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Melancholie, Edward Munch, 1907<br />

Dr. Kamila Jauch-Chara<br />

<strong>Klinik</strong> <strong>für</strong> <strong>Psychiatrie</strong> <strong>und</strong> <strong>Psychotherapie</strong><br />

15/16.10.2012


� Kennenlernen der Symptome affektiver Störungen<br />

� Erwerben der Fähigkeit, Krankheiten aus diesem Formenkreis auch als<br />

fachfremde Person zu erkennen<br />

� Gr<strong>und</strong>lagen über die Behandlungsmöglichkeiten affektiver Störungen<br />

erwerben


� Historisches<br />

� Epidemiologie<br />

� Klassifikation <strong>und</strong> Symptome<br />

� Organische Ausschlussdiagnostik<br />

� Verlauf<br />

� Risikofaktoren<br />

� Entstehungsmodelle<br />

� Behandlung


Heiß Kalt<br />

Trocken Gelbe Galle Schwarze Galle<br />

Nass Blut Schleim<br />

Ausgewogenheit der Säfte = Ges<strong>und</strong>heit<br />

Störung dieser Ausgewogenheit = Krankheit<br />

Hippokrates<br />

(460 – 370 v.Chr.)


� Temperamentlehre: den vier Flüssigkeiten wird je ein<br />

Temperament zugeordnet:<br />

� Blut: Sanguiniker (heiter, aktiv)<br />

� Schleim: Phlegmatiker (passiv, schwerfällig)<br />

� schwarze Galle: Melancholiker (traurig, nachdenklich)<br />

� gelbe Galle: Choleriker (reizbar <strong>und</strong> erregbar)<br />

Galen (129-216)


� Canon medicinae von Avicenna (980–1037)<br />

wurde das gr<strong>und</strong>legende medizinische<br />

Werk des Mittelalters


� Im Christentum gehört die Acedia (Trübsinn,<br />

Trägheit) als Ausdruck der Verzweiflung am<br />

Heilplan Gottes zu den Todessünden<br />

� Hildegard von Bingen: „Als Adam das Gute<br />

erkannte <strong>und</strong> durch den Genuss des Apfels<br />

doch das Böse tat, da erhob sich im<br />

Wechsel dieser Umwandlung in seinem<br />

Organismus die Schwarzgalle [...].“<br />

� schwarze Galle = diabolisches Gift<br />

� Behandlung: über Jahrh<strong>und</strong>erte durch den<br />

Aderlass<br />

Acedia, Hieronymus Wierix, (1553–1619)


Melencolia I, Albrecht Dürer, 1514 Junger Mann, Michael Sweerts, 1656


� Nervenmechanik: durch den Körper ziehen<br />

Nerven, die Nervensaft enthalten<br />

� Druckänderungen im Gehirn führen zu<br />

Änderungen in der Beweglichkeit des<br />

Nervensaftes<br />

� Depression = Drucksenkung, verminderter<br />

Tonus der Hirngefäße führt zu Melancholie<br />

� Die vom Nervensaft verursachten<br />

Krankheiten nennen sich nun Neurosen<br />

William Cullen (1710 –1790)


� Die Viersäftelehre als Krankheitskonzept dominierte über Jahrtausende die<br />

Behandlung von allen Erkrankungen<br />

� Melancholie = Überschuss an schwarzer Galle<br />

� Im Mittelalter wurden die Acedia als Todessünde <strong>und</strong> die schwarze Galle als<br />

diabolisches Gift verstanden.<br />

� Behandlung der Melancholie: Aderlass<br />

� W. Cullen – Nervenmechanik – Melancholie als Unterdruck des Nervensaftes<br />

� E. Kräpelin – Gr<strong>und</strong>lagen des heutigen Systems der Klassifizierung<br />

psychischer Störungen, Begründer der modernen empirisch orientierten<br />

Psychopathologie


� Historisches<br />

� Epidemiologie<br />

� Klassifikation <strong>und</strong> Symptome<br />

� Organische Ausschlussdiagnostik<br />

� Verlauf<br />

� Risikofaktoren<br />

� Entstehungsmodelle<br />

� Behandlung


Bipolare Störung<br />

(30%)<br />

Reine Manie<br />

(5%)<br />

Frauen:Männer<br />

= 1:1<br />

Frauen:Männer<br />

= 2:1<br />

Depression<br />

(65%)<br />

Möller HJ et al.; Thieme-Verlag, Stuttgart 2001


In %<br />

100<br />

90<br />

80<br />

70<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

Allgemeinbevölkerung<br />

2-7%<br />

In Privathaushalten<br />

lebend<br />

> 65 Jahre<br />

5-10%<br />

In Alten- &<br />

Pflegeheimen<br />

lebend<br />

> 65 Jahre<br />

25-45%


Diagnostizierte Patienten mit depressiven<br />

Störungen in der Allgemeinbevölkerung<br />

<strong>und</strong> in der ärztlichen Praxis<br />

Unerkannte Patienten mit depressiven<br />

Störungen


Behandlungsbedürftige<br />

Depressionen<br />

Gesamtzahl<br />

ca. 4 Mio.<br />

In<br />

hausärztlicher<br />

Behandlung<br />

2,4-2,8 Mio.<br />

Als Depression<br />

diagnostiziert<br />

1,2-1,4 Mio.<br />

Suffizient<br />

behandelt<br />

240-360<br />

Tausend<br />

Nach 3 Mo.<br />

Behandlung<br />

compliant<br />

100-160<br />

Tausend<br />

60-70 % 30-35 % 6-9 % 2,5-4 %<br />

Kompetenznetz Depression, 2001


YLD: Schätzmaß unter Berücksichtigung von<br />

Dauer <strong>und</strong> Beeinträchtigung<br />

12.000<br />

10.000<br />

8.000<br />

6.000<br />

4.000<br />

2.000<br />

0<br />

Depression<br />

unipolar<br />

Alkoholmissbrauch<br />

Demenz <strong>und</strong><br />

degenerative<br />

Erkrankungen<br />

Zerebrovaskuläre<br />

Erkrankungen<br />

Autounfälle<br />

Diabetes mellitus<br />

(WHO-Studie von Murray & Lopez)


� Aktuell leiden ca. 5-6 Mio. Deutsche an einer Depression<br />

� Frauen sind doppelt so häufig betroffen wie Männer<br />

� Lebenszeitprävalenz 14%<br />

� Nur bei ca. 30 % der Betroffenen wird eine Depression diagnostiziert<br />

� Weniger als 10 % der Betroffenen werden suffizient behandelt


� Historisches<br />

� Epidemiologie<br />

� Klassifikation <strong>und</strong> Symptome<br />

� Organische Ausschlussdiagnostik<br />

� Verlauf<br />

� Risikofaktoren<br />

� Entstehungsmodelle<br />

� Behandlung


� Depression ≠ schlechte Stimmung<br />

� Depression ist eine komplexe Störung des gesamten menschlichen<br />

Organismus <strong>und</strong> geht mit Aktivierung der Stressachsen einher<br />

� Depression manifestiert sich häufig durch körperliche Beschwerden


69%<br />

körperliche<br />

Beschwerden<br />

Rückenschmerz<br />

Nackenverspannungen<br />

Abdominelle Beschwerden<br />

31%<br />

andere<br />

Kopfschmerz<br />

Schwindel<br />

Erschöpfung<br />

Herzklopfen<br />

Beklemmungen in der Brust<br />

Magenbeschwerden<br />

Simon et al. (1999)


negative <strong>und</strong><br />

pessimistische<br />

Zukunftsperspektiven<br />

Gefühl von<br />

Schuld <strong>und</strong><br />

Wertlosigkeit<br />

Schlafstörungen<br />

Suizidgedanken /<br />

suizidale<br />

Handlungen<br />

Verlust von<br />

Interesse u.<br />

Freude<br />

Depressive<br />

Stimmung<br />

Verminderter<br />

Antrieb<br />

vermindertes<br />

Selbstwertgefühl<br />

<strong>und</strong><br />

Selbstvertrauen<br />

verminderte<br />

Konzentration <strong>und</strong><br />

Aufmerksamkeit<br />

Appetitminderung


� Leicht: mind. 2 Symptome aus A<br />

<strong>und</strong> 2 aus B<br />

� Mittelgradig: mind. 2 Symptome<br />

aus A <strong>und</strong> 3 aus B<br />

� Schwer: Alle Symptome aus A<br />

<strong>und</strong> mind. 4 aus B<br />

� Mindestdauer der Symptome: 2<br />

Wochen<br />

A)<br />

1. Depressive Stimmung<br />

2. Verlust von Interesse <strong>und</strong><br />

Freude<br />

3. Reduktion des Antriebs<br />

B)<br />

1. Verminderte Konzentration<br />

<strong>und</strong> Aufmerksamkeit<br />

2. Vermindertes<br />

Selbstwertgefühl <strong>und</strong><br />

Selbstvertrauen<br />

3. Schuldgefühle <strong>und</strong> Gefühle<br />

der Wertlosigkeit<br />

4. Negative <strong>und</strong> pessimistische<br />

Zukunftsperspektiven<br />

5. Suizidgedanken, erfolgte<br />

suizidale Handlungen<br />

6. Schlafstörungen<br />

7. Appetitminderung


� Qualitativ ≠ Trauer<br />

� Unangenehme Qualität der Stimmung mit Tönung von Angst, Trauer, Scham,<br />

Misstrauen, Hoffnungslosigkeit, Wertlosigkeit, seelischem Schmerz aber<br />

auch Abwesenheit von situativ angemessenen Emotionen


� Interesse <strong>und</strong> Begeisterungsfähigkeit <strong>für</strong> die üblichen Aktivitäten ist deutlich<br />

vermindert<br />

� Bei der typischen Depression betrifft das auch Ereignisse, die vorher<br />

besonders geschätzt wurden (z.B. Lieblingsspeise, Lieblingsmusik, Kontakt<br />

mit einer nahen Person).


� Durchgreifende Antriebsschwäche über die meiste Zeit des Tages<br />

� Fehlende Energie <strong>für</strong> wesentliche Handlungen<br />

� Erhebliche Beeinträchtigung der Funktionsfähigkeit in mehreren<br />

Lebensbereichen:<br />

� Beruf <strong>und</strong> Ausbildung<br />

� Partnerschaft <strong>und</strong> Familie<br />

� Freizeit


� Becksche Trias: Negative Bewertung der eigenen Person, der Umwelt <strong>und</strong><br />

der Zukunft<br />

� Negative Bewertung der Vergangenheit (Schuld, Versündigung)<br />

� Häufig Schwierigkeiten eine kritische Überprüfung dieser Gedanken<br />

vorzunehmen.


� Eingeschränkte Fähigkeit, gleichmäßige Aufmerksamkeit auf eine Tätigkeit<br />

zu richten<br />

� Beeinträchtigung insbesondere von kreativen Tätigkeiten <strong>und</strong> Lernprozessen<br />

� Bei älteren Menschen mit Depression auch demenzähnliche Zustände, sog.<br />

Pseudodemenz


� Bei der typischen Depression Appetitverlust <strong>und</strong> zum Teil erhebliche<br />

Gewichtsabnahme<br />

� Bei der atypischen Depression Appetitsteigerung <strong>und</strong> Gewichtszunahme


� Bei der typischen Depression:<br />

� Verkürzung der Schlafzeit<br />

� Einschlafstörung<br />

� Durchschlafstörung<br />

� Früherwachen<br />

� verkürzte REM-Latenz<br />

� Bei der atypischen Depression:<br />

� verlängerte Gesamtschlafzeit<br />

� häufiges Erwachen<br />

� verminderte Schlafqualität


� passive Todeswünsche<br />

� Suizidgedanken<br />

� Suizidplanung<br />

� Suizidale Handlungen


Anzahl betroffener Menschen<br />

Passive<br />

Todeswünsche<br />

Mäßige<br />

Suizidgefahr<br />

Suizidgedanken<br />

Suizidideen<br />

Suizidpläne<br />

Vorbereitunge<br />

n<br />

Hohe<br />

Suizidgefahr<br />

Suizidale<br />

Handlungen<br />

Erwägung Ambivalenz Entschluss


15.000<br />

10.000<br />

5.000<br />

0<br />

Frauen<br />

11.157<br />

7.749<br />

Männer Beide<br />

Geschlechter<br />

Suizide Verkehrstote<br />

Statistisches B<strong>und</strong>esamt, 2001


� Durchschnittlich gibt es in Deutschland alle 4 Min. einen Suizidversuch<br />

� Alle 45 Minuten nimmt sich ein Mensch das Leben<br />

� Es gibt hohe Dunkelziffer, besonders bei älteren Patienten<br />

� Jeder 7. Patient mit schweren Depression begeht Suizid<br />

� bis zu 60 % aller Suizidenten waren zum Zeitpunkt des Suizids depressiv<br />

� Bei schwerer Depression ein 21fach erhöhtes Suizidrisiko


� Einteilung der Depression nach Schweregrad in leichte, mittelschwere <strong>und</strong><br />

schwere Episoden<br />

� 3 Kernsymptome: depressive Stimmung, Antriebsverlust, Interessenslosigkeit<br />

� 7 Zusatzsymptome: Suizidgedanken, vermindertes Selbstwertgefühl,<br />

verminderte Konzentration <strong>und</strong> Aufmerksamkeit, Appetitmangel,<br />

Schlafstörungen, Gefühl von Schuld <strong>und</strong> Wertlosigkeit, pessimistische<br />

Gedanken an die Zukunft<br />

� Suizidalität: passive Todeswünsche, Suizidgedanken, Suizidpläne, suizidale<br />

Handlungen (Suizidgefahr nimmt von links nach rechts zu)<br />

� Bei schwerer Depression ein 21-fach erhöhtes Suizidrisiko


� Historisches<br />

� Epidemiologie<br />

� Klassifikation <strong>und</strong> Symptome<br />

� Organische Ausschlussdiagnostik<br />

� Verlauf<br />

� Risikofaktoren<br />

� Entstehungsmodelle<br />

� Behandlung


� Neurologische Erkrankungen:<br />

� Entzündungen<br />

� Tumore<br />

� Intoxikationen<br />

� Blutungen<br />

� degenerative Erkrankungen des Gehirns<br />

� Stoffwechselstörungen:<br />

� Anämie<br />

� Porphyrie<br />

� Hämochromatose<br />

� Hypoglykämie


� Neurologische <strong>und</strong> internistische Untersuchung<br />

� Zerebrale Bildgebung<br />

� EEG bei Hinweisen auf degenerative, metabolische oder neoplastische<br />

Erkrankungen (Ziel: Herdsuche)<br />

� Liquoruntersuchung bei Hinweis auf entzündliche Genese<br />

� Routinelabor zum Ausschuss internistisch bedingter depressiver Symptome:<br />

� Differentialblutbild<br />

� Vitamin B12, Folsäure<br />

� TSH basal<br />

� Screening auf chronische entzündliche Erkrankungen


� Zahlreiche neurologische <strong>und</strong> internistische Erkrankungen gehen mit<br />

depressiven Symptomen einher<br />

� Diese Krankheiten müssen behandelt werden<br />

� Vor der Diagnosestellung: Ausschluss neurologischer <strong>und</strong> internistischer<br />

Ursachen


� Historisches<br />

� Epidemiologie<br />

� Klassifikation <strong>und</strong> Symptome<br />

� Organische Ausschlussdiagnostik<br />

� Verlauf<br />

� Risikofaktoren<br />

� Entstehungsmodelle<br />

� Behandlung


� Bipolare Störung, F31.xx (hypomanisch, manisch, depressiv, mit oder ohne<br />

psychotische Symptome)<br />

� Depressive Störung, F32.xx (leicht, mittelgradig, schwer, mit oder ohne<br />

somatische bzw. psychotische Symptome, gegenwärtig remittiert)<br />

� Rezidivierende depressive Störung, F33.xx (leicht, mittelgradig, schwer, mit<br />

oder ohne somatische bzw. psychotische Symptome, gegenwärtig remittiert)<br />

� Anhaltende affektive Störungen<br />

� Zyklothymia, F34.0<br />

� Dysthymia, F34.1<br />

� Andere affektive Störungen, F38


<strong>++</strong><br />

+<br />

0<br />

-<br />

--<br />

unipolare depressive Episode<br />

<strong>++</strong><br />

+<br />

0<br />

-<br />

--<br />

rezidivierende depressive Episode<br />

<strong>++</strong><br />

+<br />

0<br />

-<br />

--<br />

<strong>++</strong><br />

+<br />

0<br />

-<br />

--<br />

Dysthymie<br />

Chronifizierte depressive Episode


� Unipolare Erkrankungen haben die Neigung zur Spontanremission<br />

� Mittlere Dauer der unbehandelten Depression liegt bei 23 Wochen<br />

� In ca. 50% der Fälle: Auftreten einer zweiten Episode<br />

� Wiederholungswahrscheinlichkeit erhöht sich nach zwei abgelaufenen<br />

Episoden auf 80% <strong>und</strong> nach der 3. Episode auf 90%<br />

� Etwa 30% der Patienten zeigen einen chronischen Verlauf (Dauer > 2 Jahre)<br />

� Kontinuierliche Einnahme von Antidepressiva reduziert die<br />

Rezidivwahrscheinlichkeit um ca. 70%


� Historisches<br />

� Epidemiologie<br />

� Klassifikation <strong>und</strong> Symptome<br />

� Organische Ausschlussdiagnostik<br />

� Verlauf<br />

� Risikofaktoren<br />

� Entstehungsmodelle<br />

� Behandlung


� Erkrankungsgipfel zwischen 30. <strong>und</strong> 40. Lebensjahr, im geringeren Maße<br />

zwischen 50. <strong>und</strong> 60. Lebensjahr<br />

� Frauen/Männer 2:1 Risiko<br />

� verheiratete Männer vermindertes, verheiratete Frauen erhöhtes Risiko<br />

� Trennung, Scheidung, Verwitwung<br />

� Niedriges Einkommen, Arbeitslosigkeit, niedriger Bildungsstand<br />

� Belastende Lebensereignisse (v. a. bei geringer sozialer Unterstützung)<br />

� Komorbide körperliche Erkrankungen<br />

� Komorbide Angst-<strong>und</strong> Suchterkrankungen


� Historisches<br />

� Epidemiologie<br />

� Klassifikation, Symptome <strong>und</strong> klinische Subtypen<br />

� Organische Ausschlussdiagnostik<br />

� Verlauf<br />

� Entstehungsmodelle<br />

� Risikofaktoren<br />

� Entstehungsmodelle<br />

� Behandlung


� 8 % der Bevölkerung leiden an Erkrankungen aus diesem Spektrum<br />

� Ersterkrankungsalter 20. bis 30. Lebensjahr<br />

� Mehr als 90 % der Patienten haben Rezidive<br />

� Es vergehen durchschnittlich 10 Jahre bis die Diagnose gestellt wird<br />

� Mortalität durch Suizid: 20%


9%<br />

6%<br />

32% 53%<br />

Wochen asymptomatisch<br />

Wochen depressiv<br />

Wochen manisch/hypomanisch<br />

Wochen mit Cycling/gemischten Episoden<br />

n = 146<br />

Follow-up: 12,8 Jahre<br />

Judd et al. Arch Gen Psychiatry 2002;59:530-537


� Historisches<br />

� Epidemiologie<br />

� Klassifikation, Symptome <strong>und</strong> klinische Subtypen<br />

� Organische Ausschlussdiagnostik<br />

� Verlauf<br />

� Entstehungsmodelle<br />

� Risikofaktoren<br />

� Entstehungsmodelle<br />

� Behandlung


A vorwiegend gehobene, expansive oder gereizte Stimmung, die <strong>für</strong> den<br />

Betroffenen deutlich abnorm ist (mind. 1 Woche anhalten)<br />

B mind. 3 der folgenden Merkmale (4 Merkmale, wenn Stimmung nur gereizt):<br />

1. gesteigerte Aktivität oder motorische Ruhelosigkeit<br />

2. gesteigerte Gesprächigkeit („Rededrang“)<br />

3. Ideenflucht oder subjektives Gefühl von Gedankenrasen<br />

4. Ablenkbarkeit oder andauernder Wechsel von Aktivitäten oder Plänen<br />

5. vermindertes Schlafbedürfnis<br />

6. überhöhte Selbsteinschätzung oder Größenwahn<br />

7. tollkühnes oder rücksichtsloses Verhalten, dessen Risiken die Betroffenen<br />

nicht erkennen<br />

8. gesteigerte Libido oder sexuelle Taktlosigkeit<br />

9. Verlust normaler sozialer Hemmungen, was zu unangemessenem<br />

Verhalten führt


A abgrenzbare Periode gehobener oder gereizter Stimmung (mind. 4 Tage)<br />

B mind. 3 der folgenden Merkmale:<br />

1. gesteigerte Aktivität oder motorische Ruhelosigkeit<br />

2. gesteigerte Gesprächigkeit („Rededrang“)<br />

3. Konzentrationsschwierigkeiten <strong>und</strong> Ablenkbarkeit<br />

4. vermindertes Schlafbedürfnis<br />

5. gesteigerte Libido<br />

6. Übertriebene Einkäufe oder andere Arten von leichtsinnigem oder<br />

verantwortungslosem Verhalten<br />

7. gesteigerte Geselligkeit oder übermäßige Vertrautheit


� Bipolar I: eine oder mehrere manische Phasen oder gemischte<br />

Episoden + depressive Episoden in der Anamnese<br />

� Bipolar II: rezidivierende depressive Episoden + hypomane Phasen<br />

(manische oder gemischte Episoden in der Vorgeschichte schließen<br />

die Diagnose aus)<br />

� Zyklothyme Störung: chronische, fluktuierende Störung mit Phasen<br />

gehobener <strong>und</strong> gedrückter Stimmung (ohne Kriterien der Manie zu<br />

erfüllen). Dauer der Symptome 2 Jahre, freies Intervall von max. 2<br />

Monaten


� Historisches<br />

� Epidemiologie<br />

� Klassifikation, Symptome <strong>und</strong> klinische Subtypen<br />

� Organische Ausschussdiagnostik<br />

� Verlauf<br />

� Risikofaktoren<br />

� Entstehungsmodelle<br />

� Behandlung


� Unregelmäßige Aufeinanderfolge der Episoden mit unterschiedlichen<br />

Schweregraden<br />

� Symptomarme Intervalle mit großer Varianz<br />

� In 30% der Fälle Restsymptome nach akuten Phasen


� Oligozyklischer Verlauf – weniger als eine Episode pro Jahr<br />

� Normozyklischer Verlauf – eine Episode pro Jahr<br />

� Polyzyklischer Verlauf – zwei bis drei Episoden pro Jahr<br />

� Rapid Cycling - mehr als vier Episoden pro Jahr<br />

� Ultrarapid Cycling – Phasenwechsel innerhalb von St<strong>und</strong>en


� Historisches<br />

� Epidemiologie<br />

� Klassifikation, Symptome <strong>und</strong> klinische Subtypen<br />

� Organische Ausschussdiagnostik<br />

� Verlauf<br />

� Entstehungsmodelle<br />

� Risikofaktoren<br />

� Behandlung


� multifaktorielle Entstehung der Krankheit nach dem Vulnerabilitätskonzept<br />

� bei späteren Episoden verlieren Auslöser an Bedeutung (Kindling-Modell)<br />

� genetische Disposition<br />

� Dysbalance der zerebralen Monoamine


NA/SE<br />

Depression<br />

ACh<br />

NA/SE<br />

Manie<br />

NA/SE Zentral-nervöse Balance ACh<br />

ACh


Depression<br />

Hyperaktivierung der HPA-Achse<br />

Hypothalamus<br />

Hypothalamus<br />

Hypophyse Hypophyse<br />

Nebennierenrinde<br />

CRH<br />

ACTH<br />

Cortisol<br />

Hippocampus<br />

Hippocampus


Gute Bewältigung<br />

durch ein Individuum<br />

Depression<br />

Vulnerabilitätsstressmodel<br />

Persönlichkeitszüge können bei einigen Individuen die Vulnerabilität <strong>für</strong> depressive<br />

Symptome während Stress-reichen Zeiten erhöhen<br />

�Ausgeglichen<br />

�Optimistisch<br />

Stress durch Lebensereignisse<br />

Arbeitslosigkeit, Scheidung usw.


maximal<br />

Stressoren<br />

minimal<br />

Depression<br />

Vulnerabilitätsstressmodel<br />

Schwelle<br />

ges<strong>und</strong><br />

niedrig<br />

krank<br />

Vulnerabilität<br />

hoch<br />

Zubin <strong>und</strong> Steinhauser, 1981


� Negative Erlebnisse werden als unkontrollierbar (Erwartungshaltung)<br />

wahrgenommen<br />

� Die betroffenen betrachten Probleme als<br />

� persönlich: Sie sehen in sich selbst das Problem <strong>und</strong> nicht in den äußeren<br />

Umständen<br />

� generell: Sie sehen das Problem als allgegenwertig <strong>und</strong> nicht auf bestimmte<br />

Situationen begrenzt<br />

� permanent: Sie sehen das Problem als unveränderlich <strong>und</strong> nicht<br />

vorübergehend.


� Kognitive Störung: Denken Depressiver ist durch logische Fehler<br />

gekennzeichnet<br />

� Auslöser sind negative stressbesetzte Erfahrungen im Verlauf der<br />

lebensgeschichtlichen Entwicklung eines Patienten, die sich als dysfunktional<br />

bedingte Annahmen oder Schemata verfestigen<br />

� Schemata werden aktiviert durch belastende Situationen<br />

� Therapeutisch notwendig Veränderung von<br />

� kognitiven Verzerrungen <strong>und</strong> falschen Ursachenzuschreibungen<br />

� hohen Zielen <strong>und</strong> unkritischer Übernahme von Normen<br />

� Tendenz, Gedanken bereits als Tatsachen zu betrachten<br />

� auf Selbstabwertung zielende Selbstbeobachtung


� Depression wird verursacht durch das Zusammenspiel zwischen<br />

� Änderungen in der Konzentration von Monoaminen<br />

� Hyperaktivität der HPA-Achse<br />

� genetischer Disposition<br />

� kindlicher Prägung<br />

� innerpsychischen Denk- <strong>und</strong> Bewertungsschemata<br />

� aktuellen physischen<br />

� aktuellen psychosozialen Belastungsfaktoren


� Historisches<br />

� Epidemiologie<br />

� Klassifikation <strong>und</strong> Symptome<br />

� Organische Ausschlussdiagnostik<br />

� Verlauf<br />

� Risikofaktoren<br />

� Entstehungsmodelle<br />

� Behandlung


� Gr<strong>und</strong>sätzlich gibt es vier Behandlungsstrategien:<br />

� aktiv-abwartende Begleitung („watchful waiting“)<br />

� medikamentöse Behandlung<br />

� psychotherapeutische Behandlung<br />

� Kombinationstherapie


1. Aufklärung über Diagnose, Verlauf <strong>und</strong> Prognose der Erkrankung sowie<br />

Angebot einer Entscheidungsfindung<br />

2. Gleichwertigkeit der möglichen Behandlungsoptionen betonen<br />

3. Behandlungsmöglichkeiten <strong>und</strong> Risiken beschreiben<br />

4. Explorieren von Verständnis, Gedanken <strong>und</strong> Be<strong>für</strong>chtungen des Patienten<br />

5. Erwartungen <strong>und</strong> unterschiedliche Entscheidungspräferenzen erfassen<br />

6. Entscheidung besprechen, treffen oder aufschieben<br />

7. Folgevereinbarung treffen


� Safety (Sicherheit)<br />

– Interaktionspotenzial<br />

� Tolerability (Verträglichkeit)<br />

– Akut- <strong>und</strong> Langzeitverträglichkeit<br />

� Efficacy (Wirksamkeit)<br />

– Wirkeintritt<br />

– Behandlung <strong>und</strong> Prophylaxe<br />

– Wirksamkeit bei Subpopulationen<br />

�� Payment (Kosten)<br />

� Simplicity (Einfachheit)<br />

– Dosierungsschema<br />

– Notwendigkeit besonderer<br />

Untersuchungen<br />

Preskorn SH; J Clin Psychiatry 1997; 58 Suppl. 6: 3-8


� Response – Reduktion der depressiven Symptomatik in einschlägigen<br />

Skalen um 50 % des Ausgangswertes<br />

� Remission – Vollständige Wiederherstellung ein weitgehend symptomfreier<br />

Zustand nach der Akuttherapie<br />

� Relapse – Wiederauftreten einer depressiven Episode während der<br />

Erhaltungstherapie<br />

� Genesung – symptomfreie Zeit <strong>für</strong> ca. 6 Monate nach Remission


� Erhaltungstherapie mindestens 4 – 6 Monate mit dem gleichen<br />

Antidepressivum<br />

� Ausreichende Dosierung (zur Remission in der Akutphase eingesetzte<br />

Dosierung fortführen)<br />

� Frühestens nach 6 Monaten langsamer Reduktionsversuch über Monate


� Tri- (<strong>und</strong> tetrazyklische) Antidepressiva (TZA)<br />

� Selektive Serotonin-Rückaufnahme-Inhibitoren (SSRI)<br />

� Monoaminoxidase (MAO)-Inhibitoren<br />

� Selektive Serotonin-/Noradrenalin-Rückaufnahme-Inhibitoren (SSNRI)<br />

� Selektive Noradrenalin-Rückaufnahme-Inhibitoren (SNRI)<br />

� Selektiver Noradrenalin-Dopamin-Rückaufnahme-Inhibitor (Bupropion)<br />

� Melatonin-Rezeptor-Agonist (MT1/MT) <strong>und</strong> Serotonin 5-HT2C-Rezeptor-<br />

Antagonist (Agomelatin)


TCA (Clomipramin)<br />

SSRI(Citalopram)<br />

MAO<br />

Serotonin Noradrenalin<br />

SNRI<br />

(Venlafaxin)<br />

5-HT NA<br />

MAO-Hemmer (Tranylcypromin)<br />

TZA (Nortriptylin)<br />

NRI (Reboxetin)


Starke (initiale) Sedierung<br />

� TZA vom „Amitriptylin-Typ”:<br />

Amitriptilin, Doxepin,<br />

Trimipramin<br />

� Chemisch andersartige<br />

(Trazodon, Mianserin,<br />

Nefazodon, Mirtazapin)<br />

Fehlende oder<br />

geringe (initiale) Sedierung<br />

� SSRI<br />

� TZA vom „Desipramin-Typ”:<br />

Desipramin, Nortriptilin<br />

� Tetrazyklische AD<br />

� MAO-Hemmer<br />

� Chemisch andersartige AD<br />

(Sulpirid, Viloxazin,<br />

Venlafaxin)<br />

TZA - Trizyklische) Antidepressiva, SSRI - Selektive Serotonin-Rückaufnahme-Inhibitoren<br />

MAO-Hemmer - Monoaminoxidase-Inhibitoren, SSNRI - Selektive Serotonin-/Noradrenalin-<br />

Rückaufnahme-Inhibitoren, SNRI - Selektive Noradrenalin-Rückaufnahme-Inhibitoren


Medikamentengruppe Häufigste Nebenwirkungen<br />

TZA Kardiotoxizität, Sehstörungen,<br />

M<strong>und</strong>trockenheit, Obstipation<br />

SSRI Übelkeit, Kopfschmerzen<br />

SSNRI Müdigkeit, Gewichtszunahme<br />

SNRI Unruhe, Übelkeit,<br />

Blutdruckanstieg<br />

MAO-Hemmer Orthostatische Hypotonie, Unruhe,<br />

Schlafstörungen, Diätrestriktion nötig<br />

TZA - Trizyklische) Antidepressiva, SSRI - Selektive Serotonin-Rückaufnahme-Inhibitoren<br />

MAO-Hemmer - Monoaminoxidase-Inhibitoren, SSNRI - Selektive Serotonin-/Noradrenalin-<br />

Rückaufnahme-Inhibitoren, SNRI - Selektive Noradrenalin-Rückaufnahme-Inhibitoren


� SSRI z.B. Citalopram, S-Citalopram, Fluoxetin<br />

� TZA z.B. Trimipramin, Amitriptilin<br />

� Venlafaxin<br />

� Duloxetin<br />

� Mirtazapin<br />

� Nefazodon<br />

� Elontril


� Citalopram oder Mirtazapin - beide Medikamente werden in aller Regel sehr<br />

gut vertragen, sie haben kaum nennenswerte Interaktionen<br />

� Citalopram 20 mg ( bis 40) / 1xmorgens - wirkt angstlösend,<br />

stimmungsaufhellend, psychomotorisch aktivierend<br />

� Mirtazapin 30 mg (15-45) / 1xabends - wirkt angstlösend,<br />

stimmungsaufhellend, psychomotorisch aktivierend, zusätzlich sedierend<br />

(wichtig bei der oft übersehenen inneren Anspannung <strong>und</strong> Unruhe:<br />

Anamnese!)


� AD plus Lithium<br />

� AD plus Neuroleptikum<br />

� AD plus Valproinsäure/Lamotrigin<br />

� AD plus Schilddrüsenhormon<br />

� AD plus Methylphenydat<br />

� AD plus Modafinil


� Bei leichter Depression Unterschiede zwischen Antidepressivum <strong>und</strong><br />

Placebo nicht nachweisbar<br />

� Bei mittelgradiger bis schwerer Depression nutzen nachweisbar, da ca. 30%<br />

der Patienten über die Placeborate hinaus profitieren<br />

� Bei adäquater Dosierung setzt die Wirkung bei ca. 70% der Patienten<br />

innerhalb der ersten beiden Wochen ein<br />

� Zeigen sich in den ersten 14 Tagen der Behandlung keine<br />

Besserungszeichen, so sinkt die Wahrscheinlichkeit <strong>für</strong> das therapeutische<br />

Ansprechen auf unter15 %, nach 21 Tagen sogar auf unter 10 %


� Elektrokrampftherapie<br />

� Schlafentzugstherapie<br />

� Lichttherapie<br />

� Magnetresonanzstimulation<br />

� Stimulation des Nervus Vagus mit einem Schrittmacher


� Verschiedene Formen<br />

z.B. kognitive Verhaltenstherapie, CBASP, Schematherapie<br />

� Verschiedene Settings<br />

Einzel- <strong>und</strong> Gruppentherapien<br />

� Rahmenbedingungen<br />

ambulant, stationär, Paare, Familien, Rehabilitation


� Bei leichten depressiven Episoden sollten Antidepressiva allenfalls unter<br />

besonders kritischer Abwägung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses eingesetzt<br />

werden<br />

� Zur Behandlung einer akuten mittelgradigen depressiven Episode sollte dem<br />

Patienten eine medikamentöse Therapie mit einem Antidepressivum<br />

angeboten werden<br />

� Bei akuten schweren depressiven Episoden sollte eine<br />

Kombinationsbehandlung mit medikamentöser Therapie <strong>und</strong> <strong>Psychotherapie</strong><br />

angeboten werden.


� Antidepressiva (insbesondere mit dualem Wirkungsmechanismus)<br />

� Elektrokrampftherapie<br />

� Schlafentzug


� Zugelassen <strong>für</strong> die Rezidivprophylaxe sind:<br />

� Lithium<br />

� Valproinsäure<br />

� Carbamazepin<br />

� Quetiapin (falls Pat. In der Manie darauf angesprochen hat)<br />

� Olanzapin(falls Pat. In der Manie darauf angesprochen hat)<br />

� Lamotrigin (gegen depressive Episoden)<br />

� Indikation<br />

� Lithium bei euphorischen Manien <strong>und</strong> Suizidalität<br />

�Valproinsäure bei dysphorischen Manien <strong>und</strong> Mischzuständen<br />

�Valproinsäure bei Rapid cycling


� Zugelassen <strong>für</strong> die Rezidivprophylaxe sind:<br />

� Lithium<br />

� Valproinsäure<br />

� Carbamazepin<br />

� Quetiapin (falls Pat. In der Manie darauf angesprochen hat)<br />

� Olanzapin(falls Pat. In der Manie darauf angesprochen hat)<br />

� Lamotrigin (gegen depressive Episoden)<br />

� Indikation<br />

� Lithium bei euphorischen Manien <strong>und</strong> Suizidalität<br />

�Valproinsäure bei dysphorischen Manien <strong>und</strong> Mischzuständen<br />

�Valproinsäure bei Rapid cycling


1. Phase: zentrale Probleme erkennen, benennen; Aufbau therapeutischer<br />

Beziehung, Akzeptanz<br />

2. Phase: Vermittlung therapeutisches Modell, Struktur <strong>und</strong> Elemente der<br />

Therapie<br />

3. Phase: Aktivitätsaufbau, Tagesstruktur<br />

4. Phase: Bearbeiten kognitiver Muster <strong>und</strong> dysfunktionaler<br />

Informationsverarbeitungen<br />

5. Phase: Verbesserung der sozialen, interaktiven, problemlösender<br />

Kompetenzen<br />

6. Phase: Vorbereitung auf Krisen, Beibehaltung des Gelernten,<br />

Rückfallverhinderung


� Schlüsselprobleme benennen<br />

� Aufbau einer therapeutischen Beziehung


� Vermittlung des therapeutischen Modells<br />

� Zusammenhang von Gedanken, Gefühlen <strong>und</strong> Verhalten anhand der<br />

Erlebnisse des Patienten herausarbeiten<br />

Handeln<br />

Denken<br />

Fühlen


Anhaltende<br />

belastende Umwelt<br />

(Partnerschaftskonflikt,<br />

Erziehung,berufliche<br />

Überforderung u.a.)<br />

Aktivitäten oder<br />

Verlust von<br />

Geringe Anzahl<br />

angenehmer<br />

angenehmen<br />

Aktivitäten<br />

Einschneidende<br />

belastende<br />

Ereignisse<br />

(Verlust oder<br />

Veränderungen)<br />

Persönliche<br />

Stile, Regeln<br />

<strong>und</strong><br />

Einstellungen<br />

Stoffwechselstörun<br />

g, besonders<br />

Serotonin-Mangel-<br />

Hypothese<br />

erbliche Faktoren<br />

Körperliche<br />

Erkrankungen<br />

Diabetes,<br />

Bluthochdruck,<br />

u.a.)<br />

Andere psychische<br />

Störungen (Angst- <strong>und</strong><br />

Essstörungen,<br />

Substanzmissbrauch)


2. Sie haben im<br />

Alltag keine<br />

positiven<br />

Erlebnisse<br />

4. Sie haben<br />

überhaupt nichts<br />

mehr, an dem Sie<br />

sich freuen<br />

können<br />

1. Sie fühlen sich<br />

niedergeschlagen<br />

<strong>und</strong> haben keine<br />

Lust, etwas zu tun<br />

3. Ihre Stimmung<br />

wird schlechter,<br />

<strong>und</strong> Sie tun nur<br />

noch das Nötigste<br />

5. Ihre Stimmung<br />

ist auf dem<br />

Nullpunkt, <strong>und</strong><br />

Ihnen ist alles<br />

zuviel


� Aktivitätsaufbau<br />

� Liste angenehmer Aktivitäten<br />

� Wochenplan


� Soziale Kompetenz<br />

� Rollenspiele<br />

� oft im Rahmen von Gruppentherapien


► Wie verdeutliche ich dem Patienten den Zusammenhang zwischen<br />

negativen Gedanken, Gefühlen <strong>und</strong> Verhalten?<br />

1. SORK Schema nach Kanfer<br />

2. ABC Schema nach Ellis


Vorangegangene Bedingung Reaktion Nachfolgende<br />

Bedingung<br />

Auslösende<br />

Situation<br />

Stimulus<br />

Regeln,<br />

Einstellungen,<br />

körperlicher<br />

Zustand<br />

Verhalten,<br />

Gefühle,<br />

Gedanken,<br />

Körperreaktion<br />

S O R K<br />

Kurzfristige <strong>und</strong><br />

langfristige<br />

Konsequenzen


A<br />

Situation<br />

B<br />

Bewertung<br />

B*<br />

Alternative<br />

Bewertung<br />

C<br />

Konsequenz<br />

Emotional<br />

Verhalten<br />

C*<br />

Veränderte<br />

Konsequenz


► Es kommt zum kognitiven Umstrukturieren durch<br />

� Aufspüren von irrationalen Überzeugungen<br />

� Debattieren über diese Überzeugungen<br />

� Diskriminieren zwischen logischem <strong>und</strong> unlogischem Denken<br />

� Neu-Definieren<br />

► Dies hilft mit übermäßigen Verallgemeinerungen aufzuhören <strong>und</strong> sich enger<br />

an die Realität zu halten


� Rückfallprophylaxe<br />

� Krisenmanagement<br />

� individuellen Notfallplan erstellen

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