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GRUNDKURS KOSMETIK & PARFUMERIE - kosmetiknews.ch

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Liposome (eigentli<strong>ch</strong> "Fettkörper<strong>ch</strong>en" von "Lipo-" für "Fett-" und "Soma" für "Körper") sind<br />

kleine Bläs<strong>ch</strong>en mit einer Lipidmembran um den wässrigen Inhalt oder Kern.<br />

Die Liposommembran besteht aus einer oder mehreren Doppels<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>ten von Phospholipiden<br />

(z. B. Lezithin). Der hydrophile (wasserlösli<strong>ch</strong>e) Teil des von diesen Phospholipiden<br />

gebildeten Tensids ist in der Doppels<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>t na<strong>ch</strong> aussen, der lipophile Teil na<strong>ch</strong> innen<br />

geri<strong>ch</strong>tet.<br />

Die hydrophilen Wirkstoffe sind im Innern des Liposoms einges<strong>ch</strong>lossen, unmittelbar<br />

umgeben von den lipophilen Phospholipid-Endungen, die lipophilen Wirkstoffe sind in der<br />

Membran fixiert. Man kann au<strong>ch</strong> leere Liposome, die nur Wasser enthalten, zum reinen<br />

Flüssigkeitstransport und zur naturnahen Befeu<strong>ch</strong>tung nutzen.<br />

Die Phospholipide der Liposomen sind in ihrer Struktur jenen der Zellmembran ähnli<strong>ch</strong>. Eine<br />

Vereinigung von Liposom und Zellmembran und eine damit einhergehende<br />

Wirkstoffübertragung auf die betreffende Zelle sind daher denkbar.<br />

Unters<strong>ch</strong>ied in Aufbau und Grösse:<br />

Je kleiner, desto tiefer können Liposome in die Haut eindringen und desto stabiler und<br />

haltbarer sind sie.<br />

Eins<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>tige, kleine Liposome können die Hauts<strong>ch</strong>ranke passieren.<br />

Mehrs<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>tige Liposome sind dafür zu gross. Sie wirken an der Oberflä<strong>ch</strong>e und können<br />

beispielsweise dem S<strong>ch</strong>utz von Wirkstoffen dienen. (Sonnens<strong>ch</strong>utzpräparate können beide<br />

Arten von Liposomen enthalten. Dabei tragen die kleinen eins<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>tigen Liposome die UV-<br />

Filter, während die grösseren mehrs<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>tigen Lipide das Eindringungsvermögen erhöhen.)<br />

Die Grösse des Liposoms und die Dicke seiner Membran ents<strong>ch</strong>eiden indes ni<strong>ch</strong>t allein über<br />

das Eindringvermögen der Liposomen, sondern au<strong>ch</strong> deren Zusammensetzung, insbesondere<br />

ihr Gehalt an gesättigten (hydrierten, doppelbindungsarmen) Phospholipiden und an<br />

ungesättigtem (an Doppelbindungen rei<strong>ch</strong>em) Phospatidyl<strong>ch</strong>olin.<br />

Tenside und Fette beeinflussen die Stabilität bzw. den Zerfall von Liposomen: Am<br />

wirksamsten und stabilsten sind Liposome in wässriger Lösung.<br />

Liposome - Wirkstoff und Vehikel für Medizin und Kosmetik<br />

Liposome wurden bereits 1965 bes<strong>ch</strong>rieben, aber erst 1987 zum ersten Mal in einem<br />

Kosmetikum zur Pflege reifer Haut eingesetzt.<br />

Die mikroskopis<strong>ch</strong> kleinen Hohlkügel<strong>ch</strong>en haben vers<strong>ch</strong>iedene Namen, wie zum Beispiel<br />

Liposomen, Nanosomen, Mikrospheren, Sphingosomen, Niosomen und andere. Die<br />

eigentli<strong>ch</strong>en Liposomen bestehen aus einer Doppels<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>t von bestimmten Fettmolekülen,<br />

den sogenannten Phospholipiden, die einen Hohlraum ums<strong>ch</strong>ließen. In diesem Hohlraum<br />

befindet si<strong>ch</strong> bei "leeren" Liposomen Wasser, andere Liposome enthalten Wirkstoffe, die<br />

aber wasserlösli<strong>ch</strong> sein müssen. Sphingosome und Niosome bestehen ebenfalls aus einer<br />

Doppels<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>t, wobei die Fettmoleküle bei Sphingosomen andere Eigens<strong>ch</strong>aften haben als<br />

bei Liposomen. Niosome enthalten anstatt des Fettmoleküls andere Stoffe.<br />

Während Liposome hauptsä<strong>ch</strong>li<strong>ch</strong> wasserlösli<strong>ch</strong>e Wirkstoffe transportieren, werden als<br />

Vehikel von fettlösli<strong>ch</strong>en Wirkstoffen, wie zum Beispiel Vitamin A oder E, lieber<br />

Nanosomen verwendet. Nanosomen bestehen aus einer Lecithinhülle, die einen ölhaltigen<br />

Kern ums<strong>ch</strong>ließt.<br />

Trotz der vers<strong>ch</strong>iedenen Namen haben alle diese Mikrokügel<strong>ch</strong>en in erster Linie zwei<br />

Aufgaben: Die Zufuhr von Feu<strong>ch</strong>tigkeit, was zum Beispiel dur<strong>ch</strong> Liposome gut gelingt<br />

bzw. die Zufuhr von Lipiden, wofür si<strong>ch</strong> Nanosomen besser eignen.<br />

Au<strong>ch</strong> "leere" Liposome, die nur Wasser, aber keine speziellen Wirkstoffe enthalten, führen<br />

der Haut Feu<strong>ch</strong>tigkeit zu und vermitteln ein angenehmes Hautgefühl. Die Liposome werden<br />

beim Auftragen auf die Haut teilweise zerstört und an die Zellen der Horns<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>t gebunden.<br />

Dadur<strong>ch</strong> wird die Horns<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>tbarriere gestärkt und mehr Feu<strong>ch</strong>tigkeit in der Haut gehalten.<br />

Je na<strong>ch</strong> Größe der verwendeten Liposome soll ein Teil entlang der Zwis<strong>ch</strong>enzellräume in<br />

Grundkurs Kosmetik & Parfumerie Daniella Vetterli Seite 78

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