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Hannover ist ganz Chor

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Der Mädchenchor <strong>Hannover</strong> konnte erneut auf hohem Niveau überzeugen.<br />

<strong>Hannover</strong> <strong>ist</strong> <strong>ganz</strong> <strong>Chor</strong><br />

Vom 27. bis 29. April fanden die <strong>Chor</strong>tage Herrenhausen bereits zum zweiten<br />

Mal unter der organisatorischen Leitung des Niedersächsischen <strong>Chor</strong>verbandes<br />

statt. Insgesamt 29 Chöre aus <strong>Hannover</strong> und Umgebung mit über 1 200 Mitwirkenden<br />

zeigten in sechs Konzerten ein überaus vielfältiges Programm. Das<br />

gesamte Repertoire spannte einen interessanten Bogen von Vokalmusik der Renaissance<br />

über romantische <strong>Chor</strong>werke bis hin zu Jazz- und Pop-Titeln – begleitet<br />

von den Moderatoren Helmut Lange und Rainer Flessner. Weit über<br />

3 000 Konzertbesucher erlebten bege<strong>ist</strong>ernde <strong>Chor</strong>tage in Herrenhausen.<br />

Bereits das Eröffnungskonzert bot den<br />

Zuhörern einen Einblick in die facettenreiche<br />

<strong>Chor</strong>arbeit <strong>Hannover</strong>scher Chöre:<br />

Der <strong>Hannover</strong>scher Oratorienchor unter<br />

Leitung von Stefan Vanselow eröffnete<br />

dieses erste Konzert und präsentierte<br />

sich mit anspruchsvollen Werken von<br />

Elgar und Debussy. Der Kammerchor<br />

<strong>Hannover</strong> bege<strong>ist</strong>erte unter der Leitung<br />

von Stephan Doormann das Publikum<br />

mit der Vertonung des Psalms 116 von<br />

Johann Herrmann Schein und dem<br />

hochromantischen „O Tod, wie bitter<br />

b<strong>ist</strong> du“ von Max Reger. Die Capella St.<br />

Crucis bewies ihre Qualität mit einer<br />

epochenübergreifenden Literaturauswahl<br />

mit Werken von Brahms, Poulenc<br />

und Holmboe. Der Knabenchor Hanno-<br />

ver unter der Leitung Michael Jäckel<br />

sorgte mit homogenem <strong>Chor</strong>klang für<br />

einen energiegeladenen Konzertabschluss;<br />

hierzu gehörten neben Psalmen<br />

von Schütz und Mendelssohn-Bartholdy<br />

die Motette „Der Ge<strong>ist</strong> hilft unsrer<br />

Schwachheit auf“ von Johann Sebastian<br />

Bach und das „Kyrie“ aus der Festival-Mass<br />

des zeitgenössischen Kompon<strong>ist</strong>en<br />

Peter John Leavitt.<br />

Konzert 2<br />

Das zweite Konzert war den Kinderund<br />

Jugendchören vorbehalten, die ein<br />

breites Spektrum deutschsprachiger<br />

und internationaler <strong>Chor</strong>werke darboten,<br />

die von traditionellen Volksliedern<br />

über bekannte Pop-Titel und „Klassi-<br />

ker“ von Rolf Zuckowski bis hin zu<br />

zeitgenössischen <strong>Chor</strong>werken von Rutter<br />

reichten und so die Qualität der<br />

Kinder- und Jugendchöre in ihrer <strong>ganz</strong>en<br />

Vielfalt darstellten.<br />

Den Anfang machten der <strong>Chor</strong> und<br />

die jungen Streicher der Musikschule<br />

<strong>Hannover</strong>, die Herrn Hempel besangen,<br />

der „eine Menge Krempel“ verschiedenster<br />

Art bei sich zu Hause eingelagert<br />

hatte. Der KIKIMU-Konzertchor der<br />

Marktkirche <strong>Hannover</strong> unter Leitung<br />

„Ein brillantes, hochkontem -<br />

platives und exzellent<br />

dargebotenes Klangerlebnis.“<br />

Neue Presse, 30.04.2012<br />

von Lisa Laage-Smidt bege<strong>ist</strong>erte indes<br />

mit einer sorgsamen Auswahl verschiedensprachiger<br />

Lieder – auf Deutsch<br />

(Riegler: „Fürchte dich nicht“), Englisch<br />

(Samuel Adler: „Halleluja“) und Französisch<br />

(Dannaud: „Couronnée d‘étoiles),<br />

die die Kinder konzentriert und souverän<br />

vortrugen. Laura Guszmán-Fuen-<br />

DER CHOR 1/2012<br />

Foto: Gero Kleindienst


tes und Jelena Abgaba präsentierten<br />

gemeinsam die Arbeit der Kinderchöre<br />

Kleefeld und der KroKids aus Kronsberg.<br />

Der KiKoBa und JuKoBa (Kinder-<br />

/Jugendchor Badenstedt) unter Leitung<br />

von Chr<strong>ist</strong>ine Etzold stellte sich zunächst<br />

mit dem eigenen KiKoBa-Lied<br />

vor und zeigte dem Publikum dann mit<br />

dem fetzigen Mi-So-Lied von Aniko<br />

Baberkoff-Montag, welche musikalischen<br />

Möglichkeiten das scheinbar abstrakte<br />

Konzept der Solmisation bietet.<br />

Einen weiteren Höhepunkt der Kinder-<br />

und Jugendchormatinee bildete<br />

der Auftritt des Schaumburger Jugendchores<br />

unter der Leitung von Andreas<br />

Mattersteig. Präzise Phrasierungen<br />

und harmonische Ele<strong>ganz</strong> bestimmten<br />

das zeitgenössische Stück „For the<br />

beauty of the world“ von John Rutter<br />

ebenso wie auch Schumanns „Flügel,<br />

um zu fliegen“. Marzena Pearson leitete<br />

die Ladies‘ & Primary Choirs der International<br />

School <strong>Hannover</strong>. Der <strong>Chor</strong><br />

bot sowohl optisch ein farbenfrohes<br />

und als auch akustisch ein fröhliches<br />

Bild.<br />

Konzert 3<br />

Das Ensemble Internezzo unter Leitung<br />

von Sascha Davidovic eröffnete mit<br />

einem englischsprachigen, swingenden<br />

Programm, darunter auch „Lullaby<br />

of Birdland“ von George Shearing.<br />

Die Raggio di Sol unter der Leitung<br />

von Alfredo Ihl präsentierte stimmsicher<br />

in kleiner Besetzung Renaissancemusik<br />

und inszenierte das von der Tradition<br />

der Landsknechte inspirierte<br />

Lied „Oy comamos y bebamos“.<br />

Die Capella Vocale <strong>Hannover</strong> unter<br />

Leitung von Margarete Jobmann zeig-<br />

Der Kleefelder Kinderchor und die KroKids aus Kronsberg traten gemeinsam auf.<br />

DER CHOR 1/2012<br />

Der <strong>Hannover</strong>sche Oratorienchor präsentierte anspruchsvolle Werke von Elgar und Debussy.<br />

te ihre Qualitäten bei Volkslied-Interpretationen.<br />

Seine Kompetenz auf dem<br />

Gebiet der zeitgenössischen <strong>Chor</strong>musik<br />

stellte das Ensemble mit einem Satz<br />

von Gunter Erdmann zu „Tanz mir<br />

nicht mit meiner Jungfer Käthen“ unter<br />

Beweis.<br />

Ars Cantorum trug danach unter<br />

der Leitung von Harald Liese überzeugend<br />

„Der Glaube“ von Rossini und<br />

das modernere „Pie Jesu“ vor, während<br />

das Ensemble Vox Aeterna mit<br />

drei vierstimmigen Sätzen aus der<br />

Messe von Frank Martin für einen beeindruckenden<br />

Abschluss sorgte.<br />

Konzert 4<br />

Der Mädchenchor <strong>Hannover</strong> begann<br />

mit anspruchsvollen Sätzen von<br />

Francis Poulenc, Claude Debussy und<br />

des estnischen Kompon<strong>ist</strong>en Arvo<br />

Pärt, die er auf hohem Niveau interpretierte.<br />

Mit dem Ensemble Canta Nova<br />

zeigte Ulrike Kestler eine breit angelegte<br />

Literaturauswahl, die sich von<br />

Foto: Gero Kleindienst<br />

TITELTHEMA<br />

Schütz über die Beatles bis hin zum<br />

humorvollen Titel „Parkplatzregen“<br />

von Oliver Gies erstreckte.<br />

Mixed Voices unter der Leitung von<br />

Annika Völlering legte den Schwerpunkt<br />

auf A-cappella-Pop und konnte<br />

insbesondere durch ihre rhythmisch<br />

und dynamisch beispielhafte Interpretation<br />

des Titels „Take on me“ der nor-<br />

„Auf ein solches Festival wird<br />

man in <strong>Hannover</strong> nicht mehr<br />

verzichten wollen.“<br />

Stefan Arndt in HAZ, 30.04.2012<br />

wegischen Gruppe A-ha bege<strong>ist</strong>ern.<br />

Das <strong>Chor</strong>ensemble Nordstadt (Ltg. Beate<br />

Binder) stellte neben einem Volksliedsatz<br />

(„In einem kühlen Grunde“),<br />

romantischen <strong>Chor</strong>sätzen von Brahms,<br />

einem zeitgenössischen Stück des Ungarn<br />

György Orban sowie mit „Kiss<br />

from a rose“ auch einen Titel der Pop-<br />

Musik und mit „Journey to Brazil“ ein<br />

vielseitig anspruchsvolles Stück vor.<br />

Den Abschluss bildeten die Singin‘<br />

Friends unter Leitung von Michael<br />

Hoppmann mit Spirituals und traditionellen<br />

afrikanischen Liedern.<br />

Konzert 5<br />

CantAria unter Leitung von Bernardo<br />

Martinez wagte sich mit Wolfgang Buchenbergs<br />

„Sieben Zaubersprüche für<br />

Frauenchor“ an ein anspruchsvolles<br />

zeitgenössisches Werk, das vom Publikum<br />

bege<strong>ist</strong>ert aufgenommen wurde.<br />

Der Kammerchor Herrenhausen unter<br />

Leitung von Raphaela Martens überzeugte<br />

durch seine saubere Intonation<br />

und Ausgewogenheit bei einem weiteren<br />

Satz von Wolfgang Buchenberg<br />

(„Nun will der Lenz uns grüßen“), der<br />

komplex-spaßigen Vertonung des<br />

Foto: Anke Schröfel<br />

9


10<br />

TITELTHEMA<br />

Krönender Abschluss der <strong>Chor</strong>tage Herrenhausen 2012: Orffs Carmina Burana in der Originalfassung für zwei Klaviere und Schlagzeug.<br />

Volksliedes „Ein Vogel wollte Hochzeit<br />

machen“ von Volker Wangenheim und<br />

dem „Abendlied“ von Josef Rheinberger.<br />

Der Junge <strong>Chor</strong> <strong>Hannover</strong> stimmte<br />

mit Morleys bekanntem „Now is the<br />

Month of Maying“ auf den Frühling<br />

ein und schloss das stil<strong>ist</strong>isch passende<br />

„Come Again“ von John Dowland<br />

an. Der Choir under Fire bot unter Leitung<br />

von Andreas Mattersteig ein mitreißendes<br />

Unterhaltungsprogramm mit<br />

bekannten Titel wie „Cabaret“, das in<br />

den 80er Jahren erfolgreiche „Africa“<br />

von Toto oder „Irgendwo auf der<br />

Welt“, ein Klassiker aus der Zeit des erfolgreichen<br />

deutschen Tonfilms. Vivid<br />

Voices unter Leitung von Claudia<br />

Burghard bildete den Abschluss dieses<br />

großartigen Konzertes und bege<strong>ist</strong>erte<br />

das Publikum mit perfekter Intonation<br />

und exakter Phrasierung in „Birdland“<br />

von Joe Zawinul, „Singing in the<br />

rain“ sowie „When I ruled the world“<br />

(Coldplay).<br />

Konzert 6<br />

Einen weiteren Höhepunkt bildete zum<br />

Abschluss der <strong>Chor</strong>tage Herrenhausen<br />

die Aufführung der Carmina Burana<br />

von Carl Orff, die bereits Wochen vor<br />

dem Konzert ausverkauft war. Der Niedersächsische<br />

<strong>Chor</strong>verband hatte sich,<br />

wie die Nachfrage bewies, richtig entschieden,<br />

dieses Werk zu wählen, das<br />

in der Original-Fassung für zwei Klaviere<br />

und Schlagzeug aufgeführt wurde.<br />

Die Gruppe Schlagwerk Nordwest,<br />

besetzt mit hervorragenden Nachwuchsperkussion<strong>ist</strong>en,<br />

übernahm dabei<br />

die Schlagzeugpassagen. Die Pian<strong>ist</strong>en<br />

Chr<strong>ist</strong>ian Peix und Keno Weber<br />

bildeten ein perfekt aufeinander abgestimmtes<br />

Team an den Flügeln. Für die<br />

Solostimmen konnten die Sopran<strong>ist</strong>in<br />

Annika Gerhards, der Tenor Andreas<br />

Post und der Bariton William Berger<br />

gewonnen werden. Den großen <strong>Chor</strong><br />

mit seinen 220 Mitwirkenden bildeten<br />

„Ein solcher Abend hätte das<br />

Zeug, jährlich wiederkehrende<br />

Tradition zu werden.“<br />

Henning Queren in Neue Presse, 02.05.2012<br />

Mitglieder aus den führenden Vokalensembles<br />

der Stadt <strong>Hannover</strong> (Johannes-Brahms-<strong>Chor</strong>,<br />

Mädchenchor, Knabenchor,<br />

Bachchor und Norddeutscher<br />

Figuralchor). Ganz gemeinschaftlich<br />

fand dann auch die Leitung des Gesamtklangkörpers<br />

statt: Gudrun<br />

Schröfel eröffnete mit dem ergreifenden<br />

„O Fortuna“ und übergab nach<br />

dem ersten Teil das Dirigat an Jörg<br />

Straube, der das Werk zum Schluss<br />

führte. Mit stehenden Ovationen dank-<br />

te das Publikum abschließend den Mitwirkenden.<br />

Der überwältigende Erfolg des Abschlusskonzertes<br />

und vor allem die<br />

deutlich gestiegene Resonanz für die<br />

anderen Konzerte der <strong>Chor</strong>tage bestätigen<br />

die Einschätzung des NC-Präsidenten,<br />

dass <strong>Hannover</strong> „<strong>ganz</strong> <strong>Chor</strong> <strong>ist</strong>“.<br />

Die Landeshauptstadt <strong>Hannover</strong> kann<br />

auf diese Veranstaltung, die wegen ihrer<br />

Qualität und Ausstrahlung einen<br />

festen Platz als Auftakt der musikalischen<br />

Saison haben sollte, zukünftig<br />

einfach nicht verzichten.<br />

gk<br />

CD-Tipp<br />

Wenn Sie keine Gelegenheit hatten, die <strong>Chor</strong>tage<br />

Herrenhausen 2012 live mitzuerleben, so<br />

können Sie sich nun die Musik per CD zu sich<br />

nach Hause holen. Erhältlich <strong>ist</strong> eine Doppel-CD<br />

mit Ausschnitten der Konzerte 2–5 sowie ein<br />

Mitschnitt der Carmina Burana (Konzert 6).<br />

Beide kosten jeweils € 10,– zzgl. Versandkosten.<br />

Bestellungen nimmt die NC-Geschäftsstelle<br />

per E-Mail unter office@ndschorverband.de,<br />

telefonisch unter 0511 7100832 oder per Telefax<br />

unter 0511 7100826 entgegen.<br />

DER CHOR 1/2012<br />

Foto: Anke Schröfel


Das waren die<br />

CHORTAGE HERRENHAUSEN 2012<br />

Freuen Sie sich auf die<br />

CHORTAGE HERRENHAUSEN 2013<br />

vom 9. bis 12. Mai 2013

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