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16. Mai 2010 16. Internationales Chor

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Z E I T S C H R I F T F Ü R D I E C H Ö R E D E S N I E D E R S Ä C H S I S C H E N C H O R V E R B A N D E S<br />

DER CHOR2/2008<br />

� TITELTHEMA<br />

NC-Delegiertentag 2008<br />

Niedersächsischer <strong>Chor</strong>verband<br />

stellt Weichen für die Zukunft<br />

� JUGEND<br />

Vokalklasse und<br />

Ganztagsschule<br />

Schulisches Konzept zur<br />

Vokalausbildung<br />

� SPECIAL<br />

100 Jahre Deutscher<br />

Arbeitersängerbund<br />

Festakt in Feuchtwangen


2<br />

INFO-BOARD<br />

TERMINVORSCHAU<br />

<strong>Chor</strong>leitung<br />

05.09.09 61. Niedersächsische <strong>Chor</strong>leitertagung,<br />

LMAk Wolfenbüttel<br />

<strong>Chor</strong>sängerinnen und <strong>Chor</strong>sänger<br />

Sept. 2009 Workshop „Singen nach Noten“<br />

mit K.H.Schmitt (Aschaffenburg)<br />

Projekt: Messe in D, opus 86 von A. Dvorak<br />

18.01.09 Probentermine Projektchor,<br />

08.02.09 Freizeitheim Vahrenwald<br />

14.03.09 Hannover<br />

28.03.09 Konzert Projektchor in Hannover,<br />

Gartenkirche 19.00 Uhr<br />

31.01./ <strong>Chor</strong>leiterassistenten<br />

01.02.09 D-Ausbildung, Hannover<br />

14./15.02.09<br />

28.02./01.03.09<br />

<strong>Chor</strong>jugend<br />

21.12.08 Workshop und Konzert der Kinderchöre,<br />

Hameln St. Augustinuskirche<br />

07.06.09 Workshop „<strong>Chor</strong>eographie & Pop“<br />

<strong>Chor</strong>managementausbildung<br />

06./07.02.09 Brunkensen<br />

21.02.09 Wolfenbüttel<br />

Werbeartikel mit dem NC-Signet<br />

10er-Pack Schreibblocks DIN A5 5,00 €<br />

VIP-Band silbergrau<br />

(geeignet für Veranstaltungen), p.Stck. 1,50 €<br />

NEU!! Notentasche 3,00 €<br />

NEU!! Cap 4,00 €<br />

NEU!! Schwarzes T-Shirt mit Aufdruck<br />

„Ich singe im <strong>Chor</strong>“ 7,00 €<br />

NEU!! Notenschlüssel als Pin 1,50 €<br />

Weiterhin sind CDs von diversen Veranstaltungen verfügbar.<br />

Alle Artikel erhalten Sie bei der Geschäftsstelle des NC in Hannover.<br />

IMPRESSUM<br />

Herausgeber<br />

Niedersächsischer <strong>Chor</strong>verband e.V.<br />

Königsworther Straße 33<br />

30167 Hannover<br />

E-<strong>Mai</strong>l: office@ndschorverband.de<br />

V.i.S.d.P.: Wolfgang Schröfel, Präsident<br />

Redaktionsleitung<br />

Gerd Bode (gb), Hans Ahrens (ha)<br />

Redaktion<br />

Dirk Schlegel (ds)<br />

Erscheinungsweise<br />

1/2 jährlich<br />

<strong>Chor</strong>bezirke<br />

Hannover-Schaumburg<br />

06.12.08 Weihnachtliches Innenstadtsingen<br />

der Kinder- und Jugendchöre<br />

14.02.09 Delegiertentag, Hannover<br />

Hameln-Pyrmont<br />

21.12.08 Workshop und Weihnachtskonzert<br />

der Kinderchöre, Hameln,<br />

St. Augustinuskirche<br />

21.03.09 Delegiertentag, Großenwieden<br />

21.06.09 Hafenkonzert in Hameln, Plutoanleger<br />

Alfeld<br />

07.12.08 Advents-/Benefizkonzert Landesmusikakadmie<br />

WF, Alfeld Aula<br />

Gymnasium<br />

04.04.09 Delegiertentag, Kaierde<br />

Braunschweig/Peine<br />

20.12.08 Weihnachtliches Benefizkonzert<br />

Landesmusikakademie WF<br />

14.03.09 Delegiertentag, Wenden<br />

Wolfenbüttel<br />

05.12.08 Adventskonzert, Destedt<br />

01.02.09 Delegiertentag, Schöppenstedt<br />

Helmstedt<br />

04.04.09 Delegiertentag, Jerxheim<br />

17.05.09 Benefizkonzert Landesmusikakademie<br />

WF, Juleum<br />

Preis des Einzelhefts<br />

1,80 €<br />

Medienberatung & Gestaltung<br />

c<br />

5<br />

Wenn Sie über Ihren <strong>Chor</strong> oder von Ihrem besonderen Konzert<br />

berichten möchten, so senden Sie Ihren Artikel nebst<br />

Bildern (Textdatei/Digitalfotos) bitte an Hans Ahrens,<br />

E-<strong>Mai</strong>l hbahrens@kabelmail.de.<br />

Im Falle des Abdrucks von Abbildungen oder Fotos ohne Angabe<br />

des Urhebers ist dieser nicht bekannt. Wenn Hinweise<br />

auf die Urheberschaft möglich sind, bitten wir, diese der Re-<br />

Weser/Leine<br />

15.03.09 Benefizkonzert Landesmusikakademie<br />

WF, Buchhagen<br />

Harz<br />

29./30.11.08 Adventskonzerte, Wöltingerode<br />

07.03.09 Delegiertentag, Oker<br />

21.03.09 Benefizkonzert Landesmusikakademie<br />

WF<br />

10.05.09 Frühjahrskonzert<br />

Hildesheim<br />

30.11.08 Adventskonzert, Barockkirche<br />

Heinde<br />

Veranstaltungen des NC<br />

Adventszeit Konzerte auf dem Weihnachtsmarkt<br />

vor dem Hbf Hannover<br />

(jeweils 18.00-19.00 Uhr)<br />

19.–21.06.09 Teilnahme am Tag der Niedersachsen<br />

in Hameln<br />

Deutscher <strong>Chor</strong>verband<br />

22.11.08 Festakt anlässlich 100 Jahre<br />

Deutscher Arbeitersängerbund<br />

in Feuchtwangen<br />

13.–<strong>16.</strong>05.10 IDOCO <strong>Chor</strong>- und Musikfest<br />

(internationales <strong>Chor</strong>treffen in<br />

Goslar)<br />

daktion mitzuteilen. Für unverlangt eingesandte Manuskripte,<br />

Fotos, Notenbeispiele, Bücher und Tonträger wird<br />

keine Haftung übernommen. Nachdruck oder fotomechanische<br />

Wiedergabe, auch auszugsweise, ist nur mit ausdrücklicher<br />

Zustimmung des Herausgebers möglich.<br />

Redaktionsschluss für die Ausgabe 1/2009 ist am<br />

15. März 2009<br />

Zum Titelbild<br />

Der Frauenchor Froher Liederkranz Bad Pyrmont (Ltg. Karin<br />

Brüggemann) sorgte neben der <strong>Chor</strong>gemeinschaft Bad<br />

Pyrmont für den musikalischen Rahmen beim Empfang<br />

durch Goslars Bürgermeisterin Elke Christina Roeder.


DER CHOR<br />

in neuem Gewand<br />

Liebe Leserinnen und Leser von DER CHOR,<br />

manch einer von Ihnen wird erstaunt sein, an dieser Stelle nicht wie gewohnt<br />

die Grußworte des Präsidenten des Niedersächsischen <strong>Chor</strong>verbandes,<br />

Wolfgang Schröfel, zu finden. Es gehört jedoch zum neuen Konzept<br />

von DER CHOR, dass der „Auftakt“ von wechselnden Autoren, die<br />

zur aktuellen Ausgabe Wesentliches zu sagen haben, bestritten wird.<br />

Was lag da näher, als in dieser Ausgabe den Medienberater des Niedersächsischen<br />

<strong>Chor</strong>verbandes, der das Zeitschriftenkonzept überarbeitet<br />

sowie die neue Gestaltung entwickelt hat, zu Wort kommen zu lassen?<br />

DER CHOR, die Zeitschrift für die Chöre des Niedersächsischen <strong>Chor</strong>verbandes,<br />

gewinnt durch das aktuelle Re launch an Attraktivität und Informativität.<br />

In jeder Ausgabe wird es zukünftig einen thematischen<br />

Schwerpunkt, das „Titelthema“, geben. Heuer haben wir den vor wenigen<br />

Wochen durchgeführten Landesdelegiertentag des Niedersächsischen<br />

<strong>Chor</strong>verbandes dafür ausgewählt. Dieser ist das höchste Beschluss fassende<br />

Organ des Niedersächsischen <strong>Chor</strong>verband und stellt personell wie<br />

inhaltlich die Weichen für die nächsten Jahre. Lesen Sie auf den Seiten<br />

8 und 9 die Ergebnisse vom 12. Oktober.<br />

In den Bereichen „Aus dem NC“ und „Aus den Chören“ wird nun deutlicher<br />

zwischen Berichten über aus dem Landesverband und seinem <strong>Chor</strong>bezirken<br />

einerseits und Berichten der Chöre andererseits unterschieden.<br />

Auch die Aktivitäten im Kinder- und Jugendbereich des Niedersächsischen<br />

<strong>Chor</strong>verbandes erhalten jetzt einen festen Platz – dieses Mal steht<br />

ein Rückblick auf das diesjährige Kinderchorfestival „Kleine Leute –<br />

bunte Lieder“ im Vordergrund (Seite 11). Ein „Special“ – eine Reportage<br />

oder ein Bericht zu einem besonderen Thema – rundet die Ausgabe<br />

schließlich ab. Thema des heutigen Specials ist der bevorstehende 100.<br />

Gründungstag des Deutschen Arbeitersängerbundes (Seite 10).<br />

Liebe Leserinnen und Leser – DER CHOR will die Zeitschrift für die Chöre<br />

des Niedersächsischen Choverbandes sein; bitte helfen Sie deshalb mit,<br />

diesen Anspruch mit Leben zu füllen, indem Sie über die Aktivitäten Ihres<br />

<strong>Chor</strong>es berichten. Die Adresse für Ihre Berichte finden Sie auf der nebenstehenden<br />

Seite unter „Impressum“.<br />

Zusammen mit den Verantwortlichen beim Niedersächsischen <strong>Chor</strong>verband<br />

hoffe ich, dass Ihnen das neue „Outfit“ von DER CHOR gefällt,<br />

und wünsche Ihnen eine unterhaltsame Lektüre.<br />

Volker Christiansen<br />

AUFTAKT 3<br />

Volker Christiansen<br />

christiansen | medien | design<br />

Medienberater des<br />

Niedersächsischen <strong>Chor</strong>verbandes<br />

IM FOKUS<br />

»DER CHOR will die Zeitschrift<br />

für die Chöre des Niedersächsischen<br />

Choverbandes sein; bitte<br />

helfen Sie deshalb mit, diesen<br />

Anspruch mit Leben zu füllen,<br />

indem Sie über die Aktivitäten<br />

Ihres <strong>Chor</strong>es berichten.«<br />

Ihr direkter Draht zum<br />

Niedersächsischen <strong>Chor</strong>verband:<br />

Telefon 0511 7100832<br />

office@ndschorverband.de<br />

www.ndschorverband.de


4 AUS DEM NC<br />

Tag der Niedersachsen 2008<br />

Die Bühne des Landesmusikrates beim<br />

Tag der Niedersachsen 2008 in Winsen/Luhe<br />

war so gut platziert, dass viele<br />

Besucher diese Bühne passierten<br />

und dabei die Gelegenheit nutzten, den<br />

musikalischen Vorträgen zuzuhören<br />

sowie sich am Stand des Landesmusikrates,<br />

der auch den <strong>Chor</strong>verbänden<br />

in Niedersachsen die Plattform zur<br />

Selbstdarstellung bot, umfassend zu<br />

informieren. Auf der Bühne präsentierten<br />

sich zahlreiche Chöre und<br />

Kommunikation. NC-Präsident Wolfgang Schröfel<br />

im kollegialen Gespräch mit Prof. Kemmelmeyer,<br />

Präsident des Landesmusikrats Niedersachsen.<br />

Bands und zogen so einen großen<br />

Kreis durch die Niedersächsischen<br />

<strong>Chor</strong>landschaften. Der Kehrwieder<br />

Kinderchor aus Söhlde, der bereits<br />

vielfach ausgezeichnet wurde, unter<br />

der Leitung von Barbara und Hans-<br />

Dieter Lubrich, die Herrenhäuser <strong>Chor</strong>gemeinschaft,<br />

Leitung Henning Herzog,<br />

sowie der Städtische <strong>Chor</strong> Peine<br />

unter Leitung von Naum Nusbaum unterhielten<br />

am Samstag bei strahlendem<br />

Sonnenschein die Besucher mit attraktiven<br />

Liedvorträgen.<br />

Auch interessante Wortbeiträge, wie<br />

z. B. Interviews mit dem Präsidenten des<br />

Landesmusikrates Prof. Dr. Karl-Jürgen<br />

Kemmelmeyer über den Stand der Pläne<br />

der Landesmusikakademie in Wolfenbüttel,<br />

sowie den Präsidenten der<br />

beiden Niedersächsischen <strong>Chor</strong>verbände,<br />

Wolfgang Schröfel (NC) und Hans-<br />

Jürgen Ollech (CVNB) über die Strukturen<br />

der Verbände, ließen zahlreiche Besucher<br />

an der Bühne verweilen.<br />

Der Umzug am Nachmittag bot ein<br />

buntes Bild vieler Heimatverbände,<br />

Musik- und Tanzgruppen und zog<br />

fröhlich und vergnügt an jubelnden<br />

Zuschauern durch die Stadt. �<br />

VORSCHAU<br />

Gute Plattform.<br />

Der Kehrwieder<br />

Kinderchor präsentierte<br />

beim Tag der<br />

Niedersachsen<br />

2008 auf der Bühne<br />

des LandesmusikratesNiedersachsenAusschnitte<br />

aus seinem Programmen.<br />

Auch der Städtische<br />

<strong>Chor</strong> Peine<br />

nutzte den Tag der<br />

Niedersachsen, um<br />

sich einem größeren<br />

Publikum vorzustellen.<br />

Tag der Niedersachsen 2009<br />

Im nächsten Jahr wird der Tag der Niedersachsen<br />

vom 19. bis 21. Juni in Hameln stattfinden.<br />

Interessierte Chöre wenden sich bitte<br />

an die Geschäftsstelle des NC.<br />

Weitere Informationen hierzu finden Sie auch<br />

unter www.725-Jahre-Rattenfaenger.de.


Die Herrenhäuser <strong>Chor</strong>gemeinschaft bestritt zusammen mit dem Projektchor des NC und dem <strong>Chor</strong>Young Voices<br />

& Gospels das Benefizkonzert des Niedersächsischen <strong>Chor</strong>verbandes zugunsten der Landesmusikakademie.<br />

„Hier singt der Chef“<br />

Benefizkonzert des NC in Bad Pyrmont<br />

Wenn man Karl-Jürgen Kemmelmeyer auf sein jüngstes Projekt anspricht, gerät<br />

der Präsident des Landesmusikrats Niedersachsen ins Schwärmen. Die Architektur<br />

der derzeit im Bau befindlichen Landesmusikakademie auf der grünen<br />

Wiese in Wolfenbüttel vereint auf geradezu ideale Weise ästhetische und<br />

funktionale Ansprüche, um zu erfüllen, wozu sie gebaut wird: ein Haus der<br />

Musik, ein Zentrum für Laien wie Profis, Stätte der Ausbildung wie Präsentation<br />

auf regionaler und internationaler Ebene.<br />

Augenblicklich geht der Bau in großen<br />

Schritten voran, auch der Finanzplan<br />

wird eingehalten und doch fehlt es<br />

noch an Geld für die Innenausstattung,<br />

wofür Kemmelmeyer eifrig an Türen<br />

klopft. Beim Niedersächsischen <strong>Chor</strong>verband,<br />

selbst zukünftig Nutzer dieser<br />

Einrichtung, bedurfte es hier keiner<br />

großen Aktion. Mit größter Freude<br />

richteten sie im Rahmen der NC-Landesdelegiertentagung<br />

in Bad Pyrmont<br />

ein Benefizkonzert für die Landesakademie<br />

aus, und es wird wohl noch viele<br />

Nachfolgekonzerte dieser Art geben,<br />

zumal die NC-Chöre mit Begeisterung<br />

für die gute Sache sangen und das Publikum<br />

überzeugten. 660 € wanderten<br />

in das Spendenkörbchen – ein doppeltes<br />

Lob für das ausgewählte Programm<br />

und die anspruchsvolle Umsetzung.<br />

Inhaltlich auf Abwechslung und<br />

Spannung ausgelegt eröffnete der Projektkammerchor<br />

Niedersächsischer<br />

<strong>Chor</strong>verband das Konzert. Sängerinnen<br />

und Sänger aus ganz Niedersachsen treffen<br />

sich hier zu intensiven Probenphasen,<br />

um sich an Werken zu messen, die<br />

im eigenen <strong>Chor</strong> nie gesungen werden.<br />

Unter ihnen der Präsident des NC Wolfgang<br />

Schröfel. Dass das Singen für ihn<br />

eine Herzensangelegenheit ist, weiß er<br />

in Worten auszudrücken. Noch überzeugender<br />

jedoch gelingt es ihm, wenn er es<br />

tut. An diesem Abend gleich in zwei<br />

Chören und an vorderster Front als unverzichtbare<br />

Stütze im Bass. Erstaunlich,<br />

wie auch hier sein Führungsstil greift:<br />

Souverän beherrscht er seine Partie und<br />

lässt sich gerne führen, wo es gilt, im gemeinsamen<br />

Miteinander zu überzeugen.<br />

Auch die „Young<br />

Voices & Gospels“<br />

aus Osterwald sangen<br />

beim Benefizkonzert<br />

des NC in<br />

Bad Pyrmont.<br />

SPENDEN<br />

Helfen Sie mit!<br />

AUS DEM NC 5<br />

Auf dem Programm standen ausschließlich<br />

technisch anspruchsvolle<br />

und klanglich sehr aparte Werke.<br />

Gleich zu Beginn Fanny Hensels „Lockung“,<br />

keineswegs leichte Kost zum<br />

Einfühlen in die Konzertatmosphäre.<br />

Die nachfolgenden Werke aus der Feder<br />

männlicher Vertreter romantischer<br />

<strong>Chor</strong>musik wie Mendelssohn Bartholdy,<br />

Brahms und Dvorak forderten den<br />

<strong>Chor</strong> nicht weniger. Raphaela Martens<br />

leitete die Sängerinnen und Sänger<br />

straff und stringent, Alenka Gottschalk<br />

verwandelte den <strong>Chor</strong> mit entwaffnender<br />

Ausstrahlung in einen heiter<br />

beschwingten Klangkörper.<br />

Die Herrenhäuser <strong>Chor</strong>gemeinschaft<br />

ist ein Traditionschor mit langer Geschichte,<br />

namhaften Dirigenten und<br />

großem Repertoire. Überaus konzentriert<br />

folgten die Sängerinnen und<br />

Sänger in der St. Georg-Kirche der<br />

präzisen Zeichengebung ihres Dirigenten<br />

Henning Herzog und entfalteten in<br />

dem von Herzog mit Akribie klar abgesteckten<br />

musikalischen Rahmen stilistische<br />

Aussagekraft in den Werken<br />

von Schumann, Schubert, Mozart,<br />

Beethoven und Rathebone.<br />

Der Gospel transportiert ein Feeling,<br />

das mit der Stimme alleine nicht zu bewerkstelligen<br />

ist. „Young Voices und<br />

Gospels Osterwald“ mit <strong>Chor</strong>leiterin<br />

Erika Bornett folgten diesem inneren<br />

Duktus, der Stimme, Bewegung und<br />

Ausdruck in unmittelbare Beziehung<br />

setzt, um den Lobpreis Gottes in Sätzen<br />

von Keding, Kabuka und Sandwall im<br />

Kirchenraum zu verbreiten. Die pure<br />

Lebensfreude und Lust am Gesang der<br />

<strong>Chor</strong>mitglieder riss das Publikum mit.<br />

Ein gemeinsames Lied nach soviel<br />

Hörgenuss wäre eigentlich nur konsequent<br />

gewesen, doch Moderator Helmut<br />

Lange ermunterte das Publikum,<br />

lieber seine Begeisterung in Spendenfreude<br />

umzuwandeln, was dann auch<br />

geschah. Mit diesem rundum gelungenen<br />

Benefiz-Konzert hat der NC einmal<br />

wieder gezeigt, dass seine „ganz normalen<br />

Laien“ musikalisch und konzeptionell<br />

schlichtweg überzeugen.<br />

Christiane Franke<br />

Stichwort: „Spendenaktion für die Landesmusikakademie“,<br />

Konto 4458, Bankhaus C. L.<br />

Seeliger (BLZ 270 325 00).


6 AUS DEM NC<br />

Tag der Braunschweigischen Landschaft<br />

Zum 9. Tag der Braunschweigischen<br />

Landschaft hatte die Stadt Königslutter<br />

Mitte September geladen. Der Einladung,<br />

die unter dem Motto „Altes erhalten<br />

– Zukunft gestalten“ stand,<br />

folgten auch viele Chöre des Niedersächsischen<br />

<strong>Chor</strong>verbandes. So trugen<br />

der Kinder- und Jugendchor Leiferde,<br />

die <strong>Chor</strong>vereinigung Concordia Brunsviga,<br />

der Machtersche Kontrapunkt, der<br />

Gesangverein Melverode, die Helmstedter<br />

<strong>Chor</strong>vereinigung sowie der Gesangverein<br />

„Liedertafel Jerxheim“ ei-<br />

Zehn Chöre aus dem Landkreis Helmstedt<br />

bewiesen bei einem Gemeinschaftskonzert<br />

in Jerxheim ihr Können<br />

und gratulierten mit einem bunten Liederreigen<br />

dem Landkreis Helmstedt<br />

zum 175-jährigen Jubiläum. Die Liedertafel<br />

Jerxheim hatte dazu im Namen<br />

des <strong>Chor</strong>bezirks Helmstedt herzlich eingeladen.<br />

Ihr Vorsitzender Klaus P. Pichlak<br />

begrüßte zahlreiche Gäste und Vertreter<br />

aus Politik und Wirtschaft.<br />

Mitwirkende Chöre waren der Sängerbund<br />

Harmonie Emmerstedt, die<br />

<strong>Chor</strong>gemeinschaft Wendhausen, der<br />

MGV Gemischter <strong>Chor</strong> Hoiersdorf, der<br />

Liederkranz Esbeck, die Helmstedter<br />

nen bunten Melodienreigen bekannter<br />

Lieder in der Stadtkirche vor. Vom<br />

Volkslied bis zum Gospel war alles zu<br />

hören. Von den rund 15 000 Gästen auf<br />

der Festmeile fanden viele auch den<br />

Weg in die Stadtkirche. Mit viel Applaus<br />

und mancher Zugabe erfreuten<br />

sich die Zuhörer und <strong>Chor</strong>mitglieder<br />

mit ihren <strong>Chor</strong>leiterinnen und <strong>Chor</strong>leitern<br />

am Gesang. „Altes erhalten – Zukunft<br />

gestalten“ – dieses Motto wurde<br />

von den Chören in bemerkenswerter<br />

Weise mit Sinn gefüllt. �<br />

<strong>Chor</strong>bezirk gratuliert zu 175 Jahren<br />

Die GEMA ist weiterhin frei!<br />

Gute Nachrichten für die Chöre des Niedersächsischen<br />

<strong>Chor</strong>verbandes: Gemäß dem mit<br />

der GEMA abgeschlossenen neuen Vertrag<br />

sind wie bisher sämtliche chorische Veranstaltungen<br />

durch die im Mitgliedsbeitrag enthal-<br />

Der Gemischte<br />

<strong>Chor</strong> der Liedertafel<br />

Jerxheim mit<br />

seinem <strong>Chor</strong>leiter<br />

Marcus Voigt wusste<br />

beim Tag der<br />

Braunschweigischen<br />

Landschaft<br />

zu überzeugen.<br />

<strong>Chor</strong>vereinigung, der Gemischte <strong>Chor</strong><br />

Groß Steinum/Sunstedt, der MGV Liederkreis<br />

Helmstedt, der Shanty-<strong>Chor</strong><br />

Helmstedt, die <strong>Chor</strong>vereinigung Süpplingen<br />

und der Gesangverein Liedertafel<br />

Jerxheim. Ein Streichquartett der<br />

Kreismusikschule Helmstedt eröffnete<br />

musikalisch das Konzert und konnte<br />

auch zwischendurch sein Können beweisen.<br />

Als Schirmherr des Konzertes<br />

blickte Landrat Gerhard Kilian bei seiner<br />

Begrüßung auf die geschichtliche<br />

Entwicklung des Landkreises zurück.<br />

Die rund 400 Gäste und Teilnehmer<br />

freuten sich über die gelungenen Liedvorträge<br />

und spendeten viel Beifall.�<br />

tene GEMA-Pauschale abgegolten. Der neue<br />

Vertrag hat eine Laufzeit bis Ende <strong>2010</strong>. Die<br />

neuen Antragsformulare stehen im Internet<br />

unter www.ndschorverband.de ➜ Down load<br />

als PDF zum Herunterladen bereit. �<br />

Traditionelles in neuer Form<br />

Unter den Kapriolen des Sommerwetters<br />

hatte das offene Singen und<br />

Konzert mit sieben Chören des <strong>Chor</strong>bezirks<br />

Wolfenbüttel zu leiden. Die<br />

Landtagsabgeordneten Frank Oesterhelweg<br />

und Marcus Bosse, die gemeinsam<br />

die Schirmherrschaft für<br />

das Benefizkonzert „Kein schöner<br />

Land“ zu Gunsten der in Wolfenbüttel<br />

entstehenden Landesmusikakademie<br />

übernommen hatten, durften<br />

ihre Aufgabe wörtlich nehmen und<br />

am Freitagabend im Schlosshof immer<br />

wieder zum Schirm greifen.<br />

Doch weder Sänger noch Publikum<br />

ließen sich die gute Laune durch die<br />

teilweise recht heftigen Regengüsse<br />

verderben. <strong>Chor</strong>bezirksvorsitzender<br />

Gerhard Otte begrüßte zunächst<br />

zahlreiche Ehrengäste, darunter auch<br />

den Präsidenten des Niedersächsischen<br />

<strong>Chor</strong>verbandes, Wolfgang<br />

Schröfel. Dieser betonte noch einmal<br />

die Bedeutung der Landesmusikakademie<br />

„auch als Heimstätte für unsere<br />

Sängerinnen und Sänger“.<br />

Moderatorin Margit Richert hatte<br />

das Vergnügen, ein abwechslungsreiches<br />

Konzert auf hohem Niveau zu<br />

präsentieren. Neben traditionellen<br />

deutschen Volksliedern – zum Teil in<br />

überraschenden neuen Arrangements<br />

– und Schlagern standen dabei auch<br />

englische, französische, italienische<br />

und afrikanische Lieder auf dem<br />

Programm. Hoch motiviert und konzentriert<br />

gingen die Sängerinnen und<br />

Sänger ans Werk. Ihre ansteckende<br />

Freude an der Musik war beste Werbung<br />

für den <strong>Chor</strong>gesang und verführte<br />

auch den einen oder anderen<br />

Zuhörer immer wieder zum Mitsingen.<br />

Nach einer beschwingten Zugabe<br />

klang der Konzertabend mit dem<br />

gemeinsamen Lied „Kein schöner<br />

Land“ stimmungsvoll aus.<br />

Beteiligt waren der Singkreis Wolfenbüttel<br />

(Ltg. Hans-Ullrich Pohl), der<br />

Frauenchor Linden, die <strong>Chor</strong>gemeinschaft<br />

MGV Liederkreis Salzdahlum/MGV<br />

Harmonia Mascherode<br />

und der MGV Linden (alle Ltg. Klaus<br />

Heuer), der MGV Juliusstadt Wolfenbüttel<br />

(Ltg. Jürgen Schader), die<br />

<strong>Chor</strong>gemeinschaft MGV Gemischter<br />

<strong>Chor</strong> Groß Biewende/MGV Gemischter<br />

<strong>Chor</strong> Halchter (Ltg. Gisela Borchers)<br />

und der MGV Eintracht sowie<br />

der Gemischte <strong>Chor</strong> aus Groß Flöthe<br />

(Ltg. Inna Czok). �


Günther Helmer 80 Jahre<br />

Günther Helmer – Urgestein des<br />

<strong>Chor</strong>gesangs und Bezirksvorsitzender<br />

des <strong>Chor</strong>bezirks Hameln-Pyrmont –<br />

konnte seinen 80. Geburtstag feiern.<br />

Grund genug, dieses Jubiläum mit einem<br />

Gratulationskonzert zu begehen.<br />

Den musikalischen Gratulationsreigen<br />

eröffneten als Solisten Cornelia Valentin<br />

und Dieter Berg mit dem Lied<br />

„Ich bete an die Macht der Liebe“. Der<br />

MGV Diedersen, dem Helmer als aktiver<br />

Sänger angehört ebenso wie dem<br />

Shanty-<strong>Chor</strong> Bisperode, schloss sich<br />

unter der Leitung von Bernd Müller<br />

mit dem Kirchenlied „Die Brücke zu<br />

Gott“ an. Dann baten die Jüngsten<br />

um Gehör und unter der Leitung von<br />

Henrietta Wehling überzeugten die 48<br />

Kinder des Osterwalder Kinder- und<br />

Jugendchores „Pro Musica“ mit „Ins<br />

Wasser fällt ein Stein“ und den gefühlvoll<br />

vorgetragenen Liedern „The<br />

greatest Love of all“ und dem „Irischen<br />

Segenswunsch“. Der Frauenchor<br />

des Bergmusikvereins Osterwald<br />

unter der Leitung von Dorle Schulz<br />

bereicherte das Jubiläum mit einem<br />

„Geburtstagsständchen“ und dem<br />

Stück „Wer die Musik in Ehren hält“.<br />

Die Solisten Cornelia Valentin und<br />

Dieter Berg zogen dann noch einmal<br />

die Zuhörer in der vollbesetzten<br />

Christuskirche in ihren Bann mit dem<br />

Lied „Die kleine Bergkirche – Das Ave<br />

Maria der Berge“. Der musikalische<br />

Reigen wurde fortgesetzt mit stim-<br />

Workshop Stimmbildung und elementare Notenlehre<br />

Nachdem im letzten Jahr der Workshop<br />

„Praxisbezogene Stimmbildung“ ein<br />

großer Erfolg war, wagte sich der <strong>Chor</strong>bezirk<br />

Harz in diesem Jahr mit seinen<br />

Workshops einen Schritt weiter vor.<br />

Wieder gab es einen Workshop zur<br />

Stimmbildung mit Gertraude Göpner<br />

aus Laatzen. Zunächst wurden Dehn-,<br />

Streck- und Lockerungsübungen gemacht,<br />

um Geist und Seele für die folgenden<br />

Übungen zu öffnen. Dabei durfte<br />

auch herzhaft gegähnt werden, ohne<br />

den Eindruck zu erwecken, dass man<br />

gelangweilt sei. Dazu blieb den Teilnehmern<br />

keine Gelegenheit. Sie machten<br />

neue Erfahrungen mit Körperspannungen,<br />

Zisch- und Schnalzlauten, mit<br />

Brust- und Kopfstimme und dem Einsatz<br />

des ganzen Körpers.<br />

mungsvollenBeiträgen des Shanty-<br />

<strong>Chor</strong>es Bisperode<br />

unter der Leitung<br />

von Uwe Lange. Das<br />

vom Bezirkschorleiter<br />

Wolfgang Garbe<br />

moderierte Konzert klang mit dem<br />

Lied „Dankeschön und auf Wiedersehen“<br />

aller beteiligten Chöre aus und<br />

von so manch einem wurde heimlich<br />

eine Träne verdrückt.<br />

Regina Mohr, Vizepräsidentin des<br />

NC, Hartmut Greve, stellv. Bezirksvorsitzender<br />

des <strong>Chor</strong>bezirks Hameln-Pyrmont,<br />

Lutz Jaenicke von der<br />

Kulturgemeinschaft Osterwald sowie<br />

alle Vorsitzenden der teilnehmenden<br />

Vereine, lobten und dankten dem Jubilar<br />

für sein langjähriges Engagement.<br />

Er ist seit über 63 Jahren aktiver<br />

Sänger und darüber hinaus seit<br />

1962 in der Vorstandsarbeit auf Vereins-,<br />

Bezirks-, Landes- sowie Bundesebene<br />

tätig bzw. tätig gewesen.<br />

„Günther Helmer redet nicht viel – er<br />

handelt. Er war immer bereit, zu helfen<br />

und ganz besonders die Nachwuchs-<br />

und Jugendarbeit zu fördern.<br />

Mit seinem Engagement für die Musik<br />

und den Gesang ist er aus dem<br />

gesellschaftlichen Leben der Region<br />

nicht mehr wegzudenken. Es wird<br />

schwierig sein, für ihn einen Nachfolger<br />

zu finden“, war von allen Seiten<br />

zu hören. �<br />

Im zweiten Workshop, geleitet von<br />

Landes chorleiter Helmut Lange sowie<br />

Gisela Glaeser und Hans Rauh aus dem<br />

Musikausschuss des <strong>Chor</strong>bezirks, ging<br />

es dann rund um elementare Notenlehre.<br />

Außerdem ging es um Pausen,<br />

Takt, Rhythmus, Dynamik und Interpretation<br />

von Gesangsstücken. Das<br />

theoretisch vermittelte Wissen wurde<br />

an kleinen Gesangsstücken erprobt<br />

und verfeinert.<br />

Am Nachmittag standen dann ein<br />

<strong>Chor</strong>gottesdienst sowie ein weltliches<br />

<strong>Chor</strong>konzert in der Martin-Luther Kirche<br />

in Salzgitter-Lebenstedt auf dem<br />

Programm. Diese Veranstaltung gab<br />

den Sängerinnen und Sänger Gelegenheit,<br />

die vormittags erworbenen<br />

Kenntnisse in die Praxis umsetzen.<br />

Big in Japan<br />

AUS DEM NC 7<br />

Anlässlich des diesjährigen Jubiläums<br />

„25 Jahre Städtepartnerschaft Hannover<br />

– Hiroshima“ veranstaltete der<br />

<strong>Chor</strong>bezirk Hannover/ Schaumburg<br />

ein Konzert unter dem Titel „Big in Japan“.<br />

Alle Teilnehmer waren aufgefordert,<br />

in ihrem Programm auch ein japanisches<br />

Lied einzubinden, um den<br />

Bezug zu Hiroshima deutlich zu machen.<br />

Die hervorragenden akustischen<br />

Bedingungen im Kurt-Lehmann-Saal,<br />

der Aula der Freien Waldorf Schule in<br />

Hannover, spornten die Teilnehmer zu<br />

musikalischen Bestleistungen an. So<br />

wurde der Zuschauer von den „Mauern<br />

von Jericho“, über Klassiker aus dem<br />

Film Sister Act und einen „Parkplatzregen“<br />

zu dem gemeinsamen Stück<br />

„Hiroshima Peace Song“ auf eine musikalisch<br />

vielfältige Reise mitgenommen.<br />

Gerade mit dem gemeinsamen<br />

Stück nahmen sich die teilnehmenden<br />

Chöre (Junger <strong>Chor</strong> Ahlem, Junger<br />

<strong>Chor</strong> Hannover und Ahlem Voices) eines<br />

besonderen Liedes an. Dieses Stück<br />

wurde zum ersten Mal 1995 auf dem<br />

Peace World Hiroshima Treffen aufgeführt,<br />

welches an die Folgen des<br />

Atombombenabwurfes von 1945 erinnerte.<br />

Der <strong>Chor</strong>bezirk Hannover reiht<br />

sich mit diesem Konzert in eine ganze<br />

Serie von Veranstaltungen zur Städtepartnerschaft<br />

ein, mit dem Merkmal,<br />

dass Musik keine Grenzen kennt und<br />

damit zum Erhalt der freundschaftlichen<br />

Bande zwischen beiden Städten<br />

wesentlich beiträgt. �<br />

Für den Vorstand des <strong>Chor</strong>bezirks<br />

Harz steht fest, dass diese Art der Weiterbildung<br />

für Sängerinnen und Sänger<br />

von den Chören gewünscht und<br />

angenommen wird. Es werden also<br />

weitere Veranstaltungen dieser Art folgen.<br />


8 TITELTHEMA<br />

Dass ein Landesdelegiertentag nicht zwangsläufig eine ernste Angelegenheit sein muss, erlebten<br />

die 75 Vertreterinnen und Vertreter der <strong>Chor</strong>bezirke bei der Veranstaltung in Bad Pyrmont.<br />

Positiv in die Zukunft<br />

Der Niedersächsischer <strong>Chor</strong>verband lud am 12. Oktober zu einem bestens organisiertem<br />

Delegiertentag nach Bad Pyrmont ein. Hier präsentierten sich ein<br />

Präsidium, fast 80 <strong>Chor</strong>bezirksvorsitzende und diverse Referenten und Gäste<br />

voll auf der Höhe der Zeit, dynamisch und modern.<br />

Besser als an diesem Wochenende<br />

konnten gängige Vorurteile über den<br />

<strong>Chor</strong>gesang nicht widerlegt werden: In<br />

Bad Pyrmont tagte der Niedersächsische<br />

<strong>Chor</strong>verband mit seinem 22. Delegiertentag,<br />

und wer biedere Chöre und<br />

trockene Funktionäre erwartet hatte,<br />

dürfte schwer enttäuscht worden sein.<br />

Straffe Organisation und zur Auflockerung<br />

musikalische Unterbrechun-<br />

gen waren die Zutaten zu einer effizienten<br />

Tagung, die auch unterhaltsam<br />

daherkam. Zunächst war Samstag der<br />

vorbereitenden Arbeit des Präsidiums<br />

überlassen, jedoch eingeleitet durch einen<br />

Empfang im Rathaus. Bürgermeisterin<br />

Elke Christina Roeder hieß die<br />

Teilnehmer willkommen und zeigte<br />

sich hocherfreut, dass im Rathaus „die<br />

Musik Einzug gehalten und quasi das<br />

Das neugewählte geschäftsführende Präsidium des Niedersächsischen <strong>Chor</strong>verbandes (v.l.n.r.): Landesehrenchorleiter<br />

Karl-Johannes Schmitz, Präsident Wolfgang Schröfel, Schatzmeister Gerd Bode, Schriftführerin Cornelia<br />

Valentin, Vizepräsident Dirk Schlegel, Vizepräsidentin Regina Mohr, <strong>Chor</strong>jugendvorsitzender Gero Kleindienst,<br />

Presse- und Öffentlichkeitsreferent Hans Ahrens und Verbandschorleiter Helmut Lange.<br />

Sagen übernommen hatte“. Musikalisch<br />

begleitet wurde der Empfang<br />

durch die <strong>Chor</strong>gemeinschaft Bad Pyrmont<br />

unter der Leitung von Werner<br />

Möller mit drei kraftvoll, präzise und<br />

auch im Piano sehr gut getragenen<br />

Stücken, wobei nebenher die gute<br />

Akustik des Rathauses auffiel.<br />

Den Abschluss bildete Karin Brüggemann<br />

mit dem Frauenchor „Froher<br />

Liederkranz“, der zeigte, dass sowohl<br />

traditionelle als auch moderne <strong>Chor</strong>literatur<br />

unter die Haut gehen können.<br />

Nach einer Stadtführung und einer<br />

substantiellen Präsidiumssitzung traf<br />

man sich zum Konzert in der Kirche St.<br />

Georg zum Benefizkonzert zugunsten<br />

der Landesmusikakademie in Wolfenbüttel.<br />

Anspruchsvolles Repertoire<br />

lockt Sänger<br />

Dass ein anspruchsvolles Repertoire<br />

und stimmliche Qualität als <strong>Chor</strong>definition<br />

auch junge Leute als Sänger anziehen,<br />

wurde ebenfalls am Sonntag<br />

thematisiert, als der Delegiertentag in<br />

seine heiße Phase ging. Präsident<br />

Wolfgang Schröfel wickelte die Veranstaltung<br />

routiniert ab, nachdem die<br />

Bürgermeisterin Roeder und der stellvertretende<br />

Landrat Thorsten Kellner<br />

Grußworte an das Auditorium gerichtet<br />

hatten. Auf der Tagesordnung standen<br />

Berichte aus der Verbandsarbeit,<br />

Ehrungen, Neuwahlen und verschiedene<br />

Verbandsthemen. Dabei ging es<br />

unter anderem um die Vernetzung von<br />

Kindergärten, Schulen, Musikschulen<br />

und Kontaktstellen bis zu den Vereinen.<br />

Besonders geehrt für ihr umfassendes<br />

Engagement wurden Dieter<br />

Helbig, Wolfgang Rösner, Iris-Sylvia<br />

Pinkawa und – ihn selbst überraschend<br />

– Präsident Wolfgang Schröfel.<br />

Die Wahlen fielen jeweils einstimmig<br />

aus: Wiederwahl von Schröfel und der<br />

„Vizes“, neuer Schatzmeister wurde<br />

Gerd Bode und neue Schriftführerin<br />

Cornelia Valentin. Prof. Karl-Jürgen<br />

Kemmelmeyer informierte über den<br />

Bau der Landesmusikakademie Wolfenbüttel.<br />

Musikalische Highlights<br />

setzten wiederum die <strong>Chor</strong>gemeinschaft<br />

Bad Pyrmont, der Kinderchor<br />

„Amelgatzer Sternchen“ (Leitung Monika<br />

Pawlis), der Frauenchor Holzhausen<br />

unter Maria Potaschnikova und<br />

der MGV Shantychor Bisperode, dirigiert<br />

von Uwe Lange. Zwei informative<br />

Referate und das Schlusswort des<br />

Präsidenten rundeten den Delegiertentag<br />

ab. �


Hohe Auszeichnungen für ehrenamtliches Engagement<br />

Der Delegiertentag bot einen würdevollen<br />

und herausragenden Rahmen<br />

für die Ehrung von Personen, die sich<br />

in der Vergangenheit um den <strong>Chor</strong>gesang<br />

und den Verband verdient<br />

gemacht hatten. So wurde die Kultusministerin<br />

des Landes Niedersachsen,<br />

Elisabeth Heister-Neumann,<br />

für ihr nun mehr als 10 Jahre<br />

währendes großes persönliches Engagement<br />

für den NC zum Ehrenmitglied<br />

des Niedersächsischen <strong>Chor</strong>verbandes<br />

ernannt. Schon in ihrer<br />

Funktion als Stadtdirektorin der<br />

Stadt Helmstedt hatte sie die Organisation<br />

und Durchführung der Niedersächsischen<br />

<strong>Chor</strong>tage 1997 in<br />

Helmstedt deutlich unterstützt. Auch<br />

das <strong>Chor</strong>jugend- Event des Deutschen<br />

Allgemeinen Sängerbundes im Jahr<br />

2003 in Helmstedt begleitete sie als<br />

Vertreterin der Landesregierung mit<br />

viel Engagement. Die derzeitige gute<br />

Zusammenarbeit und finanzielle und<br />

ideelle Unterstützung im Bereich der<br />

musikalischen Aus- und Fortbildung<br />

von Erzieherinnen (FELIX) zeigt einen<br />

kontinuierlichen Einsatz für das<br />

<strong>Chor</strong>wesen in Niedersachsen.<br />

Die Kultusministerin des Landes Niedersachsen,<br />

Elisabeth Heister-Neumann (links), wurde wegen<br />

ihres Engagements für den Niedersächsischen<br />

<strong>Chor</strong>verband zum Ehrenmitglied ernannt.<br />

Prof. Karl -Jürgen Kemmelmeyer<br />

wurde für seine Verdienste um das<br />

<strong>Chor</strong>wesen in Niedersachsen ebenfalls<br />

zum Ehrenmitglied des Niedersächsischen<br />

<strong>Chor</strong>verbandes ernannt.<br />

Prof. Kemmelmeyer ist seit vielen<br />

Jahren Präsident des Landesmusikrates<br />

Niedersachsen und Initiator einer<br />

vernetzten und aktiven Laienmusik<br />

in Niedersachsen. Ihm ist es<br />

zu verdanken, dass die <strong>Chor</strong>musik<br />

und die Laienmusik insgesamt in<br />

Niedersachsen eine sehr hohe Akzep-<br />

tanz genießen. Die <strong>Chor</strong>musik findet<br />

in den Veranstaltungen, an denen der<br />

Landesmusikrat federführend beteiligt<br />

ist („Tag der Niedersachsen“, „Kleine<br />

Leute – bunte Lieder“) die Darstellungsmöglichkeit<br />

in der Öffentlichkeit,<br />

die ihr gerecht wird. Durch seinen unermüdlichen<br />

Einsatz für den Bau der<br />

Landesmusikakademie in Wolfenbüttel<br />

wird nun eine Einrichtung realisiert,<br />

die es ermöglicht, den Anspruch<br />

an eine qualitativ hochwertige musikalische<br />

Aus- und Weiterbildung auf<br />

hohem Niveau umzusetzen.<br />

Der langjährige Präsident des Landesmusikrats<br />

Niedersachsen, Prof. Karl -Jürgen Kemmelmeyer<br />

(r.), wurde für seine Verdienste um das <strong>Chor</strong>wesen<br />

in Niedersachsen ebenfalls zum Ehrenmitglied des<br />

Niedersächsischen <strong>Chor</strong>verbandes ernannt.<br />

Eine weitere herausragende Ehrung<br />

nahm zur Überraschung des Geehrten<br />

Landesehrenchorleiter Karl-Johannes<br />

Schmitz im Auftrag des Präsidiums vor.<br />

Er zeichnete den Präsidenten Wolfgang<br />

Schröfel in Anerkennung seiner großen<br />

Leistungen und Verdienste um den<br />

<strong>Chor</strong>gesang und den Niedersächsischen<br />

<strong>Chor</strong>verband mit der goldenen Ehrennadel<br />

mit Edelstein aus, dem höchsten<br />

Ehrenzeichen des Niedersächsischen<br />

<strong>Chor</strong>verbandes. In seiner Laudatio würdigte<br />

Karl-Johannes Schmitz das mehr<br />

als vierzigjährige ehrenamtliche Engagement<br />

Wolfgang Schröfels für das<br />

<strong>Chor</strong>wesen. Er war der jüngste Vorsitzende<br />

der Herrenhäuser <strong>Chor</strong>gemeinschaft<br />

und übte diese Funktion 25 Jahre<br />

lang aus. Seit 1988 ist er Präsident<br />

des Niedersächsischen <strong>Chor</strong>verbandes,<br />

setzte in diesem Amt immer wieder<br />

neue Impulse gegen die Gefahr eines<br />

erstarrenden Verbandswesens und trieb<br />

so die kontinuierliche Weiterentwicklung<br />

des <strong>Chor</strong>verbandes voran. Von<br />

1989 bis 2005 war Wolfgang Schröfel<br />

Vizepräsident des Deutschen Allgemei-<br />

TITELTHEMA 9<br />

Präsident Wolfgang Schröfel (r.) wurde von Landesehrenchorleiter<br />

Karl-Johannes Schmitz für sein<br />

inzwischen mehr als 40 Jahre währendes ehrenamtliches<br />

Engagement für das <strong>Chor</strong>wesen mit der<br />

Goldenen Ehrennadel mit Edelstein – dem höchsten<br />

Ehrenzeichen des NC – ausgezeichnet.<br />

nen Sängerbundes und seit 2005 dessen<br />

Präsident. Für seine intensive und<br />

kluge Verhandlungsführung in der<br />

Verschmelzungskommission, die 2005<br />

in der Gründung des Deutschen <strong>Chor</strong>verbandes<br />

geipfelte, fand Schmitz lobende<br />

Wort und er würdigt Schröfels<br />

umfangreiche Mitarbeit in der Arbeitsgemeinschaft<br />

Deutscher <strong>Chor</strong>verbände<br />

(ADC), der Internationalen Organisation<br />

der Arbeiterchöre (IDOCO),<br />

im Präsidium des Landesmusikrates<br />

Niedersachsen und im Präsidium des<br />

Deutschen <strong>Chor</strong>verbandes. Durch diese<br />

Tätigkeiten leiste Schröfel einen<br />

wichtigen Beitrag zum Weiterleben<br />

des deutschen <strong>Chor</strong>gesanges innerhalb<br />

globaler Kulturen, so Laudator<br />

Karl- Johannes Schmitz.<br />

Außerdem wurden weitere verdiente<br />

Amtsträger des NC zu Ehrenmitgliedern<br />

ernannt. Dieter Helbig<br />

war 21 Jahre lang Vorsitzender des<br />

<strong>Chor</strong>bezirks Wolfenbüttel und trug<br />

durch seine kontinuierliche Arbeit und<br />

seine intensive Zusammenarbeit mit<br />

dem Präsidium zu einer erfolgreichen<br />

Arbeit des Verbandes in seinem Bezirk<br />

bei. Wolfgang Rösner war viele Jahre<br />

im Bezirk Hannover tätig. Insbesondere<br />

ist seine über 20 jährige engagierte<br />

Arbeit als Vorsitzender des<br />

<strong>Chor</strong>bezirks Hannover/Schaumburg,<br />

seine Mitarbeit im Präsidium des NC<br />

und seine kulturpolitische Arbeit für<br />

die Laienmusik hervorzuheben. Iris-<br />

Silvia Pinkawa war 15 Jahre Bezirks -<br />

chorleiterin im Bezirk Alfeld und leitet<br />

seit mehr als 30 Jahren Chöre im<br />

Bezirk Alfeld. Sie wurde zur Ehrenchorleiterin<br />

ernannt. �


10 SPECIAL<br />

Aufbruch – Öffnung – Verschmelzung<br />

100 Jahre DASB und DAS im Rückblick<br />

Aufbruch – es war immer die Vision<br />

von einer besseren Zukunft, die die<br />

Arbeiter zur Sängerbewegung zusammenschmolz.<br />

Ob Proletarierlied, Blutlied,<br />

Kampflied oder Tendenzlied – die<br />

Bezeichnungen ihrer musikalischen<br />

Werkzeuge wechselten, ohne an Übereinstimmung<br />

zu verlieren, solange sie<br />

der gleichen ideologischen Zielrichtung<br />

folgten: der Befreiung des Proletariats<br />

aus der Lohnsklaverei, den Forderungen<br />

nach mehr Bildung, Gleichheit und<br />

sozialer Gerechtigkeit. Bis zur erzwungenen<br />

Auflösung 1933 bestimmten<br />

diese politischen und sozialen Dimensionen<br />

das kulturelle Wirken des Deutschen<br />

Arbeitersängerbundes (DASB).<br />

Keine Geringeren als Hans von Bülow,<br />

Hanns Eisler und Kurt Tucholsky –<br />

um nur die Bekanntesten zu nennen –<br />

lieferten hierzu „freie Klänge für das<br />

arbeitende Volk“, mit Ironie gespickte<br />

Texte und wirkungsvoll in Töne verpackte<br />

Parolen, zu denen sich – schleichend<br />

und doch spürbar – Werke aus<br />

dem Repertoire bürgerlicher Gesangvereine<br />

gesellten. Nicht von ungefähr<br />

ging diese Öffnung von den liberalen<br />

Arbeiterbildungsvereinen aus, die neben<br />

der politischen Funktionalisierung<br />

des Gesangs auch dessen wertbildenden<br />

Charakter erkannten. Das daraus<br />

erwachsene Bedürfnis nach mehr kultureller<br />

Bildung führte zur intensiven<br />

Beschäftigung mit dem musikalischen<br />

Erbe eines Bach, Haydn, Beethoven<br />

und Brahms, und brachte die Arbeitersängerbewegung<br />

in unmittelbare Nähe<br />

zu den bürgerlichen Schichten.<br />

Wesentlich befördert wurde diese<br />

Entwicklung durch die frühzeitige Öffnung<br />

für Frauen in Gesangvereinen. An<br />

Stelle ideologisch ausgerichteter Arbeitermännergesangvereine<br />

entwickelten<br />

sich verstärkt gemischte Chöre, die sich<br />

bewusst kulturpolitisch engagierten<br />

und ausdrücklich der Veredelung des<br />

<strong>Chor</strong>gesangs widmeten. Diese Form<br />

bürgerlicher Kunstpraxis erhielt 1928<br />

beim 1. Arbeiter-Sänger-Bundesfest in<br />

Hannover ein breites Podium, verstärkte<br />

aber in gleichem Maße die Opposition<br />

innerhalb des DAS gegen diesen<br />

Weg der Entpolitisierung der Inhalte.<br />

„Kampforganisation“ statt „Vergnügungsverein“<br />

lautete die Forderung an<br />

alle DAS-Mitglieder noch kurz vor dem<br />

Verbot des Verbands durch das NS-Re-<br />

gime. Zur Lösung dieser verbandsinternen<br />

Spannung blieb aufgrund der politischen<br />

Ereignisse weder Zeit noch Gelegenheit.<br />

Öffnung für alle lautete die Maxime,<br />

als man im Rahmen der Wiedergründung<br />

1947 der Empfehlung des<br />

SPD-Bundesvorstandes folgte und sich<br />

den Namen „Deutscher Allgemeiner<br />

Sängerbund“ (DAS) gab – weg vom<br />

Bild des Arbeiters und seiner ideologischen<br />

Gesinnung hin zu einem offenen<br />

kulturpolitischen Austausch. Diese<br />

neue Zielsetzung bedeutete automatisch<br />

eine Reduzierung des<br />

politischen Engagements im<br />

Dienste der Arbeiterbewegung,<br />

was unweigerlich<br />

wieder zu verbandsinternen<br />

Spannungen führte.<br />

Musikalisch widmete<br />

man sich verstärkt zeitgenössischer<br />

<strong>Chor</strong>musik und<br />

klassischer Musikliteratur,<br />

politisch lenkte man das<br />

Augenmerk auf das europäische<br />

Ausland und die entstehende DDR<br />

mit der Hoffnung auf Wiedervereinigung<br />

im Sinne eines „geeinten<br />

Deutschlands unter sozialistischer Führung“.<br />

Mit dem Beitritt zur IDOCO, einer<br />

internationalen Kultur-Organisation<br />

der Arbeiterchöre, zollte man den<br />

eigenen Wurzeln Tribut, löste aber heftige<br />

Auseinandersetzungen innerhalb<br />

des DAS über den Status seiner Neutralität<br />

als Kulturbewegung aus. Diese<br />

Uneinigkeit über seine kulturpolitische<br />

Ausrichtung führte schließlich zu einer<br />

großen Abwanderung der Mitgliedschöre<br />

zum zwischenzeitlich wieder<br />

gegründeten Deutschen Sängerbund<br />

(DSB).<br />

Die mit dem Mitgliederrückgang<br />

verbundenen finanziellen Einbußen<br />

schwächten den DAS und zwangen<br />

ihn, sich fortan nur noch in eingeschränktem<br />

Maße kulturell und politisch<br />

zu positionieren. Bundessängerfeste<br />

wurden zum regionalen <strong>Chor</strong>ereignis,<br />

internationale <strong>Chor</strong>- und Musikfeste<br />

zur bevorzugten Austauschplattform.<br />

Man startete Initiativen zur<br />

Nachwuchsgewinnung und richtete<br />

sein Augenmerk auf die Förderung der<br />

Qualität der Chöre und ihrer Leiter. In<br />

Rückbesinnung auf seine eigene Geschichte<br />

wagte der DAS 1992 mit einer<br />

neuen Satzung noch einmal den Versuch<br />

einer eindeutigen gesellschaftspolitischen<br />

Aussage und öffnete sich -<br />

auch in der Hoffnung auf neue Mitglieder<br />

- den Gewerkschaftschören.<br />

Schon in den 1980er Jahren war es<br />

ihm gelungen, kurzzeitig eine Renaissance<br />

des Arbeiterliedes über den Weg<br />

des historischen Konzertes auszulösen.<br />

Wirklich durchsetzen konnte sich diese<br />

Art der Rückbesinnung jedoch nicht<br />

mehr.<br />

Als das Präsidium 1998 beim DAS-<br />

Bundessängertag in Dortmund den<br />

„Aufbruch in die Zukunft“<br />

proklamierte, war die einheitliche<br />

Linie gefunden:<br />

Der DAS präsentierte sich<br />

als eine wenn auch kleine,<br />

so doch selbstbewusste Sängerbewegung<br />

mit breiter<br />

Basis und leistungsstarker<br />

Spitze, ausgerichtet auf<br />

qualitative <strong>Chor</strong>arbeit in allen<br />

Bereichen des kulturellen<br />

Lebens.<br />

Wolfgang Schröfel, der letzte Präsident<br />

des DAS und wesentlicher Motor<br />

der Verschmelzung jener in ihren Anfängen<br />

so gegensätzlich wirkenden<br />

Verbände DAS und DSB, begrüßte und<br />

förderte die Annäherungen beider Seiten<br />

von Anfang an, überzeugt davon,<br />

dass die Mitglieder beider Verbände<br />

sich in nichts mehr voneinander un-


terschieden. Und da auch der DSB die<br />

Zeichen für einen Zusammenschluss<br />

erkannte, kam es 2005 zur Gründung<br />

des Deutschen <strong>Chor</strong>verbands (DCV).<br />

Heute nach drei Jahren sagt Wolfgang<br />

Schröfel von sich: „Ich verkörpere<br />

den DCV.“<br />

Was Wolfgang Schröfel in den<br />

neuen Verband mitgebracht hat, erinnert<br />

an den Aufbruchswillen seiner<br />

„Sängerahnen“: die Vision von<br />

einer besseren Zukunft, jedoch nicht<br />

auf politischem, sondern auf kulturellem<br />

Gebiet. Wolfgang Schröfel:<br />

„Ich wünsche mir sicher mehr Gewicht<br />

im kulturpolitischen Bereich,<br />

aber vor allem eine hochwertige Qualifikation<br />

für die <strong>Chor</strong>leiter mit den<br />

besten Dozenten, die es auf diesem<br />

Gebiet gibt, eine intensive Schulung<br />

für die Sängerinnen und Sänger, ein<br />

Selbstverständnis des Singens in<br />

Schule, Hochschule und im Alltag,<br />

und Projekte, die unsere vielseitige<br />

<strong>Chor</strong>landschaft beleben und voranbringen.<br />

Nur so bleiben wir attraktiv<br />

– für unsere Mitglieder und für unsere<br />

<strong>Chor</strong>welt.“<br />

Der DAS im Spannungsfeld zwischen<br />

„Klassenkampf und Gondelfahrt“<br />

ist derzeit in einer Sonderausstellung<br />

zum 100. Gründungstag des<br />

Deutschen Arbeitersängerbundes im<br />

Sängermuseum in Feuchtwangen zu<br />

sehen.<br />

Christiane Franke<br />

HINWEIS<br />

Festakt 100 Jahre DASB<br />

Der Deutsche <strong>Chor</strong>verband lädt am 22. November<br />

2008 um 11 Uhr zum Festakt „100<br />

Jahre Deutscher Arbeitersängerbund<br />

(DASB)“ in den Festsaal der Stiftung Dokumentations-<br />

und Forschungszentrum des<br />

Deutschen <strong>Chor</strong>wesens nach Feuchtwangen.<br />

Den Festvortrag hält Günter Ziesemer,<br />

wissenschaftlicher Mitarbeiter der Stiftung.<br />

Der Kammerchor „Quodlibet“ der Städtischen<br />

Musikschule Landshut unter der Leitung<br />

von Grete Csibi umrahmt die Feier musikalisch.<br />

Im Anschluss an die Feier ist Gelegenheit<br />

gegeben, die Sonderausstellung zu<br />

besuchen.<br />

Teilnehmergruppen der Abschlussveranstaltung im Großen Sendesaal des NDR.<br />

„Kleine Leute, bunte Lieder“<br />

Anfang Juni fand das zweite Kinderchorfestival<br />

im großen Sendesaal des<br />

NDR in Hannover seinen würdigen Abschluss.<br />

Mehrere Tausend Kinder hatten<br />

sich im Vorfeld auf den Weg zu den<br />

Festivalkonzerten in ganz Niedersachsen<br />

gemacht. Vertreten waren dabei<br />

Laienkinderchöre aus allen Bereichen.<br />

So waren Kindergärtenchöre, Schulchöre,<br />

unabhängige Chöre u.v.m. vertreten.<br />

Allein bei den beiden Konzerten<br />

in Hannover nahmen über 900 Kinder<br />

mit ihren <strong>Chor</strong>leitungen die Chance<br />

wahr, sich einem professionellen Bewerterteam<br />

zu stellen. Die Rückmeldungen<br />

an die jeweiligen <strong>Chor</strong>leiterInnen<br />

gibt diesen die Möglichkeit, von<br />

fachkundiger Seite neue Impulse für<br />

die eigene <strong>Chor</strong>arbeit zu bekommen.<br />

Ausgewählte Chöre wurden schließlich<br />

zum Abschlusskonzert eingeladen.<br />

Hier erwartete die Zuschauer nicht<br />

nur ein vielseitiger und qualitativ<br />

NC-JUGEND 11<br />

hochwertiger Überblick über die aktuelle<br />

Kinderchorszene, sondern auch eine<br />

exzellente Moderation durch die A-<br />

Cappella-Gruppe Maybebop. Durch ihre<br />

Anwesenheit und durch ihre positiven<br />

Redebeiträge unterstrichen der Ministerpräsident<br />

Wulf und der Präsident<br />

des Landesmusikrates Prof. Dr. Hans-<br />

Jürgen Kemmelmeyer die besondere<br />

Bedeutung des <strong>Chor</strong>gesanges für die<br />

Entwicklung für Kinder. Auch gaben<br />

sie dem Kinderchorfestival damit die<br />

Bedeutung, die es verdient. Drei teilnehmende<br />

Chöre wurden ausgelost und<br />

erhielten jeweils eine Notenspende .<br />

Die diesjährige Veranstaltung hat<br />

deutlich unterstrichen, dass <strong>Chor</strong>gesang<br />

für und mit Jüngeren (wieder) im<br />

Trend liegt. Diesen Trend aufzugreifen<br />

und z. B. durch die Teilnahme an einem<br />

solchen Festival zu unterstützen,<br />

sollte uns allen ein Anliegen und wird<br />

den Kindern eine Freude sein! �<br />

Das Glück spielte<br />

mit. Die drei Preisträger<br />

wurden per<br />

Losentscheid ermittelt.<br />

Im Bild Ministerpräsident<br />

Christian Wulff<br />

(2.v.l.) und der Präsident<br />

des Landesmusikrates,<br />

Prof.<br />

Dr. Hans-Jürgen<br />

Kemmelmeyer (r.).


12 NC-JUGEND<br />

Vokalklasse und Ganztagsschule<br />

Inzwischen existiert sie als „6a“ im 2.<br />

Jahr, die Vokalklasse an der Realschule<br />

Hohenhameln. 22 begeisterte Mädchen<br />

und Jungen sind kaum zu bändigen,<br />

wenn es ums Singen geht: Statt<br />

der in Aussicht genommenen 25 Lieder<br />

lernten sie im vergangenen Schuljahr<br />

exakt 48 Lieder kennen und beherrschen<br />

davon 50% auswendig.<br />

Im zweiten Jahr stellen sich freilich<br />

die ersten erwarteten Probleme ein:<br />

Das einstimmige (bislang begeisternde)<br />

Singen ist nicht mehr möglich, binnen<br />

Jahresfrist hat die Mutation bei den<br />

Jungen in rasantem Tempo „ihre Opfer“<br />

gefordert. Helmut Lange als verantwortliche<br />

Lehrkraft und Verbandschorleiter<br />

des Niedersächsischen<br />

<strong>Chor</strong>verbandes hat deshalb zeitiger mit<br />

dem zwei- und dreistimmigen Singen<br />

begonnen als geplant, und auch die<br />

MELDUNGEN KOMPAKT<br />

FELIX-Seminare in Hannover<br />

Mit 26 Teilnehmern,<br />

Erzieherinnen und<br />

<strong>Chor</strong>leiterinnen als<br />

Seminarteilnehmerinnen,<br />

die hoch motiviert<br />

dabei waren,<br />

führte Maria Löhlein-<br />

Mader, <strong>Chor</strong>leiterin<br />

und FELIX-Fachberaterin aus Mörlenbach (Baden-Württemberg),<br />

das Seminar durch. Themen<br />

gezielte persönliche Stimmbildung<br />

durch Anna-Katharina Lubrich von<br />

der Musikhochschule Hannover hat allen<br />

Mitgliedern der Vokalklasse die<br />

Freude am Singen erhalten, auch wenn<br />

die ersten beiden Jungen (mit 11 Jahren!)<br />

bereits in die Bass-Stimmlage gerutscht<br />

sind …<br />

Noch immer ermöglicht in Hohenhameln<br />

der obligate und fakultative<br />

Plan der eigenverantwortlichen Ganztagsschule,<br />

dass die Kinder täglich singen;<br />

der Englisch-Unterricht ist mit einer<br />

reinen Song-Stunde dabei behilflich.<br />

Die Nachmittagsstunden, sofern<br />

Musik auf dem Stundenplan steht, sind<br />

allerdings ausschließlich mit dem sog.<br />

freudvollen Singen gefüllt: Zu den gesungen<br />

Liedern wird mit rhythmischen<br />

Instrumenten musiziert, nach kleinen<br />

<strong>Chor</strong>eografien getanzt oder manchmal<br />

waren unter anderem die stimmliche Entwicklung<br />

des Vorschulkindes, Stimmbildung speziell<br />

für Kinder im Vorschulalter sowie Spieltechnik<br />

und Liedbegleitung mit dem Orff’schen Instrumentarium.<br />

Ein weiteres Seminar mit 32 Teilnehmerinnen<br />

führte der Niedersächsische <strong>Chor</strong>verband<br />

in der Caritas-Kindertagesstätte St. Theresia<br />

Hannover durch. Die Leitung hatte die stellvertretende<br />

Verbandschorleiterin und FELIX-Beraterin<br />

Alenka Gottschalk. Auch dieses Seminar<br />

fand großen Anklang bei den teilnehmenden<br />

Erzieherinnen.<br />

Freudvoller Nachmittag.<br />

Bisweilen<br />

stehen die Kinder<br />

der Vokalklasse<br />

singend auf den Tischen,<br />

um nach<br />

vorgegebenen Aufgaben<br />

sich liedgemäß<br />

mit mimischexzentrischemAusdruck<br />

zu begegnen;<br />

hier wird<br />

emotionale Freiheit<br />

und individuelles<br />

Entäußern spielerisch<br />

ausprobiert<br />

und vermittelt.<br />

auch nur reiner Bewegungsblödsinn<br />

gemacht. Dadurch werden diese Schulstunden<br />

nicht als nachmittägliche<br />

Pflichtlast empfunden, Lehrer und<br />

Schüler freuen sich vielmehr gerade<br />

hierauf.<br />

Die Elternschaft steht zu 100 Prozent<br />

hinter dem Konzept dieser Klasse,<br />

wenngleich in diesem Schuljahr keine<br />

neue Vokalklasse zustande kam. Umso<br />

dankbarer ist die Realschule den Eltern,<br />

die mit ihrem monatlichen Kostenbeitrag<br />

die persönliche Stimmbildung<br />

ermöglichen, und dem Niedersächsischen<br />

<strong>Chor</strong>verband, der spürbar<br />

die Gesangsausbildung der Vokalklasse,<br />

die über die Pflichtintegration im<br />

großen Schulchor ebenfalls Mitglied<br />

des NC ist, in diesem Jahr gefördert<br />

hat. �<br />

Neuer <strong>Chor</strong>jugendvorstand<br />

Bei seinem Landesjugendtag am 28. September<br />

2008 wählte die Niedersächsische <strong>Chor</strong>jugend<br />

einen neuen Vorstand. Er setzt sich nun<br />

wie folgt zusammen: Vorsitzender Gero Kleindienst,<br />

Stellvertretende Vorsitzende und<br />

Schriftführerin Elke Jonaitis, Kassierer Gerd<br />

Bode, alle <strong>Chor</strong>bezirksjugendleiter. Gleichzeitig<br />

wurde auch eine neue <strong>Chor</strong>jugendsatzung<br />

verabschiedet. Weitere Informationen unter<br />

www.ndschorverband.de.


Gospel-Night in Goslar<br />

„Please Mr. Postmann“, damit eröffnete<br />

der Junge <strong>Chor</strong> der Concordia Chöre<br />

Langelsheim unter der Leitung von Katharina<br />

Brinkmann, die das Programm<br />

moderierte, die Gospel-Night 2008 des<br />

<strong>Chor</strong>bezirks Harz im Niedersächsischen<br />

<strong>Chor</strong>verband in der sehr gut besuchten<br />

Stephanikirche Goslar. Lieder wie „California<br />

Draming“ und „Go down Moses“<br />

brachten das Publikum dann auch<br />

gleich in richtige Konzertstimmung und<br />

es sang den Kanon „Singen bringt<br />

Freude ins Herz“ begeistert mit.<br />

Unter der Leitung von Olaf Nell<br />

trug der aus 38 kräftigen Männerstimmen<br />

bestehende MGV Freundschaft<br />

Walkenried bekannte Lieder wie<br />

„Swanee river“, „Nobody knows“ oder<br />

„My Lord what a morning“ gefühlvoll,<br />

oft auch balladenmäßig vor. Freude<br />

am Zuhören hatte das Publikum auch<br />

beim Gospelchor des Gymnasiums Am<br />

Thie, Blankenburg unter der Leitung<br />

von Ortrud Baldovski, die Lieder mit<br />

Vorsängern und jugendlichem<br />

Schwung darboten.<br />

Stimmung brachte mit „Down by<br />

the riverside“, dem ein rhythmisch<br />

mitreißendes Arrangement aus<br />

„Amen“, „Gimme that old time relegion“<br />

und „Kumbayah my Lord“ folgte,<br />

der gemischte <strong>Chor</strong> Machterscher Kontrapunkt,<br />

Salzgitter, unter Leitung von<br />

Hans-Heinrich Perkampus.<br />

Internationale Klänge in Wolfenbüttel<br />

Zu einem Gemeinschaftskonzert hatte<br />

der Frauenchor Sickte in die St. Trinitatis<br />

Kirche eingeladen. Dabei konnten<br />

die Besucher internationale geistliche<br />

und weltliche <strong>Chor</strong>klänge sowie Spirituals<br />

hören. Neben dem Sickter Frauenchor<br />

unter Leitung von Hedwig<br />

Struppek und dem <strong>Chor</strong> der Kreismusikschule<br />

Wolfenbüttel unter Leitung<br />

von Christa Haase begeisterten besonders<br />

die 38 Sängerinnen und Sänger<br />

des <strong>Chor</strong>ales Georges Migot aus Cachan<br />

unter der Leitung von Branislava<br />

Strizak das Publikum. Mit einem gemeinsamen<br />

Kanon, der von Frau Haase<br />

dirigiert wurde endete das Konzert.<br />

Seit 1976 besteht zwischen dem Frauenchor<br />

Sickte und dem französischen<br />

<strong>Chor</strong> „<strong>Chor</strong>ale Georges Migot“ eine enge<br />

Verbindung, dessen Höhepunkte die<br />

gegenseitigen Besuche sind. �<br />

Afrikanische Klänge waren vom<br />

Gospelchor Joyfull Singers aus Döhren,<br />

Leitung Katja Nalborczyk, zu hören.<br />

Die mit Hölzer, Trommeln und<br />

Keybord-Klängen begleiteten Darbietungen<br />

von Liedern wie „Ulyingcwele<br />

baba“ oder „Sana sanania“ fesselte<br />

und begeisterte das Publikum, das<br />

lautstark eine Zugabe forderte.<br />

Mit dem Lied „Hit the road, Jack“<br />

der St. Nikolei Gospel Singers aus Altenau,<br />

Leitung Udo Hausdörfer, wurden<br />

die Zuhörer aktiv neben Sologesangs-<br />

Der Frauenchor Sickte unter der Leitung von Hedwig Struppek.<br />

AUS DEN CHÖREN 13<br />

Afrikanische Klänge<br />

waren vom Gospelchor<br />

Joyfull Singers<br />

aus Döhren,<br />

Leitung Katja Nalborczyk,<br />

zu hören.<br />

phasen mit einbezogen. Aber auch Stücke<br />

mit Drums und Pianobegleitung gehörten<br />

zum faszinierenden Repertoire<br />

des <strong>Chor</strong>es.<br />

Viel zu schnell, so fand die Vorsitzende<br />

des <strong>Chor</strong>bezirks Harz, Andrea<br />

Friemel, ging diese Gospel-Night zu<br />

Ende, was vom Publikum durch anhaltenden<br />

Beifall für die Chöre unterstrichen<br />

wurde. �


14 AUS DEN CHÖREN<br />

Singen – das ist unsere Welt!<br />

Der Frauenchor des Bergmusikvereins<br />

Osterwald feierte sein 15-jähriges Bestehen<br />

mit einem Konzert in der Christuskirche<br />

Osterwald. In ihrer Begrüßungsrede<br />

sagte die Vorsitzende Cornelia<br />

Valentin: „15 Jahre Frauenchor<br />

sind im Vergleich zur Gründung des<br />

Bergmusikvereins im Jahr 1889 nur eine<br />

verschwindend kurze Zeitspanne,<br />

aber für uns Sängerinnen allemal ein<br />

Grund, diesen Geburtstag mit einem<br />

Konzert zu feiern. Denn: Singen – das<br />

ist unsere Welt!“ Dank der engagierten<br />

<strong>Chor</strong>leiterinnen in den zurückliegenden<br />

Jahren – Ursula Schroeder, Henriette<br />

Wehling und jetzt Dorle Schulz –<br />

konnte viel gelernt und damit gesangliche<br />

Höhepunkte erreicht werden. Je-<br />

<strong>Internationales</strong> <strong>Chor</strong>treffen in Goslar<br />

Vom 19. bis 21. September 2008 fand<br />

erstmalig ein gemeinsames <strong>Chor</strong>treffen<br />

der Chöre aus Beroun (Tschechien),<br />

Brzeg (Polen) und den Juventa-Chören<br />

Goslar in Goslar statt. Der Oberbürgermeister<br />

der Stadt Goslar, Henning<br />

Binnewies, hatte die Schirmherrschaft<br />

für diese Veranstaltung übernommen.<br />

Zuvor hatte es in den Jahren<br />

2003 bis 2007 im Rahmen der Städtepartnerschaften<br />

Einzeltreffen in Goslar,<br />

Beroun und Brzeg gegeben.<br />

Am Samstag fand ein gemeinsames<br />

<strong>Chor</strong>konzert in der St. Stephanikirche<br />

statt. Der 1. Vorsitzende des gastgebenden<br />

MGV Juventa Goslar, Hartmuth<br />

Pech, konnte zahlreiche Besucher<br />

und Ehrengäste begrüßen. Das<br />

Konzert, das unter dem Motto „Singen<br />

für Europa“ stand, wurde von den<br />

Chören SLAVOS Beroun, dem <strong>Chor</strong> der<br />

Gemeinde Heiliges Kreuz aus Brzeg,<br />

de <strong>Chor</strong>leiterin hat auf ihre Art den<br />

<strong>Chor</strong> geprägt, gefordert und zu dem<br />

gemacht, was er heute ist.<br />

Gesungen wurde u.a. bei Jubiläen,<br />

Geburtstagen, Hochzeiten, Bezirksund<br />

Vereinskonzerten, Familien- und<br />

Dorffesten sowie Kirchen- und Weihnachtskonzerten.<br />

Auch an mehreren<br />

Bewertungssingen des Niedersächsischen<br />

<strong>Chor</strong>verbandes wurde erfolgreich<br />

teilgenommen. Der <strong>Chor</strong> konnte mit<br />

seinen Liedvorträgen begeistern und<br />

wurde bereits mehrfach zu Endkonzerten<br />

in Hannover und Holzminden eingeladen.<br />

So verfügt der <strong>Chor</strong> mittlerweile<br />

über ein großartiges Repertoire<br />

auf hohem Niveau. Mit jeweils zwei gelungenen<br />

Auftritten glänzten der MGV<br />

Der Frauenchor des<br />

Bergmusikvereins<br />

Osterwald feierte<br />

sein 15-jähriges<br />

Bestehen.<br />

dem Frauenchor des MGV Juventa und<br />

dem Männerchor des MGV Juventa<br />

Goslar mit der von allen Chören gemeinsam<br />

gesungenen „Ode an die<br />

Freude“ stimmgewaltig eröffnet.<br />

Unter der Leitung von Annette<br />

Krieger erklangen überzeugend besinnliche<br />

und heitere Weisen des Frauenchores<br />

im MGV Juventa. Der <strong>Chor</strong><br />

der Gemeinde Heiliges Kreuz aus Brzeg<br />

stellte unter der Leitung von Kazimiera<br />

Potok heimatliche, liturgische und<br />

sakrale Lieder sehr beeindruckend und<br />

feinfühlig vor. Unter der Leitung von<br />

Detlef Ohlendorf spannte der MGV Juventa<br />

musikalisch überzeugend einen<br />

Bogen vom „Heilig“ von Schubert,<br />

über den Morgengesang „Elverskud“,<br />

dem „Bajazzo“ bis zum spritzigen Spiritual<br />

„Good News“. Der <strong>Chor</strong> SLAVOS<br />

Beroun bot unter der Leitung von Haig<br />

Utidjian fein abgestimmte und innig<br />

Osterwald und die <strong>Chor</strong>gemeinschaft<br />

Oldendorf-Coppenbrügge unter der bewährten<br />

Leitung von Bezirkschorleiter<br />

Wolfgang Garbe und der Frauenchor<br />

des Bergmusikvereins unter der Leitung<br />

von Dorle Schulz. Als Einlage waren<br />

die „Singin’ Kids“ des Gemischten<br />

<strong>Chor</strong>es Ockensen mit seiner Leiterin<br />

Diana Schuler einer der Höhepunkte.<br />

Mit „Pure Lust am Leben“ brachten die<br />

jüngsten Sängerinnen die Stimmung<br />

zum Kochen. Stürmischen Beifall ernteten<br />

auch die Sängerinnen des Frauenchores<br />

für ihre Gesangsbeiträge „A<br />

world of peace and harmony“, „Zum<br />

Tanze da geht ein Mädel und für die<br />

Zugabe „Heaven is a wonderfull place“.<br />

Zwischen den Liedbeiträgen wurden<br />

Karin und Dieter Kotschate als<br />

langjährige Vorstandsmitglieder für<br />

ihre Tätigkeiten als Schriftführerin und<br />

Schatzmeister von Günther Helmer,<br />

dem Vorsitzenden des <strong>Chor</strong>bezirks Hameln-Pyrmont,<br />

mit Nadeln und Urkunden<br />

ausgezeichnet. Darüber hinaus<br />

wurden Lenchen Griese, Marianne<br />

Heise, Doris Heeke und Barbara Schiemenz<br />

als Sängerinnen der ersten Stunde<br />

mit einer Rose geehrt. Als Dankeschön<br />

und gleichermaßen als Ansporn<br />

für die Zukunft überreichte die Vorsitzende<br />

allen aktiven Sängerinnen sowie<br />

der <strong>Chor</strong>leiterin ein Sektglas mit eingraviertem<br />

Namen. �<br />

gesungene Gottesdienst-Gesänge seiner<br />

Kirche dar. Sie beendeten ihren<br />

Auftritt mit zwei überzeugend gesungenen<br />

Gospeln. Mit den von allen<br />

Chören gesungenen „Lobe den Herren“<br />

und dem „Bundeslied“ fand dieses<br />

wundervolle, harmonische <strong>Chor</strong>konzert<br />

einen krönenden Abschluss.<br />

Am Sonntag fand international der<br />

„UNO Weltfriedenstag“ statt. Aus diesem<br />

Grunde trafen sich die Chöre aus<br />

Tschechien, Polen und Deutschland<br />

auf dem Goslarer Marktplatz und gaben<br />

dort ein beeindruckendes Konzert<br />

für den Frieden unter den beteiligten<br />

Nationen und damit auch für den<br />

Weltfrieden. Voller neuer Eindrücke<br />

und mit neu geschlossenen Freundschafen<br />

traten die Gäste ihre Heimreise<br />

nach Polen und Tschechien an. �


Homogener <strong>Chor</strong>klang<br />

Vor kurzem hatte der MGV Freundschaft<br />

Walkenried zu seinem diesjährigen<br />

Konzert eingeladen. Zur Freude<br />

des <strong>Chor</strong>es war der Kreuzgang im<br />

Kloster Walkenried mit etwa 250 Besuchern<br />

nahezu vollständig besetzt.<br />

Nach eindrucksvollem Beginn mit dem<br />

Klassiker „Ich bete an die Macht der<br />

Liebe“ stellte der <strong>Chor</strong> zunächst in abwechslungsreicher<br />

Art deutsche Volkslieder<br />

vor. Der zweite Teil des Programms<br />

war besonders von der Vielseitigkeit<br />

des <strong>Chor</strong>es geprägt. Das berühmte<br />

Wolgalied aus der Operette<br />

„Der Zarewitsch“ von Franz Léhar mit<br />

seinen schwierigen Takt-, Tonart- und<br />

Tempiwechsel wurde sehr gut gemeistert.<br />

Nach dem polnischen Volkslied<br />

„Der Tanzbodenkönig“ gab es einen<br />

überraschenden, aber gelungenen<br />

Wechsel zu den Gospelklassikern<br />

<strong>Chor</strong>konzert des MGV Barbis<br />

Der MGV von 1859 e.V. Barbis lud zu<br />

einem <strong>Chor</strong>konzert in die voll besetzte<br />

Barbiser St. Petri-Kirche. Als Gastchor<br />

konnte der 1. Vorsitzende, Rainer Friedrich,<br />

den Gemischten <strong>Chor</strong> Hörden und<br />

zum 6. Mal in Folge den Schulchor der<br />

Barbiser Grundschule mit seiner Leiterin<br />

Christine Schumann-Barge begrüßen.<br />

In einem abwechselungsreichen<br />

Programm trugen die Chöre Stücke aus<br />

ihren Repertoires vor.<br />

Auch das Publikum wurde in das<br />

Programm eingebunden. Zusammen<br />

mit den Chören wurden die Volkslieder<br />

125 Jahre MGV „Eintracht“ Oldendorf<br />

Die Singkultur wird in unserer Region<br />

groß geschrieben. So konnte der MGV<br />

Oldendorf nun sein 125-jähriges Jubiläum<br />

feiern. „Der <strong>Chor</strong> wurde 1883<br />

von sieben tatkräftigen Männern ins<br />

Leben gerufen, hat mittlerweile zwei<br />

Weltkriege überlebt und gehört auch<br />

heute noch fest zum kulturellen Leben<br />

der Gemeinde“, resümierte der Vorsitzende<br />

Klaus John.<br />

Dirk Schlegel, Vizepräsident des<br />

NC, würdigte In seinen Grußworten<br />

das Engagement aller Mitglieder für<br />

den Erhalt des <strong>Chor</strong>gesangs während<br />

der 125-jährigen Vereinsgeschichte.<br />

„Swanee river“, „Nobody knows the<br />

trouble I´ve seen“ und „Swing low,<br />

sweet chariot“. Das Publikum ging begeistert<br />

mit. Mit dem aus Lothringen<br />

stammenden Volkslied „O du schöner<br />

„Hab’ mein Wage voll geladen“, „Alle<br />

Vögel sind schon da“ und „Das Lieben<br />

bringt groß Freud“ gesungen. Der<br />

MGV Barbis hob dann ein Lied aus der<br />

Taufe, welches der <strong>Chor</strong> schon von<br />

mehr als 40 Jahren in sein Repertoire<br />

aufgenommen hatte. Den Verantwortlichen<br />

war es Wert, dieses Lied wieder<br />

einzuüben und so kam „Das Geisterschiff“<br />

wieder zu Ehren. Hierbei beherrschte<br />

der <strong>Chor</strong> die Passagen von<br />

Piano bis Forte sehr eindrucksvoll. Es<br />

folgte nun das Sommerlied „Es locken<br />

die sonnigen Tage und das Seemanns-<br />

Auch Günther Helmer als Bezirksvorsitzender<br />

des <strong>Chor</strong>verbandes Hameln-<br />

Pyrmont betonte, dass der Verein im<br />

Laufe der Zeit viele Höhen und Tiefen<br />

erlebt und überstanden hat und den<br />

<strong>Chor</strong>gesang immer gefördert und auch<br />

die Gemeinschaft mit anderen Chören<br />

praktiziert hat. Zudem gehörte der<br />

MGV Oldendorf 1925 zu den Gründern<br />

des Saalegaues, der ersten Vereinigung<br />

der Chöre in dieser Region.<br />

In den 60er Jahren bildete der <strong>Chor</strong><br />

mangels aktiver Sänger mit dem Frauenchor<br />

Oldendorf eine bis heute bestehende<br />

und gut funktionierende <strong>Chor</strong>-<br />

AUS DEN CHÖREN 15<br />

Männergesangverein<br />

Freundschaft<br />

Walkenried<br />

Rosengarten“ wurde das Ende des Liederabends<br />

eingeleitet. Zum Abschluss<br />

überzeugte der MGV mit dem anrührendem<br />

Stück „Warum bist du gekommen“<br />

aus der Oper „Der Bajazzo“. �<br />

lied „Weit ist das Meer“ mit einem Solisten.<br />

Der Gemischte <strong>Chor</strong> Hörden und<br />

der MGV Barbis sangen im Anschluss<br />

gemeinsam das aus dem Film „Titanic“<br />

bekannte Lied „Credo in Te, Signor“<br />

mit 4 Solisten. Zum Abschluss<br />

sangen alle Chöre mit dem Publikum<br />

den Kanon „Abendstille überall“.<br />

Rainer Friedrich, 1. Vorsitzende des<br />

MGV, zeigte sich rundum zufrieden<br />

und bedankte sich beim Publikum für<br />

den Besuch und den Beifall, sowie bei<br />

allen Sängerinnen und Sängern für<br />

das Mitwirken am Konzert. �<br />

gemeinschaft. Dieses bewies auch der<br />

musikalische Vortrag. Unter der Leitung<br />

des Bezirkschorleiters Wolfgang<br />

Garbe brachte der <strong>Chor</strong> u.a. auch einige<br />

Lieder aus dem Bewertungssingen<br />

des Nieders. <strong>Chor</strong>verbandes in Bad<br />

Pyrmont zu Gehör, die mit großem<br />

Applaus bedacht wurden.<br />

Ein besonderer Dank wurde Fritz<br />

Klemme zuteil, der für 70-jährige Mitgliedschaft<br />

geehrt wurde. Diese nicht<br />

alltägliche Ehrung war auch für den<br />

Vizepräsidenten des Niedersächsischen<br />

<strong>Chor</strong>verbandes, Dirk Schlegel, etwas<br />

ganz Besonderes. �


Internationale des Organisations culturelles ouvrières<br />

13.–<strong>16.</strong> <strong>Mai</strong> <strong>2010</strong><br />

<strong>16.</strong> <strong>Internationales</strong> <strong>Chor</strong>- und Musikfest<br />

Goslar/Deutschland<br />

Programmablauf*<br />

Donnerstag – 13. <strong>Mai</strong> <strong>2010</strong> (Himmelfahrt)<br />

19.00 Uhr Eröffnungskonzert in der Kaiserpfalz zu Goslar<br />

22.00 Uhr Nachtkonzert in der Kirche St. Stephanie<br />

Freitag – 14. <strong>Mai</strong> <strong>2010</strong><br />

Vormittags Workshop I (Pop/Jazz) / Workshop II (Volksliedsätze)<br />

10.00 Uhr Singen an verschiedenen Plätzen in der Innenstadt<br />

14.00 Uhr Wettbewerbskonzerte<br />

19.30 Uhr Abendkonzert in der Kaiserpfalz<br />

21.30 Uhr Nachtkonzert Pop/Jazz/Gospel in der Marktkirche<br />

Samstag – 15. <strong>Mai</strong> <strong>2010</strong><br />

10.00 Uhr Singen an verschiedenen Plätzen in der Innenstadt<br />

15.00 Uhr Konzert „im <strong>Mai</strong>en“ (Volkslieder)<br />

anschließend Verkündung der Ergebnisse des Wettbewerbs<br />

17.00 Uhr Stundenkonzerte im UNESCO Weltkulturerbe „Rammelsberg“<br />

20.30 Uhr Konzert u.a. mit den Wettbewerbssiegern<br />

im UNESCO Weltkulturerbe „Rammelsberg“<br />

anschließend Abschluss im UNESCO Weltkulturerbe „Rammelsberg“<br />

für alle Teilnehmer in der Schlosserei und der Schmiede<br />

Sonntag – <strong>16.</strong> <strong>Mai</strong> <strong>2010</strong><br />

Vormittags Singen in Gottesdiensten der Kirchen in Goslar und Umland<br />

Anmeldeschluss 1. März 2009<br />

Weitere Informationen/ Niedersächsischer <strong>Chor</strong>verband e.V.<br />

Anmeldung Kennwort: IDOCO-<strong>Chor</strong>wettbewerb <strong>2010</strong><br />

Königsworther Straße 33 · D-30167 Hannover<br />

Telefon (+49) 511 7100832 · Telefax (+49) 511 7100826<br />

E-<strong>Mai</strong>l: office@ndschorverband.de<br />

Veranstalter: IDOCO · Auwiesenstraße 7 · A-4030 Linz<br />

Ausrichter in Deutschland: Deutscher <strong>Chor</strong>verband e.V.<br />

Organisation und Durchführung: Niedersächsischer <strong>Chor</strong>verband e.V.<br />

*Stand: Oktober 2008<br />

nc_idoco<strong>2010</strong>_1 © 2008 christiansen | medien | design, 59379 selm<br />

Fotos: © Stadt Goslar Weltkulturerbe Rammelsberg Kaiserpfalz Marktplatz Goslar Schuhhof

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