Come together, sing together!
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ZEITSCHRIFT FÜR DIE CHÖRE DES NIEDERSÄCHSISCHEN CHORVERBANDES<br />
DER CHOR1/2010<br />
� TITELTHEMA<br />
Klingendes Weltkulturerbe<br />
16. Internationales Chor- und<br />
Musikfest in Goslar mit mehr als<br />
1.500 Sängerinnen und Sänger<br />
aus 8 Nationen<br />
� AUS DEM NC<br />
Auftakt in Wolfenbüttel<br />
Neujahrsempfang des Niedersächsischen<br />
Chorverbandes<br />
� SPECIAL<br />
Öffentlichkeitsarbeit<br />
Wie verfasse ich einen interessanten<br />
Artikel für DER CHOR?
2<br />
INFO-BOARD<br />
TERMINVORSCHAU 2010<br />
Chorleitung<br />
04.09. 62. Chorleitertag in Hannover<br />
Chorjugend des NC<br />
13.–14.11. Workshop „Partizipation von<br />
Kinder- und Jugendchören in<br />
der Kulturarbeit“, Hannover<br />
FELIX<br />
23.10. Fortbildung für Erzieherinnen<br />
und Erzieher, Hannover<br />
Chorsängerinnen und Chorsänger<br />
Workshop „Singen nach Noten“<br />
24.07. Basiskurs in Helmstedt<br />
25.07. Aufbaukurs in Wolfenbüttel<br />
20.11. Basiskurs in Holzminden<br />
21.11. Basis- und Aufbaukurs, Hannover<br />
Dozent: Karl Heinz Schmitt<br />
19.09. Stimmbildungsfortbildung in<br />
Rhüden<br />
Werbeartikel mit dem NC-Signet<br />
10er-Pack Schreibblocks DIN A5 5,00 €<br />
VIP-Band silbergrau (für Veranstaltungen), p.Stck. 1,50 €<br />
Notentasche 3,00 €<br />
Cap 4,00 €<br />
Schwarzes T-Shirt mit Aufdruck „Ich <strong>sing</strong>e im Chor“ 7,00 €<br />
Notenschlüssel als Pin 1,50 €<br />
Kaffeetasse mit NC-Enblem 5,00 €<br />
Druckbleistift mit Internetadresse, 10er-Pack 5,00 €<br />
Weiterhin sind CDs von diversen Veranstaltungen verfügbar.<br />
Alle Artikel erhalten Sie bei der Geschäftsstelle des NC in Hannover.<br />
IMPRESSUM<br />
Herausgeber<br />
Niedersächsischer Chorverband e.V.<br />
Königsworther Straße 33 · 30167 Hannover<br />
Telefon 0511 7100832<br />
Telefax 0511 7100826<br />
E-Mail: office@ndschorverband.de<br />
V.i.S.d.P.: Wolfgang Schröfel, Präsident<br />
Redaktionsleitung<br />
Alexander Jordan (aj)<br />
E-Mail: redaktion@ndschorverband.de<br />
Redaktion<br />
Hans Ahrens (ha), Gerd Bode (gb), Eckhard Kuttig (ek)<br />
Erscheinungsweise<br />
1/2 jährlich<br />
06.11. Stimmbildungsfortbildung in<br />
Bad Pyrmont<br />
Chorbezirke<br />
Hannover/Schaumburg<br />
12.09. Kinderchorfest, Bückeburg<br />
09.10. Fortbildung Chormanagement<br />
für Vorstände der Chorbezirke,<br />
Hannover<br />
04.12. Innenstadt<strong>sing</strong>en der Kinderund<br />
Jugendchöre<br />
Hameln-Pyrmont<br />
08.08. Hafenkonzert an und auf der<br />
Pluto<br />
30.10. Projekt „Lebendiger Kinderchor“<br />
in Emmerthal, kl.Turnhalle<br />
Braunschweig/Peine<br />
29.08. Teilnahme am Tag der Braunschweigischen<br />
Landschaft<br />
Wolfenbüttel<br />
29.08. Teilnahme am Tag der Braunschweigischen<br />
Landschaft<br />
Preis des Einzelhefts<br />
2,00 €<br />
Redaktionelle Beiträge<br />
Wenn Sie über Ihren Chor oder von Ihrem besonderen Konzert<br />
berichten möchten, so senden Sie Ihren Artikel nebst<br />
Bildern bitte als Textdatei bzw. Digitalfotos (bitte die Bildquelle<br />
sowie eine kurze Bildunterschrift nicht vergessen) per<br />
E-Mail an redaktion@ndschorverband.de.<br />
Im Falle des Abdrucks von Abbildungen oder Fotos ohne Angabe<br />
des Urhebers ist dieser nicht bekannt. Wenn Hinweise<br />
auf die Urheberschaft möglich sind, bitten wir, diese der Redaktion<br />
unbedingt mitzuteilen.<br />
Für unverlangt eingesandte Manuskripte, Fotos, Notenbeispiele,<br />
Bücher und Tonträger wird keine Haftung übernommen.<br />
Nachdruck oder fotomechanische Wiedergabe, auch<br />
03.12. Adventskonzert<br />
Harz<br />
28.08. Teilnahme am „Singen im Naturpark<br />
Harz“ in Bad Sachsa<br />
19.09. Chormanagementfortbildung<br />
in Rhüden<br />
27./28.11. Adventskonzerte in Wöltingerode<br />
Veranstaltungen<br />
05.09. 23. Landesdelegiertentag,<br />
Landesmusikakademie Wolfenbüttel<br />
Konzerte<br />
19.06. Teilnahme und Unterstützung<br />
des Projekt „CHORUS“ Kunst-<br />
FestSpiele Herrenhausen<br />
05.–06.11. Winterkonzerte in der Galerie<br />
Herrenhausen<br />
auszugsweise, ist nur mit ausdrücklicher Zustimmung des<br />
Herausgebers möglich.<br />
Redaktionsschluss für die Ausgabe 2/2010 ist am<br />
1. Oktober 2010.<br />
Zum Titelbild:<br />
Freude und Dynamik – der Volkschor Hassloch (Rheinland-<br />
Pfälzischer Chorverband) zeigte beim Chor- und Musikfest<br />
in Goslar höchstes Engagement.<br />
DER CHOR 1/2010
Chormusik ist<br />
international<br />
Liebe Freunde der Chormusik,<br />
die lange Zeit der Vorbereitung gipfelte vor wenigen Tagen mit dem<br />
16. Internationalen Chor- und Musikfestival 2010 in einem herausragenden<br />
musikalischen Erfolg. Zahlreiche Betreuer, Helfer und Organisationskräfte<br />
haben dazu beigetragen, dass der Niedersächsische Chorverband<br />
in Goslar mit 52 engagierten und hochmotivierten Chor- und Musikgruppen<br />
ein großartiges Festival veranstalten konnte.<br />
An dieser Stelle möchte ich allen, die durch ihre Teilnahme, ihre Mitarbeit<br />
oder ihre wichtige finanzielle und ideelle Unterstützung zum Erfolg<br />
des Festivals maßgeblich beigetragen haben, herzlich danken. Mein<br />
Dank geht auch an die IDOCO und den Deutschen Chorverband, die den<br />
Niedersächsischen Chorverband mit dieser Aufgabe betraut haben.<br />
Die facettenreichen Konzertbeiträge, die gut angenommenen Workshops<br />
und die Wettbewerbe in den verschiedenen Kategorien zeigten, dass sich<br />
die Chorszene europaweit in fortwährender intensiver Entwicklung und<br />
Bewegung befindet, dabei aktuelle Tendenzen aufgreift und integriert. In<br />
dieser Ausgabe von DER CHOR finden Sie Berichte und Bilder über die<br />
gelungene Veranstaltung.<br />
Außerdem freue ich mich, Ihnen die Festival-CD des Chor- und Musikfestes<br />
präsentieren zu können. Hierauf ist eine Auswahl Live-Mitschnitte<br />
aus verschiedenen Konzerten enthalten. Sollten Sie nicht die Möglichkeit<br />
gehabt haben, nach Goslar zu kommen und den Chören „live“ zuzuhören,<br />
so können Sie dies nun zu Hause nachholen. Und wenn Sie die<br />
Konzerte vor Ort miterlebt haben, so ist die CD eine schöne Erinnerung<br />
an dieses herausragende Festival. Weitere Informationen zur Festival-CD<br />
finden Sie auf Seite 17.<br />
Inzwischen hat uns das „Alltagsgeschäft“ wieder fest im Griff. So werden<br />
wir im 2. Halbjahr 2010 verstärkt unseren Aus- und Fortbildungsaufgaben<br />
nachkommen. Bitte beachten Sie hierzu auch die Informationen<br />
und Ausschreibungen auf unserer Internetsite.<br />
Im September 2010 werden wir den 23. Landesdelegiertentag in der<br />
Landesmusikakademie Wolfenbüttel für die Fortführung und Umsetzung<br />
unserer weiteren Aufgaben, Ideen und Visionen nutzen. Die Delegierten<br />
sind hierzu herzlich eingeladen.<br />
Beim Lesen der vorliegenden Ausgabe wünsche ich Ihnen viel Freude<br />
und erholsame und sonnige Chorferien.<br />
DER CHOR 1/2010<br />
AUFTAKT 3<br />
Wolfgang Schröfel<br />
Präsident des<br />
Niedersächsischen Chorverbands e.V.<br />
IM FOKUS<br />
» Auf der Festival-CD ist eine Auswahl<br />
Live-Mitschnitte aus verschiedenen<br />
Konzerten enthalten. Sollten<br />
Sie nicht die Möglichkeit gehabt<br />
haben, nach Goslar zu kommen<br />
und den Chören „live“ zuzuhören,<br />
so können Sie dies nun zu<br />
Hause nachholen. Und wenn Sie<br />
die Konzerte vor Ort miterlebt haben,<br />
so ist die CD eine schöne Erinnerung<br />
an dieses herausragende<br />
Festival. «<br />
Ihr direkter Draht zum<br />
Niedersächsischen Chorverband:<br />
Telefon 0511 7100832<br />
office@ndschorverband.de<br />
www.ndschorverband.de
4 AUS DEM NC<br />
Auftakt in<br />
Wolfenbüttel<br />
Der Präsident des Niedersächsischen<br />
Chorverbandes Wolfgang Schröfel<br />
hatte zum 1. Neujahrsempfang in die<br />
Landesmusikakademie nach Wolfenbüttel<br />
Repräsentanten aus Politik und<br />
Verwaltung eingeladen. Gemeinsam<br />
mit den Vorsitzenden der Chorbezirke,<br />
den Ehrenmitgliedern und den Mitgliedern<br />
seines Präsidiums konnte er<br />
am 6. Februar 2010 die niedersächsische<br />
Kultusministerin Elisabeth Heister-Neumann,<br />
den Landtagsvizepräsidenten<br />
a.D. Ernst-Henning Jahn und<br />
den Präsidenten des Landesmusikrats<br />
Niedersachsen Prof. Dr. Karl-Jürgen<br />
Kemmelmeyer begrüßen.<br />
Wolfgang Schröfel würdigte die erfolgreiche<br />
ehrenamtliche Arbeit der für<br />
den Niedersächsischen Chorverband tätigen<br />
Sängerinnen und Sänger und bezeichnete<br />
den Neujahrsempfang als eine<br />
wichtige Plattform für die Präsentation<br />
der Aufgaben und Leistungen des<br />
NC in der Musik- und Chorlandschaft.<br />
Kultusministerin Heister-Neumann<br />
dankte für die vielfältigen erfolgreichen<br />
Maßnahmen, die Kindern und<br />
Jugendlichen Zugang zum Singen ermöglichen.<br />
Auch als Ehrenmitglied des<br />
NC sei es ihr ein Herzenswunsch, dass<br />
Kinder frühzeitig <strong>sing</strong>en.<br />
Prof. Kemmelmeyer, Präsident des<br />
LMR Niedersachsen und Hausherr der<br />
Landesmusikakademie Wolfenbüttel,<br />
zeigte sich erfreut über die Wahl des<br />
Hauses für den Jahresauftakt; sie unterstreiche<br />
die Gemeinsamkeit bei der<br />
Kammermusiksaal der Landesmusikakademie in Wolfenbüttel<br />
musikalischen Arbeit und kulturellen<br />
Zielsetzung.<br />
Die musikalische Umrahmung wurde<br />
von den jugendlichen Geschwistern<br />
Hauser gestaltet. Sie wurden für ihre<br />
Vorträge mit herzlichem Beifall be-<br />
ZUM THEMA<br />
Die Landesmusikakademie steht als zentrale Bildungsstätte<br />
vor allem für die Qualifizierung der<br />
niedersächsischen Laienmusikkultur und für die<br />
Förderung begabter junger Musiker zur Verfügung.<br />
Die Akademie ist die Heimat der Landesjugendensembles<br />
unter der Schirmherrschaft<br />
des Ministerpräsidenten des Bundeslandes Niedersachsen.<br />
Mit zahlreichen Proberäumen – auch für große<br />
Orchesterbesetzungen –, einem Aufnahmestu-<br />
1987 begann eines der aufregendsten Chorprojekte, dass hier jemals gegründet<br />
wurde. Der Gedanke, dass Sängerinnen und Sänger sich zusammenfinden,<br />
um ihre Stadt im In- und Ausland zu vertreten, fand so große Zustimmung,<br />
dass der Konzertchor schon 1989 auf Einladung der Landeshauptstadt Hannover<br />
nach Hiroshima reisen konnte. Es sollten noch etliche Konzerte auf interessanten<br />
Reisen zu den Partnerstädten Hannovers folgen.<br />
Jetzt starten wir neu durch! Wir suchen versierte Sängerinnen und Sänger aller<br />
Register für einen Neubeginn. Wir bieten anspruchsvolle Chorarbeit und<br />
spannende Reisen in einer sympathischen Gemeinschaft. Mitmachen kann jede<br />
interessierte Sängerin und jeder interessierte Sänger nach einem Vor<strong>sing</strong>en.<br />
Notenkenntnisse sind Voraussetzung, Chorerfahrung und „Vom-Blatt-Singen“<br />
sind wünschenswert.<br />
Weitere Infos bei: musik@konzertchorhannover.de.<br />
dacht. Mit dem spontan gemeinsam<br />
gesungenen Lied „Die Gedanken sind<br />
frei“ ging der Empfang, dessen Vorbereitung<br />
in den Händen des Vorsitzenden<br />
des Chorbezirkes Wolfenbüttel,<br />
Gerd Otte, lag, zu Ende. �<br />
dio, einer umfangreichen Ausstattung mit Instrumenten<br />
sowie Unterkünften im angeschlossenen<br />
Jugendgästehaus ist die Landesmusikakademie<br />
ein fester Ort für die musikalische<br />
Fortbildung in Niedersachsen. Damit ist<br />
Wolfenbüttel ein wichtiger Standort im „Musikland<br />
Niedersachsen“ und für den Niedersächsischen<br />
Chorverband eine gute Adresse<br />
für die Durchführung seiner Aus- und Weiterbildungsmaßnahmen.<br />
Freundeskreis<br />
Konzertchor<br />
Hannover<br />
DER CHOR 1/2010
DER CHOR 1/2010<br />
Einladung zum 23. Delegiertentag<br />
des Niedersächsischen Chorverband e.V.<br />
Sonntag, 5. September 2010, 10 00 Uhr<br />
Landesmusikakademie Niedersachsen,<br />
Am Seeligerpark 1, 38300 Wolfenbüttel<br />
AUS DEM NC 5<br />
Teilnehmerkreis: von den Chorbezirken gewählte Delegierte, Präsidium,<br />
Vorsitzende der Chorbezirke, zwei Mitglieder des Chorjugendvorstands, zwei Mitglieder<br />
des Musikausschuss, Mitglieder der Kontrollkommission, Ehrenmitglieder, Einzelmitglieder<br />
1. Begrüßung und Ehrungen<br />
2. Grußworte<br />
3. Berichte – Rückblick und Ausblick<br />
– Präsident<br />
– Verbandschorleiter<br />
– Vorsitzender der Chorjugend<br />
– Schatzmeister<br />
– Kontrollkommission<br />
4. Aussprache zu den Berichten<br />
5. Entlastung<br />
– des Schatzmeisters<br />
– des Präsidiums<br />
Vorschlag zur Tagesordnung<br />
Singend-jubilierend gefeiert<br />
Landesehrenchorleiter Karl-Johannes Schmitz 90 Jahre<br />
Es sollte eigentlich eine ganz normale<br />
Chorprobe werden, zu der sich Karl-<br />
Johannes Schmitz am 12.04.2010 auf<br />
den Weg machte. Doch die Mitglieder<br />
seines Kirchenchores St. Cäcilia hatten<br />
eine Überraschung zu seinem 90.<br />
Geburtstag vorbereitet: Statt der – wie<br />
üblich – rund 40 Sängerinnen und<br />
Sänger erwarteten den Landesehrenchorleiter<br />
des Niedersächsischen Chorverbandes<br />
mehr als hundert Gäste, um<br />
dem überraschten Geburtstagskind im<br />
Rahmen einer perfekt ausgerichteten<br />
Geburtstagsparty zu gratulieren.<br />
Natürlich waren auch seine Freunde<br />
und Weggefährten des Niedersächsischen<br />
Chorverbandes an diesem Tag<br />
an seiner Seite, um die herzlichen<br />
Glückwünsche des Präsidiums zu<br />
überbringen. Vizepräsidentin Regina<br />
Mohr würdigte die Verdienste des Jubilars,<br />
der dem Niedersächsischen<br />
Chorverband mehr als 50 Jahre immer<br />
mit Sachverstand und Kompetenz beratend<br />
und helfend zur Seite gestan-<br />
den hat. Als Gratulanten aus „seinem“<br />
Chorbezirk Braunschweig-Peine waren<br />
Hilde König, Otto Vollrath und Ronald<br />
Seeliger gekommen.<br />
In allen Glückwünschen wurde die<br />
Verehrung für den bescheidenen und<br />
großartigen Menschen Karl-Johannes<br />
Schmitz deutlich. Seine Sängerinnen<br />
6. Beschlussfassung über die Änderung der Satzung<br />
des Niedersächsischen Chorverbandes e.V.<br />
7. Nachwahl im Präsidium<br />
8. Festsetzung und Höhe des Beitrags<br />
9. Genehmigung des Haushaltsplans 2010<br />
10. Anträge<br />
11. Veranstaltungen 2010–2013<br />
12. Verschiedenes<br />
Anträge bitte entsprechend § 10 (2) der Satzung bis zum<br />
8. August 2010 (eingehend) in schriftlicher Form in der<br />
Landesgeschäftsstelle in Hannover einreichen.<br />
Überraschung.<br />
Mehr als hundert<br />
Gäste waren gekommen,<br />
um Karl-<br />
Johannes Schmitz,<br />
Landesehrenchorleiter<br />
des NiedersächsischenChorverbandes,<br />
zum<br />
90. Geburtstag zu<br />
gratulieren.<br />
und Sänger feiert ihn – wie konnte es<br />
anders sein – <strong>sing</strong>end-jubilierend.<br />
In der nächsten Ausgabe von DER<br />
CHOR wird NC-Präsident Wolfgang<br />
Schröfel in einem ausführlichen Interview<br />
die Verdienste von Chordirektor<br />
ADC Karl-Johannes Schmitz würdigen.<br />
�
6 AUS DEM NC<br />
Laienmusik in der Zivilgesellschaft<br />
Im Rahmen der 33. Mitgliederversammlung<br />
des Landesmusikrates Niedersachsen<br />
am 29.05.2010 in der Landesmusikakademie<br />
in Wolfenbüttel<br />
fand die Laienmusiktagung statt, auf<br />
der zum einen die Bedeutung der Laienmusik<br />
für die Zivilgesellschaft und<br />
zum anderen die Rolle des Landesmusikrates<br />
Niedersachsen bei der Laienmusikförderung<br />
dargestellt wurden.<br />
Zu beiden Themen wurden sehr engagierte<br />
Vorträge gehalten und abschließend<br />
eine Diskussion mit dem<br />
Auditorium geführt.<br />
Dr. Astrid Reimers von Institut für<br />
Musikalische Volkskunde in Köln untersuchte<br />
im Rahmen ihrer wissenschaftlichen<br />
Arbeit die Bedeutung der<br />
Laienmusik über einen langen Zeitraum<br />
für den Raum Köln und entdeckte<br />
dabei einige interessante Zusammenhänge.<br />
Als wichtigsten Punkt konnte sie<br />
nachweisen, dass die musikalische<br />
Vielfalt der Laienmusik weder durch<br />
die Einwirkung des Staates noch des<br />
Konsums wesentlich beeinflusst wird.<br />
Der bestimmende Faktor ist die Haltung<br />
der Gesellschaft an sich. Je mehr<br />
sie sich engagiert und je höher die Anerkennung<br />
kultureller Tätigkeit ist,<br />
desto breiter ist auch das Spektrum der<br />
Laienmusiker.<br />
Weiterhin ermittelte Dr. Reimers,<br />
dass die Laienmusikbewegung eine der<br />
größten bürgerlichen Bewegungen in<br />
Deutschland ist. 8 Mio. Deutsche sind<br />
als Laienmusiker aktiv, und pro Jahr<br />
werden etwa 300 000 Konzerte für 60<br />
Mio. Zuhörer durch Laienmusiker veranstaltet,<br />
davon allein 28 000 Konzerte<br />
zur Weihnachts- und Adventszeit.<br />
Außerdem konnte sie anhand ihrer Erhebungen<br />
feststellen, dass die Anzahl<br />
der Chöre wächst, sie heute aber ten-<br />
FELIX-Fortbildung in Hannover<br />
Der Niedersächsische Chorverband<br />
wird am 23.10.2010 in Hannover eine<br />
Fortbildung für Erzieher und Erzieherinnen<br />
durchführen, dessen<br />
Schwerpunkt das Singen mit Kindern<br />
in kindgerechter Stimmlage ist.<br />
Ziel dieser Weíterbildung ist es, den<br />
Erzieherinnen und Erziehern in<br />
Theorie und Praxis einen Leitfaden<br />
denziell weniger Mitglieder haben und<br />
sich häufig am Vorbild von A-cappella-Formationen<br />
wie z.B. den Wyse<br />
Guys oder den Prinzen orientieren.<br />
Neu im Amt beim LMR<br />
Nach diesem beeindruckenden Plädoyer<br />
für die Laienmusik ergriff Caroline<br />
Gehring (Bild), die seit einigen<br />
Monaten als Generalsekretärin des<br />
Landesmusikrates Niedersachsen tätig<br />
ist, das Wort. Sie bezeichnete die Anerkennung<br />
und Förderung der ehrenamtlichen<br />
Arbeit<br />
als wichtige Aufgabe<br />
und benannte<br />
die Förderung<br />
von Laienmusikern<br />
von<br />
der Breite in die<br />
Spitze als strategische<br />
Aufgabe<br />
des Landesmusikrates.<br />
Sie benannte<br />
die Hannoveranerin Lena Meyer-Landrut,<br />
die den diesjährigen Eurovision<br />
Songcontest für Deutschland<br />
gewann, als prominentes Beispiel: bis<br />
vor wenigen Monaten war sie Laienmusikerin,<br />
die bestenfalls im Freundeskreis<br />
ihr Können unter Beweis stellte,<br />
und nun steht sie als Künstlerin mit<br />
großem – auch kommerziellen – Erfolg<br />
im Rampenlicht.<br />
Um solche Geschichten auch künftig<br />
möglich zu machen, sollen junge Menschen<br />
verstärkt interessiert und eingebunden<br />
werden, wie beispielsweise mit<br />
Hilfe des Mentorenprogrammes. Weiterhin<br />
sollen verstärkt außergewöhnliche<br />
Projekte zur Nachwuchsgewinnung<br />
gefördert werden, denn die Laienmusik<br />
ist der Nährboden für die Kultur im<br />
Musikland Niedersachsen! �<br />
für das tägliche Singen mit Kindern<br />
im Kindergarten zu vermitteln.<br />
Kontakt<br />
Geschäftstelle des NC<br />
Königsworther Straße 33<br />
30167 Hannover<br />
Telefax 0511 7100826<br />
E-Mail office@ndschorverband.de.<br />
Nachruf<br />
Hermann Olberding †<br />
Wie sehr Menschen durch ihr Engagement<br />
wirken, wird oft erst klar, wenn sie aus unserer<br />
Mitte gerissen werden. Hermann Olberding<br />
wirkte 15 Jahre intensiv in verschiedenen<br />
Ämtern der Deutschen Chorjugend<br />
bei der Förderung von Kinder- und<br />
Jugendchören<br />
mit. Er setzte<br />
sich ebenso<br />
vehement für<br />
ihre kulturelle<br />
Bildung ein,<br />
wie für das<br />
Ziel, allen<br />
gleiche Bedingungen<br />
zur<br />
Verfügung zu<br />
stellen. Bausteine hierfür waren beispielsweise<br />
die Qualifizierungsprogramme „kids<br />
in Takt“ und „teens in Takt“, oder auch die<br />
so genannten D-Ausbildungen für Fortgeschrittene<br />
ChorsängerInnen.<br />
Doch auch über die Verbandsarbeit hinaus<br />
brachte er seine Energie und seine Ideen<br />
ein. Mit Unterstützung von Kulturstaatsminister<br />
Bernd Neumann und der Kultusministerkonferenz<br />
startete er eine breit<br />
angelegte Diskussion, in die auch der Verband<br />
Deutscher Schulmusiker und der<br />
Deutsche Musikrat eingebunden waren.<br />
Kindgerechtes Singen in allen Bereichen<br />
war ihm hier das Anliegen, welches ihn<br />
antrieb und das er vermittelte.<br />
Dem hohen persönlichen Engagement<br />
von Hermann Olberding ist es zu verdanken,<br />
dass die Deutsche Chorjugend nicht<br />
nur als Fachverband für das qualifizierte<br />
Singen in Kinder- und Jugendchören<br />
wahrgenommen wird, sondern dass dieser<br />
Jugendverband mit seinen etwa<br />
100 000 Mitgliedern auch eine angesehene<br />
Organisation im Sinne des Kinder- und<br />
Jugendhilfegesetzes geworden und deshalb<br />
im Bereich der Jugendpflege und Jugendverbandsarbeit<br />
anerkannt ist.<br />
Diese Ausschnitte aus Hermann Olberdings<br />
Engagement zeigen, wie intensiv<br />
sein Wirken war, bis er am 10. März 2010<br />
durch einen Verkehrsunfall ums Leben<br />
kam. Er hinterlässt neben seinen Werken<br />
und Visionen eine Ehefrau und zwei Kinder,<br />
die ebenso wie wir stolz auf einen<br />
Mann sein können, der mit seinem herausragenden<br />
ehrenamtlichen Engagement<br />
und seinen außerordentlichen Leistungen<br />
unser aller Respekt verdient.<br />
DER CHOR 1/2010
Lehrgang „Singen nach Noten“<br />
Auch in diesem Jahr stehen wieder einige<br />
Lehrgänge „Singen nach Noten“<br />
im Fortbildungsangebot des Niedersächsischen<br />
Chorverbandes. Unter diesem<br />
Titel ist ein Training im Singen<br />
„vom Blatt“, also ein Einstieg in die<br />
Notenlehre zu verstehen. Referent ist<br />
wie im vergangenen Jahr der ehemalige<br />
Bundeschorleiter des Deutschen<br />
Chorverbandes, Karl Heinz Schmitt aus<br />
Aschaffenburg.<br />
Das Gebiet Notenlehre ist als trockene<br />
Wissenschaft verrufen. Alle, die<br />
schon einmal einen solchen Lehrgang<br />
besucht haben, berichten aber, dass<br />
das überhaupt nicht zutrifft. Der Lehrgang<br />
ist allen gewidmet, die ganz von<br />
vorne anfangen, also keine Vorkenntnisse<br />
haben. Zweifel, ob man das Notenlesen<br />
auch im fortgeschrittenen Alter<br />
noch lernen kann, schwinden ganz<br />
schnell. Blamieren kann sich niemand,<br />
denn es gibt kein Vor<strong>sing</strong>en. Geübt<br />
wird immer in der Gruppe. Dadurch<br />
entsteht kein Leistungsdruck und Fortschritte<br />
zeigen sich schon in der ersten<br />
Stunde. Bei dieser Art des Übens können<br />
sogar Fehler Vergnügen machen.<br />
Begonnen wird mit einfachen Takt -<br />
arten und mit wenigen Tönen, damit<br />
alle mitkommen. Es gibt nur kurze Erklärungen<br />
und alles wird sofort geübt,<br />
so dass man nicht einmal mitschreiben<br />
muss, sondern gleich alles umsetzen<br />
kann. Bald können einfache Melodien<br />
und nach kurzer Zeit auch mehrstimmige<br />
leichte Sätze „aus eigener Kraft“<br />
gesungen werden.<br />
Größter Nutzen: Man lernt, genauer<br />
hinzuschauen, sein angeborenes Ta-<br />
Workshop der Chorjugend<br />
Wie können junge Menschen im Bereich<br />
der musikalischen Jugendarbeit<br />
im Vorfeld aktiv in Planungen eingebunden<br />
werden? Wie können sich junge<br />
Chorsängerinnen und Chorsänger<br />
intensiver an Entscheidungen, die sie<br />
betreffen in ihrem Chor und ihrem<br />
Verband beteiligen? Warum ist es<br />
wichtig diese Beteiligungsmöglichkeiten<br />
zu schaffen und zu leben? Welche<br />
Möglichkeiten zur aktiven Teilhabe<br />
und Mitwirkung gibt es in Euren Chören<br />
und Bezirken bereits? Welche Methoden<br />
gibt es um Beteiligung und<br />
Mitbestimmung zu initiieren und diese<br />
für die zukunftsorientierte Arbeit in<br />
DER CHOR 1/2010<br />
lent der Tonvorstellung einzusetzen<br />
und sein Selbstvertrauen zu steigern –<br />
und alles das ohne Leistungsdruck.<br />
Viele Fachbegriffe werden verständlich,<br />
Regeln behindern nicht mehr,<br />
sondern steigern sogar noch den Genuss.<br />
Nach wenigen Stunden lässt sich<br />
erkennen, dass man mit Notenkenntnissen<br />
viel mehr Freude am Chorgesang<br />
haben kann.<br />
Im Basiskurs werden Kenntnisse zu<br />
Taktarten, Leitertönen ohne Vorzeichen,<br />
äolischem Moll, Gebrauch der<br />
Tonstufen, reinen Intervalle, G- und<br />
F-Schlüssel, Auftaktregel, einfache Kadenz<br />
vermittelt.<br />
Im Aufbaukurs sollten diese Kenntnisse<br />
vorhanden sein. Nach kurzer Wiederholung<br />
werden dort behandelt: Vorzeichen,<br />
Leittöne, parallele Molltonar-<br />
Eurem Chor oder Eurem Chorbezirk zu<br />
nutzen?<br />
Diese und Eure eigenen Fragen und<br />
Ideen sollen gemeinsam mit Jochen<br />
Butt-Posnik, einem erfahrenen Dozenten<br />
aus der Jugendbildungsarbeit, diskutiert<br />
und daraus praktische Möglichkeiten<br />
für die Beteiligung von jungen<br />
Menschen in Euren Chören erarbeitet<br />
werden. Gleichzeitig besteht am Rande<br />
des Seminarprogramms die Möglichkeit<br />
neue Kontakte zu knüpfen, Ideen<br />
auszutauschen und vielleicht sogar<br />
erste Kooperationen zu erdenken.<br />
Der Workshop der Chorjugend findet<br />
am 13./14. November 2010 in<br />
AUS DEM NC 7<br />
ten, Intervalle groß/klein – übermäßig/vermindert,<br />
Grundlagen der Harmonielehre,<br />
Lese- und Aufführungspraxis<br />
von einfachen Chorsätzen. �<br />
INFOS<br />
Karl Heinz Schmitt,<br />
erfahrener Chorleiter<br />
aus Aschaffenburg<br />
und ehemaligerBundeschorleiter<br />
des DCV, wird<br />
die Teilnehmer des<br />
Seminars in die Geheimnisse<br />
des<br />
Vom-Blatt-Singens<br />
einführen.<br />
Workshop „Singen nach Noten“ mit<br />
Karl Heinz Schmitt<br />
24.07. Basiskurs in Helmstedt<br />
25.07. Aufbaukurs in Wolfenbüttel<br />
20.11. Basiskurs in Holzminden<br />
21.11. Basis- und Aufbaukurs in Hannover<br />
Die Teilnahmegebühr für Sängerinnen und<br />
Sänger der Chöre im NC beträgt 10 € p.P.; um<br />
Anmeldung wird gebeten.<br />
Hannover statt. Die Anzahl der Teilnehmer<br />
ist begrenzt. Bitte meldet Euch<br />
für den diesjährigen Workshop „Partizipation<br />
in der Jugendkulturarbeit“<br />
daher frühzeitig – spätestens jedoch<br />
bis zum 29. Oktober 2010 – über die<br />
Landesgeschäftsstelle des Niedersächsischen<br />
Chorverbandes in Hannover<br />
an.<br />
Die Teilnahme (inklusive Übernachtung<br />
im Doppelzimmer und Verpflegung)<br />
an diesem Workshop ist kostenlos.<br />
Die Fahrtkosten für Eure An- und<br />
Abreise tragt Ihr selbst. Für Rückfragen<br />
steht der Chorjugendvorstand gerne<br />
zur Verfügung. �
8 TITELTHEMA<br />
Klingendes<br />
Weltkulturerbe<br />
Sinnfälliger hätte die Kulisse für die Abschlusskonzerte des 16. Internationalen<br />
Chor- und Musikfestes vom 13. bis 16. Mai 2010 in Goslar wahrlich nicht sein<br />
können: Chöre aus acht Nationen, viele der Tradition der europäischen<br />
Arbeiter?musik verbunden, sangen unter dem Motto „Klingendes Bergwerk“ an<br />
authen?tischen Arbeitsstätten des 1988 stillgelegten Erzbergwerks Rammelsberg.<br />
„Eindicker“, „Kraftzentrale“, „Magazin“, „Schlosserei“, „Schmiede“ – die Namen<br />
dieser Orte verbindet man im ersten Moment wohl kaum mit chormusikalischen<br />
Glanzleistungen, und dennoch gelang eine reizvolle Synthese dieser krassen<br />
Gegensätze, deren Klammer in der Tradition zu finden ist.<br />
Mehr als 1.500 Sängerinnen und Sänger<br />
in 52 Chören aus acht Nationen<br />
waren dem Festivalmotto „<strong>Come</strong> <strong>together</strong>,<br />
<strong>sing</strong> <strong>together</strong>“ folgend in die<br />
Stadt im Westharz gereist, um die mittelalterlichen<br />
Altstadt sowie das wie<br />
die Altstadt ebenso zum Weltkulturerbe<br />
zählende, 1988 stillgelegte Erzbergwerk<br />
Rammelsberg mit ihren Vorträgen<br />
zum Klingen zu bringen. Trotz des<br />
eher durchwachsenen Wetters fand das<br />
Festival bei den Goslarer Bürgern und<br />
den Besuchern der Stadt sehr guten<br />
Zuspruch, so dass bei einigen Konzerten<br />
die „Zuspätgekom menen“ mit<br />
Stehplätzen vorlieb nehmen mussten.<br />
Bereits beim Empfang des Goslarer<br />
OB Henning Binneweis für die Delegationen<br />
der Teilnehmerchöre am Eröffnungstag<br />
erhielten die geladenen Gäste<br />
einen Eindruck von der mehr als<br />
1000-jährigen Geschichte des Bergbaus<br />
in Goslar und den damit für die<br />
Die Macher. Oberbürgermeister Henning Binneweis, NC-Präsident Wolfgang Schröfel,<br />
IDOCO-Präsident Fritz Hinterdorfer und DCV-Präsident Henning Scherf (v.l.n.r.).<br />
Arbeiterkultur so bedeutsamen Hintergrund<br />
der Stadt. Prof. Fritz Hinterdorfer,<br />
Präsident der IDOCO (Internationale<br />
des Organisations Culturelles Ouvrières),<br />
zeigte sich hoch erfreut, dass<br />
mit Goslar ein für die Arbeiterkultur so<br />
sinnträchtiger Veranstaltungsort gefunden<br />
werden konnte. Die musikalische<br />
Umrahmung des Empfangs durch<br />
den Jungen Chor Take Four aus Ludwigshafen<br />
ließ bereits erahnen, welch<br />
hohes Niveau die Konzerte<br />
und Veranstaltungen<br />
der kommenden Tagen<br />
bieten würden.<br />
Das Opening Concert<br />
in der Kaiserpfalz, einer<br />
bedeutsamen Stätte deutscher<br />
Geschichte (vor nahezu 800 Jahren war<br />
die Kaiserpfalz unter Kaiser Friedrich II.<br />
Schauplatz eines Reichstages; sie zählt<br />
heute ebenfalls zum Weltkulturerbe)<br />
bot dann einen Vorgeschmack auf das<br />
Zusammen. Der Verbandschorleiter des NC, Helmut<br />
Lange, animierte immer wieder das Publikum zum<br />
gemeinsamen Kanon-Singen.<br />
vielfältige und niveauvolle Programm,<br />
welches das Publikum an den folgenden<br />
Tagen erwartete. NC-Präsident<br />
Wolfgang Schröfel eröffnete als Gastgeber<br />
das Festival und hieß alle Teilnehmer,<br />
Offizielle und Ehrengäste<br />
willkommen. Acht Chöre<br />
aus den teilnehmenden<br />
Nationen überbrachten<br />
musikalische<br />
Grüße aus ihren Ländern<br />
und füllten damit die Feststellung<br />
der Festredner unmittelbar<br />
mit Leben, wonach Musik eine<br />
universelle und grenzenüberschreitende<br />
Sprache ist.<br />
Kaum waren die letzten Töne in der<br />
Kaiserpfalz verklungen, musste sich<br />
Der Junge Chor Take Four gewann den Wettbewerb in der Kategorie Volkslied und<br />
erhielt außerdem den Sonderpreis für die originellste Volksliedinterpretation.<br />
DER CHOR 1/2010<br />
Foto: Gero Kleindienst Foto: Volker Christiansen
sputen, wer sieben der acht Chöre<br />
beim Nachtkonzert in der Kirche St.<br />
Stephani – nun mit einem eher sakral<br />
ausgerichteten Programm – erneut hören<br />
wollte. Auch dieses mehr als zwei<br />
Stunden dauernde Konzert wartet mit<br />
folkoristisch gefärbten Hörerlebnissen<br />
vom 10-köpfigen Ensemble Sine Nomine<br />
aus Dänemark bis zum 50 Sänger<br />
umfassenden Männerchor Hyvinkään<br />
Työväen Mieskuroro aus Finnland auf,<br />
die für den kommenden Tag Lust auf<br />
mehr machten.<br />
Festivaltag 2<br />
Einigen der teilnehmenden Chöre blieb<br />
nicht viel Zeit, sich von den Hörein-<br />
Die Singin’ Friends Klein Heidorn unter der Leitung von Michael Hoppmann<br />
erhielt den Sonderpreis für die beste Bühnenpräsentation.<br />
DER CHOR 1/2010<br />
Mit viel Elan und sichtbarer Freude am<br />
Singen ersangen sich die knapp 50 Kinder<br />
der 3. und 4. Klassen der Grundschule Jürgenohl<br />
unter der Leitung von Angelika Klaas<br />
von Birckhahn donnernden Applaus.<br />
drücken des ersten Festivaltags auszuruhen,<br />
da sie an einem der beiden<br />
Workshops „Jazz/Pop“ bzw. „Volksliedersätze“<br />
am folgenden Morgen teilnahmen.<br />
Näheres zu den Workshops<br />
finden Sie im Kasten auf Seite 12.<br />
Nur wenig später startete eine<br />
Mammut-Veranstaltung in der historischen<br />
Altstadt: Auf Bühnen am Marktplatz<br />
und auf der Museumsinsel präsentierten<br />
zahlreiche Teilnehmerchöre<br />
sowie aus der näheren und weiteren<br />
Umgebung angereiste Chöre des Niedersächsischen<br />
Chorverbandes Kostproben<br />
ihrer Repertoires. Besonders<br />
großen Applaus heimsten dabei die<br />
Kinder- und Kindergartenchöre ein,<br />
die damit einmal mehr bewiesen, dass<br />
Fotos: Jörg Scheibe<br />
OPEN AIR<br />
TITELTHEMA 9<br />
Der Goslarer Marktplatz sowie das Museumsufer<br />
lieferten die malerischen Kulissen<br />
für die Open-Air-Veranstaltungen am Freitag-<br />
und Samstagvormittag – so die Planung<br />
… Doch leider spielte am Samstag<br />
Petrus nicht so ganz mit, so dass dieser Termin<br />
kurzerhand in die Marktkirche verlegt<br />
werden musste. Es ist jedoch nur ein Gerücht,<br />
dass falsche Töne die Ursache für die<br />
Verstimmung der Wetterverantwortlichen<br />
gewesen seien … im Gegenteil! DIe Leistungen<br />
der zahllosen kleinen und großen<br />
Aktiven auf den beiden Bühnen waren derart<br />
ansprechend und facettenreich, dass<br />
viele Zuhörer fasziniert Lied um Lied<br />
lauschten und einige Begeisterte sich sogar<br />
bei dem einen oder anderen beschwingten<br />
Liedvortrag zu einem Tänzchen animieren<br />
ließen.<br />
Insbesondere aus der näheren und weiteren<br />
Umgebung angereiste Chöre des Niedersächsischen<br />
Chorverbandes nutzten die<br />
beiden Konzerte, um sich dem Goslarer Publikum<br />
und den Gästen der Stadt zu präsentieren;<br />
zahlreiche Kindergarten- und<br />
Schulchöre mit zusammen mehr als 500<br />
Kindern taten es ihnen gleich und erfreuten<br />
die Zuhörer auf dem Marktplatz und in<br />
der Marktkirche mit ihrem frischen, unbekümmerten<br />
Gesang.<br />
Aufgelockert wurde die lange Liste der<br />
Chorvorträge immer wieder durch Helmut<br />
Lange, den Verbandschorleiter des Niedersächsischen<br />
Chorverbandes, der es ein ums<br />
andere Mal geschickt verstand, das Publikum<br />
mit bekannten Kanons aktiv in den<br />
musikalischen Reigen einzubeziehen. Vielleicht<br />
hat sich ja der eine oder andere Zuhörer<br />
auf diese Weise animieren lassen, es<br />
doch einmal als Mitglied in einem Chor zu<br />
versuchen …
10 TITELTHEMA<br />
Gemeinsam klingst’s (noch) besser. Die Kammerchöre aus Fürstenwalde (Brandenburg) und Herrenhausen verbindet<br />
eine langjährige Freundschaft, die auch im gemeinsamen Musizieren zum Ausdruck kommt.<br />
von Nachwuchsmangel keine Rede<br />
sein kann – sofern genügend kindgerechtes<br />
Liedgut und entsprechend ausgebildete<br />
pädagogische Kräfte vorhanden<br />
sind, <strong>sing</strong>en Kindern gern.<br />
Ein Höhepunkt der Veranstaltung<br />
war deshalb auch die Verleihung des<br />
FELIX, dem Gütesiegel des Deutschen<br />
Chorverbandes für tägliches kindgerechtes<br />
Singen im Kindergarten, an<br />
den Kindergarten Sterntaler e.V. aus<br />
Braunschweig. Prof. Reinhard Stollreiter,<br />
Musikwissenschaftler aus Berlin<br />
und „Vater“ des FELIX, freute sich<br />
sichtlich, die Auszeichnung an die Leiterin<br />
Meike Ploppa überreichen zu<br />
können (siehe auch Bericht auf Seite<br />
15 in der Rubrik NC-Jugend).<br />
DIE WETTBEWERBE – CHORMUSIK AUF HÖCHSTEM NIVEAU<br />
Im Rahmen des Internationalen Chor- und<br />
Musikfestes des Niedersächsischen Chorverbandes<br />
fanden Wettbewerbskonzerte in den<br />
drei Kategorien „Klassik/Romantik“, „Jazz/<br />
Pop/Musical“ sowie „Folklore“ statt, die allesamt<br />
Chormusik auf höchstem Niveau boten.<br />
Die Vorträge der teilnehmenden Chören wurde<br />
jeweils von einer dreiköpfigen, international<br />
besetzten Jury beurteilt.<br />
Kategorie A: Klassik/Romantik<br />
Der Wettbewerb in dieser Kategorie war eindeutig<br />
der spannendste, erreichten am Ende<br />
vier der acht Teilnehmerchöre die höchste Bewertungsstufe<br />
„Mit hervorragendem Erfolg<br />
teilgenommen“ mit Golddiplom. Sieger der<br />
Kategorie wurde der dänische Chor Crescendo,<br />
der mit der höchsten Punktzahl aller Wettbewerber<br />
auch zum Festivalsieger gekürt wur-<br />
Wer bei den Open-Air-Darbietungen<br />
noch nicht genug „auf die Ohren“<br />
Die Jury der Kategorie „Klassik/Romantik“ mit Claus<br />
Clausen (Dk), Betram Zwerschke (D) und Prof. Dr.<br />
Franz Riemer (D).<br />
de. Ebenfalls in der höchsten Bewertungsstufe:<br />
der Kammerchor Herrenhausen.<br />
Kategorie B: Folklore<br />
Der Folklore-Wettbewerb sah mit dem Jungen<br />
Chor Take Four aus Ludwigshafen einen klaren<br />
Fotos: Jörg Scheibe<br />
bekommen hatte, konnte anschließend<br />
am frühen Nachmittag zwischen zwei<br />
Wettbewerbskonzerten in den Kategorien<br />
Klassik/Romantik bzw. Jazz/Pop/<br />
Mu sical wählen. Jeweils acht Chöre<br />
stellten sich der Beurteilung durch international<br />
besetzte Jurys. Insbesondere<br />
in der Kategorie „Klassik/Pop“<br />
war dies für die Juroren keine leichte<br />
Aufgabe, erreichten doch gleich vier<br />
Chöre, darunter auch der Kammerchor<br />
Herrenhausen, die höchste Bewertungsstufe,<br />
das Golddiplom. Weitere<br />
Details zu den Wettbewerben und ihren<br />
Ergebnissen, auch zum Wettbewerbskonzert<br />
Folklore am dritten Tag,<br />
lesen Sie weiter unten.<br />
War am zweiten Festivaltag bislang<br />
Chormusik nonstop geboten worden,<br />
bestand nach den Wettbewerbskonzerten<br />
für Teilnehmer und zugereiste Zuhörer<br />
die Möglichkeit, die Schönheiten<br />
NC-Präsident Wolfgang<br />
Schröfel präsentiert<br />
die FELIX-<br />
Plakette, die im<br />
Rahmen des Open-<br />
Air-Konzerts am<br />
Freitag an den KindergartenSterntaler<br />
e.V. aus Braunschweig<br />
überreicht<br />
wurde.<br />
Kategoriesieger (1. Preis/Golddiplom), die anderen<br />
Teilnehmer folgten mit z.T. deutlichem<br />
Abstand auf den Plätzen.<br />
Kategorie C: Jazz/Pop/Musical<br />
Dieser Wettbewerb war die Domäne der deutschen<br />
Teilnehmer, lediglich ein Chor aus Dänemark<br />
komplettierte das Starterfeld. Da kein<br />
Chor die höchste Bewertungsstufe erreichte,<br />
gab es keinen Kategoriesieger; beste Chöre<br />
waren Right Now/Volkschor Misburg und Singin’<br />
Friends Klein Heidorn, beide aus dem Niedersächsischen<br />
Chorverband.<br />
Alle Ergebnisse finden Sie auf der nebenstehenden<br />
Seite; sie stehen auch im Internet auf<br />
www.ndschorverband.de bzw. www.idoco.eu<br />
unter „Aktuelles“ zum Download zur Verfügung.<br />
DER CHOR 1/2010
DER CHOR 1/2010<br />
Kategorie A: Klassik/Romantik<br />
Chor/Leitung Punkte/Prädikat Preis/Diplom<br />
Crescendo (Dk) 92,6 1.<br />
Bente Lund Dein mit hervorragendem Erfolg teilgenommen Gold<br />
P’irne (Dk) 89,2 2.<br />
Keld Silberbauer Andersen mit hervorragendem Erfolg teilgenommen Gold<br />
Kammerchor Herrenhausen (D) 89,1 2.<br />
Raphaela Martens mit hervorragendem Erfolg teilgenommen Gold<br />
Kammerchor Fürstenwalde (D) 88,1 3.<br />
Rudolf Tiersch mit hervorragendem Erfolg teilgenommen Gold<br />
Carmina Vocum (CZ) 68,1 —<br />
Dragana Novakovic-Vitas mit gutem Erfolg teilgenommen Bronze<br />
Kinderchor Goethe-Gymn. Demmin (D) 64,5 —<br />
Mathias Wieczorek mit gutem Erfolg teilgenommen Bronze<br />
Kantorei Vocale Salzgitter (D) 57,6 —<br />
Rita Bayer mit gutem Erfolg teilgenommen Bronze<br />
MGV Freundschaft Walkenried (D) 50,4 —<br />
Olaf Nell mit Erfolg teilgenommen —<br />
Kategorie B: Folklore – national und international<br />
Chor/Leitung Punkte/Prädikat Preis/Diplom<br />
Junger Chor Take Four (D) 89,0 1.<br />
Fritz Neuer mit hervorragendem Erfolg teilgenommen Gold<br />
AOF Koret, Horsens (Dk) 75,0 3.<br />
Niels Jørgen Tranbjerg mit sehr gutem Erfolg teilgenommen Silber<br />
Aquarello (S) 66,2 —<br />
Stine Skaarup mit gutem Erfolg teilgenommen Bronze<br />
Hyvinkään Työväen Mieskuroro (Fin) 64,5 —<br />
Kalevi Toropainen mit gutem Erfolg teilgenommen Bronze<br />
Phönix Chor (A) 60,8 —<br />
Susanne Redl mit gutem Erfolg teilgenommen Bronze<br />
Gemischter Chor Brink Langenhagen (D) 54,8 —<br />
Martin Schulte mit Erfolg teilgenommen —<br />
Öresundsvarvets Manskör (S) 53,4 —<br />
Lennart Lundholm mit Erfolg teilgenommen —<br />
Kategorie C: Jazz/Pop/Musical<br />
Chor/Leitung Punkte/Prädikat Preis/Diplom<br />
Right Now – Volkschor Misburg (D) 75,0 3.<br />
Michael Freiburg mit sehr gutem Erfolg teilgenommen Silber<br />
Singin’ Friends Klein Heidorn (D) 74,1 —<br />
Michael Hoppmann mit sehr gutem Erfolg teilgenommen Silber<br />
P’irne (Dk) 65,3 —<br />
Keld Silberbauer Andersen mit gutem Erfolg teilgenommen Bronze<br />
Chorgem. Groß Flöthe – Männerchor (D) 59,5 —<br />
Inna Czok mit gutem Erfolg teilgenommen Bronze<br />
Volkschor Hassloch – Projektchor (D) 53,3 —<br />
Christine Brand mit Erfolg teilgenommen —<br />
Vokalensemble Lenglern (D) 53,2 —<br />
Christine Frühauf-Schnell mit Erfolg teilgenommen —<br />
Chorgem. Groß Flöthe – gemischter Chor (D) 45,9 —<br />
Inna Czok mit Erfolg teilgenommen —<br />
AGV Sängerkranz Jügesheim – Mixed Voices (D) 37,4 —<br />
Rudolf Hebermehl mit Erfolg teilgenommen —<br />
Sonderpreise<br />
Art Gewinner<br />
Bester/originellster Vortrag eines Volksliedsatzes Junger Chor Take Four, Leitung: Fritz Neuer<br />
Beste Bühnenpräsentation Singin’ Friends Klein Heidorn, Leitung: Michael Hoppmann<br />
Beste Programmgestaltung Kammerchor Fürstenwalde, Leitung: Rudolf Tiersch<br />
Beste Chorleitung Raphaels Martens, Hannover<br />
Fotos: Jörg Scheibe<br />
TITELTHEMA
12 TITELTHEMA<br />
Die Schlosserei des<br />
Erzbergwerks Rammelsberg<br />
platzte<br />
beim Finale förmlich<br />
aus allen Nähten,<br />
so groß war<br />
der Andrang der<br />
Zuhörer. Aus diesem<br />
Grunde gab<br />
auch nur Stehplätze.<br />
der Goslarer Altstadt abseits der Konzerträume<br />
zu erkunden oder einfach<br />
das bisher Gehörte „sacken“ zu lassen,<br />
ehe dann am Abend zur „Nacht der<br />
IDOCO-Chöre“, einem Parallelkonzert<br />
in der Marktkirche und der Kaiserpfalz,<br />
gerufen wurde. Mehr als sieben<br />
Stunden Chormusik (davon vier in der<br />
Marktkirche und gut drei Stunden in<br />
der Kaiserpfalz) von fast 30 Chören<br />
dargeboten – die Grenzen der „Ohrenbelastbarkeit“<br />
der Zuhörer waren mit<br />
Ausklang dieses Tages erreicht, wenn<br />
nicht gar überschritten.<br />
Festivaltag 3<br />
Der dritte Festivaltag begann für viele<br />
Teilnehmer und Zuhörer mit einer kleinen<br />
Enttäuschung. In der Nacht hatte<br />
der Regen eingesetzt und die Festivalor-<br />
WORKSHOPS – WEITERBILDUNG FÜR SÄNGERINNEN UND SÄNGER<br />
„Jazz/Pop“, „Volksliedsätze“ und „Stimmbildung<br />
mit Kinderchören“ waren die Themen<br />
der drei gut besuchten Workshops im Rahmen<br />
des Festivals.<br />
„Wie <strong>sing</strong>t man Swing? – Indem man<br />
swingt!“<br />
Dieses banal anmutende Frage-Antwort-Spiel<br />
beschreibt das Dilemma, vor dem nahezu jeder<br />
Chor steht, der sich an Pop- oder Jazzstücke<br />
herantraut. Claudia Burghard, bekannt<br />
als Jazzsängerin und Gesangslehrerin, führte<br />
als Leiterin des Workshops „Jazz/Pop“ rund<br />
150 Teilnehmer in die Geheimnisse von Offbeat,<br />
Backbeat, Triolen, Swing-Achteln, triolischen<br />
Achteln usw. ein. Anhand des bekannten<br />
Songs „Mah na mah na“ lernten die Teilnehmer,<br />
dass die traditionelle Notation in Pop<br />
und Jazz häufig an ihre Grenzen stößt, weil<br />
ganisation sah sich deshalb gezwungen,<br />
die am Markt und auf der Museumsinsel<br />
geplanten Open-Air-Veranstaltungen<br />
kurzerhand in die Marktkirche zu<br />
verlegen. Im Nachhinein gesehen tat<br />
dies den Vorträgen der Chöre und dem<br />
Interesse der Zuhörer aber keinen Abbruch<br />
– über mehr als vier Stunden erklangen<br />
vor vollen Sitzplätzen internationale<br />
Folklore, Kinderlieder, Sakralgesänge,<br />
Gospel & Spirituals u.v.a.m.<br />
Es war nicht zu leugnen – das Festival<br />
strebte allmählichauf seinen Höhepunkt<br />
zu, das Finale des 16. Internationalen<br />
Chor- und Musikfest im Weltkulturerbe<br />
Rammelsberg. Es begann<br />
mit über das ehemalige Werksgelände<br />
verteilten „Konzertstellen“, an denen<br />
sechs bis acht Chöre an authentischen<br />
Arbeitsstätten konzertierten – ein ungewöhnliches,<br />
aber reizvolles Konzept.<br />
sich die verwendeten Rhythmen nicht exakt aufschreiben<br />
lassen. Mit speziellen „Warm Ups“ demonstrierte<br />
Claudia Burghard, wie sich solch<br />
komplizierte Strukturen „erfühlen“ und üben<br />
lassen.<br />
Marcel Dreiling, Verbandschorleiter des<br />
Schwäbischen Chorverbands (Bild) und gefragter<br />
Dozent, probte im Workshop „Volksliedsät-<br />
Fotos: Jörg Scheibe<br />
Die akustischen Bedingungen im „Eindicker“,<br />
der „Kraftzentrale“ sowie im<br />
„Magazin“ waren jedoch nicht einfach<br />
und stellten die Beteiligten vor hohe<br />
Herausforderungen. Gewöhnungsbedürftig<br />
für manches Chormitglied war<br />
sicherlich auch die teilweise große Nähe<br />
zum Publikum, das aufgrund der<br />
Gegebenheiten mitunter nur wenige<br />
Meter von den Aktiven entfernt den<br />
Vorträgen lauschte. Hier wurde die anfangs<br />
erwähnte Klammer greifbar, Musik<br />
und Arbeitswelt trafen zusammen<br />
und bildeten eine Synthese auf der Basis<br />
der Tradition.<br />
Das Finale in der ehemaligen<br />
Schlosserei bot zum Abschluss des Tages<br />
nochmals auf höchstem Niveau<br />
stehenden Chormusik aus den Teilnehmerländer,<br />
ehe der nach der Überreichung<br />
der Diplome und Preise als letzter<br />
Chor auftretende Junge Chor Take<br />
Four auch die chormusikalische Klammer<br />
zum Empfang am ersten Festivaltag<br />
schloss.<br />
Das 16. Internationale Chor- und<br />
Musikfest in Goslar war – darin waren<br />
sich Teilnehmer, Festredner und Zuhörer<br />
einig – ein rundum gelungenes<br />
Event von hervorragender Qualität,<br />
mit strahlenden Wettbewerbssiegern<br />
und -preisträgern, mit begeisterten Zuhörern<br />
und einem großen Gewinner:<br />
der Chormusik. Zu wünschen bleibt,<br />
dass diese von diesem Festival profitiert<br />
und für einen „Schub“ in der Alltagsarbeit<br />
der Chöre sorgt.<br />
Volker Christiansen<br />
ze“ mit dem Gemischten Chor Brink Langenhagen<br />
und dem Kammerchor Herrenhausen<br />
zwei Volkslieder, wobei er wort- und pointenreich<br />
die Betonung, Sinnzusammenhänge als<br />
auch den zeitgeschichtlichen Hintergrund<br />
und seine musikalische Umsetzung erklärte.<br />
Die Chöre wurden zu einem Klangkörper gemischt<br />
und auf teilweise ungewohnte Weise<br />
vom Dozenten zum Musizieren motiviert.<br />
Auch der Workshop „Stimmbildung mit Kinderchören“<br />
wurde von Marcel Dreiling geleitet.<br />
Er zeigte am Beispiel der teilnehmenden<br />
Hannoverschen Kinderchöre auf, wie wichtig<br />
eine frühzeitige Schulung der Singstimme ist<br />
und wie mit vergleichsweise einfachen Übungen<br />
große Entwicklungsschritte erzielt werden<br />
können.<br />
DER CHOR 1/2010
DER CHOR 1/2010<br />
SPECIAL 13
14 SPECIAL<br />
Wie kommt mein Chor in die Tageszeitung?<br />
Außendarstellung ist für viele Vereine<br />
wichtig, damit sie neue Mitglieder gewinnen<br />
und für ihren häufig gemeinnützigen<br />
Zweck werben können. Übersetzt<br />
auf Chöre heißt das, neue Sängerinnen<br />
und Sänger zu interessieren<br />
und potenzielle Zuhörer auf Konzerte<br />
aufmerksam zu machen. Zudem können<br />
Chöre untereinander auf diese<br />
Weise in Kontakt kommen, um gemeinsam<br />
zu musizieren oder einfach<br />
ein bisschen gegenseitige Unterstützung<br />
zu organisieren. Doch wie macht<br />
man das: in die Zeitung kommen?<br />
Zunächst ist es wichtig, sich darüber<br />
klar zu werden, welche Botschaft<br />
man von sich als Chor transportieren<br />
will, welche Zielgruppe man ansprechen<br />
will und welches Ereignis als<br />
Aufhänger dienen soll. Es genügt<br />
nicht, lediglich eine Selbstdarstellung<br />
des Chores zu verfassen, denn die Leser<br />
wollen in erster Linie erfahren, was<br />
in ihrer kulturellen Umgebung ge-<br />
schieht und erst nachgeordnet, wer<br />
dieses tolle Ereignis möglich gemacht<br />
hat.<br />
Sind diese Parameter festgelegt,<br />
geht es daran einen Text zu entwerfen.<br />
Denken Sie dabei daran, dass der Leser<br />
nicht zwingend über die gleichen Hintergrundkenntnisse<br />
wie Sie verfügt<br />
und deshalb entsprechende Zusatzinformationen<br />
notwendig sein können.<br />
Trotzdem gilt: Je klarer und präziser<br />
ein Text formuliert ist, desto besser<br />
wird er verstanden. Machen Sie sich<br />
vorher eine chronologische Stichwortsammlung,<br />
um die Sinneinheiten des<br />
Textes zusammenzufassen und den<br />
‚roten Faden‘ festzulegen.<br />
Erkundigen Sie sich bei Ihrer Zeitungsredaktion,<br />
auf welche Formalien<br />
besonders Wert gelegt wird (siehe auch<br />
der Artikel: „In eigener Sache“). Jede<br />
Zeitung oder Zeitschrift hat bestimmte<br />
Standards, die einzuhalten sind. Auf<br />
diese Weise vermeiden Sie Enttäu-<br />
In eigener Sache: Öffentlichkeitsarbeit über DER CHOR<br />
Eine der Aufgaben dieser Zeitschrift<br />
ist die Berichterstattung über die herausragenden<br />
chormusikalischen Ereignisse<br />
im Musikland Niedersachsen<br />
und die Information über wichtige<br />
Geschehnisse im Niedersächsischen<br />
Chorverband. Um diese Aufgabe<br />
zu erfüllen, ist die Redaktion<br />
darauf angewiesen mit entsprechenden<br />
Berichten versorgt zu werden,<br />
denn die wenigen ehrenamtlichen<br />
Redakteure können nicht wissen,<br />
was in den einzelnen Vereinen bzw.<br />
Chorbezirken geplant und durchgeführt<br />
wird. Deswegen stelle ich Ihnen<br />
hier einen kleinen Leitfaden vor,<br />
der für die Erstellung eines Kurzberichtes<br />
als Basis dienen kann.<br />
Zunächst sollten Sie sich fragen,<br />
ob das Thema im Rahmen einer Verbandszeitschrift<br />
auch als etwas Besonderes<br />
angesehen werden kann.<br />
Im Zweifel nehmen Sie per E-Mail<br />
Kontakt mit der Redaktion auf und<br />
erfragen deren Meinung.<br />
Ist das Thema ausgewählt, sollte<br />
eine Stichwortsammlung zu den Informationen<br />
des Artikels angelegt<br />
werden. Anschließend werden diese<br />
Informationen nach einem sogenannten<br />
‚roten Faden‘ geordnet, um zusammengehörige<br />
Angaben auch im Zusammenhang<br />
zu beschreiben.<br />
Danach müssen die bekannten W-<br />
Fragen beantwortet werden: Wer hat<br />
wann wo was getan? Beginnen Sie<br />
den Artikel mit kurzen Hintergrundinformationen<br />
zum Ereignis, zu Ihrem<br />
Verein oder anderen besonderen Aspekten.<br />
Bedenken Sie dabei, dass die<br />
Zeitschrift DER CHOR zumeist wird<br />
von Chorsängerinnen und Sängern<br />
und anderen Kulturinteressierten gelesen<br />
wird.<br />
Wenn besondere Persönlichkeiten<br />
bei Ihrer Veranstaltung zugegen waren,<br />
vermeiden Sie eine lange Aufzählung<br />
von Namen und Funktionen.<br />
Nennen Sie diejenigen, die auch im<br />
Kontext einer Verbandszeitschrift relevant<br />
sind bzw. die eine besondere Bindung<br />
zum Ereignis haben. Ähnliches<br />
gilt für den Bericht über die musikalische<br />
Darbietung. Wenn er sich auf die<br />
Aufzählung der gesungenen Stücke<br />
beschränkt, kann der Leser nicht nachvollziehen,<br />
welche Stimmung im Saal<br />
herrschte und welche Botschaft der<br />
schungen und erhöhen Ihre Publikationsrate.<br />
Wenn Sie öfter Artikel verfassen<br />
möchten, kann sich auch die Teilnahme<br />
an einem Workshop lohnen.<br />
Sicherlich gibt es noch eine Reihe<br />
weiterer Faktoren, die für eine Veröffentlichung<br />
relevant sind. Je nachdem<br />
wie groß das Angebot in Ihrer Region<br />
und wie sehr das Interesse der adressierten<br />
Zeitungen an entsprechenden<br />
Informationen ist und abhängig von<br />
den Besonderheiten der jeweiligen Redaktion<br />
kann der Aufwand stark variieren.<br />
Wenn Sie die Tipps aus diesem<br />
Artikel als Basis nehmen, sind Sie aber<br />
ganz sicher schon einmal recht gut<br />
vorbereitet. �<br />
Ausführliche Tipps von PR-Experten<br />
finden Sie in der April-Ausgabe von<br />
NEUE CHORZEIT.<br />
Chorleiter mit dem Konzert transportieren<br />
wollte. Bitten Sie ihn, seine<br />
Gedanken bei der Auswahl der<br />
Stücke mitzuteilen und so die Leser<br />
am Gesamtkonzept des Vortrages<br />
teilhaben zu lassen.<br />
Wenn Sie weitere Fragen haben,<br />
wenden Sie sich vertrauensvoll an<br />
die Redaktion. Wir freuen uns über<br />
jedes gute Thema und sind gern bereit,<br />
bei der Erstellung eines Artikels<br />
behilflich zu sein. Trauen Sie sich –<br />
vielleicht kann man Ihren Bericht<br />
schon in der nächsten Ausgabe lesen!<br />
�<br />
Checkliste<br />
• herausragendes Ereignis?<br />
• W-Fragen (Wer, Wann, Wo, Was)<br />
• Zielgruppe bedenken (Chorsänger, Kulturinteressierte)<br />
• Hintergrundinformationen zum Ereignis,<br />
Verein, Ort des Geschehens – kurz und<br />
knapp<br />
• Beschränkung auf wesentliche Funktionsträger<br />
• keine Auflistung von Stücken<br />
• ‚roten Faden‘ verfolgen<br />
DER CHOR 1/2010
Ganz wie die Großen<br />
Dass auch die „Kleinen“ ein Chorfestival<br />
bereichern können, bewiesen in<br />
Goslar beim Internationalen Chorfest<br />
mehr als 500 Kinder aus Kinder- und<br />
Kindergartenchören. Mit frischem, unbekümmerten<br />
Gesang eroberten sie die<br />
Herzen der Zuhörer beim Open-Air-<br />
Konzert am Freitag und dem Konzert<br />
in der Marktkirche am Samstag im<br />
Fluge und heimsten dafür folgerichtig<br />
besonders großen Applaus ein. Damit<br />
wurde einmal mehr bewiesen, dass<br />
von Nachwuchsmangel keine Rede<br />
sein kann – sofern genügend kindgerechtes<br />
Liedgut und entsprechend ausgebildete<br />
pädagogische Kräfte vorhanden<br />
sind, <strong>sing</strong>en Kindern gern.<br />
Ein Höhepunkt des Open-Air-Konzerts<br />
war die Verleihung des FELIX,<br />
dem Gütesiegel des Deutschen Chorverbandes<br />
für tägliches kindgerechtes<br />
Singen im Kindergarten, an den Kin-<br />
„Sternchen“-Stunde<br />
im Seniorenheim<br />
Am 22. März 2010 hatten die Kinderchor-<br />
und Theatergruppe „Amelgatzer<br />
Sternchen“ einen besonderen Auftritt<br />
im Seniorenheim St. Laurentius in Bad<br />
Pyrmont. Emmi Schnepel, Förder- und<br />
Gründungsmitglied, feierte ihren 90.<br />
Geburtstag und die Kinder überraschten<br />
sie und viele ihrer Mitbewohner<br />
mit einem gelungenen Mix aus Liedern,<br />
Flötenspiel und einem kleinen<br />
Theaterstück („Der Engel mit den grünen<br />
Flügeln“). Als besonderen Geburtstagsgruß<br />
sangen sie für die Jubilarin<br />
Rolf Zukowskis „Wie schön, das<br />
du geboren bist“. Instrumental wurden<br />
sie von Chorleiterin Monika Pawlis<br />
und Gitarrenschüler Marlon Wolff begleitet.<br />
DER CHOR 1/2010<br />
NC-JUGEND 15<br />
Prof. Reinhard Stollreiter, der „Vater“ des FELIX, überreicht im Rahmen des Open-Air-Konzerts die begehrte Auszeichnung<br />
an den Kindergarten Sterntaler e.V. aus Braunschweig.<br />
dergarten Sterntaler e.V. aus Braunschweig.<br />
Prof. Reinhard Stollreiter,<br />
Musikwissenschaftler aus Berlin und<br />
„Vater“ des FELIX, freute sich sicht-<br />
Den Kindern des<br />
Kindergarten<br />
Sterntaler war die<br />
Begeisterung über<br />
die FELIX-Verleihung<br />
deutlich anzusehen.<br />
Als die Flötenschülerinnen einige bekannte<br />
Frühlingslieder spielten, stimmten<br />
die Senioreninnen und Senioren be-<br />
lich, die bei Kindergärten in ganz<br />
Deutschland begehrte Auszeichnung<br />
an die Leiterin Meike Ploppa überreichen<br />
zu können. �<br />
Auch der Leiterin<br />
des Kindergartens,<br />
Meike Ploppa,<br />
stand die Freude<br />
über den FELIX ins<br />
Gesicht geschrieben.<br />
Wolfgang<br />
Schröfel und Prof.<br />
Reinhard Stollreiter<br />
gratulierten.<br />
Die Amelgatzer<br />
Sternchen erfreuten<br />
die Bewohner<br />
des Seniorenheim<br />
St. Laurentius in<br />
Bad Pyrmont.<br />
geistert mit ein. Viel Applaus belohnte<br />
die Kinder und sie mussten versprechen,<br />
bald wieder zu kommen. �
16 AUS DEN CHÖREN<br />
Friedhelm Deppe gibt aktuelle Informationen zur Organisation des IDOCO Chor- und Musikfest in Goslar.<br />
Eine Infotagung mal ganz anders<br />
Große Zustimmung fand bei den anwesenden<br />
70 Delegierten von 42 Vereinen<br />
die neue Form der Durchführung<br />
der Informationstagung des Chorbezirkes<br />
Harz, die am 06.03.10 im Waldhotel<br />
„Burgberg“ in Salzgitter stattfand:<br />
Anstelle des Flairs eines Kaffeenachmittags<br />
mit Tischen und Stühlen<br />
in einer Reihe bestach diese Veranstaltung,<br />
die von der Chorbezirksvorsit-<br />
Begeisterung pur<br />
Als sich die fast 50 Sängerinnen und<br />
Sänger in der Aula der Max-Born-Realschule<br />
Bad Pyrmont im Halbkreis<br />
aufstellten, wussten sie noch nicht,<br />
was sie erwartete – und einige waren<br />
zunächst noch skeptisch. Doch Gertraude<br />
Göpner machte als erfahrene<br />
Dozentin allen in kurzer Zeit klar, was<br />
man mit seiner Stimme alles bewirken<br />
kann.<br />
Gymnastische Übungen zum Kennenlernen<br />
des Körpers brachten schon<br />
den ersten Aha-Effekt, nämlich dass<br />
richtige Haltung einen gesunden Ton<br />
zu erzeugt. Nach dieser Aufwärmphase<br />
ging’s um richtige Atmen: Wie<br />
funktioniert Zwerchfell- und Brustatmung,<br />
und wozu werden diese verschiedenen<br />
Atmungen gebraucht?<br />
Hilfsmittel wie Bälle, Fahrradschläuche<br />
und die „Storchenhaltung“<br />
brachten neue Erkenntnisse und Er-<br />
zenden Andrea Friemel geleitet wurde,<br />
durch ihre Lockerheit, die durch die<br />
Aufteilung der Anwesenden auf 4 verschiedene<br />
Infostände erreicht wurde.<br />
Mitglieder des Chorbezirksvorstandes<br />
sowie des Musikausschusses betreuten<br />
die folgenden 3 Stände:<br />
Überblick über die wichtigsten Formulare<br />
(z.B. GEMA-Anmeldungen,<br />
Ehrungsanträge) und ihre Ausfül-<br />
lung, erklärt von Heidi Ernst und<br />
Herta Werner,<br />
Informationen über die Landesmusikakademie<br />
Wolfenbüttel, vorgestellt<br />
durch Gisela Glaeser, Katja<br />
Nalborczyk und Hans Rauh,<br />
Informationen über das chorische<br />
Highlight des Jahres, das 16. Internationale<br />
Chor- und Musikfest vom<br />
13.–16.05.2010 in Goslar, vorgestellt<br />
von Friedhelm Deppe.<br />
Über die Konzertveranstaltungen<br />
„Chöre auf dem Königsweg“ informierte<br />
Kantor Panneck aus Bockenem.<br />
Aber auch die Freunde von Kaffee<br />
und Kuchen kamen letztendlich in einem<br />
separaten Raum zur Stärkung<br />
nach so vielen wichtigen und interessanten<br />
Informationen auf Ihre Kosten.<br />
Ein Ohrenschmaus war die musikalische<br />
Begleitung des Info-Tages: Unter<br />
der Leitung von Hans Ullrich Pohl<br />
sangen der „Fredenberg-Chor“ und der<br />
Chor „Haste Töne“ u.a. das sehr einfühlsame<br />
„Weit, weit, weg“ sowie das<br />
international bekannte „Barbara Ann“.<br />
Im Rahmen der Totenehrung wurde<br />
noch einmal an den verstorbenen<br />
langjährigen Vorsitzenden des Chorkreises<br />
Osterode (früherer Bezirk Südharz)<br />
Norbert Schwabe gedacht.<br />
Der nächste Delegiertentag findet<br />
am 05.03.2011 in Goslar statt und wird<br />
vom dortigen „Neuen Chor Goslar<br />
2002“ organisiert. �<br />
le – Körper, Atem und<br />
Stimme – als harmonisches<br />
Ganzes zu sehen<br />
sind, und damit wunderbare<br />
klare Töne erzeugt<br />
werden können.<br />
In Zusammenarbeit<br />
Die Teilnehmer des Stimmbildungsseminars mit Gertraude Göpner in<br />
Bad Pyrmont waren hellauf begeistert.<br />
mit Chorleiterin Dorle<br />
Schulz wurden einige<br />
Chörsätze erarbeitet und<br />
Gertraude Göpner gab<br />
wirkungsvolle Tipps, um<br />
das Erlernte noch besser<br />
in der Praxis anzuwenden.<br />
Die Begeisterung<br />
kannte keine Grenzen –<br />
und man ließ die Dozenfahrungen.<br />
Danach kam sie zum wuntin nur ungern ziehen. Fazit: Stimmderbarsten<br />
Teil des Seminars, der Stimbildung ist keine Frage des Alters, sonme.<br />
Richtiger Stimmansatz und Artidern des Wollens und dank der phankulierung<br />
wurden geprobt, Brust- und tasievollen, ausdrucksstarken Lehrme-<br />
Kopfregister und Falsett erklärt. Dabei thode ein Hochgenuss, der viel Spaß<br />
wurde allen bewusst, dass diese 3 Tei- macht. �<br />
DER CHOR 1/2010
Chor im Wandel<br />
Kammerchor Herrenhausen e.V.<br />
Der unter dem Namen Herrenhäuser<br />
Chorgemeinschaft alteingesessene und<br />
traditionsreiche Hannoversche Chor<br />
hat sich bei seiner Mitgliederversammlung<br />
in Kammerchor Herrenhausen<br />
umbenannt. Damit werde man nicht<br />
mit der Tradition brechen, so Vorsitzender<br />
Wolfgang Schröfel, sondern<br />
zeitgemäßer in Erscheinung treten. Für<br />
die Umbenennung entschieden sich<br />
die Mitglieder einstimmig.<br />
Die Herrenhäuser Chorgemeinschaft<br />
bildete sich 1947 aus bis dahin drei eigenständigen<br />
Chören. Chordirektor<br />
Wilfried Garbers leitete den Chor bis<br />
1993, führte ihn zu hervorragenden<br />
Leistungen und erreichte mit ihm diverse<br />
Auszeichnungen. Seine Nachfolger<br />
Uwe Wegert, Peter Supthut und<br />
Henning Herzog führten die Arbeit<br />
fort und wahrten die Qualität und den<br />
Leistungsstandard. Im Januar 2010 hat<br />
mit Raphaela Martens erstmals eine<br />
Frau die Leitung übernommen. Sie ist<br />
diplomierte Chorleiterin und verfügt<br />
über eine hervorragende musikalische<br />
Erfahrung. Für die Arbeit mit dem<br />
Chor hat sie sich ehrgeizige Ziele gesteckt<br />
und setzt dafür neue Akzente.<br />
DER CHOR 1/2010<br />
Der Kammerchor Herrenhausen beim Internationalen Chorfest der IDOCO in Goslar.<br />
Die ersten Erfolge aus dieser Arbeit<br />
konnte man jetzt beim Internationalen<br />
Chorfest der IDOCO in Goslar hören.<br />
Der Kammerchor nahm am Wettbewerb<br />
in der Kategorie Klassik/Roman -<br />
tik teil und konnte mit seiner Leistung<br />
die Jury überzeugen. Lohn der Mühe<br />
war der 2. Platz mit dem Prädikat „Mit<br />
hervorragendem Erfolg teilgenommen“<br />
und ein Golddiplom.<br />
<strong>Come</strong> <strong>together</strong>, <strong>sing</strong> <strong>together</strong>!<br />
Livemitschnitte von Konzerten beim<br />
Internationalen Chor- und Musikfest<br />
in Goslar 13.–16. Mai 2010<br />
Sollten Sie nicht die Möglichkeit gehabt haben, nach<br />
Goslar zu kommen und den Chören aus acht Nationen<br />
„live“ zuzuhören, so können Sie dies nun zu<br />
Hause nachholen. Und wenn Sie die Konzerte vor<br />
Ort miterlebt haben, so ist die CD eine schöne Erinnerung<br />
an dieses herausragende Festival.<br />
Die Doppel-CD enthält Livemitschnitte aus verschiedenen<br />
Konzerten und kostet 10,00 € zzgl. Versandkosten.<br />
AUS DEN CHÖREN<br />
Die nächsten Veranstaltungen, bei<br />
denen der Chor zu hören sein wird,<br />
sind die Mittsommernacht am 18. Juni<br />
in der Neustädter Hof- und Stadtkirche,<br />
die Festwochen in den Herrenhäuser<br />
Gärten (19. Juni) und der Tag der Niedersachsen<br />
in Celle am 20. Juni 2010.<br />
Auch an den Winterkonzerten in der<br />
Galerie in Herrenhausen (5. Dezember)<br />
wird der Chor teilnehmen. �<br />
Zu bestellen bei:<br />
Niedersächsischer Chorverband e.V. · Königsworther Straße 33 · 30167 Hannover<br />
Telefon 0511 7100832 · Telefax 0511 7100826 · E-Mail: office@ndschorverband.de<br />
Foto: Jörg Scheibe<br />
17
18 AUS DEN CHÖREN<br />
Klang und Poesie<br />
Eine wahrhaft „klangpoetische“ Einstimmung<br />
auf den Frühling gab der<br />
Gemischte Chor Hordorf mit seinen<br />
beiden Konzerten in den Evangelischen<br />
Kirchen Hordorf und Wendhausen<br />
anlässlich des 30jährigen Chorjubiläums.<br />
Dabei begann das frühlingshafte<br />
Konzert für die Besucher eigentlich<br />
schon mit dem abendlichen Vogelsang<br />
in den wunderbaren Wiesen- und<br />
Baumanlagen vor den Kirchentoren.<br />
Das Gitarrenensemble DuoDezim (Andreas<br />
Meyer und Ulf Klebig) griff die<br />
zauberhafte Stimmung mit drei altirischen<br />
Lautenduos auf, die die Zuhörer<br />
mit ihren zarten Klängen in eine andere,<br />
leisere musikalische Welt versetzten<br />
und zum Lauschen anregten.<br />
Nach der klanglichen Einstimmung<br />
stimmte Ralf Kleefeld programmgemäß<br />
poetisch, aber nicht weniger<br />
klangvoll, mit zwei Frühlingsgedichten<br />
ein. Freunde der kleinen Form kamen<br />
auf ihre Kosten, wusste Ralf Kleefeld<br />
die kleinen und größtenteils bekannten<br />
Texte mit Leben und Klang<br />
zu füllen.<br />
Nach diesem besonderen Beginn<br />
trat der Gemischte Chor Hordorf als<br />
weiterer Baustein des Kunstwerkes mit<br />
dem Namen „Klang und Poesie“ klanglich<br />
in Erscheinung. Der Chor sang von<br />
Freud und Leid angesichts des „Ersten<br />
Grün“ von Schumann. Das in der Romantik<br />
häufig anklingende Gefühl der<br />
Der Schnee war schneller<br />
Weiße Flocken wirbelten durch die<br />
Luft, hüllten alles ein, – der Winter<br />
hatte den Bergort Osterwald bereits<br />
fest im Griff, Frau Holle hatte Überstunden<br />
gemacht. Trotzdem waren<br />
zahlreiche Besucher in die Christuskirche<br />
gekommen, um den Vorträgen des<br />
Chores zu lauschen. Die Kinder ließen<br />
sich nicht beirren und sangen fröhlich:<br />
O weh, o weh, wo bleibt denn nur<br />
der Schnee …<br />
Wieder einmal stellten die Gruppen<br />
der „Kleinen“, „Mittleren“ und „Großen“<br />
gekonnt unter Beweis, was sie bei<br />
ihrer Chorleiterin Henrietta Wehling<br />
gelernt haben. Stimmungsvoll wechselten<br />
sich Chor- und Sologesang ab,<br />
herausragend die Soli von Stephanie<br />
Witt mit der modernen Fassung von<br />
„Silent Night“ und der erst 13jährigen<br />
Frühlingshafte Poesie auch in der Kirche.<br />
verzweifelten Weltverlassenheit des<br />
Einzelnen klang in Texten von Heinrich<br />
Heine und Marie von Ebner-<br />
Eschenbach und in der Motette von<br />
Brahms „Ach arme Welt“ an, hoffnungsvoll<br />
gewendet in Mendelssohn-<br />
Bartholdys Choralmotette „Auf Gott<br />
allein will hoffen ich“. Eichendorffs<br />
„Aus dem Leben eines Taugenichts“<br />
und nuancenreiche Frühlingsgesänge<br />
aus „In der Natur“ von Dvorák fügten<br />
sich danach nahtlos ineinander.<br />
Die Gitarren entführten das Publikum<br />
mit einer Sonate von Christian<br />
Gottlieb Scheidler in eine Welt der<br />
Empfindsamkeit, bevor die bekannten<br />
Gesänge „Ave verum“ von Mozart und<br />
„Locus iste“ von Bruckner besonders<br />
durch die zuvor vorgetragenen Text-<br />
Lisa Hennecke<br />
mit dem Lied<br />
„Wenn dein<br />
Kind dich morgen<br />
fragt“.<br />
Das Flöten -<br />
ensemble „Flûte<br />
inTakt“ aus<br />
Ilten verlieh<br />
dem Konzert<br />
mit seinen eindrucksvoll<br />
vor getragenen Stücken Toccata und<br />
Fuge über das Lied „Freu dich Erd und<br />
Sternenzelt“ und „Tanz auf dem Eis“<br />
einen ganz besonderen Charakter und<br />
brachte die Kirche auch gemeinsam<br />
mit dem Chor zum Klingen.<br />
Selbst die Kleinsten waren mit vollem<br />
Eifer und hochroten Wangen da-<br />
übersetzungen in ihrer geistlichen<br />
Ernsthaftigkeit erlebt werden konnten.<br />
Am Ende des Konzertes begeisterten<br />
Italienische Elegie und virtuoses,<br />
elegantes Spiel der Gitarren mit zwei<br />
Rondos von Ferdinando Carulli,<br />
„Komm lieber Mai und mache“ als originales<br />
Gedicht von Ralf Kleefeld erzählt<br />
und beschwingte Frühlingslieder<br />
von Mendelssohn-Bartholdy und dem<br />
englischen Madrigalisten Thomas<br />
Morley noch einmal das Publikum.<br />
Dem Gemischten Chor Hordorf unter<br />
Leitung von Dr. Petra Diepenthal-<br />
Fuder war nicht nur ein schweres Programm<br />
gelungen, sondern auch ein<br />
überzeugendes Konzertkonzept der gegenseitigen<br />
Befruchtung von „Klang<br />
und Poesie“. �<br />
Gemeinsam sind<br />
wir stark: Von den<br />
ganz Kleinen bis zu<br />
den Großen war<br />
die Begeisterung<br />
den Gesichtern anzusehen.<br />
bei, als u.a. auch einige englische Lieder<br />
mit dem Gesamtchor vorgetragen<br />
wurden. Alle Mitwirkenden bekamen<br />
viel Applaus und die Begeisterung<br />
über das gelungene Konzert kannte<br />
keine Grenzen. �<br />
DER CHOR 1/2010
Europäische Chormusik<br />
In der voll besetzten Pfarrkirche St.<br />
Augustinus gaben über 160 ChorsängerInnen<br />
einen stimmungsvollen Beweis<br />
über die Vielfältigkeit weihnachtlicher<br />
Melodien unter dem Motto:<br />
„Weihnachten in Europa … und darüber<br />
hinaus“.<br />
Mit dem 4. kleinen Präludium von<br />
J.S. Bach wurde die Veranstaltung<br />
ausdrucksstark an der Orgel durch den<br />
15-jährigen Schüler Holger Fink aus<br />
Osterwald eröffnet. Mit herzlichen<br />
Worten begrüßten die 1. Vorsitzende<br />
des Chorbezirks, Cornelia Valentin,<br />
und Pfarrer Joachim Wingert als<br />
Hausherr Zuhörer und Mitwirkende,<br />
unter ihnen als Ehrengast der stellv.<br />
Bürgermeister der Stadt Hameln, Herr<br />
Herbert Rode mit Gattin.<br />
Der Frauenchor Hameln-Wangelist<br />
und der Gesangverein Eintracht v.<br />
1846 Hameln – beide unter der Leitung<br />
von Klemens Steinhoff –, überzeugten<br />
mit traditionellen europäischen Weihnachtsmelodien.<br />
Der MGV Fidelitas Afferde<br />
stellte Lieder aus Tschechien und<br />
Tirol vor. Das Bläserensemble Süntel-<br />
Musikalische Weltreise zum Advent<br />
Erstmalig in der wunderschönen St.<br />
Stephani Kirche im Hannoverschen<br />
Zooviertel veranstaltete der Junge<br />
Chor Hannover am dritten Advent sein<br />
traditionelles Weihnachtskonzert. Die<br />
angestammte St. Heinrich Kirche war<br />
mit einer umfangreichen Ausstellung<br />
belegt, weswegen der Chor nach einer<br />
Alternative suchen musste, sich im Ergebnis<br />
aber sehr erfreut über die Farbenpracht<br />
und den Klang dieser Kirche<br />
zeigte.<br />
Das gut besuchte Konzert begann<br />
mit leisen, atmosphärischen Klängen<br />
traditioneller deutscher Weihnachtsmusik<br />
und begann so eine kleine musikalische<br />
Weltreise. Sie führte über alle<br />
Epochen und konnte das Publikum<br />
durch ihre abwechslungsreiche Gestaltung<br />
überzeugen. Trieben einerseits die<br />
röhrenden Bässe lautstark bereits den<br />
Winter aus, besangen die zarten Soprane<br />
in einem anderen Stück das<br />
liebliche Christkind. Abschließend lud<br />
Chorleiterin Karina Seefeldt zum gemeinsamen<br />
„Oh du Fröhliche“ <strong>sing</strong>en<br />
ein und schaffte so einen stimmungsvollen<br />
Ausklang an einem kalten Winterabend.<br />
DER CHOR 1/2010<br />
tal, Leitung Sebastian<br />
Herda,<br />
gab dem Ganzen<br />
mit „La<br />
Réjouissance“<br />
aus der Feuerwerksmusik<br />
und der<br />
„Dank-Hymne“<br />
aus dem Oratorium<br />
Joshua<br />
von G.F. Händel<br />
einen feierlichen Rahmen, der<br />
durch das gemeinsam mit allen Besuchern<br />
gesungene „Macht hoch die<br />
Tür“ noch bekräftigt wurde. Wunderbar<br />
ergänzt durch die Chorgemeinschaft<br />
Oldendorf Coppenbrügge, geleitet vom<br />
Bezirks chorleiter Wolfgang Garbe, die<br />
mit Werken aus England und Polen die<br />
Zuhörer begeisterten. Die Damen des<br />
Frauenchores „Froher Liederkranz“ Bad<br />
Pyrmont mit ihrer sympathisch-fröhlichen<br />
Chorleiterin, Karin Brüggemann,<br />
bewiesen mit „Friede und Liebe“ und<br />
„Friede auf Erden“ ebenfalls ihr hervorragendes<br />
Können.<br />
Termine zu Konzerten und Vorhaben<br />
des Chores finden Sie im Internet<br />
unter www.junger-chor-hannover.de;<br />
so sind für 2010 die Mitwirkung an<br />
AUS DEN CHÖREN 19<br />
Der Frauenchor<br />
„Froher Liederkranz“<br />
(Ltg. Karin<br />
Brüggemann)<br />
schuf durch feierliche<br />
Klänge eine<br />
andächtige Atmosphäre.<br />
Den Höhepunkt des Abends bildete<br />
der Gemischte Chor „Chorisma“ aus<br />
Hameln mit der temperamentvollen<br />
Chorleiterin Regina Rauch unter anderem<br />
mit dem Welterfolg „Adiemus“.<br />
Den krönenden Abschluss bildete das<br />
von allen Chören gemeinsam mit dem<br />
Publikum gesungene Lied aus Frankreich<br />
„Haben Engel wir vernommen“,<br />
eine Freudenbotschaft, die sich auf alle<br />
Anwesenden übertrug und das Kirchenschiff<br />
regelrecht zum „Strahlen“<br />
brachte, Gemeinsamkeit und Verbundenheit<br />
widerspiegelte. �<br />
Zwischenstation Afrika: Arne Randt (vorne lks.) bringt als Vorsänger afrikanische Kultur zum Klingen.<br />
der Mittsommernacht der Chöre sowie<br />
an den Herrenhausener Kunstfestspielen<br />
geplant. �