Friedensdekade - Ev.-Luth. Kirchgemeinde Bad Doberan
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euch, liebe Christen g`mein“ oder<br />
„Vom Himmel hoch da komm ich her“,<br />
- wer kennt das nicht? Und dann der<br />
Kleine Katechismus, dieses Meister-<br />
und Musterstück christlichen Glaubens<br />
mit seinen fünf Haupt-stücken, wie die<br />
fünf Finger einer festen Hand, an der<br />
wir durchs Leben gehen können.<br />
Wollen wir ihn uns aufschlagen und ihn<br />
durchgehen: Nummer 905 im <strong>Ev</strong>angelischen<br />
Gesang-Buch! Und Sonntag für<br />
Sonntag erleben wir <strong>Luth</strong>er, wenn wir<br />
die Liturgie unseres Gottesdienstes feiern,<br />
wie der Reformator sie auf die biblischen<br />
Grundsätze zurückgeformt<br />
hat.<br />
Heute preisen wir die Zisterzienser, die<br />
Mönche also. Aber <strong>Luth</strong>er und mit ihm<br />
die meisten Mönche haben doch die<br />
Klöster verlassen? Zwanzig Jahre lang<br />
war er Mönch. Das hat ihn geformt und<br />
geprägt: Konzentriere dich total auf<br />
Gott! Das hat Bruder Martinus wirklich<br />
getan - und ist doch von sich selbst und<br />
all seinen Glaubensleistungen losgekommen.<br />
Er hat sich nicht weniger , er<br />
hat sich mehr auf Gott eingelassen und<br />
sich schließlich völlig auf Gott verlassen.<br />
Das Kloster und das Mönchsleben<br />
war für ihn plötzlich keine höhere Stufe<br />
des Christseins, sondern nur eine wie<br />
alle anderen, wie die von Mutter und<br />
Vater, Bauer oder Arbeiter oder Regent.<br />
Sie alle leben von Gottes Erbarmen<br />
und führen seinen Auftrag aus.<br />
Nachdenken über ... Aus dem Gemeindeleben...<br />
Sie alle stehen Gott nah, weil er ihnen<br />
mit Jesus Christus nahe steht. Gott<br />
stellt sich sogar an ihre Stelle, dort wo<br />
sie in ihrer Schuld versinken und in<br />
ihrem Tod ertrinken. Für jeden gilt: Ich<br />
bin ganz nah bei Gott, nicht weil ich so<br />
gut und fromm bin, weil ich mich zu<br />
ihm hochgearbeitet habe, sondern weil<br />
Gott sich für mich abgearbeitet hat, zu<br />
mir herunter, weil er von sich aus mir<br />
nahgekommen ist, wie Jesus mit seiner<br />
Geburt und seinem Tod.<br />
Martin <strong>Luth</strong>er hat Bernhard, den Zisterzienser-Abt,<br />
geschätzt und geliebt.<br />
Haben wir einen Lieblingsheiligen, ein<br />
Vorbild für unser Christenleben? Für<br />
<strong>Luth</strong>er war das Bernhard. <strong>Luth</strong>er hat<br />
dessen Werke sehr gut gekannt. Etwa an<br />
500 Stellen kommen sie in seinen eigenen<br />
Schriften vor. Gewiß, er hat ihn kritisiert<br />
und hinterfragt und hat doch hohen<br />
Respekt vor ihm gehabt. Wer sich<br />
wie Bernhard und <strong>Luth</strong>er unter das<br />
Kreuz Jesu beugt, der bekennt, dass er<br />
an Jesus gescheitert ist, dass aber Jesus<br />
diesen Gescheiterten in grenzenloser<br />
Liebe umfasst und auffängt. Im berühmten<br />
Altenberger Dom bei Köln,<br />
der von katholischen und evangelischen<br />
Christen genutzt wird, ist eine<br />
Plastik zu sehen: Jesus löst seine beiden<br />
Arme vom Kreuzbalken, beugt sich<br />
herab und umarmt sie beide, Bernhard<br />
und <strong>Luth</strong>er, wie sie beide vor ihm knien.<br />
Traugott Ohse<br />
Schwerpunkt der Restaurierungsmaßnahmen<br />
der vergangenen Wochen am<br />
<strong>Doberan</strong>er Münster war das Reparieren<br />
und Erneuern des Kupferdaches<br />
über der südöstlichen Chorumgangskapelle<br />
und dem anschließenden Joch<br />
rechter Hand vom Haupteingang. Der<br />
überwiegende Anteil der Kupferplatten<br />
stammt aus der Möckelschen Umgestaltungs-<br />
und Restaurierungsphase<br />
aus dem späten 19. Jahrhundert. Aufgrund<br />
der Schäden und des damit<br />
verbundenen Feuchtigkeitseintrags ließ<br />
die <strong>Kirchgemeinde</strong> in Absprache mit<br />
der Denkmalpflege und der ausführenden<br />
Klempnerei Erben aus Schwerin<br />
einen Großteil der Eindeckung nicht<br />
wie geplant reparieren, sondern komplett<br />
erneuern.<br />
20.000 Euro wurden bislang für die Erneuerung<br />
der schadhaftesten Bereiche<br />
ausgegeben. Da weitere Mittel in Höhe<br />
von 240.000 Euro aus dem Münsterhaushalt,<br />
Bund, Land, Münsterbauverein<br />
und Spenden für dieses Jahr in die<br />
Sanierung des Hauptschiff-Dachstuhls<br />
und die Restaurierung von fünf Grabplatten<br />
gebunden sind, können weitere<br />
Arbeiten am Kapellenkranz erst in den<br />
nächsten beiden Jahren durchgeführt<br />
werden.<br />
Neuigkeiten aus dem Münster<br />
6 19<br />
Seit Juni werden Arbeiten im Rahmen<br />
eines Wartungs- und Pflegevertrags an<br />
der reichen Innenausstattung des<br />
Münsters durchgeführt. In den letzten<br />
Wochen wurde am Granitsarkophag<br />
der Viktoria Feodora von Reuss in der<br />
Pribislavkapelle, einem mittelalterlichen<br />
Triptychon mit Reliquiendepositum,<br />
jedoch ohne bildliche Darstellungen,<br />
einem mittelalterlichen Triotychon<br />
mit barocken Halbfiguren (z.Zt. in der<br />
Kapelle mit dem Reiterstandbild) und<br />
am Fürstenstuhl gearbeitet. Durch Wartung<br />
und Pflege werden Schäden im<br />
Frühstadium erkannt, notwendige<br />
Maßnahmen erfolgen zeitnah, wodurch<br />
große und kostenintensive<br />
Restaurie-<br />
rungsmaßnahmen in Zukunft weitgehend<br />
vermieden werden sollen.<br />
Die <strong>Ev</strong>angelisch <strong>Luth</strong>erische <strong>Kirchgemeinde</strong><br />
<strong>Bad</strong> <strong>Doberan</strong> und der Freundeskreis<br />
der Kirchenmusik am <strong>Doberan</strong>er<br />
Münster e.V. laden am Samstag dem<br />
13. Oktober um 17 Uhr zum Paul-<br />
Gerhardt-Gedenken 2007 ein. Vortrag<br />
und Musik zum 400. Geburtstag des evangelischen<br />
Liederdichters gestalten<br />
Dr. Christian Brunners aus Berlin sowie<br />
der Singkreis der <strong>Kirchgemeinde</strong> <strong>Bad</strong><br />
<strong>Doberan</strong> unter der Leitung von Kantorin<br />
i.R. Marie-Luise Förster. An der<br />
Orgel spielt Kantor Markus Kumpf.