Datenlage zur internationalen Migration
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Working Paper 18 - Die <strong>Datenlage</strong> im Bereich der <strong>internationalen</strong> <strong>Migration</strong><br />
1. Einleitung<br />
Die Anforderungen an statistische Daten sind grundsätzlich sehr hoch, sie sollen nach<br />
Möglichkeit objektiv, reliabel und valide sein. Ein hochwertiges Angebot von statistischen Informationen<br />
ist auch im Bereich der <strong>internationalen</strong> <strong>Migration</strong> aus verschiedenen Gründen<br />
notwendig. Bei der Beurteilung und Analyse des Zu- und Abwanderungsgeschehens wirken<br />
sich Unzulänglichkeiten in den <strong>Migration</strong>sstatistiken negativ aus. Ohne hinreichendes Datenmaterial<br />
ist es zudem auf politischer, wissenschaftlicher oder gesellschaftlicher Ebene problematisch,<br />
gewinnbringende Diskussionen zu migrationsrelevanten Themen zu führen. Auch<br />
die Einschätzung von <strong>Migration</strong>spotenzialen sowie die Durchführung von <strong>Migration</strong>sprojektionen,<br />
die in diesem Working Paper thematisiert werden, basieren auf dem Angebot hochwertiger<br />
Daten. Denn, erstens, ist auch qualitative Forschung angewiesen auf valide statistische<br />
Informationen, aus denen Tendenzen und Entwicklungen abgeleitet werden können.<br />
Das gleiche gilt, zweitens, für Projektionen, also qualitativen oder quantitativen Aussagen<br />
über zukünftige Wanderungen. Die Ergebnisse, die durch Forschung gewonnen werden,<br />
sind, drittens, für die Gestaltung und Umsetzung von <strong>Migration</strong>spolitiken relevant, deren Ziel<br />
es ist, internationale <strong>Migration</strong> zu steuern. Gleichzeitig können politische Entscheidungen<br />
aber auch Einfluss auf die Qualität statistischer Informationen ausüben. Die drei genannten<br />
Aspekte bedingen sich somit gegenseitig.<br />
Bei einer Untersuchung <strong>zur</strong> <strong>Datenlage</strong> im Bereich internationaler <strong>Migration</strong> ist es sowohl<br />
notwendig zu klären, welche Daten für <strong>Migration</strong>sprojektionen relevant sind, als auch<br />
festzustellen, in welcher Form diese Daten überhaupt erhoben werden bzw. zugänglich sind.<br />
Dafür muss ihre Aussagekraft überprüft und ggf. auf Einschränkungen und Unzulänglichkeiten<br />
hingewiesen werden. Diese Punkte werden in der vorliegenden Untersuchung thematisiert.<br />
Die Forschungsrelevanz hinsichtlich der <strong>Datenlage</strong> im Bereich der <strong>internationalen</strong> <strong>Migration</strong><br />
wird an den Aktivitäten verschiedener Akteure deutlich. Beispielhaft sei an dieser<br />
Stelle die Development Research Group der Weltbank genannt, die innerhalb des Projektes<br />
„Measuring <strong>Migration</strong>: Best Practices“ geeignete Verfahrensweisen ausarbeitet, um die Datenerhebung<br />
bei Volkszählungen und Haushaltsbefragungen zu verbessern, oder das Vorhaben<br />
der Europäischen Kommission, die Statistiken der EU-Mitgliedstaaten bis zum Jahr 2009<br />
zu harmonisieren.<br />
Die Analyse der <strong>Datenlage</strong> im Bereich der <strong>internationalen</strong> <strong>Migration</strong> legt als erste Teiluntersuchung<br />
innerhalb des Projektes „<strong>Migration</strong>sprojektionen und Potenziale der <strong>Migration</strong>“<br />
die Grundlage für die weiteren Schritte. Das Projekt befasst sich mit der Einschätzung<br />
zukünftiger Wanderbewegungen in die Europäische Union im Allgemeinen sowie nach<br />
Deutschland im Speziellen. Dabei sollen weniger quantitative Aussagen über das zu erwartende<br />
<strong>Migration</strong>sgeschehen getroffen werden, da eine Vielzahl von Faktoren nicht in Rechenmodelle<br />
einbezogen werden kann. Vielmehr wird darauf hingearbeitet, über die Untersuchungen<br />
einer Vielzahl migrationsrelevanter Aspekte zu qualitativen Einschätzungen über<br />
einzelne Staaten oder Kleinregionen zu kommen. Idealerweise können später solche Aussagen<br />
regional zusammengefasst werden, um ggf. auch <strong>zur</strong> Beurteilung von <strong>Migration</strong>spotenzialen<br />
in größeren Regionen zu gelangen. Im Zuge dessen ist auch die Angabe von plausiblen<br />
Größenordnungen bezüglich zukünftiger Wanderung denkbar. Was den geographischen