Nationales Konzept Bildung und Support zur Freiwil- ligenarbeit in ...
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BAG durchgeführten Vernehmlassung des vorliegenden <strong>Konzept</strong>s angesprochen<br />
werden.<br />
2 Analyse<br />
Die folgende Analyse basiert auf bestehenden Dokumenten <strong>und</strong> Studien, die an den<br />
entsprechenden Stellen ausdrücklich erwähnt werden. Den grösseren Raum nehmen<br />
die Erkenntnisse aus den geführten Interviews e<strong>in</strong>. Verweise auf Interviews oder<br />
Aussagen von Expert<strong>in</strong>nen <strong>und</strong> Experten beziehen sich im Folgenden immer auf die<br />
von den Autor<strong>in</strong>nen <strong>und</strong> Autoren dieses Berichts durchgeführten Befragungen.<br />
2.1 Def<strong>in</strong>ition <strong>und</strong> Beschreibung der <strong>Freiwil</strong><strong>ligenarbeit</strong> <strong>in</strong> der Palliative Care<br />
<strong>Freiwil</strong><strong>ligenarbeit</strong> <strong>in</strong> der Palliative Care ist ihrem Ursprung e<strong>in</strong>e Bürgerbewegung.<br />
Sowohl <strong>in</strong> England wie auch <strong>in</strong> anderen europäischen Ländern haben <strong>Freiwil</strong>lige mit<br />
ihrem zivilgesellschaftlichen Engagement <strong>in</strong> der Hospizbewegung die Entwicklung<br />
der professionellen Palliative Care-Angebote hervorgebracht (Dörner 2010). <strong>Freiwil</strong>lige<br />
s<strong>in</strong>d demnach als eigenständige Akteur<strong>in</strong>nen <strong>und</strong> Akteure des Ges<strong>und</strong>heitswesens<br />
zu verstehen: „<strong>Freiwil</strong>liges Engagement ist nicht als Ergänzung <strong>zur</strong> professionellen<br />
Arbeit zu betrachten, sondern die professionelle Arbeit muss als Ergänzung<br />
zum familiären <strong>und</strong> nachbarschaftlichen Engagement verstanden werden“ (Jenny,<br />
2009, S. 67). Die demographische Entwicklung lässt vermuten, dass die Verantwortung<br />
für schwerkranke <strong>und</strong> sterbende Menschen <strong>in</strong> Zukunft nicht von nahestehenden<br />
Bezugspersonen (z.B. Angehörige, Fre<strong>und</strong>e) <strong>und</strong> Fachpersonen alle<strong>in</strong> getragen werden<br />
kann. Wenn sich der Trend „ambulant vor stationär“ durchsetzen soll, ist mehr<br />
gegenseitige Hilfe nötig. Das bürgerschaftliche Engagement, die <strong>Freiwil</strong><strong>ligenarbeit</strong><br />
also, hält nach Dörner (2010) durchaus kreative Alternativen bereit. Der E<strong>in</strong>satz für<br />
Mitmenschen kann e<strong>in</strong>e „Möglichkeit des Ausgleichs <strong>und</strong> der S<strong>in</strong>nf<strong>in</strong>dung <strong>in</strong> der heute<br />
angespannten <strong>und</strong> hektischen Arbeitswelt“ (Raymann, 2010, S. 52) se<strong>in</strong>.<br />
In der Westschweiz engagierte sich Rosette Poletti ab 1970 für die würdevolle Begleitung<br />
von schwerkranken <strong>und</strong> sterbenden Menschen. Angeregt durch Vorträge<br />
von Elisabeth Kübler-Ross, die e<strong>in</strong>e zentrale Rolle <strong>in</strong> der Hospizbewegung e<strong>in</strong>nimmt,<br />
entstanden seither <strong>in</strong> der ganzen Schweiz über h<strong>und</strong>ert <strong>Freiwil</strong>ligengruppen. Viele<br />
von ihnen wurden im Aufbau <strong>und</strong> <strong>in</strong> der Ausbildung durch Caritas-Programme unterstützt.<br />
2.1.1 <strong>Freiwil</strong><strong>ligenarbeit</strong> im Allgeme<strong>in</strong>en<br />
Die Def<strong>in</strong>ition von <strong>Freiwil</strong><strong>ligenarbeit</strong> lautet nach Benevol Schweiz, der Dachorganisation<br />
der Fach- <strong>und</strong> Vermittlungsstellen für <strong>Freiwil</strong><strong>ligenarbeit</strong> wie folgt: „<strong>Freiwil</strong>ligenar-<br />
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