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pdf bwlv Gesamtjahresbericht - Baden-Württembergischer ...

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Träger:<br />

<strong>Baden</strong> <strong>Württembergischer</strong> Landesverband für Prävention und Rehabilitation gGmbH<br />

77871 Renchen, Renchtalstraße 14<br />

Tel: 07843/ 949-141 - Fax: 07843/ 949-168<br />

Internet http://www.bw-lv.de E-Mail: info@bw-lv.de<br />

Unsere Kompetenzen<br />

Suchthilfe<br />

Suchtprävention<br />

Gesundheitsförderung und<br />

Hilfen für schwerbehinderte Menschen<br />

Jahresbericht 2008<br />

<strong>Baden</strong>-<strong>Württembergischer</strong> Landesverband für<br />

Prävention und Rehabilitation gGmbH<br />

Renchtalstraße 14<br />

77871 Renchen


Lörrach<br />

<strong>Baden</strong>-<strong>Württembergischer</strong> Landesverband<br />

für Prävention und Rehabilitation gGmbH<br />

ambulante Einrichtungen<br />

stationäre Einrichtungen /TAB<br />

Integrationsfachdienste<br />

Ausbildungswerkstätten<br />

Geschäftsstellen<br />

Kehl<br />

Renchen<br />

Lahr<br />

Emmendingen<br />

Freiburg<br />

Steinen<br />

Rheinfelden<br />

Offenburg<br />

Rastatt<br />

Altglashütten<br />

Bruchsal<br />

Karlsruhe<br />

<strong>Baden</strong>-<strong>Baden</strong><br />

Waldshut<br />

Mannheim<br />

Heidelberg<br />

Pforzheim<br />

Calw<br />

Nagold<br />

Dusslingen<br />

Freudenstadt-Kniebis<br />

Schenkenzell-Wittichen<br />

Rottweil<br />

Villingen-Schwenningen<br />

Tuttlingen<br />

Mosbach<br />

Reutlingen<br />

Gönningen<br />

Singen<br />

Tübingen<br />

Radolfzell<br />

Obersulm-Eichelberg<br />

Königsberg/Bayern<br />

Hofheim-Unterfranken<br />

Titelbild: istock windrad<br />

Verantwortlich:<br />

Thomas Bader, Christian Heise Geschäftsführer <strong>bwlv</strong><br />

Elke Böhme, <strong>bwlv</strong> Referat Öffentlichkeitsarbeit, elke.boehme@bw-lv.de<br />

Layout: Heidi Kunkel, <strong>bwlv</strong>


Vorwort<br />

Das Jahr 2008 stand für die Konsolidierung des Zusammenschlusses von blv. und Drogenhilfe<br />

Tübingen zum <strong>bwlv</strong>. Besonders umfangreiche Anpassungsprozesse mussten von den<br />

Verwaltungen bewältigt werden. Im therapeutischen Bereich wurden Leistungsangebote<br />

voneinander übernommen, so z. B. im ambulanten Bereich in der Beratungsstelle Reutlingen<br />

das HaLt-Projekt. Für alle Einrichtungen des Drogenbereichs im <strong>bwlv</strong> wurden Schulungen in<br />

Community Reinforcement Approach (CRA) angeboten, als Grundlage für eine einheitliche<br />

Haltung gegenüber den Drogenabhängigen. CRA präsentiert ein geschlossenes<br />

verhaltenstherapeutisches Gesamtkonzept, das positive Verstärker aus dem sozialen Raum<br />

des Betroffenen einsetzt und den Schritt zur Konsumveränderung oder zur Abstinenz<br />

erleichtert. Im Bereich Tübingen nehmen Mitarbeiter aus dem ambulanten und stationären<br />

Bereich, zum Teil auch Mitarbeiter anderer Einrichtungen, mit denen die Klienten Kontakt<br />

haben, an der Ausbildung zum CRA-Therapeuten teil. CRA wird seit vielen Jahren in den USA<br />

praktiziert und ist gut evaluiert.<br />

Der Kontaktladen Drehscheibe Lörrach feierte sein 10-jähriges Bestehen mit einer feierlichen<br />

Fachtagung. Die Jugendeinrichtung in der Fachklinik Haus Weitenau ist nach drei Jahren aus<br />

der Modellphase in die Phase eines regulären Behandlungsangebots gewechselt. Das Angebot<br />

erfreut sich größter Beliebtheit und wird von allen Kennern der Einrichtung sehr geschätzt.<br />

Ein besonderes Ereignis war der Umzug der Reha Haus Wiesengrund von Alpirsbach-<br />

Reinerzau in das modernisierte Haus Kohlwald in Freudenstadt-Kniebis. Haus Wiesengrund im<br />

Kohlwald, wie sich die Einrichtung jetzt nennt, ist ein auf dem Kniebis (1.000 m) am Waldrand<br />

(direkt neben der beleuchteten Nachtloipe) gelegenes großzügiges Anwesen mit allen<br />

Ausstattungsmerkmalen, die sich Klienten wünschen (Grillhütte, Kinoraum, Sporthalle,<br />

Kraftraum, alle Zimmer mit Nasszellen etc.). Ein besonderer Behandlungsschwerpunkt ist die<br />

Traumatherapie sowie die Behandlung nicht bewältigter Trauer. Dieser Ansatz basiert auf der<br />

Tatsache, dass überproportional viele Drogenabhängige bei den vielfältig erlebten Verlusten<br />

keine hinreichende Trauer zulassen konnten und deshalb in ihrer Entfaltung eingeschränkt sind.<br />

Standardisierte Programme bieten hier therapeutisch wertvolle Unterstützung zur Stabilisierung<br />

der Patienten. Alle Mitarbeiter wurden vom Leiter der Einrichtung in den angewandten<br />

Verfahren ausgebildet.<br />

In der Rehabilitationsbehandlung wird die Weigerung der AOK, die Adaptionsbehandlung als<br />

Teil der Reha-Maßnahme anzuerkennen, als Risiko für den Behandlungserfolg gesehen. In<br />

vielen Fällen ist der Behandlungserfolg erst erreichbar, wenn die mit der Adaption verbundenen<br />

Behandlungsziele umgesetzt werden konnten. Wir werden uns für eine Anerkennung dieses<br />

wichtigen Teilbereichs der Gesamtbehandlung weiter einsetzen.<br />

Die Beratungsstellen Villingen-Schwenningen und Karlsruhe sind Kompetenzzentren für<br />

Mediensucht geworden, nachdem Mitarbeiter der Beratungsstellen eine spezielle Ausbildung<br />

absolviert haben.<br />

In 19 Stadt- und Landkreisen unterstützt der <strong>bwlv</strong> Kommunen bei der Umsetzung einer Lokalen<br />

Alkoholpolitik. Mit dem Projekt sollen politische und administrative Kräfte auf lokaler Ebene<br />

mobilisiert werden, um gegen Komasaufen, Lärmbelästigung, Vandalismus und Gewalt ein<br />

Zeichen zu setzen. Prävention braucht die Politik, damit gemeinsam wirksame Maßnahmen<br />

entwickelt und umgesetzt werden können. Die DAK <strong>Baden</strong>-Württemberg unterstützt das Projekt<br />

mit 10.000 €.<br />

Seite 1


Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des <strong>bwlv</strong> haben auch 2008 viel geleistet:<br />

Es wurden von den stationären Einrichtungen 1.643 Patienten behandelt, von denen im<br />

Durchschnitt 61% (n=994) die Behandlung regulär abgeschlossen haben.<br />

In knapp 20% der Fälle erfolgte eine vorzeitige Entlassung ohne Einverständnis der Ärzte oder<br />

Therapeuten, was in der Regel ein Abbruch der Behandlung durch den Patienten repräsentiert.<br />

Bei 17% (n=282) mussten zum Beispiel aufgrund von Regelverstößen oder Rückfällen<br />

disziplinarische Entlassungen eingeleitet werden.<br />

Im ambulanten Bereich haben die Suchtberatungsstellen des <strong>bwlv</strong> 14.550 Menschen in mehr<br />

als 122.000 Sitzungen beraten und behandelt. 35% der Ratsuchenden kamen zum ersten Mal,<br />

73% waren männlich, 27% weiblich. Am häufigsten lag der Beratung ein Alkoholproblem (61%)<br />

zugrunde, es folgten Opiate (17%), Cannabis (10%) und als viertes Problemfeld Pathologisches<br />

Glücksspiel. Die Gewichtung entspricht auch der Angebotsverteilung der Beratungsstellen im<br />

<strong>bwlv</strong> (mehr Stellen mit Alkoholberatung als mit Drogen bzw. allgemeiner Suchtberatung). An<br />

Nichtraucherkursen haben 679 Teilnehmer mitgewirkt.<br />

Es wurden 2.242 Vermittlungen in ambulante, teilstationäre und stationäre<br />

Rehabilitationsbehandlung durchgeführt.<br />

An 2.300 Präventionsveranstaltungen des <strong>bwlv</strong> haben mehr als 35.000 Menschen<br />

teilgenommen.<br />

Der Leistungsspiegel ist beeindruckend. Wir sehen, dass hinter jeder Zahl ein Mensch steht,<br />

der sich – oft mit über einen langen Zeitraum begleiteten Zweifeln, Ängsten, Selbstvorwürfen –<br />

vertrauensvoll an uns wandte, mit der Erwartung um Verständnis für sich oder seine<br />

Angehörigen und konkrete Hilfe bei einem ersten Schritt aus der belastenden Situation. Unser<br />

erstes Ziel heißt, diesen Menschen zu helfen. Dafür steht unser Verband, dafür sind unsere<br />

Einrichtungen geschaffen.<br />

Wir danken allen, die uns kollegial, als Behörde, Kosten- und Leistungsträger, kommunale<br />

Institution und Partner in unserer Arbeit begleitet haben. Ihre Unterstützung, Ihre kritische<br />

Rückmeldung sowie der Dialog mit Ihnen sind die Grundlagen unserer Arbeit, auf die wir auch<br />

in Zukunft bauen.<br />

Thomas Bader Christian Heise<br />

Geschäftsführer Geschäftsführer<br />

Seite 2


Neues aus dem <strong>bwlv</strong><br />

Kompetenzzentren für Mediensucht<br />

Onlinespielsucht, Internetsucht, Handysucht - manche Jugendliche und Erwachsene können den<br />

Umgang mit elektronischen Medien nicht mehr richtig kontrollieren und leiden darunter. Sie spielen<br />

tagelang Rollenspiele wie World of Warcraft, gewaltverherrlichende Spiele wie Ego-Shooter, chatten mit<br />

Gleichgesinnten und besuchen Sexseiten im Internet. Sie vernachlässigen dabei Freunde und Familie<br />

und die schulischen Leistungen leiden darunter. Als Eltern oder Pädagogen sind Sie deshalb besorgt<br />

und benötigen Hilfestellung. In den Kompetenzzentren für Mediensucht in Karlsruhe und Villingen-<br />

Schwenningen finden Eltern, Lehrer und Betroffene Information und Beratung.<br />

Verbundzertifizierung<br />

Für 2009 ist eine Verbundzertifizierung für die ambulanten und den überwiegenden Teil der stationären<br />

Einrichtungen der Suchtkrankenhilfe nach DIN EN ISO 9001:2008 geplant. Es erfolgten bereits<br />

Schulungen zur Prozessmodellierung und zum internen Audit. Die internen Audits sind mittlerweile<br />

abgeschlossen. Die damit zusammenhängenden Vorarbeiten haben unsere Mitarbeiterinnen und<br />

Mitarbeiter mit viel Engagement absolviert und dies hat letztendlich auch zu einem weiteren<br />

nachweislichen Qualitätsschub in den Einrichtungen geführt. Für den Herbst wollen wir das<br />

Zertifizierungsverfahren abgeschlossen haben.<br />

Lokale Alkoholpolitik<br />

Jugendliche, die bis zur Bewusstlosigkeit trinken, sind keine Seltenheit: Flatrate Partys und Komasaufen<br />

gehören für viele Jugendliche zur Wochenendgestaltung. Dies führt mitunter zu Problemen wie<br />

Lärmbelästigungen, Vandalismus und Gewalt gegen Menschen und Gegenstände. Mit dem Projekt<br />

Lokale Alkoholpolitik sollen nun politische und administrative Kräfte auf lokaler Ebene mobilisiert werden.<br />

Nach einer ersten Analyse der Lage wird danach ein Maßnahmenplan und konkrete Präventionsprojekte<br />

gemeinsam mit allen Beteiligten entwickelt. Dabei werden bestehende Projekte auf den Prüfstand<br />

gestellt, um eine übergeordnete Frühinterventionsstrategie zu entwickeln. Der Aufbau und das<br />

Management solcher Strukturen erfolgt unter Berücksichtigung von Konzepten der<br />

Organisationsentwicklung. Auf diese Weise kann wirkungsvoll riskant konsumierenden Jugendlichen<br />

durch ihr Umfeld eine frühzeitige und zielgerichtete Unterstützung angeboten werden. Wir unterstützen<br />

auch Ihre Kommune bei der Umsetzung von alkokoholpolitischen Maßnahmen, sprechen Sie uns an!<br />

Seite 3


Die Familie im Blick - Community Reinforcement Approach (CRA)<br />

CRA (Community Reinforcement Approach) ist ein in den USA seit Jahren erfolgreich erprobter und<br />

langjährig evaluierter therapeutischer Ansatz, der sich - unter anderem - in der Arbeit mit Abhängigen<br />

und deren Angehörigen bewährt hat. Im Wesentlichen verknüpft CRA Prinzipien der Lerntheorie mit<br />

einer patientenorientierten Haltung sowie einer Aktivierung von Ressourcen aus der erweiterten sozialen<br />

Umgebung (Community). Im Gegensatz zu systemischen Ansätzen, die ebenfalls den sozialen Kontext<br />

als maßgeblich für Veränderungen ansehen, wird im CRA direkt und geplant auf diesen eingewirkt mit<br />

dem Ziel, das gewünschte Verhalten - etwa Abstinenz - möglichst direkt zu belohnen und somit die<br />

Motivation zu fördern, weiterhin abstinent zu bleiben. Hier ist das Verhalten von Angehörigen ebenso<br />

gemeint wie der Zugang zu Arbeit, Wohnung oder Sportvereinen. In der therapeutischen Arbeit steht das<br />

Schaffen von Erfolgserlebnissen in vom Patienten als wichtig eingeschätzten Bereichen an erster Stelle.<br />

Im Ergebnis bestehen attraktivere (suchtmittelfreie) Lebensumstände, Vertrauen in eigene Fähigkeiten<br />

und die Behandlung sowie gesteigerte persönliche Kompetenzen.<br />

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der ambulanten und stationären Einrichtungen in Reutlingen und<br />

Tübingen haben sich seit 2007 in CRA, teilweise durch die amerikanischen Autoren Robert Meyers und<br />

John Gardin, ausbilden lassen. CRA wird in der therapeutischen Arbeit auch in Abstimmung mit<br />

Mitarbeitern anderer Einrichtungen, zu denen Schnittstellen bestehen, angewandt. Die Fachkliniken<br />

Friedrichshof und Schloss Bettenburg haben ebenfalls CRA in ihrem therapeutischen Programm<br />

eingeführt.<br />

Seite 4


Inhaltsangabe<br />

Vorwort 1<br />

Neues aus dem <strong>bwlv</strong> 3<br />

Inhaltsangabe 5<br />

Fachstelle Sucht <strong>Baden</strong>-<strong>Baden</strong> 6<br />

Fachstelle Sucht Calw 7<br />

Fachstelle Sucht Emmendingen 8<br />

Fachstelle Sucht Freiburg 9<br />

Fachstelle Sucht Karlsruhe-Bruchsal 10<br />

Fachstelle Sucht Lörrach 12<br />

Drogenhilfe Drehscheibe und Kontaktladen Lörrach 13<br />

Fachstelle Sucht Mannheim 14<br />

Fachstelle Sucht Mosbach 15<br />

Fachstelle Sucht Offenburg 16<br />

Fachstelle Sucht Pforzheim 17<br />

Fachstelle Sucht Rastatt 18<br />

Fachstelle Sucht Rottweil 19<br />

Fachstelle Sucht Singen 20<br />

Fachstelle Sucht Tuttlingen 21<br />

Fachstelle Sucht Villingen-Schwenningen 22<br />

Fachstelle Sucht Waldshut-Tiengen 23<br />

Jugend- und Drogenberatung Kehl 24<br />

Jugend- und Drogenberatung Lahr 25<br />

Jugend- und Drogenberatung Reutlingen 26<br />

Jugend- und Drogenberatung Rheinfelden 27<br />

Jugend- und Drogenberatung Tübingen 28<br />

Kontaktladen Janus - Tübingen 29<br />

Integrationsfachdienste 30<br />

Haus Altglashütten 32<br />

Fachklinik Drogenhilfe Tübingen - Bläsiberg 33<br />

Fachklinik Schloss Bettenburg 34<br />

Fachklinik Friedrichshof 35<br />

Fachklinik Haus Renchtal 36<br />

Fachklinik Haus Schielberg 37<br />

Fachklinik Haus Weitenau 38<br />

Fachklinik Haus Wiesengrund 39<br />

Fachklinik Wittichen 40<br />

Therapie Auf dem Bauernhof (TAB) 41<br />

Rehabilitationseinrichtung Lörrach 42<br />

Tagesklinik Karlsruhe 43<br />

Betreutes Wohnen Karlsruhe 44<br />

Statistik gesamt ab 45<br />

Seite 5


Fachstelle Sucht <strong>Baden</strong>-<strong>Baden</strong><br />

Aktuelle Entwicklung<br />

Das kommunale Suchthilfenetzwerk des Stadtkreises <strong>Baden</strong>-<strong>Baden</strong> wurde im Herbst 2008 gegründet.<br />

Die Fachstelle Sucht <strong>Baden</strong>-<strong>Baden</strong> ist eines der Gründungsmitglieder.<br />

Außerdem unterzeichneten wir den Vertrag zum gemeindepsychiatrischen Verbund. Das<br />

Suchthilfenetzwerk wird gerade in der Beratung und Behandlung von Klienten mit Doppeldiagnosen<br />

besondere Bedeutung gewinnen.<br />

Auf Einladung des Amtes für Familie, Soziales und Jugend <strong>Baden</strong>-<strong>Baden</strong> setzten wir uns mit dem §8a<br />

SGB VIII - Schutzauftrag bei Kindeswohlgefährdung - auseinander und vereinbarten Wege der<br />

Kooperation mit dem Jugendamt.<br />

Die Arbeit mit Migranten aus den GUS-Ländern nimmt besonders im Bereich der Drobs stetig zu. Im<br />

Stadtkreis <strong>Baden</strong>-<strong>Baden</strong> sind etwa 50 und im Landkreis 120 Substituierte in der psychosozialen<br />

Begleitung anhängig. Davon sind 2/3 Migranten. Die Notwendigkeit, hier spezifische Angebote zu<br />

schaffen, hat uns veranlasst, in der Steuerungsgruppe des Kommunalen Suchthilfenetzwerkes auf die<br />

Notwendigkeit der Einrichtung einer neuen Fachkraftstelle für substituierte Migranten hinzuweisen.<br />

In der Außenstelle Bühl bieten wir einmal pro Woche eine offene Sprechstunde an. Außerdem erweitern<br />

wir unsere Öffnungszeiten, und zwar von Montags 15.00 bis 19.00 Uhr und Mittwochs von 9.00 bis 17.00<br />

Uhr.<br />

Seit Herbst 2008 gibt es in unserer Fachstelle Sucht eine Selbsthilfegruppe für Spieler.<br />

Neue Projekte<br />

� � Schulische Prävention im „Suchtschwerpunkt“ BVJ (Berufsvorbereitungsjahr)<br />

� � Substitutionsarbeit in der Arztpraxis<br />

� � Kooperation mit dem Gunzenbachhof <strong>Baden</strong>-<strong>Baden</strong>, Klink für offene Psychiatrie, Psychosomatik<br />

und Psychotherapie<br />

� � Aufbau eines Kontaktnetzes zu niedergelassenen Psychotherapeuten, um Angehörige in<br />

spezifische therapeutische Angebote vermitteln zu können und über die Angebote der Fachstelle<br />

Sucht zu informieren<br />

Entwicklung der Klientenzahlen<br />

Die Klientenzahlen Klientenzahlen haben sich im Jahr 2008 auf einem vergleichbaren Niveau wie 2007 gehalten.<br />

Insgesamt haben wir wir in der Fachstelle Sucht <strong>Baden</strong>-<strong>Baden</strong> mit 845 Personen gearbeitet, davon waren<br />

403 Klienten der Jugend- und Drogenberatung. Die Anzahl der Neuzugänge betrug 254 Personen.<br />

190 Klienten waren Einmalkontakte. Es wurden 655 längerfristige Beratungen und Behandlungen<br />

durchgeführt, davon waren 24 ambulante Entwöhnungsbehandlungen. 89 Personen wurden wurden in eine<br />

stationäre Rehabilitationseinrichtung vermittelt. vermittelt.<br />

Adresse:<br />

Sinzheimer Str. 38<br />

76532 <strong>Baden</strong>-<strong>Baden</strong><br />

Tel.: 07221/996478-0<br />

E-Mail: fs-baden-baden@bw-lv.de<br />

Leitung: Jörg Rosenbauer<br />

Sabine Wiese-Sodtke<br />

Seite 6


Fachstelle Sucht Calw<br />

Aktuelle Entwicklung<br />

Immer häufiger kommt es vor, dass zusätzlich zusätzlich zu unserer bisherigen Klientel Menschen mit<br />

stoffungebundenen Süchten unsere unsere Beratungsangebote in Anspruch nehmen. Dies sind sind klassische<br />

Glücksspieler (Automaten- oder Casinospieler), aber auch süchtige Computerspieler, Kaufsüchtige und<br />

Menschen, die die bei telefonischen Sexhotlines Unmengen an Geld verbrauchen. Neben Neben unserer<br />

Selbsthilfegruppe für Glücksspieler, Glücksspieler, die als eine der ersten in <strong>Baden</strong>-Württemberg seit fast zwanzig<br />

Jahren bei uns stattfindet, helfen helfen unsere unsere BeraterInnen auch bei dieser Problematik kompetent weiter.<br />

Neue Projekte 2008<br />

• Fußballtraining mit Jugendtrainern des VfB Stuttgart im Rahmen des<br />

HaLt-Projektes mit ca. ca. 25 B-JugendspielerInnen der umliegenden Vereine<br />

im September. Begeisterung und der „Kick“ sind auch ohne Alkohol und<br />

Drogen möglich<br />

• Fachtagung „Virtuell oder Echt – Leben ist einzigartig“ mit Dr. med.<br />

Oliver Bilke und fast 100 Fachleuten im November. Wir haben Multiplikatoren für die Problematik<br />

sensibilisiert und neue Beratungs- und Behandlungskonzepte vorgestellt.<br />

• Die Fachstelle Sucht, die <strong>bwlv</strong> Fachklinik Schielberg und die Entgiftungsstation Time Out haben<br />

gemeinsam den Therapieverbund Netzwerk Cannabis Nordschwarzwald gegründet. Es geht um<br />

eine bessere Vernetzung der drei Einrichtungen, damit die Cannabisabhängigen im Landkreis Calw<br />

schneller und einfacher die bestmögliche Hilfe bekommen können. Weitere Institutionen haben ihr<br />

Interesse an einer Kooperation bekundet.<br />

• Wir haben unsere Bemühungen in der Lokalen Alkoholpolitik intensiviert. Wir wollen öffentlich<br />

über Suchtgefahren informieren, den oft gedankenlosen Umgang mit Alkohol hinterfragen und wo<br />

nötig über die politische Ebene strukturelle Veränderungen herbeiführen.<br />

„Wir wollen auch den Charakter unserer Spieler bilden,<br />

Fußballspielen allein genügt nicht.“ Thomas Ahlbeck, Jugendtrainer<br />

Ausblick 2009<br />

• Im Rahmen der Kommunalen Kriminalprävention werden wir Einzelhändler schulen, damit der<br />

Jugendschutz künftig besser beachtet und eingehalten wird.<br />

Entwicklung der Klientenzahlen<br />

914 Menschen haben 2008 Hilfe bei Suchtproblemen in Anspruch genommen. Davon haben wir 697<br />

KlientInnen längerfristig betreut, d.h. es haben zwei oder mehr Beratungs- oder<br />

Behandlungskontakte stattgefunden. 2008 haben wir 127 Präventionsaktionen durchgeführt, wobei<br />

wir großen Wert auf die Zusammenarbeit mit Multiplikatoren legen. Mit unseren Präventionsangeboten<br />

haben wir mehr als 1.500 Menschen erreicht, von denen 774 Multiplikatoren und 818<br />

„Endadressaten“ waren.<br />

Adresse:<br />

Bahnhofstr. 31<br />

75365 Calw<br />

Tel.: 07051/936-16<br />

E-Mail: fs-calw@bw-lv.de<br />

Leitung: Heiderose Nestle-Röhm Seite 7


Fachstelle Sucht Emmendingen<br />

Aktuelle Entwicklung<br />

Alkohol bleibt Nr. 1: Alkoholprobleme bleiben auch 2008 unser zentrales Tätigkeitsfeld mit<br />

85% der Klienten in Beratung, Behandlung, Vermittlung und Nachsorge.<br />

Mehr Betreuungen in Endingen, Außenstelle Waldkirch ausgelastet: In der Endinger<br />

Außenstelle, welche wir wöchentlich einen Vormittag nutzen, haben wir im vergangenen<br />

Jahr mit 45 deutlich mehr Menschen betreut (2007: 29 Betreuungen). In den Waldkircher<br />

Räumen, die wir an zwei Tagen für Beratung in Einzel- und Gruppengesprächen nutzen,<br />

wurden im vergangenen Jahr 107 KlientInnen betreut (2007: 96 KlientInnen).<br />

Hohe Termindichte: 2200 Einzelkontakte zeigen eine zunehmende Termindichte (2007: 1883).<br />

Gleichzeitig konnten 2000 Gruppenkontakte durch uns und unsere Ehrenamtlichen geleistet werden.<br />

Ambulant, Kombi oder stationär? 11 KlientInnen nutzten im vergangenen Jahr die ambulante<br />

Rehabilitation (2007: 17), zu deren Vorraussetzungen z. B. eine berufliche und familiäre Einbindung und<br />

Abstinenzfähigkeit zählen. Gleichzeitig konnten wir 13 KlientInnen in Kombibehandlung (6 Wochen<br />

stationär, dann 6-12 Monate ambulant) rehabilitieren (2007: 8). 56 KlientInnen vermittelten wir in<br />

stationäre Langzeitbehandlungen (2007: 64).<br />

Neue Projekte<br />

Sprechstunde im im Krankenhaus: Nach Nach einigen Hürden starteten wir eine eine wöchentliche Sprechstunde<br />

im Kreiskrankenhaus. Hier erreichen wir Menschen, die wegen anderer anderer Leiden in Behandlung sind,<br />

deren Krankheitsgeschichte aber auch von riskantem oder schädlichem Alkoholkonsum geprägt ist.<br />

Schwangere rauchfrei: rauchfrei: Im zweiten Jahr Jahr des Landesstiftungsprojekts Landesstiftungsprojekts konnten mit mit Hilfe Hilfe von<br />

vielen Kooperationspartnern insgesamt 23 Schwangere Schwangere und deren Partner Partner längerfristig<br />

erreicht werden. Damit haben haben seit Beginn in 2007 32 32 Schwangere und deren deren Kinder von<br />

Einzelgesprächen, Beratung Beratung zu zu Nikotinersatz oder oder NADA-Akupunktur profitiert.<br />

NADA-Akupunktur ausgebaut: Nach Ausbildung zweier MitarbeiterInnen zur Durchführung der<br />

Suchtakupunktur nutzen wir den Behandlungsansatz in der Nikotinentwöhnung, ambulante Rehabilitation<br />

und Nachsorge.<br />

Entwicklung der Klientenzahlen<br />

500<br />

0<br />

152 120 151 211<br />

397 433 449 453<br />

2005 2006 2007 2008<br />

Klienten in Betreuung Einmalkontakte<br />

Stetig mehr Ratsuchende: Bei anhaltend vielen<br />

längerfristigen längerfristigen Betreuungen beobachten wir eine<br />

deutliche Zunahme von Einzelkontakten (+40%). So<br />

erreichen Betreuungen Betreuungen und Einmalkontakte im<br />

vergangenen Jahr Jahr einen einen neuen Höchststand von 664<br />

(2007: 600).<br />

169 Präventionsmaßnahmen: Nach 210 210 Veranstaltungen Veranstaltungen in 2007 haben wir im vergangenen Jahr<br />

deutlich deutlich weniger weniger Maßnahmen Maßnahmen dokumentiert. Die Gründe sind sind vielseitig: Gegen Null gingen die<br />

Gesprächsrunden Gesprächsrunden unseres ehrenamtlichen Präventionsprojektes FemmesTISCHE, FemmesTISCHE, welches wir wir nunmehr nunmehr<br />

eingestellt haben. Gleichzeitig gestiegen sind unsere Veranstaltungen zur Prävention des Rauchens Rauchens mit<br />

Jugendlichen in Schulen, Einrichtungen der der Jugendhilfe oder deren MitarbeiterInnen.<br />

MitarbeiterInnen.<br />

Adresse:<br />

Hebelstr. 27<br />

79312 Emmendingen<br />

Tel.: 07641/933589-0<br />

E-Mail: fs-emmendingen@bw-lv.de<br />

Leitung: Joachim Blank Seite 8


Fachstelle Sucht Freiburg<br />

Aktuelle Entwicklung<br />

• 2008 haben sich die finanziellen Rahmenbedingungen für unsere Arbeit in der Stadt Freiburg und im<br />

Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald nicht verändert.<br />

• Der Zuwachs an KlientInnen, die beraten und behandelt wurden, betrug gegenüber dem Vorjahr<br />

12%, es wurden 23% mehr Vermittlungen in stationäre Rehabilitation und 27% mehr<br />

Nachsorgebehandlungen durchgeführt. Die Anzahl der Präventionsmaßnahmen stieg um 40%.<br />

• Die Zunahme alkoholbedingter Probleme beschäftigte uns nach wie vor. In diesem Zusammenhang<br />

wurden in der Stadt Freiburg und im Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald mit den anderen<br />

Suchthilfeträgern und Organisationen Projekte entwickelt (s.u.).<br />

• Auch 2008 war die Nachfrage nach unseren Nichtraucherkursen sehr groß. 82 Teilnehmer haben an<br />

den Kursen teilgenommen.<br />

Sowohl im Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald als auch in der Stadt Freiburg wurden die<br />

Kommunalen Suchthilfenetzwerke mitentwickelt.<br />

Neue Projekte<br />

PräRIE-Projekt: Der Arbeitskreis Suchthilfe Freiburg (AKSF) hat im Auftrag des Gemeinderats ein<br />

Gewalt- und Alkoholpräventionskonzept entwickelt. Es beinhaltet zum Einen den Kontaktaufbau zu den<br />

Betroffenen und andererseits die Entwicklung einer kommunalen Alkoholpolitik.<br />

Aufsuchende Aufsuchende Suchtberatung im Polizei-Revier Nord: Im Rahmen von PräRIE wurden an bestimmten<br />

Wochenenden Kurzinterventionen mit Personen durchgeführt, die im alkoholisierten Zustand auffällig<br />

geworden sind und deshalb in Gewahrsam genommen werden mussten. Ziel ist es, ggf. weitergehende<br />

Hilfen in der Fachstelle Sucht anzubieten.<br />

Festkultur: Dieses Projekt richtet sich an Festveranstalter in in den Gemeinden, Gemeinden, mit dem Ziel, den<br />

missbräuchlichen Alkoholkonsum bei bei den Festen zu zu reduzieren. Dieses Dieses Projekt stammt aus aus dem LK<br />

Sigmaringen, wurde dort erfolgreich umgesetzt und im LK Breisgau-Hochschwarzwald mit<br />

verschiedenen Kooperationspartnern Kooperationspartnern auf den Weg gebracht.<br />

Indikativgruppe Soziale Kompetenzen: Diese wurde im Rahmen der ambulanten Rehabilitation als<br />

Kompaktseminar neu angeboten und wird zukünftig ein regelmäßiger Baustein sein.<br />

NADA-Akupunktur: Nach Ausbildung eines Mitarbeiters in der Suchtakupunktur wird diese im Rahmen<br />

der Nichtraucherkurse angewendet.<br />

Entwicklung der Klientenzahlen<br />

Im Jahr 2008 haben wir in unserer Fachstelle mit 733 KlientInnen<br />

gearbeitet. Davon waren 169 Einmalkontakte. Es wurden 564<br />

800<br />

längerfristige Betreuungen durchgeführt, die Anzahl der<br />

600<br />

Neuzugänge betrug 157 Personen. Der Anteil der Frauen ist auf<br />

34% gestiegen (2007: 31%). Fast 80% unserer Klienten haben ein<br />

Alkoholproblem. 37 Personen haben bei uns eine ambulante Reha Reha<br />

durchgeführt, 19 eine Kombi-Behandlung und 79 sind in eine<br />

stationäre Reha vermittelt vermittelt worden. Die Zahl der Nachsorgebehandlungen<br />

lag bei 56.<br />

400<br />

200<br />

0<br />

2006 2007 2008<br />

2- und<br />

Mehrkontakte<br />

Einmalkontakte<br />

In der Prävention wurden 81 Veranstaltungen durchgeführt (2007: 58) Schwerpunkte lagen in der<br />

betrieblichen Suchtprävention, in der Elternarbeit und in Projektdurchführungen.<br />

Adresse:<br />

Kronenmattenstr. 2a<br />

79100 Freiburg<br />

Tel.: 0761/156309-0<br />

E-Mail: fs-freiburg@bw-lv.de<br />

Leitung: Klaus Limberger Seite 9


Fachstelle Sucht Karlsruhe - Bruchsal<br />

Aktuelle Entwicklung<br />

In 2008 konnte die Fachstelle Karlsruhe-Bruchsal wieder einige wichtige Schritte auf ihrem Weg der<br />

Entwicklung von einer traditionell geprägten Suchtberatungsstelle hin zu einem modernen<br />

Dienstleistungsunternehmen im Sinne eines Gesundheitszentrums absolvieren. Der erste Schritt<br />

bestand in der Fusion der Fachstelle mit der im gleichen Gebäude untergebrachten Tagesklinik<br />

Karlsruhe zum 01.01.2008. Die Gesamtleitung für diese unter „<strong>bwlv</strong>-Zentrum Karlsruhe-Bruchsal“<br />

firmierende Institution liegt hinsichtlich des administrativen Teils beim Leiter der Fachstelle Karlsruhe-<br />

Bruchsal, Herrn Andreas Wendlinger, die inhaltliche Leitung (konzeptionell, personell und inhaltliche<br />

Ausgestaltung) verbleibt bei Herrn Dr. med. Harald Schuler. Durch diese Zusammenlegung konnten<br />

zwischenzeitlich bereits die personellen wie inhaltlichen Ressourcen weiter zusammengeführt und zum<br />

Ausbau der gesamten Angebotsstruktur genutzt werden. Als Beispiel hierzu seien die Gründung einer<br />

Außenstelle der Tagesklinik Karlsruhe in Pforzheim in Kooperation mit der dortigen Fachstelle seit dem<br />

15.11.2008 genannt, des Weiteren die Installation eines ambulanten psychosomatischen Angebotes<br />

(Nachsorgeangebot IRENA) in Karlsruhe.<br />

Zu dieser „Schnittstellenthematik“, d. h. der Abdeckung mit der Suchthilfe verwandter Tätigkeitsbereiche,<br />

zählen in diesem Zusammenhang auch der Ausbau der mit dem Jugendamt des Landratsamtes<br />

Karlsruhe abgeschlossenen Vereinbarung zur Durchführung ambulanter Erziehungshilfen durch<br />

Anmietung entsprechender Räumlichkeiten in Bruchsal. Des Weiteren konnte das Betreute Wohnen<br />

Karlsruhe (Schnittstelle Suchtkranken- und Wohnungslosenhilfe) in 2008 von 20 auf 30 Plätze<br />

ausgebaut werden, sowie das Beschäftigungsprojekt AST (Arbeit statt Trinken) für einen Teil der<br />

Bewohner nach § 16 Abs. 3 SGB II in Form eines Kooperationsvertrages mit der Stadt Karlsruhe<br />

implementiert werden.<br />

Auch das Feiern kam in 2008 nicht zu kurz: Auf der Grundlage der historischen Recherchen von Herrn<br />

Dr. Aßfalg, dem früheren Leiter der Fachklinik Haus Renchtal, konnten wir für die Fachstelle Karlsruhe<br />

am 24.04.2008 das 100-jährige Bestehen der Beratungsstelle feiern. Bei dieser Jubiläumsveranstaltung<br />

wurden Entwicklung, aktuelle Situation und Ausblick gewürdigt. Als Festredner konnten wir den<br />

inzwischen leider verstorbenen renommierten Wissenschaftler Prof. Dr. med. Werner Müller-Fahrnow<br />

aus Berlin gewinnen, der zum Thema „Suchtpolitik in Deutschland – aktuelle Entwicklung und Trends in<br />

der Suchtprävention“ referierte. Dem Jubiläum vorgeschaltet war eine Fachtagung am 23.04.2008, die<br />

sich mit dem Thema „Kinder und Alkohol“ beschäftigte. Als Festredner konnte hier der international<br />

bekannte Prof. Dr. Klaus Hurrelmann aus Bielefeld gewonnen werden.<br />

Eine langjährige, verdiente Mitarbeiterin, Frau Inge Moser-Beil, wechselte in den verdienten Ruhestand.<br />

In einer ergreifenden Abschiedsfeier wurde die Kollegin unter Beisein vieler geladener Gäste vom Team<br />

verabschiedet.<br />

Im Rahmen der Prävention ging es neben den laufenden Aufgaben innerhalb der schulischen,<br />

betrieblichen und landkreisbezogenen Aufgaben auch um die Ausweitung hinsichtlich eines zusätzlichen<br />

Angebotes „Gesundheits- und Sozialberatung in Betrieben“. Hierzu wurden erste Kontakte mit der<br />

Sparkasse Kraichtal hergestellt. im Zusammenhang mit dem weiterführenden Ausbau der Lokalen<br />

Alkoholpolitik fanden sogenannte „Regionalgespräche“ unter Federführung des Landratsamtes<br />

Karlsruhe statt, zu denen neben den Vertretern der Suchthilfe und der Polizei auch die Bürgermeister<br />

der jeweiligen Region eingeladen waren. Dabei wurde eine Bestandsaufnahme zur aktuellen Gestaltung<br />

des Jugendschutzes in der jeweiligen Kommune vorgenommen, aus dem sich weitere Handlungsschritte<br />

ableiten. Mit dem Suchthilfenetzwerk von Stadt- und Landkreis Karlsruhe fanden 2008 wieder zwei<br />

Sitzungen statt, die jeweils durch eine Arbeitsgruppe, die sich aus Vertretern der unterschiedlichen<br />

Suchthilfeverbände zusammensetzt, vorbereitet wurde. Inhaltlich geht es derzeit um die Entwicklung<br />

eines elektronischen Behandlungskataloges, der sämtliche Anlaufstellen, Ansprechpartner und<br />

Angebote zum Thema stoffgebundene wie auch stoffungebundene Süchte im Stadt- und Landkreis<br />

abbilden wird.<br />

Seite 10


Neue Projekte 2009<br />

Neue Projekte, die für 2009 geplant sind, bestehen im weiterführenden Ausbau eines ambulanten<br />

psychosomatischen Angebotes unter der Leitung der Tagesklinik Karlsruhe. Unter Federführung von<br />

Herrn Dr. med. Harald Schuler werden die Voraussetzungen zur Implementierung eines „medizinischen<br />

Versorgungszentrums“ als eigene Abteilung des <strong>bwlv</strong>-Zentrums Karlsruhe-Bruchsal geprüft. Geplant ist<br />

hierbei unter anderem die Gründung einer Allgemeinarztpraxis in Bruchsal, um die dortige Substitution<br />

von den bald in den Ruhestand wechselnden substituierenden Ärzten zu übernehmen. Dies hätte den<br />

Vorteil, dass medizinische und psychosoziale Betreuung in einer Hand wären, dadurch bisherige<br />

Reibungsverluste vermindert bzw. eliminiert werden könnten und sich der Fokus mehr auf die Frage der<br />

Entwicklung und Ausgestaltung von Ausstiegshilfen richten könnte.<br />

Einen weiteren umfangreichen Arbeitsbereich stellen die Vorbereitungen zu der in 2009 stattfindenden<br />

Verbundzertifizierung im Rahmen der verbandweiten Qualitätssicherung dar.<br />

Entwicklung der Klientenzahlen<br />

2008 wurden in den ambulanten Behandlungsteilen insgesamt 1903 KlientInnen betreut, davon 1241<br />

Personen aus dem Landkreis und 568 aus dem Stadtgebiet Karlsruhe sowie 94 Personen aus anderen<br />

Bezirken. Inhaltlich kamen 1004 Menschen mit der Thematik Alkohol zu uns, 349 aus dem Bereich der<br />

illegalen Drogen, 20 Spieler, 43 Raucher und 487 Angehörige. Unter den Hilfesuchenden waren 505<br />

weiblich und 1398 männlich. Der Anteil der unter 20-Jährigen betrug knapp 6,5% (= 123 Personen).<br />

Adresse:<br />

Karlstr. 61, 76133 Karlsruhe<br />

Tel.: 0721/352398-10<br />

E-Mail: fs-karlsruhe@bw-lv.de<br />

Hildastr.1, 76646 Bruchsal<br />

Tel.: 07251/932384-0<br />

Tagesklinik<br />

Karlstr. 61, 76133 Karlsruhe<br />

Betreutes Wohnen<br />

Lessingstr. 21, 76135 Karlsruhe<br />

Leiter des <strong>bwlv</strong>-Zentrums:<br />

Andreas Wendlinger<br />

Seite 11


Fachstelle Sucht Lörrach<br />

Aktuelle Entwicklung<br />

- 2.585 Gespräche (Schwerpunkt Alkohol bzw. Medikamentenprobleme) wurden im Jahr 2008<br />

durchgeführt<br />

- bei 70% der PatientInnen wurde am Betreuungsende Suchtmittelabstinenz erreicht bzw.<br />

hat sich das Suchtproblem verringert<br />

- Patientenservice: Erstgespräche innerhalb einer Woche<br />

- 31 Klienten haben eine ambulante Suchtentwöhnungsbehandlung in der Beratungsstelle<br />

durchgeführt<br />

- 69 Klienten haben wir für die stationäre Behandlung vorbereitet und in eine Fachklinik<br />

vermittelt<br />

- 48 Klienten, die aus der stationären Therapie zurückkamen, wurden ambulant weiterbehandelt<br />

- 40% der Klienten erhalten Arbeitslosengeld I bzw. II<br />

- für 25 ehrenamtliche MitarbeiterInnen erfolgten zur Leitung der 15 Selbsthilfegruppen<br />

regelmäßige Gruppenleiter-Treffen, Supervisionen und Weiterbildungswochenenden<br />

- die ehrenamtlichen Mitarbeiter leisteten ca. 1.500 Arbeitsstunden<br />

- wir bieten Selbsthilfegruppen im Landkreis: in Lörrach, Zell, Todtnau, Grenzach-Wyhlen,<br />

Schopfheim und Rheinfelden<br />

- in der Prävention lag der Schwerpunkt bei Früherkennung und Frühintervention am<br />

Arbeitsplatz durch Mitarbeiterberatung, Coachings, Schulung und Trainings für Vorgesetzte in<br />

71 z. T. mehrtägigen Veranstaltungen<br />

- 28 Patienten wurden in 3 Wohngemeinschaften bei ihrer beruflichen und sozialen<br />

Wiedereingliederung unterstützt.<br />

Neue Projekte<br />

Seit Anfang 2009 unterhalten wir eine Außenstelle in der Grundsicherung für Arbeitssuchende (GAL) in<br />

Lörrach. Damit haben Fallmanager und Klienten einen Ansprechpartner im Haus.<br />

Es kann frühzeitig und direkt Beratung in Anspruch genommen werden und die Suchthilfe wird noch<br />

besser mit der beruflichen Wiedereingliederung vernetzt.<br />

Entwicklung der Klientenzahlen<br />

� � Im Jahr 2008 haben wir in unserer Fachstelle mit 564 KlientInnen gearbeitet.<br />

Davon waren 163 Einmalkontakte.<br />

� � Es wurden 499 längerfristige Behandlungen und Beratungen durchgeführt.<br />

� � Die Anzahl der Neuzugänge betrug 184 Personen.<br />

Adresse:<br />

Tumringer Str. 229<br />

79539 Lörrach<br />

Tel.: 07621/162349-0<br />

E-Mail: fs-loerrach@bw-lv.de<br />

Leitung: Bernhard Höchst<br />

Seite 12


Drogenhilfe Drehscheibe Kontaktladen Lörrach<br />

Aktuelle Entwicklung<br />

Am 07.11.2008 konnte die Drogenhilfe Drehscheibe ihr 10-jähriges Jubiläum feiern. Vertreter aus der<br />

Politik und Kooperationspartner aus dem In- und Ausland nahmen zahlreich an dieser gelungenen<br />

Veranstaltung teil. Herzlichen Dank an alle Festredner, Besucher und Sponsoren, die dieses Ereignis mit<br />

uns gefeiert sowie Interesse und Wertschätzung für unsere Arbeit gezeigt haben. Unser besonderer<br />

Dank gilt Frau Caspers-Merk, die uns zu diesem Anlass das Geld ihres Deutschen Suchtpreises<br />

gespendet hat.<br />

Für uns Mitarbeiter der Drogenhilfe Drehscheibe war 2008 kein leichtes Jahr. Durch einen<br />

Mitarbeiterwechsel war eine Fachstelle über einen längeren Zeitraum nicht besetzt und das Kontaktcafé<br />

konnte nicht täglich geöffnet werden. Im Gegensatz zu 2007 konnte das Café nicht an 240 sondern nur<br />

an 224 Tagen aufgemacht werden. Trotz dieser Belastung konnten wir eine gute Betreuung unserer<br />

KlientInnen gewährleisten. Die längerfristigen Betreuungen von chronisch mehrfachabhängigen<br />

KlientInnen mit multiplen und komplexen Problemlagen haben sich 2008 gegenüber 2006 nahezu<br />

verdoppelt.<br />

Neue Projekte<br />

Im Sommer 2008 haben wir ein Kreativprojekt „ Wege zum Selbst“ vor dem Hintergrund von H. Hesses<br />

„Siddhartha“ mit überraschend hoher Resonanz und Kontinuität seitens unserer KlientInnen erfolgreich<br />

durchgeführt. Psycho- und sozialtherapeutische Ziele waren die Zentrierung im Ich, das Finden<br />

emotionaler Gelassenheit und die Aussöhnung mit dem eigenen Gewordensein.<br />

Begleitend unterstützt wurde der therapeutische Prozess durch die kreative Umsetzung der einzelnen<br />

Einheiten auf der Basis von Entspannungs- und Meditationstechniken und Phantasiereisen. Wir<br />

erstellten zunächst Mandalas, malten Bilder mit Acrylfarben und plastizierten schließlich mit Ton. Die<br />

einzelnen Kunstobjekte wurden als Abschluss beim 10-jährigen Jubiläum der Drehscheibe ausgestellt.<br />

Entwicklung der Klientenzahlen<br />

• Das Kontaktcafé wurde 2008 von 5.131 KlientInnen besucht, davon kamen 223 KlientInnen während<br />

der Öffnungszeiten am Wochenende.<br />

• 3.960 warme Mahlzeiten wurden kostenlos ausgegeben.<br />

• 4.589 gebrauchte Nadeln wurden fachgerecht entsorgt.<br />

• 4.982 sterile Nadeln wurden über den Cafébetrieb ausgegeben.<br />

• 1.212 sterile Nadeln wurden über den Spritzenautomat bezogen.<br />

• 133 KlientInnen nahmen das Angebot der Waschmaschinen- und Trocknerbenutzung in Anspruch.<br />

• 176 KlientInnen nahmen die Duschgelegenheit wahr.<br />

• 164 KlientInnen nutzten das Angebot der Kleiderkammer.<br />

• Bei 28 KlientInnen war eine Wundversorgung notwendig.<br />

• Im Jahr 2008 wurden 100 KlientInnen im Rahmen des Case-Management und der Substitutionsbegleitung<br />

längerfristig über die Drogenhilfe Drehscheibe betreut (1.300 Gesprächskontakte );<br />

bei 46 KlientInnen gab es einmalige fachspezifische Kontakte.<br />

• 34 KlientInnen nahmen regelmäßig das Angebot der Schuldner- und Sozialberatung wahr.<br />

• Insgesamt 2 KlientInnen konnten auf stationäre Therapie vermittelt werden.<br />

Adresse:<br />

Spitalstr. 68 (Hinterhof)<br />

79539 Lörrach<br />

Tel.: 07621/956789-0<br />

E-Mail: Drehscheibe-loerrach@bw-lv.de<br />

Leitung: Bernhard Höchst Seite 13


Fachstelle Sucht Mannheim<br />

Aktuelle Entwicklung<br />

Im Im Jahr 2008 2008 wechselte die die Fachstelle Sucht von der Tattersallstrasse nach vielen Wochen dauernden<br />

Renovierungs- und Umbaumaßnahmen in ihre neuen Räumlichkeiten in der Moltkestrasse 2, die<br />

dankenswerterweise mit Unterstützung der Fachbereichsleitung Gesundheit, Stadt Mannheim<br />

eingeweiht wurde. Damit konnte die weitere Umsetzung des Projekts „Tagesstätte für<br />

abhängigkeitserkrankte Menschen“ erfolgen. Die Tagesstätte ist an drei Tagen der Woche für jeweils<br />

vier Stunden geöffnet. Eine Sozialpädagogin bietet sowohl feste Angebote, als auch ein monatlich<br />

wechselndes Programm zur Unterstützung von Abstinenz und Tagesstrukturierung.<br />

Leider gingen die die Besucherzahlen des alkoholfreien „Kaffeekännchens“ (wochentags ab 18 Uhr<br />

geöffnet) wegen des Standortwechsels zurück. Wir sind aber zuversichtlich, dass sich die die Besucher<br />

wieder einstellen, zumal die große große Terrasse der Tagesstätte im Sommer nutzbar ist und einen<br />

attraktiven Ausblick auf den Innenstadtbereich in luftiger Höhe bietet.<br />

Angehörigenseminare gehören mittlerweile wieder zum Regelangebot der Fachstelle.<br />

Die Auflagengruppe für junge Erwachsene, deren Straffälligkeit in Zusammenhang mit Substanz-<br />

gebrauch steht, findet aufgrund der Nachfrage mehrmals pro Jahr statt.<br />

Im Rahmen des Projekts HaLT bietet die Fachstelle eine Krankenhaussprechstunde für alkoholvergiftete<br />

Kinder/Jugendliche an.<br />

Das Raucherausstiegsprogramm, auch für Beschäftigte in Betrieben/Verwaltungen, wird nach wie vor<br />

nachgefragt und gehört zum Regelangebot der Fachstelle.<br />

Erwähnenswert Erwähnenswert aus dem Schwerpunkt betriebliche Suchtprävention sind: sind: die die Fachtagung für Betriebe<br />

„Helfersyndrom „Helfersyndrom und Vermeidungsverhalten bei Substanzgebrauch am Arbeitsplatz“ unter Beteiligung der<br />

Landesstelle, Deutschen Hauptstelle für Suchtfragen und Stadt Mannheim, der Runde Tisch für<br />

Suchtbeauftragte der Betriebe aus Mannheim/Rhein-Neckar, die Beendigung der im Jahr 2007<br />

begonnenen Ausbildungsreihe „Fachkraft für betriebliche Suchtprävention“ (IHK).<br />

Das Projekt LaOla, Suchtvorbeugung im Sportverein, beteiligte sich an der Jugendleiterausbildung der<br />

Badischen Sportjugend Nord und führte eine eintägige Jugendleiter-Fortbildung in Mannheim durch.<br />

Neue Projekte<br />

Intensivierung der Zusammenarbeit mit dem medizinischen Versorgungssektor und der Agentur für<br />

Arbeit/Job-Center, Alkoholpolitik im Gemeinwesen, weiterer Ausbau des Projekts HaLT.<br />

Entwicklung der Klientenzahlen<br />

• Im Jahr 2008 suchten 474 KlientInnen unsere Fachstelle auf, davon 153 Menschen einmalig.<br />

• 386 KlientInnen nahmen eine längerfristige Beratung/Behandlung in Anspruch.<br />

• 20 Menschen suchten Hilfe wegen der Abhängigkeitserkrankung eines Angehörigen.<br />

• 57 KlientInnen wurden in stationäre, 19 in ambulante medizinische Rehabilitation vermittelt.<br />

• 22 Menschen nahmen nach ihrer stationären Behandlung an der ambulanten Nachsorge teil.<br />

• 77 Präventionsmaßnahmen erreichten 2041 Personen, davon 665 Multiplikatoren.<br />

Adresse:<br />

Moltkestr.2<br />

68165 Mannheim<br />

Tel.: 0621/8425068-0<br />

E-Mail: fs-mannheim@bw-lv.de<br />

Leitung: Astrid Zapf-Freudenberg<br />

Seite 14


Fachstelle Sucht Mosbach<br />

Aktuelle Entwicklung<br />

Seit über 50 Jahren engagiert sich die Fachstelle Sucht in Mosbach für Suchtkranke im Neckar-<br />

Odenwald-Kreis. Die Fachstelle in Mosbach mit Außenstellen in in Buchen, Osterburken und einem<br />

Beratungsangebot in der JVA Adelsheim, hat im vergangenen Jahr über über 1200 Personen im Landkreis<br />

betreut. Fast 150 Menschen wurden in stationäre Einrichtungen vermittelt.<br />

Neue Projekte<br />

Trotz der großen Klientenzahl griffen wir neue Trends und Möglichkeiten zur Verbesserung der<br />

Klientenversorgung auf. Um die Betreuung von Patienten mit Suchtproblemen im Krankenhaus zu<br />

verbessern, arbeiten wir verstärkt mit dem Psychiatrischen Zentrum Nordbaden zusammen, das im<br />

Krankenhaus Mosbach eine ärztliche Suchtsprechstunde anbietet. Auf Anfrage gehen wir in das<br />

Krankenhaus Mosbach und bieten dort unsere Hilfe an.<br />

Das Thema „Online-Süchte“ führt zu verstärkten Nachfragen. Die Fachstelle Sucht stellt sich dieser<br />

Aufgabe durch eine spezifischere Qualifizierung von Mitarbeitern.<br />

Eine weitere Herausforderung ist die Verbesserung unserer Arbeit im Rahmen unseres<br />

Qualitätsmanagementsystems, mit dem Ziel der Zertifizierung unserer Einrichtung.<br />

Entwicklung der Klientenzahlen<br />

Im Jahr 2008 haben wir in unserer Fachstelle mit 1236 Klienten gearbeitet. Davon wurden 487 in der<br />

JVA betreut und mit 749 Personen führten wir 886 Betreuungen im Kreis durch.<br />

Insgesamt konnten wir 144 Menschen in stationäre Therapie vermitteln (73 Vermittlungen aus dem<br />

Kreis Kreis und 71 Vermittlungen aus der JVA Adelsheim).<br />

2008 konnten wir 21 laufende ambulante Therapien durchführen (neu begonnen: 19) sowie<br />

21 Nachsorgen nach abgeschlossener stationärer Entwöhnungsbehandlung.<br />

Adresse:<br />

Forststr. 2<br />

74821 Mosbach<br />

Tel.: 06261/64386-0<br />

E-Mail: fs-mosbach@bw-lv.de<br />

Leitung: Karl Pfeil Seite 15


Fachstelle Sucht Offenburg<br />

Aktuelle Entwicklung<br />

Sprechstunden in Ortenauer Kliniken<br />

• Im Ortenau Klinikum Oberkirch führen wir seit September 2008 regelmäßige wöchentliche<br />

Sprechstunden ohne Voranmeldung durch.<br />

• Damit bieten wir in den drei Ortenau Kliniken Oberkirch, Offenburg und Achern und in der Mediclin<br />

Klinik an der Lindenhöhe regelmäßige Sprechstunden an.<br />

Hausärzte<br />

Die gute Zusammenarbeit mit den Ortenauer Hausärzten ist nun ein sehr wichtiges Ziel und drückt sich<br />

auch in der hohen Zahl der zu uns vermittelten Klienten aus.<br />

Neue Projekte<br />

• Lokale Alkoholpolitik – Gemeinden handeln! Alkoholprävention im öffentlichen Raum<br />

Projektgruppe Kommunale Kriminalprävention (KKP) Konzepte für Festveranstaltungen<br />

Projektgruppe Krankenpflegeschule Informationsstände und Schutzteams<br />

Projektgruppe Schulen Präventionsveranstaltungen in Schulen<br />

Öffentlichkeitsarbeit Qualitätssiegel<br />

Alkoholprävention im Verein Aktionstag und öffentliche Veranstaltungen<br />

Leitlinien Informationsveranstaltung Einzelhandel<br />

Lokale Alkoholpolitik ist auf mehrere Jahre angelegt. Die Missbraucher sollen angeregt werden, ihre<br />

Trinkmuster zu überdenken. Die Normalkonsumenten sollen in ihrem Vorbildverhalten bestärkt werden.<br />

• Außenstelle Achern<br />

Aufbau um eine halbe Psychologinnen-Stelle.<br />

• Förderverein<br />

Unterstützung durch unseren Förderverein in der Präventions- und Öffentlichkeitsarbeit.<br />

Entwicklung der Klientenzahlen<br />

• Im Jahr 2008 haben wir in unserer Fachsstelle mit 734 KlientInnen gearbeitet. Davon waren 186<br />

Einmalkontakte.<br />

• Es wurden 611 längerfristige Behandlungen und Beratungen durchgeführt.<br />

• Die Anzahl der Neuzugänge betrug 270 Personen.<br />

• 23% der Betroffenen wurden uns von Krankenhäusern und Ärzten/Psychotherapeuten vermittelt.<br />

Adresse:<br />

Grabenallee 5<br />

77652 Offenburg<br />

Tel.: 0781/919348-0<br />

E-Mail: fs-offenburg@bw-lv.de<br />

Leitung: Theo Müller Seite 16


Fachstelle Sucht Pforzheim<br />

Aktuelle Entwicklung<br />

Das vergangene Jahr stand im Zeichen der Erweiterung der Beratungsstelle.<br />

So So hatten wir Ende 2008 im gleichen Gebäude die Möglichkeit bekommen, zusätzliche Räume<br />

anzumieten, die von uns und von der Tagesklinik Karlsruhe-Außenstelle Pforzheim genutzt werden.<br />

Aber auch eine Erweiterung, der Fachstelle konnte erreicht werden. Seit Oktober 2008 wird eine<br />

unbefristete Halbtagsstelle in der JVA Heimsheim-Außenstelle Sachsenheim zur Beratung Inhaftierter<br />

finanziert.<br />

In Zeiten starker Veränderungen sind uns stabile Rahmenbedingungen besonders wichtig. So wird das<br />

Angebot der offenen Sprechstunde sowohl in Pforzheim, als auch in Mühlacker weiterhin regelmäßig<br />

genutzt. Zusätzlich findet der Liaisondienst in den Enzkreiskliniken Mühlacker und Neuenbürg statt.<br />

Weiterhin ist uns eine Verzahnung der Denkweisen zwischen der Arbeit mit Suchtkranken und psychisch<br />

Kranken gelungen. Wir konnten eine gemeinsame Arbeitsgrundlage entwickeln und haben haben nun auch<br />

gemeinsame gemeinsame Angebote für die sonst getrennten Bereiche der Fachstelle Sucht und der der Fachstelle für<br />

psychisch Kranke. Auch zukünftig arbeiten wir an der weiteren weiteren Verbesserung Verbesserung dieser dieser Zusammenarbeit.<br />

Sehr gefreut hat uns die Unterstützung der Gebrüder Schaich-Stiftung, die es unserer Beratungsstelle<br />

ermöglichte, eine BA-Stelle mit einem Studenten zu besetzen.<br />

Bedanken möchten wir uns für die gute Zusammenarbeit mit allen Kooperationspartnern und vor allem<br />

bei unseren zuverlässigen und engagierten Helferinnen und Helfern, die uns in vielfältiger Weise<br />

unterstützen.<br />

Neue Projekte<br />

• Seit Juni 2008 Start des „Luisen-Treffs“, eines 14-tägig stattfindenden offenen Freizeitangebotes für<br />

alle KlientInnen des <strong>bwlv</strong>-Zentrums Pforzheim.<br />

• Einrichtung einer therapeutisch geleiteten stoffungebundenen Gruppe.<br />

• Seit September 2008 Erweiterung des Liaisondienstes in den Enzkreiskliniken in Mühlacker.<br />

• Beginn der betrieblichen Sozialarbeit.<br />

• Öffnung der Führerschein Gruppe für Klienten der JVA Sachsenheim.<br />

Entwicklung der Klientenzahlen<br />

• Im Jahr 2008 haben wir in unserer Fachstelle mit 676 KlientInnen gearbeitet. Davon waren 211<br />

Einmalkontakte.<br />

• Es wurden 478 längerfristige Behandlungen und Beratungen durchgeführt.<br />

• Die Anzahl der Neuzugänge betrug 200 Personen.<br />

• 35 KlientInnen haben wir in ambulanter Reha behandelt.<br />

• 86 KlientInnen wurden in eine stationäre Therapie vermittelt, davon waren 69 männliche und 17<br />

weibliche.<br />

• 25 KlientInnen wurden von Betreutes Einzel- und Paarwohnen für psychisch Kranke (BeuP) betreut.<br />

Adresse:<br />

Luisenstr. 54-56<br />

75172 Pforzheim<br />

Tel.: 07231/139408-0<br />

E-Mail: fs-pforzheim@bw-lv.de<br />

Leitung: Dietrich Wagner Seite 17


Fachstelle Sucht Singen<br />

Aktuelle Entwicklung<br />

Im Landkreis Konstanz fand im Jahre 2008 eine<br />

Regionalisierung der beiden Suchtberatungsstellen für legale<br />

Suchtmittel statt.<br />

Im Im Rahmen dessen wurden unsere langjährigen Außenstellen<br />

in Konstanz und Stockach geschlossen. Unsere Unsere Hauptstelle<br />

Hauptstelle<br />

fand in Singen Singen neue, moderne und und freundliche Büroräume, in<br />

denen jetzt jetzt die Fachstelle untergebracht ist. In Radolfzell<br />

wurde aus aus der früheren Hauptstelle eine kleine, gut besetzte<br />

Außenstelle.<br />

Mit der neuen räumlichen Aufteilung sind wir für über 160.000<br />

Einwohner – Behandlung – Prävention – Nachsorge mit 5,6<br />

Fachstellen zuständig im Bereich Beratung.<br />

Neue Projekte<br />

• • Seit April 2008 bieten wir 3 bis 4 Plätze in einer<br />

Wohngemeinschaft in in Radolfzell Radolfzell an. Suchtkranke Menschen, die eine stationäre<br />

• Entwöhnungstherapie abgeschlossen abgeschlossen haben und und weitere weitere persönliche Unterstützung und Begleitung Begleitung<br />

benötigen, können können hier hier ein halbes bis ein ganzes ganzes Jahr wohnen. Dies machen wir in in<br />

Zusammenarbeit mit dem Hilfsverein für psychisch Kranke.<br />

Im Herbst fand eine weitere Fortbildungsveranstaltung mit den niedergelassenen Ärzten aus dem<br />

Raum Radolfzell und Höri statt. Wichtigste Themen waren die „Ambulante Entgiftung“ und eine<br />

bessere Verzahnung von Arztpraxen mit der Fachstelle Sucht.<br />

• "Gut drauf" - mit 100 Azubis der Firma Alcan und verschiedenen Partnern (Stadt Singen, BKK<br />

Audi, Verkehrswacht, Verkehrserziehung Singen, JuNo und Südpol Singen) wurden in 4<br />

Veranstaltungen das Thema „Risiken im Straßenverkehr und mein Risikoverhalten“ vertieft.<br />

• "No risk- no fun“ - was für ein Risikotyp bin ich?<br />

4-tägiges Projekt im im Ellenriedergymnasium in Konstanz in Kooperation mit dem Juze, dem Kikuz<br />

und der Bodensee Abenteuerschule. Klettern, Floßbau und Risikoeinschätzung in der Gruppe.<br />

• HaLT-Finanzierung für 20 Jugendliche im Jahr gesichert. Landkreis und Krankenkassen teilen<br />

sich die Kosten.<br />

Entwicklung der Klientenzahlen<br />

• Im Jahr 2008 haben wir in unserer Fachstelle mit 754 KlientInnen gearbeitet. Davon waren 209<br />

Einmalkontakte.<br />

• Es wurden 604 längerfristige Behandlungen und Beratungen durchgeführt.<br />

• Die Anzahl der Neuzugänge betrug 250 Personen.<br />

Adresse:<br />

Julius-Bührer-Str. 4<br />

78224 Singen<br />

Tel.: 07731/91240-0<br />

E-Mail: fs-singen@bw-lv.de<br />

Leitung: Maria Lühder Seite 18


Fachstelle Sucht Rastatt<br />

Aktuelle Entwicklung<br />

Im Jahr 2008 zeigte sich insgesamt eine Fortsetzung der erfreulichen Entwicklung der vorangegangenen<br />

Jahre. Der qualitativ wie quantitativ hohe Leistungsstandard konnte gehalten werden. Für die Bewohner<br />

des Landkreises Rastatt halten wir ein vielfältiges und differenziertes Angebot vor, mit dem wir über die<br />

bewährten Maßnahmen zur Basisversorgung hinaus insbesondere auch aktuellen Entwicklungen in der<br />

Suchtszene Rechung tragen.<br />

In den zurückliegenden Jahren haben wir eine ganze Reihe neuer Angebote eingeführt, wie:<br />

• Niederschwellige offenen Sprechstunde<br />

• Konsiliardienst im Rastatter Kreiskrankenhaus<br />

• Intensivierung betrieblicher Präventionsmaßnahmen<br />

• Raucherentwöhnungsprogramme<br />

• Präventionsprojekt HaLT mit Vorbeugemaßnahmen gegen exzessiven Alkoholkonsum Jugendlicher<br />

• Ausbau des Selbsthilfeangebots, u.a. mit Bildung einer neuen Gruppe für Abhängige von illegalen<br />

Drogen<br />

• Gemeinsame Fortbildungsveranstaltungen mit der Kreisärzteschaft<br />

• Enge Vernetzung mit unterschiedlichen Akteuren im Bereich der Prävention und der psychosozialen<br />

Versorgung im Landkreis<br />

Neue Projekte<br />

Die guten Erfolge bei der Einführung des Präventionsprojekts HaLT haben uns ermutigt, über die im<br />

Rahmen von HaLT durchgeführten Maßnahmen hinaus eine strategische Konzeption zur Einführung<br />

einer Lokalen Alkoholpolitik in den Städten und Gemeinden des Landkreises zu entwickeln.<br />

Im Bereich Mediensucht/Computerabhängigkeit werden wir aufgrund der bestehenden Nachfrage<br />

unser vorhandenes Angebot im Beratungs- wie im Präventionsbereich ebenfalls weiter qualifizieren und<br />

ausbauen.<br />

Das im Landkreis Rastatt entsprechend den Vorgaben des Sozialministeriums entstandene<br />

Suchthilfenetzwerk bietet die Chance, bewährte Kooperationen fortzuschreiben, möglicherweise auch<br />

zu intensivieren. Darüber hinaus möchten wir das Netzwerk nutzen, in der jüngeren Vergangenheit<br />

entstandene Lücken in der Suchtkrankenversorgung (z.B. schlechtere Finanzierung von Nachsorgeleistungen<br />

durch einzelne Krankenversicherungen) auf fachlicher Ebene zu thematisieren und möglichst<br />

wieder zu schließen.<br />

Im Beratungsbereich steht vorrangig der engere Zusammenschluss mit der Beratungsstelle in<br />

<strong>Baden</strong>-<strong>Baden</strong> an. Dies wird uns nicht zuletzt ermöglichen, im stärkeren Maße als bisher,<br />

fachspezifische, indikationsbezogene Angebote, etwa im Bereich Spielerberatung oder illegale Drogen,<br />

vor Ort bereitzustellen.<br />

Entwicklung der Klientenzahlen<br />

• Im Jahr 2008 haben wir in unserer Fachstelle mit 632 KlientInnen gearbeitet.<br />

Davon waren 113 Einmalkontakte<br />

• Es wurden 512 längerfristige Behandlungen und Beratungen durchgeführt.<br />

• Die Anzahl der Neuzugänge betrug 151 Personen.<br />

Adresse:<br />

Ritterstr. 19a<br />

76437 Rastatt<br />

Tel.: 07222/405879-0<br />

E-Mail: fs-rastatt@bw-lv.de<br />

Leitung: Wolfgang Langer Seite 19


Fachstelle Sucht Rottweil<br />

Aktuelle Entwicklung<br />

Nach 13 Jahren in der Suchtberatung in Rottweil, hat der sich der langjährige engagierte Leiter der<br />

Beratungsstelle, Herbert Göckel, im November 2008 einem neuen Arbeitsschwerpunkt zugewandt und<br />

seine Tätigkeit für den <strong>bwlv</strong> beendet.<br />

Die Nachfrage nach Beratungsangeboten war im gesamten Jahr 2008 unverändert hoch. Dies bedeutete<br />

für die Ratsuchenden durchschnittliche Wartezeiten von 4-5 Wochen für ein Erstgespräch.<br />

Angebote, wie z.B. die Auflagengruppe, wurde durch vermehrte Nachfragen um ein spezielles Angebot<br />

für alkoholauffällige Straftäter erweitert.<br />

Ende des Jahres zeichnete sich ab, dass der Landkreis die Förderung der Beratungsstelle um eine 50%-<br />

Stelle erhöhen würde. Diese Mitteilung kam sehr zur Freude aller Mitarbeiter und bestätigt die<br />

vielfältigen Bemühungen, die Arbeit der Beratungsstelle im Landkreis sichtbar zu machen und den<br />

Entscheidungsträgern zu kommunizieren. Für die hilfesuchenden Menschen wird sich, durch durch die<br />

Erhöhung des Stellenumfangs, die Situation vor allem im Hinblick auf die Terminvergabe im nächsten<br />

Jahr sicherlich verbessern.<br />

Auch die geplante Erweiterung des Präventionsangebotes scheint damit für 2009 möglich zu werden.<br />

Neue Projekte<br />

- Erweiterung der Alkoholauflagengruppe<br />

- Weiterfinanzierung der Elternsprechstunde (durch den Lions Club)<br />

- cool & aufgeklärt startet in die Intensivphase (3 Durchläufe in den Klassenstufen 7 und 8)<br />

- Kooperationsverbund „Suchthilfenetzwerk“ wird im Oktober gegründet<br />

- Für die ambulante Rehabilitation und die Cleangruppe werden weitere Indikativgruppen angeboten<br />

(Körpertherapie, Rückfallprophylaxe, Kunsttherapie, Autogenes Training, Laufen/Walking)<br />

- Der Newsletter der Fachberatungsstelle erscheint 2008 dreimal und versorgt die Kooperationspartner<br />

und interessierte Einzelpersonen mit Informationen aus der Suchthilfe und Neuigkeiten und<br />

Angeboten der Beratungsstelle.<br />

Entwicklung der Klientenzahlen<br />

• Im Jahr 2008 haben wir in unserer Fachsstelle mit 590 KlientInnen gearbeitet. Davon waren 158<br />

Einmalkontakte.<br />

• Es wurden 487 längerfristige Behandlungen und Beratungen durchgeführt.<br />

• Die Anzahl der Neuzugänge betrug 183 Personen.<br />

Adresse:<br />

Schramberger Str. 23<br />

78628 Rottweil<br />

Tel: 0741/8082-0<br />

E-Mail: fs-rottweil@bw-lv.de<br />

Leitung: Anja Klingelhöfer Seite 20


Fachstelle Sucht Tuttlingen<br />

Aktuelle Entwicklung<br />

Suchtberatung im ländlichen Raum ist ist eine besondere besondere Herausforderung. Herausforderung. Aufgrund der der für die ländliche<br />

Bevölkerung (z.T. ohne Führerschein) schwierigen schwierigen Zugangswege zur Fachstelle versuchen versuchen wir durch ein<br />

Netz an Außenstellen ortsnah zu sein. So haben wir Außenstellen in in Spaichingen, Trossingen und<br />

Wehingen, die regelmäßig regelmäßig besetzt sind.<br />

Problematisch ist nach wie vor die Substitutionsversorgung im Landkreis. Ausstiegswillige<br />

Drogenabhängige, die den Weg über ein Ersatzmedikament gehen wollen, finden kaum Ärzte, die sie<br />

begleiten und sind deshalb auf die Ärzteschaft in den Nachbarkreisen angewiesen.<br />

Wir rechnen für unseren Landkreis mit ca. 36.500 RaucherInnen, ca. 5.500 Alkoholkranken, ca. 700<br />

Cannabis- und ca. 300 Heroinabhängigen. Dazu kommen ca. 3.200 Medikamentenabhängige, über<br />

3.500 Menschen, die ein suchtartiges Essverhalten aufweisen und geschätzte 170 SpielerInnen. Dieser<br />

großen Anzahl an Hilfsbedürftigen stehen unsere 6,2 Stellen für Beratung, Therapie und Prävention zur<br />

Verfügung, sowie Selbsthilfegruppen in Spaichingen, Trossingen, Aldingen und Tuttlingen. Durch<br />

Kreativität und ein breites Angebot an Hilfsmöglichkeiten suchen wir immer wieder neue Wege, um<br />

gezielt helfen zu können.<br />

Neue Projekte<br />

� � Der Suchthilfeverbund für den Landkreis Tuttlingen wurde gegründet. Erste Sitzungen fanden statt.<br />

Er dient dazu, die lokale Suchtarbeit zu koordinieren.<br />

� � Unsere im Jahr 2007 gebildete Gruppe für Kinder aus suchtbelasteten Familien lief das ganze Jahr<br />

über regelmäßig weiter.<br />

� � Erste ambulante Therapien für Abhängige von illegalen Drogen wurden durchgeführt.<br />

� � Realize it – die Beratungsstelle Tuttlingen machte flächendeckende Schulungen und Einführungen in<br />

dieses Projekt (Bundestransfer) über die ganze BRD verteilt. In Freiburg, Köln, Leipzig und Hamburg<br />

wurde unser Wissen weitergegeben.<br />

Entwicklung der Klientenzahlen<br />

• Im Jahr 2008 haben wir in unserer Fachstelle mit 869 KlientInnen gearbeitet. Davon waren 247<br />

Einmalkontakte.<br />

• Es wurden 730 längerfristige Behandlungen und Beratungen durchgeführt.<br />

• Die Anzahl der Neuzugänge betrug 240 Personen.<br />

Adresse:<br />

Bahnhofstr. 39<br />

78532 Tuttlingen<br />

Tel.: 07461/96648-0<br />

E-Mail: fs-tuttlingen@bw-lv.de<br />

Unsere Fachstelle<br />

befindet sich über<br />

dem Drogeriemarkt<br />

Leitung: Ulrich F. Mayer Seite 21


Fachstelle Sucht Villingen-Schwenningen<br />

Aktuelle Entwicklung<br />

Das Thema „Jugendliche und Alkohol“ hat im vergangenen Jahr nach wie vor die gesellschaftliche<br />

Diskussion beherrscht. Wir haben mit der Einführung einer spezialisierten Beratung und der Schaffung<br />

weiterer Präventionsangebote auf die Entwicklung reagiert und uns mit unseren Kooperationspartnern<br />

und Entscheidungsträgern in die gesellschaftliche Auseinandersetzung über Drogen und Alkohol<br />

eingemischt.<br />

Die Mobile Jugendarbeit, die wir im Auftrag für die Stadt Villingen-Schwenningen übernommen haben,<br />

hat uns neue Sichtweisen und Zugangswege geschaffen.<br />

Wir sind aber auch stark in unserem Kernbereich. Die größte Zunahme bei den KlientInnen hatten wir<br />

bei den Erwachsenen zwischen 30 und 40 Jahren und bei Frauen ab 60 Jahren. Für sie halten die<br />

KollegInnen in der Beratung und Therapie ein vielfältiges Hilfeangebot bereit. Erfolgreich waren unsere<br />

Angebote für Menschen mit Führerscheinproblemen und auch Raucher. Hier bieten wir regelmäßig<br />

Kurse an. Entscheidend verbessert wurden die Schnittstellen zur Agentur für Arbeit und zum Sozialamt.<br />

158 Menschen werden bei uns in der Substitution begleitet. Sie werden immer älter. Mit<br />

Kooperationspartnern sind wir dabei, Betreuungsformen zu finden, die ihrer Situation angemessen sind.<br />

Neue Projekte<br />

Wir sind sind „Kompetenzzentrum für Mediensucht“!<br />

Immer mehr Eltern und Jugendliche suchen Hilfe.<br />

Mit Kooperationspartnern aus Erziehungsberatung und<br />

Jugendpsychiatrie haben wir ein umfangreiches<br />

Hilfeangebot in der Behandlung und Prävention ge-<br />

schaffen.<br />

Mit Präventiv, der Agentur für Prävention, halten wir<br />

Angebote für Kommunen zur Alkoholprävention vor.<br />

Entwicklung der Klientenzahlen<br />

• Im Jahr 2008 haben wir in unserer Fachstelle mit 1.204 KlientInnen gearbeitet. Davon waren 321<br />

Einmalkontakte. Wir erreichen mehr Menschen.<br />

• Es wurden 1.008 längerfristige Behandlungen und Beratungen durchgeführt.<br />

• Die Anzahl der Neuzugänge betrug 334 Personen.<br />

• 47 Menschen waren in Ambulanter Reha, 77 in Nachsorgeangeboten der Einrichtung<br />

• 158 Menschen mit Opiatabhängigkeit wurden im Rahmen der Substitution betreut.<br />

• Wir haben deutlich mehr Jugendliche und Heranwachsende erreicht.<br />

Adresse:<br />

Großherzog-Karl-Str. 6<br />

78050 Villingen-Schwenningen<br />

Tel.: 07721/878646-0<br />

E-Mail: fs-sbk@bw-lv.de<br />

Wir ergänzen die Arbeit der Fachstelle:<br />

Leitung: Roland Kurz Seite 22


Fachstelle Sucht Waldshut-Tiengen<br />

Aktuelle Entwicklung<br />

Die Gründung des Suchthilfeverbunds im Landkreis Waldshut und die neue Zugehörigkeit der<br />

Fachstelle Sucht zur Liga der freien Wohlfahrtspflege im Landkreis durch die Mitgliedschaft des <strong>bwlv</strong> im<br />

Paritätischen Wohlfahrtsverband versprechen eine noch bessere und effektivere effektivere Planung für Menschen<br />

mit einer einer Suchtgefährdung oder Suchterkrankung. Ein vernetztes Angebot der Hilfen dient dem Ziel,<br />

die Teilhabe an Arbeit und am Leben in der Gemeinschaft zu erhalten, zu verbessern oder<br />

wiederherzustellen.<br />

Um der zentralen Aufgabe „Teilhabe an Arbeit“ gerecht zu werden, wurden besondere<br />

Kooperationsstrukturen zwischen dem Amt für Berufliche Eingliederung und der Fachstelle Sucht<br />

erfolgreich geschaffen bzw. ausgebaut. Auch die konstant hohe Anzahl an Vermittlungen in stationäre<br />

Rehabilitation sowie ambulante Behandlungen vor Ort dienen diesem Ziel. Im medizinischen Sektor<br />

konnten ebenfalls Weichen hinsichtlich der Kooperation gestellt werden. Ein weiterer Erfolg der<br />

Netzwerkarbeit schlägt sich u.a. nieder in der starken Zunahme junger Menschen, die in der Fachstelle<br />

beraten werden konnten. Im Landkreis ebenfalls besonders hervorzuheben ist die Vielzahl<br />

wohnortnaher Selbsthilfeangebote als „Leistungen zur Teilhabe am Leben in der Gemeinschaft“. Zur<br />

Verbesserung der autonomen Lebenspraxis abhängigkeitskranker Menschen stellen diese einen<br />

unverzichtbaren Teil im Suchthilfeangebot dar. Ein Auszug unserer Netzwerkarbeit vor Ort:<br />

• Amt für Berufliche Eingliederung : Entwicklung neuer Module zur Intensivierung der Kooperation<br />

• Krankenhaus Spital Waldshut: Installation einer wöchentlichen Sprechstunde<br />

• Schulen, Schulen, Betriebe und Institutionen: 58 Präventionsmaßnahmen mit den Schwerpunkten<br />

erlebnisorientierte Alkoholprävention, Alkoholprävention, Multiplikatorenschulung, Vernetzungsarbeit<br />

• Selbsthilfe: große Feier Feier der 30-jährigen Selbsthilfearbeit Selbsthilfearbeit im Landkreis unter unter Schirmherrschaft von<br />

Herrn Landrat T. Bollacher mit einer einer Veranstaltung zum Thema „Wege aus der Sucht“<br />

Neue Projekte<br />

• Ausbau von Kooperationsstrukturen und Angeboten zur Optimierung der Vernetzung<br />

• Qualitätsmanagement: Verbundszertifizierung nach DIN EN ISO 9001 : 2008<br />

• Suchtakupunktur nach dem NADA-Protokoll<br />

Entwicklung der Klientenzahlen<br />

• Im Jahr 2008 haben wir in unserer Fachstelle mit 1079 KlientInnen gearbeitet. Davon waren 248<br />

Einmalkontakte.<br />

• Es wurden 910 längerfristiger Behandlungen und Beratungen durchgeführt.<br />

• Die Anzahl der Neuzugänge betrug 249.<br />

• Anzahl stationäre Vermittlungen: 87, ambulante Therapien 45 (u.a. als Kombi-Maßnahme)<br />

• Anzahl der unter 20-Jährigen hat sich mehr als verdoppelt.<br />

• Diagnosen: 62% kamen wegen Alkoholproblemen, 17% wegen Cannabis und 10% wegen<br />

Opiaten und 11% wegen sonstiger Suchtmittel<br />

Adresse:<br />

Kaiserstr. 17 und Bismarcktr. 16<br />

79761 Waldshut-Tiengen<br />

Tel: 07751/89668-0 und 07751/89677-0<br />

E-Mail: psb-waldshut@bw-lv<br />

drobs-waldshut@bw-lv.de<br />

Leitung: Corinna Weiß<br />

Seite 23


Jugend- und Drogenberatung Kehl<br />

Aktuelle Entwicklung<br />

Niederschwelligkeit wird groß geschrieben – die Nachfrage steigt<br />

Wie in den Vorjahren konsumiert der Großteil (62%) unserer<br />

Klientinnen und Klienten Opioide als Hauptsubstanz. Weiterhin steigt<br />

auch der Anteil der Substituierten unter ihnen (39% unserer Klienten).<br />

Niederschwellige, suchtbegleitende Angebote spielen deshalb<br />

neben unseren abstinenzorientierten, therapeutischen Angeboten<br />

eine große Rolle (1.135 Kontakte in der Offenen Sprechstunde 2008).<br />

Vor allem durch die Beschäftigung von Klienten in diesem Bereich<br />

im Rahmen von Arbeitsprojekten sowie mit „kundenorientierter“<br />

Werbung gelang es uns sehr gut, die Nutzung unseres Angebotes zum<br />

Spritzentausch (alt gegen neu) um ein Vielfaches zu steigern.<br />

Während 8.758 Spritzen im Jahr 2007 getauscht wurden,<br />

waren es 20.612 Stück im Jahr 2008. Foto: Spritzenautomat Kehl<br />

Neben den genannten positiven Einflussfaktoren erleben wir auch, dass das Bewusstsein unserer<br />

Klienten im Hinblick auf Gesundheitsfürsorge und Schutz vor Hepatitis größer geworden ist und unsere<br />

Anregungen zum safer use mehr umgesetzt werden.<br />

Anknüpfend an diese gesundheitsfördernden Bestrebungen wurden unsere Spritzenautomaten in Kehl<br />

und Offenburg neben den Angeboten zu „safer use“ und „safer sex“ um „safer work“ erweitert.<br />

Neben sterilen Spritzutensilien und Kondomen finden Interessierte dort nun auch extra starke Kondome<br />

und Gleitmittel im Angebot, da die Prostitution im Rahmen der Drogenbeschaffung weiterhin eine große<br />

Rolle spielt.<br />

Neue Projekte<br />

• Realize it! – ein Beratungsprogramm für Jugendliche und junge Erwachsene, die Cannabis<br />

konsumieren, mehr Informationen unter www.realize-it.org<br />

• Kontakte zur externen Drogenberatung in der neuen JVA Offenburg (ca. 500 Insassen)<br />

• Free your mind – Gewalt- und Suchtprävention in Kehl www.freeyourmind-kehl.de<br />

• Letzter Schluck – Erste Hilfe, ein Safer-Use-Workshop für Jugendliche, die Alkohol trinken<br />

• Weiterentwicklung unseres niedrigschwelligen Arbeitsprojektes, Erweiterung auf extern beschäftigte<br />

ALG II beziehende Drogenkonsumenten und Drogenabhängige<br />

• Gruppe für Angehörige von drogenkonsumierenden Spätaussiedlern<br />

• Entwicklung von Bausteinen „Frühe Hilfen“ für Kinder drogenabhängiger Eltern<br />

Entwicklung der Klientenzahlen<br />

• 786 Menschen nahmen 2008 unsere Hilfe in Anspruch,<br />

• 557 davon langfristig<br />

• 229 Einmalkontakte<br />

• 163 Neuzugänge<br />

• 36 Klienten wurden in eine stationäre Entwöhnungsbehandlung vermittelt<br />

• 5 KlientInnen haben bei uns eine ambulante Rehabilitation gemacht<br />

• 165 Präventionsveranstaltungen fanden statt<br />

Adresse:<br />

Bankstr. 5<br />

77694 Kehl<br />

Tel.: 07851/994779-0<br />

E-Mail: drobs-kehl@bw-lv.de<br />

Anlaufstellen in Offenburg und Achern<br />

Leitung: Karen Marlange-Köllerer<br />

Seite 24


Drogenhilfe Lahr<br />

Aktuelle Entwicklung<br />

• Erweiterung unseres niedrigschwelligen Arbeitsprojekt von 1 auf 3 Personen mit externen<br />

Arbeitsstellen.<br />

• Die Voraussetzungen zur Durchführung der ambulanten medizinischen Rehabilitation wurden in<br />

Kooperation mit der DROBS Kehl/Offenburg geschaffen.<br />

• Im Rahmen der Konzeptentwicklung „Frühe Hilfen im Ortenaukreis“ haben wir zusammen mit der<br />

DROBS Kehl/Offenburg eine detaillierte Beschreibung unserer Leistungsmodule vorgelegt.<br />

• Das Projekt „Realize It“ (Kurzintervention bei Cannabismissbrauch oder –abhängigkeit) wurde in<br />

das Angebot der Außenstelle Zell für das Kinzigtal aufgenommen.<br />

• Unser Drogeninfomobil (Präventionsveranstaltungen mit SchülerInnen/Elternabend) war für eine<br />

Woche in der großen Pause mit Video und Infomaterial am August-Ruf-Bildungszentrum in<br />

Ettenheim.<br />

• Im Rahmen des Qualitätsmanagement EFQM (European Foundation for Quality Management)<br />

führten wir unsere zweite Selbstbewertung durch. Die Ergebnisse flossen in einen umzusetzenden<br />

Aktionsplan ein.<br />

Neue Projekte<br />

• Im Rahmen des HaLT-Projekts intensivierten wir die Zusammenarbeit mit dem Krankenhaus Lahr<br />

um alkoholintoxikierte Jugendliche möglichst frühzeitig mit einem Gruppenangebot zu erreichen.<br />

• Im Frühjahr 2008 richteten wir erfolgreich ein neues Gruppenangebot für substituierte Menschen ein.<br />

• Seit August 2008 bieten wir für Mütter mit Kindern unter 3 Jahren am Montag Vormittag ein offenes<br />

„Müttercafé“ an.<br />

Entwicklung der Klientenzahlen<br />

• Im Jahr 2008 haben wir in unserer Jugend- und Drogenberatung mit 440 KlientInnen gearbeitet,<br />

davon waren 121 Einmalkontakte.<br />

• Es wurden 319 längerfristige Behandlungen und Beratungen durchgeführt.<br />

• Die Anzahl der Neuzugänge betrug 119 Personen.<br />

• 172 Menschen besuchten unser Kontaktcafé.<br />

• Ca. 12.150 Spritzen tauschten wir im vergangenen Jahr.<br />

• Mit 107 durchgeführten Maßnahmen in der Prävention erreichten wir 928 Personen.<br />

Adresse:<br />

Goethestr. 10<br />

77933 Lahr<br />

Tel.: 07821/923899-0<br />

drogenhilfe-lahr@bw-lv.de<br />

Leitung: Hermann Gilsbach Seite 25


PSB Reutlingen - Jugend- und Drogenberatung<br />

Aktuelle Entwicklung<br />

Im Landkreis Reutlingen kann die Drogenberatung ab 2009 das ehemalige Bundesmodellprojekt „HaLT<br />

– Hart am Limit“ zur Prävention jugendlichen Alkoholkonsums anbieten, da der der Landkreis Reutlingen<br />

eine halbe Personalstelle befristet auf zwei Jahre finanziert, um dieses Projekt zu etablieren. Wir<br />

bedanken uns beim Landkreis Reutlingen Reutlingen für die Unterstützung dieses Projektes, ebenso bei der der Paul-<br />

Lechler-Stiftung und den Rotariern Tübingen-Nord/Reutlingen, Tübingen-Nord/Reutlingen, die jeweils zusätzliche Mittel Mittel zur<br />

Realisierung von „HaLT“ zur Verfügung stellen. stellen.<br />

Neben dem erwähnten „Alkoholprojekt HaLT“ hat die Beratungsstelle in Reutlingen ein weiteres<br />

wissenschaftlich begleitetes Projekt für Cannabis konsumierende Jugendliche und junge Erwachsene<br />

namens „realize-it“ aufgebaut. Dieses Projekt versucht altersgerecht Interventionen zur Reduzierung<br />

bzw. zum vollständigen Ausstieg des Cannabiskonsums anzubieten. Erste Evaluationsdaten werden<br />

voraussichtlich Ende 2009 bzw. Anfang 2010 vorliegen.<br />

Die Gesamtzahl an KlientInnen ist auch im Jahr 2008 erneut angestiegen. Für diesen Anstieg<br />

verantwortlich zeichnen sich an erster Stelle die Gruppe der unter 20-jährigen und an zweiter Stelle die<br />

Gruppe der über 40-jährigen.<br />

Neue Projekte<br />

• Angehörigenseminare für Eltern und Angehörige suchtmittelkonsumierender Jugendlicher<br />

• Etablierung des Projektes „HaLT“ – Hart am Limit, für alkoholauffällige Jugendliche<br />

• Programm „realize-it“ – strukturiertes Angebot für Jugendliche und junge Erwachsene mit riskantem<br />

Cannabiskonsum<br />

• Gründungsmitglied im kommunalen Suchthilfenetzwerk des Landkreises Reutlingen<br />

Entwicklung der Klientenzahlen<br />

• Im Jahr 2008 haben wir in unserer Fachstelle mit 702 KlientInnen gearbeitet. Davon waren 93<br />

Einmalkontakte.<br />

• Es wurden 609 längerfristige Behandlungen und Beratungen durchgeführt.<br />

• Die Anzahl der Neuzugänge betrug 385 Personen.<br />

• Die Anzahl der beendeten Betreuungen lag bei 423 Personen.<br />

• Es wurden 102 Präventionsveranstaltungen durchgeführt.<br />

Adresse:<br />

Metzgerstr. 67<br />

72764 Reutlingen<br />

Tel.: 07121/1655-0<br />

E-Mail: z1.psbrt@bw-lv.de<br />

Leitung: Hans-J. Köpfle Seite 26


Jugend- und Drogenberatung Rheinfelden<br />

Aktuelle Entwicklung<br />

Der Trend aus den letzten beiden Jahren nach vermehrter Nachfrage durch Jugendliche und junge<br />

Erwachsene aus den Bereichen Alkohol, THC sowie Spiel- und Mediensucht hat sich auch 2008<br />

fortgesetzt. Viele Jugendliche werden über Auflagen der Justiz an uns vermittelt und haben somit oft<br />

erstmalig Kontakt zur Suchtberatung und damit die Möglichkeit, ihren meist riskanten Konsum zu<br />

reflektieren und zu behandeln.<br />

Die Komplexität der Störungsbilder und die die damit verbundenen Einschränkungen im Lebensalltag<br />

Lebensalltag<br />

unserer Klienten und Klientinnen hat hat unseren unseren Beratungsauftrag dahingehend verändert, dass wir<br />

vermehrt in stationäre Entwöhnungstherapien vermitteln mussten. Die Zahl der angetretenen<br />

Klinikaufenthalte hat sich im Vergleich zum Vorjahr fast verdoppelt.<br />

Neue Projekte<br />

• Unter der Federführung der Villa Schöpflin – Zentrum für Suchtprävention – – und in<br />

Zusammenarbeit mit der Drobs Rheinfelden Rheinfelden sowie weiteren Beratungsstellen des des <strong>bwlv</strong> wurde ein<br />

neues Angebot für jugendliche Cannabiskonsumenten erarbeitet und umgesetzt. Das neue<br />

Programm mit dem Namen Namen „realize it x-tra“ ersetzt die bis bis dahin angebotenen Sozialen Sozialen<br />

Trainingskurse.<br />

Trainingskurse.<br />

• Verstärkte Kooperation und weitere regionale Vernetzung mit der Fachklinik für suchtkranke<br />

Jugendliche Haus Weitenau.<br />

Entwicklung der Klientenzahlen<br />

• Insgesamt wurden 352 KlientInnen betreut oder beraten, davon waren 124 Personen, die erstmals<br />

Kontakt zu unserer Beratungsstelle hatten.<br />

• Es fanden insgesamt 2.110 Kontakte zu KlientInnen, Angehörigen und Behörden statt.<br />

• Weitere Zunahme der KlientInnen unter 27 Jahren auf 111 Personen.<br />

• 52 Personen, die in einer Substitutionsbehandlung waren, wurden von uns psychosozial begleitet<br />

und betreut.<br />

• 35 Personen wurden vermittelt und traten eine stationäre Therapie an.<br />

• 37% der GesamtklientInnen wurden von der Justiz zugewiesen.<br />

• 67 Gefängnisinsassen suchten unsere externe Suchtberatung in der JVA Lörrach auf.<br />

• 80% der KlientInnen, die regulär die Behandlung beendet haben, sind abstinent oder haben ihr<br />

Suchtproblem verringert.<br />

Adresse:<br />

Hebelstr. 23a<br />

79618 Rheinfelden<br />

Tel.: 07623-966984-0<br />

E-Mail: drobs-rheinfelden@bw-lv.de<br />

Leitung: Bernhard Höchst Seite 27


PSB Tübingen - Jugend- und Drogenberatung<br />

Aktuelle Entwicklung<br />

Mit Sorge erfüllen uns die erneut gestiegenen Zahlen der zu betreuenden KlientInnen im Landkreis<br />

Tübingen. Nicht die Zahl der Konsumierenden ist angestiegen, sondern die Quote der Menschen, die wir<br />

mit unseren Hilfeangeboten erreichen. Dies ist angestrebt und spricht für eine erfolgreiche Arbeit.<br />

Allerdings wird die Kapazität der Beratungsstellen und der einzelnen MitarbeiterInnen inzwischen weit<br />

überschritten, so dass wir uns Schritte überlegen müssen, unsere Arbeit weiterhin effektiv zu gestalten,<br />

aber auch zu prüfen, ob wir alle unsere Angebote aufrecht erhalten können oder die Prioritäten neu<br />

festlegen müssen.<br />

Der Anteil der unter 30-jährigen KlientInnen hat sich, wie im Vorjahr, auf auf einem hohen Niveau halten halten<br />

können. Auffallend ist, ist, wie in den den Jahren zuvor, der ungebremste jährliche Anstieg Anstieg „älterer“ „älterer“ KlientInnen,<br />

KlientInnen,<br />

was mit der besonderen „Tübinger Situation“, mit liberalen Substitutionspraktiken Substitutionspraktiken und relativ hoher<br />

Dichte an substituierenden Ärzten zu erklären sein kann. Auch hier hier ist ein bundesweiter Trend zu<br />

erkennen, der, es dank Substitution, Abhängigen von harten Drogen Drogen ermöglicht, ermöglicht, ihre Lebenszeit zu<br />

verlängern.<br />

Aus einer Versuchs- und Projektphase heraus wurde die spezielle arbeitsmarktorientierte Beratung in<br />

Zusammenarbeit mit dem Job-Center Landkreis Tübingen fortgeführt. Diese besondere<br />

arbeitsmarktorientierte Beratung zeigt sich als erfolgreiches Instrument, um Klienten mit dem<br />

Vermittlungshemmnis „Sucht“ über den Weg der Beseitigung des Vermittlungshemmnisses in Arbeit und<br />

Beschäftigung zu bringen.<br />

Neue Projekte<br />

• Cannabisfrühinterventionsprogramm „realize-it<br />

• „HaLT-mega light“ – Kooperationsgespräche mit der Suchtambulanz und der Kinderklinik des<br />

Universitätsklinikums Tübingen und mit der Erziehungsberatungsstelle des Landkreises Tübingen<br />

• Regelhafte Etablierung des „Besonderen Betreuungsangebots für ALG-II-Bezieher“ mit dem<br />

Vermittlungshemmnis Sucht, in Kooperation mit dem Job-Center des Landkreises Tübingen<br />

• Gründungsmitglied im kommunalen Suchthilfenetzwerk des Landkreises Tübingen<br />

Entwicklung der Klientenzahlen<br />

• Im Jahr 2008 haben wir in unserer Fachstelle mit 846 (JVA: 327, PSB: 519) KlientInnen gearbeitet.<br />

Davon waren 87 Einmalkontakte.<br />

• Es wurden 759 längerfristige Behandlungen und Beratungen durchgeführt.<br />

• Die Anzahl der Neuzugänge betrug 458 Personen.<br />

• Die Anzahl der abgeschlossenen Betreuungen betrug 416.<br />

• Von den 519 Klienten der PSB waren 279 (53,76%) substituiert.<br />

Adresse:<br />

Westbahnhofstr. 2<br />

72070 Tübingen<br />

Tel.: 07071/75016-0<br />

E-Mail: z1.psbtue@bw-lv.de<br />

Leitung: Hans-J. Köpfle Seite 28


Kontaktladen Janus - Tübingen<br />

Aktuelle Entwicklung<br />

Kennzeichen der akzeptierenden Drogenarbeit sind Überlebenshilfe, Risikominimierung,<br />

lebenspraktische Hilfen sowie Weitervermittlung an verschiedene Hilfseinrichtungen. Diese Arbeit wirkt<br />

der sozialen und gesundheitlichen Verelendung entgegen und trägt aktiv zur Lebenserhaltung bei.<br />

Als Grundsatz gilt, dass auch drogenkonsumierende Menschen Anspruch auf soziale und medizinische<br />

Hilfe haben. Es ist genauso wichtig, Drogenabhängigen eine Abstinenztherapie zu ermöglichen, wie<br />

Maßnahmen zur Verringerung von Leid für diejenigen zu ergreifen, die noch nicht so weit sind oder nie<br />

in der Lage sein werden, ihren Drogenkonsum aufzugeben. Durch bedürfnisgerechte, alltagspraktische<br />

Unterstützung und Hilfe zur Selbsthilfe werden Ausstiegsversuche gefördert.<br />

Im Kontaktladen Janus wird Beziehungsarbeit mit konkreten Hilfsangeboten verbunden. Ziel dabei ist,<br />

Grundbedürfnisse zu sichern, sowie eine weitere soziale und körperliche Verelendung aufzufangen und<br />

damit den Ausstieg aus der Drogenszene zu fördern. Um Vertrauen aufzubauen ist es wichtig, dass die<br />

Kontaktaufnahme auch anonym erfolgen kann und alle MitarbeiterInnen der Schweigepflicht unterliegen.<br />

Ein Schwerpunkt ist Lebensbegleitung, ergänzt durch konkrete Hilfe bei der Regelung von Formalitäten<br />

(Ämter) und lebensweltorientierter Beratung. So kann der Alltag etwa bei akuten Problemen mit<br />

Bewährungshilfe, Lebenspartnern, Ärzten etc. besser bewältigt werden. Es werden Informationen<br />

gegeben und Kontakte zu weiterführenden Einrichtungen vermittelt. Niederschwellige Arbeit ermöglicht<br />

rasche Krisenintervention und wird den sich schnell verändernden Lebensbedingungen<br />

Drogenabhängiger gerecht. Dabei achten wir soweit als möglich auf eine enge und verbindliche<br />

Kooperation mit anderen Einrichtungen.<br />

Neue Projekte<br />

• Rücknahme gebrauchter Spritzen mit Auszahlung von Geld pro zurückgebrachter Spritze<br />

• Gründungsmitglied im kommunalen Suchthilfenetzwerk des Landkreises Tübingen<br />

Entwicklung der Klientenzahlen<br />

• Die Gesamtbesucherzahl lag im Jahr 2008 bei 9022 Besuchern. Dies sind durchschnittlich ca. 80<br />

Besucher an den normalen Öffnungstagen.<br />

• Die Nachfrage nach Dienstleistungen, wie z.B. Waschmaschine, Duschen, Essen und kleine<br />

Wundversorgung ist angestiegen, teilweise um 43,8% (Waschmaschine).<br />

• Die Anzahl der abgegebenen Spritzen inkl. Verbrauchsmaterial ist mit Einführung der Erstattung von<br />

Geld deutlich gestiegen.<br />

Adresse:<br />

Kelternstr. 30<br />

72070 Tübingen<br />

Tel.: 07071/949086<br />

E-Mail: z1.kontakt-tue@bw-lv.de<br />

Leitung: Hans-J. Köpfle Seite 29


Integrationsfachdienste<br />

Rückblick auf das Jahr 2008<br />

Die acht Integrationsfachdienste in Trägerschaft des <strong>bwlv</strong> haben ihre Arbeit für schwerbehinderte<br />

Menschen im abgelaufenen Jahr 2008 weiter optimieren können. 48 FachberaterInnen haben mit<br />

Unterstützung ihrer Verwaltungskräfte ein Einzugsgebiet von 2,9 Millionen Einwohnern abgedeckt und<br />

dabei konkret 2666 behinderte Menschen intensiv unterstützt.<br />

Vermittlung<br />

Von den 993 Arbeit suchenden besonders betroffenen schwerbehinderten Menschen konnten 394, also<br />

etwa 40%, in ein Arbeitsverhältnis vermittelt werden. 100 weitere Ratsuchende, die von ihrer<br />

Leistungsfähigkeit her noch nicht nah genug am Arbeitsmarkt waren, wurden in eine vorbereitende<br />

Maßnahme vermittelt und können ggf. zu einem späteren Zeitpunkt wieder auf die IFD zukommen. 526<br />

KlientInnen absolvierten im Rahmen der IFD-Betreuung ein Praktikum oder eine Trainingsmaßnahme,<br />

die dazu dienen sollte, die Leistungs- und Integrationsfähigkeit im konkreten Arbeitsalltag zu erproben<br />

bzw. eine Übernahme in ein festes Arbeitsverhältnis vorzubereiten.<br />

‚Aktion 1000’<br />

Im Rahmen der vom KVJS initiierten ‚Aktion 1000’ sollen bis 2010 in <strong>Baden</strong>-Württemberg 1000 geistig<br />

behinderte Menschen aus Schulen und Werkstätten eine Perspektive auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt<br />

erhalten. In Modellprojekten werden die KlientInnen auf den ersten Arbeitsmarkt vorbereitet, über<br />

Prämienmodelle und weitere Lohnkostenzuschüsse wird Arbeitgebern ein Anreiz für eine Einstellung<br />

gegeben. Insgesamt sind von 2005 bis 2008 in <strong>Baden</strong>-Württemberg bereits 1039 geistig behinderte<br />

Menschen vermittelt worden.<br />

Wichtigste Modellprojekte dafür sind BVE (Berufsvorbereitenden Einrichtungen) u.a. KoBV (Kooperative<br />

berufliche Bildung und Vorbereitung auf den allgemeinen Arbeitsmarkt), die es in Pforzheim und<br />

Karlsruhe gibt. In diesen Projekten und mit Hilfe anderer Initiativen ist es den IFD des <strong>bwlv</strong> gelungen, im<br />

Jahr 2008 79 geistig bzw. seelisch behinderte Menschen beruflich zu integrieren und dadurch einen<br />

längeren Aufenthalt in der Werkstatt für behinderte Menschen zu vermeiden.<br />

Sicherung<br />

Der zweite große inhaltliche Schwerpunkt lag auch 2008 wieder auf dem Gebiet der Sicherung<br />

bestehender Arbeitsverhältnisse schwerbehinderter Menschen. 650 ArbeitnehmerInnen wurden von den<br />

IFD des <strong>bwlv</strong> intensiv bei der Wiedereingliederung, der Schlichtung von betrieblichen Konflikten und der<br />

Abwendung einer Kündigung unterstützt. Dies geschah durch Einzelgespräche mit den Betroffenen,<br />

durch direkte Kontakte mit den Betrieben, durch intensive Einbeziehung des Integrationsamtes und<br />

durch viele Kontakte mit Ärzten, Kliniken, Behörden und Ansprechpartnern des psychosozialen<br />

Netzwerks. 471 Arbeitsverhältnisse konnten so gesichert werden, was einem Anteil von gut 72%<br />

entspricht. Hinzu kommen KlientInnen, die auf Grund des Rentenalters oder Eintritts einer<br />

Erwerbsminderungsrente aus ihren Unternehmen ausgeschieden sind, so dass der Anteil der<br />

Arbeitsverhältnisse, die nicht gehalten werden konnten, wieder erfreulich niedrig liegt.<br />

Beauftragung/(Re-)Finanzierung<br />

Hauptauftraggeber der Fachdienste waren auch im Jahr 2008 die Integrationsämter für das<br />

Aufgabengebiet Sicherung sowie für die Vermittlung der so genannten „Übergänger“ aus Schulen und<br />

Werkstätten, des Weiteren die Träger der Arbeitsvermittlung (ARGEn/Agenturen für Arbeit) für den<br />

Aufgabenbereich Vermittlung. Während die Finanzierung der Sicherungsfälle traditionell über das<br />

Integrationsamt des KVJS erfolgt (‚Ausgleichsabgabe’), werden die Vermittlungsfälle im Rahmen der<br />

Beauftragung nach § 37 SGB III über Monatspauschalen und Vermittlungsprämien zu einem Teil<br />

refinanziert. Nur in wenigen Fällen wurden die IFD von anderen Rehaträgern, wie den<br />

Rentenversicherern, Berufsgenossenschaften etc., beauftragt bzw. finanziert.<br />

Seite 30


Fallzahlen in Beratung und Betreuung 1<br />

Gesamt<br />

davon Beratungsfälle<br />

davon Betreuungsfälle<br />

3.785<br />

1.129<br />

2.656<br />

Fallzahlen in den Bereichen Arbeitsplatzsicherung und Vermittlung 1<br />

Arbeitsplatzsicherung<br />

Vermittlung<br />

davon Übergänger aus Schulen für<br />

behinderte Menschen<br />

davon Übergänger aus Werkstätten für<br />

behinderte Menschen<br />

1.287<br />

1.338<br />

Vermittlungen in Arbeitsverhältnisse und betriebliche Ausbildungsverhältnisse<br />

Gesamt<br />

davon für geistig behinderte Menschen<br />

1<br />

Gesamtzahl aus sieben Integrationsfachdiensten. Nicht einbezogen wurde der IFD Freiburg, an dem<br />

der <strong>bwlv</strong> in Trägergemeinschaft beteiligt ist<br />

Adressen:<br />

Am Holzmarkt 8 79098 Freiburg Tel.: 0761/36894-500 E-Mail: link@ifd-freiburg.de<br />

Hebelstr. 22 69115 Heidelberg Tel.: 06221/89015-10 E-Mail: info@ifd-heidelberg.de<br />

Steinhäuser Str. 12 76135 Karlsruhe Tel.: 0721/83149-0 E-Mail: info.karlsruhe@ifd-karlsruhe.de<br />

Kaiserring 38 68161 Mannheim Tel.: 0621/17029-30 E-Mail: info@ifd-mannheim.de<br />

Renzstr. 8 74821 Mosbach Tel.: 06261/8937-18 E-Mail: info@ifd-mosbach.de<br />

Freudenstädter Str. 56 72202 Nagold Tel.: 07452/68097-0 E-Mail: ifd.nagold@ifd-nagold-fds.de<br />

Güterstr. 39 75177 Pforzheim Tel.: 07231/56616-0 E-Mail: info@ifd-pforzheim.de<br />

Kaufhausstr. 5 78315 Radolfzell Tel.: 07732/9712-90 E-Mail: info@ifd-radolfzell.de<br />

96<br />

99<br />

374<br />

79<br />

Seite 31


Sozialtherapeutische Einrichtung - Haus Altglashütten<br />

Aktuelle Entwicklung<br />

Das Haus Altglashütten ist eine sozialtherapeutische Einrichtung für für chronisch mehrfachbeeinträchtigte<br />

Alkoholkranke (CMA). Chronisch Alkoholkranke sind geprägt durch durch jahrzehntelangen<br />

Suchtmittelmissbrauch und schwierigste Lebensbedingungen, die die deutliche Spuren hinterlassen haben.<br />

Sie sind häufig in in psychiatrischen Langzeitstationen oder Alten- und Pflegeheimen untergebracht, leben<br />

auf der Straße Straße oder oder in in Einrichtungen der Wohnsitzlosenhilfe. Immer wieder sind stationäre<br />

Entgiftungsbehandlungen notwendig; die Folgen des chronischen Alkoholabusus führen führen in zunehmende<br />

Verelendung Verelendung und machen zahlreiche medizinische Behandlungen Behandlungen notwendig. Das Haus Haus Altglashütten<br />

Altglashütten<br />

bietet bietet den Rahmen für eine eine abstinente Lebensgestaltung und, soweit soweit möglich, für eine erfolgreiche<br />

Außenorientierung.<br />

Um in ein eigenständiges Leben zurückzukehren, brauchen CMA-Klienten differenzierte und aufeinander<br />

aufbauende Angebote: zunächst die stationäre Unterbringung im Heim, dann Außenwohngruppen (mit<br />

noch weitgehender Anbindung an die stationäre Einrichtung) und später Betreutes Wohnen (mit nur<br />

noch geringer Betreuung). Damit wird eine schrittweise Annäherung an die Verselbstständigung<br />

ermöglicht.<br />

Das Haus Altglashütten bietet 30 stationäre Plätze in der Haupteinrichtung und drei Plätze Betreutes<br />

Wohnen in einer Wohngemeinschaft in Hinterzarten. Im Januar 2009 konnten wir unser Angebot um fünf<br />

stationäre Plätze in einer Außenwohngruppe erweitern.<br />

2008 ist es uns in hohem Umfang gelungen, die KlientInnen mit unserem Angebot zu erreichen. Ein<br />

Indikator ist für uns die Rückfallhäufigkeit. 2008 waren 36 (83,7%) von 43 anwesenden BewohnerInnen<br />

bei Alkoholkontrollen unauffällig.<br />

Der Anteil der von Frauen in Anspruch genommenen Pflegetage konnte auf 27,3% erhöht werden.<br />

2009 wird das Haus Altglashütten sein zehnjähriges Bestehen feiern.<br />

Am 22.09.2009 ist auf vielfache Nachfrage ein weiterer exklusiver Frauenfachtag geplant.<br />

Entwicklung der Klientenzahlen<br />

Wie viele Patienten<br />

wurden behandelt?<br />

49<br />

Alter Durchschnitt: 52,2 min.: 34 max.: 70<br />

Durchschnittliche<br />

Behandlungszeit<br />

2,5 Jahre<br />

Art der Beendigung Regulär nach<br />

Vorzeitig ohne<br />

Disziplinarisch Sonstiges<br />

Beratung/Behandlungsplan ärztliches/therapeutisches<br />

Einverständnis/<br />

11<br />

2<br />

ø 1 verstorben<br />

Justizielle<br />

(nur Drogenkliniken)<br />

Auflagen<br />

Kostenträger Freiburg Stadt, Landkreis Konstanz, Ortenaukreis, Kreis Lörrach, Landkreis Waldshut, Landkreis Breisgau-<br />

Hochschwarzwald, Landkreis Tuttlingen, Landkreis Emmendingen, Schwarzwald-Baar-Kreis, Calw,<br />

Mannheim, Tübingen, Rems-Murr, Rottweil, Zollernalb, Enzkreis, LWV-Hessen, Teltow-Flämig<br />

Adresse:<br />

Waldstr. 1<br />

79868 Feldberg-Altglashütten<br />

Tel.: 07655/930506<br />

E-Mail: haus.altglashuetten@bw-lv.de<br />

Leitung: Wolfgang Strobel-von Stritzky<br />

Seite 32


Fachklinik Drogenhilfe Tübingen - Bläsiberg<br />

Aktuelle Entwicklung<br />

2008 wurden die Behandlungsphasen Basistherapie, Kerntherapie und Adaption neu aufeinander<br />

abgestimmt. Damit vollzieht sich für die Patienten eine insgesamt schlüssigere Entwicklung von Inhalten,<br />

Anforderungen und Gestaltungsräumen. Die Übergänge sind begleitet von persönlichen<br />

Übergabegesprächen mit klarer Fortschreibung der soweit erarbeiteten individuellen Zielsetzungen.<br />

Eine schon länger angestrebte Zunahme von indikativen Angeboten konnte 2008 abschließend geplant<br />

werden. Damit geht ein feineres Assessment und eine Neuorganisation der Fallbesprechungen in<br />

Kleinteams einerseits, der Wochenplangestaltung andererseits einher (was dieses Projekt sehr<br />

umfassend und teilweise auch etwas zäh machte). Am Ende konnten gute Lösungen gefunden werden,<br />

die auch eine für 2009 geplante Erweiterung der bisherigen indikativen Angebote problemlos möglich<br />

macht. Aktuelle Angebote: Impulskontrolle, Entspannung, Sozial-emotionales Training, stimmlichgestischer<br />

Ausdruck, Sport und Bewegung für Patienten mit körperlichen Einschränkungen. Geplante<br />

Erweiterungen: Problemlösetraining, Partnerschaftsgruppe, Elterngruppe.<br />

Community Reinforcement Approach (CRA) Projekt Tübingen<br />

In insgesamt drei Ausbildungsgängen werden nahezu alle der therapeutischen Mitarbeiter bis April 2010<br />

ausgebildet. Die erwiesenen positiven Effekte des CRA sind im Wesentlichen in projektartigen,<br />

ambulanten Settings mit einer Bündelung von Ressourcen dokumentiert worden. Ein systematischer<br />

Einsatz in Deutschland wurde in den letzten Jahren an einigen Stellen begonnen, im Kontext der<br />

Rehabilitation Abhängiger liegen noch keine Erfahrungen vor. Damit betreten wir Neuland und haben<br />

uns entschieden, den CRA nicht nur als ergänzende Methodik aufzunehmen, sondern im Sinne eines<br />

Projektes möglichst umfassend von der Beratung über Behandlung bis zur Nachsorge anzuwenden.<br />

Projektplanung<br />

Eine Steuerungsgruppe trifft sich seit November 2008 monatlich, um die Vorplanung durchzuführen und<br />

die Aktivitäten in den einzelnen Bereichen zu koordinieren. Die Inhalte und Ergebnisse werden<br />

unverzüglich allen Mitarbeitern zur Verfügung gestellt, Rückmeldungen und Fragen werden<br />

aufgenommen.<br />

Das Projekt wird Anfang 2009 im Rahmen eines Kolloquiums der Uniklinik Tübingen mit den Zielen<br />

Verabredung der Zusammenarbeit und Planung der Evaluation vorgestellt<br />

Ein Fachtag im Herbst 2009 soll das Arbeiten mit CRA einer Fachöffentlichkeit darstellen.<br />

2010 sollen die ersten Ergebnisse auf Fachkongressen vorgestellt werden.<br />

Wie viele Patienten wurden<br />

behandelt?<br />

178 beendete Behandlungen<br />

Alter Durchschnitt: 30,5 min.: 18 max.: 59<br />

Durchschnittliche<br />

Behandlungszeit<br />

134 Tage<br />

Art der Beendigung Regulär nach<br />

Beratung/Behandlungsplan<br />

43%<br />

Adresse:<br />

en<br />

Bebenhäuserstr. 17<br />

72074 Tübingen<br />

Tel.: 07071/92660<br />

E-Mail: z1.blaesiberg@bw-lv.de<br />

Vorzeitig ohne<br />

ärztliches/therapeutisches<br />

Einverständnis 24%<br />

Disziplinarisch<br />

31,5%<br />

Sonstiges<br />

Justizielle Auflagen (nur Drogenkliniken) 38% aus JVA, ca. 85% mit Auflagen<br />

Kostenträger DRV Württ. 40,45%; DRV <strong>Baden</strong> 16,85%; DRV Bund 18,5%; andere DRV 9,55%;<br />

Krankenkassen 14%<br />

Leitung: Johannes Schönthal<br />

1,5%<br />

Ent<br />

wic<br />

klu<br />

ng<br />

der<br />

Kli<br />

ent<br />

enz<br />

ahl<br />

Seite 33


Fachklinik Schloss Bettenburg<br />

Aktuelle Entwicklung<br />

Der <strong>bwlv</strong> – Schloss Bettenburg – hat das Kloster St. Alfons in Eichelsdorf in unmittelbarer<br />

Nachbarschaft der Bettenburg erworben, um darin ab 2010 die bisher in Schloss Bettenburg betriebene<br />

Rehabilitationseinrichtung weiterzuführen.<br />

Seit 32 Jahren sind wir mit unserer Therapieeinrichtung in der Bettenburg. Wir sind am Standort<br />

Hofheim/Unterfranken über die vielen Jahre bekannt geworden und sind sehr gerne hier. Deshalb sind<br />

wir sehr froh, dass wir unsere Rehabilitationseinrichtung auch künftig in Hofheim, nun im Ortsteil<br />

Eichelsdorf, weiter betreiben können.<br />

Der Grund unseres Umzugs liegt in den steigenden<br />

Anforderungen an die Strukturqualität der Einrichtung.<br />

Die dafür erforderlichen Umbauten hätten in der<br />

Bettenburg nicht vorgenommen werden können, im<br />

Kloster werden sie nun ab Mitte 2009 durchgeführt.<br />

Gleichzeitig etablieren wir das neue QM-System. Das<br />

aktuelle Handbuch wurde zum 01.02.2009 für die<br />

Einrichtung eingeführt.<br />

Entwicklung der Klientenzahlen<br />

Hof des ehemaligen Klosters St. Alfons in Hofheim,<br />

Ortsteil Eichelsdorf<br />

Wie viele Patienten wurden<br />

behandelt?<br />

183<br />

Alter Durchschnitt: 27,78 min.: 16 max.: 48<br />

Durchschnittliche<br />

Behandlungszeit<br />

151,3 Tage<br />

Art der Beendigung<br />

Regulär nach<br />

Beratung/Behandlungsplan<br />

52 (41,27%)<br />

Justizielle Auflagen<br />

Kostenträger 11,90% Kr. Kassen<br />

88,10% DRV Länder<br />

2,38% DRV-Bund<br />

Adresse:<br />

Manau 22<br />

97461 Hofheim/Unterfranken<br />

Tel.: 09523/9520-0<br />

E-Mail: bettenburg@bw-lv.de<br />

Vorzeitig ohne<br />

ärztliches/therapeutisches<br />

Einverständnis<br />

43 (34,13%)<br />

Disziplinarisch Sonstiges<br />

24 (19,05%)<br />

6 (5,55%)<br />

Leitung: Robert Soto-Löwenthal Seite 34


Fachklinik Friedrichshof<br />

Aktuelle Entwicklung<br />

Viel Energie wandten wir in 2008 für die Neufassung unseres Gesamtkonzeptes, das wir im November<br />

veröffentlichen konnten, auf. Es enthält viele Weiterentwicklungen. Im Vergleich zum vorherigen aus<br />

dem Jahre 1998 sind folgende Angebote völlig neu implementiert worden:<br />

1. Umzug der Adaption nach Affaltrach, dadurch werden viele Aspekte der Teilhabe (Arbeit, Freizeit,<br />

Einkauf, Kindergarten usw.) deutlich leichter möglich.<br />

2. Trainings zur besseren Kontrolle aggressiver Impulse<br />

3. Eigenständige Wohngruppe für junge Erwachsene, in die auch Personen aufgenommen<br />

Werden können, die allein von Cannabis oder Partydrogen abhängig sind<br />

4. Vertiefte Berufsorientierung, die nicht nur eine differenzierte berufsorientierte Diagnostik enthält,<br />

sondern die auch eine Begleitung über Praktika bis hin zur Aufnahme eines regulären<br />

Arbeitsverhältnisses umfasst.<br />

5. Einführung zweier Zyklen mit psychoedukativen Methoden: a) Grundlagen der Suchttherapie<br />

b) Rückfallprophylaxe<br />

De facto sind auch wir, ohne dies gesondert propagiert zu haben, zu einer Einrichtung für Patienten mit<br />

Doppeldiagnose geworden. Entsprechende therapeutische Konsequenzen, wie eine enge Kooperation<br />

mit dem Klinikum am Weissenhof, wurden gezogen.<br />

Zunehmend problematisch ist die Betreuung der mit ihren drogenabhängigen Eltern aufgenommenen<br />

Kinder. Die Kinder sind immer häufiger selbst behandlungsbedürftig, was nicht selten den<br />

therapeutischen Prozess der Eltern erheblich beeinflusst. Für diesen zusätzlichen Behandlungsbedarf<br />

der Kinder wird in 2009 nach Lösungen gesucht.<br />

Neue Projekte<br />

Alle therapeutischen MitarbeitInnen sind seit 2008 dabei, sich im verhaltenstherapeutischen Verfahren<br />

Community Reinforcement Approach (CRA) zu schulen.<br />

Im Jahr 2009 werden wir die Zertifizierung nach DIN EN ISO 9001:2008 durchführen.<br />

Mit der Feier zum 30-jährigen Bestehen des Friedrichshofes gegen Jahresende werden wir in der<br />

Region und im Land unsere Arbeit darstellen.<br />

Entwicklung der Klientenzahlen<br />

Wie viele Patienten<br />

wurden behandelt?<br />

165 Kl. waren in 2008 anwesend<br />

Alter Durchschnitt: 28,6 Jahre min.: 18 Jahre max.: 58 Jahre<br />

Durchschnittliche<br />

Behandlungszeit<br />

157 Tage bei allen Kl.,<br />

222 Tage bei reg. E.<br />

Art der Beendigung Regulär nach<br />

Beratung/Behandlungsplan<br />

54 Kl.<br />

Justizielle Auflagen (nur Drogenkliniken)<br />

Keine: 43% = 55 Kl.<br />

BtMG: 55% = 70 Kl.<br />

Andere: 2% = 3 Kl.<br />

Vorzeitig ohne<br />

ärztliches/therapeutisches<br />

Einverständnis<br />

39<br />

Disziplinarisch<br />

Kostenträger DRV Stuttgart 6961 33<br />

DRV Karlsruhe 7548 36<br />

DRV Bund 521 3<br />

Andere DRV 1024 6<br />

Klinikum am Weissenhof 834 4<br />

Krankenkassen 4046 20<br />

Adresse:<br />

Sommerrainweg 10<br />

74782 Obersulm-Eichelberg<br />

Tel.: 07130-4733-0<br />

E-Mail: friedrichshof@bw-lv.de<br />

Leitung: Joachim Lodders<br />

38<br />

Sonstiges<br />

1<br />

Klientenz<br />

ahlen<br />

Seite 35


Fachklinik Haus Renchtal<br />

Aktuelle Entwicklung<br />

Unser fachliches Hauptprojekt ist das Konzept für die Mitbehandlung von Patienten mit<br />

Angsterkrankungen neben einer Alkohol- oder Medikamentenabhängigkeit.<br />

Dazu haben wir im vergangenen Jahr eine ganztägige Veranstaltung mit einem externen Referenten zu<br />

diesem Thema für alle therapeutisch tätigen MitarbeiterInnen der Klinik durchgeführt. Darauf aufbauend<br />

erfolgten interne Fortbildungen in den Teams. Das Konzept wird in den nächsten Wochen veröffentlicht.<br />

Für das laufende Jahr sind weitere interne Fortbildungen in den Teams geplant (Psychotherapie,<br />

Arbeitstherapie, Bewegungstherapie), da das Konzept mitbeinhaltet, alle therapeutischen Bereiche für<br />

die Behandlung von Angstpatienten angemessen zu nutzen. Gleichzeitig beginnen wir mit diesem<br />

Projekt auf unserer EDV-Plattform ein fachliches Informationssystem aufzubauen, das allen<br />

MitarbeiterInnen verfügbar ist.<br />

Dieses Konzept wird künftig ein Teil des Klinikkonzepts sein. Die MitarbeitInnen werden darin<br />

kontinuierlich fachlich weitergebildet werden.<br />

Die gesellschaftliche Bedeutung von Angsterkrankungen ist offensichtlich: neben depressiven<br />

Erkrankungen sind Angsterkrankungen die häufigsten psychischen Störungen in der Gesellschaft, sie<br />

sind zudem oft mit einer Suchterkrankung verbunden. Durch unser neues Angebot soll dieser<br />

Patientengruppe künftig eine qualifizierte Behandlung geboten werden.<br />

Neue Projekte<br />

Neben dem oben genannten Projekt haben wir unsere Konzeption zur Behandlung von Rentnern und<br />

Pensionären mit Alkhol- oder Medikamentenabhängigkeit überarbeitet. Auch dieses Konzept wird in den<br />

nächsten Wochen veröffentlicht werden.<br />

Aufgrund der demographischen Entwicklung ist davon auszugehen, dass die Zahl dieser<br />

Personengruppe zunehmen wird. Mit wachsenden Kosten für die Behandlung von Folgeerkrankungen<br />

im Zusammenhang mit der Suchterkrankung ist zu rechnen. Eine rechtzeitige Rehabilitation kann<br />

somatische, psychische und soziale Folgeschäden verhindern und eine eventuell drohende<br />

Pflegebedürftigkeit abwenden. Das ist die Zielsetzung, die hinter diesem Konzept steht.<br />

Entwicklung der Klientenzahlen<br />

Wie viele Patienten wurden<br />

behandelt?<br />

291 stationär, 15 tagesklinisch<br />

Alter Durchschnitt: 45,14 Jahre min.: 19 Jahre max.: 67 Jahre<br />

Durchschnittliche<br />

Behandlungszeit<br />

84,6 Tage – bei regulär Entlassenen: 89,4 Tage<br />

Art der Beendigung Regulär nach<br />

Beratung/Behandlungsplan<br />

Vorzeitig ohne<br />

ärztliches/therapeutisches<br />

Einverständnis<br />

Disziplinarisch Sonstiges<br />

88% 7,12% (20 Pat.) 4,27% (12 Pat.) 1 verstorben<br />

Justizielle Auflagen (nur Drogenkliniken)<br />

Kostenträger<br />

DRV BW: 72,51%, DRV Bund 16,5%, 1,03% Selbstzahler,<br />

DRV Knappschaft Bahn-See 1,37%, Landw. Alterskasse 1,03%, Rest Krankenkassen (ca. 12<br />

verschiedene Kassen)<br />

Adresse:<br />

Renchtalstr. 14<br />

77871 Renchen<br />

Tel.: 07843-949-115<br />

E-Mail: martin.schlesinger@bw-lv.de<br />

Leitung: Dr.med. Martin Schlesinger<br />

Seite 36


Fachklinik Haus Schielberg<br />

Aktuelle Entwicklung<br />

• Gruppen für Abhängige von Cannabis und Partydrogen:<br />

Wir haben seit 2008 unser Gruppenangebot für Abhängige von Partydrogen und THC weiter<br />

ausgebaut. Mittlerweile sind ca. 50% der Neuaufnahmen aus dieser Zielgruppe und werden in<br />

eigenen Kleingruppen behandelt.<br />

• Verbund für Cannabis-Abhängige:<br />

Mit umliegenden Drogenbratungsstellen und der Entgiftungsstation des Zentrums für Psychiatrie in<br />

Calw-Hirsau arbeitet unser Team in einem engen Verbund, um die Zugangswege von Menschen mit<br />

einer Cannabis-/Partydrogenproblematik weiter zu verbessern. 2009 soll der Verbund zwischen der<br />

ambulanten Suchtberatung, stationären Entgiftung und der stationären Reha-Behandlung weiter<br />

entwickelt und neue Kooperationspartner angesprochen werden.<br />

• Gruppen für Abhängige von Opiaten:<br />

Die Behandlung der „traditionellen“ Opiatabhängigen wird nach dem bewährten Konzept unserer<br />

Klinik für Kurzzeittherapie in gesonderten Gruppen weiter durchgeführt. Wir nehmen auch Paare auf,<br />

die sich zu einer gemeinsamen Rehabilitationsbehandlung entschlossen haben.<br />

• Aufnahme von Haustieren:<br />

Im begrenzten Umfang nehmen wir PatientInnen mit Haustieren auf, wenn die Betreuung dieser<br />

Tiere ansonsten einer stationären Behandlung entgegensteht. Dafür gibt es bei uns ein spezielles<br />

Infoblatt.<br />

• Fachärztliche Versorgung:<br />

Im Team arbeiten ein Facharzt für Psychiatrie/Psychotherapie und ein Facharzt für Allgemeinmedizin<br />

mit, die u. a. die Behandlung von drogeninduzierten Persönlichkeitsstörungen ärztlich begleiten<br />

können.<br />

Das Behandlungsangebot konnte durch ein fachärztliches ADHS-Angebot erweitert werden, wobei<br />

Diagnostik als auch Behandlung durch Dr. Eysell durchgeführt werden.<br />

Entwicklung der Klientenzahlen<br />

Aufnahmen 2008 126 (127)<br />

Alter Durchschnitt: 28,1 (27,1) min.: 18 (17) max.: 50 (52)<br />

Durchschnittliche<br />

Behandlungszeit<br />

76,4 Tage (68,3 Tage)<br />

Entlassungen 2008<br />

Regulär nach Beratung/<br />

Behandlungsplan<br />

Justizielle Auflagen 63,6% (64,2%)<br />

Kostenträger DRV 95, KK 29, sonstige 2<br />

Adresse:<br />

Waldstr. 32<br />

76359 Marxzell<br />

Tel.: 07248/9173-0<br />

E-Mail: fachklinik-schielberg@bw-lv.de<br />

Leitung: Dr.med. Harald Schuler<br />

Andreas Wendlinger<br />

Vorzeitig ohne<br />

ärztliches/<br />

therapeutisches<br />

Einverständnis<br />

Disziplinarisch Sonstiges<br />

76 (70) 12 (14) 34 (42) 3 (1)<br />

Seite 37


Fachklinik Haus Weitenau<br />

Wichtige Meilensteine in der Therapieentwicklung<br />

• Anhaltend hohe Erfolgsquoten in der Klinischen<br />

Phase und in der Adaptionsphase der Behandlung<br />

• Integration der Kinder- und Jugendpsychiatrischen<br />

Visite und Sprechstunde<br />

• Erfolgreicher Abschluss der 3-jährigen Modellphase<br />

Jugendlichen-Abteilung<br />

• Die Jugendlichen-Abteilung seit dem 01.08.2008 als<br />

Regelangebot<br />

• Trauma-Therapie als neuer Baustein in der<br />

Jugendlichen-Behandlung<br />

• Erfolgsmodell: Klinikschule – 12 PatientInnen<br />

schaffen ihren Hauptschul-Abschluss<br />

• Verabredung des neuen Therapie-Moduls: Kombi-Kurzzeitbehandlung für Jugendliche mit Wirkung<br />

ab dem 01.01.2009<br />

• Versorgungsvertrag mit den Landesverbänden der gesetzlichen Krankenversicherung ab 01.01.2008<br />

Ausblick auf das Jahr 2009<br />

• Implementierung des neuen Therapie-Moduls:<br />

Kombi-Kurzzeitbehandlung<br />

• Umbau, Renovation und Umnutzung im<br />

Jugendlichenhaus: Kloster – Mühle, Einrichtung<br />

eines neuen Speisesaales und eines neuen<br />

Freizeitbereiches<br />

• Fachtag: Suchtrehabilitation für Jugendliche<br />

am Donnerstag, 14.05.2009<br />

• Verbesserung der Strukturqualität durch Sanierung der Duschbereiche und durch den Einbau von<br />

Nasszellen in den Patientenzimmern<br />

• Teilnahme an der Verbundzertifizierung des <strong>bwlv</strong><br />

Entwicklung der Klienten<br />

Wie viele Patienten<br />

wurden behandelt?<br />

Gesamt: 122, Erwachsenenabteilung: 52, Jugendlichenabteilung: 70<br />

Alter Jugendlichenabteilung: 18,6 Erwachsenenabteilung: 23,2<br />

Durchschnittliche<br />

Behandlungszeit<br />

136 Tage<br />

Art der Beendigung Regulär nach<br />

Vorzeitig ohne ärztliches/therapeutisches<br />

Beratung/Behandlungsplan<br />

Einverständnis/<br />

Klinische Phase: Klinische Phase:<br />

Jgdl.: 55% Jgdl.: 45%<br />

Erw.: 48% Erw.: 52%<br />

Adaption: Adaption:<br />

Jgdl.: 83% Jgdl.: 17%<br />

Erw.: 84% Erw.: 16%<br />

Justizielle Auflagen 41%<br />

Kostenträger DRV Bund 18,75%, DRV <strong>Baden</strong>-Württemberg 42,19%, DRV Sonstige 3,90%,<br />

AOK 19,50%, BKK 7,02%, IKK 2,34%, Ersatzkassen 1,56%, Sonstige 4,74%<br />

Adresse:<br />

Austr. 2-6<br />

79585 Steinen, Kloster Weitenau<br />

Tel.: 07627/7085-0<br />

E-Mail: haus-weitenau@bw-lv.de<br />

Leitung: Wolfgang Neumann<br />

Seite 38


Fachlinik Haus Wiesengrund<br />

Aktuelle Entwicklung<br />

Am 04. Dezember 2008 wurde der Betrieb in den<br />

neuen Räumlichkeiten auf dem Kniebis<br />

aufgenommen. Die Strukturqualität des neuen<br />

Hauses erfüllt und übersteigt nun in vielen<br />

Bereichen die Anforderungen der DRV und bietet<br />

PatientInnen und MitarbeiterInnen gleichermaßen<br />

optimale Bedingungen für eine erfolgreiche<br />

Therapie.<br />

Dem Umzug der Reha-Einrichtung ging im<br />

September 2008 der Umzug unserer Schreinerei<br />

(SBQ) nach Freudenstadt voraus. Die Werkstatt vergrößerte sich auf 600 qm 2 . Es können nun in<br />

Zusammenarbeit mit der Agentur für Arbeit Umschulungs- und Qualifizierungsplätze für bis zu 15<br />

TeilnehmerInnen zur Verfügung gestellt werden. Die Schreinerei wurde nach DIN 9001 / 2000 und nach<br />

der Anerkennungs- und Zulassungsverordnung für Weiterbildung (AZWV), die uns die Durchführung von<br />

Gruppenmaßnahmen ermöglicht, zertifiziert.<br />

Neue Projekte<br />

Während im Jahr 2008 das einzigartige Konzept der „Traumasensiblen Behandlung“ umgesetzt wurde,<br />

erfolgt für das Jahr 2009 die Integration eines weiteren innovativen Therapieangebots zur Arbeit mit<br />

pathologischen Trauerreaktionen. Viele Drogenabhängige haben starke Kränkungen oder schwere<br />

Verluste, z.B. den Tod eines geliebten Menschen, erfahren. Trauer ist ein Prozess bei der Bewältigung<br />

solcher Erfahrungen und kann sehr vielfältige Formen annehmen. In manchen Fällen kommt es zu<br />

einem Teufelskreis negativer Gedanken und Gefühle, aus dem die betroffene Person nicht mehr<br />

herauskommt. Haus Wiesengrund bietet eine spezialisierte Behandlung pathologischer Trauerreaktionen<br />

und hilft den Betroffenen auf dem Weg aus der gefühlsmäßigen und gedanklichen Sackgasse.<br />

Entwicklung der Klientenzahlen<br />

Wie viele Patienten wurden<br />

behandelt?<br />

123<br />

Alter Durchschnitt: 28,34 Jahre min.: 18 max.: 50<br />

Durchschnittliche<br />

Behandlungszeit<br />

4,4 Monate<br />

Art der Beendigung Regulär nach<br />

Beratung/Behandlungsplan<br />

Justizielle Auflagen<br />

Kostenträger<br />

Adresse:<br />

Ellbachseeweg 1-5<br />

72250 Freudenstadt-Kniebis<br />

Tel.: 07442/120651-0<br />

E-Mail: wiesengrund@bw-lv.de<br />

Vorzeitig ohne<br />

ärztliches/therapeutisches<br />

Einverständnis<br />

Disziplinarisch Sonstiges<br />

37 (34,3%) 18 (16,7%) 39 (36,1%) 14 (12,9%)<br />

DRV Stuttgart: 39,8%<br />

DRV Karlsruhe: 34,3%<br />

Leitung: Dr. Jens Borgelt Seite 39


Fachklinik Wittichen<br />

Akutkrankenhaus für Drogenentzüge<br />

Aktuelle Entwicklung<br />

Seit 01.04.2009 wird der medizinische Dienst von Herrn Dr. Fidel<br />

Pamba wahrgenommen.<br />

Neue Projekte<br />

In der Fachklinik Wittichen wird nach den Prinzipien des<br />

ganzheitlichen Entzuges behandelt.<br />

Es finden verschiedene alternativmedizinische, physikalische und<br />

physiotherapeutische Verfahren, beispielsweise Leberwickel, Vergabe<br />

verschiedener Teesorten zur Entspannung, Entspannungsbäder,<br />

Fußreflexzonenmassagen, Bindegewebsmassagen, Fangobehandlungen,<br />

Reizstrombehandlungen und Akupunktur, ihre Anwendung.<br />

Im Gegensatz zum sogenannten „warmen Entzug“ werden in der Regel keine gegen die<br />

Entzugssymptome wirkenden Medikamente verabreicht. Statt dessen steht die persönliche Zuwendung<br />

in Gruppen- und Einzelgesprächen im Vordergrund. Bei spezifischer Indikation wird die Behandlung<br />

auch pharmakologisch unterstützt. Für sämtliche durch die Sucht betroffenen Lebensbereiche steht den<br />

Klienten ein erfahrenes interdisziplinäres Team aus medizinischem Personal, Sozialpädagogen und<br />

Sucht- und Soziotherapeuten zur Seite.<br />

Entwicklung der Klientenzahlen<br />

Wie viele Patienten<br />

wurden behandelt?<br />

373<br />

Alter Durchschnitt: 26,9 Jahre min.: 15 max.: 58<br />

Durchschnittliche<br />

Behandlungszeit<br />

13,2 Tage<br />

Art der Beendigung Regulär nach Vorzeitig ohne Disziplinarisch Sonstiges<br />

Beratung/Behand- ärztliches/therapeut<br />

lungsplan isches<br />

Einverständnis/<br />

Justizielle Auflagen<br />

239 (63,54%) 98 (26,27%) 30 (8,04%) 8 (2,15%)<br />

Kostenträger Krankenkassen<br />

Adresse:<br />

Vorder Wittichen 137<br />

77773 Schenkenzell<br />

Tel.: 07836/7777<br />

E-Mail: wit-info@bw-lv.de<br />

Gesamtleitung: Dr. Jens Borgelt<br />

Bereichsleitung: R. Porath/ R. Marchewka Seite 40


Therapie Auf dem Bauernhof<br />

2008 – Ein Jahr mit viel Bewegung<br />

12 Jahre Therapie auf dem Bauernhof … da fanden wir, dass es Zeit wurde für ein neues Logo. Das<br />

Ergebnis finden Sie am Ende dieser Seite. TAB hat also 2008 ein „neues Gesicht“ bekommen und auch<br />

die Informations-Flyer für Patienten haben ein Relaunch erlebt. Moderner, bunter, mit vielen Bildern und<br />

aktuellen Informationen, einfach ansprechender eben.<br />

Ende des Jahres sind wir umgezogen. Das Büro von TAB befindet sich nun in der Gemeinschaftspraxis<br />

unserer Ärztin und Psychologin. Für uns bedeutet das eine noch bessere Verzahnung der<br />

verschiedenen Professionen, was sich schon jetzt positiv auf die Qualität unserer Arbeit auswirkt.<br />

Die besondere Therapieform von TAB (leben und<br />

arbeiten für neun Monate auf einem<br />

landwirtschaftlichen Betrieb) hat sich hinsichtlich<br />

der Vermittlung in eine Beschäftigung, des<br />

Workloads und der erworbenen Fähigkeiten auch<br />

2008 als sehr positiv erwiesen. Denn auch im<br />

zurückliegenden Jahr konnten wir alle der regulär<br />

entlassenen Patienten in eine geregelte<br />

berufliche Situation entlassen. Davon ging einer<br />

in eine Ausbildung und drei in ein festes oder<br />

verbindlich geplantes Arbeitsverhältnis.<br />

Obwohl es nicht immer einfach ist, den Lebens-<br />

und Arbeitsanforderungen eines landwirtschaftlichen<br />

Betriebes zu entsprechen, fühlten sich alle<br />

der regulär entlassenen Patienten durch die Erfahrungen, die sie während der Therapie bei TAB<br />

sammeln konnten, gut bis sehr gut auf ihre berufliche Wiedereingliederung vorbereitet und hatten das<br />

Gefühl, durch diese Therapieform den Anforderungen des Berufslebens gewachsen zu sein. Die meisten<br />

Patienten fühlten sich durch die Arbeit auf einem Bauernhof auch körperlich trainiert und fit.<br />

Klientenzahlen<br />

Im Jahr 2008 haben wir sechs männliche Patienten bei uns aufgenommen. Davon kamen drei Patienten<br />

aus <strong>Baden</strong>-Württemberg, einer aus Nordrhein-Westfalen, einer aus Rheinland-Pfalz und einer aus<br />

Sachsen. Von den aufgenommenen Patienten brachen zwei ihre Therapie nach zwei bzw. drei Monaten<br />

ab. So konnten wir 2008 eine Haltequote* von knapp 70% erreichen. Das Durchschnittsalter lag bei 25<br />

Jahren und damit deutlich unter dem Vorjahr.<br />

*Mit der Haltequote wird das Verhältnis der Klienten, die ihre Therapie regulär nach 9 Monaten beendet haben, zur<br />

Gesamtzahl der aufgenommen Klienten ausgedrückt.<br />

Adresse:<br />

Carl-Theodor-Str. 11<br />

74821 Mosbach<br />

Tel.: 06261/4946<br />

E-Mail: tab@bw-lv.de<br />

Leitung: Bernd Dreger Seite 41


Rehabilitationseinrichtung Lörrach<br />

Aktuelle Entwicklung<br />

Die Rehabilitationseinrichtung Lörrach bietet im Rahmen der medizinischen Rehabilitation<br />

Abhängigkeitskranker 16 Plätze für stationäre Adaption im Bereich Alkohol- und<br />

Medikamentenabhängigkeit.<br />

Dieses Behandlungsmodul wurde zu Jahresbeginn 2008 von 14 auf zwölf Wochen verkürzt, worauf<br />

konzeptionell reagiert wurde: Reduzierung der hausinternen Arbeitstherapie zugunsten verstärktem<br />

Bewerbungstraining inklusive Schulung in der Nutzung aller Möglichkeiten des Internets bei der<br />

Arbeitssuche sowie intensiverer lebenspraktischer Beratung. Da die Zahl der aufgenommenen<br />

PatientInnen (49) im Vergleich zu den Vorjahren unverändert geblieben ist, ergaben sich durch die<br />

Verkürzung der Behandlungsdauer erhebliche Auslastungsprobleme.<br />

Die 2008 durchgeführte Katamnesestudie (Rücklaufquote 44%) belegt eindrucksvoll die Sinnhaftigkeit<br />

der Adaptionsbehandlung: so lebten 70% der PatientInnen ein Jahr nach Behandlungsende<br />

suchtmittelfrei, 61% befanden sich nach zum Teil langer Arbeitslosigkeit in einem<br />

versicherungspflichtigen Beschäftigungsverhältnis, bei allen war die Wohnsituation geklärt. Die weitaus<br />

meisten der entlassenen PatientInnen lassen sich in Lörrach nieder und bauen sich hier ein neues<br />

soziales Umfeld auf.<br />

Neue Projekte<br />

Im Rahmen des Qualitätsmanagement wurde 2008 das Handbuch erstellt. Für die erste Jahreshälfte<br />

2009 ist die Zertifizierung im Rahmen der Verbundzertifizierung des <strong>bwlv</strong> geplant.<br />

Entwicklung der Klientenzahlen<br />

Wie viele Patienten<br />

wurden behandelt?<br />

62<br />

Alter Durchschnitt: 39,82 min.: 22 max.: 51<br />

Durchschnittliche<br />

Behandlungszeit<br />

75,87 Tage<br />

Art der Beendigung Regulär nach Vorzeitig ohne Disziplinarisch Sonstiges<br />

Beratung/Behandärztliches/theralungsplanpeutisches Einverständnis<br />

69,81% 15,09% 13,21% 1,89%<br />

Justizielle Auflagen (nur Drogenkliniken)<br />

Kostenträger DRV <strong>Baden</strong>-Württemberg 79,60%<br />

DRV Bund 8,16%<br />

DRV Knappschaft/Bahn/See 6,12%<br />

DRV Bayern Süd 2,04%<br />

DRV Unterfranken 2,04%<br />

DRV Schwaben 2,04%<br />

Adresse:<br />

Gretherstr. 34<br />

79539 Lörrach<br />

Tel.: 07621/2160<br />

E-Mail: reha-loerrach@bw-lv.de<br />

Leitung: Eberhard Heining<br />

Seite 42


Tagesklinik Karlsruhe<br />

Aktuelle Entwicklung 2008<br />

Zum 01.01.2008 fusionierte die Tagesklinik Karlsruhe mit der im gleichen Gebäude untergebrachten<br />

Fachstelle Sucht des <strong>bwlv</strong>. Die Gesamtleitung (administrativer Teil) für diese unter „<strong>bwlv</strong>-Zentrum<br />

Karlsruhe-Bruchsal“ firmierende Institution liegt nun beim Leiter der Fachstelle, Andreas Wendlinger. Die<br />

fachliche Leitung (konzeptionell, personell und inhaltliche Ausgestaltung) verbleibt bei Dr. med. Harald<br />

Schuler. Durch diese Zusammenlegung konnten zwischenzeitlich bereits personelle wie inhaltliche<br />

Ressourcen weiter zusammengeführt und zum Ausbau der gesamten Angebotsstruktur zum Wohle der<br />

Betroffenen und ihrer Angehörigen genutzt werden. Als Beispiel hierzu seien die Gründung einer<br />

Außenstelle der Tagesklinik Karlsruhe in Pforzheim zum 17.11.2008 sowie die geplante Installation<br />

eines ambulanten psychosomatischen Angebotes (Nachsorgeangebot IRENA) über die TKK genannt.<br />

Der Betrieb der Außenstelle der TK in Pforzheim findet in enger Kooperation mit der Fachstelle<br />

Pforzheim statt. Seit dem 17.11.2008 wird dort aktuell an zwei Tagen in der Woche ein Programm<br />

speziell für die Pforzheimer Klienten angeboten.<br />

Neue Projekte 2009<br />

Wie bereits erwähnt soll in 2009 über die Tagesklinik Karlsruhe ein zusätzliches Angebot im Rahmen der<br />

ambulanten psychosomatischen Betreuung (Intensivierte Rehabilitationsnachsorge IRENA) installiert<br />

werden. Dadurch wird die Politik des <strong>bwlv</strong>-Zentrums weitergeführt, Schnittstellen zwischen Suchthilfe<br />

und tätigkeitsverwandten Arbeitsfeldern abzudecken, um so die Existenzsicherung auf eine breitere<br />

Basis zu stellen, die vorhandenen fachlichen Kompetenzen zu nutzen und den Einstieg in ein weiterführendes<br />

Engagement in diesem Bereich zu prüfen. Gleichzeitig kommen die hier vorhandenen<br />

personellen Ressourcen hinsichtlich Case-Management und psychotherapeutischer Kompetenz zum<br />

Tragen. Die Reputation des <strong>bwlv</strong> vor Ort nimmt zu und hinsichtlich der zunehmend wichtiger werdenden<br />

Notwendigkeit der regionalen Vernetzung können wir uns als fachlich versierter und vielseitiger Dienst-<br />

leister noch besser positionieren.<br />

Geplant ist in diesem Zusammenhang des Weiteren die Einrichtung eines „Medizinischen <strong>bwlv</strong>-<br />

Versorgungszentrums Karlsruhe-Bruchsal“, das im Sinne einer Regionalisierung die ärztliche Versorgung<br />

der unterschiedlichen <strong>bwlv</strong>-Einrichtungen im Stadt- und Landkreis dauerhaft gewährleisten soll.<br />

Entwicklung der Klientenzahlen 2008<br />

Wie viele Patienten<br />

wurden behandelt?<br />

69 (77)<br />

Alter Durchschnitt: 45,64 (43,08) min.: 26 (26) max.: 64 (61)<br />

Durchschnittliche<br />

Behandlungszeit<br />

73,8 Tage (63,8 Tage)<br />

Art der Beendigung Regulär nach Vorzeitig ohne Disziplinarisch Sonstiges<br />

Beratung/Beärztliches/therahandlungsplanpeutisches Einverständnis<br />

48 (58) 3 (12) 3 (4) 3 (3)<br />

Justizielle Auflagen (nur Drogenkliniken)<br />

Kostenträger<br />

Leistungsträger Gruppe 0 = 35 (31), Gruppe 9 = 34 (53) (DRV BaWü)<br />

Adresse:<br />

Karlstraße 61<br />

76133 Karlsruhe<br />

Tel.: 0721/3523983- 0<br />

Leitung: Andreas Wendlinger<br />

Dr. med. Harald Schuler<br />

Seite 43


Betreutes Wohnen Karlsruhe<br />

Aktuelle Entwicklung 2008<br />

Seit 12/1995 betreibt der <strong>bwlv</strong> in Karlsruhe das „Betreute Wohnen Lessingstraße 21“ in einem<br />

angemieteten Haus in der Innenstadt mit insgesamt zehn Plätzen, aufgeteilt auf vier Wohnbereiche. An<br />

dieser Schnittstelle Suchtkranken- und Wohnungslosenhilfe geht es seither um die Betreuung bzw.<br />

Beheimatung chronisch mehrfach geschädigter Personen mit Suchthintergrund (Alkohol und/oder<br />

Medikamente), die zumeist aus der Obdachlosigkeit kommen.<br />

Seit Mitte 2007, nach der Fortschreibung der konzeptionellen Grundlagen hin zu einer dreistufigen,<br />

ausstiegsorientierten Angebotsform, boomt dieser Tätigkeitsbereich. So konnte das Platzangebot 2008<br />

aufgrund der erheblich gestiegenen Nachfrage vor allem für die abstinenzorientierten<br />

Wohngemeinschaften (organisiert in Form von zusätzlich angemieteten Wohnungen im<br />

Innenstadtbereich, die jeweils Platz für zwei bis vier Personen bieten) von zehn auf 30<br />

Behandlungsplätze ausgebaut werden. Parallel dazu konnte das fachliche Betreuungsangebot von einer<br />

Fachkraftstelle auf ein Team aus derzeit vier vollzeitbeschäftigten Personen (zwei Fachkräfte sowie ein<br />

Arbeitstherapeut und eine Kraft für Verwaltung und Hauswirtschaft) aufgestockt werden. Speziell diese<br />

abstinenzorientierte Wohnform, interessant vor allem für Klienten nach Absolvierung einer Entwöhnungsbehandlung,<br />

bietet Unterstützung und Wohnraum bei Neuansiedlung in bzw. Rückkehr nach<br />

Karlsruhe sowie bei der beruflichen und sozialen Wiedereingliederung und Aufrechterhaltung der<br />

abstinenten Lebensweise.<br />

Hauptbeleger sind Stadt- und Landkreis Karlsruhe. Zwischenzeitlich existieren hier auch mehrere<br />

zusätzliche vertragliche Vereinbarungen, wie z. B. das Projekt AST nach § 75 ff. SGB XII (für das Projekt<br />

Lessingstr. 21), das von der Stadt Karlsruhe geförderte Arbeitsplätze für sechs Personen bietet.<br />

Neue Projekte 2009<br />

Für 2009 ist der weiterführende Ausbau der Betreuungsplätze, die Ausweitung des Arbeitsprojektes hin<br />

zu Tätigkeiten auf dem zweiten Arbeitsmarkt sowie die Einrichtung entsprechender Werkstätten<br />

(Fahrradwerkstatt, Möbelrestaurierung, Bereich Innenausbau) geplant.<br />

Des Weiteren wird das Angebot „Betreutes Wohnen Karlsruhe“ 2009 in die Verbundzertifizierung des<br />

<strong>bwlv</strong> eingebunden sein. Entsprechende Vorarbeiten und Vorbereitungen sind eingeleitet.<br />

Entwicklung der Klientenzahlen<br />

für Einrichtungsseite, unterteilt in 1) Betreute Wohngemeinschaften abstinent<br />

2) Betreutes Wohnen, Lessingstraße:<br />

Wie viele Patienten<br />

1) 16<br />

wurden behandelt?<br />

2) 10<br />

Alter Durchschnitt: min.: max.:<br />

1) 41 1) 26 1) 56<br />

2) 2) 53 2) 2) 34 2) 2) 72<br />

Durchschnittliche<br />

1) 9 Monate<br />

Behandlungszeit<br />

2) 5,56 Jahre<br />

Art der Beendigung Regulär nach Vorzeitig ohne Disziplinarisch Sonstiges<br />

Beratung/Behand- ärztliches/thera- 1) 3 1) 2<br />

lungsplan peutisches<br />

2) 3 2) 1<br />

1) 1 Einverständnis/<br />

2) 1 1) 0<br />

2) 2<br />

Kostenträger<br />

Stadt- und Landkreis Karlsruhe, Deutsche Rentenversicherungen<br />

Adresse:<br />

Lessingstr. 21<br />

76138 Karlsruhe<br />

Tel.: 0721 845012<br />

Leitung:<br />

Andreas Wendlinger<br />

Seite 44


Statistik gesamt<br />

Gesamtstatistik 2008 der ambulanten Suchthilfeeinrichtungen<br />

Im Jahr 2008 haben wir in unseren 22 ambulanten Beratungs- und Behandlungsstellen insgesamt mit<br />

15.518 Klientinnen und Klienten gearbeitet und konnten damit die Zahl der von uns erreichten<br />

Menschen im Vergleich zum Vorjahr deutlich erhöhen (Vorjahr: 14.550). Insgesamt wurden im Jahr 2008<br />

durch die Beschäftigten unseres Verbandes 64.135 Einzelgespräche durchgeführt 1 . Ergänzt werden<br />

diese Einzelgespräche durch unsere vielfältigen Gruppenangebote, die nach wie vor ein wichtiges<br />

Element in der Suchttherapie sind. 5.844 Klienten haben im Jahr 2008 zum ersten Mal eine unserer<br />

Beratungs- und Behandlungsstellen aufgesucht (Vorjahr: 5.108).<br />

Alter und Geschlecht<br />

Männliche Klienten<br />

50-59<br />

15%<br />

40-49<br />

25%<br />

über 60<br />

4%<br />

bis 19<br />

9%<br />

30-39<br />

21%<br />

20-29<br />

26%<br />

Weibliche Klienten<br />

50-59<br />

21%<br />

über 60<br />

8%<br />

40-49<br />

34%<br />

bis 19<br />

5% 20-29<br />

14%<br />

74% unserer Klienten sind männlich und 26% weiblich, was in etwa dem Geschlechterverhältnis des<br />

Vorjahres entspricht. Es gibt einen leichten Trend in Richtung Zunahme jüngerer Klienten in den<br />

Beratungsstellen. Sehr viele Klienten, sowohl bei den Frauen als auch bei den Männern, sind zwischen<br />

40 und 49 Jahren. Das erklärt sich dadurch, dass besonders bei Alkoholabhängigkeit in diesem<br />

Altersabschnitt die ersten ernsthaften oder sichtbaren Folgeerkrankungen auftreten.<br />

1<br />

Aus technischen Gründen ist bei den Einzelgesprächen die PSB Tübingen und die PSB Reutlingen nicht<br />

berücksichtigt.<br />

30-39<br />

18%<br />

Seite 45


Mit welchen Diagnosen kamen die Klienten?<br />

80,0<br />

70,0<br />

60,0<br />

50,0<br />

40,0<br />

30,0<br />

20,0<br />

10,0<br />

0,0<br />

58,6<br />

10,8<br />

19,0<br />

Alkohol Cannabis Opioide Tabak Kokain Sonstige<br />

HD*<br />

4,3<br />

*) Sonstige Hauptdiagnosen: Sedativa, Hypnotika, Stimulantien, Halluzinogene, Lösungsmittel,<br />

Essstörungen, Glücksspiel)<br />

Da der Schwerpunkt unserer Beratungsstellen auf der Behandlung von alkoholbezogenen Störungen<br />

liegt, ist es nicht weiter erstaunlich, dass als häufigste Hauptdiagnose mit 58,6% Alkohol genannt wird,<br />

gefolgt von Opioiden mit 19%. Hier ergibt sich im Vergleich zum Vorjahr ein weiterer Anstieg. Die<br />

dritthäufigste Hauptdiagnose ist assoziiert mit Cannabis (10,8%), das sind in Zahlen immerhin 1.371<br />

Cannabis-Konsumenten. Bei den sonstigen Hauptdiagnosen wird am häufigsten das „Pathologische<br />

Glücksspiel“ angegeben. Bei dieser Störungsform haben wir auch eine erhöhte Nachfrage im Vergleich<br />

zum letzten Jahr festgestellt.<br />

Mit unseren Nichtraucherkursen erreichen wir 552 Menschen, was einem Anteil von 4,3% an unserem<br />

Gesamtklientel entspricht. Insgesamt gab es in diesem Segment im Vergleich zum Vorjahr einen<br />

leichten Nachfrageverlust.<br />

Ausgewählte Leistungen in 2008<br />

2000<br />

1800<br />

1600<br />

1400<br />

1200<br />

1000<br />

800<br />

600<br />

400<br />

200<br />

0<br />

1739<br />

576 561<br />

Vermittlungen Ambulante Reha Nachsorge<br />

1,3<br />

6,0<br />

Seite 46


1.739 Klientinnen und Klienten konnten in stationäre (Fachkliniken) oder teilstationäre (Tageskliniken)<br />

medizinische Rehabilitationsmaßnahmen vermittelt werden und haben die Behandlung angetreten.<br />

Damit konnten wir die Vermittlungszahlen im Vergleich zu den Vorjahren noch weiter steigern. Wir<br />

haben damit in einem Dreijahreszeitraum einen stetigen Zuwachs an Vermittlungen zu verbuchen.<br />

Im Anschluss an eine (teil-) stationäre Rehabilitationsbehandlung ist ambulante Nachsorge zur<br />

Rückfallprävention und zur Sicherung der Stabilität notwendig. 561 Klienten mit einer Kostenübernahme<br />

haben wir in der Nachsorge betreut. Damit ergibt sich ein deutlicher Rückgang zum vorherigen Jahr<br />

(N=727), der eventuell mit den neuen Regelungen der Kostenübernahme bei Nachsorgebehandlungen<br />

erklärbar ist. Angesichts der steigenden Vermittlungszahlen bedeutet dies allerdings, dass immer<br />

weniger Klienten eine Nachsorge in Anspruch nehmen bzw. dass die Nachsorge ohne eine<br />

Kostenübernahme der Leistungsträger durchgeführt wird.<br />

Nach einem Trend der steigenden Zahlen bei der ambulanten medizinischen Rehabilitation haben wir im<br />

Berichtsjahr bei dieser Behandlungsform einen leichten Rückgang zu verzeichnen. Insgesamt haben wir<br />

576 ambulante Rehabilitationsmaßnahmen durchgeführt.<br />

Wie wurde die Betreuung abgeschlossen<br />

Insgesamt wurden im Berichtsjahr 2008 7.183 Betreuungen beendet, davon 55,4% planmäßig nach<br />

Beratungsplan. In 16,9% der Fälle wurde weitervermittelt und bei 26,4% hat der Klient die Behandlung<br />

abgebrochen. Ein Abbruch durch die Einrichtung fand sehr selten statt (0,8%). 40 Klienten sind während<br />

der Therapie verstorben.<br />

Suchtstatus am Betreuungsende<br />

Unverändert<br />

25%<br />

Verschlechtert<br />

2%<br />

Gebessert<br />

37%<br />

Abstinent<br />

36%<br />

Bei einem Großteil (73%) der Klientinnen und Klienten hat sich durch unsere Angebote die anfängliche<br />

Problematik im Hinblick auf das Suchtverhalten gebessert. In 36% der Fälle ist sogar eine Abstinenz<br />

erreicht oder stabilisiert worden.<br />

Seite 47


Berufliche Integration am Betreuungsende<br />

Nicht<br />

erw erbstätig<br />

19%<br />

Berufliche<br />

Rehabilitation<br />

1%<br />

Arbeitslos<br />

34%<br />

Arbeitsplatz<br />

vorhanden<br />

46%<br />

Diese Grafik informiert über den beruflichen Status am Ende der Betreuung. Bei 46,4% ist ein Arbeits-<br />

oder Ausbildungsplatz und damit günstige Voraussetzungen für eine weitere Stabilisierung vorhanden.<br />

Der Prozentsatz von 33,8% Arbeitslosen liegt deutlich über dem allgemeinen Bevölkerungsdurchschnitt<br />

und ist im Vergleich zu den Vorjahren weiter angestiegen. Weitere 19% sind nicht erwerbstätig, das sind<br />

zum Beispiel Studenten, Hausfrauen, Rentner oder Schüler.<br />

Prävention<br />

Wir haben 2.308 Präventionsmaßnahmen in den 21 Fachstellen für Prävention und Öffentlichkeitsarbeit<br />

durchgeführt. Insgesamt konnten wir mit unseren Maßnahmen 33.908 Personen erreichen, damit<br />

sind wir der größte Anbieter für Suchtprävention in <strong>Baden</strong>-Württemberg.<br />

Maßnahmen<br />

964<br />

206 Multiplikatorinnen und<br />

Multiplikatoren<br />

1138 Endadressatinnen und<br />

Endadressaten<br />

Öffentlichkeitsarbeit<br />

Seite 48

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