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2/10 als PDF... - Österreichischer Zivil-Invalidenverband

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info<br />

<strong>Österreichischer</strong><br />

<strong>Zivil</strong>-<strong>Invalidenverband</strong><br />

49. Jahrgang<br />

Ausgabe 2/20<strong>10</strong>, Nr. 194<br />

Parlament ist<br />

nun am Zug


2/1O<br />

info Vorwort<br />

Aus dem Inhalt...<br />

Vorwort 3<br />

Kommentar Dr. Klaus Voget 5<br />

Übergabe Petition 7<br />

UN-Konvention 8<br />

ÖZIV im Web 2.0 11<br />

Interview Erwin Buchinger 12<br />

Fachmesse integra 15<br />

ÖZIV SUPPORT Rechtstipps 17<br />

ÖZIV SUPPORT 18<br />

ÖZIV ARBEITSASSISTENZ 20<br />

ÖZIV ACCESS 22<br />

8 12<br />

24 4O<br />

LebensWert 24<br />

ÖBB 28<br />

ÖZIV Oberösterreich 31<br />

ÖZIV Kärnten 32<br />

ÖZIV Tirol 35<br />

ÖZIV Steiermark/Club 81 36<br />

ÖZIV Wien 38<br />

ÖZIV Burgenland 41<br />

ÖZIV Vorarlberg 42<br />

ÖZIV Salzburg 46<br />

Unser Titelbild zeigt ÖZIV Präsident Klaus Voget bei der Übergabe<br />

der Unterschriftenlisten an Nationalratspräsidentin Barbara Prammer<br />

© ÖZIV/Gredler<br />

Liebe Freunde,<br />

in der letzten Bizeps-Info fand<br />

sich zum Thema Inklusion im<br />

Schulwesen ein besonders<br />

erfrischender Text. Unter der<br />

Überschrift „Waschen bitte –<br />

aber nicht nass machen!“ wurde<br />

anhand von Beispielen dargelegt,<br />

dass unsere Unterrichtsministerin<br />

die UN-Konvention zwar<br />

vielleicht gelesen, ganz sicher<br />

aber nicht verstanden hat. Erkenntnis<br />

Nr. 1: Lesen ist nicht<br />

gleich Verstehen.<br />

Weiters stand zu lesen: „Die<br />

UN-Konvention kommt ohne<br />

Konjunktiv, <strong>als</strong>o Möglichkeitsform,<br />

aus. Kein Wunder, sie<br />

wurde ja nicht in Österreich geschrieben.“<br />

Erkenntnis Nr. 2: Es<br />

ist typisch für Österreich, möglichst<br />

unverbindlich zu sein und<br />

einen „Eiertanz“ aufzuführen.<br />

Erkenntnis Nr. 3: Im Moment<br />

wird wohl wegen der Wiener<br />

Wahl gerade ganz besonders<br />

„geeiert“. Aber danach – wenn<br />

die sozialdemokratischen Gutmenschen<br />

ihre Schäfchen ins<br />

Trockene gebracht haben –<br />

wird’s ernst. Viele Spar- und<br />

Umschichtungsideen geistern<br />

schon herum – am härtesten<br />

wird’s die treffen, die keine Lobby<br />

haben. Der rote Seniorenvertreter<br />

hat schon einen Kniefall<br />

vor der Gewerkschaft gemacht:<br />

Er sieht im zu schaffenden Pflegefonds<br />

neue Chancen für akademisch<br />

ausgebildetes Personal!<br />

Am 30.6. haben wir unsere Petitionen<br />

dem Nationalrat übergeben.<br />

Viele lachen uns aus,<br />

weil man in Zeiten wie diesen ja<br />

nicht auch noch eine Erhöhung<br />

des Pflegegeldes fordern kann.<br />

Ich frage Sie aber: „Wie sollen<br />

wir uns sonst die akademischen<br />

Pfleger leisten?“<br />

Ihre Hedi Schnitzer<br />

Geschäftsführerin<br />

3


2/1O<br />

info Kommentar<br />

Liebe Mitglieder und<br />

Freunde des ÖZIV!<br />

Es ist erstaunlich: Seit der<br />

Ratifizierung der UN-Konvention<br />

über die Rechte von Menschen<br />

mit Behinderungen habe ich<br />

den Eindruck, dass behinderte<br />

Menschen und deren<br />

Organisationen zunehmend<br />

weniger einbezogen werden.<br />

Obwohl in Artikel 4 der<br />

Konvention festgehalten ist,<br />

dass sich die Mitgliedstaaten<br />

mit den Organisationen, die<br />

Menschen mit Behinderungen<br />

vertreten, abstimmen müssen<br />

und diese Organisationen aktiv<br />

in die Beratungen einzubeziehen<br />

sind, wird im Moment<br />

überhaupt nur mehr ÜBER uns<br />

anstatt MIT uns diskutiert.<br />

Seien es die politischen<br />

Parteien, die Seniorenbünde<br />

oder die Landessozialreferenten,<br />

alle haben etwas in Sachen<br />

Pflege und Mindestsicherung<br />

zu sagen. Es wird Verunsicherungspolitik<br />

betrieben und hinter<br />

verschlossenen Türen finden<br />

heftige Lobbying-Aktivitäten<br />

statt.<br />

Die persönliche Assistenz im<br />

Freizeitbereich – die ich selbstverständlich<br />

sehr begrüße –<br />

wird in einem österreichweit<br />

IMPRESSUM:<br />

Herausgeber und Verleger:<br />

Dr. Klaus Voget – Präsident;<br />

<strong>Österreichischer</strong> <strong>Zivil</strong>-<strong>Invalidenverband</strong>,<br />

11<strong>10</strong> Wien, Hauffgasse 3-5, 3. OG<br />

T: +43-1-513 15 35,<br />

buero@oeziv.org<br />

einheitlichen Modell zugesagt.<br />

Das Ausbildungsniveau in dem<br />

Bereich muss angehoben werden,<br />

damit das Personal endlich<br />

vernünftig entlohnt wird. Auch<br />

das ist mir recht; die Pflege<br />

ist ein wirklich anstrengender<br />

Beruf – ich brauche allerdings<br />

keine akademisch ausgebildeten<br />

Pfleger, die mir dann meine<br />

Bedürfnisse erklären.<br />

Es braucht überhaupt viel mehr<br />

Angestellte in diesem Bereich:<br />

auch dazu sage ich ja; natürlich<br />

wäre mehr Personal in den<br />

Pflegeheimen und auch bei den<br />

mobilen Diensten ein Vorteil.<br />

Allerdings muss sichergestellt<br />

sein, dass sich die Betroffenen<br />

Art und Ausmaß der Pflege<br />

aussuchen können. Es darf<br />

nicht zur Umwandlung des<br />

Pflegegeldes in Sachleistungen<br />

kommen.<br />

Finanziert soll das alles über<br />

den Pflegefonds werden. Bislang<br />

hat sich noch niemand dazu<br />

bekannt, diesen irgendwo versteckt<br />

zu haben – aber dieses<br />

Geheimnis wird sicher bald<br />

gelüftet!<br />

Erscheinungsweise:<br />

mindestens 4 mal jährlich<br />

Chefredaktion:<br />

Stefan Pauser<br />

Co-Lektorat: Reinhard Leitner<br />

Ich fürchte mich ehrlich<br />

gesagt schon ein bisschen<br />

vor den Ideen, die in diesem<br />

Zusammenhang wieder auftauchen<br />

werden. Damit Sie auch<br />

verstehen warum: Einer der<br />

maßgeblichen Verhandler hat<br />

sich zuletzt in einem Interview<br />

sehr verwundert darüber<br />

gezeigt, dass nur ca. 14<br />

Prozent der Pflegegeldbezieher<br />

der Stufe 1 mobile Dienste in<br />

Anspruch nehmen*). Wenn<br />

ihm bewusst wäre, dass der<br />

errechnete Stundensatz in dieser<br />

Stufe € 3,08 beträgt, würde<br />

sich seine Verwunderung wohl<br />

in Grenzen halten. �<br />

Ihr Präsident<br />

Dr. Klaus Voget<br />

*) lt. österreichischem<br />

Pflegevorsorgebericht 2008<br />

Anzeigen, Layout, Satz und Druck:<br />

RS Medien GmbH,<br />

4800 Attnang-P., Römerstrasse 8<br />

T: 07674/62 900-0<br />

office@rs-medien.at<br />

Zulassungsnummer: GZ02Z031414<br />

ZVR: 453063823<br />

5


2/1O<br />

info Petition<br />

Erste Petition im Parlament<br />

Fast 12.000 Menschen unterstützen die Forderung des ÖZIV nach<br />

Wertanpassung des Pflegegeldes. ÖZIV Präsident Klaus Voget übergab die<br />

Unterschriftenlisten an Barbara Prammer, Präsidentin des Österreichischen<br />

Nationalrates.<br />

Übergabe der Petitionen: Klaus Voget, Barbara Prammer, Hedi<br />

Schnitzer und Hans-Jürgen Gross (v.l.n.r.)<br />

Im Herbst letzten Jahres startet<br />

der ÖZIV mit dem Sammeln<br />

von Unterschriften für seine drei<br />

Petitionen – Wertanpassung<br />

des Pflegegeldes, Erhöhung der<br />

steuerlichen Freibeträge und<br />

Änderung des Bundes-<br />

Behindertengleichstellungs-<br />

gesetzes. „Nun, wo an allen<br />

Ecken und Enden gespart werden<br />

soll, ist es umso wichtiger,<br />

auf das Unrecht der fehlenden<br />

Wertanpassung des Pflegegeldes<br />

hinzuweisen. Deshalb<br />

haben wir uns entschlossen,<br />

jetzt mit der Bürgerinitiative an<br />

das Parlament heranzutreten“,<br />

erklärt Präsident Voget.<br />

Rund 12.000 Menschen haben<br />

das Anliegen mit ihrer Unterschrift<br />

unterstützt. Unter den<br />

Unterzeichnern und Unterzeichnerinnen<br />

der Bürgerinitiative<br />

waren Menschen aus allen<br />

Bundesländern und aus allen<br />

sozialen Schichten. Auch einige<br />

Politikerinnen und Politiker<br />

sowie Behindertenanwalt Erwin<br />

Buchinger haben unterschrieben<br />

und unterstützen damit das<br />

Anliegen des ÖZIV. „Ich möchte<br />

mich bei allen Unterstützern<br />

herzlich bedanken“, so Voget.<br />

Parlamentarier sind am Zug<br />

©ÖZIV Gredler<br />

Am 30. Juni um 9 Uhr übergaben<br />

er, sein Vize Hans-Jürgen<br />

Gross und Geschäftsführerin<br />

Hedi Schnitzer die gesammelten<br />

Unterschriftenlisten an Barbara<br />

Prammer, die Präsidentin<br />

des Österreichischen National-<br />

rates. Diese erklärte, dass sich<br />

der sogenannte Ausschuss für<br />

Petitionen und Bürgerinitiativen<br />

voraussichtlich gleich in seiner<br />

ersten Sitzung nach der Sommerpause<br />

mit der ÖZIV Forderung<br />

auseinandersetzen wird.<br />

Im Ausschuss findet eine erste<br />

Diskussion statt und wird in weiterer<br />

Folge entschieden, ob und<br />

wenn ja, welchem Ausschuss das<br />

Anliegen des ÖZIV zur weiteren<br />

Behandlung zugewiesen wird.<br />

Wünschenswert wäre eine Zuweisung<br />

an den Sozialausschuss.<br />

Erst nach Überwindung dieser<br />

weiteren Hürde wäre der Weg<br />

frei, dass die Forderung im großen<br />

Plenum diskutiert wird.<br />

Der ÖZIV wird jedenfalls weiterhin<br />

Druck beim Pflegegeld<br />

machen und seiner Aufgabe<br />

<strong>als</strong> Interessenvertretung nachkommen.<br />

„Wir gehen davon<br />

aus, dass unser Anliegen im<br />

Nationalrat behandelt wird. Das<br />

Pflegegeld muss wertangepasst<br />

werden, um seinen Zweck zu<br />

erfüllen. Während die Inflation<br />

über die letzten Jahre laufend<br />

stieg, wurde das Pflegegeld<br />

durch Nicht-Valorisierung immer<br />

weniger wert!“ unterstreicht Voget<br />

die Dringlichkeit der Forderung<br />

des ÖZIV. �<br />

7


88<br />

UN-Konvention<br />

Schein und Sein<br />

Zwei Jahre nach Ratifizierung<br />

der UN-Konvention über die<br />

Rechte von Menschen mit<br />

Behinderungen ist es im<br />

Herbst soweit: Das offizielle<br />

Österreich muss erstm<strong>als</strong> vor<br />

der UNO bekanntgeben, welche<br />

Schritte es gesetzt hat,<br />

die Konvention entsprechend<br />

umzusetzen. Gleichzeitig bringen<br />

der Monitoringausschuss<br />

und die <strong>Zivil</strong>gesellschaft entsprechende<br />

Berichte ein. Aus<br />

der Zusammenschau dieser<br />

drei Berichte wird sich<br />

die UNO schließlich ein Bild<br />

über die Umsetzung der<br />

Konvention machen und in<br />

weiterer Folge Lob oder Tadel<br />

aussprechen, bzw. auch<br />

Handlungsempfehlungen abgeben.<br />

Für Österreich, so zumindest<br />

die Einschätzung nach<br />

der Präsentation des ersten<br />

Entwurfes zum Staatenbericht,<br />

wird es wohl überwiegend Tadel<br />

geben. Denn was Sozialminister<br />

Rudolf Hundstorfer und seine<br />

Spitzenbeamten kürzlich vorlegten,<br />

legt den Verdacht nahe,<br />

dass niemand von ihnen die<br />

UN-Konvention gelesen hat.<br />

info 2/1O<br />

Österreich muss am 26. Oktober den ersten Staatenbericht zur Umsetzung<br />

der UN-Konvention über die Rechte von Menschen mit Behinderungen bei der<br />

UNO abliefern. Der erste Entwurf, der nun präsentiert wurde, enttäuscht.<br />

Am 26. Oktober muss der Bericht bei der UNO in Genf eingelangt sein<br />

Von Stefan Pauser<br />

Ansonst ist es kaum erklärlich,<br />

dass sich praktisch keine<br />

umgesetzten Maßnahmen<br />

aus den vergangenen beiden<br />

Jahren im Staatenbericht finden.<br />

Dabei lässt die Konvention<br />

nichts an Deutlichkeit zu wünschen<br />

übrig: Im Artikel 35,<br />

Absatz 1 ist klar definiert,<br />

dass der „Vertragsstaat einen<br />

umfassenden Bericht über<br />

die Maßnahmen, die er zur<br />

Erfüllung seiner Verpflichtungen<br />

aus dem Übereinkommen<br />

getroffen hat, und über die<br />

dabei erzielten Fortschritte“<br />

legt.


2/1O<br />

info UN-Konvention<br />

Ein weiteres Missverständnis?<br />

Es scheint, dass die Geschichte<br />

der UN-Konvention in Österreich<br />

von Missverständnissen<br />

gespickt ist. Das erste<br />

Missverständnis entstand bereits<br />

bei der Unterzeichnung bzw.<br />

Ratifizierung durch das heimische<br />

Parlament und den Bundesrat.<br />

Denn dort war die heimische<br />

Politik bereits der Ansicht, dass<br />

Österreich quasi das Paradies für<br />

Menschen mit Behinderungen<br />

ist und sämtliche Punkte der<br />

Konvention schon überwiegend<br />

umgesetzt sind.<br />

Dementsprechend uneinsichtig<br />

wurde offensichtlich auch an die<br />

Erstellung des Staatenberichtes<br />

herangegangen. Zwar wurden<br />

in die Erstellung alle<br />

relevanten Bereiche, beginnend<br />

vom Parlament und<br />

den Ministerien, über die<br />

Höchstgerichte, die Bundesländer<br />

und Sozialpartner, bis hin zum<br />

Städte- und Gemeindebund,<br />

diverse Ombuds-, Beratungs-<br />

und Beschwerdestellen sowie<br />

Betroffenenorganisationen und<br />

Sozialdienstleistungsanbieter<br />

eingebunden, betonte Minister<br />

Hundstorfer, allein der Bericht<br />

liest sich wie ein Geschichtsbuch<br />

mit kritischen Einsprengseln.<br />

Viele Textpassagen im vorliegenden<br />

Entwurf des<br />

Staatenberichtes beziehen<br />

sich auf das österreichische<br />

Behindertenkonzept aus dem<br />

Jahr 1992, einem Konzept<br />

übrigens, das bis heute noch<br />

nicht vollständig umgesetzt<br />

ist. Weiters ist oft das<br />

Behindertengleichstellungspaket<br />

aus dem Jahr 2005 zitiert, oder<br />

wird auf das E-Government-<br />

Gesetz aus dem Jahr 2004 verwiesen.<br />

Alles sicherlich gute Errungenschaften<br />

für Menschen mit<br />

Behinderungen in Österreich, nur<br />

machen sie leider nicht deutlich,<br />

was in den Jahren 2008<br />

bis 20<strong>10</strong> konkret geschah, um<br />

die UN-Konvention zu erfüllen.<br />

Ein weiteres Missverständnis?<br />

Erst auf Seite 30 des insgesamt<br />

59 Seiten umfassenden<br />

Berichtes findet sich etwas<br />

Ähnliches wie eine erste konkrete<br />

Maßnahme, nämlich zwei vom<br />

Sozialministerium beauftragte<br />

Studien zum Thema Finanzierung<br />

der Pflegevorsorge. Eine weitere<br />

Maßnahme dann auf Seite 43:<br />

Die Neuausstellung der e-cards<br />

ab 20<strong>10</strong> mit Brailleprägung.<br />

Und schließlich auf Seite 51 das<br />

Wahlrechtsänderungsgesetz aus<br />

20<strong>10</strong>, mit dem für Menschen<br />

mit besonderen Bedürfnissen die<br />

Möglichkeit geschaffen wurde,<br />

vor jedem Wahlereignis eine<br />

Wahlkarte automatisch zugeschickt<br />

zu bekommen.<br />

Handfeste Kritik<br />

Wesentlich handfester <strong>als</strong> die<br />

vorgestellten Maßnahmen<br />

lesen sich da schon die jeweiligen<br />

Kritikpunkte der diversen<br />

Behindertenorganisationen zum<br />

jeweiligen Nicht-Umsetzungs-<br />

stand der einzelnen Artikel der<br />

UN-Konvention. In zweifacher<br />

Hinsicht erstaunlich für einen<br />

Staatenbericht ist, dass die Kritik<br />

unkommentiert aufgenommen<br />

wurde. Erstens verstärkt somit<br />

der Staatenbericht den Bericht<br />

der <strong>Zivil</strong>gesellschaft und gibt<br />

damit zu verstehen, dass die<br />

Kritik mehr <strong>als</strong> berechtigt ist und<br />

zweitens lässt die Republik die<br />

Gelegenheit völlig ungenutzt,<br />

zumindest andeutungsweise zu<br />

beschreiben, mit welchen Maßnahmen<br />

die Kritikpunkte aus der<br />

Welt geschaffen werden sollen.<br />

Diese Maßnahmen werden<br />

wohl erst im Nationalen<br />

Aktionsplan (NAP), der ebenfalls<br />

im Rahmen der Präsentation<br />

des Staatenberichtes vorgestellt<br />

wurde, ausgearbeitet<br />

werden. Mit der Erstellung des<br />

NAP soll begonnen werden,<br />

sobald der Staatenbericht fertig<br />

gestellt ist. Dabei handelt es<br />

sich wohl um das letzte kleine<br />

Missverständnis in der österreichischen<br />

Behindertenpolitik, denn<br />

logischer erscheint der deutsche<br />

Weg: Zuerst einen nationalen<br />

Aktionsplan erstellen und aufgrund<br />

dieses Plans und dessen<br />

konkreter Umsetzung dann<br />

den Staatenbericht an die UNO<br />

Hansjörg Hofer, Martin Staudinger, Minister Rudolf Hundstorfer,<br />

Manfred Pallinger und Max Rubisch (v.l.n.r.) bei der Präsentation des<br />

Entwurfs des Staatenberichtes<br />

9


2/1O<br />

info Web 2.O<br />

Unsere jeweilige Seite auf Twitter und Facebook.<br />

ÖZIV twittert und facebooked...<br />

Wir können uns heute von beinahe überall in den Kommunikationsstrom<br />

einklinken. Das Internet hat laufen gelernt und ist mobil geworden. Die<br />

neue Mobilität mit ihren Möglichkeiten betrifft uns alle. Sie verlangt ein<br />

gehöriges Maß an Beweglichkeit und neue Kommunikationsstrukturen –<br />

auch im ÖZIV. von Ursula Charwat<br />

Zu Web 1.0-Zeiten lief der<br />

Informationsfluss in eine<br />

Richtung. Die Leute wollten<br />

etwas wissen und schauten auf<br />

der jeweiligen Homepage nach.<br />

Heute informiert jeder jeden.<br />

Web 2.0 bezieht sich primär auf<br />

diese veränderte Nutzung und<br />

Wahrnehmung im Internet.<br />

Der ÖZIV wird die Chancen<br />

von Web 2.0 für Social<br />

Networking (= das Aufbauen<br />

von Sozialen Netzwerken<br />

und neuen Communities /<br />

Interessentengruppen) nutzen<br />

und setzt auf neue<br />

Kommunikationskanäle, die<br />

sowohl über Internet <strong>als</strong> auch<br />

via Mobiltelefon zugänglich sind.<br />

Ab sofort werden regelmäßige<br />

Neuigkeiten über Facebook,<br />

Twitter und mittels RSS-Feed<br />

verteilt und gleichzeitig automatisch<br />

in die ÖZIV-Website<br />

eingebunden.<br />

Somit können Nutzer und<br />

Nutzerinnen über Facebook und<br />

Twitter zentral auf die ÖZIV-<br />

Meldungen zugreifen bzw.<br />

von dort aus alle Nachrichten<br />

im Überblick behalten – ohne<br />

regelmäßig unsere Websites<br />

von sich aus aktiv besuchen<br />

zu müssen. Die Nutzer können<br />

somit Updates verfolgen<br />

und sich überall in den<br />

Kommunikationsstrom einklinken.<br />

Auf diesem Weg erreichen<br />

wir noch schneller und einfacher<br />

Interessenten zu unseren<br />

Anliegen und Aktivitäten.<br />

Wie finden Sie uns?<br />

Auf Facebook unter<br />

http://www.facebook.com/<br />

barrierefrei<br />

Auf Twitter unter http://twitter.com/barrierefrei_at<br />

Melden Sie sich einfach bei<br />

Facebook und Twitter an und<br />

werden Sie unser Fan bzw.<br />

Follower (Beobachter bei<br />

Twitter). Auf diesen Weg bleiben<br />

Sie immer am Laufenden,<br />

was sich beim ÖZIV gerade tut.<br />

Natürlich bieten diese Social<br />

Media-Services auch andere<br />

Vorteile wie direkten Meinungs-<br />

und Erfahrungsaustausch<br />

mit der Gruppe, Feedback-<br />

Möglichkeiten an den ÖZIV und<br />

vieles mehr. Bleiben Sie mit uns<br />

in Kontakt und bilden Sie sich<br />

Ihre Meinung. �<br />

11


1212<br />

Überschrift<br />

Herr Buchinger, kurz zu ihrer Bestellung:<br />

Waren Sie überrascht,<br />

dass Dr. Huainigg den Weg der<br />

Schlichtung beschreitet?<br />

Ja, ich war doch überrascht,<br />

ich habe nicht damit gerechnet.<br />

Aber er hat mich einen Tag zuvor<br />

angerufen und seinen Schritt<br />

angekündigt, das habe ich sehr<br />

fair gefunden.<br />

Sind Sie jetzt erleichtert, dass<br />

die Entscheidung so gefallen ist<br />

oder hätten Sie weitere Rechtsmittel<br />

eingelegt, wenn ein Ergebnis<br />

zugunsten von<br />

Dr. Huainigg bei der Schlichtung<br />

herausgekommen wäre?<br />

Ich habe mit dem Verfahren<br />

nichts zu tun gehabt, da der<br />

Schlichtungsgegner der Sozialminister<br />

war. Daher sind mir<br />

Inhalt und Ergebnis der Schlichtung<br />

gleichgültig. Auch wenn<br />

zugunsten Dr. Huainiggs entschieden<br />

worden wäre, wäre ich<br />

trotzdem Bundesbehindertenanwalt<br />

geblieben.<br />

Kommen wir zu Ihrer Funktion:<br />

Vielen unserer Leser ist wohl<br />

nicht klar, wo der Behindertenanwalt<br />

angesiedelt ist? Wir sitzen<br />

hier im Bundessozialamt und<br />

wenn man Sie im Internet sucht,<br />

findet man Sie auf der Seite des<br />

Sozialministeriums. Wie hängt<br />

das alles zusammen?<br />

Die Anwaltschaft ist eine eigenständige,<br />

unabhängige und<br />

weisungsfreie Organisation,<br />

bezahlt vom Sozialministerium.<br />

Beamtete Behindertenanwälte<br />

sind karenziert und beziehen<br />

ihr bisheriges Gehalt weiter,<br />

Nicht-Beamtete bekommen eine<br />

Aufwandsentschädigung.<br />

Wie ist das mit der Unabhängigkeit,<br />

sind Sie tatsächlich weisungsfrei?<br />

Ja, das ist nicht nur gesetzlich<br />

so geregelt, sondern auch<br />

tatsächlich so. In dem halben<br />

Jahr habe ich noch keine einzige<br />

Einmischung erlebt. Kritik gibt<br />

es natürlich, aber dass jemand<br />

info 2/1O<br />

" Arbeit, Bildung und Barrierefreiheit"<br />

Behindertenanwalt Erwin Buchinger ist seit rund einem halben Jahr im Amt.<br />

Über seine bisherigen Erfahrungen sowie die Ziele seiner Tätigkeit sprach er<br />

mit ÖZIV INFO Chefredakteur Stefan Pauser<br />

versucht hätte, sich in Verfahren<br />

einzumischen oder mir zu sagen,<br />

ich soll so oder so agieren, das<br />

verbitte ich mir aufs Schärfste.<br />

Ich wäre auch in meiner Funktion<br />

<strong>als</strong> Sozialminister nie auf die<br />

Idee gekommen, meinem Vorgänger<br />

Herbert Haupt dahingehend<br />

etwas zu sagen.<br />

Wie funktioniert die Zusammenarbeit<br />

mit Ihrem Nachfolger <strong>als</strong><br />

Minister – hört er auf Ihren Rat?<br />

Als Behindertenanwalt bin ich<br />

Mitglied im Bundesbehindertenbeirat.<br />

Dieser hat eine beratende<br />

Funktion für den Sozialminister<br />

und trifft sich regelmäßig. Daneben<br />

gibt es noch unregelmäßige<br />

Treffen mit seinem Kabinett bzw.<br />

den Sektionschefs des Sozialministeriums.<br />

Ich habe auch<br />

Termine mit fast allen anderen<br />

Ministerien absolviert – in diesen<br />

Gesprächen geht es vor allem<br />

um die Sicherstellung der Barrierefreiheit,<br />

die ja bis 31.12.2015<br />

geschaffen werden muss, und<br />

um die Beschäftigung von Men-


2/1O<br />

info Interview<br />

schen mit Behinderungen in den<br />

Ministerien. Manche übererfüllen<br />

dabei sogar ihre Quote, während<br />

in anderen Bereichen, wie z. B.<br />

im Innenministerium, noch ein<br />

Aufholbedarf besteht.<br />

Wie sehen Sie aktuell die Situation<br />

von Menschen mit Behinderungen?<br />

Trügt der Eindruck, oder<br />

besteht tatsächlich die Gefahr,<br />

dass gerade dieser Gruppe massive<br />

Einschnitte bevorstehen?<br />

Ich sehe momentan nicht, dass<br />

diese Gruppe besonders getroffen<br />

werden soll, aber es reicht<br />

meiner Ansicht nach schon, dass<br />

die Behindertenpolitik überhaupt<br />

von Einsparungen betroffen ist.<br />

Ich kritisiere hier explizit, dass<br />

in diesem Bereich überhaupt<br />

gekürzt wird. Es ist nämlich noch<br />

so viel zu tun, dass eigentlich<br />

mehr Mittel notwendig wären.<br />

Sehen Sie überhaupt eine klare<br />

Linie bei Minister Hundstorfer in<br />

Sachen Menschen mit Behinderungen?<br />

Zu Beginn seiner Amtszeit war<br />

sicherlich der Arbeitsmarkt sein<br />

politischer Schwerpunkt, mittlerweile<br />

hat er aber doch deutliche<br />

Akzente auch bei Armutsbekämpfung<br />

und Behinderung<br />

gesetzt.<br />

Sie sind nun rund ein halbes<br />

Jahr im Amt: Was wird Ihnen am<br />

häufigsten zugetragen, wo sehen<br />

Sie die drängendsten Probleme?<br />

Ich sehe drei große Felder,<br />

nämlich Arbeit, Bildung und<br />

Barrierefreiheit. Überall dort gibt<br />

es sehr viele Diskriminierungserfahrungen.<br />

Meine Ziele sind<br />

daher, die Arbeitslosigkeit von<br />

Menschen mit Behinderungen<br />

zu senken, weil diese überproportional<br />

hoch ist, den ersten<br />

Arbeitsmarkt für Menschen mit<br />

Lern- und Mehrfachbehinderungen<br />

zu öffnen, weil diese<br />

momentan fast völlig davon<br />

ausgeschlossen sind, die integrative<br />

Bildung voranzutreiben und<br />

sicherzustellen, dass öffentliche<br />

Gebäude und Verkehr barrierefrei<br />

werden.<br />

Der ÖZIV hat nun seine Petition<br />

zum Pflegegeld ins Parlament<br />

eingebracht. Welche Chancen<br />

geben Sie aus Ihrer Erfahrung<br />

der Petition in der politischen<br />

Behandlung und können Sie<br />

Überzeugungsarbeit im Parlament<br />

leisten?<br />

Ich habe die Petition unterstützt<br />

und natürlich auch unterschrieben.<br />

Gleichzeitig habe ich aber<br />

auch nie einen Hehl daraus<br />

gemacht, dass es sehr schwierig<br />

wird, die Forderung auch umzusetzen.<br />

Auch ich bin <strong>als</strong> Sozialminister<br />

mit der Valorisierung<br />

des Pflegegeldes nicht durchgekommen.<br />

In meinen Gesprächen<br />

mit politischen Entscheidungsträgern<br />

und im Rahmen der<br />

Kommunikationsarbeit unterstütze<br />

ich die Forderung aber<br />

weiterhin.<br />

Das Bundes-Behindertengleichstellungsgesetz<br />

soll ja evaluiert<br />

werden. Wie stehen Sie zum<br />

Beseitigungsanspruch von Barrieren<br />

und wo gehört das Gesetz<br />

sonst noch nachgeschärft?<br />

Leider läuft die Evaluierung noch<br />

nicht, ich hoffe, dass sie im<br />

Herbst startet. Denn die Bedenken<br />

und Mängel des Gesetzes<br />

lassen sich nach vier Jahren nun<br />

klar fassen. Aus meiner Sicht<br />

sind es konkret drei Punkte: Wir<br />

müssen vom reinen Schadenersatz<br />

zu einem Unterlassungs-<br />

und Beseitigungsanspruch<br />

kommen, der Rechtsschutz hinsichtlich<br />

der Unterstützung von<br />

individuellen Klagsmöglichkeiten<br />

muss verbessert werden und<br />

schließlich sollten Präzisierungen<br />

hinsichtlich einiger schwammiger<br />

Formulierungen vorgenommen<br />

werden.<br />

Ein zentrales Element des Gesetzes<br />

bilden die Schlichtungsverfahren.<br />

Wie sieht hier Ihre<br />

konkrete Unterstützung aus?<br />

Als Behindertenanwalt kann ich<br />

entweder direkt <strong>als</strong> Vertreter<br />

oder <strong>als</strong> Vertrauensperson bei<br />

Schlichtungen auftreten. Im<br />

heurigen Jahr hatten wir bereits<br />

mehr <strong>als</strong> 20 Verfahren, wobei ich<br />

persönlich bei rund zehn involviert<br />

war. Die Erfahrung zeigt,<br />

dass sich die Schlichtungen <strong>als</strong><br />

Instrument bewährt haben.<br />

Bedenklich finde ich aber die<br />

regionalen Unterschiede. Während<br />

im Osten Österreichs viele<br />

Verfahren angestrengt werden,<br />

gibt es im Westen praktisch<br />

keine. Um hier zu einer Verbesserung<br />

zu kommen, habe ich<br />

meine Sprechtage in den Bundesländern<br />

deutlich ausgeweitet.<br />

Heuer werden es sicher 40 bis<br />

50 Termine sein, um das<br />

13


1414<br />

Interview<br />

Instrument der Schlichtung bekannter<br />

zu machen.<br />

Abschließend: Wo liegen Ihre<br />

weiteren Arbeitsschwerpunkte<br />

und wie sehen Sie die Situation<br />

von Menschen mit Behinderungen<br />

am Ende Ihrer Funktionsperiode.<br />

Wird sich etwas<br />

verbessert haben, etwa auch<br />

durch die UN-Konvention?<br />

Neben den drei bereits genannten<br />

Schwerpunkten Arbeitsmarkt,<br />

Bildung und Barrierefreiheit<br />

geht es mir vor allem<br />

noch um die Verbesserung der<br />

Informationsversorgung und der<br />

Zugänglichkeit zur Anwaltschaft.<br />

Ob man insgesamt eine Verbesserung<br />

durch meine Tätigkeit<br />

erkennen kann, ist schwierig zu<br />

beantworten, weil der Behindertenanwalt<br />

keine Durchsetzungskompetenz<br />

hat. Natürlich werde<br />

ich immer wieder mit Politikern<br />

reden und lästig sein, aber direkter<br />

Einfluss ist das nicht.<br />

Die Umsetzung der UN-Konvention<br />

ist eine große Aufgabe, aber<br />

wenn sie in Etappen gelingt,<br />

dann bringt sie Österreich enorm<br />

weiter. Erste Schritte zeichnen<br />

sich ja bereits mit dem Nationalen<br />

Aktionsplan des Sozialministers<br />

und dem Staatenbericht<br />

ab. Damit ist einmal eine Aus-<br />

info 2/1O<br />

gangsbasis festgelegt, schlussendlich<br />

kommt es aber auf die<br />

Umsetzung und Finanzierung<br />

an. Dabei braucht es insbesondere<br />

drei Dinge: Ein sensibles<br />

Auge der Republik, in welchen<br />

Bereichen überall diskriminiert<br />

wird, das Verständnis, dass es<br />

sich bei der Konvention um eine<br />

komplexe Materie handelt, die<br />

von allen Ministerien, Ländern<br />

und Gemeinden getragen werden<br />

muss, und schließlich muss<br />

eine gesicherte Finanzierung<br />

sichergestellt werden.<br />

Vielen Dank für das Gespräch. �


2/1O<br />

info integra 2O1O<br />

Fachmesse integra 2O1O -<br />

Leben mit Perspektive<br />

Wels - Die Verbesserung der Lebensqualität für<br />

Menschen mit Einschränkungen ist das große Ziel<br />

der integra Messe, die von 22. bis 24. September<br />

20<strong>10</strong> im Messegelände Wels, Messezentrum Neu<br />

stattfindet.<br />

Die Fachmesse integra ist<br />

die Informationsplattform für<br />

Menschen mit Beeinträchtigung<br />

und/oder Menschen mit<br />

Pflegebedarf, deren Angehörige<br />

sowie Mitarbeiterinnen und<br />

Mitarbeiter des Sozial- und<br />

Gesundheitswesens. Über 180<br />

nationale und internationale<br />

Aussteller präsentieren ein<br />

breit gestreutes Angebot an<br />

rehatechnischen Produkten und<br />

Dienstleistungen. Ein zentrales<br />

Thema wird auch dieses Jahr<br />

generationenübergreifendes und<br />

barrierefreies Bauen und Wohnen<br />

sein. Barrierefreie Hilfsmittel<br />

und Ausstattungen sowie<br />

Informationen über bedürfnisgerechtes<br />

Planen und Bauen werden<br />

angeboten.<br />

Im „forum Pflegende<br />

Angehörige“ erhalten<br />

Besucherinnen und Besucher<br />

lebensnahe Tipps zur leichteren<br />

Bewältigung des Pflegealltags.<br />

Ein zentraler Schwerpunkt<br />

ist das Bewegungsmodell<br />

„Kinaesthetics“, das die<br />

Erhöhung der eigenen Bewegung<br />

zum Ziel hat.<br />

Damit auch alle Interessierten<br />

das Messeangebot nutzen können,<br />

sind am Mittwoch die<br />

Pforten bis 19.00 Uhr geöffnet.<br />

Am Freitag ist der Messebesuch<br />

ab 13.00 Uhr gratis. Bei Anreise<br />

mit dem Zug wird ein kostenloser<br />

Shuttlebus vom Hauptbahnhof<br />

Wels zum Messezentrum angeboten.<br />

Detailinformationen stehen<br />

online unter www.integra.at<br />

zur Verfügung, gern gibt das<br />

Messeteam unter 07735/6631 61<br />

auch am Telefon Auskunft. �<br />

Auch vertreten auf der integra<br />

20<strong>10</strong>: Partnerhunde<br />

Technische Hilfsmittel tragen zur<br />

Erleichterung des Alltags<br />

Rehatechnische Produkte<br />

©studio46_133<br />

©studio46_204<br />

©studio46_2<strong>10</strong><br />

15


2/1O<br />

info ÖZIV SUPPORT Recht<br />

Persönliche Assistenz <strong>als</strong><br />

Unterstützung für ein<br />

selbstbestimmtes Leben<br />

Nach der UN-Konvention über die Rechte von Menschen<br />

mit Behinderungen (Artikel 19) ist Menschen mit Behinderungen<br />

die unabhängige Lebensführung und Teilhabe an<br />

der Gemeinschaft zu gewährleisten. Mit der Dienstleistung<br />

„Persönliche Assistenz“ (PA) wird dies ermöglicht. Von Dr. Birgit Büttner<br />

In Österreich besteht derzeit<br />

auf die Gewährung einer<br />

Förderung zur Finanzierung<br />

der Persönlichen Assistenten<br />

kein Rechtsanspruch und es<br />

gibt dazu auch unterschiedliche<br />

Regelungen, je nachdem ob die<br />

Unterstützung im Berufsleben<br />

oder im Alltag benötigt wird.<br />

Assistenz am Arbeitsplatz<br />

Die Persönliche Assistenz am<br />

Arbeitsplatz (PAA) fällt in die<br />

Zuständigkeit des Bundes und<br />

wird durch die Richtlinien zur<br />

Förderung der Persönlichen<br />

Assistenz am Arbeitsplatz (zum<br />

Download auf www.bundessozialamt.gv.at)<br />

näher geregelt.<br />

Die Leistungen der PAA können<br />

Menschen mit körperlicher<br />

Beeinträchtigung im erwerbsfähigen<br />

Alter in Anspruch<br />

nehmen, die mindestens in<br />

Pflegestufe 3 eingestuft sind<br />

und in einem aufrechten sozialversicherungspflichtigen<br />

Dienstverhältnis stehen oder<br />

sich in Ausbildung befinden.<br />

Die PAA umfasst alle<br />

behinderungsbedingten<br />

Unterstützungstätigkeiten<br />

am Arbeitsplatz bzw.<br />

Ausbildungsort, z. B. Ablage<br />

von Unterlagen, Kopiertätigkeit,<br />

Hilfe beim Mittagessen, etc.,<br />

wobei auch der Weg zur<br />

Arbeits- bzw. Ausbildungsstelle<br />

eingeschlossen ist. In allen<br />

Bundesländern mit Ausnahme<br />

des Burgenlandes gibt es<br />

Assistenz-Servicestellen, die<br />

bei der Organisation der PAA<br />

behilflich sind.<br />

Anträge zur Gewährung einer<br />

Förderung sind bei der jeweils<br />

zuständigen Landesstelle des<br />

Bundessozialamtes einzubringen.<br />

Assistenz in der Freizeit<br />

Wird hingegen personale<br />

Unterstützung im<br />

Zusammenhang mit<br />

Begleitung und Mobilität in<br />

Lebensbereichen außerhalb<br />

des Berufslebens benötigt<br />

(Teilhabe am gesellschaftlichen<br />

Leben), so fällt dies<br />

in die Zuständigkeit der<br />

Bundesländer.<br />

Die Leistung Persönliche<br />

Assistenz für Alltagssituationen<br />

gibt es – mit Ausnahme<br />

von Salzburg – zwar in<br />

allen Bundesländern, finanzielle<br />

Unterstützung wird<br />

jedoch nur in wenigen<br />

Bundesländern gewährt (z. B.<br />

in Oberösterreich und Wien).<br />

Diesbezügliche Regelungen sind<br />

außerdem unterschiedlich oder<br />

nicht vorhanden. Beispielsweise<br />

ist in Wien die Förderung<br />

„Pflegegeldergänzungsleistung<br />

für Persönliche Assistenz“ eine<br />

freiwillige Leistung des Fonds<br />

Soziales Wien, deren Höhe sich<br />

nach der Pflegestufe und dem<br />

konkreten Assistenzbedarf richtet.<br />

TIPP! Nähere Informationen<br />

dazu beim Fonds Soziales<br />

Wien oder bei den jeweiligen<br />

Landesregierungen<br />

(Bezirkshauptmannschaften,<br />

Magistraten, etc.).<br />

Persönliche Assistenzleistungen<br />

sind derzeit auch nicht<br />

für jeden Menschen mit<br />

Behinderung zugänglich.<br />

Denn Menschen mit einer<br />

Lernbehinderung (intellektueller<br />

Beeinträchtigung) oder<br />

einer psychischen Erkrankung<br />

sind zumeist davon ausgeschlossen.<br />

�<br />

ÖZIV SUPPORT wird vom Bundessozialamt<br />

aus Mitteln der<br />

Beschäftigungsoffensive<br />

der österreichischen Bundesregierung<br />

für Menschen mit Behinderungen<br />

gefördert.<br />

17


1818<br />

ÖZIV SUPPORT<br />

ÖZIV SUPPORT -<br />

ein österreichweites Angebot<br />

Mit ÖZIV SUPPORT bietet der<br />

ÖZIV kostenlose Coaching für<br />

Menschen mit Behinderungen<br />

oder chronischer Erkrankung<br />

Wien<br />

11<strong>10</strong> Wien, Hauffgasse 3-5<br />

Telefon: 01/513 15 35 -25<br />

Fax: 01/513 15 35-11<br />

E-Mail: support@oeziv.org<br />

Kontakt: Reinhard Leitner<br />

Niederösterreich<br />

Wiener Neustadt<br />

2700 Wiener Neustadt,<br />

Neunkirchnerstraße 65<br />

Telefon: 02622/253 81-20<br />

Fax: 02622/25 381-99<br />

E-Mail: support-wn@oeziv.org<br />

Kontakt: Heide Gubala<br />

St. Pölten<br />

3<strong>10</strong>0 St. Pölten,<br />

Telefon: 02742/94 120<br />

Fax: 02742/ 94 120-90<br />

E-Mail: helmut.rienoesl@oeziv.org<br />

Kontakt: Helmut Rienösl<br />

Burgenland<br />

Eisenstadt<br />

7000 Eisenstadt, Marktstr. 3/<br />

1. Stock Technologiezentrum<br />

Telefon: 05 90<strong>10</strong> 2929-0<br />

Fax: 05 90<strong>10</strong> 2929-1 -1<br />

E-Mail:<br />

support-burgenland@oeziv.org<br />

Kontakt: Othmar Limpel<br />

Kärnten<br />

Villach<br />

9500 Villach, Gerbergasse 32<br />

Telefon: 04242/22 246<br />

Fax: 04242/23 294 <strong>10</strong><br />

E-Mail: support@oeziv.com<br />

Kontakt: Claudia Griehsnig<br />

Steiermark<br />

Kapfenberg<br />

8605 Kapfenberg, Lindenplatz 5<br />

Telefon: 03862/224 65-0<br />

Fax: 03862/224 65-17<br />

E-Mail: support-kapfenberg@<br />

oeziv-steiermark.at<br />

Kontakt: Marianne Schickhofer<br />

und Problemen am Arbeitsmarkt<br />

an. Das Angebot steht an 19<br />

Standorten zur Verfügung, in<br />

einigen Bundesländern werden<br />

Oberösterreich<br />

Ried/Innkreis<br />

49<strong>10</strong> Ried, Kellergasse 2<br />

Telefon: 07752/26 413<br />

Fax: 07752/26 513<br />

E-Mail: support-ried@oeziv.at<br />

Kontakt: Veronika Ehrengruber<br />

Vöcklabruck<br />

4840 Vöcklabruck,<br />

Robert Kunz Str. 11<br />

Telefon: 07672/20 040<br />

Fax: 07672/20 090<br />

E-Mail:<br />

cornelia.schachreiter@oeziv.at<br />

Kontakt: Cornelia Schachreiter<br />

Salzburg<br />

Salzburg<br />

5020 Salzburg,<br />

Haunspergstraße 39<br />

Telefon: 0662/45 40 06<br />

Fax: 0662 /45 72 60<br />

E-Mail: support-sbg.oeziv@aon.at<br />

Kontakt: Helmut Dirnberger<br />

Tamsweg<br />

5580 Tamsweg, Hatheyergasse 2<br />

(Sozialzentrum)<br />

Telefon: 0660/42 <strong>10</strong> 9<strong>10</strong><br />

Fax: 06474/82 73 -22<br />

E-Mail:<br />

melitta.prodinger@oeziv-salzburg.<br />

at<br />

Kontakt: Melitta Prodinger<br />

Zell am See<br />

5700 Schüttdorf / Zell am See<br />

Ebenbergstraße 7<br />

(ehemalige Rot-Kreuz Station)<br />

Telefon: 0664/422 1 422<br />

E-Mail:<br />

hedwig.asboeck@oeziv-salzburg.at<br />

Kontakt: Hedwig Asböck<br />

Tirol<br />

Innsbruck<br />

6020 Innsbruck, Bürgerstraße<br />

12/Stöckelgebäude EG<br />

Telefon: 0512/57 19 83-17<br />

Fax: 0512/57 19 83-83<br />

E-Mail: andrea.trager@oeziv.at<br />

info<br />

2/1O<br />

Sprechtage angeboten. Bitte<br />

vereinbaren Sie unbedingt vorab<br />

einen Termin, da die Coaches<br />

oft im Außendienst sind! �<br />

Reutte<br />

6600 Reutte, Krankenhausstr. 39<br />

(Krankenhaus)<br />

Telefon: 05672/636 73<br />

Fax: 05672/640 80<br />

E-Mail: hannelore.gebhard@oeziv.<br />

at<br />

Imst<br />

6460 Imst, Ing.-Ballerstr. 1<br />

(Buskreuzzentrum)<br />

Telefon: 05412/61 289<br />

Fax: 05412/61 289<br />

E-Maill:<br />

karin.neuschmied@oeziv.at<br />

Kitzbühel<br />

6370 Kitzbühel, Im Gries 31<br />

Telefon: 05356/621 82<br />

Fax: 05356/713 81<br />

E-Mail: marion.bogner@oeziv.at<br />

Lienz<br />

9900 Gaimberg/Lienz,<br />

Wartschensiedlung 5<br />

Telefon: 04852/651 93<br />

Fax: 04852/650 93<br />

E-Mail: wolfgang.rennhofer@<br />

oeziv.at oder: maria.eppacher@<br />

oeziv.at<br />

Vorarlberg<br />

Dornbirn<br />

6850 Dornbirn,<br />

Bahnhofstraße 16<br />

Telefon: 05572/39 46 96<br />

Fax: 05572/39 47 37<br />

E-Mail:<br />

support.dornbirn@aon.at<br />

Kontakt: Daniela Sichau<br />

Bludenz<br />

6700 Bludenz,<br />

Werdenbergerstraße 40a<br />

Telefon: 05552/63 8 77<br />

Fax: 05552/63 8 87<br />

E-Mail: support.bludenz@aon.at<br />

Kontakt: Harald Reiter


2/1O<br />

info<br />

Feststimmung im Burgenland<br />

Mit ÖZIV SUPPORT leistet<br />

der ÖZIV einen wichtigen<br />

Beitrag zur Integration behinderter<br />

Burgenländerinnen<br />

und Burgenländer in den<br />

Gute Nachrichten aus Salzburg:<br />

Michaela Fleischhacker ist aus<br />

der Babypause zurück und<br />

arbeitet nun wieder für ÖZIV<br />

SUPPORT.<br />

In St. Pölten ist Helmut<br />

Rienösl aus der Bildungskarenz<br />

zurück. Christian Fürsatz<br />

ist ab sofort neben seiner<br />

Tätigkeit <strong>als</strong> Verwaltungskraft<br />

Arbeitsmarkt. Im Rahmen des<br />

Tages der offenen Türe wurde<br />

Coaching im SUPPORT Büro mit<br />

allen Sinnen erlebbar gemacht.<br />

Dabei kamen auch kulinarische<br />

für SUPPORT Burgenland<br />

auch <strong>als</strong> Verwaltungskraft für<br />

Niederösterreich tätig. Isabella<br />

Wallner trat mit 5. Juli eine einjährige<br />

Bildungskarenz an. Sie<br />

wird von Elisabeth Königsberger<br />

vertreten. Gute Nachrichten gibt<br />

es auch aus Wr. Neustadt: Mit<br />

Liane Krug und Heide Gubala<br />

ist der Standort wieder voll<br />

besetzt! �<br />

ÖZIV SUPPORT<br />

Der ÖZIV Burgenland wurde 30 und feierte dies gebührlich. Zum offiziellen<br />

Festakt im Technologiezentrum Eisenstadt kamen rund 150 Gäste. ÖZIV<br />

SUPPORT nutzte die Gelegenheit und präsentierte sich im Rahmen eines<br />

„Tages der offenen Türe“. Von Mag. Peter Emberger<br />

Anita Ochs, Christian Fürsatz und Christina Maywald (v.l.n.r.)<br />

machten Coaching mit allen Sinnen erlebbar<br />

Personen und Persönliches<br />

Elemente nicht zu kurz: Wem<br />

das große Buffet nach dem<br />

Festakt nicht reichte, konnte<br />

im SUPPORT Büro auf Kaffee,<br />

Snacks und auf burgenländische<br />

Äpfel zugreifen.<br />

Zur Planung und Durchführung<br />

der Veranstaltung arbeiteten<br />

die haupt- und ehrenamtliche<br />

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />

des ÖZIV Burgenland intensiv<br />

miteinander: „Ich danke<br />

allen, die zum Gelingen der tollen<br />

Veranstaltung beigetragen<br />

haben: Unseren Sponsoren,<br />

Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen<br />

und all unseren Freunden und<br />

Gästen“, ist Othmar Limpel von<br />

ÖZIV SUPPORT begeistert. �<br />

Liane Krug coacht<br />

in Wr. Neustadt!<br />

Freie Coachingplätze<br />

Zukünftige SUPPORT Klientinnen<br />

und Klienten können sich freuen:<br />

In Wien, Niederösterreich, Tirol<br />

und im Burgenland gibt es freie<br />

Coachingplätze. Nähere Infos<br />

dazu auf www.support.oeziv.org.<br />

ÖZIV SUPPORT wird vom Bundessozialamt aus Mitteln der Beschäftigungsoffensive der österreichischen<br />

Bundesregierung für Menschen mit Behinderungen gefördert.<br />

19


20<br />

Werbung<br />

Ausgesprochen gewagt<br />

In Anbetracht steigender<br />

Zahlen von Arbeitnehmerinnen<br />

und Arbeitnehmern mit<br />

Behinderungen bzw. begünstigt<br />

behinderter Personen sollte<br />

diese Studie des NPO-Institutes<br />

neue Erkenntnisse zum Umgang<br />

mit materiellen sowie immateriellen<br />

Barrieren im arbeitsmarktpolitischen<br />

Miteinander liefern.<br />

Die Studienergebnisse betreffend<br />

bauliche Barrieren<br />

werden im Rahmen des<br />

Dienstleistungsangebotes von<br />

ÖZIV ACCESS umgesetzt.<br />

Wie gezeigt werden konnte, stellen<br />

diese Barrieren jedoch nur<br />

einen Aspekt der Integration von<br />

Menschen mit Behinderungen in<br />

die Arbeitswelt dar.<br />

Vermittlungshemmnisse diffuserer<br />

Art wie z. B. ein <strong>als</strong><br />

„zu rigide“ empfundener<br />

Kündigungsschutz, Sorge über<br />

verminderte oder unzureichende<br />

Leistungsfähigkeit oder gar<br />

Klage (!?) über „zu geringe“<br />

Bewerberinnen und Bewerber<br />

mit Behinderungen, die in der<br />

Studie von Seiten der Wirtschaft<br />

genannt werden, finden Eingang<br />

in die Tätigkeitsbereiche von<br />

ÖZIV SUPPORT sowie der ÖZIV<br />

ARBEITSASSISTENZ.<br />

Dass einer großflächigeren<br />

Integration von Menschen<br />

mit Behinderungen in den<br />

Arbeitsmarkt u. a. die „zu<br />

geringe“ Anzahl Bewerberinnen<br />

und Bewerber entgegensteht,<br />

kann aus Sicht der<br />

Arbeitsassistenz – wenn schon<br />

nicht mittels Gegenstudie ent-<br />

kräftet – so doch zumindest<br />

relativiert werden. Zum Einen<br />

mit dem Hinweis, dass ein weiteres<br />

Studienergebnis besagt,<br />

dass „Neueinstellungen von<br />

Personen mit Behinderungen<br />

von der Mehrheit mit Skepsis<br />

betrachtet“ werden.<br />

Zudem muss in diesem<br />

Zusammenhang erwähnt werden,<br />

dass sich Personen mit<br />

Behinderungen, die sich zum<br />

x-ten mal auf eine freie Stelle<br />

bewerben, gut überlegen (müssen),<br />

ob Sie sich lieber dem<br />

Vorurteil/Vorwurf der verminderten<br />

Leistungsfähigkeit stellen,<br />

indem Sie ihre Behinderung<br />

offenlegen, oder – im wahrsten<br />

Sinn des Wortes – die Zähne<br />

zusammenbeißen und arbeiten,<br />

um genau dieses Vorurteil zu<br />

entkräften.<br />

Die Problematik, eine<br />

Behinderung (die an sich noch<br />

keine Aussage über eine mögliche<br />

Leistungsminderung<br />

am konkreten Arbeitsplatz<br />

ist) bekannt zu geben, kann<br />

absolut belastend wirken<br />

und verursacht regelmäßig<br />

bei unseren Klientinnen und<br />

Klienten Diskussions- und<br />

Beratungsbedarf – sowohl bei<br />

SUPPORT <strong>als</strong> auch bei der ÖZIV<br />

ARBEITSASSISTENZ.<br />

Fragen wie „Soll ich es sagen“,<br />

„Wann soll ich es sagen“, „Muss<br />

ich es bekannt geben“ oder<br />

„Wie verhalte ich mich bei der<br />

Bewerbung am geschicktesten,<br />

um die Chance auf Anstellung<br />

info 2/1O<br />

Ende 2009 hat der ÖZIV die „Studie zur baulichen Barrierefreiheit in<br />

Betriebsstätten von Unternehmen und Nonprofit Organisatione“ in Auftrag<br />

gegeben. Diese wurde von Mag. Selma Sprajcer und Dr. Christian Schober<br />

sowie unter Mithilfe von ÖZIV ACCESS erstellt. Von Mag. Gerald Wippel<br />

zu erhalten“ beschäftigen unsere<br />

Klientinnen und Klienten laufend.<br />

Und wie die Praxis – und bei<br />

entsprechender Interpretation<br />

auch die oben erwähnte Studie<br />

– zeigen: Die Behauptung,<br />

es bewerben sich zu wenige<br />

Menschen mit Behinderungen ist<br />

einfach auszusprechen. Aber aus<br />

freien Stücken eine Behinderung<br />

bei der Bewerbung anzusprechen<br />

ist und bleibt ausgesprochen<br />

gewagt. �<br />

Ein vom Bundesministerium für Arbeit,<br />

Soziales undKonsumentenschutz<br />

aus Mitteln des Ausgleichstaxenfonds<br />

gefördertes Projekt für Menschen mit<br />

Behinderungen.<br />

Neue Adresse:<br />

Die ÖZIV<br />

ARBEITSASSISTENZ ist ab<br />

sofort im BIZ (Business-<br />

& Innovationszentrum St.<br />

Pölten)<br />

Heinrich Schneidmadl Str. 15,<br />

Top 1.02, 3<strong>10</strong>0 St. Pölten<br />

zu finden.<br />

Finanziert/gefördert vom Bundessozialamt<br />

aus Mitteln der Beschäftigungsoffensive<br />

der österreichischen<br />

Bundesregierung für Menschen mit<br />

Behinderungen. Das Projekt ÖZIV<br />

Arbeitsassistenz wird zusätzlich aus<br />

Mitteln des AMS-NÖ und<br />

der NÖ-Landesregierung gefördert.


R<br />

UGEND<br />

wfj.gv.at<br />

Tourismus<br />

für Alle<br />

22<br />

Überschrift<br />

Eine Orientierungshilfe für<br />

barrierefreie Naturangebote<br />

www.bmwfj.gv.at<br />

In der vergangenen ÖZIV INFO<br />

wurden die neuen Richtlinien<br />

für die Sterne-Vergabe in der<br />

Hotellerie sowie das neue österreichische<br />

Umweltzeichen für<br />

Tourismusbetriebe vorgestellt,<br />

die beide auch das Kriterium<br />

der „Barrierefreiheit“ enthalten.<br />

In diesem Artikel geht es vor<br />

allem um die Österreichische<br />

Tourismusstrategie. Zu<br />

dieser neuen „Tourismus-<br />

Strategie 20<strong>10</strong> – 2015“ wurden<br />

von Wirtschaftsminister<br />

Mitterlehner in Innsbruck<br />

erste Zwischenergebnisse<br />

präsentiert. Ziele dieser langfristigen<br />

Arbeit sind bessere<br />

Tourismusangebote zu entwickeln,<br />

mehr Wirkkraft für<br />

die Werbung zu erzielen, mehr<br />

Bereitschaft für Investitionen<br />

und Neuerungen zu wecken,<br />

gezielter zu fördern sowie die<br />

Ein gelungenes Beispiel für Tourismus für Alle ist der<br />

Baumwipfelweg im Naturpark Geschriebenstein-Irottkö<br />

bessere Absprache zwischen<br />

Bund und Ländern in der<br />

Tourismuspolitik.<br />

Der Start zu diesem<br />

Strategieprozess erfolgte<br />

bereits im Oktober 2009<br />

im Schloss Schönbrunn.<br />

In Workshops zu den vier<br />

Themen „Wirtschaftliche<br />

Rahmenbedingungen“,<br />

„Infrastruktur“, „Marketing“<br />

und „Förderungen“ fand eine<br />

breit angelegte Diskussion<br />

statt. An diesen nahmen mehr<br />

<strong>als</strong> 200 Teilnehmerinnen und<br />

Teilnehmer aus Unternehmen,<br />

den Bundesländern,<br />

aus Ministerien sowie<br />

Experten und Vertreter aus<br />

Interessenvertretungen teil.<br />

Erika Plevnik von ÖZIV ACCESS<br />

war zur Strategie-Diskussion<br />

für den Themenbereich<br />

„Infrastruktur“ geladen.<br />

Barrierefreiheit <strong>als</strong><br />

Erfolgsfaktor<br />

info 2/1O<br />

Tourismus für Alle kommt voran<br />

Österreichs Tourismus ist auf dem Weg zur Barrierefreiheit. Dafür arbeiten<br />

das Wirtschaftsministerium, die Wirtschaftskammer, ÖZIV ACCESS und<br />

seine Netzwerkpartner. Von Sonja Heitzenberger<br />

Die Diskussionsbeiträge und<br />

Vorschläge der Diskutanten<br />

wurden gesammelt und in der<br />

Broschüre „Neue Wege im<br />

Tourismus. Die neue österreichische<br />

Tourismusstrategie“<br />

zusammengefasst. Im Kapitel<br />

Erfolgsfaktor Infrastruktur<br />

fi ndet sich unter anderem folgende<br />

Erklärung:<br />

„Dem Thema Mobilität <strong>als</strong><br />

Grundvoraussetzung für<br />

Tourismus wird in Zukunft verstärkt<br />

Augenmerk geschenkt.<br />

Dabei geht es nicht allein<br />

um die Erreichbarkeit der<br />

Destinationen, sondern auch<br />

um die Mobilität vor Ort.<br />

Die Nutzung des bestehenden<br />

Angebots wird durch<br />

neue Kommunikations- und<br />

© Thomas Böhm


2/1O<br />

info ÖZIV ACCESS<br />

Informationswege vereinfacht.<br />

„Tourismus für Alle“<br />

ist ein wichtiges Anliegen,<br />

daher muss Barrierefreiheit<br />

<strong>als</strong> Voraussetzung für touristische<br />

Infrastruktur gelten. Die<br />

Einrichtung einer Modellregion<br />

wird beispielgebend sein.“<br />

Die Umsetzung der in der<br />

„Tourismusstrategie 20<strong>10</strong><br />

– 2015“ festgeschriebenen<br />

Maßnahmen wird regelmäßig<br />

auf der Internetseite des<br />

Wirtschaftsministeriums veröffentlicht.<br />

Auch der ÖZIV wird Sie<br />

weiterhin darüber informieren.<br />

„Orientierungshilfe für barrierefreie<br />

Naturangebote“<br />

Weitere Arbeitsgruppen im<br />

Wirtschaftsministerium beschäftigen<br />

sich im Speziellen mit<br />

dem Thema „Barrierefreies<br />

Reisen für Alle – Eine Chance<br />

für die Tourismus- und<br />

Freizeitwirtschaft“. Kürzlich<br />

wurde mit der Broschüre<br />

„Tourismus für Alle – Eine<br />

Orientierungshilfe für<br />

barrierefreie Naturangebote“<br />

das erste Endprodukt aus dem<br />

Arbeitskreis 4 „Barrierefreie<br />

Freizeitangebote“ vorgestellt.<br />

Diese Informationsbroschüre<br />

richtet sich an Entscheidungsträger<br />

im Tourismus und<br />

an Landschaftsplaner und<br />

Regionalentwickler. Das<br />

Autorenteam gibt der<br />

Freizeitwirtschaft und dem<br />

Tourismus Orientierungshilfen,<br />

wie Naturangebote (z. B.<br />

Wanderwege in Nationalparks,<br />

Aussichtswarten, Badestege<br />

etc.) barrierefrei gestaltet werden<br />

können. Ebenso beinhaltet<br />

sind Informationen über<br />

gesetzliche Grundlagen und den<br />

wirtschaftlichen Nutzen für die<br />

Tourismuswirtschaft.<br />

Zusätzlich sind die wichtigsten<br />

Anforderungen an eine barrierefreie<br />

Angebotsgestaltung für die<br />

unterschiedlichen Gästegruppen<br />

und viele praktische Beispiele<br />

dargestellt.<br />

Das Autorenteam, bestehend<br />

aus Mag. Maria Aigner (WKO),<br />

Erika Plevnik (ÖZIV ACCESS),<br />

Hermann Gigler (ÖAR), Mag.<br />

(FH) Karoline Krauland (CEDOS<br />

Barrierefreiheit), DI Johannes<br />

Kunisch (Oö. Akademie für<br />

Umwelt und Natur), Mag.<br />

Verena Langer (Österreichische<br />

Naturparke) und Sonja<br />

Heitzenberger (Club Tourismus<br />

Österreich, access4all) hat sein<br />

gesamtes Fachwissen in dieser<br />

Broschüre vereint. Redaktionell<br />

unterstützt wurde das Team<br />

von Manfred Srb (BIZEPS).<br />

Die Broschüre kann kostenlos<br />

über das Wirtschaftsministerium<br />

bezogen werden und steht auch<br />

auf der ÖZIV-Homepage unter<br />

www.oeziv.org zum Download<br />

zur Verfügung. �<br />

Der Baumwipfelweg der GARTEN<br />

TULLN besteht aus einem<br />

Aussichtsturm mit mehreren<br />

Ebenen, Stiegenläufen und<br />

Podesten. Die Aussichtsplattform<br />

ist auch per Lift erreichbar.<br />

Zur Autorin:<br />

Sonja Heitzenberger ist<br />

selbständige Beraterin für<br />

barrierefreie Lebensräume<br />

(www.access4all.at) und<br />

Netzwerkpartnerin von<br />

ÖZIV ACCESS.<br />

© NÖ Landesgartenschau<br />

23 23


24<br />

Überschrift<br />

Ein Bild voller Leben...<br />

Anfang April fand im<br />

Rahmen des ÖZIV internen<br />

Weiterbildungsprogrammes das<br />

Seminar „Die Arbeit beim ÖZIV<br />

– Berufung oder zweite Familie“<br />

unter der Leitung von Maria<br />

Brandl in Oberösterreich statt.<br />

12 ehrenamtliche Kolleginnen<br />

und Kollegen aus Kärnten,<br />

Steiermark, Salzburg und<br />

Oberösterreich arbeiteten zwei<br />

Tage an diesem spannenden<br />

Thema. Im Rahmen dieser<br />

Schulung entstand auch ein farbenfrohes,<br />

kraftvolles und sehr<br />

aussagekräftiges Bild.<br />

Wer sind wir – wo stehen<br />

wir und wie geht’s weiter?<br />

Fragen über Fragen standen im<br />

Raum – und fast allen ehrenamtlich<br />

Engagierten ist kaum<br />

eine fremd, Beispiele:<br />

- wo stehe ich im ÖZIV<br />

- warum wird das „Alte“ nicht<br />

ausreichend gewürdigt?<br />

- wie erreichen wir<br />

Mitgliederzuwachs?<br />

- was inspiriert mich und meine<br />

Arbeit im ÖZIV?<br />

Diesen und ähnlichen Fragen<br />

haben sich die Teilnehmerinnen<br />

und Teilnehmer angenähert,<br />

nicht zuletzt durch den<br />

Austausch über die eigenen<br />

Aktivitäten, die eigenen<br />

Rollen, Erfahrungen und<br />

Erfolgserlebnisse.<br />

Erst durch das Niederschreiben,<br />

durch das miteinander Reden<br />

und Festhalten der eigenen<br />

Aktivitäten und jener der<br />

Kolleginnen und Kollegen in<br />

der Region bzw. Bezirksgruppe<br />

info 2/1O<br />

... und die Menschen dahinter. Von Mag. a Elisabeth Weber<br />

wurde und wird bewusst, wie<br />

viel Arbeit und Idealismus<br />

in der ehrenamtlichen Arbeit<br />

steckt.<br />

Jahresaktivitäten<br />

auf einen Blick


2/1O<br />

info LebensWert<br />

Anhand dieser wurden<br />

Informationen ausgetauscht,<br />

neue Ideen eingeholt, Wissen<br />

erweitert und diskutiert und<br />

diskutiert und diskutiert ...<br />

und GEMALT!<br />

Warum ein Ehrenamt<br />

im ÖZIV?<br />

- helfen macht glücklich<br />

- die eigene Behinderung ist oft<br />

eine große Motivation, andere<br />

zu unterstützen<br />

- wir wollen bewegen, etwas<br />

leisten und Erfahrungen austauschen<br />

- Freundes- und Bekanntenkreis<br />

wird erweitert<br />

- Gewinn an Selbstsicherheit<br />

Wie kommen wir zu mehr<br />

Mitgliedern?<br />

- Bedarfsgerechte Beratung<br />

- Bekanntheitsgrad erhöhen<br />

(Artikel in Zeitungen z. B./auch<br />

in Tageszeitungen)<br />

- Konzentration auf das<br />

Gemeinsame, auf die gemeinsame<br />

Stärke uvm.<br />

Unsere ehrenamtlichen<br />

Kolleginnen und Kollegen<br />

melden sich zu Wort!<br />

Begeisterung kam auf<br />

„Aus den einzelnen Motiven<br />

wurden Zusammenhänge<br />

gemacht. Schon nach kurzer<br />

Zeit kam so was wie<br />

Begeisterung auf, zumindest bei<br />

mir“<br />

Karl Luttenberger<br />

Bezirksobmann Feldbach<br />

Ich verspürte Lockerung in<br />

meinem Wesen<br />

„Als uns dann Ernst einen gelben<br />

Patzer hinkleckste – die<br />

Sonne – wurden alle locker und<br />

jede/jeder, auch ich, getrauten<br />

uns weiter zu malen und etwas<br />

zu entwickeln.“<br />

Ingrid Wiesbauer<br />

Kassierstellvertreterin Kirchdorf<br />

Mit Pinsel und Farbe sprechen<br />

„In gewissen Situationen ist<br />

es viel leichter mit Pinsel und<br />

Farbe zu sprechen <strong>als</strong> sich verbal<br />

zu artikulieren.“<br />

Anna und Franz Hufnagl<br />

Schriftführerin Salzburg Stadt<br />

und Bezirksobmann der ÖZIV<br />

Gruppe Salzburg Stadt<br />

ÖZIV - kraftvoll soll er sein,<br />

wachsen und Früchte tragen<br />

„Beim Malen des Bildes hatte<br />

ich anfangs keine so richtige<br />

Vorstellung davon, wie uns<br />

gemeinsam so etwas gelingen<br />

sollte. Ich habe mir dann auch<br />

Platz geschaffen und meine<br />

Eindrücke, wie oder was der<br />

ÖZIV aussagen oder sein soll,<br />

gemalt.<br />

Kraftvoll soll er sein, stark wie<br />

ein Baum, wachsen soll er und<br />

Früchte tragen. Beschwingt soll<br />

er sein, Höhen und Tiefen darf<br />

er haben, fröhlich und freundschaftlich<br />

soll er sein.“<br />

Anna Gsenger<br />

Bezirksobfrau Tennengau und<br />

1. Obmannstellvertreterin<br />

Salzburg<br />

Das Gemeinsame wurde<br />

spürbar<br />

„Mir, <strong>als</strong> Seminarleiterin,<br />

war es eine große Freude<br />

die Teilnehmerinnen und<br />

Teilnehmer methodisch zu<br />

unterstützen, damit das<br />

gemeinsame Ganze – „die<br />

Stärke des ÖZIV, sei es<br />

auf Bezirks- Landes- oder<br />

Bundesebene“ – für alle teilnehmenden<br />

Frauen und Männer<br />

erkenn- und spürbar wurde.“<br />

Maria Brandl,<br />

Trainerin<br />

25 25


26<br />

LebensWert<br />

Freude über dieses tolle<br />

Geschenk<br />

„Ich darf dieses ÖZIV interne<br />

Weiterbildungsprogramm seit<br />

nunmehr <strong>10</strong> Jahren gestalten<br />

und organisieren und ich freue<br />

mich sehr, dass dieses starke<br />

Gemeinschaftskunstwerk nun in<br />

meinem Büro hängt – danke für<br />

dieses einmalige Geschenk!“<br />

Elisabeth Weber, ÖZIV<br />

Schulungsverantwortliche �<br />

Wir danken den nachfolgenden Firmen für einen Druckkostenbeitrag:<br />

info 2/1O<br />

Gemeinde Nötsch im Gailtal, 9611 Nötsch im Gailtal; Gemeinde St. Margarethen im Lungau, 5581 St. Margarethen im Lungau;<br />

Ötztaler Schafwollzentrum Regensburger GmbH, 6441 Umhausen/ Tirol


28<br />

ÖBB<br />

Das Pilotprojekt umfasst die fünf<br />

Bahnhöfe Baden, Linz, Graz,<br />

Innsbruck und Wien Praterstern<br />

Pilotprojekt auf<br />

ÖBB-Website:<br />

Bahnhof-Infos in<br />

Gebärdensprache<br />

ÖBB entwickeln Audio- und Video-Guides mit Detailinformationen<br />

Seit kurzem bieten die ÖBB<br />

ein neues Highlight auf ihrer<br />

Website: Über Text, Ton und<br />

Gebärdensprache erhalten<br />

Reisende genaue Informationen<br />

über Bahnhöfe, exakt auf spezielle<br />

Bedürfnisse zugeschnitten.<br />

Pilotprojekt: Informationen<br />

über fünf Bahnhöfe<br />

Für das Pilotprojekt haben die<br />

ÖBB fünf Bahnhöfe ausgewählt:<br />

Baden, Linz, Graz, Innsbruck<br />

und Wien Praterstern. Von<br />

diesen fünf Bahnhöfen stehen<br />

den Reisenden nun nähere<br />

Informationen in österrei-<br />

chischer Gebärdensprache<br />

mit deutschem Text und<br />

Ton sowie internationaler<br />

Gebärdensprache mit englischem<br />

Text und Ton zur<br />

Verfügung. Viele Inhalte der<br />

ÖBB-Website sind bereits<br />

in Gebärdensprache sowie<br />

Text und Ton abrufbar,<br />

das Besondere an diesem<br />

neuen Angebot ist, dass es<br />

sich nicht um die Inhalte<br />

der Website handelt, sondern<br />

dass hier zusätzliche<br />

Informationen erhoben wurden.<br />

„Uns war es ein besonderes<br />

Anliegen, ganz speziell auf die<br />

Bedürfnisse von mobilitätseingeschränkten<br />

Personen, seh-<br />

info 2/1O<br />

behinderten und gehörlosen<br />

Menschen, aber auch Eltern<br />

mit Kinderwägen, älteren<br />

Personen und Reisenden mit<br />

schwerem Gepäck einzugehen“,<br />

meint Reinhard Rodlauer,<br />

ÖBB-Konzernkoordinator<br />

für Barrierefreiheit. „Aber<br />

im Endeffekt profitieren<br />

alle Reisenden von diesen<br />

Zusatzinformationen.<br />

freiraum-europa sichtet die<br />

Bahnhöfe<br />

Für die Produktion der Audio-<br />

und Video-Guides haben die<br />

ÖBB Experten geholt, die


2/1O<br />

info ÖBB<br />

Auf der ÖBB-Homepage finden sich detaillierte Beschreibungen<br />

der Bahnhöfe<br />

viel Erfahrung auf diesem<br />

Gebiet mitbringen. freiraumeuropa,<br />

ein gemeinnütziger<br />

Verein für barrierefreie/s<br />

Bauen, Gestalten und<br />

Kommunikation hat gemeinsam<br />

mit dem Österreichischen<br />

Gehörlosenbund dieses Projekt<br />

betreut. Mitarbeiter von freiraum-europa<br />

sind die Bahnhöfe<br />

mit akribischer Genauigkeit<br />

abgegangen und haben alles<br />

Wesentliche erhoben. Gewisse<br />

Kriterien standen dabei im<br />

Vordergrund, wie z. B. alles<br />

zum Thema Barrierefreiheit<br />

auf diesem Bahnhof, die<br />

Beschaffenheit der Bahnsteige,<br />

die Lifte, Warteplätze,<br />

Durchsagen, Größe der<br />

Hinweisschilder, Überdachung,<br />

Bodenbelag, Parkplätze,<br />

Anschlussmöglichkeiten und<br />

vieles mehr. „Die exakte<br />

Herausarbeitung der Details<br />

und die Erarbeitung der<br />

Regiebücher in Deutsch und<br />

Englisch war eine besondere<br />

Herausforderung. Wir<br />

sind davon überzeugt, dass<br />

dieses neue Service der<br />

ÖBB von vielen Fahrgästen<br />

angenommen wird und viel<br />

zur Qualitätsverbesserung<br />

beiträgt“, erklärt Dietmar<br />

Janoschek, Präsident von freiraum-europa.<br />

<strong>Österreichischer</strong><br />

Gehörlosenbund entwickelt<br />

Audio- und Video-Guides<br />

Die herausgearbeiteten<br />

Inhalte aus den Begehungen<br />

hat der Österreichische<br />

Gehörlosenbund technisch<br />

umgesetzt. Die Mitarbeiter<br />

des Gehörlosenbundes<br />

haben Videos in österreichischer<br />

und internationaler<br />

Gebärdensprache erstellt und<br />

dazu Text und eine Audiospur<br />

in Deutsch sowie Englisch entworfen.<br />

Die Österreichische<br />

Gebärdensprache ist eine<br />

eigenständige Sprache mit<br />

eigener Grammatik – die<br />

Besonderheit ist die visuell-gestische<br />

Modalität.<br />

Seit September 2005 ist<br />

die Gebärdensprache in<br />

Österreich <strong>als</strong> Sprache anerkannt.<br />

„Im Sinne einer wirklichen<br />

Chancengleichheit<br />

sehen wir den barrierefreien<br />

Informationszugang für gehörlose<br />

aber auch sehbehinderte<br />

und mobilitätseingeschränkte<br />

Personen <strong>als</strong> unsere oberste<br />

Priorität. Wir freuen uns, dass<br />

die ÖBB mit der Produktion<br />

von Audio-, Video- und<br />

Textinformationen einen wichtigen<br />

Schritt in diese Richtung<br />

gesetzt hat“, erklärt Mag.<br />

Helene Jarmer, Präsidentin<br />

des Österreichischen<br />

Gehörlosenbundes.<br />

Die neuen Audio- und<br />

Video-Guides über die einzelnen<br />

Bahnhöfe sind in<br />

erster Linie für Reisende<br />

mit Einschränkungen entwickelt<br />

worden, darüber<br />

hinaus sind diese detaillierten<br />

Informationen aber für alle<br />

Kunden ein interessanter<br />

Zusatznutzen. Zu finden sind<br />

die Audio- und Video-Guides<br />

unter www.oebb.at, Link<br />

„ÖGS-Videos“ (Österreichische<br />

Gebärdensprache-Videos)<br />

rechts oben. �<br />

Mobilitätsservice-Zentrale<br />

Tel. +43 (0) 5-1717<br />

Menüführung 5/5<br />

(zum Ortstarif)<br />

täglich von 07.00-22.00 Uhr<br />

Fax + 43 (0)1 5800-830<br />

05555 oder per<br />

E-Mail:<br />

mobilitaetsservice@pv.oebb.at<br />

Weiters finden Sie auch auf<br />

www.oebb.at bei der<br />

Personenverkehr AG unter<br />

„Barrierefreies Reisen“ ein<br />

Online-Anmeldeformular.<br />

29 29


2/1O<br />

info Oberösterreich<br />

OÖ <strong>Zivil</strong>-<strong>Invalidenverband</strong> vergibt<br />

Auszeichnung " INCLUSIO 2O1O"<br />

Um die Lebenssituation von<br />

Menschen mit Behinderungen<br />

nachhaltig zu verbessern,<br />

braucht es viele gemeinsame<br />

Bestrebungen. Da braucht<br />

es neben der Politik und der<br />

Gesetzgebung, der Einrichtungen<br />

und Organisationen auch private<br />

Initiativen und besonderes privates<br />

Engagement.<br />

Der OÖZIV möchte genau dieses<br />

Engagement bewusst vor den<br />

Vorhang holen und öffentlich<br />

dafür „Danke“ sagen. Daher<br />

haben wir uns entschlossen,<br />

heuer erstm<strong>als</strong> die Auszeichnung<br />

„INCLUSIO 20<strong>10</strong>“ zu vergeben.<br />

Die Auszeichnung erfolgt in den<br />

Kategorien „Wirtschaft“ „Ämter<br />

und Behörden“, „Freizeit und<br />

gesellschaftliche Integration“<br />

sowie „Einzelpersonen“.<br />

„INCLUSIO 20<strong>10</strong>“ ist<br />

eine Auszeichnung für<br />

besonders innovative Ideen,<br />

Dienstleistungen, Angebote<br />

und Aktivitäten sowie für<br />

überdurchschnittliches<br />

Engagement, um Menschen<br />

mit Behinderungen das Leben<br />

zu erleichtern. Dabei sollen<br />

einzelne Personen, Firmen,<br />

Vereine, Behörden und<br />

Freizeiteinrichtungen, die sich<br />

in diesem Bereich engagieren<br />

besonders hervorgehoben<br />

werden. Jede Person, der ein<br />

besonderes Engagement auffällt<br />

oder bekannt ist, kann dies mit<br />

einem einfachen Kupon bekannt<br />

geben.<br />

Die Einreichungen werden im<br />

Büro der Landesleitung den<br />

vier Kategorien zugeteilt und<br />

Neues Büro bezogen<br />

Mit 1. Juni 20<strong>10</strong> übersiedelte<br />

das Büro der Landesleitung<br />

in neue Räumlichkeiten im<br />

Gewerbepark Urfahr.<br />

Die monatelange Suche hat sich<br />

gelohnt, denn es konnten zeitgemäße<br />

und vor allem barrierefreie<br />

Büroräume angemietet und<br />

adaptiert werden. Eine ebene<br />

Zufahrtsmöglichkeit, geeignete<br />

Parkplätze sowie ein großer<br />

Lift kennzeichnen die neuen<br />

Räumlichkeiten genauso, wie<br />

die zentrale Lage und die gute<br />

Erreichbarkeit mit öffentlichen<br />

Verkehrsmitteln.<br />

Im neuen Büro stehen<br />

ausreichend Flächen für<br />

Beratungen, Besprechungen und<br />

Teamsitzungen zur Verfügung.<br />

überprüft. Anschließend werden<br />

die Einreichungen einer<br />

Jury vorgelegt. Pro Kategorie<br />

werden von der Jury mehrere<br />

Nominierungen zusammengestellt,<br />

aus denen sie dann je<br />

einen Preisträger auszeichnen<br />

wird.<br />

Die gesamte Veranstaltung<br />

erfolgt unter Einbeziehung der<br />

Einrichtungen des OÖZIV. So<br />

wurde die Skulptur gemeinsam<br />

mit Jugendlichen am<br />

Joker Hof Tollet erzeugt,<br />

für die Nominierten gibt es<br />

Anerkennungsgeschenke aus<br />

den Höfen Feichtlgut und<br />

Schlüßlberg.<br />

„INCLUSIO 20<strong>10</strong>“ wird am 16.<br />

Oktober 20<strong>10</strong> in Linz vergeben.<br />

Der OÖZIV bedankt sich<br />

an dieser Stelle auch bei seinen<br />

Partnern OÖ Versicherung<br />

AG, Oberbank AG, Bandagist<br />

Heindl, Wirtschaftskammer<br />

OÖ, ORF Oberösterreich<br />

und OÖ Nachrichten für die<br />

Unterstützung und Begleitung. �<br />

Die hellen Räume bieten darüber<br />

hinaus ein gutes Arbeitsklima<br />

für die Mitarbeiterinnen und<br />

Mitarbeiter im Büro.<br />

Das Büro der Landesleitung des<br />

OÖZIV ist nun erreichbar unter<br />

Gewerbepark Urfahr 6/1, 4040<br />

Linz, Tel. 0732 / 34 11 46, Fax<br />

DW -4, office@ooe-ziv.at �<br />

31


32<br />

Kärtnen<br />

Der Neue Platz in St. Andrä im<br />

Lavanttal in Kärnten war kürzlich<br />

Treffpunkt und Schauplatz<br />

des 1. Elektro-Mobilitätstages<br />

der Stadtgemeinde St. Andrä.<br />

Dieser fand in Zusammenarbeit<br />

mit Raiffeisen-Leasing, der Firma<br />

Karl Oberländer „DAS RAD“, dem<br />

Klimabündnis Kärnten und dem<br />

Autohaus Maier statt.<br />

Das Autohaus Maier bot<br />

der Plattform „ANDERS IST<br />

NORMAL“, vertreten durch<br />

Projektleiter Harald Lange<br />

sowie der ÖZIV Bezirksgruppe<br />

Wolfsberg mit Obfrau Roswitha<br />

Stampfer samt Ihrem Team,<br />

an, das breite Angebot an<br />

Elektrofahrzeugen einem besonderen<br />

„Härtetest“ zu unterziehen.<br />

Von E-Fahrrädern bis<br />

zu E-Scootern, Segways und<br />

E-Autos wurde alles durchprobiert.<br />

Besonders angetan waren<br />

die ÖZIV Mitglieder von den<br />

E-Scootern, welche es in verschiedenen<br />

Ausführungen, zum<br />

Beispiel mit drehbarem Sitz oder<br />

sogar zweisitzig, gibt.<br />

Für körperlich beeinträchtigte<br />

Personen, aber auch für betagte<br />

Mitmenschen können diese<br />

Fahrzeuge eine Bereicherung<br />

in ihrem Leben darstellen,<br />

bringen sie doch eine noch<br />

nie dagewesene Mobilität und<br />

Selbstständigkeit und damit<br />

eine höhere Lebensqualität<br />

und Unabhängigkeit mit sich.<br />

„Menschen mit besonderen<br />

Bedürfnissen zu fördern,<br />

sie zu ermutigen aus ihrem<br />

Schattendasein zu treten<br />

und ihnen damit ein Gefühl<br />

des Selbstwertes und der<br />

Selbstachtung zu geben, dafür<br />

lohnt es sich zu engagieren“,<br />

erklärt Obfrau Stampfer dazu.<br />

Beim gleichzeitig stattgefundenen<br />

Frühschoppen mit Live-Musik traf<br />

man sich dann zu einem ausgiebigen<br />

Plausch – dabei unter<br />

anderem auch Rudolf Kravanja,<br />

info 2/1O<br />

" ANDERS IST NORMAL" in St. Andrä<br />

ÖZIV Bezirksgruppe Wolfsberg teste E-Mobilität im Rahmen des<br />

1. Elektro-Mobilitätstages.<br />

Die Bezirksgruppe Wolfsberg beim 1. Elektro-Mobilitätstages in<br />

St. Andrä<br />

Von Maria Brunner und Roswitha Stampfer<br />

stellvertretender Präsident der<br />

ÖZIV Landesgruppe Kärnten<br />

und Obmann der Bezirksgruppe<br />

Villach sowie Robert Ozmec,<br />

Obmannstellvertreter der<br />

Bezirksgruppe Völkermarkt mit<br />

Gattin.<br />

Roswitha Stampfer erklärte,<br />

dass diese Veranstaltung<br />

der Auftakt einer großartigen<br />

Zusammenarbeit mit<br />

der Stadtgemeinde St. Andrä<br />

ist. Unter dem Titel „ANDERS<br />

IST NORMAL“ wird ein<br />

Tourismusprojekt für Menschen<br />

mit besonderen Bedürfnissen<br />

unter der Projektleitung von<br />

Harald Lange und mit der ÖZIV<br />

Bezirksgruppe Wolfsberg initiiert.<br />

„Ich lade Sie alle schon heute<br />

ganz herzlich ein, zahlreich daran<br />

mit zu arbeiten, damit dieses<br />

Projekt auch von Erfolg gekrönt<br />

ist“, erklärte Stampfer. Auch<br />

Bürgermeister Peter Stauber<br />

war sichtlich begeistert und voll<br />

des Lobes diese gemeinsame<br />

Plattform betreffend und wünschte<br />

ÖZIV BG Wolfsberg für diese<br />

Bemühungen alles Gute, viel<br />

Glück und Erfolg.<br />

Die Workshop Termine und<br />

sonstigen Aktivitäten werden<br />

noch zeitgerecht allen interessierten<br />

ÖZIV Mitgliedern und<br />

Sympathisanten bekannt gegeben.<br />

Zum Abschluss bedankte<br />

sich Obfrau Stampfer bei allen<br />

Anwesenden für die Teilnahme<br />

an dieser Veranstaltung und verabschiedete<br />

sich mit den Worten:<br />

„In Zeiten wie diesen einen Blick<br />

für das Andere zu haben, ist für<br />

uns vorrangiger denn je.“ �


2/1O<br />

info Kärnten<br />

Neues Service des ÖZIV Kärnten<br />

Seit einem Jahr organisiert die<br />

Landesgruppe Kärnten monatliche<br />

Vorträge im Reha-Zentrum<br />

Thermenhof Warmbad in Villach.<br />

Auf diesem Weg konnten im<br />

Jahr 2009 über 300 Interessierte<br />

erreicht werden, denen wichtiges<br />

Wissen zu Themen wie<br />

Pflegegeld, Parkausweis,<br />

Invaliditätspension usw. vermittelt<br />

werden konnte.<br />

Mit Juni 20<strong>10</strong> wurde dieses<br />

Service nun erweitert.<br />

Basierend auf einer vertraglichen<br />

Vereinbarung zwischen<br />

dem ÖZIV und dem Thermenhof<br />

werden ab sofort individuelle,<br />

anonyme und kostenlose<br />

Sozialberatungen für die<br />

Patientinnen und Patienten<br />

des Thermenhofes Villach<br />

angeboten. Die wöchentlichen<br />

Beratungstermine können von<br />

Gästen aus allen Bundesländern<br />

wahrgenommen werden. Ab<br />

Juli wird auch das medizinische<br />

Personal des Hauses<br />

mit Informationen über die<br />

Leistungen des ÖZIV versorgt.<br />

Dieses Projekt stellt eine neue<br />

Herausforderung für den ÖZIV<br />

Kärnten dar, da im Thermenhof<br />

Klientinnen und Klienten aus<br />

allen Bundesländern vertreten<br />

sind. Im Sinne der<br />

Professionalität verfügen die<br />

Beraterinnen und Berater<br />

über fundiertes Wissen zu den<br />

jeweiligen Landesgesetzen.<br />

Auswärtige Teilnehmer der<br />

Schulungen oder Beratungen<br />

erhalten die Kontaktadressen<br />

bzw. Ansprechpartner des<br />

ÖZIV aus den jeweiligen<br />

Karoline Dular vom ÖZIV Kärnten<br />

bei einem Vortrag im Reha-<br />

Zentrum Thermenhof Villach<br />

Bundesländern, um dann<br />

vor Ort die Möglichkeit einer<br />

Weiterbetreuung zu haben.<br />

Der ÖZIV Kärnten versteht<br />

diese individuelle Sozialberatung<br />

außerhalb der eigenen<br />

Büroräumlichkeiten <strong>als</strong> wichtigen<br />

Meilenstein bei der Ansprache<br />

einer breiten Zielgruppe. �<br />

33 33


2/1O<br />

info Tirol<br />

Das Behinderteneinstellungsgesetz<br />

verpflichtet alle<br />

Arbeitgeber, pro 25 Dienstnehmer<br />

mindestens einen<br />

begünstigten behinderten<br />

Menschen einzustellen. Unter<br />

begünstigte Behinderte<br />

Menschen versteht man<br />

Personen, deren Grad der<br />

Behinderung mehr <strong>als</strong><br />

50 Prozent beträgt. Wird<br />

die gesetzlich geforderte<br />

Einstellungspflicht nicht erfüllt,<br />

bezahlen Arbeitgeber derzeit<br />

eine Abgabe von monatlich<br />

223,- Euro.<br />

Der Lienzer Bürgermeister<br />

Johannes Hibler und<br />

der Obmann des<br />

Personalausschusses<br />

Vizebürgermeister Meinhard<br />

Pargger sind stolz, dass<br />

die Stadt Lienz im Jahr<br />

2009 die Einstellungspflicht<br />

mehr <strong>als</strong> erfüllt hat. Der<br />

Gesamtbeschäftigtenstand der<br />

Stadtgemeinde Lienz liegt im<br />

Jahresdurchschnitt bei 180<br />

Personen. „Wir beschäftigen<br />

derzeit neun begünstigte behinderte<br />

Personen und liegen<br />

damit über der gesetzlich vorgeschriebenen<br />

Quote“ erklärt<br />

dazu Bürgermeister Hibler.<br />

Vizebürgermeister Meinhard<br />

Pargger hält fest, dass zwei<br />

Menschen mit Behinderungen<br />

ihre Lehre in der Stadt absolviert<br />

haben und anschließend in<br />

den Dienst der Stadtgemeinde<br />

übernommen worden sind.<br />

Außerdem weist Pargger<br />

daraufhin, dass neben den<br />

neun Personen mit mehr <strong>als</strong> 50<br />

Prozent Grad der Behinderung<br />

noch weitere Personen mit<br />

Teilleistungsschwächen und<br />

damit einem geringeren<br />

Behinderungsgrad in der<br />

Stadtgemeinde beschäftigt sind.<br />

Bürgermeister Johannes Hibler mit Peter<br />

Gasser und Vizebürgermeister Meinhard<br />

Pargger (v.l.n.r.)<br />

Stadt<br />

Lienz<br />

übererfüllt<br />

Quote<br />

Leistung keine Frage von<br />

Behinderung<br />

„Wir sparen uns einerseits die<br />

Ausgleichstaxe, die für sieben<br />

Personen im Jahr 20<strong>10</strong> die<br />

stolze Summe von 18.732,-<br />

Euro ausmachen würde und<br />

haben auf der anderen Seite<br />

festgestellt, dass Menschen<br />

mit Behinderungen nahezu<br />

die gleiche Leistungsfähigkeit<br />

haben wie jene ohne“ zeigt sich<br />

Vizebürgermeister Pargger auch<br />

mit den Arbeitsergebnissen<br />

zufrieden.<br />

Bürgermeister Hibler und<br />

sein Vize haben mit der<br />

Beschäftigung von behinderten<br />

Menschen nur positive<br />

Erfahrungen gemacht. Sie empfehlen<br />

auch anderen Gemeinden<br />

und öffentlichen Einrichtungen,<br />

behinderten Menschen eine<br />

Chance zu geben. �<br />

35 35


36<br />

Steiermark<br />

Exkursion zum<br />

Beschlägehersteller MACO<br />

Die Bezirksgruppe Knittelfeld<br />

besuchte kürzlich mit 32<br />

Mitgliedern den marktführenden<br />

Beschlägehersteller MACO<br />

in Trieben. Das Unternehmen<br />

bot den Besuchern bei einem<br />

Werksrundgang mit den Herren<br />

Lanz und Gottstein einen interessanten<br />

Einblick in die hochtechnologisierte<br />

und –automatisierte<br />

Produktion von Beschlägen.<br />

Das Produktionswerk in Trieben<br />

wurde nach modernsten<br />

Erkenntnissen errichtet und in<br />

der Folge kontinuierlich ausgebaut.<br />

Hier wird der größte<br />

Anteil der MACO–Produktpalette<br />

gefertigt. Das Werk verfügt<br />

dabei über modernste, nach<br />

ergonomischen Gesichtspunkten<br />

eingerichtete Arbeitsplätze und<br />

umweltfreundliche Anlagen.<br />

Ein wichtiger Bestandteil ist<br />

der eigene Werkzeug- und<br />

Sondermaschinenbau.<br />

Zudem steht in Trieben ein<br />

modernes Logistikzentrum<br />

mit einem vollautomatischen<br />

Zentrallager mit über<br />

30.000 Palettenplätzen zur<br />

Verfügung. Damit werden<br />

sämtliche Niederlassungen und<br />

Vertriebspartner in den ausländischen<br />

Märkten versorgt.<br />

Trieben hat sich somit zur logistischen<br />

Drehscheibe für ganz<br />

Europa entwickelt.<br />

Trotz des hohen<br />

Automatisierungsgrades in<br />

info 2/1O<br />

Integrationsbetrieb Team Styria, an dem der ÖZIV Steiermark Anteile hält,<br />

profitiert von der Zusammenarbeit mit MACO. Von Annemarie Kaiser<br />

Organisator Anton Wiesnegger<br />

mit den Preisträgern Franz<br />

Namensik (2.), Werner Gartner<br />

(1.), Roswitha Siebenhofer (3.)<br />

und ÖZIV Präsident Andreas<br />

Jarc (v.l.n.r.)<br />

Die Bezirksgruppe Knittelfeld<br />

organisierte und veran-<br />

Die Mitglieder des<br />

ÖZIV vor dem<br />

MACO-Werk in<br />

Trieben<br />

staltete vor kurzem erstmalig<br />

in Apfelberg die<br />

Landesmeisterschaften im<br />

Schnapsen. 67 Teilnehmerinnen<br />

und Teilnehmer aus zehn<br />

Bezirksorganisationen – von<br />

Liezen bis Bad Radkersburg –<br />

ermittelten in 16 Durchgängen<br />

den Landessieger. Nach drei<br />

hart umkämpften Finalrunden<br />

konnte sich Werner Gartner,<br />

Bezirksobmann von Bad<br />

Radkersburg und Ombudsmann<br />

des Landesverbandes, den Titel<br />

des Landessiegers sichern.<br />

Produktion und Logistik werden<br />

in diesem für die Region so wichtigen<br />

Betrieb ca. <strong>10</strong>00 Mitarbeiter<br />

und 70 Lehrlinge beschäftigt.<br />

Auch der Produktionsstandort<br />

des steirischen<br />

Integrationsbetriebes Team<br />

Styria in Trieben, an dem der<br />

ÖZIV Steiermark Anteilsrechte<br />

besitzt, profitieren durch die<br />

geschäftlichen Verbindungen mit<br />

der Firma MACO.<br />

Nach der Besichtigung ging<br />

die Fahrt über den Triebener<br />

Tauern nach Möderbrugg, wo<br />

die Reisegruppe noch zu einem<br />

gemütlichen Beisammensein einkehrte.<br />

�<br />

Landesmeisterschaft im Schnapsen<br />

Auf den Plätzen landeten<br />

Franz Namensik und Roswitha<br />

Siebenhofer.<br />

Mit der Übergabe von Urkunden<br />

und wertvollen Sachpreisen<br />

an alle Teilnehmerinnen<br />

und Teilnehmer bei der<br />

Siegerehrung durch den<br />

Knittelfelder Bezirksobmann<br />

Anton Wiesnegger und den<br />

Ehrengästen Präsident Andreas<br />

Jarc und Vizepräsidentin Dorli<br />

Pierer fand diese Veranstaltung<br />

einen würdigen Ausklang. �


2/1O<br />

info Steiermark/Club 81<br />

Muttertagsausflug<br />

in die Südsteiermark<br />

Die Bezirksgruppe Mürzzuschlag<br />

unternahm am 8. Mai einen<br />

Muttertagsausflug in die<br />

Südsteiermark. Als Erstes<br />

stand eine Besichtigung des<br />

Schloss Seggau auf dem<br />

Programm. Beeindruckt zeigten<br />

sich die Teilnehmerinnen und<br />

Teilnehmer unter anderem<br />

von der „Seggauer Liesl“, der<br />

größten historischen Glocke<br />

der Steiermark. Diese kann zu<br />

„ebener Erd“ besichtigt werden.<br />

Eine ansprechend gestaltete<br />

Weinverkostung im historischen<br />

Gewölbe, dem ältesten<br />

Weinkeller Steiermarks, gefiel<br />

ebenso, wie der Blick in die südsteirische<br />

Weingegend.<br />

Im Wallfahrtsort Frauenberg,<br />

gleich gegenüber von Schloss<br />

Seggau, wartete im Gasthof<br />

Moser schon ein schmackhaftes<br />

Mittagessen auf die<br />

Reisegruppe, zu der sich Gäste<br />

der Bezirksgruppe Leibnitz, allen<br />

voran Obmann Alfred Eglau<br />

mit Gattin sowie Kassier Peter<br />

Mauser, gesellten. Allgemeiner<br />

Tenor nach dem Mittagessen<br />

war, dass es immer wieder<br />

schön ist, wenn Bezirksgruppen<br />

etwas gemeinsam unternehmen.<br />

Hauptbahnhof St. Pölten<br />

wird barrierefrei<br />

Die Besichtung zeigte, dass der<br />

neue Hauptbahnhof barrierefrei<br />

wird<br />

Am Donnerstag, 27. Mai 20<strong>10</strong>,<br />

besuchten die Mitglieder des<br />

Club 81 und einige Vertreter<br />

des Blindenverbandes die<br />

Bahnhofsbaustelle des St.<br />

Pöltener Hauptbahnhofes.<br />

Bereits beim Baubeginn,<br />

im August 2006, wurde<br />

der Club 81 mit Obmann<br />

Josef Schoisengeyer in das<br />

Projekt mit eingebunden.<br />

Bei Besuchen der Baustelle<br />

und Besprechungen in den<br />

Clubräumen wurden die Pläne<br />

und Bauschritte mehrm<strong>als</strong><br />

besprochen. Immer wieder<br />

wurden wertvolle Hinweise für<br />

Baumaßnahmen aus der Sicht<br />

von Menschen mit besonderen<br />

Bedürfnissen aufgenommen.<br />

Nunmehr zeigten sich die<br />

23 Besucher sehr zufrieden,<br />

dass ihre Anregungen beim<br />

Bahnhofsprojekt umgesetzt<br />

wurden. ÖBB-Projektleiter<br />

Rüdiger Neunteufel und<br />

Petra Baier erklärten den<br />

Besuchern die ersten sichtbaren<br />

Maßnahmen, wie die<br />

Leitsysteme im Bahnhofsbereich<br />

bzw. in den Böden, abge-<br />

Die Bezirksgruppe Mürzzuschlag<br />

fuhr am Muttertag in die<br />

Südsteiermark<br />

Bei angenehmem Wetter ging<br />

es am Nachmittag wieder heimwärts.<br />

In Pernegg wurde bei<br />

„Ritschis Laube“ nochm<strong>als</strong> kurz<br />

Station gemacht. Zu einer kleinen<br />

Jause spielten die Wirtsleute<br />

auf und sorgten damit für einen<br />

fröhlichen Ausklang dieses schönen<br />

Tages. �<br />

senkte Automaten, barrierefreie<br />

Zugänge zu den Bahnsteigen,<br />

einen behindertengerechten<br />

Bankomaten und die durchdachte<br />

Beleuchtung für<br />

Menschen mit eingeschränkter<br />

Sehkraft.<br />

Die Stadträte Hans Rankl und<br />

Dietmar Fenz betonten die gute<br />

Zusammenarbeitet zwischen<br />

dem Club 81 und der Stadt<br />

St. Pölten. Der neue Bahnhof<br />

startet mit 1. September 20<strong>10</strong><br />

seinen Betrieb. Die begeisterten<br />

Teilnehmer haben sich den offiziellen<br />

Eröffnungstermin am <strong>10</strong>.<br />

September 20<strong>10</strong> vorgemerkt<br />

und versprochen, zur großen<br />

Eröffnungsfeier des neuen<br />

St. Pöltner Hauptbahnhofes zu<br />

kommen. �<br />

37 37


38<br />

Wien<br />

In Wien wurde ein neues Gesetz<br />

für behinderte Menschen erarbeitet,<br />

das nun „Wiener Chancengleichheitsgesetz“<br />

heißt und<br />

das seit 1986 geltende Wiener<br />

Behindertengesetz ablöst. Im<br />

neuen Paragrafenwerk sind<br />

erstm<strong>als</strong> eine Reihe von Förderungen<br />

gesetzlich verankert.<br />

Beschlossen wurde das Gesetz<br />

am 24. Juni im Landtag, worauf<br />

es - nach diversen Fristen -<br />

Ende August/Anfang September<br />

in Kraft treten soll.<br />

Ein erster Entwurf des neuen<br />

Gesetzes lag bereits im Sommer<br />

des Vorjahres vor. Danach wurde<br />

eine Arbeitsgruppe eingerichtet,<br />

bei der neben Mitarbeitern<br />

des Fonds Soziales Wien und<br />

der Magistratsabteilung 40 auch<br />

die Wiener Interessenvertretung<br />

der behinderten Menschen<br />

(IVbM) eingebunden war. Letztere<br />

hatte in einer 20-seitigen<br />

Stellungnahme zum ursprünglichen<br />

Entwurf 36 Forderungspunkte<br />

aufgestellt, wovon 28 in<br />

den Gesetzestext eingearbeitet<br />

wurden.<br />

info 2/1O<br />

Senatsrätin Eva Schantl-Wurz (MA 40), Peter Hacker (GF Fonds Soziales Wien), Sozi<strong>als</strong>tadträtin Sonja<br />

Wehsely, Klaus Widl (stv. Vorsitzender der Wr. IVbM) und Michael Krispl (Vorsitzender der Wr. IVbM)<br />

(v.l.n.r.) bei der Präsentation des Chancengleichheitsgesetzes<br />

Neues " Wiener<br />

Chancengleichheitsgesetz"<br />

Kürzlich wurde das neue Wiener Chancengleichheitsgesetz im Rahmen einer<br />

Pressekonferenz vorgestellt.<br />

Die Wiener IVbM hat bei ihrer<br />

Zustimmung zum Gesetzesentwurf<br />

darauf hingewiesen, dass<br />

sie die UN-Konvention über die<br />

Rechte behinderter Menschen<br />

damit aber noch nicht vollständig<br />

umgesetzt sehen und offen<br />

gebliebene Kernforderungen im<br />

Rahmen entsprechender Weiterentwicklungsmaßnahmen<br />

in der<br />

kommenden Legislaturperiode<br />

fortgesetzt werden müssen. �


2/1O<br />

info Wien<br />

Großer Wurf<br />

Novellierung des Wiener Antidiskriminierungsgesetzes beinhaltet wesentliche<br />

Verbesserungen für Menschen mit Behinderungen! Von Klaus Widl<br />

In Ausübung der gesetzlich<br />

eingeräumten Beratungsfunktion<br />

wurde die Wiener Interessenvertretung<br />

der behinderten<br />

Menschen (IVbM) vom zuständigen<br />

Stadtratbüro zu Gesprächen<br />

eingeladen und gab ihre<br />

Stellungnahme zum Gesetzesentwurf,<br />

mit dem das Wiener<br />

Antidiskriminierungsgesetz (Wr.<br />

ADG) geändert wird, ab.<br />

Besonders erfreulich ist, dass<br />

sich der Wiener Landesgesetzgeber<br />

im Wesentlichen am<br />

System und über weite Strecken<br />

am Wortlaut des Bundes-Behindertengleichstellungsgesetzes<br />

orientiert hat und damit ein<br />

homogenes Behindertengleichstellungsrecht<br />

des Landes Wien<br />

zu jenem des Bundes schafft.<br />

Folgende weitreichende Verbesserungen<br />

beinhaltet der neue<br />

Gesetzestext und kann daher zu<br />

Recht <strong>als</strong> großer Wurf bezeichnet<br />

werden:<br />

- Das Verbot der unmittelbaren<br />

und mittelbaren Diskriminierung<br />

sowie der Belästigung bzw. der<br />

Anstiftung zur Diskriminierung/<br />

Belästigung wegen einer Behinderung<br />

- Den Schutz vor Diskriminierung<br />

der Eltern, die die behinderungsbedingte<br />

Betreuung<br />

erbringen, und Angehöriger<br />

behinderter Menschen, die diese<br />

behinderungsbedingte Betreuung<br />

überwiegend erbringen<br />

- Eine gesetzliche Definition des<br />

Begriffs „Behinderung“<br />

- Eine Bindung der Vergabe von<br />

Fördermitteln des Landes Wien<br />

an die Einhaltung der Diskriminierungsschutzbestimmungen<br />

durch die Förderwerberlnnen<br />

- Eine Definition des Begriffs<br />

„Barrierefreiheit“ für behinderte<br />

Menschen<br />

- Zumutbarkeits- und Verhältnismäßigkeitsbestimmungen<br />

hinsichtlich der Herstellung der<br />

Barrierefreiheit<br />

- Die Selbstbindung von Land<br />

und Gemeinde Wien zur Herstellung<br />

eines diskriminie-<br />

S. Hofschlaeger / pixelio.de<br />

rungsfreien Leistungs- und<br />

Angebotszuganges sowie einen<br />

Etappenplan zur schrittweisen<br />

Umsetzung der baulichen Barrierefreiheit<br />

- Einen materiellen und immateriellen<br />

Schadenersatzanspruch<br />

der Diskriminierungsopfer von<br />

insgesamt zumindest € 720,--<br />

- Die Einrichtung einer Schlichtungsstelle<br />

für Schlichtungsverfahren<br />

zur Erreichung einer<br />

außergerichtlichen gütlichen<br />

Einigung<br />

- Ein Vertretungsrecht für gemeinnützige<br />

Vereine, die nach<br />

ihrem satzungsgemäßen Zweck<br />

ein berechtigtes lnteresse an<br />

der Einhaltung des Diskriminierungsverbotes<br />

haben<br />

- Die Ausweitung der Kompetenzen<br />

der Diskriminierungsbekämpfungsstelle<br />

auf<br />

Schlichtungsverfahren sowie auf<br />

Tätigkeiten zur Förderung, zum<br />

Schutz und zur Überwachung<br />

der Durchführung der UN-<br />

Konvention über die Rechte von<br />

Menschen mit Behinderungen. �<br />

39 39


40<br />

CBMF<br />

" Preis der Menschlichkeit" für CBMF<br />

Selbstbestimmung und<br />

Chancengleichheit - unter diesem<br />

Motto hat am 13. Juni<br />

20<strong>10</strong> bereits zum siebenten<br />

Mal die Wiener Rathausmesse<br />

„Jeder für Jeden“ stattgefunden<br />

und der „CBMF – Club<br />

behinderter Menschen und<br />

ihrer Freunde“ war auch dieses<br />

Jahr wieder mit seinem<br />

Café CBMF, einer Foto- und<br />

Dokumentationsausstellung<br />

sowie mit einem Messestand<br />

sehr repräsentativ vertreten.<br />

Neben viel Information<br />

gab es ein tolles<br />

Unterhaltungsprogramm.<br />

Unter anderem sind Jazz-<br />

Gitti, Daniel Serafin, Georges<br />

Dimou and Friends sowie<br />

Andy Lee Lang aufgetreten.<br />

Auch die Vereinigten Bühnen<br />

Wien waren mit Auszügen aus<br />

dem Erfolgsmusical „Tanz der<br />

Vampire“ vertreten.<br />

Café CBMF<br />

In bewährter Manier nutzte<br />

der CBMF die großen<br />

Räumlichkeiten beim Grauen<br />

Salon wieder für den Aufbau<br />

seines traditionellen Cafés und<br />

verköstigte die Messebesucher<br />

mit Speisen, Getränken und<br />

hausgemachten Mehlspeisen zu<br />

günstigen Preisen. Das durchgängig<br />

gut frequentierte Café<br />

lässt auf eine positive Resonanz<br />

schließen.<br />

Ausstellung<br />

Um Menschen mit Behinderung<br />

auf das breite Serviceangebot<br />

im Freizeitbereich aufmerksam<br />

zu machen, präsentierte<br />

sich der Verein rund<br />

um sein Café mit einer<br />

Foto-, Dokumentations- und<br />

Informationsausstellung.<br />

Info-Stand<br />

Viele interessierte<br />

info 2/1O<br />

Klaus Widl, Gründer und General Manager des CBMF, sowie die langjährige Wr. Landtagspräsidentin<br />

i.R. Prof. Erika Stubenvoll (linkes Foto) erhielten besondere Auszeichnungen<br />

Besucherinnen und Besucher<br />

nahmen die Gelegenheit wahr,<br />

sich beim CBMF-Messestand an<br />

Ort und Stelle beraten zu lassen<br />

bzw. Informationen über<br />

Freizeitangebote für Menschen<br />

mit Behinderungen einzuholen.<br />

Preisverleihung an CBMF<br />

Als Höhepunkt der Messe<br />

übergab Bürgermeister<br />

Michael Häupl gemeinsam mit<br />

Sozi<strong>als</strong>tadträtin Sonja Wehsely<br />

an besonders engagierte<br />

Mitbürgerinnen und –bürgern<br />

sowie Organisationen wieder<br />

den Preis der Menschlichkeit.<br />

Eine der Auszeichnungen<br />

konnte Klaus Widl für den CBMF<br />

entgegennehmen. �<br />

Nähere Infos:<br />

CBMF - Club<br />

behinderter Menschen<br />

und ihrer Freunde<br />

A-<strong>10</strong>20 Wien,<br />

Große Schiffgasse 30/1<br />

Tel. 01-219 71 33<br />

Fax: 01-219 71 33/15<br />

Mail: office@cbmf.at<br />

Web: www.cbmf.at


2/1O<br />

info Burgenland<br />

ÖZIV Burgenland ist 3O<br />

Der ÖZIV Burgenland feierte<br />

am 21. Mai seinen dreißigsten<br />

Geburtstag. Zur Geburtstagsparty,<br />

einem feierlichen<br />

Festakt im Technologiezentrum<br />

Eisenstadt, dem Sitz des ÖZIV<br />

Burgenland, erschienen rund<br />

150 Gäste: Der Präsident des<br />

ÖZIV Burgenland Hans-Jürgen<br />

Groß durfte Gäste aus ganz<br />

Österreich und viele Mitglieder<br />

des ÖZIV Burgenland willkommen<br />

heißen.<br />

Politiker aller großen Parteien<br />

kamen trotz der bevorstehenden<br />

Landtagswahlen. In ihren<br />

Grußbotschaften betonten<br />

die Festredner die Bedeutung<br />

des ÖZIV Burgenland für die<br />

Behindertenpolitik in Österreichs<br />

östlichstem Bundesland:<br />

Bild oben: Prominenz aus allen politischen Lagern<br />

gratulierte dem ÖZIV Burgenland zum 30er.<br />

Bild rechts: Attraktion im Rahmenprogramm war der<br />

Rollstuhlparcours<br />

Der ÖZIV Burgenland gilt<br />

seit seiner Gründung 1978<br />

<strong>als</strong> dialogfähiger Partner in<br />

Behindertenangelegenheiten<br />

und <strong>als</strong> Motor für ein barrierefreies<br />

Burgenland.<br />

Dem Team um Hans-<br />

Jürgen Groß gelang es, das<br />

Technologiezentrum Eisenstadt<br />

für einen Tag in einen Ort der<br />

Begegnung von Menschen<br />

mit und Menschen ohne<br />

Behinderungen zu verwandeln:<br />

Mit Musik, Diskussionen,<br />

Festreden und einem umfangreichen<br />

Rahmenprogramm<br />

(Rollstuhlparcours, Coachings)<br />

wurde ein interessanter<br />

Vormittag gestaltet, der mit<br />

einem gemütlichen Mittagessen<br />

ausklang.<br />

Zur Planung und Durchführung<br />

der Veranstaltung arbeiteten<br />

die haupt- und ehrenamtlichen<br />

Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter des ÖZIV<br />

Burgenland mehrere Wochen<br />

intensiv miteinander: „Ich<br />

danke allen, die zum Gelingen<br />

der tollen Veranstaltung beigetragen<br />

haben – unseren<br />

Sponsoren, Mitarbeitern und<br />

Mitarbeiterinnen und all unseren<br />

Freunden und Gästen. Dieses<br />

Miteinander hat zum Erfolg der<br />

Veranstaltung beigetragen“, ist<br />

Hans-Jürgen Groß, Präsident<br />

des ÖZIV Burgenland überzeugt.<br />

�<br />

Fotos © Andreas Wuketich<br />

41


42<br />

Vorarlberg<br />

Bild oben: Eine Klasse der Schule für Sozialberufe Bregenz erkundete die Landeshauptstadt<br />

in Rollstühlen des ÖZIV, Bild rechts: Der ORF begleitete die Aktion<br />

Wie barrierefrei ist Bregenz?<br />

Kürzlich statteten 22<br />

Schülerinnen und Schüler der<br />

Schule für Sozialberufe in<br />

Bregenz dem Österreichischen<br />

<strong>Zivil</strong>-<strong>Invalidenverband</strong>,<br />

Landesverband Vorarlberg,<br />

einen Besuch ab. Nach einer<br />

kurzen Vorstellung des ÖZIV<br />

durch Landesobfrau Karin<br />

Stöckler sowie des Angebotes<br />

SUPPORT durch Projektleiter<br />

Berthold Drexel, nahm die<br />

Schulklasse in den aus dem<br />

Hilfsmitteldepot des ÖZIV stammenden<br />

Rollstühlen Platz, um<br />

Bregenz aus der Perspektive von<br />

Menschen mit Behinderungen zu<br />

erkunden.<br />

Die Fragen, die sich stellten,<br />

lauteten: „Wie barrierefrei ist<br />

Bregenz?“ und „Wie anstrengend<br />

ist es, sich selbst im Rollstuhl<br />

fortzubewegen bzw. auf die Hilfe<br />

anderer angewiesen zu sein?“<br />

Schnell stellte sich heraus, dass<br />

es sehr mühsam ist eine steile<br />

Rampe oder nur eine Steigung<br />

zu bewältigen, dass Stufen gleich<br />

eine Barriere darstellen und<br />

dass Betroffene vielfach einfach<br />

immer noch auf die Hilfe der<br />

Mitmenschen angewiesen sind.<br />

Der jüngste Funktionär des<br />

ÖZIV, Marcel Rädler – seit<br />

info 2/1O<br />

Der ÖZIV ermöglichte einer Schülergruppe Einblicke in die Situation von<br />

Menschen mit Behinderungen. Der ORF begleitete die Gruppe bei der<br />

Erkundungstour durch Bregenz. Von Karin Stöckler<br />

ÖZIV lud zum Frühlingstreffen<br />

„Reiz-Selbstbestimmt Leben“<br />

und „Mensch Zuerst-People First<br />

Vorarlberg“ folgten der Einladung<br />

des ÖZIV Vorarlberg zum<br />

Frühlingstreffen im Verbandsbüro<br />

Bregenz.<br />

Landesobfrau Karin Stöckler<br />

begrüßte die interessierten<br />

Besucherinnen und Besucher und<br />

stellte den ÖZIV Vorarlberg mit<br />

seinen vielfältigen Angeboten<br />

vor. Daniela Sichau vom<br />

Supportbüro Dornbirn erklärte<br />

anschließend die Tätigkeit des<br />

Angebotes SUPPORT und untermalte<br />

ihre Ausführungen mit<br />

einer Powerpoint-Präsentation<br />

bzw. einem Kurzfilm,<br />

Hausführungen durch die anwe-<br />

2005 selbst im Rollstuhl –<br />

begleitete gemeinsam mit<br />

einem Kamerateam des<br />

ORF die Gruppe bei ihrer<br />

Erkundungstour durch die<br />

Landeshauptstadt.<br />

Der ÖZIV Vorarlberg freut sich,<br />

dass er mit dieser Aktion wieder<br />

einen Beitrag zur Sensibilisierung<br />

der Gesellschaft für die Anliegen<br />

und Bedürfnisse von Menschen<br />

mit Behinderungen geleistet zu<br />

haben. Für die teilnehmenden<br />

Schülerinnen und Schüler war<br />

es jedenfalls eine wertvolle<br />

Erfahrung für ihr zukünftiges<br />

Berufsleben. �<br />

senden Vorstandsmitglieder<br />

rundeten den gemütlichen<br />

Abend ab, der bei einem feinen<br />

Buffet und mit unterhaltsamen<br />

Gesprächen ausklang. �


2/1O<br />

info<br />

Mitarbeiterschulung<br />

Auf Einladung des Institut<br />

für Sozialdienste (Menschengerechtes<br />

Bauen) sowie<br />

Initiative „Sichere Gemeinden“<br />

nahm Landesobfrau Karin<br />

Stöckler <strong>als</strong> Vertreterin des<br />

ÖZIV bzw. für Menschen<br />

mit Behinderungen an einer<br />

Mitarbeiterschulung für<br />

Angestellte von Firmen und<br />

Vorarlberg<br />

Angestellte von Bregenzer Firmen und Geschäften wurden für den Umgang<br />

mit Menschen mit Behinderungen geschult.<br />

Obfrau Karin Stöckler erklärte den richtigen Umgang mit Menschen<br />

mit Behinderungen<br />

Besinnlicher Einkehrtag<br />

„Wie kann das Leben gelingen?“<br />

– unter diesem Motto<br />

fand vor Kurzem der schon<br />

traditionelle Besinnungstag im<br />

Bildungshaus Batschuns statt.<br />

Nach der Begrüßung durch<br />

Landesobfrau-Stellvertreterin<br />

Burgi Kroisenbrunner lauschten<br />

die 67 Teilnehmerinnen und<br />

Teilnehmer den tiefgehenden<br />

und zum Nachdenken anregenden<br />

Referaten von Caritas-<br />

Seelsorger Elmar Simma.<br />

Im Anschluss an das<br />

Mittagessen stand Referent<br />

Simma für persönliche<br />

Gespräche zur Verfügung,<br />

bevor man gemeinsam in der<br />

Kapelle des Bildungshauses die<br />

Eucharistiefeier zelebrierte. Eine<br />

gemütliche Kaffeejause rundete<br />

diesen harmonischen Tag<br />

ab und viele Teilnehmerinnen<br />

und Teilnehmer waren voll<br />

des Lobes für die Gestaltung<br />

Geschäften in Bregenz teil.<br />

Weitere Vortragende waren<br />

die Seniorenvereinigung, der<br />

Vorarlberger Familienverband,<br />

das Landeszentrum für<br />

Hörgeschädigte und der<br />

Vorarlberger Blindenbund.<br />

Der richtige Umgang mit blinden<br />

und sehbehinderten bzw.<br />

hörgeschädigten Kundinnen und<br />

Kunden, mit älteren Menschen<br />

oder Familien mit Kindern aber<br />

auch Tipps im Umgang mit<br />

Rollstuhlfahrern wurde den<br />

anwesenden Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeitern praxisnah veranschaulicht<br />

und erklärt. �<br />

dieses Tages durch Birgit<br />

Forster, Assistentin im ÖZIV-<br />

Verbandsbüro und die seelsorgerische<br />

Begleitung durch Elmar<br />

Simma. �<br />

Insgesamt 67 Personen nahmen am heurigen Einkehrtag teil<br />

43 43


44<br />

Vorarlberg<br />

Der Anwalt für Gleichbehandlungsfragen<br />

für Menschen<br />

mit Behinderungen, Erwin<br />

Buchinger, lud bei seinem<br />

Besuch in Vorarlberg zum informellen<br />

Informationsaustausch<br />

ein. Seitens des ÖZIV Vorarlberg<br />

nahmen Landesobfrau Karin<br />

Stöckler, Dagmar Dermuth und<br />

Marcel Rädler daran teil.<br />

Vorab stellte Buchinger die<br />

Hauptanliegen seiner Arbeit<br />

für die nächsten vier Jahre<br />

vor: Berufliche Integration von<br />

Menschen mit Behinderungen,<br />

ein verstärktes Aus- und<br />

Weiterbildungsangebot für<br />

Jugendliche mit Beeinträchtigungen,<br />

verbesserte Integration<br />

bei Freizeitaktivitäten sowie<br />

Barrierefreiheit.<br />

Ganz wichtig ist ihm auch die<br />

Umsetzung der „Persönlichen<br />

Assistenz“ zu der sich Österreich<br />

2008 durch Ratifizierung der UN-<br />

Konvention (Artikel 19) verpflichtet<br />

hat.<br />

Im Gespräch wurde festgestellt,<br />

dass es in Vorarlberg<br />

kaum Schlichtungsverfahren<br />

gibt und diese daher forciert<br />

info 2/1O<br />

Informationsaustausch mit<br />

Behindertenanwalt Erwin Buchinger<br />

Auf Einladung des Sozi<strong>als</strong>prengel<br />

Leiblachtal nahm der ÖZIV<br />

Vorarlberg kürzlich zum<br />

ersten Mal am Leiblachtaler<br />

Gesundheitstag teil. Der ÖZIV<br />

präsentierte sich gemeinsam<br />

mit seinem Angebot SUPPORT,<br />

sammelte Unterschriften für<br />

die Petitionen des ÖZIV und<br />

stellte das umfangreiche<br />

Leistungsangebot des <strong>Zivil</strong>-<br />

<strong>Invalidenverband</strong>es vor. �<br />

Behindertenanwalt Erwin<br />

Buchinger im Kreise von Marcel<br />

Rädler, Dagmar Dermuth und<br />

Landesobfrau Karin Stöckler<br />

werden sollten. Dazu benötigt<br />

Buchinger aber die Hilfe<br />

Betroffener und bietet gleichzeitig<br />

seine Unterstützung <strong>als</strong><br />

Vertrauensperson im Rahmen<br />

eines Schlichtungsverfahren an.<br />

Bauliche Barrieren, Probleme mit<br />

den öffentlichen Verkehrsmitteln<br />

sowie viele weitere Themen<br />

wurden diskutiert und auch<br />

festgestellt, „dass es noch<br />

viel zu tun und umzusetzen<br />

gibt, damit Menschen mit<br />

Beeinträchtigungen gleichgestellt<br />

am öffentlichen Leben teilhaben<br />

können.“ �<br />

3. Leiblachtaler Gesundheitstag<br />

Erstm<strong>als</strong> war der ÖZIV Vorarlberg mit einem eigenen Stand vertreten:<br />

Daniela Sichau, Berthold Drexel, Birgit Forster und Karin<br />

Stöckler (v.l.n.r.)


46<br />

Salzburg<br />

Der Festakt war hervorragend besucht<br />

5O Jahre ÖZIV Salzburg<br />

In einer vollen Wallerseehalle<br />

feierten der Landesverband<br />

und die Bezirksgruppe Flachgau<br />

ein schönes Jubiläumsfest. Als<br />

Ehrengäste konnten Vertreter<br />

der Landesregierung und der<br />

Stadt Salzburg sowie einige<br />

Bürgermeister aus dem<br />

Flachgau begrüßt werden. ÖZIV<br />

Delegationen aus Vorarlberg,<br />

Kärnten und der Steiermark<br />

fanden sich ebenso ein, wie<br />

ÖZIV Präsident Klaus Voget<br />

und Vize-Präsident Hans-Jürgen<br />

Groß. Aus Oberösterreich waren<br />

DSA Michael Leitner und aus<br />

Wien ÖZIV Geschäftsführerin<br />

Hedi Schnitzer angereist.<br />

Die Feier wurde durch<br />

Moderator HS Direktor i. R.<br />

Hans Haberl eröffnet. Prälat<br />

Hans Paarhammer fand in<br />

seiner Ansprache anerkennende<br />

Worte für die Arbeit des<br />

ÖZIV und wünschte weiterhin<br />

viel Erfolg für die Zukunft.<br />

Landesobmann Siegfried<br />

Wollner und Bezirksobmann<br />

Willibald Pollheimer bedankten<br />

sich bei der Landesregierung<br />

und den Gemeinden für die<br />

finanzielle Unterstützung<br />

und die Hilfe beim Kampf für<br />

Barrierefreiheit. Großen Dank<br />

sprachen die beiden auch den<br />

ehrenamtlichen Funktionärinnen<br />

und Funktionären für deren<br />

tatkräftige Mitarbeit aus, denn<br />

ohne deren Mitarbeit könnte der<br />

ÖZIV gar nicht existieren.<br />

Die Ehrengäste sprachen<br />

in Ihren Grußworten die<br />

Wertschätzung für die Arbeit<br />

des ÖZIV aus und wünschten<br />

für die Zukunft viel Kraft und<br />

Erfolg bei der weiteren Arbeit.<br />

Die Feier endete mit der<br />

Landeshymne und einem<br />

Tischgebet von Prälat<br />

Paarhammer. Für die musikalische<br />

Umrahmung der Feier<br />

zeichnete die Stadtkapelle<br />

Seekirchen verantwort-<br />

info 2/1O<br />

Landesverband richtete gemeinsamen Festakt mit der Bezirksgruppe<br />

Flachgau, die ihr 40-jähriges Bestandsjubiläum beging, in der Henndorfer<br />

Wallerseehalle aus. Von Heike Nittl<br />

lich. Mit einem gemütlichen<br />

Beisammensein bei Essen<br />

und Trinken sowie Kaffee und<br />

Kuchen, gespendet von den<br />

Ortsbäuerinnen Henndorf und<br />

Seekirchen, ging die Feier<br />

gesellig zu Ende. �

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