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To Do-Liste Beschäftigte in der Pflege: Positionen - Diakonie ...

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Deutschland<br />

1. Gesetzliche Rahmenbed<strong>in</strong>gungen än<strong>der</strong>n, um e<strong>in</strong>en Tariflohn für <strong>Beschäftigte</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />

<strong>Pflege</strong> sicherzustellen – gute <strong>Pflege</strong> hat ihren Preis!<br />

<strong>Pflege</strong>fachkräfte müssen Anerkennung <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e auch durch e<strong>in</strong>e angemessene Vergütung erfahren.<br />

Das hohe Maß an Verantwortung, <strong>der</strong> <strong>in</strong>dividuelle E<strong>in</strong>satz sowie die Leistungsbereitschaft von Mitarbeitenden<br />

s<strong>in</strong>d viel wert. Die öffentliche Anerkennung <strong>der</strong> <strong>Pflege</strong>berufe ist dr<strong>in</strong>gend zu stärken.<br />

Das Lohnniveau ist e<strong>in</strong> entscheiden<strong>der</strong> Faktor für die Attraktivität und den gesellschaftlichen Stellenwert<br />

e<strong>in</strong>es Berufsbildes. Engagierte und qualifizierte Mitarbeitende s<strong>in</strong>d die Grundvoraussetzung zur Sicherung<br />

pflegerischer Qualität. Um e<strong>in</strong>e Entlohnung <strong>der</strong> Mitarbeitenden auf <strong>der</strong> Grundlage von Tarifen o<strong>der</strong><br />

Arbeitsvertragsrichtl<strong>in</strong>ien sicherstellen zu können, müssen die gesetzlichen Rahmenbed<strong>in</strong>gungen<br />

geän<strong>der</strong>t werden.<br />

Die Höhe <strong>der</strong> Vergütung muss gewährleisten, dass die <strong>Beschäftigte</strong>n <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Pflege</strong> bei Vollzeittätigkeit<br />

nicht auf ergänzende Sozialleistungen angewiesen s<strong>in</strong>d.<br />

Unmissverständlich sollte <strong>der</strong> M<strong>in</strong>destlohn für <strong>Pflege</strong>hilfskräfte, <strong>der</strong> <strong>der</strong>zeit bei 8,75 Euro im Westen und<br />

bei 7,75 Euro im Osten pro Stunde liegt, als absolute Untergrenze def<strong>in</strong>iert werden. Den diakonischen<br />

Trägern muss es möglich se<strong>in</strong>, die tarifliche Bezahlung über die <strong>Pflege</strong>sätze zu ref<strong>in</strong>anzieren.<br />

2. Mehr Personal <strong>in</strong> die E<strong>in</strong>richtungen und Dienste mit leistungsgerechter Vergütung – für<br />

die Verbesserung <strong>der</strong> Arbeitsbed<strong>in</strong>gungen und <strong>der</strong> Betreuung pflegebedürftiger Menschen!<br />

Die quantitative und qualitative Personalausstattung ist gezielter den Erfor<strong>der</strong>nissen <strong>in</strong> den E<strong>in</strong>richtungen<br />

und Diensten anzupassen. Nicht nur die aktuellen <strong>Pflege</strong>e<strong>in</strong>stufungen s<strong>in</strong>d entscheidend, son<strong>der</strong>n <strong>der</strong><br />

tatsächliche Hilfe- und Betreuungsbedarf <strong>der</strong> <strong>Pflege</strong>bedürftigen muss berücksichtigt werden.<br />

Die <strong>Pflege</strong>e<strong>in</strong>richtungen und die ambulanten Dienste müssen angemessen mit Personal ausgestattet<br />

se<strong>in</strong> und ihr Personal leistungsgerecht und tariflich vergüten können. Nur dann können sie auch <strong>in</strong><br />

Zukunft die wachsende Zahl von pflegebedürftigen Menschen begleiten, unterstützen und pflegen. E<strong>in</strong>e<br />

zu knappe Personalausstattung führt zu unzuverlässigen Dienstzeiten, erhöhten Fehlzeiten sowie zu<br />

dauerhafter Überlastung <strong>der</strong> Mitarbeitenden. Ständiger Zeitdruck <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Pflege</strong> gefährdet die qualitativ<br />

gute Versorgung <strong>der</strong> pflegebedürftigen Menschen.<br />

Wenn die <strong>Pflege</strong>kassen und Sozialhilfeträger e<strong>in</strong>e angemessene Personalausstattung und die tarifliche<br />

und ortsübliche Entlohnung <strong>in</strong> den Entgeltverhandlungen nicht <strong>in</strong> voller Höhe anerkennen, kann es für<br />

die <strong>Pflege</strong>kräfte ke<strong>in</strong>e angemessene tarifliche Vergütung, ke<strong>in</strong>e verlässlichen Personalschlüssel und<br />

ke<strong>in</strong>e motivierenden Arbeitsbed<strong>in</strong>gungen geben.<br />

Mitarbeitende wollen älter werdende und pflegebedürftige Menschen mit ausreichend Zeit betreuen und<br />

begleiten. Heute müssen jedoch zunehmend Arbeitszeitanteile für <strong>in</strong>direkte Leistungen aufgebracht<br />

werden, die deshalb nicht mehr beim Menschen ankommen.<br />

3. Verlässliche F<strong>in</strong>anzierung <strong>der</strong> generalistischen <strong>Pflege</strong>ausbildung sicherstellen – für e<strong>in</strong>e<br />

qualifizierte Aus-, Fort- und Weiterbildung!<br />

E<strong>in</strong> neues, attraktives Ausbildungsprofil (Fachberufe und Studium), das differenzierte Karrierewege<br />

zulässt, macht die <strong>Pflege</strong>berufe für Auszubildende noch attraktiver. E<strong>in</strong>e geme<strong>in</strong>same <strong>Pflege</strong>ausbildung,<br />

mit e<strong>in</strong>er e<strong>in</strong>heitlichen Grundausbildung für die bisherigen <strong>Pflege</strong>berufe, ist notwendig. Die generalistische<br />

Ausbildung ermöglicht e<strong>in</strong>en direkten beruflichen E<strong>in</strong>stieg <strong>in</strong> alle Tätigkeitsfel<strong>der</strong> des Gesundheits-<br />

und <strong>Pflege</strong>wesens.

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