teil drei technische grundlagen - von avantgarde
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TEIL DREI TECHNISCHE GRUNDLAGEN<br />
Zweitrangige Versagensgründe<br />
Bei Verlängerung <strong>von</strong> Traversenspannweiten bekommt das<br />
Eigengewicht eine größere Bedeutung, ab einem bestimmten<br />
Punkt sogar begrenzende Eigenschaften. Wird eine Traversenspannweite<br />
unverhältnismäßig verlängert, versagt sie unter<br />
der Last ihres eigenen Gewichtes. Eine leicht konservative<br />
Betrachtung dieser Gefahr ist nicht unangebracht. Werden die<br />
zulässigen Spannungen betrachtet, könnte dies die Möglichkeit<br />
der konstruktiven Instabilität als Ergebnis <strong>von</strong> Deformationen<br />
der Traverse als gesamte Einheit eröffnen. Trotz der Anwesenheit<br />
der internen Raumdiagonalen bei allen <strong>von</strong> Prolyte hergestellten<br />
Traversen mit quadratischem oder rechteckigem Querschnitt,<br />
können schon leichte Fehler des Riggers ernsthafte Konsequenzen<br />
für die Stabilität der Traversen nach sich ziehen. Diese<br />
Gefahr steigert sich quadratisch mit der Verlängerung der<br />
Spannweite.<br />
Einfache Berechnungsformeln<br />
Etwa 95 % aller Belastungen bei horizontalem Einsatz <strong>von</strong><br />
Traversen sind gleichmäßig ver<strong>teil</strong>t. Die ersten Größen, die<br />
ermittelt werden können, sind die ungefähren Auflagerreaktionen<br />
pro Punkt als prozentualer An<strong>teil</strong> der Gesamtlast,<br />
unter Berücksichtigung der Tatsache, dass sich reale Auflager<br />
niemals exakt am Ende einer Traverse befinden und somit<br />
meistens eine geringe Auskragung über die äußeren Auflager<br />
vorhanden ist.<br />
Wie betrachtet man aber Punktlasten, die zufällig entlang der<br />
Spannweite eines Einfeldträgers platziert sind? Das Interesse<br />
gilt natürlich der sicheren Belastung <strong>von</strong> Kettenzügen, Stativen<br />
oder Messestand-Wänden. Die erste Antwort bringt der gesunde<br />
Menschenverstand. Wird eine Last direkt unterhalb eines<br />
Kettenzuges eingebracht, so ist es offensichtlich, dass der andere<br />
Kettenzug <strong>von</strong> dieser Last nichts „spürt”, abgesehen <strong>von</strong> der<br />
Hälfte des Eigengewichtes der Traverse.<br />
Dieser Lastfall wird durch folgende Formel beschrieben:<br />
Fa1 = 1 x P + 0,5 x pe UND Fa2 = 0 x P + 0,5 x pe<br />
Erläuterung:<br />
Fa = resultierende Last im Auflager<br />
P = Gewicht der Punktlast<br />
pe = Eigengewicht der Traverse<br />
Verschiebt man die Punktlast in die Mitte der Traverse, so ist<br />
deutlich, dass die Auflagerkräfte sich folgendermaßen<br />
berechnen lassen:<br />
Fa1 = 0,5 x P + 0,5 x pe UND Fa2 = 0,5 x P + 0,5 x pe<br />
Wird die Punktlast nach rechts verschoben, bis sie sich bei 2/3<br />
der Traverse befindet, ergeben sich die Auflagerkräfte zu:<br />
Fa1 = 0,33 x P + 0,5 x pe UND Fa2 = 0,66 x P + 0,5 x pe<br />
Daraus ergibt sich, dass die Höhe der Auflagerkräfte <strong>von</strong> der<br />
Position der Punktlast abhängig ist. Je geringer der Abstand<br />
der Punktlast vom Auflager entfernt ist, desto größer ist die<br />
Belastung dieses Auflagers. Logischerweise ist die Belastung des<br />
weiter entfernten Auflagers geringer.<br />
Positioniert man die Punktlast bei ¾ der Traverse, errechnen sich<br />
die Auflagerkräfte nach den<br />
Formeln:<br />
Fa1 = 0,25 x P + 0,5 x pe UND Fa2 = 0,75 x P + 0,5 x pe<br />
Dementsprechend könnten auch mehrere Punktlasten zwischen<br />
den Auflagern betrachtet werden. Es müsste dann jede einzelne<br />
Punktlast auf die aus ihr resultierenden Auflagerkräfte hin<br />
untersucht werden. Generell betrachtet man das Gewicht der<br />
Einzellasten, die eingebracht werden sollen. Ab etwa zehn<br />
gleichen Punktlasten wie z.B. Multifunktionsscheinwerfern, die in<br />
annähernd gleichen Abständen montiert werden, entspricht die<br />
Belastung annähernd einer gleichmäßig ver<strong>teil</strong>ten Last und<br />
niemand würde eine Berechnung nach der Devise „Einer nach<br />
dem Anderen” in Erwägung ziehen.<br />
Sobald größere Lasten zum Einsatz kommen, ist es aber<br />
unerlässlich, die Auflagerkräfte unter Berücksichtigung der<br />
Querkräfte, der Anschlagvariante und der Tragfähigkeit der<br />
Hebezeuge zu überprüfen.<br />
Niemand sollte die Sicherheit einer Traverse selbst einschätzen,<br />
die Anzahl derer, die immer das Richtige schätzen, ist extrem<br />
gering und eine falsche Schätzung führt leicht zu einer fallenden<br />
Last!<br />
Bei dem geringsten Zweifel: Tu es nicht! Es gibt keine<br />
Entschuldigung für unsichere Anwendung!<br />
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