Erzieherinnengesundheit - Publikationen - Freistaat Sachsen
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3.5 Gute-Praxis-Beispiel:<br />
Bericht zur Einführung<br />
von Maßnahmen zum<br />
betrieblichen GesundheitsmanagementEigenbetriebKindertageseinrichtungen<br />
der<br />
Lan des hauptstadt Dresden<br />
Petra Franke<br />
Version 1.0 (09/2008)<br />
Der Eigenbetrieb Kindertageseinrichtungen<br />
Dresden hat im Rahmen seiner Fürsorgepfl icht<br />
als Arbeitgeber von über 1.000 Beschäftigen im<br />
Jahr 2003 eine Projektgruppe gebildet, welche<br />
die Einführung eines betrieblichen Gesundheitsmanagements<br />
vorbereiten und durchführen<br />
sollte. Zielgruppe waren insbesondere die<br />
älteren Beschäftigten ab 45 Jahre in den Kindertageseinrichtungen<br />
und der Verwaltung.<br />
Die jahrelangen minimalen Neueinstellungen<br />
führten im Eigenbetrieb Kindertageseinrichtungen<br />
Dresden zu einer immer größer werdenden<br />
Anzahl von älteren Beschäftigen (der<br />
Altersdurchschnitt lag in 2003 bei 47 Jahren).<br />
Die Analyse der Arbeitssituationen sollte Ausgangspunkt<br />
für gezielte Maßnahmen zur Reduzierung<br />
von berufsbedingten Belastungen werden.<br />
Mitglieder der Projektgruppe waren die<br />
Abteilungsleiterin der Abteilung Personalmanagement,<br />
Petra Franke, die Personalplanerin,<br />
Vertreter des Personalrates Eigenbetrieb Kindertageseinrichtungen<br />
und der Betriebsarzt.<br />
Die fachliche Beratung und Prozessbegleitung<br />
erfolgte für den Eigenbetrieb Kindertageseinrichtungen<br />
Dresden durch die Deutsche Angestelltenkrankenkasse<br />
(DAK) mit deren Partner,<br />
der Firma Motio Berlin.<br />
Das Projekt (Projektlaufzeit 02/2004 bis 05/2005)<br />
erfolgte nach folgendem Ablauf:<br />
� Erstellung einer Projektskizze,<br />
� Information der Beschäftigten der Kindertageseinrichtungen,<br />
� Arbeitsplatzanalysen in ausgewählten<br />
Kindertageseinrichtungen (49 Erzieherinnen<br />
und Erzieher und 15 Führungskräfte),<br />
� Arbeitsplatzanalysen in den einzelnen<br />
Fachbereichen der Verwaltung (8 Beschäftigte<br />
und 8 Führungskräfte),<br />
Kapitel 3: Praktische Umsetzung des Arbeits- und Gesundheitsschutzes<br />
61<br />
� Auswertung der Ergebnisse und Erstellung<br />
eines Planes zur Umsetzung der<br />
Maßnahmen,<br />
� Schulung von Multiplikatoren der Kindertageseinrichtungen<br />
zur Problematik<br />
„Umgang mit Rückenproblemen und<br />
Stress“.<br />
Ein Handlungsschwerpunkt im Ergebnis der<br />
Arbeitssituationsanalyse in den Kindertageseinrichtungen<br />
war das Vermindern von Rückenschmerzen<br />
und dadurch bedingter Erkrankungen<br />
und Arbeitsausfälle.<br />
Eine der Maßnahmen für die Verbesserung<br />
der Arbeitsbedingungen in den Kindertageseinrichtungen<br />
war die sukzessive Ausstattung<br />
der Kindertageseinrichtungen mit erwachsenengerechten<br />
Sitzmöbeln, um die Rückenbeschwerden<br />
der Erzieherinnen und Erzieher zu<br />
vermindern und präventiv vorzusorgen.<br />
Ein wichtiger Grundsatz für die Auswahl eines<br />
geeigneten Erzieherstuhles war die Möglichkeit<br />
des ergonomischen Sitzens für die<br />
Erzieherinnen und Erzieher, ein rücken- und<br />
knieschonendes Aufstehen/Setzen durch<br />
Funktionsrücken und -armlehnen sowie die<br />
Verstellbarkeit der Sitzhöhe auf das Niveau der<br />
Kinder (31-45 cm). Nach einer Marktanalyse<br />
und dem Praxistest von zwei Musterstühlen<br />
in einer Kindertageseinrichtung wurde im Jahr<br />
2006 mit der Ausstattung der Krippenbereiche<br />
in den Kindertageseinrichtungen begonnen.<br />
Die gute Resonanz auf den Einsatz der ergonomischen<br />
Erzieherstühle bestätigte den Eigenbetrieb<br />
Kindertageseinrichtungen Dresden<br />
darin, noch mehr Erzieherinnen und Erziehern<br />
einen ergonomischen Erzieherstuhl zur Verfügung<br />
zu stellen. Im Jahr 2007 erhielten deshalb<br />
alle Erzieherinnen und Erzieher im Krippenbereich<br />
und die ersten Erzieherinnen und Erzieher<br />
des Kindergartenbereiches erwachsenengerechte<br />
Arbeitsstühle. Die Zufriedenheit der<br />
Erzieherinnen und Erzieher und die Wirksamkeit<br />
der neuen Stühle werden jetzt nach der<br />
zweijährigen Nutzungsphase in einer Befragung<br />
der Erzieherinnen und Erzieher refl ektiert<br />
und weitere Handlungsstrategien erarbeitet.<br />
Dies wird federführend über den Arbeitssicherheitsausschuss<br />
organisiert. Es ist wichtig, den<br />
begonnenen Prozess weiterzuführen und die<br />
Erfahrungen einer Kooperation mit den Krankenkassen<br />
auszubauen.