2. UKSH Golf-Charity-Turnier - UKSH Universitätsklinikum Schleswig ...
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36<br />
<strong>UKSH</strong> News<br />
Erster resorbierbarer Stent<br />
am <strong>UKSH</strong> implantiert<br />
Erstmals in <strong>Schleswig</strong>-Holstein<br />
wurde an der Klinik für Innere<br />
Medizin III (Kardiologie und Angiologie)<br />
am Campus Kiel einem<br />
Patienten eine selbstauflösende<br />
Gefäßstütze – ein sogenannter resorbierbarer<br />
Stent – in ein Herzkranzgefäß<br />
eingepflanzt. Durch Auflösung<br />
des Implantats sollen therapeutische<br />
Probleme herkömmlicher Stents aus<br />
Metall minimiert werden.<br />
Bei dem neuartigen Verfahren<br />
werden Stents verwendet, die aus<br />
biologisch abbaubaren Materialien<br />
bestehen und sich innerhalb von<br />
zwei Jahren vollständig auflösen. „In<br />
unserem konkreten Fall haben wir<br />
einen Stent verwendet, der im Wesentlichen<br />
aus Polylactid, also einer<br />
Milchsäureverbindung, besteht und<br />
einfach ausgedrückt bei Kontakt mit<br />
Wasser in seine Einzelbestandteile<br />
zerlegt wird“, sagt Dr. Mark Rosenberg,<br />
Oberarzt an der Klinik für<br />
Innere Medizin III. „Die entstandene<br />
Milchsäure kann dann im Körper zu<br />
Wasser und Kohlendioxid verarbeitet<br />
werden, das dann letztendlich<br />
über die Atmung bzw. die Niere den<br />
Körper verlässt.“<br />
Die <strong>UKSH</strong>-Experten setzen nun auf<br />
bio-resorbierbare Stents aus Polylactid.<br />
„Nach dem Auflösungsprozess<br />
bleibt ein strukturell und funktionell<br />
normales Herzkranzgefäß zurück“,<br />
so Dr. Rosenberg. Eine medikamentöse<br />
Beschichtung des Stents<br />
soll verhindern, dass sich im Bereich<br />
der Implantation wieder eine Engstelle<br />
bildet. Die neuartige Methode<br />
wird im <strong>UKSH</strong> bei Patienten mit<br />
koronarer Herzerkrankung eingesetzt.<br />
„Dabei handelt es sich um eine<br />
durch Gefäßverkalkung verursachte<br />
Einengung der Herzkranzgefäße,<br />
die zu einer Minderdurchblutung<br />
des Herzmuskels führt“, erklärt Dr.<br />
Rosenberg.<br />
Die koronare Herzerkrankung<br />
gehört zu den sogenannten Volkskrankheiten<br />
und ist daher sehr<br />
häufig. In der Bevölkerungsgruppe<br />
der über 65-Jährigen ist mehr als ein<br />
Viertel (28 Prozent) von einer koronaren<br />
Herzerkrankung betroffen.<br />
Darüber hinaus gelten die koronare<br />
Herzerkrankung und der aus ihr<br />
resultierende Myokardinfarkt als<br />
häufigste Todesursache in Deutschland.<br />
Weitere Informationen:<br />
Klinik für Innere Medizin III<br />
Kardiologie und Angiologie<br />
Campus Kiel<br />
Klinikdirektor Prof. Dr. Norbert Frey<br />
Tel.: 0431 597 - 14 40<br />
Bild © Abbott Laboratories