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Prof. Ungemach verstorben 5. Leipziger Tierärztekongress 2010 ...

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Feierliche Promotion<br />

Grußworte:<br />

Die Veterinärmedizinische Fakultät<br />

der Universität Leipzig<br />

<strong>Prof</strong>. Dr. Franz Häuser<br />

Rektor der Universität Leipzig<br />

Spectabilis,<br />

sehr geehrte Kolleginnen und Kollegen,<br />

alte und junge Promovenden,<br />

meine sehr verehrten Damen,<br />

meine Herren, verehrte Festgäste!<br />

Die Universität Leipzig erinnert in diesem<br />

Jahr an ihre Gründung vor 600<br />

Jahren, ebenso so wie in den früheren<br />

Jahrhunderten. An diese Gründung zu<br />

erinnern verfolgt nicht nur den Zweck,<br />

die Geschichte dieser besonderen<br />

Institution zu erzählen, sie in ihren<br />

Höhen zu feiern und wegen ihrer Tiefen<br />

reflektierend in sich zu gehen. Es<br />

geht auch um die Einordnung in einen<br />

wissenschaftsgeschichtlichen und wissenschaftspolitischen<br />

Gesamtkontext.<br />

Deshalb überzeugt es nicht, wenn kritische<br />

Studierende uns öffentlich dazu<br />

auffordern, wegen angeblich schlechter<br />

Studienbedingungen das Jubiläum abzublasen.<br />

Es sollte vielmehr gerade umgekehrt<br />

versucht werden, was ja in<br />

verschiedenen Kongressen auch geschieht,<br />

das Jubiläum in den Dienst der<br />

Diskussion um Studienbindungen zu<br />

stellen.<br />

Auf wissenschaftshistorische Zusammenhänge<br />

verweist das Jubiläum, in<br />

dem es deutlich macht, dass die Universität<br />

als solche mit der Verbindung<br />

von Forschung und Lehre europäischen<br />

Ursprungs ist mit erstaunlichen<br />

und zwar weltweiten Nachhaltigkeit.<br />

Deshalb sollte, und das ist der Bogen<br />

zum Heute, schleunigst von Versuchen,<br />

zwischen Forschungs- und Lehruniversitäten<br />

zu differenzieren, Abstand<br />

genommen werden.<br />

Gemessen an diesem auch für eine<br />

Universität recht langen Zeitraum von<br />

600 Jahren erscheint die Veterinärmedizinische<br />

Fakultät mit ihren 229 Jahren<br />

vergleichsweise „jung“. Dessen<br />

ungeachtet gehört sie zu den ältesten<br />

und traditionsreichen tierärztlichen<br />

Sommer 2009<br />

32 Umschau der Veterinärmedizinischen Fakultät, Universität Leipzig 20 (23) <strong>2010</strong><br />

Bildungsstätten in Europa. Sie wurde<br />

1780 als „Thierarzneischule“ gegründet,<br />

freilich nicht in Leipzig, sondern in<br />

Dresden und wurde dort 1817 mit der<br />

Chirurgisch-medizinischen Akademie<br />

Dresden vereinigt. Ab 1889 stand die<br />

nun als Tierärztliche Hochschule Dresden<br />

etablierte Einrichtung unter der<br />

Zuständigkeit der „Commission für<br />

das Veterinärwesen“. Von 1903 bis<br />

1923 leitete ein Rektor mit eigener<br />

Kette und ein Senat die selbständige<br />

Tierärztliche Hochschule Dresden. Im<br />

Jahre 1923 verlagerte man die Tierärztliche<br />

Hochschule an die <strong>Leipziger</strong><br />

Universität, und zwar zusammen mit<br />

der erwähnten Rektorkette, und etablierte<br />

sie hier als eine eigenständige<br />

Fakultät. Deshalb trägt auch heute<br />

wieder der Dekan die alte Kette.<br />

Diese Integration in die Universität hat<br />

die Veterinärmedizin als Wissenschaftsdisziplin<br />

in Lehre und Forschung<br />

wesentlich fortentwickelt. Die feste<br />

Einbeziehung der Fakultät in die Universität<br />

Leipzig und die sich bis heute<br />

ergebenden vielfältigen Kooperationen<br />

mit wissenschaftlichen Einrichtungen<br />

wie dem Max-Planck-Institut, dem<br />

Herzzentrum, dem Biotechnologisch-<br />

Biomedizinisches Zentrum, dem TRM<br />

sowie dem benachbarten Fraunhofer-<br />

Institut eröffnen der Fakultät zunehmend<br />

Chancen und Impulse für die<br />

Zukunft.<br />

Als Rückschritt, weil schmerzlichen<br />

Eingriff in die Entwicklung der akademischen<br />

Veterinärmedizin empfand<br />

man die Auflösung und Integration im<br />

Jahr 1968 in die „Sektion Tierproduktion<br />

und Veterinärmedizin“. Erst die<br />

Wiedervereinigung Deutschlands ermöglichte<br />

es, die Fakultät schon im<br />

Jahre 1990 wieder neu zugründen.<br />

Und die weitere Entwicklung der Fakultät<br />

nach ihrer Neugründung verbesserte<br />

die materiellen Lehr- und Forschungsbedingungen<br />

sehr deutlich. So<br />

konnte durch eine zügige Zielplanung<br />

gleich nach der Fakultätsgründung in<br />

wenigen Jahren Vieles erreicht werden.<br />

Modernisierung etlicher Institute, sowohl<br />

was die einzelnen Räumlichkeiten<br />

angeht als auch die Gebäude selbst.<br />

Mehrere Neubauten entstanden: Klinik<br />

für Kleintiere, Ergänzung der Medizinischen<br />

Tierklinik, Institutsgebäude Lebensmittelhygiene/Tierhygiene<br />

und<br />

Öffentliches Veterinärwesen/<br />

Veterinär-Physiologisch-Chemisches<br />

Institut, Verwaltungs- und Versorgungsgebäude,<br />

zuletzt ein attraktives<br />

Hörsaal-Bibliotheks-Mensa-Gebäude,<br />

das zu Ehren des <strong>verstorben</strong>en Alt-<br />

Dekans der Fakultät in „Herbert-<br />

Gürtler-Haus“ benannt wurde. Besonders<br />

in den Jahren 2007 und 2008 hat<br />

man erhebliche Anstrengungen zur<br />

Sanierung eines großen Teils des alten<br />

Gebäudebestandes unternommen.<br />

Auch auf dem Lehr- und Versuchsgut<br />

in Oberholz wurde viel investiert. So<br />

entstanden u.a. neue Stallgebäude für<br />

mehrere Tierarten, Räumlichkeiten für<br />

Praktikanten und für die Veterinärmedizinhistorische<br />

Sammlung der Fakultät.<br />

Die Studiensituation seit dem Jahre<br />

1990 ist dadurch gekennzeichnet, dass<br />

pro Jahr etwa 145 Studierende immatrikuliert<br />

werden. Qualitätssicherung ist<br />

ein Anliegen, dem sich die Fakultät als<br />

Mitglied der E.A.E.V.E. (European Association<br />

of Establishments for Veterinary<br />

Education) verpflichtet hat. Bereits<br />

1998 und wieder 2008 wurde<br />

von Evaluationskommissionen festgestellt,<br />

dass das Studium an der Leipzi-

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