W oche der Sprache und des L esens in Neukölln ... - Reuter Quartier

Chronik
Mit dieser Broschüre möchten wir einen
Überblick über das geben, was vom 3. bis 10.
September 2006 in Neukölln stattfand, was sich
aus der Idee entwickelte, die im Frühjahr 2005
von einigen Mitgliedern des „Aufbruch Neukölln
e.V.“, der „Initiative für ein noch besseres Neukölln“,
der „Psychosozialen Dienste Neukölln“
und insbesondere Kazim Erdogan geboren
wurde. „Man müsste mal eine Aktionswoche
veranstalten, bei der sich alles um die Sprache
und das Lesen dreht“, konstatierten sie. Eine
Woche, die die sprachliche Vielfalt des Bezirks
widerspiegelt und Berührungspunkte zwischen
den NeuköllnerInnen und Literatur schafft,
die Spaß an der Beschäftigung mit Büchern
entstehen lässt, wo vorher Unlust grassierte,
die möglichst viele Kitas, Schulen, Vereine und
freie Träger des Bezirks einbindet, zu aktivem
Zutun motiviert und somit zu Beteiligten einer
beispiellosen Initiative macht.
Die Urheber der Idee suchen in ihrem näheren
und weiteren Umfeld nach möglichen Unterstützern
und laden sie zu einem ersten Treffen ein:
Es findet am 18. November 2005 statt, und über
40 Menschen unterschiedlichster Herkunftsländer,
Berufsgruppen und in Neukölln ansässiger
Institutionen strömen herbei.
Beim zweiten Große-Runde-Treffen am 9. Januar
2006 sind es noch mehr. Knapp 30 Aktive
erklären sich bereit, ehrenamtlich in den fünf
Arbeitsgruppen mitzuwirken, die zum Gelingen
der „Woche der Sprache und des Lesens in
Neukölln“ beitragen sollen: In der AG Finanzen,
die sich des Fundraisings und der Bewerbung
um Fördermittel annimmt. In der AG Öffentlichkeitsarbeit,
die sich um die Außenwirkung
der Projektwoche kümmert. In der AG Autoren,
die AutorInnen und VorleserInnen akquiriert. In
der AG Träger, die sich für die Einbindung von
Schulen, Kitas und freien Trägern stark macht.
Foto: Maren Sauer
Und in der AG Veranstaltungsorte, die Kontakt
zu Betreibern verschiedenster Locations aufnimmt,
um sie als Unterstützer zu gewinnen.
Mit außerordentlich positiven Nachrichten
werden die Große-Runde-Treffen am 6. Februar
und 27. März eröffnet: Kazim Erdogan teilt
Anfang Februar mit, dass Klaus Böger für die
Schirmherrschaft der „Woche der Sprache und
des Lesens in Neukölln“ zugesagt hat und erste
Spenden privater Förderer zugesichert wurden.
Darüber hinaus erklärt sich IMA e.V. bereit, dem
Projekt einen Raum auf Büro-Sharing-Basis
zur Verfügung zu stellen. Ende März kann die
AG Finanzen mit der Mitteilung aufwarten,
dass die Bewerbung um Fördermittel aus dem
Aktionsprogramm „Vielfalt fördern – Zusammenhalt
stärken“ des Beauftragten des Senats
für Integration und Migration erfolgreich war.
Die Homepage www.sprachwoche-neukoelln.de
wird ins Netz gestellt.
Anlässlich des Internationalen Kinderbuchtages
finden Vorab-Aktionen in drei
Neuköllner Quartiersmanagement-Gebieten
statt, die durch Aktionsfondsmittel finanziert
werden. Zudem nimmt die „Woche
der Sprache und des Lesens in Neukölln“
mit einer begehbaren Lesung am Kulturfestival
„48 Stunden Neukölln“ statt.
Der in die Website integrierte Veranstaltungskalender
für die Projektwoche wächst
kontinuierlich: Ende Juli weist er bereits
knapp 100 Termine auf, Mitte August
sind es 184, Ende August 233 und Anfang
September 256, wobei erheblich mehr Veranstaltungen
im Norden als im Süden des
Bezirks angesiedelt sind. Für das Quartiersmanagement-Gebiet
Körnerpark wird eine
eigene Veranstaltungsreihe entwickelt, für
deren Finanzierung Soziale Stadt-Mittel zur
Verfügung gestellt werden.
Zur Bewerbung der „Woche der Sprache
und des Lesens in Neukölln“ werden 1500
DIN A2-Plakate gedruckt und flächendeckend
gehängt. Ferner werden den Veran-
• 2 • • 3 •
staltungsorten insgesamt 500 DIN A3-Plakate
für die spezielle Ankündigung zur Verfügung
gestellt. Das vierfarbige, von ursprünglich
geplanten 36 auf 44 Seiten aufgestockte
Programmheft erscheint in einer Auflage von
10.000 Exemplaren. Zudem werden 1000 rote
Fahrradwindmühlen und 500 Baumwolltaschen
mit dem Logo der Projektwoche bedruckt, Mobiles
hergestellt, 5000 Postkarten, 600 Aufkleber
und 10.000 mehrsprachige Lesezeichen als
Giveaways produziert und verteilt.
Über 7000 Menschen besuchten die 256 Veranstaltungen
der ersten „Woche der Sprache
und des Lesens in Neukölln“: die Autorenlesungen
populärer Schriftsteller für Menschen
jeden Alters, die Märchenstunden und Lesungen
in deutscher und vielen anderen Sprachen, die
Sprachkurse, Theaterstücke und Performances,
die literarischen Führungen, Workshops und
Fortbildungen.
Foto: Ralf Tober