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Mitteilungsblatt - Bundesarbeitsgemeinschaft Bau Holz Farbe

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vertretend seien die zertifizierten<br />

und von den meisten<br />

Handwerkskammern anerkannten<br />

Weiterbildungen zur<br />

„Fachkraft Lehmbau“ des<br />

Dachverband Lehm sowie<br />

zum „Gestalter/-in für Lehmputze“<br />

des FAL e.V. genannt.<br />

Beide Konzepte bieten<br />

eine Ausbildung auf einem<br />

sehr hohen Niveau. Fazit<br />

bleibt dennoch, dass der<br />

Erwerb von zertifizierten und<br />

anerkannten Qualifikationen<br />

im Lehmbau derzeit nur für<br />

wenige (zahlungsbereite)<br />

Handwerker möglich ist.<br />

Problematisch erweist sich<br />

zudem, dass Weiterbildungen<br />

(bisher) nur als „Gesamtpaket“<br />

belegt werden<br />

können, obwohl die Nachfrage<br />

nach kleineren testierbaren<br />

Einheiten, welche akkumulierbar<br />

und somit auf<br />

den Gesamtabschluss anrechenbar<br />

sind, zunimmt.<br />

Zusammenfassend kann<br />

konstatiert werden, dass gerade<br />

Auszubildenden und<br />

Gesellen der Erwerb von<br />

Qualifikationen im Lehmbau<br />

erschwert wird, vielmehr<br />

noch eine Vermittlung von<br />

Inhalten des modernen<br />

Lehmbaus innerhalb der beruflichen<br />

Erstausbildung gar<br />

nicht stattfindet! Inzwischen<br />

engagieren sich daher eine<br />

Vielzahl von Personen und<br />

Institutionen für die Implementierung<br />

des Lehmbaus<br />

in die berufliche Bildung.<br />

Man hat erkannt, dass die<br />

zunehmende Etablierung<br />

dieser <strong>Bau</strong>weise sowie die<br />

30<br />

verstärkte Rationalisierung<br />

und Technisierung der Arbeitsweisen<br />

eine Integration<br />

in die Erstausbildung bedingt.<br />

Das <strong>Bau</strong>en mit Lehm<br />

wird zunehmend komplexer<br />

und ist kaum mehr von Laien<br />

zu bewältigen zumal das<br />

<strong>Bau</strong>en mit Lehm kein<br />

(bau)rechts- und gewährleistungsfreier<br />

Raum ist!<br />

Eine Vorreiterrolle bildet in<br />

diesem Kontext die Knobelsdorff-Schule<br />

in Berlin,<br />

welche ihren Auszubildenden<br />

seit einigen Jahren die<br />

Möglichkeit bietet, auf schuleigenen<br />

<strong>Bau</strong>stellen 8 , Qualifikationen<br />

im Lehmbau zu erwerben.<br />

Bisher werden diese<br />

Aktivitäten jedoch ausschließlich<br />

im Rahmen der<br />

Fachpraxisausbildung, unter<br />

Anleitung vom Maurermeister<br />

und Lehmbauexperten<br />

Andreas Joerdens, insbesondere<br />

innerhalb der nachfolgend<br />

genannten Ausbildungen<br />

umgesetzt.<br />

1. Berufsvorbereitende Lehrgänge<br />

(EQJ)<br />

2. Staatlich geprüfte/r denkmaltechnische/r<br />

Assistent/-in<br />

3. <strong>Holz</strong>- und <strong>Bau</strong>tenschützer/-in<br />

4. Maurer/-in<br />

Um Erlerntes zukünftig zertifizieren<br />

zu können, wird derzeit<br />

in Kooperation mit dem<br />

Dachverband Lehm versucht,<br />

eine Zusatzausbildung<br />

zu entwickeln. Ziel ist<br />

zunächst die Erarbeitung eines<br />

anerkannten und vali-<br />

<strong>Mitteilungsblatt</strong> BAG 01/2009<br />

diertenQualifikationsbausteines „Herstellen von <strong>Bau</strong>körpern<br />

in Lehmbauweise“<br />

für die berufsvorbereitenden<br />

Lehrgänge sowie die denkmalschutztechnischenAssistentenInnen.<br />

Perspektivisch<br />

soll der Qualifizierungsbaustein<br />

die Grundlage für weitere<br />

<strong>Bau</strong>steine bilden, welche<br />

dann innerhalb der dualen<br />

Ausbildung ihre Integration<br />

erfahren könnten.<br />

Erste didaktische Vorüberlegungen<br />

in Bezug auf die Zuordnung<br />

von Inhalten des<br />

modernen Lehmbaus beziehungsweise<br />

der darauf basierenden<br />

<strong>Bau</strong>steine zu den<br />

Lernfeldern des Berufsfeldes<br />

<strong>Bau</strong>technik werden nachfolgend<br />

grob skizziert.<br />

Aspekte einer Implementierung<br />

des Lehmbaus in<br />

die duale Ausbildung der<br />

<strong>Bau</strong>wirtschaft<br />

Ausgangspunkt für Überlegungen<br />

hinsichtlich einer<br />

Implementierung des <strong>Bau</strong>stoffes<br />

Lehm bildet die Beantwortung<br />

der Frage, welcher<br />

Beruf bzw. welche Berufe<br />

hierfür geeignet erscheinen.<br />

Aufgrund dessen,<br />

dass für den Arbeitsbereich<br />

des Lehmbaus kein anerkannter<br />

Ausbildungsberuf<br />

existiert, ordnen die Lehmbau<br />

Regeln (DVL, 2002) den<br />

verschiedenen Lehmbauleistungen<br />

die entsprechenden<br />

Normen und Gewerke zu<br />

(vgl. Tab. 1).

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