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für die praxis einblicke rückblicke projekte - Türkiye Almanca ...

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10<br />

Explizite Grammatik kann<br />

durchaus ohne direkte Überführung<br />

in implizites<br />

Sprachwissen Grundlage der<br />

Sprachverwendung sein.<br />

beim Deutschlernen hilfreich sein sollen.<br />

Grammatikregeln sind aber keine<br />

„Gesetze“, sondern nur<br />

Verallgemeinerungen, <strong>die</strong> helfen sollen,<br />

das Sprachsystem zu verstehen. Die<br />

Grammatik erleichtert es den DaF-<br />

Lernern, eigene Gedanken auf Deutsch<br />

zu formulieren, d.h. mündliche und<br />

schriftliche Texte zu verstehen und<br />

selbst zu produzieren. Beherrschen sie<br />

gut Deutsch, dann werden sie an das<br />

Hilfsmittel nicht mehr denken. Durch <strong>die</strong><br />

Sensibilisierung auf sprachliche<br />

Regelmäßigkeiten, auf Differenzen und<br />

Gemeinsamkeiten zwischen den<br />

Sprachen (z.B. zwischen dem Deutschen<br />

und der Muttersprache) wird vermieden,<br />

dass <strong>die</strong> Lerner Aussagen auf Deutsch<br />

Wort <strong>für</strong> Wort in <strong>die</strong> Muttersprache<br />

übersetzen. Hier<strong>für</strong> sind der richtige<br />

Umgang mit Wörterbüchern, eigenen<br />

Wörtersammlungen, Lexika und<br />

Nachschlagwerken z.B. <strong>für</strong> Grammatik<br />

sowie Nutzung der anderen Me<strong>die</strong>n wie<br />

Internet im DaF-Unterricht zu vermitteln.<br />

In der Wiederholungsphase sollte nicht<br />

ALMANCA D‹L DERG‹S‹ 2008/2<br />

nur auf Inhalte hingewiesen werden, sondern auch<br />

auf Verstehens- oder Lernstrategien. Durch deren<br />

Betrachtung werden verschiedene<br />

Zugangsmöglichkeiten zur Sprache analysiert und<br />

wahrgenommen, was <strong>die</strong> Bewusstmachung des<br />

Lernprozesses positiv beeinflusst. Heutzutage enthalten<br />

fast alle DaF-Lehrwerke eine Zusammenstellung<br />

mit Informationen darüber, was <strong>die</strong> SchülerInnen in<br />

der letzten Einheit gelernt haben. Hier werden nicht<br />

nur <strong>die</strong> grammatischen Regeln mit Beispielen zusammengestellt,<br />

sondern auch Verstehensstrategien mit<br />

entsprechendem Wortschatz und neuen Ausdrücken<br />

oder Hinweise auf Lernstrategien aufgelistet, damit<br />

sich <strong>die</strong> Lerner <strong>die</strong> Lerninhalte möglichst effektiv<br />

aneignen.<br />

Vom expliziten zum impliziten Wissen<br />

Explizite Grammatik kann durchaus ohne direkte<br />

Überführung in implizites Sprachwissen Grundlage der<br />

Sprachverwendung sein. Bei Bewältigung bestimmter<br />

Sprachverwendungsaufgaben (z.B. beim Schreiben<br />

oder Lesen) können explizite Wissensbestände abgerufen<br />

und angewendet werden. Diese Verfahren nutzen<br />

<strong>die</strong> Lerner zum Beispiel bei Selbstkorrekturen in<br />

schriftlichen Texten. (vgl. ebd.) Daher ist es empfehlenswert,<br />

den SchülerInnen Techniken der<br />

Fehlerreduzierung anzubieten. Durch Umformulieren<br />

von eigenen Texten können <strong>die</strong> SchülerInnen gelernte<br />

Strukturen bewusst anwenden und eigene Fehler korrigieren.<br />

Die Lerner kontrollieren sich selbst und lenken<br />

dadurch das erworbene Wissen in bestimmter<br />

Weise. Bei der Korrektur schriftlicher Arbeiten ist<br />

genau zu überlegen, was <strong>die</strong> SchülerInnen daraus lernen<br />

sollen. Fehler machen gehört zum Lernprozess.<br />

Aber Vorsicht: „Im Rahmen einer Korrektursequenz<br />

eine fehlerfreie sprachliche Produktion zu verlangen,<br />

kann kontraproduktiv sein.“ (s. Edmondson 2002; S.<br />

Abbildung 1: Die Tabelle wird anhand des dazu gehörigen Lesetextes ausgefüllt und ergänzt.<br />

Albrecht, U. u.a.: Passwort Deutsch, Kurs- und Übungsbuch: Bd. 2; Ernst Klett International<br />

Stuttgart 2001; S. 63

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