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Immer wieder liest man in den Medien, dass in<br />
Deutschland zu schnell künstliche gelenke eingesetzt<br />
werden. Wie ist Ihre Haltung zu diesem<br />
thema?<br />
Tatsächlich werden in keinem Land der Welt so viele<br />
künstliche Gelenke in Relation zur Bevölkerung eingesetzt<br />
wie in Deutschland. Unsere Klinik hat im Hinblick auf den<br />
Einsatz von Kunstgelenken ein klares Konzept: Für uns<br />
steht der künstliche Gelenkersatz am Ende der Behandlungskette.<br />
Den Anfang macht die genaue Diagnostik,<br />
die auch eine Beurteilung des Schweregrads der Arthrose<br />
beinhaltet. Dann versuchen wir in Kooperation mit den<br />
niedergelassenen Kollegen, die Probleme des Patienten über<br />
ein konservatives Therapieprogramm, bestehend aus Krankengymnastik<br />
und medikamentöser Behandlung, in den<br />
Griff zu bekommen. Sollte trotzdem ein operativer Eingriff<br />
notwendig werden, wenden wir gelenkerhaltende Techniken<br />
an. Dazu gehören <strong>zum</strong> Beispiel Gelenksspiegelungen<br />
oder Achskorrekturen. Erst wenn alle diese Möglichkeiten<br />
ausgeschöpft sind und nicht ausreichen, ist der künstliche<br />
Gelenkersatz angezeigt und wird dann auch durchgeführt.<br />
Was liegt Ihnen und Ihrem team bei der behandlung<br />
besonders am Herzen?<br />
In erster Linie wollen wir eine medizinische Behandlung<br />
auf höchstem Niveau anbieten. Dazu gehört für<br />
uns aber auch, dem Patienten <strong>als</strong> Mensch gerecht zu<br />
werden. Ganz wichtig sind <strong>hier</strong> natürlich das Gespräch<br />
und die menschliche Zuwendung. Wir orientieren uns<br />
am Leitbild der Barmherzigen Brüder und bemühen uns,<br />
die Gastfreundschaft, für die der Orden steht, für jeden<br />
Patienten spürbar zu machen.<br />
Was möchten sie über den „Privatmann Dr. Füchtmeier“<br />
erzählen?<br />
Meine Freizeit verbringe ich am liebsten mit meiner<br />
Familie. Wir haben drei Kinder und einen Hund, da ist<br />
immer etwas los. Körperlich fit halte ich mich mit Radfahren.<br />
Vor zwei Jahren haben wir in unserer Klinik das<br />
Radsportteam »Quick Hips« (Schnelle Hüften) gegründet.<br />
Damit werden wir dieses Jahr wieder am Arber-Radmarathon<br />
starten. Darauf freue ich mich schon sehr. □<br />
↘ aUF DEN PUNKT gEBRaChT<br />
hochleistungsmedizin<br />
In der Klinik für Unfallchirurgie und Orthopädie,<br />
Sportmedizin des Krankenhauses Barmherzige<br />
Brüder arbeiten Fachspezialisten für den gesamten<br />
Bewegungsapparat. Unterstützt werden sie durch<br />
moderne Technologien, die die Eingriffe für den<br />
Patienten sicherer und schonender gestalten.<br />
Einige dieser Instrumente werden nachfolgend<br />
kurz vorgestellt.<br />
Minimal-invasive Chirurgie<br />
die minimal-invasive chirurgie, auch schlüsselloch-chirurgie<br />
genannt, ist eine sanfte methode des Operierens. sie reduziert<br />
schmerzen nach dem eingriff und die länge eines Krankenhausaufenthaltes<br />
oftm<strong>als</strong> auf ein minimum. dazu gehört<br />
<strong>zum</strong> beispiel die gelenkspiegelung (arthroskopie), mit deren<br />
hilfe heutzutage viele eingriffe an schulter, Knie, fuß oder<br />
hüfte deutlich schonender <strong>als</strong> früher vorgenommen werden<br />
können. auch Knochenbruchbehandlungen (Osteosynthesen)<br />
werden häufig minimal-invasiv durchgeführt. dabei<br />
werden die Platten durch sehr kleine schnitte am Knochen<br />
fixiert. selbst beim einsetzen von Kunstgelenken greifen<br />
die Ärzte sooft wie möglich auf minimal-invasive techniken<br />
zurück.<br />
Navigation<br />
bei der navigation benutzt der chirurg ein computergestütztes<br />
spezialkamerasystem, welches ihm hilft, die Platzierung<br />
eines implantats passgenau vorzunehmen und die genauen<br />
gelenkachsen einzuhalten. es bedeutet nicht, dass ein roboter<br />
oder ein computer die Operation durchführt. Vielmehr<br />
handelt es sich bei der navigation um ein nützliches hilfsmittel,<br />
um eine Operation noch sicherer durchzuführen. sie kann<br />
die erfahrung eines arztes natürlich nicht ersetzen, aber<br />
komplexe anatomische Verhältnisse verständlicher darstellen<br />
und so dem Operateur helfen, noch präziser zu arbeiten.<br />
Intraoperative Computertomographie<br />
eine weiterentwicklung der computertomographie stellt die<br />
intraoperative bildgebung dar, die während einer laufenden<br />
Operation eingesetzt wird. ihr Vorteil liegt vor allem in der<br />
Verbesserung der sicherheit für den Patienten. sie erleichtert<br />
dem chirurgen die Orientierung im Operationsgebiet und<br />
dient gleichzeitig der Qualitätskontrolle. denn mit hilfe des<br />
intraoperativen computertomographen kann der chirurg<br />
noch während des eingriffs sehen, ob das Operationsziel<br />
erreicht worden ist und gegebenenfalls sofortige Korrekturen<br />
vornehmen. □<br />
regensburger ORtHOPÄDeNgemeinschaft 7