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sportunter- richt - Hofmann Verlag

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Didaktische Überlegungen<br />

Der Sportunter<strong>richt</strong> soll im Hinblick auf die Handlungsfelder<br />

den Schülern vielseitige Erfahrungen bieten. Tennis<br />

zählt dabei im Bildungsplan Baden-Württemberg<br />

zum Sportbereich IV, dem Sportarten aus dem aktuellen<br />

Schulsportwettkampfprogramm zugeordnet sind.<br />

Bei der Auswahl von ein oder zwei Sportarten innerhalb<br />

eines Schuljahres kommt es vor allem darauf an,<br />

solche Sportarten in Betracht zu ziehen, die zum Sporttreiben<br />

in der Freizeit und über die Schulzeit hinaus<br />

motivieren können. Tennis ist eine sehr kommunikative<br />

Sportart, hat einen hohen Freizeitwert und kann bis<br />

ins hohe Alter gespielt werden. Durch moderne Formen<br />

wie Cardio-Tennis (Noll, 2006) rückt auch der gesundheitliche<br />

Aspekt vermehrt in den Vordergrund.<br />

Tennis erfüllt demnach ohne Weiteres die Voraussetzungen<br />

des Sportbereichs IV und kann als eine solche<br />

Beispiel-Sportart herangezogen werden.<br />

Lernziele<br />

Die Schüler sollen das Tennisspiel durch die Unter<strong>richt</strong>sreihe<br />

unter den pädagogischen Perspektiven „Miteinander“<br />

durch geeignete Spielformen, „Leisten“ durch<br />

kleinere Wettkämpfe gegeneinander und „Eindruck“<br />

durch viele neue Bewegungserfahrungen kennenlernen.<br />

Im Folgenden werden für diese Perspektiven motorische,<br />

kognitive und sozial-affektive Lernziele unterschieden<br />

(Söll, 2008):<br />

UE<br />

(min)<br />

1 (90)<br />

2 (90)<br />

3 (45)<br />

+<br />

4 (90)<br />

5 (45)<br />

6 (90)<br />

• Motorische Lernziele: Die Unter<strong>richt</strong>sreihe soll in die<br />

Techniken der Grundschläge Vorhand und Rückhand<br />

einführen und sich positiv auf den koordinativen und<br />

konditionellen Leistungszustand der Schüler auswirken.<br />

Am Ende der Unter<strong>richt</strong>sreihe sollen die Schüler<br />

in der Lage sein, miteinander mehrere Ballwechsel zu<br />

spielen und zu steuern, wohin sie den Ball schlagen.<br />

• Kognitive Lernziele: Hier stehen das Einordnen von<br />

Spielsituationen, das Kennenlernen des Regelwerks,<br />

das eigenständige Beschreiben von Bewegungen, die<br />

eigenständige Korrektur falscher Bewegungen sowie<br />

die Vermittlung vielfältiger Bewegungserfahrungen<br />

zur Schulung der Wahrnehmung im Vordergrund.<br />

• Sozial-affektive Lernziele: Hierbei sollen den Schülern<br />

Spaß am Tennisspielen und Freude an der Bewegung<br />

vermittelt werden. Wichtig ist auch, dass die Schüler<br />

das kämpferische und spielerische Miteinander innerhalb<br />

der Gruppe erleben und das Gruppengefühl gestärkt<br />

wird.<br />

Aufbau der Unter<strong>richt</strong>sreihe<br />

Die Unter<strong>richt</strong>sreihe führt in das Tennisspiel ein und<br />

setzt deshalb keine Vorkenntnisse seitens der Schüler voraus.<br />

Hilfreich sind jedoch Erfahrungen mit Ballspielen,<br />

insbesondere mit Rückschlagspielen. Die einzelnen Unter<strong>richt</strong>seinheiten<br />

bauen aufeinander auf (Tab. 1). Die<br />

konkreten Übungen sind in dem Beitrag „Tennis im<br />

Sportunter<strong>richt</strong>“ in den Lehrhilfen in diesem Heft beschrieben<br />

(Seidel, Stein, Fühl & Schwameder, 2011).<br />

Thema Ziel Exemplarische Inhalte<br />

Erfahren von Bewegung, Spiel und<br />

Sport in einem Geräteparcour mit<br />

tennisspezifischen Lösungsmöglichkeiten<br />

Thematisierung der Grundschläge<br />

Vorhand und Rückhand und<br />

Kennenlernen des Regelwerkes<br />

Üben des Spielens miteinander und<br />

gegeneinander mit tennisähnlichen<br />

Spielformen<br />

Bewegungen lesen und beantworten<br />

zur Förderung der eigenen<br />

Handlungsfähigkeit in Spielsituationen<br />

Spiel, Satz und Sieg – Ein Kleinfeld-<br />

Tennisturnier zum Abschluss<br />

Ball- und Schlägergewöhnung<br />

sowie erste Erfahrungen mit<br />

Vorhand- und Rückhandschlägen<br />

sammeln<br />

Vermittlung der korrekten Technik;<br />

Anleitung zum selbstständigen<br />

Korrigieren; Vergabe von Referatsthemen<br />

für Kleingruppen, die diese<br />

in den folgenden Stunden ihren<br />

Mitschülern präsentieren<br />

Erlernte Techniken einsetzen und<br />

verbessern durch miteinander und<br />

gegeneinander Spielen<br />

Förderung der Eigen- und Fremdwahrnehmung<br />

in Spielsituationen<br />

Anwendung des Gelernten; Schüler<br />

an <strong>richt</strong>iges Tennis heranführen;<br />

Motivation fördern<br />

Unterschiedliche Hindernisse überwinden,<br />

während der Ball mit dem<br />

Schläger hochgehalten bzw. geprellt<br />

wird<br />

Bälle zuwerfen und zielge<strong>richt</strong>et<br />

schlagen, z. B. auf Zielmarkierungen<br />

(Matten, Reifen, etc)<br />

Referatsthemen: Sinn und Ziel des<br />

Tennis, Geschichte des Tennis, tennisspezifisches<br />

Aufwärmen etc.<br />

Tischtennis-Doppel, Rundlauf, Volleyballtennis<br />

etc.<br />

Kleine Taktikschulung: Spielen und<br />

beobachten, wie gepunktet werden<br />

kann mit Hilfe von Beobachtungsbögen<br />

Gruppenspiele; Könner spielen mit<br />

Handicap (z. B. kleinerer Schläger,<br />

mit der schwachen Hand)<br />

Tennis im Schulsport<br />

Prof. Dr. Hermann<br />

Schwameder<br />

Universität Salzburg<br />

IFFB Sport- und Bewegungswissenschaft<br />

Schlossallee 49<br />

A-5400 Hallein-Rit<br />

Tab. 1: Themen und Ziele<br />

der Unter<strong>richt</strong>sreihe „Tennis<br />

im Schulsport“<br />

Pädagogische<br />

Perspektive<br />

„Miteinander“<br />

und „Eindruck“<br />

„Miteinander“<br />

und „Leistung“<br />

„Miteinander“<br />

und „Leistung“<br />

„Eindruck“<br />

„Leistung“<br />

<strong>sportunter</strong><strong>richt</strong>, Schorndorf, 60 (2011), Heft 11 341

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