Tagebuch-Teil 401 - 440 (PDF ! > 1,5 MB - Weltumseglung mit der ...
Tagebuch-Teil 401 - 440 (PDF ! > 1,5 MB - Weltumseglung mit der ...
Tagebuch-Teil 401 - 440 (PDF ! > 1,5 MB - Weltumseglung mit der ...
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
man uns einen Liegeplatz am Steg zu. Einem Gast mutet man keinen Mooringplatz<br />
zu. Im Sekretariat stolpert die nette Dame hinter dem Tresen über unsere Papiere. Wir<br />
besitzen kein Dokument <strong>der</strong> Prefectura Naval. Das kann unmöglich richtig sein. Wir<br />
beteuern, daß man uns bei <strong>der</strong> Prefectura kein Dokument gegeben hat. Sie<br />
telefoniert. Ergebnis, wir brauchen unbedingt ein solches Dokument. Gibt uns ein<br />
Formular und die Adresse einer an<strong>der</strong>en Dienststelle und wir<br />
machen uns auf den Weg. Diesmal handelt es sich um die<br />
Hauptverwaltung <strong>der</strong> Prefectura, nicht um irgend eine Zweigstelle.<br />
Bereits <strong>der</strong> Pförtner weiß auffallend bescheid und beschreibt uns<br />
gleich den richtigen Weg. Im vierten Stock des betreffenden<br />
Gebäudes angekommen staunen wir über den Auflauf und ein<br />
Schild, auf dem geschrieben steht, daß die Sprechzeiten um 13:00<br />
enden. Wir haben bereits 15:00. Ein älterer Herr aus dem Auflauf<br />
gibt uns auch prompt zu verstehen, daß wir hier heute nichts mehr<br />
ausrichten können. Morgen wie<strong>der</strong> kommen. Ich bleibe jedoch stur.<br />
Hafenbehörden müssen meiner Meinung nach rund um die Uhr<br />
dienstbereit sein. Wir sprechen einen erkennbaren Offizier an. Und<br />
in <strong>der</strong> Tat, uns wird bedeutet, zu warten. Erst müsse die Auflaufangelegenheit<br />
abgewickelt werden, aber dann seien wir dran, und das gehe sehr schnell. Die<br />
Auflaufangelegenheit entpuppt sich als eine Art Tombola. In einer transparenten<br />
Kunststoffkugel rollen eine Handvoll kleine, nummerierte Kugeln, von denen immer<br />
eine gefischt wird. Der in <strong>der</strong> Auflaufschlange Nächststehende bekommt daraufhin<br />
einen Zettel <strong>mit</strong> dem Eintrag seiner Nummer und zieht da<strong>mit</strong> glücklich von dannen.<br />
Der Sinn des ganzen erschließt sich uns nicht, aber einen Sinn wird es schon haben.<br />
Dann sind wir an <strong>der</strong> Reihe. Natürlich stolpert <strong>der</strong> Beamte über die Tatsache, daß wir<br />
laut Paß bereits seit mehr als vier Wochen im Lande sind und uns erst heute melden,<br />
aber, das ist kein Problem. Er än<strong>der</strong>t die vom YCA auf dem Formular eingetragenen<br />
Daten und paraffiert sie, und da<strong>mit</strong> ist die Angelegenheit erledigt. Er erklärt uns noch<br />
die Wichtigkeit des Dokuments und verabschiedet uns freundlich.<br />
429. (Mi. 30.11.05) Stehen wie<strong>der</strong> im<br />
Clubsekretariat und wollen unsere nun<br />
vollständigen Einklarierungspapiere abgeben.<br />
Plötzlich großes Hallo. Wie das? Eine<br />
vertraute Stimme?! Das Gebäude hat zwei<br />
Eingänge und das Sekretariat daher auch<br />
zwei sich gegenüberliegende Tresen. Und<br />
dort, am zweiten Tresen stehen Henk und<br />
seine „Crew“. Henk aus Rio Grande. Wir<br />
dachten, daß er auf dem Weg nach<br />
Australien ist,<br />
und nun trifft<br />
man sich hier.<br />
Große Wie<strong>der</strong>sehensfreude.<br />
Seine Crew ist<br />
Cornelia, seine<br />
(noch, frühere,<br />
doch aktuelle,<br />
wer weiß das<br />
schon genau?)<br />
Frau. Sie hatten auf dem Weg nach Süden<br />
Motorprobleme und heftiges Wetter. Außerdem fiel <strong>der</strong><br />
Autopilot aus. Cornelia musste die meiste Zeit steuern<br />
während Henk versuchte, die Salzwasserpumpe zu<br />
tauschen. Bei dem Seegang, den die beiden hatten auch<br />
keine gesundheitsför<strong>der</strong>nde Aufgabe. Schließlich ließen sie sich von <strong>der</strong><br />
Prefeitura einschleppen und liegen jetzt längsseits bei einem <strong>der</strong> Prefectura-<br />
Boote. Bieten spontan unsere Hilfe an, um sie von dort zum YCA zu<br />
schleppen.<br />
Zunächst machen wir uns aber auf den Weg in den botanischen und den<br />
zoologischen Garten. Der Botanische Garten ist ein großer, schattiger Park,<br />
YCA: Vereinsgebäude in Jugendstil<br />
Hatte dieser Zweibeiner etwa Flöhe?!