CanOnS kLeine GrOSSe - Fachverlag Schiele & Schön

test
CheCk der Cinema eOS C100
CanOnS kLeine GrOSSe
Text: Christoph Beckmerhagen Fotos: Timo Landsiedel
Canon kündigt eine weitere S35-Sensor Kamera für den Winter 2012 an, die C100. Diese ist für „Ein-
Mann-Teams“ und „Indie-Filmer“ konzipiert und soll diesen Profi qualität zum kleinen Preis bieten.
zoom bekam ein Vorserienmodell und Tester Christoph Beckmerhagen sagt uns, ob der Rummel
gerechtfertigt ist.
26 zoom 01|13
Grundsätzlich von der Bildqualität
überzeugt: Christoph Beckmerhagen
mit der Canon C100
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Gerade für DSLR-Filmer könnte die C100
eine echte Alternative sein. Canon hat
vor einem Jahr die C300 als erste Super-
35-Kamera mit EF-Mount auf den Markt
gebracht. Dieser Tage kommt die C500 in
den Handel. Doch mit einem Nettokaufpreis
von knapp 10.000 Euro und 20.000
Euro bleiben beide für viele Indie-Filmer
unerschwinglich. Mit der C100 für rund
5.500 Euro will der japanische Hersteller
jetzt auch dieser Zielgruppe die passende
Kamera bieten. Canons neuester Digitalcamcorder
mit S35-Sensor hat ebenfalls
einen EF-Mount und ist damit mit den
aktuellen Objektiven der Canon-DSLR-
Reihe kompatibel.
Was kriegt man, was nicht?
Äußerlich wirkt die C100 wie ein Hybrid
aus DSLR-Kamera und Handheld-Videokamera.
Sie sieht der C300 sehr ähnlich,
ist aber mit Maßen von 120 x 178 x 129
mm mit Seitengriff etwa 15 Prozent klei-
Auch am Tophandle gut führbar; vorne links am Mikro
die Aussteuerung für den Ton
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ner. Die augenscheinlichsten Unterschiede sind der kürzere Viewfinder,
die fehlenden SDI-Anschlüsse und die Position des beweglichen LCD-
Monitors, der bei der C100 direkt über dem Akkufach am Body angebracht
ist. Die Kamera hat einen Seitengriff und ein Top-Handle, die abnehmbar
und jeweils mit Steuerelementen versehen sind. Ohne Objektiv
wiegt der Body circa ein Kilogramm.
Für die Speicherkarten gibt es zwei verschließbare SD-Kartenslots.
Die C100 verfügt über zwei XLR-Ausgänge, einen USB-Anschluss, einen
kleinen Klinken-Kopfhörerausgang, einen Miniklinken-Remote-Eingang,
einen AV-Out, einen DC-In zur Stromspeisung und einen vielversprechenden
HDMI-Ausgang. Die Kamera kann alle Standard-Bildraten
für PAL und NTSC sowohl in Interlaced als auch in Progressive aufzeichnen.
Zusätzlich steht auch die Kinobildrate 24 Bilder zur Verfügung.
Zeitlupenfunktionen wurden nicht integriert. Bei den Datenraten
kann man zwischen 24 Mbps LPCM, 24 Mbps, 17 Mbps und 7 Mbps
wählen. Audio kann auf zwei Kanälen entweder über das im Top-Handle
integrierte Stereo-Mikrofon oder über die XLR-Eingänge aufgenommen
werden. Das Format ist dann entweder linear PCM 48kHz 16-Bit oder
Dolby-Digital-AC3. Eine manuelle Aussteuerung des Sounds ist über
Regler am Tophandle möglich. Zwei unabhängige Limiter sind bei der
C100 ebenfalls vorhanden.
Besonders interessiert war ich an der Verwendung der C100 mit
Spiegelreflex-Objektiven. Beim Anschluss eines EF-Objektivs bietet die
Kamera einige Funktionen aus dem DSLR-Bereich. Auf dem Display
werden die aktuelle Brennweite und die Blende angezeigt. Die Blende
lässt sich am Seitengriff mit einem Rädchen wie bei einer DSLR über
die Kameraelektronik steuern, allerdings nicht stufenlos. Trotzdem eine
feine Sache! Für EF-Objektive bietet die C100 auch eine Vignettierungskorrektur,
die man über das Menü ein- und ausschalten kann.
CheCk der Cinema eOS C100
dSLr-haptik
Die Neue liegt mit ihrem geringen Gewicht gut
in der Hand und lässt sich mit dem Tophandle
angenehm führen. Durch die verwendeten Objektive
lag der Schwerpunt der Kamera relativ
mittig. Der Bildstabilisator von EF-Objektiven
wird unterstützt. Die wichtigsten Einstellungen
der C100 lassen sich direkt über die Knöpfe am
Body und am Seitengriff vornehmen. Dazu bietet
der Body Druckknöpfe für Vergrößerung,
Peaking, Zebra, Waveform, Push-Auto-Blende,
ISO, Shutter und One-Shot Auto-Fokus sowie
weitere für Status, Weißabgleich und Custom
Picture. Die Record-Start/Stop-Taste ist rechts
unterhalb des Objektiv-Mounts angebracht.
Auf der Rückseite befinden sich Schalter für
das Menü und hinter dem LCD-Monitor sind
Tasten für Abspielfunktionen, Display-Informationen
und für die Auswahl des SD-Karten-
Slots. Per Drehschalter kann zwischen Aufnahmemodus,
Off und Abspielmodus gewechselt
werden. Etwas seltsam nimmt sich aus, dass sich
das Menü nur mit dem Seitengriff steuern lässt;
zur Navigation bietet dieser einen kleinen Joystick. Außerdem befindet
sich oben am Seitengriff, wie bei einem DSLR-Auslöser, ein weiterer Record-Button.
Dahinter liegt ein Rädchen, mit dem die Blende und einige
auf dem Display angezeigte Attribute direkt eingestellt werden können.
Wer diese DSLR-Haptik mag, wird sich freuen.
Der ausklappbare LCD-Monitor hat eine Größe von 3,5 Zoll, der
sich durch Drehen und Schwenken in die optimale Position bringen
lässt. Welche Daten auf dem Display dargestellt werden, kann man sich
im Menü einstellen. Außerdem können die Display-Informationen per
Knopfdruck deaktiviert werden. Das ist sehr wichtig, denn die Daten
überdecken einen großen Teil des Bilds. Die Oberfläche des Monitors
ist leicht spiegelnd, was etwas nervt – aber das gilt für viele der aktuellen
Die neue Canon EOS C100 liegt
mit ihrem geringen Gewicht gut in
der Hand und lässt sich mit dem
Tophandle angenehm führen.
Klappbildschirme. Bildqualität und Helligkeit sind für die Kamera ausreichend.
Die Auflösung beträgt laut Canon 922.000 Pixel.
Wirklich begeistert bin ich von der Waveform-Anzeige, bei der verschiedene
Darstellungsmethoden angeboten werden und die eine hohe
Qualität aufweist. Diese Funktion ist eine große Hilfe bei der Belichtung.
Außerdem können das Schärfe-Peaking, zusätzlich der Fokus-Assist und
das so genannte Magnifying angezeigt werden – eine Vergrößerung zur
einfachen Bestimmung der Schärfe.
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