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Friedensdekade - Ev.-Luth. Kirchgemeinde Bad Doberan

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Wir laden ein<br />

Jeden Sonntag um 9.30 Uhr Gottesdienst im Münster<br />

und parallel dazu Kindergottesdienst im Gemeindehaus.<br />

Jeden Sonnabend Gottesdienst um 15.00 Uhr in der Kirche Heiligendamm.<br />

Sie sind herzlich willkommen.<br />

Gottesdieste im Oktober:<br />

07.10. 9.30 Uhr Gottesdienst zum Erntedankfest Münster<br />

mit Abendmahl<br />

07.10. 14.00 Uhr Gottesdienst zum Erntedankfest Kirche Althof<br />

14.10. 9.30 Uhr Gottesdienst m. Abendmahl Münster<br />

21.10. 9.30 Uhr Gottesdienst o. Abendmahl Münster<br />

28.10. 9.30 Uhr Gottesdienst m. Abendmahl Münster<br />

31.10. 10.30 Uhr Gottesdienst der Propsteizum Reformationstag Buchholz<br />

Gottesdienste im November:<br />

04.11. 9.30 Uhr Gottesdienst Abendmahl Münster<br />

04.11. 14.00 Uhr „Hubertusmesse“ Münster<br />

11.11. 9.30 Uhr Gottesdienst Abendmahl Münster<br />

18.11. 9.30 Uhr Gottesdienst Abendmahl Münster<br />

21.11. 19.00 Uhr Gottesdienst zum Buß- und Bettag Münster<br />

25.11. 9.30 Uhr Gottesdienst zum Ewigkeitssonntag Münster<br />

mit Abendmahl<br />

25.11. 14.00 Uhr Gottesdienst zum Ewigkeitssonntag Kirche Althof<br />

25.11. 15.00 Uhr Andacht zum Ewigkeitssonntag Friedhofskapelle DBR<br />

Veranstaltungen<br />

Oktober<br />

02.10. 15.00 Uhr Helferkreis Gemeindehaus<br />

06.10. 9.30-16.00 UhrKonfirmandentag Pfarrhaus Rethwisch<br />

10.10. 15.00 Uhr Seniorennachmittag Gemeindehaus<br />

10.10. 18.00 Uhr Vorkonfirmanden Gemeindehaus<br />

10.10. 19.00 Uhr Taufgesprächskreis Gemeindehaus<br />

12.-14.10. Klausurtagung KGR Hiddensee<br />

13.10. 17.00 Uhr Musikalischer Vortrag zum<br />

Paul-Gerhardt-Gedenken 2007 Münster<br />

17.10. 18.00 Uhr Vorkonfirmanden Gemeindehaus<br />

24.10. 19.30 Uhr Frauenkreis Gemeindehaus<br />

24.10. 14.30 Uhr Bibelstunde Hohenfelde<br />

November<br />

06.11. 15.00 Uhr Helferkreis Gemeindehaus<br />

07.11. 18.00 Uhr Vorkonfirmanden Gemeindehaus<br />

09.11. 19.30 Uhr Konzert mit dem Liedermacher Ingo Barz Gemeindehaus<br />

10.11. 9.30-16.00 Uhr Konfirmandentag Pfarrhof Lambrechtshagen<br />

11.11. 17.00 Uhr Martinstag m. Martinsspiel u. Laternenumzug Münster<br />

11.-21.11. jeden Abend 18.18 Uhr Ökumenische <strong>Friedensdekade</strong> Münster<br />

14.11. 15.00 Uhr Seniorennachmittag Gemeindehaus<br />

14.11. 18.00 Uhr Vorkonfirmanden Gemeindehaus<br />

28.11. 14.30 Uhr Bibelstunde Hohenfelde<br />

Oktober/November 2007<br />

Münsterblick<br />

der Gemeindebrief<br />

Nr. 78


Nachdenken über...<br />

Inhalt<br />

Ein Wort auf dem Weg 3<br />

<strong>Luth</strong>erisch? 4-6<br />

Wenn ich alt werde, was dann?<br />

8-9<br />

<strong>Friedensdekade</strong> - was ist das?<br />

9<br />

Kinderseite 10-11<br />

Sterbehilfe? 12-13<br />

Stille<br />

14-15<br />

Die letzte Unruhe<br />

16<br />

Aus dem Gemeindeleben…<br />

Familienfreizeit in Norwegen<br />

17-18<br />

Neuigkeiten aus dem Münster 19-20<br />

Rosenstraße 76 20<br />

Impressum und Diakonische Kontakte 21<br />

Taufen, Hochzeiten, Beerdigungen, 22<br />

So erreichen Sie uns 23<br />

Wir laden ein 24<br />

Für Spenden und Überweisungen zugunsten unserer <strong>Kirchgemeinde</strong><br />

nutzen Sie bitte folgende Kontonummer: 5350115,<br />

<strong>Ev</strong>angelische Kreditgenossenschaft eG (BLZ 520 604 10)<br />

Kirchensport: Jeden Donnerstag von<br />

7 bis 8 Uhr im Klostergelände und<br />

Gemeindehaus.<br />

Das Angebot ist für alle Personen<br />

geeignet.<br />

Bibelkreis donnerstags um 19.30 Uhr<br />

Gemeindehaus<br />

So erreichen Sie uns<br />

2 23<br />

� @<br />

Pastor: Sprechzeiten:<br />

Pastor Albrecht Jax, Klosterstr. 2, Tel. 1 64 39 Di und Fr 9-11 Uhr, Mi 16-17.30 Uhr<br />

Und nach Vereinbarung<br />

E-Mail: pastor@kirchgemeinde-baddoberan.de<br />

Gemeindebüro:<br />

Frau Twachtmann<br />

Tel. 16439, Fax 74890<br />

Mo 14-16, Di 9-12, Mi 13-17 Uhr<br />

Do und Fr 9-12 Uhr<br />

E-Mail: buero@kirchgemeinde-baddoberan.de<br />

Münsterverwaltung:<br />

Martin Heider, Klosterstraße 2,<br />

Tel. 779590<br />

E-Mail: verwaltung@muenster-doberan.de<br />

Münsterküsterei:<br />

Frau Kutzmer/Herr Fritz,<br />

Tel. 62716<br />

Fax 62528<br />

Friedhofsbüro:<br />

Frau Jacobsen,<br />

Tel. 62270<br />

Bürozeiten: Mo bis Fr von 9-11<br />

Pastor Jax ist nicht im Dienst vom 1.-5.10. und 28.10.-2.11..<br />

Die Sprechzeiten fallen aus.<br />

Die Vertretung für Beerdigungen ist wie folgt geregelt:<br />

Pastor Feller : Tel. 038203/62287<br />

Kirchenmusik:<br />

Münsterchorprobe Di 19.30-21.30 Uhr<br />

Posaunenchorprobe Mi 19.30-21.00 Uhr<br />

Jugendchor Do 18-19 Uhr<br />

Kantor Markus Kumpf, Dammchaussee 26<br />

Tel. 1 51 12; am besten zu erreichen:<br />

Di 16-18 Uhr; Do 10-11 Uhr<br />

E-Mail: kantor@kirchgemeinde-baddoberan.de<br />

Seniorensingkreis:<br />

Jeden Mittwoch 15 Uhr,<br />

Ansprechpartnerin Kantorin i. R M.-L. Förster,<br />

Tel. 15612<br />

Arbeit mit Kindern und Familien:<br />

Gemeindepädagogin Anne Jax, Tel. 734581<br />

E-Mail: gp@kirchgemeinde-baddoberan.de<br />

Internetgruppe <strong>Doberan</strong>:<br />

Homepage: www.kirchgemeinde-baddoberan.de<br />

Robert Busch und Andreas Molkentin


Taufen, Konfirmationen, Trauungen, Beerdigungen<br />

Pia Zingler<br />

Lea Zingler<br />

Emma Louise Konarski<br />

Rainer Boosmann und Manuela, geb. Heim<br />

Arno Kruth und Sandra, geb. Günther<br />

Veronica Schmidt<br />

Edith Spiegelberg<br />

Jürgen Zeffel<br />

Erich Zetzsche<br />

Monatsspruch November<br />

Wer das Gute tun kann und es nicht tut,<br />

der sündigt.<br />

Jakobus 4,17<br />

Liebe Gemeindeglieder, liebe Leserinnen<br />

und Leser!<br />

Der Herbst hält Einzug. Gefühlt schon<br />

länger, nun auch kalendarisch. An den<br />

Bäumen, den Sträuchern, überall in der<br />

Natur, reifen die Früchte zur Ernte. Die<br />

Blätter werden sich wieder färben und<br />

wir können uns an den ganz besonderen<br />

Bildern freuen. Die Luft wird<br />

kühler sein, aber es wird noch „goldene<br />

Tage“ mit letzter Wärme geben. Tage in<br />

Licht gehüllt. Luft ganz fein und durchsichtig,<br />

zart, wie Seide.<br />

Am 7. Oktober feiern wir in diesem Jahr<br />

das Erntedankfest in unserer Gemeinde.<br />

Im Münster und auch in Althof werden<br />

wie in jedem Jahr wieder die Erntegaben<br />

als Zeichen für den Ertrag von<br />

Arbeit und Segen eines Jahres liegen,<br />

bunt und schön.<br />

Ernten und „Danke“ dafür sagen. Bewusst<br />

wahrnehmen, dass Gott auch in<br />

diesem Jahr seine Hand aufgetan hat,<br />

um uns Leben in Fülle zu schenken,<br />

auch wenn wir uns oft genug in Klagen<br />

ergehen.<br />

Leben zu dürfen, diesen Reichtum von<br />

Jahr und Tag zu empfangen, das ist<br />

spürbarer Segen.<br />

Aber gerade wenn das letzte Drittel des<br />

Jahres anbricht, der Herbst und der<br />

Winter mit ihren Nebeln, mit grauen<br />

Nachdenken über ...<br />

Ein Wort auf dem Weg<br />

22 3<br />

Tagen und kalten Nächten erste Zeichen<br />

ihres Kommens aufrichten, können<br />

mich auch trübe Gedanken ergreifen.<br />

Nicht alles ist wirklich gelungen.<br />

Einiges hätte anders sein können, vielleicht<br />

auch müssen.<br />

Mancher Mensch erkennt jetzt den bitteren<br />

Beigeschmack des Spruches:<br />

„Was der Frühling nicht säte, kann der<br />

Sommer nicht reifen, der Herbst nicht<br />

ernten, der Winter nicht genießen“.<br />

Da kann das Jahr zum Symbol für ein<br />

ganzes Leben werden.<br />

Ernte-Bitte, statt Ernte-Dank drängt<br />

sich bei solchen Gedanken auf meine<br />

Lippen:<br />

„Guter Gott! Segne auch das Missratene,<br />

das Schuldhafte, das mit Mängeln<br />

behaftete in meinem Leben!“<br />

Und das Wunderbare kann geschehen:<br />

Auch im Negativen findet sich Wertvolles.<br />

In Dunkelheiten ist auch immer<br />

wieder Licht zu entdecken. Aus Schuld<br />

kann die wunderbare Blüte der Vergebung<br />

wachsen. In allem Mangel verbergen<br />

sich ungeahnte Chancen der Lebendigkeit.<br />

Dafür bin ich dankbar.<br />

Seien sie herzlich gegrüßt<br />

Ihr Pastor<br />

Albrecht Jax


Nachdenken über ...<br />

Peter Opitz<br />

Münsterblick<br />

der Gemeindebrief<br />

Impressum und Diakonische Kontakte<br />

Der nächste Gemeindebrief erscheint Anfang Dezember<br />

Fotos: Titelbild: “Erntedank” K. Hatrath<br />

M. <strong>Luth</strong>er:<br />

Kreuz:<br />

Norwegen: K. Hatrath<br />

Redaktionsgruppe: Norbert Gierlich, Dr. Andrea Jaspersen,<br />

Anne-Katrin Lehmann, UrsulaTwachtmann<br />

Mitgearbeitet haben: Albrecht Jax, A. Lex, C. Schulz, K. Hatrath, Johanna, Franziska, Jakob und<br />

Luisa, M. Heider, A. Schreiber, L. Gierlich-Danci<br />

Herausgeber: Die Redaktionsgruppe, ViSdP Pastor Albrecht Jax,<br />

im Auftrag des <strong>Kirchgemeinde</strong>rates von <strong>Bad</strong> <strong>Doberan</strong><br />

Telefon: 038203/16439<br />

Layout: Mathieu Krause [Movie-smog-production SGmbH]<br />

Friderico-Francisceum Gymnasium zu <strong>Bad</strong> <strong>Doberan</strong><br />

movie-smog-production@web.de<br />

Druckerei: Gemeindebriefdruckerei<br />

Martin-<strong>Luth</strong>er-Weg 1<br />

29393 Groß Oesingen<br />

Info@gemeindebriefdruckerei.de<br />

Telefon: 0800-09908990<br />

Diakonische „Kontakte“:<br />

� <strong>Ev</strong>angelische Kindertagesstätte „Drümpelspatzen-Spatzenhaus“<br />

Friedrich-Franz-Str. 14a, 18209 <strong>Bad</strong> <strong>Doberan</strong> –Telefon 038203/63127<br />

� Christliche Münster Schule<br />

Thünenstr. 18, 18209 <strong>Bad</strong> <strong>Doberan</strong>, Tel.: 038203/735152<br />

� <strong>Ev</strong>angelische Suchtberatung<br />

Dammchaussee 30, 18209 <strong>Bad</strong> <strong>Doberan</strong>, Tel.: 038203/77455<br />

� Johanneshaus <strong>Bad</strong> <strong>Doberan</strong><br />

Thünenstr. 25, 18209 <strong>Bad</strong> <strong>Doberan</strong>, Telefon 038203/573<br />

� Tagesstätte für Menschen mit psychischer Behinderung<br />

Goethestr. 3, 18209 <strong>Bad</strong> <strong>Doberan</strong>, Telefon 038203/63989<br />

� Wohnheim für Menschen mit psychischer Behinderung<br />

Psychosoziales Wohnheim, Clara-Zetkin-Straße 27, 18209 <strong>Bad</strong> <strong>Doberan</strong>, Telefon 038203/7764-0<br />

� Psychologische Beratungsstelle<br />

Am Markt 15, 18209 <strong>Bad</strong> <strong>Doberan</strong>, Telefon: 038203/63124<br />

� TelefonSeelsorge 0800-1110 111 oder 0800-1110 222 (gebührenfrei)<br />

4 21


Jährlich kommen schätzungsweise<br />

15.000 ausländische Gäste in das Münster.<br />

Für diese Besucher wurden in den<br />

letzten Monaten deutlich verbesserte<br />

fremdsprachige Angebote geschaffen.<br />

Nun ist eine überarbeitete Auflage des<br />

20-seitigen farbbebilderten Kleinen<br />

Kunstführers in russischer Sprache unter<br />

der Mithilfe von Dr. Helge Rehwaldt<br />

aus <strong>Bad</strong> <strong>Doberan</strong> entstanden. Mit dem<br />

Heft ist der selbständige Führungsrundgang<br />

durch die ehemalige Klosterkirche<br />

möglich. Der Leser kann sich anhand<br />

eines Grundrisses mit 25 Standor-<br />

Am 29. 10. 2007, um 10.30 Uhr wird im<br />

o va l e n S a a l d i e Au s s t e l l u n g<br />

„Rosenstraße 76” eröffnet. Sie hat<br />

häusliche Gewalt an Frauen und<br />

Kindern zum Inhalt. Die eigentliche<br />

Ausstellung ist im Rathaus zu sehen. Es<br />

sind alle aufgerufen, sich diese<br />

Ausstellung, die 10 Tage in <strong>Doberan</strong> zu<br />

sehen ist, anzuschauen.<br />

4. Spielzeugbörse in <strong>Bad</strong> <strong>Doberan</strong><br />

Am Samstag, dem 17. November 2007<br />

von 11 Uhr bis 14 Uhr<br />

im evangelischen Gemeindehaus,<br />

Klosterstraße 2<br />

(gegenüber vom Münster)<br />

Aus dem Gemeindeleben... Nachdenken über ...<br />

Rosenstraße 76<br />

ten orientieren, unter denen die 100<br />

wichtigsten Ausstattungsstücke der<br />

Klosterkirche kurz beschrieben bzw.<br />

erwähnt sind.<br />

Das Heft ist für 2,00 EUR an der Münsterkasse<br />

erhältlich. Es ist auch in<br />

Deutsch, Dänisch, Englisch, Französisch,<br />

Italienisch, Niederländisch,<br />

Polnisch, Schwedisch und Spanisch erschienen.<br />

Parallel werden die fremdsprachigen<br />

Angebote auf der Homepage<br />

des Münster unter<br />

www.muenster-doberan.de ausgebaut.<br />

Martin Heider<br />

Wer in der Familie nicht ohne Gewalt<br />

friedlich zusammen leben kann, kann<br />

auch nicht einen Beitrag zum großen<br />

Thema Weltfrieden leisten.<br />

Kommen Sie und sehen Sie sich diese<br />

eindringliche Ausstellung im Vorfeld<br />

der oekumenischen <strong>Friedensdekade</strong><br />

2007 an.<br />

Ch. Schulz<br />

Anmeldung bis Mittwoch, den<br />

14.11.2007 (nur Verkäufer, nur von<br />

Privat an Privat)<br />

Unter Telefon:<br />

038203-13397 oder 038203-40884<br />

Wir nennen uns „<strong>Ev</strong>angelisch-lutherische<br />

<strong>Kirchgemeinde</strong> <strong>Bad</strong> <strong>Doberan</strong>“,<br />

und aus allen diesen Gemeinden im<br />

Land setzt sich die „<strong>Ev</strong>angelisch-lutherische<br />

Landeskirche Mecklenburgs”<br />

zusammen, deren neuer Landesbischof<br />

vor kurzem eingeführt wurde.<br />

Ich fühle mich als evangelischer Christ<br />

lutherisch, von Martin <strong>Luth</strong>er geprägt.<br />

Unsere Schülerinnen und Schüler<br />

wissen das zu schätzen und nehmen es<br />

gerne mit: Am Reformationstag, am<br />

31. Oktober, haben wir schulfrei,<br />

Hurra!, wie in katholisch geprägten Gemeinden<br />

an Fronleichnam. Also, bitte,<br />

wer ist <strong>Luth</strong>er mit dem schönen Vornamen<br />

Martin?<br />

Warum heißt er überhaupt Martin? Am<br />

10. November 1483 ist er geboren, am<br />

Tag darauf , am 11. November, wurde<br />

er getauft, und das ist eben, jedes Schulkind<br />

weiß das, heute der Tag des heiligen<br />

Martin. Deswegen trägt <strong>Luth</strong>er diesen<br />

Vornamen!<br />

Nun haben wir ihn vor Augen, von dem<br />

„lutherisch“ kommt. Wirklich vor unseren<br />

Augen? Wie sieht er denn aus?<br />

Haben wir ein Bild von ihm? Vielleicht<br />

in unserer Kirche? Da sehen wir in den<br />

Altären die Bilder aus den biblischen<br />

Geschichten, aber auch die 12 Apostel<br />

und manche Heilige; aber <strong>Luth</strong>er, wo<br />

ist der zu finden? Als das Münster eine<br />

evangelische Gemeindekirche wurde,<br />

haben die Fürsten nicht nachgelassen,<br />

sich selber großmächtig darzustellen.<br />

<strong>Luth</strong>erisch?<br />

20 5<br />

Aber der Mann, der Reformator, dem<br />

sie ihre Art des Christentums und<br />

Christseins verdanken, - kein Bild von<br />

Martin <strong>Luth</strong>er! Genauso wie sich von<br />

Bischof Berno, dem Apostel Mecklenburgs,<br />

dem <strong>Doberan</strong> sein Kloster verdankt,<br />

kein Bildnis, nicht einmal wie<br />

doch von <strong>Luth</strong>er ein Straßenname<br />

findet. Ja, in nur wenigen Kirchen<br />

unseres Landes könnten wir ein Bild<br />

von Martin <strong>Luth</strong>er entdecken. In der<br />

Kirche in Wustrow auf Fischland, da<br />

sind sie beide, <strong>Luth</strong>er und sein Freund<br />

Philipp Melanchthon, auf großen Tafelbildern<br />

dargestellt. An einem Sonntag<br />

im September stand ich wieder in<br />

meiner geliebten alten Kirche in Döbbersen<br />

bei Wittenburg. Da habe ich in<br />

den fünfziger Jahren unter mehreren<br />

Schichten Putz an den Wänden entdeckt:<br />

Mose und Aaron neben der<br />

Schlange am Pfahl. Und da! Gegenüber:<br />

Jesus am Kreuz und darunter <strong>Luth</strong>er<br />

und Melanchthon! In einer mecklenburgischen<br />

Dorfkirche! Im Münster<br />

keine Spur von <strong>Luth</strong>er! Und im Gemeindehaus?<br />

Aber gewiß kennen wir Bilder von Dr.<br />

Martinus, wie sein Freund Lucas<br />

Cranach ihn gemalt hat ! Würden wir<br />

gerne ein <strong>Luth</strong>er-Bild bei uns zu Hause<br />

haben? Denn diesem Mann und seinen<br />

Freunden verdanken wir viel, sehr viel!<br />

Schon allein unsere Sprache, wie sie<br />

durch <strong>Luth</strong>ers Bibelübersetzung<br />

vertraut ist. Und Lieder: „Nun freut


euch, liebe Christen g`mein“ oder<br />

„Vom Himmel hoch da komm ich her“,<br />

- wer kennt das nicht? Und dann der<br />

Kleine Katechismus, dieses Meister-<br />

und Musterstück christlichen Glaubens<br />

mit seinen fünf Haupt-stücken, wie die<br />

fünf Finger einer festen Hand, an der<br />

wir durchs Leben gehen können.<br />

Wollen wir ihn uns aufschlagen und ihn<br />

durchgehen: Nummer 905 im <strong>Ev</strong>angelischen<br />

Gesang-Buch! Und Sonntag für<br />

Sonntag erleben wir <strong>Luth</strong>er, wenn wir<br />

die Liturgie unseres Gottesdienstes feiern,<br />

wie der Reformator sie auf die biblischen<br />

Grundsätze zurückgeformt<br />

hat.<br />

Heute preisen wir die Zisterzienser, die<br />

Mönche also. Aber <strong>Luth</strong>er und mit ihm<br />

die meisten Mönche haben doch die<br />

Klöster verlassen? Zwanzig Jahre lang<br />

war er Mönch. Das hat ihn geformt und<br />

geprägt: Konzentriere dich total auf<br />

Gott! Das hat Bruder Martinus wirklich<br />

getan - und ist doch von sich selbst und<br />

all seinen Glaubensleistungen losgekommen.<br />

Er hat sich nicht weniger , er<br />

hat sich mehr auf Gott eingelassen und<br />

sich schließlich völlig auf Gott verlassen.<br />

Das Kloster und das Mönchsleben<br />

war für ihn plötzlich keine höhere Stufe<br />

des Christseins, sondern nur eine wie<br />

alle anderen, wie die von Mutter und<br />

Vater, Bauer oder Arbeiter oder Regent.<br />

Sie alle leben von Gottes Erbarmen<br />

und führen seinen Auftrag aus.<br />

Nachdenken über ... Aus dem Gemeindeleben...<br />

Sie alle stehen Gott nah, weil er ihnen<br />

mit Jesus Christus nahe steht. Gott<br />

stellt sich sogar an ihre Stelle, dort wo<br />

sie in ihrer Schuld versinken und in<br />

ihrem Tod ertrinken. Für jeden gilt: Ich<br />

bin ganz nah bei Gott, nicht weil ich so<br />

gut und fromm bin, weil ich mich zu<br />

ihm hochgearbeitet habe, sondern weil<br />

Gott sich für mich abgearbeitet hat, zu<br />

mir herunter, weil er von sich aus mir<br />

nahgekommen ist, wie Jesus mit seiner<br />

Geburt und seinem Tod.<br />

Martin <strong>Luth</strong>er hat Bernhard, den Zisterzienser-Abt,<br />

geschätzt und geliebt.<br />

Haben wir einen Lieblingsheiligen, ein<br />

Vorbild für unser Christenleben? Für<br />

<strong>Luth</strong>er war das Bernhard. <strong>Luth</strong>er hat<br />

dessen Werke sehr gut gekannt. Etwa an<br />

500 Stellen kommen sie in seinen eigenen<br />

Schriften vor. Gewiß, er hat ihn kritisiert<br />

und hinterfragt und hat doch hohen<br />

Respekt vor ihm gehabt. Wer sich<br />

wie Bernhard und <strong>Luth</strong>er unter das<br />

Kreuz Jesu beugt, der bekennt, dass er<br />

an Jesus gescheitert ist, dass aber Jesus<br />

diesen Gescheiterten in grenzenloser<br />

Liebe umfasst und auffängt. Im berühmten<br />

Altenberger Dom bei Köln,<br />

der von katholischen und evangelischen<br />

Christen genutzt wird, ist eine<br />

Plastik zu sehen: Jesus löst seine beiden<br />

Arme vom Kreuzbalken, beugt sich<br />

herab und umarmt sie beide, Bernhard<br />

und <strong>Luth</strong>er, wie sie beide vor ihm knien.<br />

Traugott Ohse<br />

Schwerpunkt der Restaurierungsmaßnahmen<br />

der vergangenen Wochen am<br />

<strong>Doberan</strong>er Münster war das Reparieren<br />

und Erneuern des Kupferdaches<br />

über der südöstlichen Chorumgangskapelle<br />

und dem anschließenden Joch<br />

rechter Hand vom Haupteingang. Der<br />

überwiegende Anteil der Kupferplatten<br />

stammt aus der Möckelschen Umgestaltungs-<br />

und Restaurierungsphase<br />

aus dem späten 19. Jahrhundert. Aufgrund<br />

der Schäden und des damit<br />

verbundenen Feuchtigkeitseintrags ließ<br />

die <strong>Kirchgemeinde</strong> in Absprache mit<br />

der Denkmalpflege und der ausführenden<br />

Klempnerei Erben aus Schwerin<br />

einen Großteil der Eindeckung nicht<br />

wie geplant reparieren, sondern komplett<br />

erneuern.<br />

20.000 Euro wurden bislang für die Erneuerung<br />

der schadhaftesten Bereiche<br />

ausgegeben. Da weitere Mittel in Höhe<br />

von 240.000 Euro aus dem Münsterhaushalt,<br />

Bund, Land, Münsterbauverein<br />

und Spenden für dieses Jahr in die<br />

Sanierung des Hauptschiff-Dachstuhls<br />

und die Restaurierung von fünf Grabplatten<br />

gebunden sind, können weitere<br />

Arbeiten am Kapellenkranz erst in den<br />

nächsten beiden Jahren durchgeführt<br />

werden.<br />

Neuigkeiten aus dem Münster<br />

6 19<br />

Seit Juni werden Arbeiten im Rahmen<br />

eines Wartungs- und Pflegevertrags an<br />

der reichen Innenausstattung des<br />

Münsters durchgeführt. In den letzten<br />

Wochen wurde am Granitsarkophag<br />

der Viktoria Feodora von Reuss in der<br />

Pribislavkapelle, einem mittelalterlichen<br />

Triptychon mit Reliquiendepositum,<br />

jedoch ohne bildliche Darstellungen,<br />

einem mittelalterlichen Triotychon<br />

mit barocken Halbfiguren (z.Zt. in der<br />

Kapelle mit dem Reiterstandbild) und<br />

am Fürstenstuhl gearbeitet. Durch Wartung<br />

und Pflege werden Schäden im<br />

Frühstadium erkannt, notwendige<br />

Maßnahmen erfolgen zeitnah, wodurch<br />

große und kostenintensive<br />

Restaurie-<br />

rungsmaßnahmen in Zukunft weitgehend<br />

vermieden werden sollen.<br />

Die <strong>Ev</strong>angelisch <strong>Luth</strong>erische <strong>Kirchgemeinde</strong><br />

<strong>Bad</strong> <strong>Doberan</strong> und der Freundeskreis<br />

der Kirchenmusik am <strong>Doberan</strong>er<br />

Münster e.V. laden am Samstag dem<br />

13. Oktober um 17 Uhr zum Paul-<br />

Gerhardt-Gedenken 2007 ein. Vortrag<br />

und Musik zum 400. Geburtstag des evangelischen<br />

Liederdichters gestalten<br />

Dr. Christian Brunners aus Berlin sowie<br />

der Singkreis der <strong>Kirchgemeinde</strong> <strong>Bad</strong><br />

<strong>Doberan</strong> unter der Leitung von Kantorin<br />

i.R. Marie-Luise Förster. An der<br />

Orgel spielt Kantor Markus Kumpf.


einmal stellte, nämlich für mehr als 30<br />

Menschen eine schmackhafte warme<br />

Mahlzeit zu bereiten, wobei sich der<br />

eine oder andere auch noch zu<br />

komplizierten Nachspeisen verstieg) ,<br />

frei von Hast und Eile, frei von Medien<br />

und Weltnachrichten, dafür beschenkt<br />

mit friedlicher gemeinsamer Zeit, unbe-<br />

Aus dem Gemeindeleben... Nachdenken über ...<br />

schreiblich schöner<br />

Natur (leider ohne<br />

Elch),<br />

sportlichen Herausforderungen<br />

und guten<br />

Büchern. Um die<br />

nächtlichen Temperaturen<br />

zu überstehen,<br />

um mich überhaupt<br />

ins Bett zu wagen,<br />

bedurfte es meinerseits<br />

zwar Wollsocken,<br />

Schal und<br />

Strickjacke, aber ich<br />

habe schon lange<br />

nicht mehr so gut<br />

geschlafen. Was sich<br />

dann nach dem Aufstehen so alles<br />

ereignen sollte, da gibt es so viel zu berichten,<br />

zu beschreiben und auf Fotos<br />

zu zeigen, dazu haben 36 Menschen etwas<br />

zu sagen und das muss erst noch<br />

auf´s Papier, als Fortsetzungsgeschichte<br />

in Wort und Bild.<br />

Alexandra Lex<br />

Monatsspruch Oktober<br />

Wer bemerkt seine eigenen Fehler? Sprich mich<br />

frei von Schuld, die mir nicht bewusst ist!<br />

Psalm 19,13<br />

18 7


Ja, was dann? So fragen wir uns. Im<br />

Alter stellen wir alle das gleiche fest:<br />

Das Gedächtnis ist nicht mehr zuverlässig,<br />

die Konzentration lässt zu<br />

wünschen übrig, die Augen und Ohren<br />

werden immer schwächer, das Herz<br />

macht sonderbare Sprünge, Müdigkeit<br />

überfällt uns am hellen Tage, die Beine<br />

und Füße brauchen Stützen…. Diese<br />

Reihe ließe sich noch fortsetzen.<br />

Viele sagen: „Na und? Was soll’s, das ist<br />

nun mal so der Lauf der Welt…“; aber<br />

wäre das nicht eine recht kümmerliche<br />

Einstellung am Ende unseres Lebens?!<br />

Dürfen wir nicht glauben, im Alter gerade<br />

durch die Schwächen zubereitet zu<br />

werden für das Abschiednehmen, für<br />

das Loslassen und für unser herrliches<br />

Ziel, das Jesus Christus uns anbietet?!<br />

Vielleicht geht es Ihnen auch ähnlich<br />

wie mir. Wenn ich morgens erwache,<br />

bin ich gespannt auf das Gotteswort<br />

aus dem Losungsbuch für den neuen<br />

Tag, denn unsere Bibel ist reich an hoffnungsvollen<br />

Zusagen. So denke ich z.B.<br />

an das einladende Wort Jesu: „Kommet<br />

her zu mir alle, die ihr mühselig und beladen<br />

seid, ich will euch erquicken”<br />

(Matth. 11,28). Welch ein Angebot! Der<br />

Herr, dem „alle Gewalt gegeben ist im<br />

Himmel und auf Erden“, will uns nahe<br />

sein. Ja, da ruft jemand, der uns erquicken<br />

will. Sein Wort ist Balsam für unsere<br />

Seele und auch für unsern Leib. ER<br />

wartet auf unsere Antwort, auf unser<br />

ganzes Vertrauen.<br />

Nachdenken über ... Aus dem Gemeindeleben...<br />

Wenn ich alt werde, was dann?<br />

Wenn wir Jesus Christus ernstlich<br />

bitten, uns zu erquicken, wird er es auch<br />

tun (Joh. 14,13 und 14). Menschen, die<br />

ihr ganzes Vertrauen auf ihn setzen und<br />

bereit sind, nach seinem Wort zu leben,<br />

wird er nicht enttäuschen. Er wird ihnen<br />

neue Kraft, Geduld, Mut und Zuversicht<br />

zuteil werden lassen, so dass<br />

die Angst allmählich weichen muss. Gerade<br />

in diesen Herbsttagen, wenn die<br />

Dunkelheit stärker wird, fürchten sich<br />

viele, besonders alte Menschen, vor den<br />

kommenden Wintermonaten. Hin und<br />

wieder werden sie sogar von Depressionen<br />

geplagt; aber wenn wir glauben,<br />

dass Jesus Christus unser Herr und Bruder,<br />

unser guter Hirte ist, der uns erquickt,<br />

brauchen wir uns nicht zu fürchten.<br />

Er wird uns auch die Kraft schenken,<br />

durch ein „dunkles Tal“ zu gehen<br />

und unser Geschick willig aus seiner<br />

Hand anzunehmen.<br />

Ich kenne einen Kirchenmusikdirektor,<br />

der am liebsten Werke von J. S. Bach<br />

spielte. Bach war seine große Liebe. Bis<br />

zu seinem 82. Lebensjahr saß er Sonntag<br />

für Sonntag auf seiner geliebten<br />

Orgelbank im Gottesdienst und spielte<br />

Bach. Allmählich ließen es aber seine<br />

körperlichen Kräfte nicht mehr zu, und<br />

er streckte sich mehr und mehr nach<br />

dem Wort Gottes aus. Sein Glaube<br />

wurde immer einfacher. Als er in einem<br />

Bibelgespräch in dem es recht lebendig<br />

um theologische Fragen ging nach sei-<br />

Dalhaugen - wo ist das denn??<br />

Norwegen! so lautete zunächst die grobe,<br />

nach Norden weisende Richtung<br />

und nach mehreren Abzweigen hier<br />

und dort, an Oslo und Lillehammer<br />

vorbei, erwies sich Dalhaugen dann<br />

weniger als Ortschaft denn auf den ersten<br />

Blick als ausgesprochen ansprechendes,<br />

nahezu einem Hochglanzprospekt<br />

entsprungenes Holzhütten-<br />

idyll am See.<br />

Eben jene Prospekte<br />

pflegen derlei Ambiente<br />

gerne mit Beschreibungen<br />

wie<br />

„ruhige Alleinlage“,<br />

„einfache aber gemütliche<br />

Ausstattung“,<br />

„für den Individualisten“,<br />

„urig“ zu belegen<br />

und meinen damit<br />

in aller Regel:<br />

nichts los, schwer<br />

erreichbar, Selbstverpflegung,inkomfortabel,Kleintierge-<br />

krabbel.<br />

Tatsächlich fand der in freudiger Erwartung<br />

Reisende, in diesem Fall eine<br />

Gruppe von 36 Kindern und Erwachsenen,<br />

Familien aus <strong>Bad</strong> <strong>Doberan</strong>, Rostock<br />

und Schönberg/Mecklenburg<br />

wohl einfache Verhältnisse vor, die<br />

auch vor Plumpsklo und auf das äußerste<br />

beschränkte Waschmöglichkeiten<br />

Familienfreizeit in Norwegen -<br />

Eine Fortsetzungsgeschichte<br />

8 17<br />

nicht scheuten, dennoch sollte hier<br />

jeder - so möchte ich jedenfalls behaupten<br />

- genau das finden, was er letztlich<br />

suchte und brauchte.<br />

Vom 13.08.-23.08. erlebte ich Ferien<br />

frei von Alltagssorgen und Stress (vielleicht<br />

einmal abgesehen von der Herausforderung,<br />

der sich jede Familie


Ein heiter-trauriger Tag. Die Sonne<br />

blinzelt durch die Baumkronen. Mein<br />

Bruder und ich stehen unter der einen<br />

und diskutieren die Frage, ob Vaters<br />

Grab nicht doch besser in der prallen<br />

Sonne liegen solle, Vater habe die Sonne<br />

doch so geliebt. „Aber nein“, fällt<br />

uns ein, „eines hoffentlich fernen Tages<br />

will doch auch die Mutter an seiner<br />

Seite ihre letzte Ruhe finden, und das<br />

kann sie ganz sicher nicht in der Sonne,<br />

die sie stets gemieden hat.“<br />

Also: Schatten? Aber dort würde der<br />

Vater nicht seinen letzten Frieden finden.<br />

Jedenfalls aber hat man hier auf<br />

dem Hügel eine schöne Aussicht. Das<br />

befriedigt uns beide. Doch halt, die<br />

Gräber liegen in diesem Teil des Friedhofs<br />

dicht an dicht, ich finde: wie Pauschal-Urlauber<br />

am Strand von Mallorca.<br />

Keinen Fuß kann man zwischen die<br />

Grabstätten setzen. Dafür aber - so die<br />

Friedhofsverwalterin - könne der<br />

Grabstein völlig frei gestaltet werden.<br />

Vor meinem geistigen Auge steigen ungeahnte<br />

Bilder herauf … Von der Vielzahl<br />

der Möglichkeiten verwirrt, lasse<br />

ich meinen Blick schweifen. Da! Jene<br />

Grabstätten dort unten hätten viel<br />

mehr Luft zwischen sich. Mein Bruder<br />

schaut erfreut, allerdings gibt er die fehlende<br />

Aussicht zu bedenken.<br />

Wir traben nach unten und schicken die<br />

langsam ungeduldig blickende Friedhofs-Chefin<br />

erst einmal weg. Wir brauchen<br />

noch Zeit zur Erörterung der<br />

Nachdenken über ... Nachdenken über ...<br />

Die letzte Unruhe<br />

Der kuschelige Platz an der Felsenbirnhecke<br />

vielleicht? „Was? Zu wenig repräsentativ?“<br />

Aber näher am Wege liege<br />

man ja wie auf dem Präsentierteller. Allerdings<br />

könne Vater dann gut die Beine<br />

der vorübertrauernden jungen Damen<br />

begutachten. Das wäre für ihn auch eine<br />

schöne Aussicht. Außerdem: Halbschatten!<br />

Wir beide lächeln traurig-zufrieden.<br />

Liebe Leser und Leserinnen, wenn jemand<br />

von oben geschaut hätte, hätte er<br />

den Kopf geschüttelt. Hoffentlich hätte<br />

er auch etwas nachsichtig gelächelt,<br />

wie er es vielleicht - vielleicht aber auch<br />

nicht - beim Bau des Taj-Mahal oder<br />

der ägyptischen Pyramiden getan hätte.<br />

Ich persönlich möchte dereinst meiner<br />

Nachkommenschaft entsprechend<br />

schwierige Überlegungen ersparen und<br />

würde sehr gerne in einem sogenannten<br />

Friedwald meine letzte Ruhe finden.<br />

Ein Baum in einem Wald, darunter<br />

begraben eine Urne, ein schlichtes Namensschildchen<br />

daran.<br />

Leider gibt es einen solchen Ruhewald<br />

aber nicht hier in <strong>Bad</strong> <strong>Doberan</strong>, wo ich<br />

doch hier schon meine innere Ruhe gefunden<br />

habe und sie hier auch gerne<br />

behalten würde. Mein Vorschlag daher:<br />

Legen wir einen Friedwald an.<br />

Was halten Sie davon? Schreiben Sie<br />

uns Ihre Meinung!<br />

ner Meinung gefragt wurde, antwortete<br />

er nur kurz aber liebevoll: „Wenn ihr<br />

nicht werdet wie die Kinder…“ Wenige<br />

Tage vor seinem Heimgang schrieb er<br />

mit zitternder Hand den ganz schlichten<br />

Kindervers auf:<br />

Sollt ich denn nicht fröhlich sein,<br />

ich beglücktes Schäfelein?<br />

Denn nach diesen schönen Tagen<br />

werd ich endlich heimgetragen<br />

in des Hirten Arm und Schoß.<br />

Amen! Ja, mein Glück ist groß.<br />

Dieser Vers lag als sein Vermächtnis<br />

auf seinem Schreibtisch. In tiefem Frieden<br />

wurde er heimgerufen.<br />

Nun wünsche ich uns allen auch im Oktober<br />

und November eine gesegnete<br />

und schöne Zeit.<br />

U. Ohm<br />

<strong>Friedensdekade</strong> - was ist das<br />

Der Schirmherr der <strong>Friedensdekade</strong><br />

2007, Sebastian Krumbiegel, Mitglied<br />

der „Prinzen“hat zur diesjährigen <strong>Friedensdekade</strong><br />

folgendes Motto geprägt: „<br />

andere achten“ Der Sommer, der in<br />

diesem Jahr keiner war, geht zu Ende.<br />

Der Herbst beginnt mit Macht. Viele<br />

fürchten sich vor der grauen Zeit des<br />

Novembers. Aber gerade in diese Zeit<br />

fällt die <strong>Friedensdekade</strong>. Schon vor 1993<br />

fand sie sporadisch im Münster statt Ab<br />

l994 haben Pastor Timm und Uwe Belß<br />

16 9<br />

mit der Jungen Gemeinde gemeinsam zu<br />

dem markanten Zeitpunkt 18,18 Uhr<br />

diese gestaltet. Daraus entstand die <strong>Friedensdekade</strong>.so,<br />

wie sie noch heute stattfindet,<br />

zehn Tage mit Abschlussgottesdienst<br />

am Buß- und Bettag.<br />

Jeder Abend wird für eine halbe Stunde<br />

von einer anderen Gruppe gestaltet. Es<br />

beteiligen sich die katholische Gemeinde,<br />

der Helferkreis, der Frauenkreis, die<br />

Konfirmanden , das Aktionsbündnis für<br />

die Jugend, die Selbsthilfegruppe nach<br />

Krebs, die Junge Gemeinde, die Freikirchlische<br />

Gemeinschaft. Die <strong>Friedensdekade</strong><br />

wird jedes Jahr von der Redaktionsgruppe<br />

des Forums Oekumenische<br />

<strong>Friedensdekade</strong> unter ein anderes Thema<br />

gestellt, die alle als Bausteine für den<br />

Frieden in der Welt gedacht sind. Alle diese<br />

Themen, z. B. „...und raus bist Du“<br />

oder „Recht fließe wie Wasser“ oder das<br />

diesjährige „andere achten“ dienen dem<br />

besseren Verständnis des Friedensgedankens.<br />

Jede Gruppe bringt an dem für sie<br />

vorgesehenen Abend ihre Gedanken und<br />

Ideen dazu ein. Außerdem gibt es einen<br />

Psalm und ein Lied, das sich wie ein roter<br />

Faden durch alle Abende zieht „Andere<br />

achten“ da steht doch das e falsch herum.<br />

Warum ist es umgedreht? Warum<br />

steht es falsch herum? Was hat es vor?<br />

Viele Fragen dazu tun sich auf. Im Arbeitsmaterial<br />

gibt es zwei Gedichte dazu<br />

von Fr. Baltruweit und H. Leischner. Sie<br />

gipfeln darin, dass man die Anderen beachten<br />

muß, um sie achten zu können.<br />

Der Frieden auf der Welt kann nur so gesichert<br />

werden.<br />

komplexen Problematik. Dr. A. Jaspersen<br />

Ch. Schulz


H a l l o K i n d e r<br />

Bei diesem Gedicht fasziniert zunächst<br />

der Widerspruch zwischen dem Titel<br />

„Stille“ und der Schilderung des<br />

Sturms. Man sollte meinen, dass es<br />

kaum möglich ist, in solch einem Sturm<br />

ruhig zu bleiben. Da muss es Sorgen<br />

geben, ob alle Fenster und Türen geschlossen<br />

sind, ob es nicht reinregnen<br />

wird, ob nicht ein paar Dachziegel<br />

wegfliegen werden. Vielleicht ist ja<br />

auch noch jemand aus der Familie unterwegs,<br />

dem ein Ast auf dem Kopf<br />

fallen könnte?<br />

Aber nein, die Dichterin findet gerade<br />

im Sturm Geborgenheit, Stille. Und<br />

wenn ich ehrlich bin, so kenne ich doch<br />

auch dieses Gefühl:<br />

Wenn es draußen regnet und stürmt,<br />

schlafe ich meistens besser, als wenn<br />

schönes aber heißes Wetter ist. Beson-<br />

Nachdenken über ...<br />

Einladung zum Taufgesprächskreis<br />

Zu einem Taufgesprächskreis für Erwachsene wird auch ab diesem<br />

Herbst wieder eingeladen. Die Einladung richtet sich an alle, die den<br />

christlichen Glauben und die Kirche näher kennen lernen möchten.<br />

Bis Ostern wird Zeit sein, Fragen zu stellen, gemeinsam nach Antworten<br />

zu suchen und somit auf die dann mögliche Taufe in der Osternacht<br />

2008 vorzubereiten.<br />

Erster Termin ist Mittwoch, der 10. Oktober 2007, 19.00 Uhr im<br />

Gemeindehaus<br />

10 15<br />

ders gut im Zelt, obwohl das doch sehr<br />

verletzlich ist. Man kann im Sturm beobachten,<br />

was draußen passiert und<br />

sich trotzdem sicher und geborgen fühlen.<br />

So braucht jeder Mensch hin und<br />

wieder die Stille, obwohl es rings um<br />

ihn stürmt und gewittert.<br />

Mancher flieht vor ihr, weil er sonst anfängt<br />

zu grübeln, was er alles falsch gemacht<br />

hat, was er nicht geschafft hat<br />

und was noch alles für Aufgaben auf<br />

ihn warten.<br />

Auch ich kenne diese Gedanken. Doch<br />

dann besinne ich mich darauf, dass ich<br />

zu Gott kommen kann wie ein Kind in<br />

die Arme seiner Mutter. Ich fühle mich<br />

geborgen und getröstet. Angenommen,<br />

so wie ich bin.<br />

Liliane Gierlich-Danci


Nachdenken über ...<br />

Stille<br />

Stille<br />

Der Novembersturm ist vorüber gerüttelt,<br />

hat Regen geschüttet, gewütet, geknüttelt.<br />

Mit den hölzernen Läden und Eisen geklirrt<br />

und ich lag wach, in Gedanken verirrt.<br />

Die lange Nacht, und es stürzt und stürmt,<br />

Wetter auf schmetternde Wetter getürmt…<br />

Und die Höhle aus Stille, in die ich mich schmiege,<br />

embryorund als ein Mögliches liege,<br />

geborgen, als könnt ich die Augen aufschlagen,<br />

wenn der Sturm sich verbläst, zu nur morgenden Tagen…<br />

Ach so schöne Empfindung, die so mild mich umstreicht…<br />

mitten im Sturm ward mir linde und leicht.<br />

Als ich dachte nicht mehr und hab nur noch gelauscht,<br />

wie der Regenwind stürmt und der Sturmregen rauscht…<br />

<strong>Ev</strong>a Strittmatter<br />

14 11


Zunächst war sie nur vergesslich; dann<br />

kam Misstrauen und Orientierungslosigkeit<br />

hinzu. An der Diagnose führte<br />

kein Weg mehr vorbei: Die Schwiegermutter<br />

ist demenzkrank nach dem<br />

Alzheimerschen Formenkreis. Nun ist<br />

sie ins letzte Stadium eingetreten, liegt<br />

nur noch still im Bett; sie ist nicht mehr<br />

ansprechbar. Zuletzt tritt hinzu, dass<br />

sie nicht mehr in der Lage ist, selbständig<br />

Nahrung aufzunehmen.<br />

Die Familie wird von dem behandelnden<br />

Arzt mit der Frage konfrontiert,<br />

ob eine künstliche Ernährung erfolgen<br />

solle, was bedeute, dass eine Magensonde<br />

gelegt werden müsse.<br />

Vor solcher Situation standen nicht<br />

nur wir einst, sondern in unserer Gesellschaft<br />

werden viele Menschen im<br />

Leben einmal oder sogar mehrere Male<br />

in eine derartige oder eine ähnliche Lage<br />

versetzt. Heute in der Zeit der „Apparate-Medizin“<br />

ist es auf vielerlei Art<br />

möglich, sterbende Menschen auf<br />

künstliche Art am Leben zu erhalten,<br />

oder muss man sagen, durch Unterlassen<br />

lebensverlängernder Maßnahmen<br />

das Leben künstlich zu verkürzen.<br />

Damit sind wir mitten in einer sowohl<br />

ethisch-theologisch wie auch juristisch<br />

schwierigsten Problematik, die sowohl<br />

in die eine wie in die andere Richtung<br />

nicht abschließend erörtert ist und oft<br />

Nachdenke über ... Nachdenken über ...<br />

Sterbehilfe?<br />

als Grauzone bezeichnet wird, in der<br />

man sich nur tastend bewegen könne.<br />

In diesem Beitrag soll von mir als Juristin<br />

lediglich der Versuch unternommen<br />

werden, etwas Licht auf die juristische<br />

Seite zu werfen. Die Beleuchtung der<br />

anderen überlasse ich berufenerem<br />

Munde.<br />

Eindeutig steht fest - insofern ist die<br />

Gesetzeslage klar -, dass die aktive Sterbehilfe<br />

verboten und strafbar ist. Z.B.<br />

darf man einem Sterbenden kein Mittel<br />

eingeben, dass den Verlauf der Dinge<br />

beschleunigt. Es geht im Folgenden also<br />

nur um die passive Sterbehilfe.<br />

Grundlegend ist hier und das kann<br />

nicht genügend betont werden, dass es<br />

in dieser schwierigen Entscheidungslage<br />

zuförderst auf den Willen, bzw.,<br />

wenn dieser nicht mehr feststellbar ist,<br />

den mutmaßlichen Willen des Patienten<br />

ankommt. Hat beispielsweise der Sterbende<br />

vorher in einem sogenannten<br />

„Patiententestament“ klar festgelegt,<br />

dass er lebensverlängernde Maßnahmen<br />

nicht wünsche, könnte der betreuende<br />

Sohn nicht rechtswirksam in der<br />

oben geschilderten Situation dem Legen<br />

einer Magensonde zustimmen. Der<br />

Arzt ist gezwungen, sich an den Willen<br />

des Patienten zu halten.<br />

Ist auch der mutmaßliche<br />

Patientenwille nicht mehr feststellbar,<br />

so kann der Betreuer, der gemäß §1896<br />

des Bürgerlichen Gesetzbuches (BGB)<br />

bestellt wird und meist ein naher Angehöriger<br />

sein wird, über die medizinische<br />

Maßnahme entscheiden, das heißt beispielsweise<br />

über das Legen einer Magensonde<br />

beziehungsweise das Unterlassen,<br />

sofern zwei weitere Voraussetzungen<br />

vorliegen: Erstens die Maßnahme<br />

birgt keine schwere Gefahr (dazu<br />

sogleich), zweitens der behandelnde<br />

Arzt ist einverstanden.<br />

Geht der Eingriff mit einer Lebensgefahr<br />

oder der Gefahr des Eintrittes eines<br />

schweren Schadens für den Patienten<br />

einher, so gilt dem Grunde nach zunächst<br />

dasselbe. Das heißt, der Wille<br />

oder der mutmaßliche Wille des Sterbenden<br />

hat absoluten Vorrang.<br />

Ist dagegen der Wille nicht mehr feststellbar<br />

- zu denken ist beispielsweise an<br />

eine Herzoperation beim plötzlich bewusstlos<br />

gewordenen Herzinfakt-<br />

Patienten -, so schreibt das Gesetz in §<br />

1904 BGB vor, dass die Genehmigung<br />

des Vormundschaftsgerichts einzuholen<br />

ist. Diese Vorschrift ist wenig bekannt,<br />

verdient aber gleichwohl Beachtung.<br />

So hat mein vorsichtiger Juristen-<br />

Ehemann das Vormundschaftsgericht<br />

im Falle der eingangs gestellten Frage<br />

angerufen und sich unangenehme Fragen,<br />

wie: „Ist Vermögen vorhanden?<br />

12 13<br />

Wer erbt?“, gefallen lassen müssen.<br />

Und dies, obwohl es sich dabei eigentlich<br />

um die zuerst dargestellte Fallkonstellation<br />

handelte, nämlich die Frage<br />

nach der Durchführung eines ungefährlichen<br />

Eingriffs.<br />

Dieses war nur ein sehr grober Überblick<br />

über die juristische Problematik,<br />

der ohne Gewähr und mit der abschließenden<br />

Bemerkung verschafft wird,<br />

dass der bestellte Betreuer bei schwieriger<br />

Entscheidungslage gemäß § 1837<br />

Absatz 1 Satz 1 BGB eine Beratung<br />

durch das Gericht in Anspruch nehmen<br />

kann.<br />

Schwiegermutter zog es vor, von allein<br />

zu sterben, bevor ein anderer eine Entscheidung<br />

über sie gefällt hatte.<br />

Dr. A. Jaspersen

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