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Erzieherinnengesundheit - Publikationen - Freistaat Sachsen

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Es lässt sich kein aussagekräftiges Zusammenhangsmaß<br />

zwischen der Wahrnehmung<br />

des Arbeitsschutzes und den angegebenen<br />

Beschwerden errechnen, die subjektive Bewertung<br />

des Arbeitsschutzes war somit nicht<br />

abhängig von dem jeweils angegebenen Gesundheitszustand<br />

der antwortenden Fachkraft.<br />

Sensibilisierung von Kita-Trägern und Kita-<br />

Leitungen<br />

Für die Auswertung der Ist-Stand-Analyse wurden<br />

verschiedene Beratungsformen gewählt.<br />

Es erfolgten im Jahr 2008 sowohl Auswertungen<br />

in den befragten Kindertageseinrichtungen<br />

selbst als auch generalisierte Darstellungen in<br />

der AWO-Geschäftsführerkonferenz, auf Trägerebene<br />

bzw. in regional gebildeten, trägerübergreifenden<br />

Arbeitsgruppen. Die Befassung mit<br />

dem Thema „Erzieherinnen-/Erziehergesundheit“<br />

stellt bereits eine Form der Sensibilisierung<br />

von Trägern, Kita-Leitungen und pädagogischen<br />

Fachkräften dar, die ihrer Art nach im<br />

Gesamtverband in <strong>Sachsen</strong> erstmals in dieser<br />

Größenordnung durchgeführt wurde.<br />

Die Auswertung der Angaben zur Gesundheit<br />

des pädagogischen Personals sowie zur Bewertung<br />

des Arbeitsschutzes erfolgte dabei<br />

vor allem unter der Fragestellung der Personalentwicklung<br />

unter besonderer Berücksichtigung<br />

der Altersstruktur der Fachkräfte (vgl.<br />

Tab. 3.1).<br />

Tab. 3.1 Berechnungsbeispiel für eine<br />

Kita mit 110 Kindern (Krippe/<br />

Kindergarten) und zehn Beschäftigten<br />

Altersgruppen Anteil an AWO-Fachkräften<br />

bis 30 Jahre 6,5 %<br />

31-40 Jahre 24,2 %<br />

41-50 Jahre 41,3 %<br />

51-60 Jahre 27,0 %<br />

über 60 Jahre 1,0 %<br />

Ausgehend von der Häufung in den Altersgruppen<br />

41-60 Jahre ist in den kommenden<br />

fünf bis zehn Jahren eine überdurchschnittlich<br />

hohe Fluktuation beim Erzieherpersonal zu erwarten.<br />

1 Einer internen Bedarfsanalyse der Liga<br />

der Spitzenverbände der Freien Wohlfahrtspfl<br />

ege in <strong>Sachsen</strong> aus dem Jahre 2007 zufolge<br />

konnte diese sich abzeichnende Personalsitu­<br />

1 Im Dritten Sächsischen Kinder- und Jugendbericht<br />

wird hierzu „die relative Überalterung des Personals in<br />

<strong>Sachsen</strong>“ festgestellt. Ebd., S. 112<br />

Kapitel 3: Praktische Umsetzung des Arbeits- und Gesundheitsschutzes<br />

63<br />

ation durch die damaligen Ausbildungsgänge<br />

in <strong>Sachsen</strong> nur teilweise ausgeglichen werden.<br />

Über die ohnehin gesetzlich verankerte Fürsorgepflicht<br />

des Arbeitgebers zur Gesunderhaltung<br />

der Beschäftigten hinaus ergibt sich deshalb<br />

ein zusätzliches Handlungsinteresse der<br />

Träger, die Arbeitsbedingungen für die in den<br />

Einrichtungen tätigen Fachkräfte möglichst gesundheitsfördernd<br />

zu gestalten.<br />

Kooperationsumsetzung mit der Berufsgenossenschaft<br />

für Gesundheitsdienst und<br />

Wohlfahrtspfl ege (BGW)<br />

Die sinnvolle Ausgestaltung des Arbeitsplatzes<br />

unter den spezifischen Bedingungen einer Kindertageseinrichtung<br />

funktioniert umso besser,<br />

je eher die Umsetzung des Arbeitsschutzes von<br />

„innen heraus“ begleitet wird. In Kooperation mit<br />

der BGW als zuständiger Berufsgenossenschaft<br />

wurde es möglich, innerhalb eines relativ kurzen<br />

Zeitraums von einem Jahr zwischen 2007 und<br />

2008 drei Schulungen für Sicherheitsbeauftragte<br />

aus AWO-Kindertageseinrichtungen durchzuführen.<br />

Dadurch gelang es, pädagogische und<br />

technische Mitarbeiter aus den Kindertageseinrichtungen<br />

für das Anliegen des Gesundheitsschutzes<br />

so zu qualifizieren, dass pädagogische<br />

und arbeitsschutzrechtliche Gesichtspunkte bei<br />

der Arbeitsplatzgestaltung der Erzieher abgestimmt<br />

umgesetzt werden können.<br />

Ebenfalls in Kooperation mit der BGW wurde<br />

Ende 2007 der Workshop „<strong>Erzieherinnengesundheit</strong>“<br />

für Führungs- und Leitungskräfte<br />

der AWO durchgeführt. Dabei konnten die Teilnehmer<br />

in besonderem Maße für das Anliegen<br />

der Aktivitäten im Handlungsfeld sensibilisiert<br />

werden. In zwei regionalen Arbeitsgruppen in<br />

Bautzen und Löbau wurden 2008 in Seminarform<br />

Aspekte des Arbeits- und Gesundheitsschutzes<br />

mit den Leiterinnen der örtlichen<br />

AWO-Kindertageseinrichtungen thematisiert.<br />

Aktivitäten in den Kindertageseinrichtungen<br />

Ausgehend von Impulsen der Gesundheitsinitiative<br />

bzw. der hierzu durchgeführten Ist­<br />

Stand-Analyse können in den Kindertageseinrichtungen<br />

verstärkte Anstrengungen zur<br />

erzieherfreundlichen Ausgestaltung der Arbeitsplatzsituation<br />

festgestellt werden. Dazu<br />

sollen nachfolgend einige Beispiele aufgeführt<br />

werden, Vertreter aus diesen Kindertageseinrichtungen<br />

nahmen an der BGW-Schulung zu<br />

Sicherheitsbeauftragten bzw. am dem AWO/<br />

BGW-Workshop „<strong>Erzieherinnengesundheit</strong>“ teil:<br />

Kita „Haltestelle Kinderherzen“ in Kesselsdorf<br />

(AWO Kreisverband Weißeritzkreis e.V.):

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