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rudolf steiner gesamtausgabe vorträge vorträge vor mitgliedern der ...

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Der Tod ist etwas, was am allermeisten zwei total voneinan<strong>der</strong><br />

verschiedene Seiten hat. Der Tod von hier aus, von <strong>der</strong> physischen<br />

Welt aus gesehen, hat gewiß viele trostlose Seiten, viele schmerzliche<br />

Seiten. Aber es ist wirklich so, daß man von hier aus den Tod<br />

von <strong>der</strong> einen Seite nur ansieht; wenn man aber gestorben ist, sieht<br />

man ihn von <strong>der</strong> an<strong>der</strong>en. Da ist er das befriedigendste, vollkommenste<br />

Ereignis, das man überhaupt erlebt, denn er ist da lebendige<br />

Tatsache. Während er hier ein Beweis dafür ist, auch für unsere<br />

Empfindung, für unser Gefühl, wie hinfällig, wie vergänglich das<br />

physische Leben des Menschen ist, ist <strong>der</strong> Tod, angeblickt von <strong>der</strong><br />

geistigen Welt aus, gerade ein Beweis dafür, daß immerdar <strong>der</strong> Geist<br />

den Sieg über alles Ungeistige davonträgt, daß immerdar <strong>der</strong> Geist<br />

das Leben ist, das unvergängliche, das nie versiegende Leben. Er ist<br />

gerade ein Beweis dafür, daß es keinen Tod gibt in Wirklichkeit, daß<br />

<strong>der</strong> Tod eine Maja, ein Schein ist. Darin liegt auch <strong>der</strong> große Unterschied<br />

zwischen dem Leben von dem Tode bis zu einer neuen Geburt<br />

und dem Leben hier von <strong>der</strong> Geburt bis zum Tode.<br />

Denn sehen Sie, kein Mensch kann sich mit gewöhnlichen physischen<br />

Erkenntnismitteln an seine eigene Geburt erinnern. Die eigene<br />

Geburt kann niemand aus <strong>der</strong> Erfahrung beweisen, weil er sie<br />

nicht gesehen hat. Die Geburt ist etwas, das <strong>vor</strong> dem Menschenauge<br />

hier im physischen Leben nicht stehen kann. Die Geburt liegt <strong>vor</strong><br />

<strong>der</strong> Zeit, an die man sich erinnert. Und die Geburt steht nie da. Der<br />

Tod aber - und dadurch unterscheidet er sich von <strong>der</strong> Geburt in seiner<br />

Bedeutung nach dem Tode - steht immer als das größte, bedeutendste,<br />

lebendigste, vollkommenste Ereignis <strong>vor</strong> dem geistigen<br />

Auge in <strong>der</strong> Zeit zwischen dem Tod und einer neuen Geburt. Denn<br />

<strong>der</strong> Tod ist eben das, wovon wir unser Ich-Bewußtsein nach dem<br />

Tode haben. Und ebenso wie es uns hier in unserem physischen Leben<br />

unmöglich ist, uns an unsere Geburt zu erinnern, ebenso notwendig<br />

und selbstverständlich ist es in <strong>der</strong> ganzen Zeit, die wir in<br />

<strong>der</strong> geistigen Welt verbringen, in dem Leben zwischen Tod und<br />

neuer Geburt, daß immer <strong>der</strong> Moment, wo <strong>der</strong> Geist sich losringt<br />

von dem Leibe, <strong>vor</strong> unserem geistig-seelischen Blick steht. Denn<br />

aus diesem Tode heraus fließt uns eben im Zusammenhang mit

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