DFV-Familie - Deutscher Familienverband

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4 INHALT HEFT 5/2010 3 Editorial 4 Inhalt / Impressum 5 Auf ein Wort SOZIALVERSICHERUNG 7 Im Namen des Volkes … 8 Urlaubsanspruch erlischt bei Erkrankung des Kindes BILDUNG 9 JAKO-O Studie zum Bildungssystem SOZIALES 10 Links und gut 14 Interview 16 Studie: Jedes fünfte Kind fühlt sich benachteiligt BILDUNG – BUCHTIPP 18 Angst und Druck in der Schule – was man dagegen tun kann FAMILIENPOLITIK 19 Wie leben eigentlich Familien? KREATIVE KIDS 23 Bastelspaß für Kinder SO SEHE ICH DAS 24 Renate Schmidt: Investition in die Zukunft LESERBRIEF / ERNÄHRUNG 25 Nestlé Zukunftsforum MEDIEN 26 Kinderfilm in Thüringen und Sachsen gedreht AUS DEM DFV BERICHTET 26 Manfred Goldenstein feiert den 65. Geburtstag 27 Eva Jensen wird 60 27 Kolumne 28 DFV Thüringen 28 DFV Sachsen 29 Adressen DFV Bildnachweise: Deike: Titel, Seiten 6, 16, 19, 20, 22; Sattler: Seite 14; KUM: Seiten 12 o. und 13 o.; Auer Verlag: Seite 13 u.; Schneider Schreibgeräte GmbH: Seite 10 o.; Jako-o: Seite 9; Bert Pot: Seite 26. Impressum DFV-Familie HEFT 5/2010 · www.deutscher-familienverband.de SOZIALVERSICHERUNG Im Namen des Volkes SOZIALES Links und gut Heft 5/2010 – September 2010 Herausgeber Deutscher Verlag Familienverband e.V. Luisenstraße 48 – 10117 Berlin Präsident Dr. Albin Nees Mitglieder des Präsidiums: Uto R. Bonde, Manfred Goldenstein, Sandra Herbener, Anneliese König, Petra Nölkel, Hellmut Steuck Redaktion Sintje Sander-Peuker verantwortlich Luisenstraße 48 10117 Berlin Telefon 0 30/30 88 29 60 Telefax 0 30/30 88 29 61 e-mail: redaktion@deutscherfamilienverband.de Druck ARO-Druck GmbH & Co. KG 55232 Alzey Vertrieb WNM GmbH, 46282 Dorsten Layout gluske-medien gmbh, köln Anzeigen Lennartz.DIE AGENTUR Media- und Anzeigenberatung 52152 Simmerath Tel. + Fax: 02473/68512 Gerichtsstand Berlin Titelfoto Deike Für Mitglieder des Deutschen Familienverbandes ist der Bezug von „DFV Familie“ im Mitgliedsbeitrag enthalten. ISSN 0949 – 4669 Erscheinungs- Sechs Ausgaben jährlich weise (Januar, März, Mai, Juli, September, November) Redaktions- Jeweils am schluss 10. des Vormonats Gedruckte Auflage 100.000 V/2010 Alle nicht mit Namen gekennzeichneten Beiträge wurden in der Redaktion erstellt. DFV-Familie 5/2010
Liebe Leserinnen, liebe Leser, der Buchtitel lautet: „Deutschland schafft sich ab.“ Zeitungen berichten darüber und kommentieren das Pro und Contra. Kein Radio- oder Fernsehsender kann das Buch in seinem Programm verschweigen. Meinungsforscher sehen schon eine neue politische Partei entstehen. Ich habe das Buch nicht gelesen. Und ich will nicht so tun, als könne ich sachkundig mitreden. Aber dass mir der Buchtitel gefällt, das will ich offen bekennen. Wirklich: Deutschland schafft sich ab – ganz langsam, wenn immer weniger Menschen sich trauen, ein Leben mit Kindern zu führen. Deutschland schafft sich ab, wenn eine kinderentwöhnte Gesellschaft es zulässt, dass immer mehr kinderlärmfreie Zonen entstehen. Deutschland schafft sich ab, wenn das Bekenntnis zur Familie lediglich in den Sonntagsreden vorkommt, in der praktischen Politik aber eine untergeordnete Rolle spielt. Staat und Gesellschaft können nicht existieren ohne eine stets nachwachsende Generation, ohne eine ausreichend große Anzahl von Eltern, die das Leben weitergeben, die sich um Pflege und Versorgung der Kinder kümmern und die in ihren Erziehungs- und Bildungsbemühungen nicht nachlassen. Staat und Gesellschaft sind mitverantwortlich dafür, dass diejenigen gute Rahmenbedingungen vorfinden, die den Mut zur Elternschaft aufbringen. Und diese Rahmenbedingungen betreffen das breite Spektrum unseres Lebens und Zusammenlebens. Das Bundesverfassungsgericht hat dies immer wieder angemahnt. Es hat in wegweisenden Urteilen deutlich gemacht, dass Familien zum Beispiel im Steuerrecht und in der Sozialversicherung noch immer nicht die Gerechtigkeit erfahren, die zwingend geboten ist. Zuletzt ging es in Karlsruhe um das Existenzminimum von Kindern. Erst im Februar war es: Da hat das höchste deutsche Gericht klargestellt, dass die bisherige Festlegung des Existenzminimums von Kindern doppelt falsch ist. Sie basiere zum einen nur auf einer politisch gegriffenen Ableitung des Regelsatzes für Erwachsene in der Sozialhilfe. Zum anderen sei der Regelsatz in Gänze verfassungswidrig festgelegt, weil unter anderem Ausgaben der Eltern für die Bildung ihrer Kinder unberücksichtigt geblieben seien. Gerade Eltern mit mehreren Kindern wissen, was Schulbücher, Hefte, Zusatzmaterial wie Kopierpapier und so weiter kosten. Statt hier deutlich nachzubessern und endlich per Gesetz Gerechtigkeit für alle Familien zu schaffen, wird nun die Debatte um Chipkarten geführt. Mit ihnen sollen Kinder, deren Familien auf Hartz-IV-Leistungen angewiesen sind, Bildungs- und Freizeitangebote „kaufen“ können. Diese Familien haben nicht genug Geld, um ihren Kindern das für Bildung und soziale Teilhabe Erforderliche zu ermöglichen. Nicht zuletzt deshalb, weil die Hartz-IV-Regelsätze für Kinder das nicht hergeben. Darin schwingt vor allem aber die „Vorverurteilung“ von Eltern mit, das mangelnde Vertrauen in die elterliche Verantwortung. In der Debatte werden außerdem verfassungs- und steuerrechtlich verpflichtende Leistungen wild mit solchen durcheinandergeworfen, die sich auf kommunaler Ebene als freiwillige Leistungen etabliert haben. Leidtragende dieses „Chipkarten-Projekts“ würden wieder einmal die Familien sein. Nicht nur, dass an der Chipkarte klar zu erkennen wäre, wer die Angebote bezahlt – und vielen Kindern 5/2010 DFV-Familie Auf ein Wort 5
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