W oche der Sprache und des L esens in Neukölln ... - Reuter Quartier
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Foto: Ralf Tober<br />
Café „Xenzi“<br />
„Bollwerk. Vermutungen“<br />
Der Berl<strong>in</strong>er Autor Johannes Jansen las im<br />
Café „Xenzi“ aus se<strong>in</strong>em Roman „Bollwerk.<br />
Vermutungen“. Und über e<strong>in</strong> Dutzend BesucherInnen<br />
kamen. Sie erlebten e<strong>in</strong>e gelungene Lesung<br />
im kle<strong>in</strong>en Kreis <strong>und</strong> diskutierten anschließend<br />
lebhaft mit dem Autor über se<strong>in</strong> Werk.<br />
Restaurant “Britzer Mühle”<br />
“TextTotal: ZEIT-Gedichten auf <strong>der</strong> Spur”<br />
Gutes Essen <strong>und</strong> mehr genossen die Besucher<br />
<strong>des</strong> Restaurants „Britzer Mühle“ an<br />
e<strong>in</strong>em „W<strong>oche</strong> <strong>der</strong> <strong>Sprache</strong> <strong>und</strong> <strong>des</strong> L<strong>esens</strong> <strong>in</strong><br />
<strong>Neukölln</strong>“-Abend: Das <strong>in</strong>novative Autoren-Trio<br />
Korte/Holland-Moritz/Warnke bereitete ihnen<br />
zwei kurzweilige St<strong>und</strong>en. Ihre facettenreiche,<br />
geistvolle Aufbereitung zeitgenössischer Gedichte<br />
begeisterte die Besucher.<br />
Restaurant „Gözleme“<br />
Lesungen <strong>in</strong> türkischer <strong>Sprache</strong> standen<br />
im Mittelpunkt <strong>der</strong> Veranstaltungsreihe im<br />
Restaurant „Gözleme“. Vorgetragen wurden<br />
Passagen aus Büchern von Cemil Tokp<strong>in</strong>ar,<br />
Aziz Nes<strong>in</strong>, Tuna Kiremitci <strong>und</strong> Hamdi Özyurt.<br />
Den Schlusspunkt <strong>des</strong> Programms setzten die<br />
Autoren Deniz Yücel <strong>und</strong> Jürgen Kiontke: Sie<br />
lasen ihre Geschichten „Der Mann, <strong>der</strong> die Kültür<br />
rettet“ <strong>und</strong> „Zehn M<strong>in</strong>uten Hermannplatz“,<br />
die im vom Verbrecher-Verlag veröffentlichten<br />
„<strong>Neukölln</strong>buch“ erschienen.<br />
Restaurant „Villa Rixdorf“<br />
„Bei ihr ist noch Licht“ - unterhaltsame <strong>und</strong><br />
spannende Kurzgeschichten<br />
Der <strong>Neukölln</strong>er Autor Tilo Ballien begeisterte<br />
die 15 ZuhörerInnen mit se<strong>in</strong>en Kurzgeschichten<br />
„Bei ihr ist noch Licht“, „In Schönheit sterben“<br />
<strong>und</strong> „Der politische Frühschoppen“. Be<strong>in</strong>ahe<br />
charmant beschreibt er mal die Nöte e<strong>in</strong>es Voyeurs,<br />
skizziert po<strong>in</strong>tiert die mör<strong>der</strong>ischen Abarten<br />
<strong>der</strong> Schönheitschirurgie o<strong>der</strong> legt im „Politischen<br />
Frühschoppen“ den Politikern perfide<br />
Vorschläge zur Lösung <strong>der</strong> Rentenfrage <strong>in</strong> den<br />
M<strong>und</strong>. Auch von <strong>der</strong> Lesung überraschte Gäste<br />
<strong>des</strong> Restaurants hörten gerne zu, verweilten<br />
e<strong>in</strong>en Moment o<strong>der</strong> trugen zur anschließenden<br />
Diskussion bei. (Weitere Infos: www.ballien.de)<br />
AWO-Treffpunkt Thomasstraße<br />
„Prager Märchen“<br />
Im AWO-Treffpunkt trug Gunnar Hermann für<br />
geistig Beh<strong>in</strong><strong>der</strong>te die „Prager Märchen“ von<br />
Milos Macourek vor. Die sehr skurrilen <strong>und</strong> lus-<br />
Foto: Mart<strong>in</strong> Steffens<br />
tigen Geschichten trafen den Humor <strong>der</strong> Anwesenden.<br />
Der Vortrag wurde durch mitgebrachte<br />
Requisiten (wie etwa den blauen Topf, <strong>der</strong> gerne<br />
Tomatensauce kochte) belebt.<br />
Bürgerstiftung <strong>Neukölln</strong><br />
Poetisch-musikalische Performance<br />
Der Auftritt von Anja Desch <strong>und</strong> Reg<strong>in</strong>a<br />
Neuwald <strong>in</strong> <strong>der</strong> neuen Geschäftsstelle <strong>der</strong><br />
Bürgerstiftung <strong>Neukölln</strong> war geprägt von e<strong>in</strong>er<br />
bezaubernden Stimmung. Lei<strong>der</strong> erlebten<br />
jedoch nur sieben Gäste die Gedichte <strong>der</strong> Lyriker<strong>in</strong><br />
Reg<strong>in</strong>a Neuwald, die kongenial von Anja<br />
Deschs Flöten- <strong>und</strong> Percussion-Improvisationen<br />
begleitet wurden.<br />
Chile-Fre<strong>und</strong>schaftsgesellschaft Salvador<br />
Allende e.V.<br />
„Wer war Walter Ulbricht - Stal<strong>in</strong>ist, Reformer,<br />
Demokrat o<strong>der</strong> <strong>der</strong> erfolgreichste<br />
deutsche Politiker nach Bismarck <strong>und</strong> neben<br />
Adenauer?“<br />
18 BesucherInnen konnte die Lesung <strong>des</strong><br />
Historikers Norbert Podew<strong>in</strong> <strong>in</strong> den Räumen<br />
<strong>der</strong> Chile-Fre<strong>und</strong>schaftsgesellschaft „Salvador<br />
Allende“ verzeichnen. Podew<strong>in</strong>, e<strong>in</strong>st<br />
hochrangiger Mitarbeiter <strong>der</strong> DDR-Regierung,<br />
berichtete vor e<strong>in</strong>em äußerst <strong>in</strong>teressierten, <strong>in</strong>formierten<br />
<strong>und</strong> diskussionsfreudigen Publikum<br />
mit bee<strong>in</strong>drucken<strong>der</strong> Sachkenntnis über se<strong>in</strong>e<br />
E<strong>in</strong>schätzung <strong>der</strong> Biografie Walter Ulbrichts.<br />
Confamilia<br />
Lebensgeschichten süchtiger Menschen<br />
Von <strong>der</strong> Beratungsstelle Confamilia wurde<br />
e<strong>in</strong>e Lesung unter dem Motto „Lebensgeschichten<br />
süchtiger Menschen“ angeboten, die lei<strong>der</strong><br />
ohne Publikum blieb. „Wahrsche<strong>in</strong>lich“, so die<br />
Veranstalter selbstkritisch, „haben wir uns ke<strong>in</strong>en<br />
Gefallen damit getan, die Lesung ‚Lebensgeschichten<br />
süchtiger Menschen’ zu nennen.“<br />
• 32 • • 33 •<br />
Weiterh<strong>in</strong> vermuten sie, dass <strong>der</strong> Besuch e<strong>in</strong>er<br />
Drogenberatungsstelle für viele mit erheblichen<br />
Schwellenängsten verb<strong>und</strong>en ist.<br />
Gelegenheiten<br />
E<strong>in</strong>e Collage aus Kurzgeschichten von Inger-<br />
Maria Mahlke, Nilo Momm <strong>und</strong> Björn Märt<strong>in</strong><br />
kontrastiert mit Fragmenten von Stephen K<strong>in</strong>g<br />
Die Idee, Stephen K<strong>in</strong>g-Texte mit Kurzgeschichten<br />
dreier <strong>Neukölln</strong>er AutorInnen zu<br />
komb<strong>in</strong>ieren, entstand <strong>in</strong> Kooperation mit<br />
den „Gelegenheiten“-BetreiberInnen. Es gab<br />
ke<strong>in</strong> ausgeklügeltes Konzept für e<strong>in</strong>e Textcollage;<br />
die Veranstaltung wurde vielmehr von<br />
<strong>der</strong> Unterschiedlichkeit <strong>der</strong> e<strong>in</strong>zelnen Texte<br />
<strong>und</strong> dem morbiden Charme <strong>der</strong> ehemaligen<br />
Fleischerei getragen. Obgleich die von Sab<strong>in</strong>e<br />
Schwiemann vorgetragenen Stephen K<strong>in</strong>g-<br />
Textfragmente <strong>und</strong> die Kurzgeschichten nicht<br />
aufe<strong>in</strong>an<strong>der</strong> abgestimmt waren, kam es zu<br />
erstaunlichen Überschneidungen. So wurde <strong>in</strong><br />
zufällig aufe<strong>in</strong>an<strong>der</strong> folgenden Texten das Motiv<br />
<strong>der</strong> Geschlechtlichkeit <strong>und</strong> Sexualität toter<br />
Körper <strong>in</strong> sehr unterschiedlicher Form aufgegriffen<br />
<strong>und</strong> variiert. Nach <strong>der</strong> Veranstaltung gab<br />
es e<strong>in</strong>e stark literaturtheoretisch ausgerichtete<br />
Diskussion über die Qualität <strong>der</strong> e<strong>in</strong>zelnen Kurzgeschichten.<br />
Haus <strong>des</strong> älteren Bürgers<br />
“Mozart auf se<strong>in</strong>er Reise nach Prag”<br />
Im angenehmen Rahmen e<strong>in</strong>er Senioren-<br />
Kaffeetafel lasen Irene <strong>und</strong> Thessi Aselmeier<br />
aus Eduard Mörikes Novelle “Mozart auf se<strong>in</strong>er<br />
Reise nach Prag”. Das ausschließlich weibliche<br />
Publikum zeigte sich von <strong>der</strong> Literatur sehr<br />
gerührt <strong>und</strong> wurde durch die e<strong>in</strong>gespielten<br />
Passagen <strong>der</strong> Mozart-Opern „Die Hochzeit <strong>des</strong><br />
Figaro“ <strong>und</strong> „Don Giovanni“ angeregt, von eigenen<br />
Opern - <strong>und</strong> Operettenbesuchen <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />
Jugendzeit zu erzählen.