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Prof. Ungemach verstorben 5. Leipziger Tierärztekongress 2010 ...

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Am 24. Juli ist Hans-Eberhard Weber in<br />

seinem 93. Lebensjahr in Schleiz gestorben.<br />

Er wurde auf dem Schleizer Bergfriedhof<br />

beerdigt. Zunehmend von der Bürde des<br />

Alters belastet, konnte er seine letzten<br />

Tage liebevoll umsorgt von seiner Frau,<br />

Sohn und Schwiegertochter erleben.<br />

Seine Tätigkeit für die <strong>Leipziger</strong> Veterinärmedizin<br />

begann am 1.2.1954 am Insititut<br />

für Tierzucht und Tierernährung als Versuchstechniker.<br />

Gleichzeitig betreute er die<br />

Institutsbibliothek. Nebenberuflich erwarb<br />

Weber von 1960 bis 1963 die Qualifikation<br />

als Bibliothekar.<br />

1965 wurde die von ihm geführte Institutsbibliothek<br />

zur Leitbibliothek der Fakultät<br />

erklärt.<br />

Unter seiner Leitung entstand 1969 im<br />

Gebäude des Anatomischen Institutes die<br />

erste zentrale Bibliothek der Veterinärmedizin<br />

als Außenstelle der UB Leipzig. Diese<br />

leitete er bis 1982. Nach weiteren 2 Jahren<br />

Halbtagstätigkeit beendete Hans-Eberhard<br />

Weber seine 30jährige Tätigkeit für die<br />

Veterinärmedizin in Leipzig.<br />

Wer Weber in seinem Element erlebte,<br />

wird verstehen, warum er auch ein Vierteljahrhundert<br />

nach Berufsende vielen in bester<br />

und sehr lebendiger Errinnerung geblieben<br />

ist.<br />

Ideenreich, mit größtem organisatorischen<br />

Geschick, humorvoll, wo notwendig, auch<br />

energisch und herzhaft hat Weber die<br />

Zentralbibliothek eingerichtet und geleitet.<br />

Vor dem Hintergrund der Hochschulreform<br />

in der DDR 1968 bedeutete die quasi<br />

Aufgabe der Institutsbibliotheken und die<br />

Gründung von Außenstellen der Universi-<br />

Verstorbene Mitarbeiter / Auszeichnungen<br />

Hans-Eberhard Weber<br />

2<strong>5.</strong>02.1917 - 24.07.2009<br />

tätsbibliothek einen großen Umbruch, für<br />

deren Akzeptanz Weber mit seinem unermüdlichen<br />

Engagement innerhalb der <strong>Leipziger</strong><br />

Veterinärmedizin sorgte.<br />

Eine Aktennotiz vom 14.3.1969 („Herrn<br />

Dr. Mielke vorgelegt“) wirft ein Schlaglicht<br />

auf das Geschehen. „Außerdem plane ich :<br />

19.3. Umzug der Zeitschriftenbände aus<br />

der Tierzucht mit Zweispänner und Studenten<br />

26.3. Umzug der Zeitschriftenbände aus<br />

der Physiologie mit Zweispänner und Studenten“,<br />

Weber.<br />

Von ihm geführte Akten geben umfassend<br />

Auskunft, was es in dieser Zeit bedeutete,<br />

das Nötigste für eine funktionierende Bibliothek<br />

zu beschaffen.<br />

Neben den Routineaufgaben des Bibliotheksbetriebes<br />

sah er den Schwerpunkt<br />

der bibliothekarischen Tätigkeit in der<br />

Vermittlung der sogenannten Techniken<br />

der geistigen Arbeit. „In bester Erinnerung<br />

sind vielen Generationen von Absolventen<br />

EVA-Preis an Dr. Kerstin Honscha<br />

Auf dem 5<strong>5.</strong> Jahreskongress der Deutschen<br />

Gesellschaft für Kleintiermedizin, der vom<br />

12. bis 1<strong>5.</strong>11.2009 in Berlin abgehalten<br />

wurde, wurde Frau Dr. Kerstin Honscha<br />

der European Veterinary Award (EVA) for<br />

Small Animal Medicine verliehen. Stifter<br />

des Preises sind die Schlütersche Verlagsgesellschaft<br />

mbH & Co. KG und die Deutsche<br />

Gesellschaft für Kleintiermedizin der<br />

Deutschen Veterinärmedizinischen Gesellschaft<br />

(DGK-DVG). Der Preis ist mit <strong>5.</strong>000<br />

Euro dotiert und soll Nachwuchswissenschaftlern<br />

die Fortbildung an einer wissenschaftlichen<br />

Einrichtung oder Spezialklinik<br />

finanzieren.<br />

Geehrt wurde Frau Dr. Honscha für Ihre<br />

Arbeiten zur Auswirkungen der BCRP-<br />

Expression (Breast Cancer Resistance<br />

Protein) auf den Erfolg einer Chemotherapie<br />

von caninen Mammatumoren. In ihren<br />

Studien konnte sie nachweisen, dass das<br />

BCRP-Protein entscheidenden Einfluss auf<br />

die Resistenzlage von caninen Mammatumoren<br />

hat, was eine individuelle, auf den<br />

jeweiligen Tumor abgestimmte Anwendung<br />

von Zytostatika notwendig macht. Damit<br />

ist es ihr gelungen, grundlagenwissenschaftliche<br />

Erkenntnisse auf die klinische Anwendung<br />

bzw. Therapielage zu übertragen.<br />

Frau Dr. Honscha hat bis 1996 Veterinärmedizin<br />

an der Justus-Liebig-Universität<br />

Gießen studiert und im dortigen Institut<br />

für Pharmakologie und Toxikologie promoviert.<br />

An ihre Promotion schloss sich ein<br />

Post-doc-Stipendium im Graduiertenkolleg<br />

„Molekulare Veterinärmedizin“ an. Seit<br />

2001 ist sie im Veterinär-Physiologischen<br />

Institut Leipzig tätig, zunächst als wissenschaftliche<br />

Mitarbeiterin in einem von ihr<br />

eigenverantwortlich geführten DFG-<br />

Projekt und seit 2003 als wissenschaftliche<br />

Assistentin mit direkter Anstellung. Frau<br />

Dr. Honscha ist verheiratet und hat zwei<br />

Kinder.<br />

Fakultät<br />

die Lesenachmittage und – abende in der<br />

zentralen Bibliothek oder, wie es eigentlich<br />

hieß, „bei Weber“. Seine Fürsorge reichte<br />

von der Einführung der Studienanfänger in<br />

die Bibliotheksbestände über die Unterweisung<br />

in Literaturarbeit für Diplomanden<br />

und Doktoranden bis zur Hilfe bei der<br />

Anfertigung standardgerechter Literaturverzeichnisse.<br />

In Gemeinschaftsarbeit mit<br />

Dr. Carl Preisser entstanden drei Auflagen<br />

von Hinweisen und Empfehlungen für die<br />

Anfertigung von Diplomarbeiten sowie aus<br />

der Feder von Hans-Eberhard Weber ein<br />

Ratgeber zum Studium der Fachliteratur<br />

für Studenten. Besonderen Reiz hatte für<br />

ihn die Lösung komplizierter Aufgaben, wie<br />

die Suche nach schwierig zu entdeckenden<br />

Literaturquellen. Dafür haben viele ältere<br />

damals noch nicht vom Luxus elektronischer<br />

Dokumentationssysteme verwöhnte<br />

Wissenschaftler Hans-Eberhard Weber zu<br />

danken.“(Salomon, Franz-V., 1992)<br />

Als junger Berufsanfänger durfte ich erleben,<br />

wie Weber’s Begeisterung für die<br />

bibliothekarische Arbeit durchaus ansteckend<br />

sein konnte. Sein Wissen und seine<br />

Erfahrungen gab er großzügig und voller<br />

Freude weiter. Geradlinigkeit, Anstand<br />

und viel menschliche Wärme haben die<br />

Arbeit mit ihm besonders angenehm gemacht.<br />

In den letzten Jahren und Monaten äußerte<br />

er immer wieder, sehr dankbar für sein<br />

Leben zu sein. Dies sicher ein Trost denen,<br />

die wie ich Hans-Eberhard Weber<br />

vermissen.<br />

U. Endruschat<br />

Das Veterinär-Physiologische Institut freut<br />

sich mit Frau Dr. Honscha und wünscht<br />

ihr, nicht nur für die wissenschaftliche Zukunft,<br />

alles Gute.<br />

Gäbel<br />

Umschau der Veterinärmedizinischen Fakultät, Universität Leipzig 20 (23) <strong>2010</strong> 57

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