GRUNDKURS KOSMETIK & PARFUMERIE - kosmetiknews.ch
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Es ist dur<strong>ch</strong>aus vorstellbar, dass die apokrinen S<strong>ch</strong>weissdrüsen ein Relikt (Überbleibsel)<br />
tieris<strong>ch</strong>er Sexualdrüsen sind.<br />
Ekkrine S<strong>ch</strong>weissdrüse<br />
Die ekkrinen S<strong>ch</strong>weissdrüsen sind, ausser im Berei<strong>ch</strong> des Nagelbettes und der Lippen, auf der<br />
gesamten Körperoberflä<strong>ch</strong>e, mit den S<strong>ch</strong>werpunkten Fusssohlen, Handinnenflä<strong>ch</strong>en und<br />
Stirn, verteilt.<br />
Ihre Gesamtzahl beträgt ca. drei Millionen.<br />
Sie sind bei der Geburt bereits vorhanden und verringern si<strong>ch</strong> mit zunehmendem Alter.<br />
Die ekkrine S<strong>ch</strong>weissdrüse besteht aus einem knäuelartigen, unteren Abs<strong>ch</strong>nitt und einem<br />
gewundenen Ausführgang, der direkt auf die Hautoberflä<strong>ch</strong>e mündet, wo er si<strong>ch</strong> als Pore<br />
(Öffnung) öffnet.<br />
Dieser knäuelartige Abs<strong>ch</strong>nitt liegt entweder in der Gefle<strong>ch</strong>ts<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>t oder etwas tiefer in der<br />
Übergangszone zwis<strong>ch</strong>en Lederhaut und Unterhaut.<br />
Die ekkrine S<strong>ch</strong>weissdrüse ist von einem di<strong>ch</strong>ten Gefäss-Nerven-Gefle<strong>ch</strong>t umgeben.<br />
Der ekkrine S<strong>ch</strong>weiss ist farblos, dünnflüssig und besteht hauptsä<strong>ch</strong>li<strong>ch</strong> aus Wasser (99%)<br />
und darin gelöster Substanzen (1%) wie zum Beispiel Ko<strong>ch</strong>salz, Harnstoff, Aminosäuren,<br />
Mil<strong>ch</strong>säure und weiteren Substanzen.<br />
Au<strong>ch</strong> Stoffe ab- und umgebauter Medikamente und Nahrungsmittel können im Wasser des<br />
ekkrinen S<strong>ch</strong>weisses gelöst sein. Die Haut kann na<strong>ch</strong> Einnahme von Knoblau<strong>ch</strong> na<strong>ch</strong><br />
demselben rie<strong>ch</strong>en, was in der Regel als unangenehm empfunden wird.<br />
Die natürli<strong>ch</strong>e Tagesmenge beträgt ca. 0,8l, die Maximalmenge bis 10l und hängt von der<br />
Umgebungstemperatur und der Tätigkeit ab.<br />
Die Aufgaben des S<strong>ch</strong>witzens<br />
Grundsätzli<strong>ch</strong> muss man zwis<strong>ch</strong>en dem Wärme bedingten (thermis<strong>ch</strong>) und dem seelis<strong>ch</strong><br />
(psy<strong>ch</strong>is<strong>ch</strong>) bedingten S<strong>ch</strong>witzen unters<strong>ch</strong>eiden.<br />
Beim thermis<strong>ch</strong> bedingten S<strong>ch</strong>witzen hat der ekkrine S<strong>ch</strong>weiss die Aufgabe Wärme<br />
abzugeben um die Körpertemperatur aufre<strong>ch</strong>t zu erhalten.<br />
Wärme entsteht um die Grundfunktionen des Organismus (zum Beispiel Zellerneuerung,<br />
Muskeltätigkeit und vieles mehr) au<strong>ch</strong> in Ruhe aufre<strong>ch</strong>t zu erhalten.<br />
Thermis<strong>ch</strong> bedingtes S<strong>ch</strong>witzen ist das Ergebnis eines Reflexes, der ausgelöst wird, wenn die<br />
Temperatur der Haut steigt. Die Wärme führt zu einer Erweiterung der Blutgefässe, die<br />
Haut rötet si<strong>ch</strong> (Steigerung der Dur<strong>ch</strong>blutung) und die Bluttemperatur wird erhöht. Die<br />
Erhöhung der Bluttemperatur bildet eine Bots<strong>ch</strong>aft wel<strong>ch</strong>e über das Blut selbst zum Gehirn<br />
transportiert wird (An diesem Me<strong>ch</strong>anismus einer Bluttemperaturerhöhung bei Aussenwärme<br />
habe i<strong>ch</strong> meine Zweifel.). Dort wird die Bots<strong>ch</strong>aft aufgenommen, verarbeitet und den Befehl<br />
zum S<strong>ch</strong>witzen erteilt. Dieser Befehl zum S<strong>ch</strong>witzen wird mit Hilfe von Nervenfasern zu den<br />
ekkrinen S<strong>ch</strong>weissdrüsen geleitet.<br />
Bei Kälte hingegen werden auf demselben Weg die Blutgefässe zusammengezogen, die<br />
Haut wird blass bis bläuli<strong>ch</strong>. Die Dur<strong>ch</strong>blutung wird vermindert und dadur<strong>ch</strong> au<strong>ch</strong> das<br />
S<strong>ch</strong>witzen.<br />
Beim thermis<strong>ch</strong>en S<strong>ch</strong>witzen unters<strong>ch</strong>eidet man den unmerkli<strong>ch</strong>en Wasserverlust und den<br />
merkli<strong>ch</strong>en, si<strong>ch</strong>tbaren Wasserverlust.<br />
Grundkurs Kosmetik & Parfumerie Daniella Vetterli Seite 26