(2,34 MB) - .PDF - Gemeinde Matrei in Osttirol - Land Tirol

Kurzbericht über die Reise einer Osttiroler Delegation in die Tiroler Partnerprovinz Henan sowie
nach Peking und Shanghai (Expo 2010) im August dieses Jahres
In der Zeit vom 03. bis 09.08.2010 besuchte eine, durch die „Chinaexperten“ Ao. Univ.-Prof. Doz.
Dr. Richard Trappl (Beauftragter für China und EU-China-Angelegenheiten, Institut für
Ostasienwissenschaften, Sinologie, Leiter des Konfuzius-Institutes an der Universität Wien) und Prof.
Dr. Ernst-Florian Winter (früherer Direktor der Diplomatischen Akademie in Wien, Direktor Diplomat
in der sozial-wissenschaftlichen Abteilung der UNESCO, später bei der UNED [Umweltbehörde] und
zuletzt bei der UNIDO, jetzt wohnhaft in Hopfgarten in Defereggen) verstärkte Osttiroler Delegation
die chinesische Hauptstadt Peking (wo es zu einer Kontaktaufnahme mit Vertretern der
Österreichischen Botschaft, Gesandtem Dr. Christian Steiner und Handelsdelegiertem Dr. Oskar
Andesner aus Tirol gekommen ist) sowie die EXPO 2010 in Shanghai (wo die Delegation im
Österreichpavillon durch Mag. Birgit Murr sowie Edith Dorer aus Prägraten am Großvenediger und
Michaela Kofler aus Ainet bestens betreut worden ist).
Schwerpunkt der Chinareise war jedoch ein 4-tägiger, offizieller Besuch in der Tiroler
Partnerprovinz Henan und deren Hauptstadt Zhengzhou.
Die Tiroler Partnerprovinz Henan:
Im April 1998 wurde vom Gouverneur der Provinz Henan (vergleichbar in der Stellung mit einem
Landeshauptmann) und dem Landeshauptmann von Tirol (Dr. Wendelin Weingartner) eine
Freundschaftsnote unterzeichnet, wonach eine Kooperation der beiden Regionen in den Bereichen
Wirtschaft, Wissenschaft, Technik, Tourismus, Kultur und Bildungswesen angestrebt werden sollte.
Wie den beigeschlossenen Unterlagen entnommen werden kann, kam es am 02.11.1999 zu einem
schriftlichen Übereinkommen über die Herstellung freundschaftlicher Beziehungen zwischen der
Provinz Henan in der Volksrepublik China und dem Bundesland Tirol in der Republik Österreich.
In der Zeit vom 01. bis 03.11.1999 weilte eine hochrangige Delegation der Provinz Henan unter
Gouverneur Li Keqiang in Tirol, um die freundschaftlichen Beziehungen zu vertiefen. Bei diesem
Besuch wurde vereinbart, dass das Land Tirol im Mai 2000 eine Wirtschafts-, Bildungs- und
Kulturdelegation in die Provinz Henan entsendet. Diese Delegationsreise des Landes Tirol in die
Volksrepublik China und die Provinz Henan hat in der Zeit vom 07. bis 17.05.2000 stattgefunden.
Ziel der Reise war es, die freundschaftlichen Beziehungen zwischen Henan und Tirol weiter zu
vertiefen und die Möglichkeiten des Auf- und Ausbaues von wirtschaftlichen Beziehungen zwischen
der chinesischen Provinz und dem Bundesland Tirol zu prüfen.
Am 11.05.2000 wurde eine Absichtserklärung über den Ausbau dieser freundschaftlichen
Beziehungen von damaligen Wirtschaftslandesrat Konrad Streiter unterfertigt.
Auf Einladung von Landeshauptmann DDr. Herwig van Staa besuchte eine Delegation der
Provinzregierung unter Leitung von Gouverneur Li Chengyu vom 29. bis 30.10.2003 das Bundesland
Tirol. Während des Aufenthaltes in Tirol führten der Gouverneur und der Landeshauptmann
freundschaftliche und offene Gespräche, die schließlich in der Unterfertigung einer Absichtserklärung
über die Weiterentwicklung der freundschaftlichen Beziehungen zwischen der Provinz Henan und
dem Bundesland Tirol endeten.
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In den letzten Jahren wurden die Kontakte zu Henan, der bevölkerungsreichsten Provinz Chinas mit
nicht weniger als 100 Mio. Einwohnern und deren 10 Millionen-Einwohner-Hauptstadt Zhengzhou
vertieft. Henan gilt als die Wiege der Chinesischen Kultur und war dort in der jahrtausendealten
chinesischen Geschichte auch mehrfach der Sitz des Kaiserreiches angesiedelt.
Im Rahmen des offiziellen Besuches einer Osttiroler Delegation vom 06. bis 09.08.2010 wurde von
der Partnerprovinz Henan ein interessantes Besichtigungsprogramm organisiert (darunter u.a. der
weltbekannte Shaolin-Tempel als Wiege der chinesischen Kampfkünste Kung-Fu und Tai-Chi, die
Buddha-Gräber am Songshan Mountain, der Gelbe Fluss, die Longmen Grotten sowie die alte
Kaiserstadt Kaifeng mit Gildenhaus und Eisenturm…).
In den Städten Dengfeng und Kaifeng äußerten deren offizielle Vertreter auch Interesse an einer
möglichen kommunalen Partnerschaft mit einer Tiroler Stadt oder Gemeinde und haben schließlich
am 09.08. 2010 intensive Arbeitssitzungen in der Henan University of Traditional Medicine (TCM),
mit der Henan Tourism Administration und weiteren Tourismusinstitutionen sowie ein offizieller
Empfang durch Frau Vice Governor Kong Yufang in Zhengzhou stattgefunden. Delegationsleiter LA
Dr. Andreas Köll überbrachte dabei die offiziellen Grüße des Landes Tirol, insbesondere von
Landeshauptmann Günther Platter, welcher diesen offiziellen Besuch über Kontakte mit der
Chinesischen Botschaft in Wien unterstützt hatte.
Über die Ergebnisse der Arbeitssitzungen darf im Rahmen dieses Pressegespräches informiert
werden.
Mögliche Chinesische und Österreichische Beiträge für die Akademie „Schloß Weißenstein“:
Im Jahre 2010 konstituierte sich unter Leitung von Prof. Dr. Ernst-Florian Winter ein kleiner
Arbeitskreis, um gemeinsam mit Interessenten in China einen Vorschlag für chinesische Beiträge zu
einer möglichen künftigen Nutzung der Schloß-Burg „Weißenstein“ zu erarbeiten. Die Anregung
dazu kam von Hofrat Univ.-Prof. Dr. Gerd Kaminski, dem Präsidenten der Österreichisch-
Chinesischen Gesellschaft, der zur Zeit von LH Dr. Wendelin Weingartner die Partnerschaft zwischen
dem Land Tirol und der chinesischen Provinz Henan in die Wege leitete. 2009 hat anlässlich eines
Besuches des höchsten Parteisekretärs von Henan dieser in Wien den Vorschlag unterbreitet, in
Tirol ein chinesisches medizinisches Zentrum zu errichten. Die Medical Association von Henan steht
hinter diesem Projekt.
Anlässlich des Chinabesuches einer Osttiroler Delegation nach Henan wurde von der Henan
Traditional Chinese Medicine University (TCM) eingehend in deren Arbeit eingeführt. Das Interesse
in alternativer Medizin auf Basis von Heilkräutern, insbesondere aus dem Nationalpark Hohe Tauern,
bot eine Basis, um den Vorschlag der Akademie aufzugreifen.
Dieser Vorschlag versucht, die ganzheitliche Medizin der Chinesen mit der linear strukturierten
Medizin der Europäer in eine erfolgreiche Kombination zu bringen, wie man der beigelegten
Skizzierung von Prof. Dr. Winter ersehen kann.
Die Chinesen wurden eingeladen, in Tirol ein Traditional Medical Center einzurichten und zu
betreiben. Als wissenschaftlich Verantwortlicher ist die geplante Akademie „Schloß Weißenstein“
vorgeschlagen. Deren Mitarbeiter wären Vertreter der Chinese Medical Association, der Konfuzius
Gesellschaft, der IPOCRATES-Stiftung, der Vintirs Ecology Group und des Global Policy Analysis
Forum. Interesse hat auch die Diplomatische Akademie Wien geäußert. Weiters haben sich
französische, wie auch russische Stellen interessiert gezeigt.
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Die wissenschaftliche Ausrichtung illustrieren beigelegte Entwürfe: Es sollen Kulturaustausch und
Kooperation, vor allem zwischen China und Europa betrieben werden. Dazu sollte ein permanentes
chinesisches Kulturmuseum eingerichtet, ein Osttiroler Heimatmuseum eingegliedert werden,
sollten Tagungen und Seminare angeboten werden, Ausstellungen und diverse kulturelle
Aktivitäten (Konzerte) stattfinden. Geplant wäre auch ein Restaurant.
Das ganze Areal bietet sich an für ökologische Darbietungen, Erholung, Touristik in Verbindung mit
dem Nationalpark Hohe Tauern, Sprachkurse des Konfuzius-Institutes an der Universität Wien,
Diplomatenausbildung, vertrauliche Gespräche, wie auch alpinen Sport...
Die „Akademie Weißenstein“ könnte als eine Stiftung oder GmbH organisiert werden. Ein Budget
von rd. € 12 Mio. wäre vorerst ausreichend für Ankauf (rd. € 3 Mio.), Renovierungsarbeiten
(mindestens € 7 Mio.), diverse Zubauten (Gästehäuser) und Entwicklung .
Ein folgerichtiger Einstieg wäre die Erweiterung des chinesischen Tourismus in Österreich: Das
touristische Angebot befasst sich nach Idee der Akademie auch mit Gesundheit, Wellness,
Ernährung, Heilung und der äußerst gesunden Lage Osttirols. Ein schrittweises Vorgehen wurde
auch von der Diplomatischen Akademie in Wien begrüßt.
2011 findet das 40-jährige Jubiläum der diplomatischen Beziehungen der Republik Österreich mit
der Volksrepublik China statt. Dazu wäre ein attraktives Programm für einen chinesischen
Gegenbesuch in Tirol (Osttirol) sehr passend.
Prof. Dr. Ernst-Florian Winter
im August 2010
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Offizieller Empfang bei Frau Kong Yufang, Vice Governor in the Provincial People’s Government der Tiroler Partnerprovinz Henan mit Delegationsleiter
LA Dr. Andreas Köll unter Teilnahme des chinesischen Fernsehens und zahlreicher Printmedien.
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Gespräch zwischen Vize-Gouverneurin Kong Yufang und dem Tiroler Delegationsleiter LA Dr. Andreas Köll, welcher die offiziellen Grüße des Landes Tirol
überbringt.
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Die Chinesischen Gastgeber erwiesen sich in ihrer weitum bekannten, jahrtausendealten Ess- und Trinkkultur als überaus gastfreundlich.
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Besuch in der Henan University of Traditional Chinese Medicine (TCM) in Zhengzhou, der Hauptstadt der Tiroler Partnerprovinz Henan. Am Bild:
Chairman Sun Jianzhong, Univ.-Prof. Dr. Richard Trappl, Prof. Dr. Ernst-Florian Winter sowie die GVA-Ausschussmitglieder des Bezirkskrankenhauses
Lienz, Obmann Bgm. LA Dr. Andreas Köll, Bgm. Ing. Andreas Pfurner und Bgm. Franz Hopfgartner.
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Arbeitssitzung in der Henan University of Traditional Medicine (TCM): Eine zukünftige Zusammenarbeit mit dem Leiter der Internen Abteilung am BKH
Lienz, Univ.-Prof. Dr. Peter Lechleitner, welcher sich seit Jahren u.a. auch intensiv mit TCM beschäftigt, der zukünftigen „Gesundheitstourismusregion
Osttirol“ und der geplanten „Akademie Schloß Weißenstein“ in der Nationalparkregion Hohe Tauern sowie der Henan University of TCM wurde vereinbart:
Seitens der chinesischen Partner (Chairman Sun Jianzhong, Univ.-Prof. Dexin Guo, Director Wang Quanhua, Section Chief Sun Kexing vom International
Cooperation Office sowie Deputy Inspektor-General Wei Linna vom Henan Provincial Health Bureau) können jederzeit Professoren für TCM-Aktivitäten in
Österreich zur Verfügung gestellt werden.
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Arbeitssitzung mit der Henan Tourism Administration, International Marketing & Promotion Department, Director Zhou Yaoxia, dem Henan Provincial
Tourism Bureau, Director Song Zhenghui und He Lin, der Henan Tourism Group Co. LTD, Vice General Manager Joy Zhou, dem Foreign Affairs Office People’s
Government of Henan Province, Euro & America Division, Deputy Director-General Yong Weibin, Deputy Chief Li Bing sowie Yan Jingwei. Eine zukünftige
Zusammenarbeit zwischen den größten Reisebüros der, mit 100 Millionen Einwohnern bevölkerungsreichsten Provinz Chinas, Henan, sowie deren
10 Millionen-Einwohner-Hauptstadt, Zhengzhou, wurde vereinbart: Zukünftig sollen in Österreich nicht nur Wien und Salzburg in Form von Städtetourismus
angeboten werden, sondern auch Besuche im Nationalpark Hohe Tauern (Großglockner Hochalpenstraße und Felbertauernstraße) als highlights im Bereich
Kultur- und Naturlandschaft. Auch im Bereich der Österreichischen und Chinesischen Nationalparks soll es zu weiteren Partnerschaften kommen.
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Projekte „Akademie Schloß Weißenstein“ und „Nationalpark-Erlebniszentrum Osttirol“
Schloß Weißenstein ist der älteste, erhaltene Profanbau in Osttirol: Es wurde bereits im 12. Jahrhundert durch die bayerischen Grafen von
Lechsgemünde und Erzbischöfe von Salzburg errichtet. Um 1900 war es ein Nobelhotel mit Kurbädern, Schloßpark und dem ersten
Osttiroler Tennisplatz sowie prominenten Gästen, darunter die Königsfamilie von Sachsen.
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Projekte „Akademie Schloß Weißenstein“ und „Nationalpark-Erlebniszentrum Osttirol“
Schloß Weißenstein könnte Sitz der in Matrei angesiedelten „Nationalparkakademie Hohe Tauern“, einer Außenstelle der
Diplomatischen Akademie sowie eines „Nationalpark-Erlebniszentrums Osttirol“ werden. Das Konfuzius-Institut an der Universität Wien
möchte dort zukünftig auch Sprachkurse mit einem Chinaschwerpunkt sowie diverse Aktivitäten in Traditioneller Chinesischer Medizin
(TCM) anbieten.
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