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DFV-Familie - Deutscher Familienverband

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22<br />

FAMILIENPOLITIK<br />

lich erhöht und liege bei 27 Prozent<br />

(2002). Während Männer jedoch meist<br />

nach der Arbeitsphase pflegen, tun Frauen<br />

das schon in jüngeren Jahren – mit<br />

den entsprechenden beruflichen und finanziellen<br />

Einbußen.<br />

Elterngeld und zurück an<br />

den Arbeitsplatz?<br />

„Aus der Elterngeldstatistik wird deutlich,<br />

dass und wie die Einkommenssicherheit<br />

von jungen <strong>Familie</strong>n gewachsen<br />

ist. Das Elterngeld setzt die richtigen<br />

Akzente.“ So steht es im <strong>Familie</strong>nreport.<br />

Gute 28 Prozent erhielten demnach 2009<br />

die 300 Euro Mindestelterngeld, 20 Pro-<br />

zent bezogen 300 bis 500 Euro. Gute 29<br />

Prozent betrug der Anteil derjenigen, die<br />

500 bis 999 Euro erhielten. Knapp 14<br />

Prozent erhielten 1000 bis 1499 Euro im<br />

Monat. Grundlage des Elterngeldes ist<br />

das Einkommen vor der Geburt, es wird<br />

ein Jahr lang gezahlt, maximal 14 Monate,<br />

wenn auch der Partner mindestens<br />

zwei Monate zu Hause bleibt. Dann ist die<br />

<strong>Familie</strong> wieder ganz auf sich allein gestellt.<br />

„Betrachtet man im Detail den Verlauf<br />

des Elterngeldbezugs und des beruflichen<br />

Wiedereinstiegs, so zeigt sich,<br />

dass um den 12. Monat nach der Geburt<br />

eines Kindes der Anteil der erwerbstätigen<br />

Mütter sprunghaft ansteigt. Dieser<br />

Zeitpunkt entspricht auch den Erkenntnissen<br />

über die Lebensplanungen von<br />

Frauen.“ Man könnte auch sagen – und<br />

das erscheint wesentlich einleuchtender:<br />

Weil das Elterngeld nach nur einem Jahr<br />

ausbleibt, müssen viele Mütter aus finanziellen<br />

Gründen schon ein Jahr nach der<br />

Geburt ihres Kindes wieder arbeiten<br />

gehen. Aber es kommt noch dicker. Wer<br />

länger aus dem Beruf aussteigt, riskiert<br />

Lohnverluste – schon während der Auszeit<br />

und auch nach dem Wiedereinstieg.<br />

„Hier zeigen sich die positiven Effekte<br />

des Elterngeldes, das einen frühen beruflichen<br />

Wiedereinstieg belohnt. Derzeit<br />

arbeiten 13 Prozent der Mütter während<br />

des Elterngeldbezuges in Teilzeit. Eine<br />

Verkürzung der Auszeit von einem Jahr<br />

auf ein halbes Jahr (zum Beispiel durch<br />

Teilelterngeld) wirkt sich für alle Qualifikationsgruppen<br />

positiv aus: nicht nur<br />

während der Ausstiegsphase, sondern<br />

auch nach der Rückkehr in Vollzeit.<br />

Durch eine entsprechende Verkürzung<br />

der Auszeit reduziert sich der Lohnverlust<br />

in allen Berufsgruppen um etwa<br />

10.000 Euro.“ Wen aber kümmern eigentlich<br />

die Kinder? Sollte es das Ziel<br />

sein, sie möglichst schnell kompatibel zu<br />

machen mit dem Wettbewerb unserer<br />

Gesellschaft? Lieber mit sechs Monaten<br />

in die Krippe als den Anschluss verpassen<br />

– wie die Eltern so die Kinder? Das<br />

ist vom falschen Punkt aus gedacht. <strong>Familie</strong>n<br />

sollten die Wahl haben, bis wann<br />

und von wem sie ihr Kind betreuen lassen,<br />

ohne wesentliche berufliche oder finanzielle<br />

Nachteile in Kauf nehmen zu<br />

müssen. Kinder und <strong>Familie</strong>n sind die<br />

Stützen unserer Gesellschaft, so steht es<br />

auch im <strong>Familie</strong>nreport. Nur kosten dürfen<br />

sie uns natürlich nichts. Von der Verantwortung<br />

der Gemeinschaft für unser<br />

aller Zukunft ganz zu schweigen. y<br />

<strong>DFV</strong>-<strong>Familie</strong> 5/2010

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