3w - 54. Österreichischer Chirurgenkongress
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Anna FREUD<br />
Psychoanalytikerin<br />
(03.12.1895 – 09.10.1982)<br />
Geschichte - Saalnamen<br />
Anna Freud ist das jüngste der sechs Kinder von Sigmund Freud. Sie<br />
arbeitet anfänglich als Lehrerin, entwickelt aber nach Absolvierung<br />
einer Lehranalyse bei ihrem Vater bald ein großes Interesse für die<br />
Psychoanalyse, insbesondere für die Arbeit mit Kindern.<br />
Sie wird selbst Psychoanalytikerin und eröffnet 1923 ihre eigene<br />
Praxis für Kinder in der Wiener Berggasse. 1927 bis 1934 ist sie<br />
Generalsekretärin der Internationalen Psychoanalytischen Vereinigung,<br />
organisiert Seminare und vertritt ihren erkrankten Vater auf Kongressen. Sie wird zur Begründerin<br />
der Kinderanalyse und Verfasserin einiger bis heute als Klassiker geltender Bücher, darunter ihr<br />
Hauptwerk „Das Ich und die Abwehrmechanismen“ (1936).<br />
1938 flieht die Familie Freud ins Londoner Exil, wo Anna nach dem Ausbruch des Krieges die<br />
Hampstead War Nurseries einrichtet, eine karitative Institution für Kriegskinder und Waisen,<br />
die sich später zur bekannten Hampstead-Kinderklinik und zum Lehrinstitut für Kindertherapie<br />
weiter entwickelt.<br />
Nach dem Tod Sigmund Freuds wird Anna zur Doyenne der Psychoanalyse. Sie widmet ihr Leben<br />
ganz der Weiterführung der Arbeit ihres Vaters, wobei sie ihre psychoanalytischen Erkenntnisse<br />
mit sozialen und karitativen Anliegen verknüpft. In ihren späten Jahren erhält sie eine Reihe<br />
von Ehrendoktorwürden; auch ihre Geburtsstadt Wien würdigt Anna Freud 1972 mit einem<br />
Ehrendoktorat für Medizin.<br />
Erna LESKY<br />
Medizinhistorikerin<br />
(22.05.1911 – 17.11.1986)<br />
Erna Lesky schließt 1936 in Wien ihr Medizinstudium ab und wendet<br />
sich zunächst der Kinderheilkunde zu. Nach ihrer Eheschließung mit<br />
dem Innsbrucker Ordinarius für klassische Philologie Albin Lesky<br />
beschäftigt sie sich bald ausschließlich mit der Geschichte der Medizin.<br />
Bereits ein Jahr nach der Promotion zum Dr.phil. wird Erna Lesky 1957<br />
an der Medizinischen Fakultät der Universität Wien für Geschichte der<br />
Medizin habilitiert. 1960 übernimmt sie die Leitung des Instituts für<br />
Geschichte der Medizin im Josephinum.<br />
Mit Energie und Begeisterung gestaltet Erna Lesky die Räumlichkeiten des Josephinums nach<br />
ihrem Konzept um. Umfangreiche Katalogisierungen und Inventarisierungen der Bibliothek,<br />
des Bildarchivs und der Handschriftensammlung machen allen medizinhistorisch Interessierten<br />
das Material in optimaler Weise zugänglich und Medizingeschichte lebendig. In der Zeit der<br />
Renovierung des Instituts schreibt Erna Lesky 1965 ihr Hauptwerk „Die Wiener Medizinische<br />
Schule im 19.Jahrhundert“.<br />
Wissenschaftliche Anerkennung für die Leistungen in ihrem Fach erfährt Erna Lesky auch durch<br />
zahlreiche internationale Ehrungen, u.a. wird sie Senator der ältesten deutschen Akademie der<br />
Naturforscher Leopoldina.<br />
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