen. Die Musikschule<br />
kooperiert mit vielen Wedd<strong>in</strong>ger Schulen und<br />
führt dort Kurse mit Schülern durch. Gerade <strong>in</strong> letzter<br />
Zeit ist die fachliche Diskussion über Konzepte<br />
der musikalischen Bildung im <strong>Quartier</strong> Pankstraße<br />
zwischen Musikschule und Wedd<strong>in</strong>g-Schule sowie<br />
Humboldtha<strong>in</strong>-Grundschule <strong>in</strong>tensiviert worden.<br />
Musikschulleiter Udo Krzyzynski betont das Credo<br />
der E<strong>in</strong>richtung, durch Wohnortnähe Angebote<br />
des Musikunterrichts zu den Menschen zu br<strong>in</strong>gen<br />
und sie bei der F<strong>in</strong>anzierung des Musiklernens ihrer<br />
K<strong>in</strong>der zu entlasten. Damit wird auf die kulturelle<br />
Breitenarbeit der stärkste Akzent gesetzt. Daneben<br />
wird die Spitzenförderung aber nicht vernachlässigt,<br />
allerd<strong>in</strong>gs verfolgen im Wedd<strong>in</strong>g nur drei bis<br />
fünf Prozent der Schüler e<strong>in</strong>e Berufsperspektive<br />
als Musiker. Der Musikpädagoge Udo Krzyzynski<br />
erläutert die Bandbreite von Fähigkeiten, die beim<br />
Musikmachen ausgebildet wird: Soziale Kompetenz<br />
entsteht beim geme<strong>in</strong>samen Musizieren, Verantwortung<br />
übernehmen und sich e<strong>in</strong>ordnen können,<br />
das Zuhören und E<strong>in</strong>gehen auf andere Instrumente<br />
s<strong>in</strong>d Kompetenzen bei Persönlichkeitsbildung und<br />
Lernfähigkeit. Musizieren ist e<strong>in</strong>e Anstrengung, die<br />
sich lohnt, denn e<strong>in</strong> Musikstück spielen zu können,<br />
ist e<strong>in</strong> Erfolgserlebnis und vermittelt Freude für sich<br />
und die Zuhörer. Zur Philosophie der Musikschule<br />
gehört, angesichts der Vermassung, Desensibilisierung<br />
und Überreizung <strong>in</strong> der Gesellschaft organisierte<br />
Gegenangebote zu machen. In e<strong>in</strong>er Exund-<br />
Hopp-Gesellschaft hat die Beschäftigung mit<br />
Musik e<strong>in</strong>e eigene Qualität und auch das Leitbild<br />
Unser Kiez lebt <strong>Kultur</strong><br />
Sechs Reporter erobern das Wedd<strong>in</strong>g <strong>Kultur</strong>festival 2012<br />
Samstag, 22.9.<br />
15:05 Albert-Gutzmann-Schule. Zwei Lehrer stecken<br />
<strong>in</strong> letzten Vorbereitungen für e<strong>in</strong>e Schülerkunstausstellung.<br />
Ich b<strong>in</strong> der erste Besucher.<br />
Kunstlehrer<strong>in</strong> Steffi Ackermann zeigt mir zwei<br />
monumentalen Wandbilder aus ihrem Projektunterricht,<br />
entstanden unter künstlerischer Anleitung<br />
des Graffiti-Künstlers Sebastian Krepl<strong>in</strong>.<br />
Die Schüler s<strong>in</strong>d auf diese Werke besonders<br />
stolz. Ihr Liebl<strong>in</strong>gsthema „Zukunft“ setzen sie<br />
mit knalligen Farben <strong>in</strong> Szene. Starke Symbole<br />
umkreisen e<strong>in</strong>e Erdkugel und illustrieren Begriffe<br />
wie Verantwortung, Gerechtigkeit, Toleranz,<br />
Umwelt, Liebe und Frieden.<br />
16:20 Samstagnachmittag, PankeMusik am<br />
Nettelbeckplatz. Raptexte schallen über das<br />
Rund. Interessant, wie der junge Rapper Amek<br />
se<strong>in</strong>e Lieder präsentiert. Der Platz ist gut gefüllt.<br />
Es ist spannend zu sehen, wie Rap gerade<br />
beim jüngeren Publikum ankommt. Nachdem<br />
ich mir das Programm für den restlichen Tag<br />
angeschaut habe, beschließe ich, abends zu<br />
Empty Satisfaction Rhythm zurückzukehren.<br />
Diese 3-Mann-Band spielt e<strong>in</strong>en <strong>in</strong>tensiven<br />
Rock. E<strong>in</strong> Feierwütiger ist so begeistert von den<br />
Rocksounds, dass er die Bühne stürmt und die<br />
drei Jungs mit schiefen Gesängen und eigenwilligem<br />
Tanzschritt unterstützt. Rock‘n‘Roll!<br />
Schön zu sehen, dass solche Veranstaltungen<br />
hier kostenlos durchgeführt werden.<br />
17:15 Stattbad Wedd<strong>in</strong>g. Alles bewegt sich <strong>in</strong><br />
der Gerichtstraße <strong>in</strong> dieselbe Richtung. 1956<br />
wurden hier „Die Halbstarken“ gedreht, heute<br />
leuchtet im leeren Schwimmerbecken e<strong>in</strong> Lichtschriftobjekt.<br />
Vor dem ausgedienten Hallenbad<br />
und heutigen „Haus für zeitgenössische <strong>Kultur</strong><br />
und Kunst“ parken szeneübliche Fahrräder – alle<br />
<strong>in</strong> schwarz. Ihre Besitzer schlürfen dr<strong>in</strong>nen die<br />
Milchsahne vom Latte. Die Rentnergruppe im<br />
verlassenen Hallenbad im ersten Stock auf den<br />
Holzbänken hat schon lange ke<strong>in</strong>e Milchzähne<br />
mehr, aber ihre Er<strong>in</strong>nerungen s<strong>in</strong>d jugendfrisch:<br />
Kichernd erzählen sie, wie heftig früher das Le-<br />
Große Wedd<strong>in</strong>ger Musikshow im September beim<br />
Jahreskonzert „Da Capo…“. Im Programm stehen 14<br />
Gruppen mit unterschiedlichsten Musikrichtungen.<br />
Passend zum Motto „Unter Nachbarn“ eröffnen<br />
K<strong>in</strong>derchor und Jugend-Kammerorchester mit dem<br />
Neuköllner Lied „In der Weserstraße 4“. Es folgt e<strong>in</strong><br />
türkischer Tanz von Jugendorchester, Sazorchester<br />
und türkischem Chor. Danach spielt das Blockflötenconsort,<br />
gefolgt von den Guitar Heroes, vier Sänger<strong>in</strong>nen<br />
mit Berl<strong>in</strong>er Liedern, zwei Klaviervirtuosen<br />
mit e<strong>in</strong>er 4-händigen Komposition von Ravel. Nach<br />
der Pause legt die Big Band „Foo Birds“ mit jazziger<br />
Power los und auf virtuoses Klavierspiel folgt fe<strong>in</strong>e<br />
Instrumentalmusik des vietnamesischen Lotos Ensembles.<br />
E<strong>in</strong>e Querflöte br<strong>in</strong>gt Beethoven, dann Fortissimo<br />
der Oberstufenpopband und zum F<strong>in</strong>ale mit<br />
großem Orchester und Chor werden griechische Titel<br />
gespielt. Begeisterung und Beifall im Konzertsaal des<br />
ATZE Musiktheaters <strong>in</strong> der Luxemburger Straße.<br />
ben im Chlorwasserbecken tobte und was man<br />
noch unter der <strong>Du</strong>sche trieb. Die Textbilder von<br />
Robert Montgomery hängen geduldig an den<br />
kahlen Wänden und warten auf Betrachter.<br />
Sonntag, 23.9.<br />
12:45 Galerie Wedd<strong>in</strong>g. Müllerstraße 146/147,<br />
im Altbau des Rathauses. Ich wohne zwar seit<br />
Jahren um die Ecke, hab´s aber bisher noch<br />
nicht hierher geschafft. Das WKF ist der perfekte<br />
E<strong>in</strong>stieg! Unter dem Motto „Kunst und Interkultur“<br />
gibt es seit 2009 e<strong>in</strong> „Schaufenster der <strong>Kultur</strong>en“<br />
mit Werken von Künstlern aus aller Welt<br />
mit Bezug zum Bezirk. Die Galerie ist bereits<br />
um die Mittagszeit gut gefüllt. Zur WKF Sonderausstellung<br />
„Wedd<strong>in</strong>g – Kunst Pur!“ stellen<br />
16 Künstler aus dem Wedd<strong>in</strong>g aus. Sie folgten<br />
e<strong>in</strong>em Aufruf von Kurator<strong>in</strong> Dr. Katia David und<br />
bewarben sich <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Flut von E<strong>in</strong>sendungen.<br />
„Die Qualität der Arbeiten war sehr hoch. Die<br />
Auswahl fiel nicht leicht.“ Sie bietet e<strong>in</strong> weites<br />
Spektrum von Video<strong>in</strong>stallationen über algenartige<br />
Strukturen, die im Raum schweben bis<br />
h<strong>in</strong> zu Strichzeichnungen und handlichen Fotografien.<br />
Alles käuflich, alles gesellschaftliche<br />
Statements, die es zu entschlüsseln gilt. Und –<br />
ganz pragmatisch – den beliebten Schlüssel zur<br />
Rathaus-Toilette gibt es hier auch.<br />
13:20 Als ich mich Richtung Hauptbühne aufmachen<br />
will (das Fahrrad ist e<strong>in</strong> perfektes <strong>Kultur</strong>festival-Verkehrsmittel),<br />
bleibe ich an auf den<br />
Boden gegafferten WKF–Plakaten mit Pfeilen<br />
hängen. Sie weisen zum versteckten Facharztzentrum<br />
Medico-Leopoldplatz (Müllerstr. 151).<br />
Wieder mal Kunst an e<strong>in</strong>em „ungewöhnlichen<br />
Ort“, denke ich skeptisch. Ina Zukrigl-Schief,<br />
Frau des Geschäftsführers, br<strong>in</strong>gt mir <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em<br />
netten Gespräch das Konzept der Ausstellung<br />
näher (Kunst an e<strong>in</strong>em Ort, wo Leute warten<br />
und Zeit haben, sich mit ihr zu beschäftigen).<br />
Mich zieht es direkt <strong>in</strong> den Keller, wo ich auf<br />
die quicklebendige italienische Künstler<strong>in</strong> Crist<strong>in</strong>a<br />
Pareschi stoße. Die Mailänder<strong>in</strong> arbeitet<br />
vorwiegend mit Kaffee-Filtertüten und kreiert<br />
der Musikschule, Musizieren als geme<strong>in</strong>sames Tun<br />
zu pflegen, setzt klare soziale und kulturelle Signale.<br />
Musik<strong>in</strong>strumente werden nicht nur von K<strong>in</strong>dern<br />
und Jugendlichen gelernt, sondern auch Erwachsene<br />
kommen zur Musikschule, um früher erworbene<br />
Musikkenntnisse aufzufrischen oder ganz von vorn<br />
zu beg<strong>in</strong>nen. Lernformen s<strong>in</strong>d der E<strong>in</strong>zel- und Gruppenunterricht,<br />
wobei flexible <strong>in</strong>dividuelle Lösungen<br />
möglich s<strong>in</strong>d. Instrumente können gegen e<strong>in</strong>e Gebühr<br />
ausgeliehen werden. Erstaunlich ist der Zulauf<br />
im Berl<strong>in</strong>er Norden zum Klavier, dessen Unterricht<br />
e<strong>in</strong>e Spitzenstellung e<strong>in</strong>nimmt. Danach kommen<br />
die Zupf<strong>in</strong>strumente, die Holzbläser und Streicher.<br />
Dann der Gesang, die Schlag<strong>in</strong>strumente und zuletzt<br />
die Blechbläser, die eigentlich e<strong>in</strong> stärkeres Interesse<br />
verdienten.<br />
Heute hat an Musikschulen schon längst nicht mehr<br />
die Pflege klassischer Musik Vorrang, vielmehr hat<br />
sich neben der Klassik e<strong>in</strong>e ganze Bandbreite von<br />
Folklore, Weltmusik, Rock, Pop, Jazz und Tanz entfaltet.<br />
E<strong>in</strong>e kle<strong>in</strong>e Abteilung ermöglicht auch die Studienvorbereitung<br />
für künftige Musikstudenten aus<br />
den Bereichen Klassik und Populärmusik. Der Unterricht<br />
und die Projektleitung liegen an der Musikschule<br />
<strong>in</strong> den Händen ausgebildeter und erfahrener<br />
Musiker mit pädagogischer Qualifikation, wodurch<br />
die Vermittlung musikalischer Bildung und die Praxis<br />
des Musizierens e<strong>in</strong>e gute Basis haben.<br />
Ewald Schürmann<br />
daraus die verrücktesten D<strong>in</strong>ge, unter anderem<br />
e<strong>in</strong>en lustigen Rock, den sie sich für Fotos direkt<br />
umschnürt.<br />
13:40 Hauptbühne Leopoldplatz. Ich treffe die<br />
Organisatoren Susanne Birk und Kathar<strong>in</strong>a Gliege.<br />
Sie genießen die spätsommerliche Sonne <strong>in</strong><br />
der ersten Reihe des kle<strong>in</strong>en Amphitheaters. Etwas<br />
erschöpft aber sichtlich glücklich über das<br />
positive Festival-Gel<strong>in</strong>gen verfolgen sie die etwas<br />
abstrakte Bühnenperformance des „Blauen<br />
Ensembles“. Ich f<strong>in</strong>de es spannend, dass viele<br />
Zuschauer, ich schließe mich da e<strong>in</strong>, im Festival<br />
mit Kunstformen konfrontiert werden, die e<strong>in</strong>em<br />
vermutlich sonst verschossen geblieben wären.<br />
14:00 Enten auf der Panke – kennen wir. Aber<br />
heute kommt es auf dem Abschnitt zwischen<br />
Pank- und Gerichtstraße zum Enten-Stau! Der<br />
Vere<strong>in</strong> Panke.<strong>in</strong>fo entwickelte mit dem Quietscheentchen-Rennen<br />
e<strong>in</strong>en der Publikumsmagnete<br />
des diesjährigen Festivals. Noch kurz vor<br />
Beg<strong>in</strong>n gehen die letzten Entchen für 5 Euro<br />
über den Verkaufstisch. Hunderte von Wettschwimmern<br />
samt Eigentümern verstopfen den<br />
Gehweg, e<strong>in</strong> Vorbeikommen an der Menge ist<br />
gänzlich unmöglich. Jede der Enten hat e<strong>in</strong>e<br />
Startnummer, die manchen Teilnehmer bei der<br />
Preisverleihung auf der PankeMusik-Bühne Nettelbeckplatz<br />
zum glücklichen Gew<strong>in</strong>ner macht.<br />
Die Preise werden von Ralf Wieland, Präsident<br />
des Berl<strong>in</strong>er Abgeordnetenhauses, überreicht.<br />
Vom Kurzurlaub <strong>in</strong> Dresden bis zur professionellen<br />
Massage – alle<strong>in</strong> die Preise s<strong>in</strong>d e<strong>in</strong>e Teilnahme<br />
wert. Und der Erlös der verkauften Enten<br />
kommt dem Vere<strong>in</strong> panke.<strong>in</strong>fo e.V. sowie dem<br />
Aufbau der Bürgerstiftung Wedd<strong>in</strong>g zu Gute.<br />
<strong>Straßenumfrage</strong>: <strong>Was</strong> <strong>tust</strong> <strong>Du</strong> <strong>in</strong> <strong>Sachen</strong> <strong>Kultur</strong>?<br />
Frank, 37: „Ich spiele seit e<strong>in</strong>igen Jahren Ultimate<br />
Frisbee. Außerdem veranstalte ich regelmäßig Karaoke-<br />
Shows und b<strong>in</strong> Saxophonist und Sänger <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Band.<br />
Hier im Wedd<strong>in</strong>g denke ich ist die Subkultur ganz okay.<br />
<strong>Was</strong> noch etwas fehlt ist die Hochkultur, e<strong>in</strong> bisschen<br />
Glanz und Glitter.“<br />
Nathalie, 33: „Als Restaurator<strong>in</strong> habe ich jeden Tag<br />
mit <strong>Kultur</strong> zu tun. Hier im Kiez habe ich me<strong>in</strong>e eigene<br />
Werkstatt. <strong>Was</strong> mir hier fehlt, ist e<strong>in</strong> bisschen Handwerk.<br />
Gerade die althergebrachten Gewerke sterben langsam<br />
aus. Demnächst möchte ich mal <strong>in</strong>s Ufer-K<strong>in</strong>o gehen,<br />
das habe ich neulich entdeckt. Und was hier noch fehlt<br />
s<strong>in</strong>d Bars oder Restaurants, <strong>in</strong> die man gerne geht. “<br />
14:20 Auf dem schönen dreieckigen Platz vor<br />
dem Büro des QM Pankstraße ist im Halbschatten<br />
e<strong>in</strong> Spieletisch aufgebaut. Hier kann<br />
man traditionellen Brettspielen wie Schach,<br />
Backgammon und Mühle (oder neuen Klassikern<br />
wie Die Siedler von Kathan) frönen und mit<br />
Nachbarn und QM-Mitarbeitern <strong>in</strong>s Gespräch<br />
kommen. Auch die Kiezläufer präsentieren sich<br />
spielfreudig. K<strong>in</strong>der lassen sich von zwei jungen<br />
Make-Up Expert<strong>in</strong>nen schm<strong>in</strong>ken lassen.<br />
15:00 Hauptbühne Leopoldplatz. H<strong>in</strong>ter e<strong>in</strong>er<br />
Menge Leute leuchten helle Schatten auf. Wie<br />
gelbe Fahnen wirbeln die Mädchen vom Tanztheater<br />
Piccol<strong>in</strong>o über die Pflasterste<strong>in</strong>e vor<br />
der Bühne. Die Tanzkompanie der Musikschule<br />
Fanny Hensel hat für ihre Tänzer<strong>in</strong>nen e<strong>in</strong> überirdisches<br />
Motto erfunden: „Die mit den Füßen<br />
träumen und mit den Augen fliegen“. Schön,<br />
nicht? Und wie im Flug kam und verg<strong>in</strong>g der<br />
Tanz dieser schwebenden Wedd<strong>in</strong>ger K<strong>in</strong>der.<br />
Immer <strong>in</strong> leichten, fließenden Bewegungen zwischen<br />
Laufen und Halt machen, ause<strong>in</strong>ander<br />
streben und <strong>in</strong>e<strong>in</strong>ander gehen, ke<strong>in</strong> Anfang,<br />
ke<strong>in</strong> Ende. Schade, als Schluss war und sie<br />
plötzlich weg. E<strong>in</strong>e Ersche<strong>in</strong>ung. E<strong>in</strong> Projekt des<br />
<strong>Kultur</strong>ellen Bildungsverbundes Pankstraße, das<br />
gut arbeitet und überzeugt. So auch Lari, der<br />
spontan und ohne Kollegen Fari e<strong>in</strong>sprang. Das<br />
Liedermacher <strong>Du</strong>o LariFari s<strong>in</strong>gt über Themen,<br />
die sie bewegen und ihre Heimat Wedd<strong>in</strong>g. So<br />
schallte „Wedd<strong>in</strong>g ist bunter“ über den Platz,<br />
wo K<strong>in</strong>der tanzen, Leute plaudern und Informationen<br />
tauschen. Besonders schön ist die Atmosphäre<br />
beim Zeichner David Miro, um den sich<br />
immer wieder e<strong>in</strong>e Menschentraube bildet und<br />
ihm andächtig beim Zeichnen zusieht.<br />
Jana und Markus mit Sohn Milan: „Als junge Eltern<br />
nehmen wir gerade nicht so stark am <strong>Kultur</strong>leben teil,<br />
haben nur „K<strong>in</strong>derkultur“. Milan geht bald zur musikalischen<br />
Früherziehung. Außerdem machen wir jetzt<br />
Ausflüge, z.B. <strong>in</strong> die Uckermark. Dort waren wir neulich<br />
auf e<strong>in</strong>em <strong>Kultur</strong>festival. Wir glauben, <strong>in</strong>sgesamt fehlt<br />
es dem Wedd<strong>in</strong>g an Geld für <strong>Kultur</strong>, von allen Seiten.<br />
Nett wären mehr Cafés, <strong>in</strong> die man auch mit K<strong>in</strong>dern<br />
gerne geht.“<br />
Niki, 44, mit Sohn Lysander: „Ich gehe ziemlich oft <strong>in</strong>s<br />
K<strong>in</strong>o oder zu Konzerten. Allgeme<strong>in</strong> entdecke ich gern<br />
Neues, mag offene Angebote, wo man selbst etwas machen<br />
kann. Neulich war ich hier um die Ecke <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em<br />
Designbüro, dort habe ich selbst etwas gebaut. Hier im<br />
Kiez ist das kulturelle Angebot e<strong>in</strong> wenig schmal. So<br />
etwas wie das Wedd<strong>in</strong>g <strong>Kultur</strong>festival müsste es öfter<br />
geben, da lernt man den Wedd<strong>in</strong>g viel besser kennen.“<br />
Ronja, 20: „Ich tanze Ballett und Tango, b<strong>in</strong> überhaupt<br />
an allem <strong>in</strong>teressiert, was mit Tanz zu tun hat. Außerdem<br />
spiele ich Gitarre. Hier im Kiez fehlen mir <strong>in</strong>sgesamt<br />
mehr <strong>Kultur</strong>angebote aus allen Bereichen. Schön<br />
wäre auch e<strong>in</strong> kostenloser Instrumentenverleih, damit es<br />
leichter wird, Musik zu machen. Und außerdem wäre es<br />
schön, wenn es mehr kostenlose Musikveranstaltungen<br />
für K<strong>in</strong>der gäbe.“<br />
15:20 Am Rathaus: E<strong>in</strong>e Modenschau ist <strong>in</strong><br />
vollem Gange. Der Platz ist knallvoll und die<br />
Sonne schafft e<strong>in</strong> phantastischen Gegenlichtszenario<br />
mit dem Rathausneubau im H<strong>in</strong>tergrund.<br />
E<strong>in</strong> Open Air-Laufsteg der besonderen<br />
Art. „Die Müllerstraße zieht an.“ heißt das Motto.<br />
Gewerbetreibende stellen Mode und Accessoires<br />
für Jung und alt vor. Jung und alt s<strong>in</strong>d<br />
auch die Models. Ke<strong>in</strong>e Profis. Im Gegenteil.<br />
Leute wie <strong>Du</strong> und ich. Alle direkt aus dem Kiez.<br />
Das macht spaß, das ist e<strong>in</strong> guter Ansatz!<br />
15:45 Perfektes Wetter, um am Nettelbeckplatz<br />
“just for fun“ e<strong>in</strong> paar Bahnen M<strong>in</strong>igolf zu spielen.<br />
KiezM<strong>in</strong>igolf! Kostenlos gegen Pfandabgabe.<br />
Für me<strong>in</strong>en Ausweis als Pfand bekomme<br />
ich Ball, Schläger und Laufzettel. Rund um die<br />
PankeMusik-Bühne ist e<strong>in</strong> temporärer Parcours<br />
arrangiert. Die Bahnen wurden von Künstlern,<br />
Handwerkern und Initiativen aus dem Kiez entworfen<br />
und umgesetzt. Los geht’s! Nachdem<br />
mir gleich die Bahn der Formatoren me<strong>in</strong>e spielerischen<br />
Grenzen aufzeigte (e<strong>in</strong>e Bläschenfolie<br />
führt als Rampe auf e<strong>in</strong> elegantes Plateau), verweilte<br />
ich am Klavierspielerbrunnen und beobachtete<br />
das bunte Treiben. Die kurze Pause tat<br />
gut und auf e<strong>in</strong>mal es lief wie am Schnürchen.<br />
Vielleicht lag es auch an der guten Stimmung<br />
auf dem Platz. E<strong>in</strong>ige <strong>Du</strong>tzend Menschen bewegen<br />
sich von Bahn zu Bahn und schnell f<strong>in</strong>de<br />
ich <strong>in</strong>teressante Spiel- und Gesprächspartner.<br />
Themen: Das Festival, der Kiez, das eigene Versagen<br />
beim M<strong>in</strong>igolf. Nach 18 Bahnen habe ich<br />
satte 84 Schläge auf dem Konto. Als ich me<strong>in</strong>en<br />
Ausweis wieder <strong>in</strong> Händen halte merke ich,<br />
dass ich ganze 2,5 Stunden gespielt habe!<br />
Felix, 26 mit L<strong>in</strong>us, 10 Monate: „Ich lebe erst seit gut<br />
e<strong>in</strong>em Jahr <strong>in</strong> Deutschland, da ist die ganze <strong>Kultur</strong> für<br />
mich noch ziemlich neu und spannend. Ich s<strong>in</strong>ge sehr<br />
gern und würde mir wünschen, e<strong>in</strong>e Band zu f<strong>in</strong>den, bei<br />
der ich mitmachen kann. Sonst habe ich im Moment zu<br />
viel zu tun für <strong>Kultur</strong>. Hier im Wedd<strong>in</strong>g ist es für mich<br />
okay, gerade fehlt mir hier nichts.“<br />
L<strong>in</strong>a und Romy, 23 und 24: „Wir s<strong>in</strong>d sehr <strong>in</strong>teressiert<br />
an <strong>Kultur</strong>, vor allem an Musikveranstaltungen. Hier <strong>in</strong><br />
Berl<strong>in</strong> hat man da natürlich e<strong>in</strong> überwältigendes Angebot.<br />
Aber wir gehen auch gern <strong>in</strong>s KikiSol. <strong>Was</strong> uns im<br />
Kiez fehlt? E<strong>in</strong> paar Musik-Bars und Clubs wären nicht<br />
schlecht. Am besten mit e<strong>in</strong>em offenen Konzept, wo sich<br />
auch unterschiedliche Typen von Menschen treffen.“<br />
Ivan, 45: „Ich b<strong>in</strong> Schauspieler, da habe ich ja automatisch<br />
ständig mit <strong>Kultur</strong> zu tun. Ich gehe auch als<br />
Zuschauer gern <strong>in</strong>s Theater oder auch hier <strong>in</strong>s Stattbad.<br />
<strong>Was</strong> hier im Kiez fehlt, s<strong>in</strong>d mehr solche öffentliche Musikveranstaltungen<br />
wie PankeMusik, die kostenlos und<br />
für alle s<strong>in</strong>d. Und vor allem mehr kulturelle Freizeitangebote<br />
für die Jugendlichen, am besten kostenlos.“<br />
Ralf, 56: „Selbst betätige ich mich kulturell nicht. Aber<br />
ich nehme natürlich am großen Berl<strong>in</strong>er <strong>Kultur</strong>angebot<br />
teil, b<strong>in</strong> e<strong>in</strong> großer Fan des Primetime-Theaters <strong>in</strong> der<br />
Müllerstraße. Für den Kiez habe ich e<strong>in</strong>en speziellen<br />
Wunsch: Es wäre schön, wenn Instrumente aus der klavierhistorischen<br />
Sammlung der Stiftung Lebensfarben<br />
<strong>in</strong> der Wiesenstraße öfter <strong>in</strong> Konzerten zu hören s<strong>in</strong>d.“<br />
Andreas, 45: „Produktiv b<strong>in</strong> ich im kulturellen Bereich<br />
nicht aktiv, allerd<strong>in</strong>gs als „Konsument“ sehr stark. Ich<br />
gehe sehr gern <strong>in</strong>s Theater und <strong>in</strong> Konzerte. Für den<br />
Wedd<strong>in</strong>g würde ich mir wünschen, dass es hier e<strong>in</strong><br />
bisschen „clubbiger“ wird. Nettere Kneipen wären auch<br />
sehr schön. Neben dem Primetime-Theater gibt es hier<br />
<strong>in</strong>sgesamt relativ wenig. Allerd<strong>in</strong>gs wohne ich auch erst<br />
e<strong>in</strong> Jahr hier und kenne natürlich noch nicht alles.“<br />
Stolze Gutzmann-Schüler vor ihrem Werk Crist<strong>in</strong>a Pareschi mit ihrem Filtertütenrock Magna Mata Flamenco bei PankeMusik Kiez-Modenschau vor dem Rathaus<br />
16:15 E<strong>in</strong> eigener Garten – <strong>in</strong> Innenstädten oft<br />
e<strong>in</strong> unerfüllbarer Traum. Und doch gibt es im<br />
Kiez Möglichkeiten zu dessen Verwirklichung,<br />
wie das WKF zeigt. Auf e<strong>in</strong>er ungenutzte Fläche<br />
<strong>in</strong> der obersten Etage des Schillerpark<br />
Centers (Müllerstr. 47) empfangen Gartenplaner<br />
erstmals die Öffentlichkeit. W<strong>in</strong>d pfeift mir auf<br />
dem leeren Parkdeck um die Nase. Dort soll ab<br />
Mai 2013 e<strong>in</strong> Geme<strong>in</strong>schaftsgarten entstehen.<br />
Die Initiatoren des Projekts „Himmelbeet“ wollen<br />
e<strong>in</strong>en neuen Raum für geme<strong>in</strong>sames und<br />
bewusstes Leben <strong>in</strong> der Stadt schaffen. Über<br />
den Dächern entsteht Platz zum geme<strong>in</strong>samen<br />
Gärtnern und Mitgestalten des Hochgartens.<br />
Hier me<strong>in</strong>en Garten haben? Warum nicht… Die<br />
Macher stellen ihr Projekt vor und zeigen Besuchern<br />
mit Rundgängen, Schautafeln und im<br />
Gespräch, worauf es ihnen ankommt. Mehr Informationen<br />
unter www.himmelbeet.com<br />
17:10 H<strong>in</strong>terhof Adolfstraße 12, vor der Kiez<strong>Kultur</strong>Etage.<br />
Ich f<strong>in</strong>de e<strong>in</strong>en Mauer-Sitzplatz. Zwei<br />
Männer zaubern türkische Musik aus elektronischen<br />
Kisten mit Klaviatur. Laut, sehr laut, superlaut.<br />
Die orientalischen Klänge vermischen<br />
sich mit K<strong>in</strong>dergeschrei von der Hüpfburg. Dann<br />
Punkt 17 Uhr plötzlich Stille, Abbau der Instrumente,<br />
der Moderator bittet um Applaus. Jetzt<br />
wird es fe<strong>in</strong>s<strong>in</strong>niger, e<strong>in</strong> junger Artist vom Zirkus<br />
Internationale lässt bedächtig aber schnell und<br />
sehr geschickt e<strong>in</strong>en Diabolo zwischen zwei<br />
Holzstäben h<strong>in</strong> und her, nach oben und unten<br />
rasen. Sehr meditativ, absolute Ruhe. Begeisterung<br />
und Bewunderung. Das habe ich als K<strong>in</strong>d<br />
nicht so gut spielen können.<br />
Karla Braun/Lars Hartwich/Johannes Hayner/<br />
Volker Kuntzsch/Jessica Quade/ Ewald Schürmann
Kunst, Bewegung, Spaß und Sport für K<strong>in</strong>der und Jugendliche von fünf<br />
bis 16 Jahren: das bietet der Zirkus Internationale. In Projekten werden<br />
Theater, Zirkus, Breakdance, Rap, Bühnenbau, <strong>in</strong>discher Tanz und<br />
Streetdance angeboten. Das musisch-kreative und artistisch-sportliche<br />
verb<strong>in</strong>det die Angebote. Seit 2006 gibt es e<strong>in</strong>en eigenen Standort: die<br />
Kiez<strong>Kultur</strong>Etage <strong>in</strong> der Adolfstraße 12. Wer mitmachen will, ist herzlich<br />
e<strong>in</strong>geladen. www.zirkus-<strong>in</strong>ternationale.de<br />
<strong>Was</strong> wäre der Wedd<strong>in</strong>g ohne se<strong>in</strong>e Soap? Im Prime Time Theater (Müllerstraße<br />
163) läuft seit 2003 „Gutes Wedd<strong>in</strong>g, schlechtes Wedd<strong>in</strong>g“,<br />
derzeit Folge 81. Das W.E.L.T-Format (Wedd<strong>in</strong>g Enterta<strong>in</strong>ment Live Television)<br />
garantiert allzeit gute Unterhaltung und kiezrelevante Themen. Die<br />
Karten kosten zwischen 8 und 15 Euro. Man bestellt am besten vor – die<br />
Fangeme<strong>in</strong>de ist riesig. www.primetimetheater.de, Tel: 49 90 79 58<br />
<strong>Kultur</strong>vere<strong>in</strong>e im Kiez/<strong>in</strong> Kieznähe<br />
Corum <strong>Kultur</strong>- und Bildungszentrum<br />
e.V.<br />
Türkische Gesellschaft<br />
für soziale und politische<br />
Lösungen e.V.<br />
Verband der islamischen<br />
<strong>Kultur</strong>zentren e.V.<br />
Türkische <strong>Kultur</strong>vere<strong>in</strong>e<br />
L<strong>in</strong>dower Str. 15<br />
Tel: 46 06 53 51<br />
www.corum-der.com<br />
Re<strong>in</strong>ickendorfer Str. 45<br />
Tel: 74 78 91 45<br />
www.tg-berl<strong>in</strong>.<strong>in</strong>fo/de<br />
L<strong>in</strong>dower Str. 18<br />
Tel: 46 17 026<br />
Türkischer <strong>Kultur</strong>vere<strong>in</strong> e.V. L<strong>in</strong>dower Str. 23<br />
Tel: 46 12 954<br />
Afrikanische <strong>Kultur</strong>vere<strong>in</strong>e<br />
Afrikanischer <strong>Kultur</strong>vere<strong>in</strong> e.V. L<strong>in</strong>dower Str. 23<br />
Tel: 46 90 68 84<br />
A.J.A.S.A.e.V. Vere<strong>in</strong> afrikanischer<br />
Jugendlicher und Sympathisanten<br />
<strong>in</strong> Deutschland<br />
Hochstädter Str. 22<br />
Tel: 0176 / 65 74 627<br />
E-Mail: ajasaev@yahoo.de<br />
One Africa e.V. Amsterdamer Str. 20<br />
Tel: 0162 / 65 74 627<br />
E-Mail: oneafrica@gmx.de<br />
Wedd<strong>in</strong>ger Jugend- und<br />
<strong>Kultur</strong>vere<strong>in</strong> e.V.<br />
Kunst- und <strong>Kultur</strong>vere<strong>in</strong><br />
Mastul e.V.<br />
KIKISOL - <strong>Kultur</strong>vere<strong>in</strong> Nettelbeckplatz<br />
e.V.<br />
Club Aviator - Russischer<br />
<strong>Kultur</strong>vere<strong>in</strong> e.V.<br />
Deutsch-Russischer Austausch<br />
e.V.<br />
<strong>Kultur</strong>vere<strong>in</strong>e (allgeme<strong>in</strong>)<br />
Amsterdamer Str. 17a<br />
Tel: 45 08 38 00<br />
Liebenwalder Str. 33<br />
L<strong>in</strong>dower Str. 12<br />
www.kikisol.de<br />
L<strong>in</strong>dower Str. 18<br />
Tel: 28 38 91 52<br />
Badstr. 44<br />
Tel: 44 66 800<br />
<strong>Kultur</strong>en im Kiez e.V. Maxstr. 14<br />
www.kulturen-im-kiez.de<br />
Tel: 81 68 87 00<br />
Gefördert durch die Europäische Union, die Bundesrepublik Deutschland und das Land Berl<strong>in</strong> im Rahmen des<br />
Programms »Zukunfts<strong>in</strong>itiative Stadtteil« Teilprogramm »Soziale Stadt«<br />
K<strong>in</strong>der s<strong>in</strong>d neugierig. Auch auf die Kunst? Klar – wenn man sie dabei<br />
fördert. Dies geschieht mit der Entsendung von <strong>Kultur</strong>agenten an Berl<strong>in</strong>er<br />
Schulen, <strong>in</strong>itiiert durch den Berl<strong>in</strong>er Senat. Die zehn <strong>Kultur</strong>agenten an 30<br />
Berl<strong>in</strong>er Schulen haben Ahnung von Kunst, können aber auch gut moderieren<br />
und beraten. Teilnehmende Schulen werden dazu ermutigt und<br />
dabei unterstützt, langfristige <strong>Kultur</strong>angebote zu entwickeln. In unserem<br />
Kiez gibt es <strong>Kultur</strong>agenten an der Herbert-Hoover-Schule (ISS) und an der<br />
Erika-Mann-Grundschule. www.kulturagenten-programm.de<br />
Das ehemalige Krematorium <strong>in</strong> der Gerichtstraße wird zum <strong>Kultur</strong>campus.<br />
Da das Gebäude unter Denkmalschutz steht, bleibt das Ensemble<br />
<strong>in</strong> se<strong>in</strong>em ursprünglichen Ersche<strong>in</strong>ungsbild erhalten. Die ruhige Insellage<br />
– r<strong>in</strong>gsum s<strong>in</strong>d verkehrsberuhigte und autofreie Bereiche – begünstigt<br />
e<strong>in</strong>e kulturelle Nutzung. Das Krematorium wurde 1909/1910 gebaut und<br />
war ab 1912 erstes Krematorium Preußens. 2001 wurde die Nutzung<br />
e<strong>in</strong>gestellt.<br />
gefördert aus Mitteln der Europäischen Union<br />
(Europäischer Fonds für regionale Entwicklung),<br />
der Bundesrepublik Deutschland und des Landes<br />
Berl<strong>in</strong> im Rahmen des Programms „Soziale Stadt“<br />
Grünes Licht für Musik. Deutschlands größtes Musiktheater für K<strong>in</strong>der<br />
steht direkt an der Grenze unseres QM-Gebiets: Das Atze Musiktheater <strong>in</strong><br />
der Luxemburger Straße 20. Im großen Saal f<strong>in</strong>den 480 Gäste Platz – und<br />
die s<strong>in</strong>d stets anspruchsvoll. Dem wird das Theater mit preisgekrönten Inszenierungen<br />
gerecht – zuletzt g<strong>in</strong>g der Ikarus 2012 für die beste Berl<strong>in</strong>er<br />
Inszenierung für K<strong>in</strong>der an Atzes „Frau Holle“.<br />
www.atzeberl<strong>in</strong>.de, Tel: 817 991 88<br />
<strong>Kultur</strong>angebote (Auswahl) im Kiez und <strong>in</strong> Kieznähe<br />
Wer <strong>Was</strong> Kontakt<br />
ATZE Musiktheater GmbH Deutschlands größtes Musiktheater für K<strong>in</strong>der<br />
und Jugendliche<br />
Luxemburger Str. 20<br />
Tel. 81 79 91 88<br />
www.atzeberl<strong>in</strong>.de<br />
Zirkus Internationale Vere<strong>in</strong> für K<strong>in</strong>der- und Jugendkultursozialarbeit Adolfstr. 12, 2.HH<br />
Tel: 46 06 58 75<br />
www.zirkus-<strong>in</strong>ternationale.de<br />
Das Kl<strong>in</strong>gende Museum<br />
<strong>in</strong> Berl<strong>in</strong> e.V.<br />
Museum mit Instrumenten zum Anfassen Z<strong>in</strong>gster Str. 15<br />
www.kl<strong>in</strong>gendes-museum.de<br />
Galerie LoBe Galerie mit Künstleraustausch zwischen<br />
London und Berl<strong>in</strong><br />
Cafe Cralle e<strong>in</strong> offener Raum, <strong>in</strong> dem Menschen sich treffen,<br />
austauschen und vernetzen; Zeitschriften,<br />
kostenlos Internet, Gesellschaftsspiele, ...<br />
Galerie Wedd<strong>in</strong>g reflektiert <strong>in</strong>terdiszipl<strong>in</strong>är und die künstlerische<br />
Ause<strong>in</strong>andersetzung mit dem Leben<br />
im Wedd<strong>in</strong>g<br />
Scherer Str. 7<br />
Hochstädter St. 10a<br />
Tel: 45 53 001<br />
www.cafe-cralle.net<br />
Müllerstr. 146/147<br />
Tel: 90 18 42 386<br />
www.galeriewedd<strong>in</strong>g.de<br />
Tango Loft Tanzschule Gerichtstr. 23, Hof 3. Aufgang2.<br />
Tel: 0157/87 75 61 88<br />
www.tangoloft-berl<strong>in</strong>.de<br />
<strong>Kultur</strong>eller Bildungsverbund<br />
Pankstraße<br />
Musikschule Fanny<br />
Hensel Wedd<strong>in</strong>g<br />
Kooperation zur nachhaltigen Verankerung<br />
kultureller Bildungsangebote bei K<strong>in</strong>dern und<br />
Jugendlichen<br />
Mathilde Jacob Platz 1.<br />
www.kultureller-bildungsverbundpankstrasse.de<br />
Musikschule Ruheplatzstr. 4<br />
Tel: 90 18 44 264<br />
www.musikschule-fanny-hensel.de<br />
Impressum<br />
Herausgeber:L.I.S.T. GmbH - <strong>Quartier</strong>smanagement<br />
Re<strong>in</strong>ickendorfer Straße | Pankstraße<br />
V.i.S.d.P: Johannes Hayner | Volker Kuntzsch<br />
Redaktion: georg+georg | Ewald Schürmann<br />
Grafik und Satz: georg+georg | www.georg-georg.de<br />
<strong>Quartier</strong>smanagement, Pr<strong>in</strong>z-Eugen-Str. 1, 13347 Berl<strong>in</strong><br />
Tel: 030 74 74 63 47 | Fax: 030 74 74 63 49<br />
qm-pank@list-gmbh.de | www.pankstrasse-quartier.de<br />
Das TEATRIS ist e<strong>in</strong> Ort für Künstler und Menschen, die Künstler werden<br />
wollen. In den rustikal e<strong>in</strong>gerichteten Räumen, die dennoch mit<br />
Flair überzeugen, kann man sich kürzer oder länger e<strong>in</strong>mieten. Es ist<br />
aber nicht nur das E<strong>in</strong>mieten und Benutzen von Equipment, was TEA-<br />
TRIS ausmacht. Viel Wert legen die Macher auf Kommunikation unter<br />
den Mietern, so dass man sich gegenseitig unterstützt, vielleicht auch<br />
Tipps und Tricks untere<strong>in</strong>ander für die e<strong>in</strong>zelnen Projekte austauscht<br />
oder gar geme<strong>in</strong>same Projekte <strong>in</strong>itiiert. Uferstraße 8-11, www.teatris.de<br />
Wer sich für Kunst & <strong>Kultur</strong> aus dem Wedd<strong>in</strong>g <strong>in</strong>teressiert, f<strong>in</strong>det <strong>in</strong><br />
der Liebenwalder Str. 33 e<strong>in</strong>en Ort kultureller Unterhaltung. Mit Lesungen,<br />
Konzerten, Kurzfilmabenden oder Ausstellungen ist das Programm<br />
des <strong>Kultur</strong>vere<strong>in</strong>s Mastul e.V. breit gefächert und sollte bei jedem <strong>Kultur</strong>liebhaber<br />
nicht nur aus dem Wedd<strong>in</strong>g Interesse wecken. Programm<strong>in</strong>fos<br />
und mehr unter www.mastul.de<br />
QM<br />
Seit 2010 gibt es für Wedd<strong>in</strong>ger Musiker e<strong>in</strong>e neue Anlaufstation:<br />
PankeMusik auf dem Nettelbeckplatz. Als Teil des aus dem <strong>Quartier</strong>sfonds<br />
3 geförderten Projekts Lokale <strong>Kultur</strong>landschaften haben sie hier<br />
die Möglichkeit, ihr Können vor Nachbarn und Freunden unter Beweis<br />
zu stellen. Für diese ist es e<strong>in</strong>e kostenlose und oft überraschend<br />
hochklassige Bereicherung im <strong>Kultur</strong>leben.<br />
www.facebook.com/QM.<strong>Pankstrasse</strong><br />
http://twitter.com/QM_<strong>Pankstrasse</strong><br />
Die früher im Kiez ansässige Masch<strong>in</strong>enbaufirma “Rotapr<strong>in</strong>t“ war populär<br />
für ihre Offsetdruckmasch<strong>in</strong>en, musste jedoch 1989 Konkurs anmelden.<br />
Heute genießen die Gebäude als ExRotapr<strong>in</strong>t Denkmalschutz und haben<br />
sich zu e<strong>in</strong>em der führenden <strong>Kultur</strong>standorte im Kiez entwickelt. Die Räume<br />
werden an Gewerbetreibende, Künstler und soziale E<strong>in</strong>richtungen vermietet.<br />
E<strong>in</strong>e öffentliche Kant<strong>in</strong>e auf dem Gelände bietet selbst gemachte,<br />
leckere Verpflegung von früh bis spät. Gottschedstraße 4, Tel: 44 04 51 24<br />
Die London-Berl<strong>in</strong> Gallery – kurz “LoBe“ – <strong>in</strong> der Schererstr. 7 hat sich der<br />
Vernetzung von Künstlern aus beiden Metropolen verschrieben. Die Inhaber<strong>in</strong><br />
der Galerie, Olivia Reynolds, hat selbst Kunst studiert und e<strong>in</strong><br />
eigenes Künstler-Konzept entwickelt. Seit 2010 stellt sie ihre Galerie für<br />
e<strong>in</strong>en Monat zeitgleich e<strong>in</strong>em Künstler aus Berl<strong>in</strong> und e<strong>in</strong>em Künstler aus<br />
London zur Verfügung, die e<strong>in</strong> geme<strong>in</strong>sames Objekt kreieren. Anschließend<br />
wird dieses Kunstobjekt neben früheren Kreationen der Künstler<br />
ausgestellt.<br />
Geschichten schreiben und vor e<strong>in</strong>em Publikum vorlesen: Dieses Erlebnis<br />
hatten arabische Schüler der Wedd<strong>in</strong>g-Schule. Am 6. September 2012<br />
lasen die Mädchen und Jungen <strong>in</strong> der „Woche der Sprache und des<br />
Lesens“ aus ihren Texten vor. Ihre kle<strong>in</strong>en literarischen Werke verfassten<br />
sie im Projekt „Sprach-, Lese- und Lernmotivierung arabischer K<strong>in</strong>der“<br />
2010/2011. <strong>Du</strong>rch die fortwährende Kooperation mit der Bibliothek am<br />
Luisenbad wurden diese Werke nach e<strong>in</strong>er Ausstellung und e<strong>in</strong>er Lesung<br />
im Mai 2011 <strong>in</strong> deren Präsenzbestand aufgenommen. Weitere kulturelle<br />
Aktivitäten, siehe www.elternakademie-berl<strong>in</strong>-mitte.de<br />
Die Lesebühne Brause Boys gehört seit 2003 fest zum Wedd<strong>in</strong>ger <strong>Kultur</strong><strong>in</strong>ventar.<br />
Jeden Donnerstag kann man Volker Surmann, Nils He<strong>in</strong>rich,<br />
Robert Rescue, Frank Sorge, Heiko Wern<strong>in</strong>g und Co. auf der Bühne im<br />
La Luz <strong>in</strong> den Osramhöfen erleben. Manchmal gibt´s auch Ausflüge <strong>in</strong>s<br />
MASTUL. Wedd<strong>in</strong>g basierte Texte und Musiken versprechen kurzweilige<br />
und humorvolle Unterhaltung. Und der Newsletter ist e<strong>in</strong> Geheimtipp!<br />
www.brauseboys.de<br />
Der Künstler & Studententreff Kikisol <strong>in</strong> der L<strong>in</strong>dower Straße 12 ist e<strong>in</strong><br />
Lokal mit Auftrittsmöglichkeit. Jeden Mittwoch und Freitag um 20 Uhr gibt<br />
es hier Jam Sessions mit Open Mic für alle, die ihre Musik mit anderen<br />
teilen wollen. Außerdem gibt es Kickerturniere, Nachhilfe, Workshops und<br />
Geigenunterricht. Und wer e<strong>in</strong>e Party mit Freunden plant: Warum nicht im<br />
Kikisol? www.kikisol.de<br />
Das große<br />
„Der Wedd<strong>in</strong>g“, das Magaz<strong>in</strong><br />
für Alltagskultur (im<br />
Bild die aktuelle Ausgabe)<br />
ersche<strong>in</strong>t e<strong>in</strong>mal im Jahr<br />
und erzielte gerade den<br />
angesehenen Designpreis.<br />
Reportagen und Interviews<br />
<strong>in</strong>formieren den Leser über<br />
Zustände und Veränderungen<br />
im Kiezalltag. Bisher<br />
wurden vier Ausgaben<br />
veröffentlicht. Kaufen kann<br />
man das Magaz<strong>in</strong> <strong>in</strong> ausgewählten<br />
Verkaufsstellen, zu<br />
f<strong>in</strong>den auf der Homepage<br />
oder direkt onl<strong>in</strong>e unter:<br />
www.derwedd<strong>in</strong>g.de/bestellen/<br />
Vor dem K<strong>in</strong>der-Jugendkunsthaus <strong>in</strong> der Schönwalder Straße<br />
steht e<strong>in</strong> Ungetüm von Fotoapparat: E<strong>in</strong>e alte Plattenkamera auf<br />
e<strong>in</strong>em massiven Stativ. Mitarbeiter der <strong>Kultur</strong>e<strong>in</strong>richtung bieten<br />
Interessierten an, e<strong>in</strong> Foto im alten Stil zu machen – schwarzes<br />
Tuch über den Kopf ziehen, durch die L<strong>in</strong>se e<strong>in</strong> umgekehrtes<br />
Motiv fixieren, den Auslöser für e<strong>in</strong>e längere Belichtungszeit drücken,<br />
danach mit belichteter Platte <strong>in</strong>s Fotolabor des Hauses<br />
gehen und nach e<strong>in</strong>er guten Stunde e<strong>in</strong> schwarz-weißes Papierbild<br />
<strong>in</strong> den Händen halten. Nur e<strong>in</strong>es von vielen <strong>in</strong>teressanten<br />
Projekten der Jugendkunstschule – erlebt auf dem Wedd<strong>in</strong>g<br />
<strong>Kultur</strong>festival.<br />
Jugendkunstschule Mitte, Schönwalder Straße 19, www.juks-mitte.de<br />
Bepflanzte Beete und saubere Grünflächen am Panke-Ufer s<strong>in</strong>d ke<strong>in</strong>e<br />
Selbstverständlichkeit. Die Sozialarbeiter<strong>in</strong> Katr<strong>in</strong> Schäfer und ihre Kollegen<br />
vom Tageszentrum Wiese30 treffen sich seit 2010 e<strong>in</strong>mal im Monat<br />
mit Freiwilligen aus der Umgebung, um verwilderte Beete von Unkraut zu<br />
befreien. Unter dem Projektnamen “We Care“ ist jeder freiwillige Helfer<br />
willkommen und wird im Anschluss an jede Aktion mit Kaffee und Kuchen<br />
belohnt. Auch Spenden <strong>in</strong> Form von Blumen und Pflanzen s<strong>in</strong>d gern gesehen.<br />
wiese30@kbsev.de<br />
2<br />
OUARTIER OUIZ<br />
Wie gut kennen Sie die <strong>Kultur</strong> im Kiez?<br />
F<strong>in</strong>den Sie das Lösungswort heraus, <strong>in</strong>dem Sie die Buchstaben der richtigen Lösungen <strong>in</strong> der Reihenfolge der<br />
Fragen <strong>in</strong> die Schablone e<strong>in</strong>tragen. Das Lösungswort schicken Sie möglichst schnell an quartier@georg-georg.de.<br />
Zu gew<strong>in</strong>nen gibt es tolle Preise aus unserem Kiez: E<strong>in</strong> Mittagessen mit Kaffee und Kuchen für zwei Personen <strong>in</strong><br />
der ExRotapr<strong>in</strong>t-Kant<strong>in</strong>e (Gottschedstraße 4) und 2x e<strong>in</strong>en E<strong>in</strong>kaufsgutsche<strong>in</strong> über 15 Euro für die Bio-Bäckerei<br />
Bucco <strong>in</strong> der Ravenéstraße 1 (Inhaber: Thorsten und Daniela Bucco, Tel. 461 73 70)<br />
1.Warum musste die Firma “Rotapr<strong>in</strong>t“ Konkurs anmelden?<br />
B) Mäuse fraßen das Papierlager im Keller leer W) Mit Erf<strong>in</strong>dung des Kopierers brachen die Aufträge e<strong>in</strong><br />
F) Die Firma musste der beliebten Kant<strong>in</strong>e weichen Y) Auf dem Gelände entstand die CIA-Zentrale<br />
2. Für welchen Film diente das ehemalige Stadtbad Wedd<strong>in</strong>g als Filmkulisse?<br />
U) Vom W<strong>in</strong>de verweht L) Im Rausch der Tiefe E) Die Halbstarken G) Ödipussi<br />
3. Wen zeigt die von Walter Schott entworfene Skulptur im Rosengarten des Volksparks Humboldtha<strong>in</strong>?<br />
I) Rasende Nike mit Pumas A) Die wilde Hilde beim R<strong>in</strong>gen D) Diana mit W<strong>in</strong>dhunden F) Der dürstende Mann<br />
4. Wie hieß der erste Bezirksbürgermeister vom Wedd<strong>in</strong>g?<br />
T) Karl der Kahle D) Carl Leid R) Karl Dall Ü) Karl der Große<br />
5. Wie heißt das bekannteste K<strong>in</strong>o im Wedd<strong>in</strong>g?<br />
I) Alhambra D) Angkor Wat R) Machu Picchu Ü) Akropolis<br />
6. Wie nennen sich die Wedd<strong>in</strong>ger Comedy-Poeten, die jeden Donnerstag im LaLuz auftreten?<br />
I) Die Brausetabletten D) Die Bonbonboys N) Die Brauseboys Ü) Die Billardboys<br />
7. Zum wievielten Mal fand das Wedd<strong>in</strong>g <strong>Kultur</strong>festival 2012 statt?<br />
I) Zum 10. Mal D) Zum 100. Mal R) Zum 50. Mal G) Zum 2. Mal<br />
1 2 3 4 5 6 7<br />
Lösungswort hier e<strong>in</strong>tragen und senden an quartier@georg-georg.de. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.<br />
2007 verkaufte die BVG ihre ehemalige Zentralwerkstatt für Busse <strong>in</strong><br />
der Uferstraße 2007. Private Träger übernahmen das weitläufige Areal<br />
und errichteten e<strong>in</strong> <strong>Kultur</strong>zentrum als geme<strong>in</strong>same Plattform für Bildende<br />
Künstler, Musiker, Tanzprojekte, Theater<strong>in</strong>szenierungen, Ausstellungen,<br />
Wohnexperimente, Tonstudios und Proberäume. Inzwischen<br />
haben sich die Uferhallen als Geheimtipp für <strong>Kultur</strong><strong>in</strong>teressierte etabliert.<br />
Nicht zu vergessen: das Café Pförtner u.a. mit leckerem Mittagstisch.<br />
www.uferhallen.de<br />
Das von Ludwig Hoffmann entworfene und 1907 fertig gestellte ehemalige<br />
Stadtbad Wedd<strong>in</strong>g wurde 2001 stillgelegt. 2009 wurde es als Kunst-<br />
und <strong>Kultur</strong>zentrum zu neuem Leben erweckt. Seither trägt es den Namen<br />
“STATTBAD“. Heute ist es vor allem e<strong>in</strong> Ort für zeitgenössische Kunst. Regelmäßig<br />
f<strong>in</strong>den dort Kunstausstellungen für Street- & Urbanart, Konzerte<br />
und Theateraufführungen statt. Gerichtstr. 65 www.stattbad.net